Kopf Weststadt, Schloßberg Rathaus Heppenheim

W Ä H L E R G E M E I N S C H A F T
  L E B E N   I M   Z E N T R U M


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P  R  E  S  S  E 



Nachfolgende Ausschnitte aus der Presse umfassen Artikel seit Januar 2010 nachdem sich Bürger bzw. Anwohner der Bundesstraßen zusammengetan haben, um die Verkehrsbelastung in der Innenstadt von Heppenheim zu senken.

Zu Presseausschnitten mit Inhalten aus dem Starkenburger Echo

Stellvertretender Chefredakteur, Redaktionsleiter Darmstadt der vrm-Medien Tim Maurer hat mit email vom 30.12.2020 die Einwilligung zur Veröffentlichung WG LIZ betreffender Artikel in unserem Pressespiegel aus Urheberrechtsgründen mit sofortiger Wirkung zurückgezogen. Wir kommen diesem Verlangen nach und werden nur noch die eigenen Zitate und Mitteilungen veröffentlichen.

Die Echo Zeitungen GmbH, Darmstadt haben mit Rechtsanwaltsschreiben unter Terminsetzung bis zum 26.2.2021 unter Androhung "etwas härterer Gangart" verlangt "sämtliche Artikel unserer Mandantin, insbesondere die im "Starkenburger Echo" erschienenen, vom Netz zu nehmen." Damit haben die Echo Zeitungen die seit 2010 bestehende Zustimmung und Billigung mit Verweis auf UrhG zurückgezogen. Über die tatsächlichen Gründe wollte sich Chefredakteur Lars Hennemann telefonisch nicht äußern.

Wir bedauern den neuerlichen Eingriff der vrm-Medien in den Wahlkampf und die Behinderung der Bürger bei der politischen Meinungsbildung. Die vrm-Medien handeln offensichtlich entgegen Ihrer vollmundigen Beteuerungen hinsichtlich ehrenamtlichen Engagement, politischer Meinungsbildung und -vielfalt. Genommen wird dem Bürger hiermit auch das widersprüchliche Verhalten konkurrierender Gruppen und die Veränderung von Heppenheim über Bilder barrierefrei zu verfolgen.

Wir hatten den Pressespiegel ohne Rücksicht auf positive oder negative Berichterstattung überwiegend als Volltextveröffentlichungen betrieben - Volltextveröffentlichungen die vrm-medien bei konkurrierenden Parteien/Wählergruppen/Vereine offensichtlich weiterhin dulden - um den Bürger zu ermöglichen, sich selbst ein Bild zu machen. Einzig bei eklatanter Falschberichtertsattung hatten wir in Einzelfällen kommentiert.

Aufgrund des Löschungsverlangens ist es dem Bürger genommen die teilweise in Hetze ausartende Berichterstattung des Starkenburger Echos
nachzulesen (Beispiele werden wir als Zitatensammlung demnächst veröffentlichen). Eine Hetze und Falschberichterstattung, die beim 'Hepprumer Hoinz' vom "extra" erst nach einer Strafanzeige wegen Volksverhetzung eingestellt wurde.

Die nun erzwungenen Schwärzungen verdeutlichen jedoch die umfangreiche Nichtberichterstattung über unsere Anträge und Anfragen durch das
Starkenburger Echo, das sich schon seit Jahren weigert unsere Pressemitteilungen und Gegendarstellungen zu veröffentlichen.
  


Die die Bundesstraßenanwohner bzw. den Heppenheimer Straßenverkehr betreffenden Artikel sind im Inhaltsverzeichnis mit zwei roten Ausrufezeichen !! markiert.


 D
er aktuellste Artikel steht am Anfang der Älteste am Ende.

Bemerkungen:

Es wurden ausschließlich selbst verfasste oder auf Grundlage von eigenen Pressemitteilungen oder Aktivitäten beruhende Artikel, teils ausschnittsweise, aufgenommen. Leserbriefe und Eigenberichte wurden in den teils gekürzten oder geringfügig geänderten veröffentlichten Versionen eingestellt. Überschriften stammen von den Presse-Redaktionen, mit Ausnahme eingestellter Pressemitteilungen, aufgrund zu starker Kürzungen der Presse bzw. bei Nichtveröffentlichung/-abdruck.
Die Kürzel unter den einzelnen Berichten entsprechen folgenden Redakteuren:
ai - Bernd Sterzelmaier (bis 12.2017 - Starkenburger Echo vormals Südhessische Post)
clu - Constantin Lummitsch
(Starkenburger Echo)
cris - Dr. Christian Knatz (Starkenburger Echo)
du - Uwe Dietrich (Weinheimer Nachrichten)

e - Eigenbericht (redaktionell vom StaEcho bearbeitet/verändert)
fk - Fritz Kuhn (Starkenburger Echo vormals Südhessische Post)
fran - Christopher Frank (Starkenburger Echo)
fs - Frank Scholl (Starkenburger Echo vormals Südhessische Post)
Hepprumer Hoinz - (extra)
hr - Hans-Peter Riethmüller (Weinheimer Nachrichten)
jr - Jürgen Reinhard (Starkenburger Echo vormals Südhessische Post)
mam - Dr. Marion Menrath (Starkenburger Echo)
reb - Matthias Rebsch (Starkenburger Echo seit 01.2018)
rid - Astrid Wagner (Starkenburger Echo)
rori - Robin Rieke (Starkenburger Echo seit 06.2019)
schu - Kerstin Schumacher (Starkenburger Echo)
steh - Claudia Stehle (Starkenburger Echo)
tm - Tim Maurer (
Starkenburger Echo seit 12.2017 )
zg - zugesendet (Bergsträßer Anzeiger)


Artikel erscheinen üblicherweise im Starkenburger Echo und Bergsträßer Anzeiger aufgrund einer Vereinbarung zwischen dem Mannheimer Morgen (BA) und Darmstädter Echo (StaEcho) deckungsgleich. Im privaten Internetportal der Region-Bergstraße erscheinen Pressemitteilungen ungekürzt und unverändert. Wenige Artikel wurden auch in den Weinheimer Nachrichten, im extra oder BAZ veröffentlicht.


Zur Berichterstattung des Starkenburger Echo

Die Lokalredaktion des Starkenburger Echos hat für sich entschieden, Pressemitteilungen der IG LIZ, der WG LIZ und Leserbriefe von Peter Janßen insgesamt als Pressemitteilungen der Fraktion LIZ.LINKE bzw. seit der Kommunalwahl am 6. März 2016 der Fraktion WG LIZ zu behandeln. Diese Vorgehensweise wurde offensichtlich gewählt um, soweit eine Veröffentlichung überhaupt stattfindet, nach Gutdünken Übersendetes bis zu 70% zu kürzen oder inhaltlich zu verändern.

Aufgrund etlicher fragwürdiger, unserer Meinung nach gegen den Pressecodex verstoßender Presseberichterstattung, haben wir uns in Bezug auf die Berichterstattung zu den beleidigenden Äußerungen von Bürgermeister Burelbach (s. 2014 Beleidigung d.BGM) entschieden, den Presserat einzuschalten.
(Dieses Eigenkontrollorgan von Verlegern und Journalisten holt auf Grundlage von Beschwerden Stellungnahmen bei den Beschuldigten ein, und entscheidet, ohne diese den Beschwerdeführern zur Stellungnahme zu übersenden. Verlegern und Journalisten steht somit offen, wahrheitsgemäß zu antworten oder nicht.)

Mit Beschluß vom 9.9.2014 hat der Presserat in der Angelegenheit Ulrike Janßen./.Darmstädter Echo die Vorsitzendenentscheidung getroffen, daß die Beschwerde begründet ist, im Sinne der Beschwerdeordnung wegen falscher Sachdarstellungen.

Der Verzicht einer Maßnahme wurde offensichtlich aufgrund der Behauptung des Darmstädter Echos auf eine 'einvernehmliche Nachberichterstattung' erreicht, die es aber nicht gab - im Gegenteil. Änderungen in der Berichterstattung sind seitdem nicht feststellbar(17.06.2016) - siehe auch unsere Bemerkung vor Angst vor Fakten ? vom 2.7.2018.

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Zurück zu: www.liz-wghp.de



I   n   h   a   l   t


2021
2020
2019
2018
2017
2016
2. Wahlperiode für LIZ

2015
2014
2013

2012
2011
1. Wahlperiode für LIZ
2010

---  Z U R Ü C K   Z U M   A N F A N G   ---

Starkenburger Echo
22. Februar 2021
Die Fragen stellte Christopher Frank

„Das Stadtbild wurde verschandelt

Ulrike Janßen, Spitzenkandidatin der WG LIZ, will den öffentlichen Nahverkehr stärken, mehr Treffpunkte schaffen und die Starkenburg aufwerten


Am Postknoten, wo sich die Bundesstraßen 3 und 460 kreuzen, wünscht sich Ulrike Janßen, Spitzenkadidatin der WG LIZ, einenurbanen Platz anstelle eines Verkehrsknotenpunktes. FOTO: SASCHA LOTZ (Ulrike Janßen am Postplatz, für den sie sich anstatt eines Verkehrsknotenpunktes einen urbanen Platz wünscht.)


HEPPENHEIM Bei der Kommunalwahl am 14. März kämpfen acht Parteien und Wählergemeinschaften um den Einzug ins Stadtparlament. Insgesamt sind dort 37 Mandate zu vergeben. Die Spitzenkandidaten beantworten in einer Serie die gleichen Fragen der Redaktion. Im siebten Teil äußert sich Ulrike Janßen, Spitzenkandidatin der WG LIZ. (Ulrike Janßen äußert sich als Teil 7 der Echo-Serie zur Wahl am 14. März zu den Fragen der Redaktion, die allen  Parteien und der Wählergmeinschaft LIZ zugingen. Die vom Starkenburger Echo veröffentlichten Antworten entsprachen dem von uns Übersendeten:)

Wie hat sich die Kreisstadt Heppenheim aus Sicht Ihrer Partei in der vergangenen Wahlperiode verändert?
(Zur Veränderung von Heppenheim seit der letzten Kommunalwahl:)
Anspruchs- und planloses Vorgehen mit Chaos in der Verwaltung hat schwere Schäden in allen Bereichen hinterlassen, deren Reparatur lange dauern und teuer wird. Die Innenstadt wurde weiter heruntergewirtschaftet, das Stadtbild verschandelt, etliche Bäume und Sträucher wurden sinn- und grundlos entfernt. Die Fassade des teuren neuen Stadthauses täuscht über die inneren Mängel und Unzulänglichkeiten. Keines der Wahlversprechen, außer daß seelenlos gebaut wurde, wurde eingelöst. Die politische Mehrheit befeuert den Klimawandel uneinsichtig weiter. Selbst die Umsetzung selbstverständlicher und kleinster Maßnahmen wurde aus Machterwägungen vielfach versagt. Alle sich bietenden Chancen wurden vertan, ob z.B. Parkhofneugestaltung, BAB-Anschlußstelle-Süd, Verlängerung der Kreisverbindungsstraße, nachhaltiger Umbau des Kreiskrankenhauses, klimaangemessene Entwicklung der neuen Baugebiete oder Renaturierung der europäischen Fließgewässer Hambach und Stadtbach u.v.m..
 
Wie kann der ÖPNV in der Kreisstadt (wieder) attraktiver werden?
(Zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV:)
Durch saubere wettergeschützte Haltestellen mit lesbaren Fahrplänen, klare kurze Linienwege, bedarfsangepasste E-Busse mit kurzer Taktung und guten Anbindungen, bei günstigen und leicht verständlichem Tarifsystem. Abschaffung der Vergünstigungen für Privilegierte, dafür niedrige Tarife für Pendler. Ein sauberer Bahnhof mit Wartehalle, besserem Witterungsschutz und schnelle Verbindungen in die Großstädte. Nachbarländer bieten etliche gute Beispiele.
 
Wie kann dem hohen Verkehrsaufkommen in der Innenstadt entgegengewirkt werden?
(Zu Maßnahmen gegen das hohe Verkehrsaufkommen:)
Durch Ortsumfahrungen für den Durchgangsverkehr und attraktivere Wege in die Innenstadt insbesondere für Radfahrer und Fußgänger. Es ist ein Verkehrs- und Parkkonzept, das seinen Namen verdient, umzusetzen, so daß Durchgangs- und Parkplatzsuchverkehr verhindert wird. Im Zuge einer neuen B3 ist die Nutzung der alten B3 allein für ÖPNV (evtl. auch Straßenbahn), Anlieger-, Fuß- und Radverkehr möglich. Hohe Aufenthaltsqualität steigert nicht nur den Wohnwert, sondern macht den Einzelhandelsstandort attraktiver und verlängert die Verweilzeit von Kunden und Touristen. Urbaner Platz an der Post, statt Verkehrsknoten.
 
Der Parkraum ist hingegen recht knapp bemessen. Wie könnte dieses Problem gelöst werden?
(Zum Parkraumproblem:)

Durch Stadtplanung, ein gutes Parkplatz- und Nachverdichtungskonzept das umgesetzt wird und durch Beendigung der Stellplatzzweckentfremdung. Die sanierungsbedürftige Lehrstraßentiefgarage mit unattraktiver Zufahrt und der Parkhof sind teure Negativbeispiele. Am Bahnhof hätte schon längst eine Tiefgarage für Pendler und Innenstadtbesucher hergestellt werden können. Ebenso bietet der Parkhofbereich, trotz der letzten Fehlentwicklungen, noch ausreichend Möglichkeiten einer innenstadtverträglichen Entwicklung mit Tiefgarage, Bebauung und Grünraum.
 
Wie bewerten Sie die Situation auf dem Heppenheimer Immobilienmarkt?
(Zur Bewertung des Heppenheimer Wohnungsangebotes:)
Kritisch, da Angebote –soweit überhaupt vorhanden – überteuert sind, es viele unter- oder ungenutzte Flächen im Siedlungsbereich gibt, viele Neubauten seelenlos sind. Die Bautätigkeit auf ehemals wertvollen Ackerböden und die Wahlversprechen auf „bezahlbarer Wohnraum“ können nicht darüber hinwegtäuschen, daß es für viele Menschen seit Jahrzehnten weiterhin fast unmöglich ist eine passende bezahlbare Wohnung zu finden.
 
Wo kann in Heppenheim der Hebel angesetzt werden, damit die Stadt attraktiver für Touristen wird?
(Zur Attraktivitätssteigerung von Heppenheim für Touristen:)
Eine Stadt, die für die eigenen Bewohner lebenswert ist und Aufenthaltsqualität bietet, ist auch für Touristen attraktiv. Die Verunstaltung von Stadtbild und Naherholungsräumen muß aufhören. Stadtbegrünung, Wege, Aussichtsplätze, Plätze und Parks sind (wieder) herzustellen und zu pflegen. Die Starkenburg ist aufzuwerten und mit dem UNESCO-Welterbe Kloster Lorsch zu verbinden. Die Siegfriedstraße ist als Teil der Altstadt entsprechend umzugestalten, an einigen Stellen der Stadtbach zu öffnen. Beispiele hierzu haben wir in der Anhörung zum von uns bis heute verzögerten Siegfriedstraßenausbau geliefert. Der Verwahrlosung von Bahnhof und Stadteingängen ist Einhalt zu gebieten und diese aufzuwerten. Der Amtshof ist adäquat als Kultureinrichtung zu planen, das unsinnige Stückwerk zu beenden. Das Umfeld und die Zweckbauten des Schwimmbades bedürfen eines Ausbaus und gestalterischen Überholung. Statt teuren Möblierungen mit Schildern, Fitnessgeräten, Klang- und Kunstwerken sind naturnahe selbsterklärende Erholungsräume für alle Generationen zu schaffen. Zudem muß in einem See schwimmen möglich sein, Einrichtungen wie Café oder Bootsverleih geschaffen werden. Statt wie geplant teure kalte Anlehnbügel, sollten mehr klassische Sitzbänke aufgestellt werden. Die Freilichtbühne ist so umzubauen, daß eine dauerhafte Nutzung möglich ist. In Zusammenarbeit mit Lorsch und Bensheim ist ein Campingplatz einzurichten.
 
Wie könnte der „Schandfleck“ Europaplatz attraktiver gestaltet und künftig genutzt werden?
(Zur Aufwertung des Schandflecks Europaplatz:)
Kurzfristig durch Begrünung und Parkplätze im östlichen Platzbereich mit Zuweg zur Innenstadt, sowie Fuß- und Radweg entlang der Lorscher Straße gemäß B-Plan. Langfristig mit begrünter Platzgestaltung und verdichteter Bebauung für Wohnen und Dienstleistung.
 
Wie kann die Kreisstadt für junge Familien, aber auch für die älteren Bürgerinnen und Bürger attraktiver werden?
(Zur Attraktiviätssteigerung für Bürger:)
In einer menschengerechten Stadt ist das Kfz aus den Straßenräumen zugunsten generationsübergreifenden Nutzungen zurückzudrängen. Aufenthaltsräume und Treffpunkte für Kinder und Jugendliche auch außerhalb organisierter Bereiche bei zugleich attraktivem städtischen Angebot sind zu schaffen. Im Zentrum sowie zentralen Orten der Stadtteile – auch West-, Nord-, Südstadt – sind nichtkommerzielle Räume zum spontanen Treffen herzustellen. ‚Grüne Bänder‘ als Verbindungen zwischen Grünraum und zentralen Orten sind durch die Stadt zu ziehen.
 
Mit welchem Ziel gehen Sie in den Wahlkampf und auch in die Kommunalwahl 2021?
(Zum Wahlziel:)
Mehr Wählerstimmen für mehr LIZ-Stadtverordnete, um CDU, GLH, SPD, FDP, FWH in Sachdiskussionen zu zwingen und zu erreichen, daß die jeweils beste Lösung für Heppenheim gefunden wird. Eine Stadt mit Zukunft bietet Lebensqualität für Alle.

DIE LISTE
                                                                                                       
 Spitzenkandidatin der WG LIZ ist Ulrike Janßen.
 Auf der Liste vertreten sind außerdem: Peter Janßen, Bernhard Tilger, Peter Rossa, Torben Hirsch, Rosemarie Schwarz, Olaf Stjerna, Thomas Duda, Sabrina Wolf, Achim Bruns, Angelika Bruns, Markus Funck, Sylvia Wrede, Thorsten Tetens, Melanie Funck, Ramon Batilde und Michael Gutjahr. 
 
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Starkenburger Echo
29. Dezember 2020
fran

------ KURZ NOTIERT ------

LIZ-Einwand

HEPPENHEIM. Die Heppenheimer Wählergemeinschaft LIZ um ihr Führungsduo Ulrike und Peter Janßen legt eigenen Angaben zufolge großen Wert darauf, dass ihr politisches Wirken dem einer parlamentarischen Opposition folgt - und nicht, wie in einem Artikel dieser Zeitung zu lesen war, für Fundamentalopposition steht.

Kommentar LIZ
Das Starkenburger Echo erfüllt die presserechtlichen Anforderungen an eine Richtigstellung ihrer falschen Tatsachenbehauptungen erneut nicht und verbreitet ihre offensichtlich politisch motivierte Falschdarstellung weiterhin unkorrigiert online.

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Starkenburger Echo
23. Dezember 2020
fra

LIZ setzt weiter auf Familie Janßen 

Wählergemeinschaft geht mit dem bekannten Stadtverordneten-Duo in den Wahlkampf.


Ulrike und Peter Janßen hoffen mit ihrer Fraktion „Leben im Zentrum auf weiter wachsende Wählerzahlen bei der Wahl im März. ARCHIVFOTO: LUTZ IGIEL (Anmerkung LIZ: Foto vom Wahlttag 8.3.2011)


HEPPENHEIM Seit 2011 ist die Wählergemeinschaft „Leben im Zentrum - kurz WG LIZ - im Heppenheimer Stadtparlament vertreten. Seitdem steht die Wählergemeinschaft um ihr Führungsduo Ulrike und Peter Janßen fur fundamentale Opposition.
Sofern der Wählergemeinschaft der Wiedereinzug in die Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung gelingt, dürfte sich daran auch nach der nächsten Kommunalwahl am 14. März kaum etwas ändern, wie einer aktuellen Mitteilung anlässlich der Listenaufstellung zu entnehmen ist. „Die LIZ will auch zukünftig abseits von Parteipolitik Missstände aufzeigen und Verbesserungsvorschläge sachlich einbringen, ohne sich durch Beleidigungen, Denunziationen, Ausgrenzung und rechtlich fragwürdigem Vorgehen von politischen Mehrheiten provozieren zu lassen, heißt es darin klipp und klar.
Für den Wiedereinzug ins Parlament bewirbt sich die WG LIZ derweil mit einer 17 Kandidaten umfassenden Liste, welche die Mitglieder in einer Versammlung „einhellig beschlossen hätten. Auf Platz 1 steht dabei - wie bereits 2011 und 2016 - die Diplom-Ingenieurin Architektur Ulrike Janßen, gefolgt von ihrem Ehemann, dem Freien Architekten und derzeitigen Fraktionsvorsitzenden Peter Janßen. Auf dem dritten Platz rangiert der Diplom-Physiker und Patentanwalt Bernhard Tilger aus Hambach. Auf den Plätzen vier und fünf folgen Peter Rossa und Torben Hirsch. Auf den weiteren Plätzen wechseln sich fünf Frauen und sieben Männer ab. „Die Liste mit alten und neuen Kandidaten aus verschiedenen Stadtteilen, mit den unterschiedlichsten Berufen stellt eine ausgewogene Mischung dar, die es erlaubt, vielschichtige Interessen und Erfahrungen in die Kommunalpolitik zu tragen, schreibt die Wählergemeinschaft. Interessant ist auch die Altersstruktur: Während der jüngste Kandidat mit 23 Jahren neu auf der Liste ist, ist mit dem 81-jährigen Olaf Stjerna ein weiteres Gründungsmitglied der LIZ abermals vertreten. Stjerna war von 2011 bis 2016 auch ehrenamtlicher Stadtrat.
Die LIZ zählt 2021 nach eigenen Angaben auf Wähler, „die sich nicht entmutigen lassen und ein Interesse daran haben, dass Heppenheim schöner und interessanter wird und seine vielfältigen Möglichkeiten wahrnimmt. Die Arbeitsschwerpunkte sollen auch künftig bei der Verkehrsproblematik, dem kommunalen Klimaschutz, der Verbesserung der Aufenthalts- und Lebensqualität sowie im Sozialen liegen. Die LIZ kündigt zudem an, ihre Themen weiterhin nicht nur durch Anträge und Anfragen in der Stadtverordnetenversammlung einbringen zu wollen, „sondem durch Vorschläge, Aufforderungen oder Kritik auch übergeordnete Behörden mit einzubeziehen, um Fortschritte zu erzielen.
Die Arbeit der derzeit zweiköpfigen Fraktion bewertet die Wählergemeinschaft selbst als „sehr erfolgreich - verbunden mit dem Wunsch, dass diese Arbeit auch Früchte in Form eines guten Wahlergebnisses trage. In Zahlen ausgedrückt heißt das: Nach 2,3 Prozent in 2011 und 5,1 Prozent in 2016 hofft die WG LIZ im März auf eine weitere Fortsetzung des Wählerstimmenzuwachses.

Kommentar LIZ
Da Redakteur C. Frank für seine privaten politischen Sichtweisen unsere Pressemitteilung u.a. um Namensbestandteile gekürzt hat und uns sachfremd unterstellt fundamentale Opposition zu betreiben, haben wir mit Schreiben vom 23.12.2020 Richtigstellung verlangt.

Pressemitteilung LIZ im Original vom 17.12.2020
Kandidatenaufstellung zur Kommunalwahl 14.3.2021
Zur Kommunalwahl am 14. März 2021 bewirbt sich die WG LIZ mit 17 Kandidaten um Plätze in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung. Anfang Dezember wurde in einer Mitgliederversammlung der zur Kommunalwahl 2011 zum ersten Mal angetretenen Wählergemeinschaft LIZ einhellig die am 14.12.2020 beim Wahlamt abgegebene Kandidatenliste beschlossen.
Auf dieser Liste steht auf Platz 1 wie bereits 2011 und 2016 die Diplom-Ingenieurin Architektur Ulrike Janßen, gefolgt von ihrem Ehemann, dem Freien Architekten und derzeitigen Fraktionsvorsitzenden Peter Janßen und auf dem dritten Platz Diplom-Physiker und Patentanwalt Dr. Bernhard Tilger aus Hambach. Auf Platz vier und fünf folgen Peter Rossa und Torben Hirsch. Während Peter Rossa bereits 2011 und 2016 als LIZ-Kandidat angetreten ist, tritt mit Torben Hirsch ein seit langem im Sozialen und Baubereich engagierter Bürger zur Wahl an. Auf den Plätzen 6 bis 17 wechseln sich fünf Frauen und sieben Männer ab. Die Liste mit alten und neuen Kandidaten aus verschiedenen Stadtteilen mit den unterschiedlichsten Berufen stellt eine ausgewogene Mischung dar, die es erlaubt vielschichtige Interessen und Erfahrungen in die Kommunalpolitik zu tragen. Während der jüngste Kandidat mit 23 Jahren neu auf der Liste ist, ist mit dem 81-jährigen Olaf Stjerna ein Gründungsmitglied der LIZ dabei. Er war von 2011 bis 2016 Stadtrat für die WG LIZ. In der Wahlperiode von 2016-2021 verhinderten die 35 Stadtverordneten aller anderen Fraktionen mit einer gemeinsamen Liste einen Stadtrat der LIZ zugunsten eines weiteren CDU-Stadtrates, nachdem vorher kurzerhand noch die Magistratssitze verringert wurden.
Die LIZ will auch zukünftig abseits von Parteipolitik Mißstände aufzeigen und Verbesserungsvorschläge sachlich einbringen ohne sich durch Beleidigungen, Denunziationen, Ausgrenzung und rechtlich fragwürdigem Vorgehen von politischen Mehrheiten provozieren zu lassen. Hierbei wird auch weiterhin die Arbeit transparent auf der eigenen web-Seite (liz-wghp.de) dargestellt. Die LIZ zählt zur Kommunalwahl 2021 auf Wähler, die sich nicht entmutigen lassen und ein Interesse daran haben, daß Heppenheim schöner und interessanter wird und seine vielfältigen Möglichkeiten wahrnimmt. Arbeitsschwerpunkte werden auch zukünftig bei der Verkehrsproblematik, dem kommunalen Klimaschutz, der Verbesserung der Aufenthalts- und Lebensqualität sowie im Sozialen liegen. Die LIZ wird auch zukünftig die Themen nicht nur durch Anträge und Anfragen in der Stadtverordnetenversammlung einbringen, sondern durch Vorschläge, Aufforderungen oder Kritik auch übergeordnete Behörden einbeziehen, um Fortschritte zu erzielen.
Da in den letzten 10 Jahren viele Heppenheimer Probleme unverändert fortbestehen bzw. bevölkerungs- und pandemiebedingt und durch planloses Vorgehen der Heppenheimer Koalitionen sich noch vergrößert haben, werden die seit 2010 von der damals gegründeten LIZ formulierten Ziele kontinuierlich weiter verfolgt.
Insoweit hofft die LIZ, daß ihre kontinuierliche und bisher für eine 2-Personen-Fraktion sehr erfolgreiche Arbeit mit einem guten Wahlergebnis belohnt wird, so daß mit mehr LIZ-Stadtverordneten auf eine positive Entwicklung der Stadt verstärkt hingewirkt werden kann. Nach den Wahlergebnissen von 2,3% in 2011 und 5,1% in 2016 hofft die WG LIZ, die sich als einzige Liste in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung unabhängig von Bundes-, Landes- oder Kreisparteien unvoreingenommen für die Heppenheimer Interessen einsetzen kann, auf die Fortsetzung des Wählerstimmenzuwachses.

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Starkenburger Echo
28. November 2020
fran

Lebendige Demokratie 

Mit der bekannten Diskussionsfreude gehen die Heppenheimer Stadtverordneten in die Weihnachtspause.


HEPPENHEIM.  Donnerstagabend, kurz nach 20 Uhr in der Erbacher Mehrzweckhalle: Mit den Worten „Bitte bleiben Sie gesund. Und nutzen Sie die Zeit, um zur Ruhe zu kommen und die Gemüter ein bisschen zu beruhigen beendet Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU) ein Parlamentsjahr, an das sich alle Beteiligten wohl noch in Jahrzehnten erinnern werden. Denn auch die Kommunalpolitik steht seit Marz im Zeichen der Corona-Pandemie.
Gleichgeblieben ist freilich die Diskussionsfreude der Parlamentarier - wenngleich die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag in puncto Sitzungsdauer darauf kaum schließen lässt. Denn: Zwei Stunden sind für Heppenheimer Verhältnisse eigentlich ein Klacks, mit Blick auf die Pandemie aber auch schlichtweg angemessen. Gleichwohl wird dieses positive Bild schnell getrübt: Zum einen stehen nur die wenigsten Tagesordnungspunkte zur Abstimmung, zum anderen wurden fast alle Themen schon mehr oder minder umfassend in den Ausschüssen beraten und diskutiert. „In anderen Kommunen wäre diese Sitzung nach 30 oder 40 Minuten zu Ende gewesen
, ist dann auch von dem einen oder anderen Parlamentarier zu hören.
Fast exakt diese Zeit nehmen aber allein die Redebeitrage der WG LiZ in Anspruch,  während sich andere Fraktionen merklich zurückhalten.
Wie die LIZ-Fraktion auf Nachfrage mitteilt, seien beide Beobachtungen keineswegs außergewöhnlich: „Wir haben schon immer die meiste Redezeit nach dem Bürgermeister - aufgrund dessen, dass wir zu allen wichtigen Themen reden.
Dies sei, so die Fraktion weiter, „im Übrigen normale Stadtverordneten- beziehungsweise Oppositionsarbeit. Darüber hinaus merken Peter und Ulrike Janßen an: „Bisher ist trotz Corona die Demokratie nicht abgeschafft worden, und es gibt immer noch Präsenzsitzungen zum Austausch der Meinungen. Im Gegensatz zu den anderen Fraktionen hätten sie zudem in den letzten beiden Sitzungsrunden aus Corona-Gründen keine Anträge eingebracht.
Explizit kritisieren Peter und Ulrike Janßen am Donnerstag neben vielen einzelnen Tagesordnungspunkten auch immer wieder Verwaltung und Magistrat, was so mancher Abgeordneten-Kollege kurioserweise aber gar als Lob interpretiert. So ist CDU-Mann Isa Serdani der Meinung: „Je mehr Sie kritisieren, umso besser ist eigentlich ein Projekt.
Zuvor hatte die Zwei-Personen-Fraktion die Mitteilungsvorlage zur „beS1TZbaren Stadt erneut als „nicht zielführend und „reines Verkaufsprospekt abgewertet. Zur Erinnerung: Das Konzept sieht die Errichtung zahlreicher neuer Sitz- oder Ruhemöglichkeiten im Stadtgebiet vor, um in der Mobilitat eingeschränkten Menschen eine bessere Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen.
Abgestimmt wird gegen Ende der Sitzung übrigens auch. Und zwar über den einstweiligen Verzicht auf eine Erhöhung der städtischen Wasserversorgungsgebühren (einstimmig) und die Einführung einer Testphase zur Anbringung von Pfandringen an Mülleimern in markanten Stadtbezirken. Für einen entsprechenden Antrag von Yannick Mildner stimmen letztlich 19 der 32 anwesenden Stadtverordneten.
Vorrangig mit den Stimmen der Großen Koalition (21 Mal Ja, je fünfmal Nein und Enthaltung) passieren derweil die mittelfristige Ergebnis- und Finanzplanung sowie das Investitionsprogramm bis 2024 das Stadtparlament. CDU-Fraktionschef Hermann Peter Arnold lobt hierbei in erster Linie die „ausgesprochen gute finanzielle Situation der Stadt
. Deshalb sei die Verwaltung trotz Corona auch künftig in der Lage, die gewünschten Leistungen erbringen zu können. Hierzu zählen neben dem voranschreitenden Neubau der Nibelungenhalle beispielsweise der Umbau des Amtshofs zu einem Kulturensemble, der Ausbau der Kinderbetreuung sowie die Planung und Gestaltung des Neubaugebiets Alte Kaute - aber auch eine neue Zufahrtsverbindung zum ZAKB-Gelände am Ratsäckerweg.
Letzteres bedeutet laut Hubert Vettel (Freie Wähler) den Neubau einer Straße in südlicher Richtung von der B460 auf Höhe Autobahnauffahrt bis zum Wertstoffhof. Allein damit ginge der Verbrauch von 400 000 Quadratmeter Ackerfläche einher, so Vettel. In Kombination mit dem - aus seiner Sicht - dann „logischen zweiten Schritt
, nämlich der Verlängerung der Straße bis hin zur L3398 nach Hüttenfeld, sei gar ein Flächenverbrauch von 1,2 Millionen Quadratmetern zu befürchten. „Ist es das, was wir für unsere Kinder und Enkel wollen?, stellt Vettel in den Raum.
„Mit solchen Plänen war bislang noch kein Mitarbeiter beschäftigt
, versucht Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) sogleich zu besänftigen. An der ablehnenden Haltung der Freien Wähler ändert dies nichts.

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Starkenburger Echo
25. November 2020
fran

Pfandringe gehen in die Testphase 

Abstellen und Einsammeln von Flaschen und Dosen soll an neuralgischen Punkten im Stadtgebiet erleichtert werden

HEPPENHEIMSie weisen auf die Schattenseiten der modernen Konsum- und Wegwerfgesellschaft hin: die Pfandsammler. Vorrangig in Parks, bei Großveranstaltungen oder auf der Straße sammeln immer mehr Menschen Pfandflaschen und Dosen. Die einen verdienen sich damit etwas Geld zum Lebensunterhalt dazu, manch anderen dient das Sammeln aber inzwischen sogar als Haupteinnahmequelle.
Der Grund dafür ist ebenso traurig wie plausibel: Nach Angaben der Frankfurter Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) landen deutschlandweit rund 28 Millionen Pfandflaschen im Restmüll. Das Pfandsammeln ist also zu einem Millionengeschäft geworden - mit der Folge, dass sich Sammler nicht selten durch stinkenden oder scharfkantigen Müll wühlen - auch in Heppenheim. Nicht nur das Verletzungsrisiko ist demnach entsprechend hoch. All diese Gründe haben den Stadtverordneten Yannick Mildner (Tierschutzpartei) nun zu einem Antrag veranlasst, der bereits in der vergangenen Woche im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss diskutiert wurde und am Donnerstag, 26. November, auch auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung steht.
Explizit fordert Mildner, dass die Stadt an geeigneten Orten sogenannte Pfandringe an den Mülleimern anbringen lassen soll. Bei besagten Pfandringen handelt es sich um eine Erfindung des Köllner Produktdesigners Paul Ketz.
Laut Mildner stellt ein Pfandring „einen Zusatz fur Mülleimer dar, um das Abstellen und Einsammeln von Pfandflaschen und Dosen zu erleichtern.
Zudem blieben zahlreiche Flaschen und Dosen im Recyclingkreislauf und müssten nicht mehr gemeinsam mit dem Restmüll verbrannt werden. Deshalb steht für den Mann von der Tierschutzpartei fest: „Dadurch entstehen weniger Kosten sowie ein geringerer CO2-Ausstoß durch weniger fälschlich verbrannte Wertstoffe. Weiterer positiver Nebeneffekt: „Es entstehen weniger Scherben und ein geringerer Reinigungsaufwand fiir die Stadt.
Am ganz großen Rad möchte der Einzelkämpfer im Stadtparlament dennoch (noch) nicht drehen. Bewusst habe er sich in seinem Antrag für eine Testphase an einzelnen Standorten entschieden - etwa in der Innenstadt, am Bahnhof oder am Handelszentrum an der Tiergartenstraße. „Aber man sollte es zumindest einmal ausprobieren
, sagte er im Hauptausschuss.
Bei der großen Mehrheit der Ausschussmitglieder stieß Mildner mit seinem Vorschlag auf Zustimmung - wenngleich dies augenscheinlich auch auf die vergleichsweise geringen Anschaffungskosten der Pfandringe zurückzuführen war. Drei Ringe gebe es zum Preis von rund 170 Euro, berichtete Mildner auf Nachfrage von Freie-Wähler-Mitglied Hubert Vettel. Sogleich fügte er hinzu: „Je mehr Pfandringe bestellt werden, umso günstiger wird der Stückpreis.

Unterstützung gab es dann unter anderem von Andrea Pfeilsticker. „Wir finden die Idee einer Testphase gut. Wenn es funktioniert, ist das prima, wenn es nicht klappt, schafft man die Ringe wieder ab. Das finanzielle Risiko dürfte sich tatsächlich in Grenzen halten
, sagte die Vorsitzende der SPD-Fraktion. Ähnlich fielen die Wortmeldungen von Sebastian Bommes (Grüne Liste) und Markus Viereckl (CDU) aus. Allerdings erinnerte Viereckl daran, dass man sich erst kürzlich infolge der Müll-Diskussionen für ein neues Entsorgungskonzept für die Kreisstadt ausgesprochen habe. „Auch wenn es sich nur um eine Testphase handelt, sollte man dieses Projekt an das neue Konzept anpassen sagte er. Obendrein merkte er an, dass Pfandringe wohl insbesondere in Großstädten sinnvoll waren. „In Heppenheim habe ich noch nicht allzu viele Sammler gesehen.
Ulrike Janßen (WG LiZ) sah dies ähnlich. Sie ging in der Diskussion sogar noch einen Schritt weiter und erinnerte daran, dass etliche Kommunen die Pfandringe sogar wieder abgeschafft hatten. „Die Idee ist grundsätzlich gut, die Menschheit aber leider ignorant, befand sie. Oft würden die Ringe aus reiner Bequemlichkeit nämlich schlicht als Mülleimer-Ersatz verwendet.

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Starkenburger Echo
18. November 2020
fran

„Kommunales Kino“ der anderen Art

Mit neuen Sitzgelegenheiten in der Heppenheimer Kernstadt sollen vor allem ältere Menschen besser am sozialen Leben teilhaben können.

HEPPENHEIM.  Der Heppenheimer CDU-Stadtverordnete Volker Gerstofer ist derzeit nicht zu beneiden: Nach einer Sprunggelenk-Operation ist der Jurist auf Krücken angewiesen. Entsprechend schwer war es für ihn, zur jüngsten Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses in den Kurfürstensaal zu gelangen. Stichwort: Treppensteigen. Zudem gab Gerstorfer im Verlauf der Sitzung zu verstehen: „Spätestens jetzt weiß auch ich, wie wichtig es ist, an geeigneten Stellen auch einmal eine Pause einlegen zu können.
Und just mit diesem Satz brach er eine Lanze fur das Konzept der „beSITZbaren Stadt, das Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) den Ausschussmitgliedern im Rahmen ihrer Sitzung vorstellte.
Das ist gut angelegtes Geld Rainer Burelbach, Bürgermeister
Für besagtes Konzept wurde ein Team um Professor Bernhard Meyer vor knapp eineinhalb Jahren vonseiten der Stadtverwaltung beauftragt. Erklärtes Ziel ist es laut Burelbach, die Aufenthaltsqualitäten in der Kernstadt von Heppenheim zu verbessern. Angesprochen werden sollen damit in erster Linie ältere und in ihrer Mobilitat eingeschränkte Menschen, deren Lebensmittelpunkt sich mehr und mehr in die eigene Wohnung oder deren unmittelbare Umgebung verlagert.
Will heißen: Für sie sollen im Rahmen der „beSITZbaren Stadt
tatsächlich mehr Sitz- und Verschnaufgelegenheiten im gesamten Innenstadtbereich geschaffen werden, damit sie auch künftig am sozialen Leben der Stadt teilhaben können. Entsprechend liegen dem Abschlussbericht von Meyers Team Gespräche mit Senioren in Alteneinrichtungen, Kirchengemeinden, Vereinen und Verbänden sowie der Stadtverwaltung zugrunde. Darauf basierend wurde ein Wegenetz erstellt mitsamt potenziellen Standorten für die neuen Sitzgelegenheiten. Wie dem Abschlussbericht weiter zu entnehmen ist, werden hierfür (vorerst) 55 neue Sitze empfohlen - angefangen bei sogenannten „Kurzzeitsitzen (41), über Zweier- und Dreierbänke sowie „Dreierbänke Rollator. Einige Sitzgelegenheiten im Bestand sollen zudem umgebaut oder erneuert werden.
Als mittlere Investitionssumme nennen die Planer um Professor Meyer einen Nettobetrag von 33 600 Euro - wenngleich der Bürgermeister einräumte: „Ich gehe davon aus, dass das nicht reichen wird. Aber es ist trotzdem gut angelegtes Geld.
Als Begründung führte er an: „Ähnlich wie beim Radverkehrskonzept handelt es sich hier um einen Leitfaden, der weiteren Gesprächen und Diskussionen als Grundlage dienen soll. Zudem teilte er mit, dass die neuen Sitze im Einklang mit der Umgestaltung von Parkhof und Innenstadt stehen sollten. Beides steht in absehbarer Zukunft auf dem Programm der Stadtplaner.
Die Anforderungen an ein Objekt, das geeignet ist, kurzfristig Kraft zu schöpfen, sind unterdessen vergleichsweise hoch. Laut Abschlussbericht sollte eine Sitzfläche beispielsweise so hoch sein, dass ein Aufstehen durch Gewichtsverlagerung möglich ist. Die Sitzfläche sollte deshalb entsprechend abgeschrägt sein. Ferner steht im Bericht: „Für eine Positionierung im Gehweg soll der Flächenverbrauch gering sein.
Und nach Regen sollte das Wasser schnell ablaufen und der Trocknungsprozess „günstig verlaufen.
Die Macher des Konzepts haben hierfür nach eigenen Angaben zwei geeignete „Banktypen
in Erfahrung gebracht: den Typ „Kommunales Kino, der einen kurzweiligen Aufenthalt an markanten Orten ermöglicht, sowie den Typ „Treffpunkt, der als eine Art Sammelpunkt die Möglichkeit zu einem netten Plausch bietet.
Rege diskutiert wurde das vorgelegte Konzept schon mal von den Ausschussmitgliedern. Von den meisten Fraktionen gab es dabei lobende Worte, ebenso vom städtischen Behindertenbeauftragten Helmut Bechtel. „Herr Meyer gilt in dieser Sache als äußerst kompetent, er macht das nicht zum ersten Mal. Und seine Konzepte kamen überall gut an
, lobte Bechtel. Wie CDU-Fraktionschef Hermann-Peter Arnold betonte er zudem, dass nicht nur ältere Personen betroffen seien. „Vielmehr sind beispielsweise auch Kinder miteinbezogen worden, so Bechtel.
Und so war es letzten Endes lediglich Ulrike Janßen (WG LiZ), die der „beSITZbaren Stadt" kaum Positives abgewinnen konnte. „Ich sehe hier keinen Leitfaden, sondern ein Verkaufsprospekt
, sagte sie mit Blick auf den Abschlussbericht.

PRÄSENTATION
                                                                                                       
 Sofern es die Pandemie-Lage zulässt, soll Professor Meyer sein Konzept in einer ausführlichen Präsentation den Mitgliedern des Seniorenbeirates sowie den Fachausschüssen des Stadtparlaments vorstellen. Dabei sollen laut Bürgermeister Rainer Burelbach auch noch einmal die typischen Laufwege betroffener Menschen sowie geeignete Stellen fur Verschnaufpausen erörtert werden. 
 
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Starkenburger Echo
12. November 2020
fran

Mit Masken und Anstand

Heppenheimer Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss tagt unter Pandemie-Bedingungen.


Mit genügend Abstand und Masken - so funktioniert auch während Corona-Zeiten das Treffen der Ausschüsse. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM.  Der BUS ist der BUS, heißt es unter den Heppenheimer Parlamentarieren. Will heißen: Im Bau-, Umwelt-und Stadtentwicklungsausschuss der Stadtverordnetenversammlung geht es mitunter etwas ruppiger zu, nicht selten dauert eine Sitzung zudem die maximal mögliche Zeit von vier Stunden.
Eine eher traurige Besonderheit des BUS ist auch, dass sich zuletzt sogar das Darmstädter Verwaltungsgericht mit dem seit Jahren andauernden Zwist zwischen dem Ausschussvorsitzenden Christopher Hörst (FDP) und Ausschussmitglied Ulrike Janßen (WG LiZ) befassen musste. Zur Erinnerung: Janßen hatte gegen einen Sitzungsausschluss im Juni 2017 geklagt, die Klage wurde jedoch in erster Instanz als unzulässig abgewiesen (wir berichteten).
Angesichts dieser Brisanz waren im Vorfeld der Sitzung am Dienstag in der Kreisstadt die Befürchtungen groß, die Situation könnte womöglich eskalieren - trotz der Corona-Pandemie und des seit nunmehr eineinhalb Wochen geltenden
Lockdown light. Doch weit gefehlt: Schon beim Betreten des Kurfürstensaals war den Ausschussmitgliedern anzumerken, und auch anzusehen, dass sie den Ernst der Lage erkannt hatten. Die Maskenpflicht wurde konsequent eingehalten - auch bei den späteren Redebeiträgen. Von durchaus modisch gestylten Mund-Nasen-Bedeckungen bis hin zur Maske mit aufgedrucktem Parteilogo war dabei alles vertreten. Der positive Trend setzte sich im weiteren Sitzungsverlauf fort - zumal Ausschussvorsitzender Christopher Hörst die Parlamentarier noch einmal ausdrücklich an die Regeln und ihren Vorbildcharakter erinnerte. „Der Landesverordnungsgeber hat uns aufgetragen, während der gesamten Sitzung eine Maske zu tragen. Dem folgen wir, um damit das Infektionsrisiko zu minimieren, sagte Hörst. Zugleich forderte er eine möglichst kurze Sitzungsdauer ein: „Der Kreistag hat mit deutlich mehr Tagesordnungspunkten und war nach zwei Stunden fertig. Daran sollten wir uns messen.
In diesem Zusammenhang forderte Ulrike Janßen, den Punkt „Verschiedenes
von der Tagesordnung zu streichen - ohne Erfolg. Eine größere Diskussion darüber blieb jedoch aus.
Im Gegenzug erinnerte Hörst - analog zu seiner Rede im Kreistag am Montag (wir berichteten) - noch einmal an die aus seiner Sicht wichtige Festhaltung an den Präsenzsitzungen der Parlamente.
Ich bin froh, dass wir diese Möglichkeit weiter haben und halte es auch für verpflichtend für unsere kommunale demokratische Struktur, dass wir weiter tagen, so Hörst. Schließlich gebe es viele Punkte zu hören, zu berichten und zu beraten - zum Wohle der Allgemeinheit.
Im Gegensatz zur Kreistagssitzung am Montag, als Freie Wahler und Grüne schon vorab ihre Teilnahme abgesagt hatten und die Fraktion der Linkspartei die Sitzung kurz nach Beginn verließ, gab es am Dienstag hierzu keine kritischen Töne zu hören - auch nicht von Kerstin Fuhrmann (Freie Wahler) oder Franz Beiwinkel (Grüne Liste).
Der bekennende Radfahrer Beiwinkel brachte sich vielmehr engagiert in die Aussprache des städtischen Radverkehrskonzepts ein, das der Magistrat den Ausschussmitgliedern als Mitteilung vorlegte (ausführlicher Bericht folgt). Das kommunale Konzept basiert auf dem „Radverkehrskonzept des Kreises Bergstraße
, es wurde auf Grundlage des Bestandsnetzes, der Unfallstatistik sowie der Quell- und Zielverkehre vom Frankfurter Biiro „Radverkehr-Konzept zusammengestellt. Erklärtes Ziel ist es, das Konzept bis zum Jahr 2030 umzusetzen.
Angesichts der Fülle von Fragen, Anregungen und Verbesserungsvorschlägen, die laut Bürgermeister Rainer Burelbach explizit gewünscht seien, und auch schon am Dienstag absehbar waren, verständigte sich der BUS darauf, das Thema - möglichst gemeinsam mit anderen Fachausschüssen, dem Magistrat, dem Interessenverband ADFC und dem Planungsbüro - in einer separaten Sitzung umfassend anzupacken. „Das erscheint mir nötig, um diesem wichtigen Thema auch vollends gerecht werden zu können
, fasste der Ausschussvorsitzende zusammen. Allerdings: Da dies auch eine Menge Zeit in Anspruch nehmen dürfte, ist ein derartiger Termin derzeit kaum planbar. Fest stünde, so CDU-Mann Jens Karsten, allerdings ohnehin: „Wir müssen dann auch tatsächlich konstruktiv diskutieren - und nicht kontrovers. Dass dies auch im BUS möglich ist, haben die Mitglieder des Ausschusses am Dienstag bewiesen. Daran werden sie nun aber auch bei den kommenden Sitzungen gemessen.

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Starkenburger Echo
5. November 2020
fran

Neuer Name: Winzerplatz

Magistrat beschließt Umbenennung des einstigen Le-Chesnay-Platzes und entscheidet sich dabei für eine neutrale Lösung.


Passend zum Winzerbrunnen heißt das Areal nun Winzerplatz.. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Das monatelange Hin und Her um die Namensgebung zweier markanter Plätze in der Heppenheimer Kernstadt hat vorerst ein Ende: Wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) und Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) im Gespräch mit dieser Zeitung berichten, soll der frühere Le-Chesnay-Platz an der Kettelerstraße fortan den Namen „Winzerplatz“ tragen. Als neuer „Le-Chesnay-Platz“ firmiert bereits seit einigen Monaten der einstige Holzamer-Platz unweit des Schwimmbades.
Diese Umbenennung ist auch bereits sichtbar: Nachdem das entsprechende Schild Anfang September an der Kettelerstraße entfernt worden war (wir berichteten), wurde es Ende Oktober an seinem neuen Standort angebracht. Die ursprünglich für November geplante kleine Feierstunde wurde hingegen infolge der jüngsten Corona-Verordnungen vorerst vertagt.
„Es gingen in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder neue Vorschläge aus der Bevölkerung ein. Irgendwann musste der Magistrat schließlich eine Entscheidung treffen“, sagte Burelbach mit Blick auf den zwischenzeitlich namenlos gewordenen Platz unweit der Winzergenossenschaft. „Der Name ,Winzerplatz‘ hat sich unserer Meinung nach angeboten, weil er vergleichsweise neutral ist“, betont Christine Bender. Zudem stehe dort bereits der Winzerbrunnen, und auch die Heimat des größten Heppenheimer Weinbaubetriebs sei nicht weit entfernt.
Wie einer Beschlussvorlage für die jüngste Magistratssitzung, die dieser Zeitung vorliegt, zu entnehmen ist, standen insgesamt sieben Vorschläge zur Abstimmung – darunter neben dem „Winzerplatz“, der auf einen Vorschlag von Helmut Engelhard zurückgeht, auch der lange als Favorit geltende „Dr.-Ludwig-Oberndorf-Platz“. Dieser Vorschlag stammte ursprünglich von Hans Knapp und sollte an den Heppenheimer Ehrenbürger und Träger der silbernen Verdienstplakette der Kreisstadt, Ludwig Oberndorf, erinnern.
Der 1888 in Heppenheim geborene Oberndorf war nach seiner Auswanderung in die Vereinigten Staaten im Jahr 1913 als Journalist bei der größten deutschsprachigen Zeitung in den USA („New Yorker Staatszeitung und Herold“) tätig, 1954 war ihm zudem das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse verliehen worden.
Weiter zur Abstimmung standen die Benennung nach dem langjährigen Vorsitzenden der Bergsträßer Winzer eG, Vincenz Antes (Vorschlag der Winzergenossenschaft), die Benennung nach der Heppenheimer Ordensschwester Katharina Katzenmaier (Ordensname: Schwester Theodolinde/Vorschlag von Pfarrer Thomas Meurer), die Benennung nach der Heppenheimer Widerstandsgruppe um Gustav König (Vorschlag von Martin Metzendorf), die Benennung nach der Heppenheimer Partnerstadt Bubenreuth (Vorschlag des Verkehrs- und Heimatvereins) sowie die Benennung nach dem Physiker Wilhelm Lehfeldt, dem Gründer der späteren KLN Ultraschall GmbH (Vorschlag von Eckart Lehfeldt).
„Die Entscheidung für den ,Winzerplatz‘ heißt nicht, dass die anderen Vorschläge schlecht waren. Ganz im Gegenteil“, betonen der Bürgermeister und seine Stellvertreterin. Allerdings habe sich der Magistrat durchaus bewusst gegen die Benennung nach einem verdienten Mitbürger entschieden, um mögliche Diskussionen über den Namensgeber zu vermeiden. Bestes Beispiel hierfür sei die nötige Umbenennung des früheren Holzamer-Platzes gewesen, der die Namenssuche sowie die Schilder-Rochade erst erforderlich gemacht habe.
Zur Erinnerung: Der frühere Namensgeber, der Heimatdichter und Mundartkolumnist Hans Holzamer (1901 bis 1947), war nach Intervention der Fraktion WG LIZ und einem entsprechenden Beschluss des Stadtparlaments in einem mehr als 10 000 Euro teuren Gutachten als Nazi-Sympathisant entlarvt worden.

KEIN MITSPRACHERECHT
                                                                                                       
 Schon in früheren Ausschuss- oder Parlamentssitzungen wurde insbesondere vonseiten der WG LIZ moniert, dass die Stadtverordneten in die Namensfindung und -gebung des früheren Le-Chesnay-Platzes nicht eingebunden seien. „Auch jetzt ist nicht vorgesehen, dass das Stadtparlament über den Magistratsbeschluss abstimmt“, stellt Bürgermeister Rainer Burelbach klar. Für ihn steht fest: „Die Namensgebung von Plätzen war schon immer reine Magistratsangelegenheit. Und so wird es auch bleiben.“ 

Kommentar LIZ

Da Straßen- und Platzbenennungen nicht zu den Geschäften der laufenden Verwaltung zählen, Straßenbenennungen von der Stadtverordnetenversammlung nicht auf den Magistrat übertragen wurden, ist gemäß Hessischer Gemeindeordnung die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung notwendig, so wie es in den umliegenden Kommunen auch praktiziert wird und bei der Benennung des Marianne-Cope-Gartens (vormals Landratsamtsgarten) auch wurde (CDU-Antrag). Bürgermeister Burelbach handhabt sein Amt willkürlich.

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Starkenburger Echo
20. Oktober 2020
rid

Klage von Ulrike Janßen unzulässig

Darmstädter Verwaltungsgericht weist Einspruch der Heppenheimer Stadtverordneten gegen Sitzungsausschluß ab


Die Heppenheimer Stadtverordnete Ulrike Janßen (rechts) hat nach Ansicht des Darmstädter Verwaltungsgerichts verfrüht von der Klagemöglichkeit Gebrauch gemacht. ARCHIVFOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM/DARMSTADT. Es hatte sich schon deutlich während der mündlichen Verhandlung Anfang Oktober vor dem Verwaltungsgericht in Darmstadt abgezeichnet, nun bestätigt das Urteil den damaligen Eindruck: Die Klage der Stadtverordneten Ulrike Janßen (WG LIZ) gegen den Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss (BUS) der Stadt Heppenheim wurde als unzulässig abgewiesen. Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass Janßen von der Klagemöglichkeit verfrüht Gebrauch gemacht habe.
In der Klage hatte sich Ulrike Janßen gegen ihren Ausschluss aus einer gemeinsamen Sitzung des BUS und verschiedener Ausschüsse der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung im Juni 2017 gewandt. Zu diesem Ausschluss war es im Rahmen einer Diskussion mit dem BUS-Vorsitzenden Christopher Hörst um eine Formalie gekommen. Janßen hatte sich an der Abstimmung eines Antrags über Grillplätze nicht beteiligt, weil ihrer Meinung nach ein ähnlicher Antrag von 2012 noch nicht abgearbeitet gewesen sei. Sie forderte, ihre Nichtabstimmung im Protokoll festzuhalten. Dies verweigerte der Ausschussvorsitzende mit dem Hinweis, dass schließlich auch nicht vermerkt werde, wenn jemand zur Toilette gehe und deshalb nicht abstimme. Nachdem Hörst der Klägerin das Wort entzogen hatte und sie trotzdem immer weiter redete, erfolgte der Ausschluss. Nach einem verbalen Schlagabtausch zog Ulrike Janßen schließlich auf die Zuschauerplätze um.
In der in Folge der von der WG LIZ beantragten Sitzung des Ältestenrates kam es zu keiner Klärung der Frage, ob der Ausschluss rechtswidrig gewesen war. Am 7. September, noch vor der nächsten Sitzung des BUS, erhob Ulrike Janßen Klage beim Verwaltungsgericht Darmstadt. Das Gericht unter dem Vorsitz von Richter Gatzka, folgte in seiner Urteilsbegründung gänzlich den Ausführungen der Beklagten, vertreten durch Rechtsanwältin Anne-Kathrin Stemberg, und des Ausschussvorsitzenden Christopher Hörst. Die Klägerin habe verfrüht Klage erhoben und es zuvor versäumt, zunächst das nach der Hessischen Gemeindeordnung HGO vorgeschriebene Verfahren zu durchlaufen. Das wäre Voraussetzung gewesen, um ihre Rechte zu wahren.
Das Gericht erklärte, dass der Ausschussvorsitzende ein Mitglied der Gemeindevertretung „bei ungebührlichem oder wiederholtem ordnungswidrigen Verhalten“ für ein bis drei Sitzungstage ausschließen darf. Die ausgeschlossene Person hat die Möglichkeit, die Rechtmäßigkeit eines Sitzungsausschlusses überprüfen zu lassen, um etwa auszuschließen, dass der Vorsitzende auf der Grundlage eigener subjektiver Rechte gehandelt hat.
Janßen hatte angeführt, dass sie noch im Rahmen der Sitzung einen Antrag auf Überprüfung der Rechtmäßigkeit gestellt habe. Das, so das Gericht, sei aufgrund ihres vorangegangenen Ausschlusses jedoch gar nicht mehr möglich gewesen. Sie sei gehalten gewesen, nach der Sitzung einen schriftlichen Antrag zu stellen, um in der nächsten Sitzung eine Abstimmung über die Rechtmäßigkeit des Ausschlusses herbeizuführen. Das sei nicht geschehen. Janßen habe zwar gesagt, „Ich habe das Recht, die Stadtverordnetenversammlung anzurufen, und es wird dann abgestimmt über die Verhältnismäßigkeit der Mittel“, doch das sei lediglich die Ankündigung eines Antrags und kein Antrag selbst. Auch in einer E-Mail an das Stadtverordnetenbüro habe Ulrike Janßen keinen Antrag gestellt.
Widersprüchlich habe sich die Klägerin verhalten, indem sie in der mündlichen Verhandlung wiederholt sagte, sie sei davon ausgegangen, dass man sich bei ihr in der nächsten Sitzung entschuldigen würde. Diese war am 14. September 2017. Ulrike Janßen hat das Ergebnis dieser Versammlung jedoch erst gar nicht abgewartet, sondern bereits eine Woche vorher Klage erhoben. Für das Gericht war diese Vorgehensweise nicht nachzuvollziehen.
Aus denselben Gründen wurde auch der Teil der Klage, der sich gegen jene Beschlüsse richtete, die nach dem Ausschluss Janßens von dem Gremium gefasst wurden, als unzulässig zurückgewiesen.
Kommentar LIZ
Gegen die Entscheidung wurde am Tag der Urteilszustellung, der auch Verkündungstermin war, Rechtsmittel eingelegt.

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Starkenburger Echo
20. Oktober 2020
rid

Freispruch für Peter Janßen

Aussage gegen Aussage: Trotz gewisser Bedenken hebt das Landgericht das Urteil des Amtsgerichts auf


Vom Vorwurf der vorsätzlichen Körperverletzung hat das Landgericht Darmstadt den Heppenheimer Stadtverordneten Peter Janßen freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine Bestätigung des Urteils des Amtsgerichts gefordert. ARCHIVFOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Das Landgericht Darmstadt hat den Heppenheimer Stadtverordneten Peter Janßen (WG LiZ) am Montagmorgen in der Berufungsverhandlung vom Vorwurf der vorsätzlichen Körperverletzung freigesprochen. Wir wissen nicht, ob wir richtig liegen. Aber der Kammer ist es wohler mit einem Freispruch. Deswegen haben wir das Urteil des Amtsgerichtes aufgehoben, so Richter Thomas Hanke. Darin war der Architekt zu einer Geldstrafe von 5000 Euro verurteilt worden.
Wir wissen nicht. ob wir richtig liegen. Aber der Kammer ist es wohler mit einem Freispruch. Thomas Hanke, Richter am Landgericht
Man habe es mit keinem einfachen Sachverhalt zu tun gehabt, so der Vorsitzende Richter, es habe Aussage gegen Aussage gestanden. Ich mache keinen Hehl daraus, dass bis 9.30 Uhr (in der Mitte der Verhandlung, Anm. der Redaktion) alle Vorzeichen auf einer Verurteilung standen. Zumal objektive Verletzungen der Zeugin vorgelegen hätten, deren Plausibilität aus dem geschilderten vermeintlichen Tathergang sowohl die attestierende Ärztin als auch die Sachverständige der Gerichtsmedizin bestätigt hätten. Die Meinung des Gerichts zum Kippen gebracht habe dann die Auflistung der zahlreichen zivilrechtlichen Urteile im Nachbarschaftsstreit der vergangenen Jahre. Janßens Anwalt Hanns K. Larcher konnte aufzeigen, dass die Zeugin einen deutlichen Belastungseifer an den Tag gelegt habe. Vor diesem Hintergrund würden am Ende doch zu viele Restzweifel bestehen, erläuterte das Gericht.
Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine Bestätigung des Urteils des Amtsgerichts gefordert. Lediglich der Tagessatz sollte aufgrund des geringer als seinerzeit vom Gericht geschätzten tatsächlichen Einkommens Janßens heruntergesetzt werden. Zu Beginn der Hauptverhandlung am Mittwochmorgen hatte der Richter dem Angeklagten noch 
dringend (Hanke) geraten, einer Einstellung des Verfahrens gegen Zahlung von 500 Euro zuzustimmen, damit vielleicht endlich Rechtsfrieden in die Nachbarschaft einkehre.
Auf die Aussage des Richters, er wolle Janßen mit dem Angebot, das Verfahren einzustellen, eine
goldene Brücke bauen, erwiderte dieser, das versuche er bereits seit 24 Jahren: Ich habe alles getan, um dort (im Nachbarschaftsstreit. Anm. der Redaktion) Frieden einkehren zu lassen. In seiner Einlassung sagte der Stadtverordnete. dass das Amtsgericht einen Fall konstruiert habe, den es so nie gegeben habe. Allerdings hatte Janßen mit seinem Verhalten vor dem Amtsgericht - damals noch ohne Anwalt - offenkundig viel selbst dazu beigetragen.
Er habe sich bereits einmal In Zusammenhang mit der Nachbarin auf einen 153er (Anm. d. Redaktion: gemeint ist Paragraf 153 ff. der Strafprozessordnung, Regelungen zu Verfahrenseinstellungen) eingelassen
, Frieden habe das nicht gebracht. Janßen
sah sich selbst als Opfer, das am Pranger steht, und teilte wiederholt gegen Stadtverordnete und Presse aus.
Richter Hanke erwiderte, man könne die Verletzungen der damals 83-Jährigen nicht wegdiskutieren: 
Die Sachverständige hat klar gesagt, das Verletzungsbild ist mit den Aussagen in Einklang zu bringen. An den präsentierten Beweisen komme man nicht vorbei. Janßen beteuerte, dass es den Vorfall nie gegeben habe. Immer wieder ließ er durchblicken, dass er glaubt, bei der Staatsanwaltschaft keine guten Karten zuhaben, verwies auf eine Urkunden-Angelegenheit, die seit drei Jahren bei der Staatsanwaltschaft  verfaule. Er könne sich schriftlich ausdrücken und wehren, ein normaler Bürger, der ist verratzt. Darüber hinaus unterstellte er bei den Ermittlungen zum vorliegenden Fall auch der Polizei Fehler und Unzulänglichkeiten.
Im Nachbarschaftsstrelt sieht Janßen jetzt nur noch eine Lösung: 
Ich muss daß ganze Fenster zumauern. Ich will es gar nicht, ich habe was Besseres zu tun. Aber sonst gebe es bald wieder ein Verfahren vor dem Amtsgericht Bensheim mit den liebenswerten Richtern. (Zur Erklärung: Vor dem Wohnzimmerfenster der Zeugin, das unmittelbar an Janßens Grundstück grenzt, hat er einen Sichtschutz aus Holz errichtet.)
Der Oberstaatsanwalt sah im Gegensatz zu Janßens Anwalt keinen großen Belastungseifer bei der Zeugin, dafür aber verschiedene objektive Beweise, die die Version der Zeugin bestätigen würden. Auch der Ortstermin habe seiner Ansicht nach bestätigt, dass es genauso wie geschildert gewesen sein könne und nicht wie vom Angeklagten behauptet, technisch ausgeschlossen sei. Er hielt Janßen der Körperverletzung für überführt.
Gegen das Urteil kann die Staatsanwaltschaft binnen einer Woche Revision vor dem Oberlandesgericht beantragen, wie Jan Helmrich, Vorsitzender Richter am Landgericht und Pressesprecher des Gerichts, auf Nachfrage dieser Zeitung bestätigte. Stand Montagnachmittag liege ein entsprechender Antrag aber noch nicht vor.


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Starkenburger Echo
15. Oktober 2020
rid

Ortstermin bei Janßens

Urteil im Nachbarschaftsstreit erwartet

In der Causa Janßen verschafft sich der Richter einen Eindruck vom Ort des Geschehens in Heppenheim


Im Fall des Heppenheimer Stadtverordneten Peter Janßen will das Landgericht Darmstadt am Montag ein Urteil verkünden. ARCHIVFOTOS: MARC WICKEL/SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM/DARMSTADT. Hat Stadtverordneter Peter Janßen (WG LiZ) im Jahr 2018 seine damals 83-jährige Nachbarin bei einem Streit verletzt oder nicht? Strafrichter Michael Ebert sah dies als erwiesen an und verurteilte den Politiker entinstanzlich im Dezember am Amtsgericht in Bensheim wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 5000 Euro. Dagegen legte Janßen Berufung ein. Derzeit läuft die Berufungsverhandlung am Darmstädter Landgericht. Am kommenden Montag soll das Urteil gesprochen werden.
Aus meiner Sicht kann der von der Geschädigten geschilderte Vorfall zutreffen. Ein Kriminalbeamter
Am Dienstagmittagmittag traf man sich zum Ortstermin. Es ware in imposanter Tross, der sich da von Darmstadt aus nach Heppenheim in Bewegung setzen musste: Neben Richter Thomas Hanke waren die beiden Schöffen, der Oberstaatsanwalt, die Sachverständige von der Gerichtsmedizin Frankfurt, eine Protokollantin und ein Justizangestellter gekommen, um sich die Gegebenheiten anzusehen. Ebenso vertreten war der Anwalt des Angeklagten.
Die Inaugenscheinnahme des Ortes des Geschehens dauerte indes keine Viertelstunde, und schon konnten alle wieder den Rückweg antreten. Sowohl die Sachverständige als auch der Richter hatten sich im Nu davon überzeugt, dass der Vorfall so stattfinden konnte. wie er von
der Geschädigten geschildert worden ist.
Die Grundstücke des Angeklagten und der Geschädigten liegen direkt nebeneinander und sind nur durch ein niedriges Mäuerchen voneinander getrennt. Vom vergitterten Wohnzimmerfenster der Rentnerin aus hätte man direkten Blick auf das Nachbargrundstück, hätte nicht der Angeklagte einen Sichtschutz genau in Höhe und etwa in der Größe des Fensters errichtet.
Von dem Gitter ihres Fensters hatte die Angeklagte nach eigener Aussage 2018 die Ranken einer Glyzinie, die vom Nachbargrundstück herübergewachsen war, abgeschnitten und auf das Gelände des Angeklagten geworfen. Dieser habe sich darüber empört und ihr die Pflanzenteile wieder zurück in das Gitter gestopft. Beim Versuch der Rentnerin, den Grünschnitt erneut auf das Nachbargrundstück zu werfen, habe der Angeklagte ihren Arm gegriffen und durch das Gitter und eine dort installierte Lichterkette gewaltsam nach unten gezogen. Auf diese Weise habe sie sich Hämatome und einen Kratzer zugezogen. Die Verletzungen sind auch ärztlich attestiert worden. Die Gerrichtsmedizinerin als Sachverständige bestätigte im Rahmen der Berufungsverhandlung ebenfalls die Plausibilität der Verletzungen.
Der Angeklagte hatte schon in seiner Verhandlung vor dem Amtsgericht immer wieder bestritten, dass es physikalisch überhaupt möglich gewesen wäre, den Arm der Geschädigten bei den beengten Platzverhältnissen zu ergreifen. Ein Kriminalbeamter, der den Ort des Geschehens auf Bitten des Amtsgerichts in Augenschein genommen hatte, hatte seinerzeit bereits schriftlich zu Protokoll gegeben:
Aus meiner Sicht kann der von der Geschädigten geschilderte Vorfall zutreffen.
Der Angeklagte stellte daraufhin damals eine mögliche Beeinflussung des Polizeibeamten durch die Geschädigte in den Raum und bezichtigte diesen sogar des Hausfriedensbruchs. Diesen habe er im Rahmen seiner Ermittlungen begangen, indem er unbefugt sein Grundstück betreten habe.
Polizeibeamten, die Hausfriedensbruch begehen, soll man glauben?, mit dieser Frage hatte Janßen im Rahmen der Verhandlung vor dem Amtsgericht sogar versucht, die Glaubwürdigkeit des Beamten infrage zu stellen.
Sowohl Richter Thomas Hanke als auch die Sachverständige der Gerichtsmedizin stiegen während des Ortstermins vom Grundstück des Angeklagten auf das Mäuerchen und demonstrierten. dass entgegen der Aussagen des Angeklagten sehr wohl jemand zwischen Sichtschutz und Gitter passt. Auch ein Griff nach einem aus dem Fenstergitter ragenden Arm ist möglich, wie alle Anwesenden am Dienstag sehen konnten.
Im Anschluss nahm man das Wohnzimmer der Geschädigten in Augenschein, fand dort die örtlichen Gegebenheiten genau so vor, wie die Geschädigte sie geschildert hatte - unter anderem die Kommode, auf der sich die Seniorin während des Entfernens, der Ranken befunden haben will. Auch hier überzeugte man sich von der Tatsache, dass der von der älteren Dame geschilderte Übergriff des Angeklagten technisch durchaus möglich und plausibel war. 


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Starkenburger Echo
6. Oktober 2020
rid

Muss es schriftlich sein?

Nach Ausschluss von Ulrike Janßen (LiZ) während einer Ausschusssitzung 2017 kommt es zum Verfahren vor dem Verwaltungsgericht


Christopher Hörst (vorne links) und Ulrike Janßen (rechts) während einer Stadtverordnetenversammlung im September 2019. ARCHIVFOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM/DARMSTADT. Juni 2017 Bei der gemeinsamen Sitzung von Bau- und Umweltausschuss sowie dem Sozialausschuss kommt es zum Eklat: Nach mehreren Ordnungsrufen schließt Ausschussvorsitzender Christopher Hörst (FDP) das Gremienmitglied Ulrike Janßen (LiZ) von der weiteren Teilnahme aus. Diese nimmt erst nach Hörsts Androhung, die Polizei zu rufen, bei den Zuschauern Platz und ist damit bei den folgenden Abstimmungen außen vor. Über drei Jahre danach trifft man sich jetzt vor dem Verwaltungsgericht Darmstadt. Janßen wendet sich gegen den Ausschluss sowie die Rechtmäßigkeit der gefassten Beschlüsse. Sie sieht ihre Rechte als Ausschussmitglied durch den Ausschluss verletzt. Der Bauausschuss als Beklagter war vertreten durch die Anwältin Anne-Katrin Sternberg und den Ausschussvorsitzenden.
Nach Janßens Aussage habe sie noch in der Sitzung den Protokollanten der Stadtverwaltung mündlich darüber informiert, dass sie gegen den Ausschluss vorgehen wolle. Weitere, etwa schriftliche Eingaben, habe sie nicht gemacht, da sie keine Notwendigkeit hierfür sah. Bei der Verhandlung wurde ausschließlich die Frage erörtert, ob diese mündliche Ankündigung ein ausreichendes Mittel und zu diesem Zeitpunkt überhaupt statthaft gewesen ist. Ob der Ausschluss selbst rechtswidrig war, wurde gar nicht erst erörtert. Das Urteil ergeht schriftlich innerhalb der kommenden zehn Tage.
Die Stadt Heppenheim sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, ein zwingendes Verfahren nicht durchgeführt zu haben, ist jedoch der Meinung. der Antrag von Janßen hätte schriftlich gestellt werden müssen. Der Hinweis in der Sitzung gegenüber dem Protokollanten der Stadtverwaltung, gegen den Ausschluss vorgehen zu wollen, sei hingegen nur eine Ankündigung eines Antrags gewesen. Ein solcher sei nie gefolgt.
Janßen dagegen erklärte, sie habe angenommen, dass bei der nächsten Bauausschusssitzung oder Stadtverordnetenversammlung das Thema aufgegriffen werde.
Ich habe gedacht, man wird sich bei mir entschuldigen. Das sei nicht erfolgt.
Die Einschätzung. der Ausschluss sei rechtswidrig, würde nach ihrer Ansicht auch der Hessische Städtetag in seinem Schreiben vom 28. Juni 2017 teilen, das sie Mitte August bekommen habe, so die Kommunalpolitikerin. „Spätestens in der nächsten Sitzung
 hätte der Einspruch auf die Tagesordnung gehört, ist dort zu lesen. Haben Sie es versucht, in der nächsten Sitzung anzusprechen?, wollte Richter Gatzka von Janßen wissen, worauf diese erwiderte: Es ist mir nicht möglich, im Bauausschuss etwas zu sagen. Mir wird immer gleich das Wort entzogen. (...) Es ist eine Atmosphäre, das können Sie sich nicht vorstellen.
Ob sie eine schriftliche Eingabe erwogen habe? „lch habe alles getan, was zu tun ist, so Janßen, die der Ansicht ist, dass das Mündlichkeitsprinzip gelte und ausreichen müsse.
Warum sie nicht die nächste Ausschusssitzung am 14. September des Jahres abgewartet habe, wollte der Richter wissen, und stattdessen bereits am 7. September Klage erhoben habe? Man habe doch erst in dieser kommenden Sitzung über die Rechtmäßigkeit abstimmen können. Janßen wiederholte, ihr mündlicher Antrag sei ausreichend gewesen und nichts sei bis dahin geschehen. „Der Ausschluss eines Stadtverordneten aus einer Sitzung hat durchaus Sinn. Es kam ja wohl zu massiven Störungen
, so die Einschätzung des Richters. Ein Antrag des ausgeschlossenen Mitglieds könne nicht mehr in der Sitzung erfolgen, weil das Mitglied sich nicht mehr beteiligen könne. Er habe demnach schriftlich im Nachgang zu erfolgen. Janßen und ihr Anwalt beharrten darauf, dass das Wort „anrufen eindeutig beweise, ein mündlicher Antrag reiche aus, zumal der Ordnungsgrundsatz nicht über der freien Mandatsäußerung stehen dürfe. Hier widersprach die Vertreterin der Stadt: ,Es geht auch um die Rechte der anderen Mandatsträger, diese können nicht ungestört abstimmen, wenn es vorher tumultartig zuging.“ Würde man während der Sitzung über den Ausschluss abstimmen, hätte die Sitzung erneut unterbrochen werden müssen. „Das kann der Gesetzgeber nicht gewollt haben. lch bin der festen Überzeugung, dass in der Sitzung keine Entscheidung mehr gefällt werden kann, so Rechtsanwältin Stemberg.
 

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 Christopher Hörst widersprach der Aussage Janßens, sie käme in den Sitzungen nicht zu Wort: „Frau Janßen hat ein riesiges Rededeputat in meinen Sitzungen. Der Ausschuss bestehe jedoch aus elf Mitgliedern, die allesamt ein Rederecht hätten. So müsse er ab und an zu Maßnahmen greifen. Hörst selbst wurde von Janßen darüber hinaus wegen Nötigung angezeigt, weil er ihr mit der Polizei gedroht hat, nachdem sie dem Ausschluss nach wiederholter Aufforderung nicht nachgekommen ist. Hier wurde bislang kein Verfahren eröffnet.

Kommentar LIZ
Ohne auf die falschen Zitate von Redakteurin Astrid Wagner und deren einseitiger Informationseinholung einzugehen, nachfolgend einige Richtigstellungen:
Christopher Hörst hatte sämtliche Sitzungsformalien ignoriert, wie z.B. Feststellung der Beschlußfähigkeit, Anwesenheitsliste, formgerechte Bekanntgabe der Abstimmungsergebnisse. Darüber hinaus weigerte er sich das Abstimmungsverhalten von Ulrike Janßen - wie rechtskonform verlangt - in die Niederschrift aufzunehmen, dem Verlangen auf Einberufung des Ältestenrates nachzukommen und - als Höhepunkt - die verlangte Abstimmung über die Verhältnismäßigkeit der Mittel (Anrufung des Ausschusses) vorzunehmen. Auf Anfrage des Stadtverordnetenbüros vom 28.6.2017 wurde die Antwort des Direktors und Rechtsanwaltes des Städtetages S. Gieseler eingeholt und auf Anforderung am 15.8.2017 übersendet:
"§§ 62 Abs. 5, 60 Abs. 2 S. 2 HGO sieht bei einem Sitzungsausschluß die Möglichkeit einer Anrufung des Ausschusses vor. Dieses Recht wird nur insofern beschränkt als eine Entscheidung und daher auch die entsprechenden Antrag spätestens in der nächsten Sitzung zu treffen ist. Selbstverständlich ist eine Anrufung des Ausschusses unmittelbar im Anschluss an den Sitzungsausschluss zulässig. Andernfalls hätte der einzelne Stadtverordnete keine Möglichkeit sich gegen einen rechtswidrigen Ausschluss zur Wehr zu setzen. Diesbezüglich ist zu beachten, dass es sich beim Sitzungsausschluss um die ultima ratio handelt, welche die Rechte des Gemeindevertreters erheblich einschränkt und daher nur in Ausnahmefällen zulässig ist. Daher bedarf es diesbezüglich auch der Möglichlkeit eines effektiven Rechtsschutzes. (Hessicher Verwaltungsgerichtshof, Urteil vom 26. Oktober 2000 - 8 UE 1054/00."

Am 12.6.2017 schrieben wir an das Stadtverordnetenbüro:
"Sehr geehrte Frau Benyr, sehr geehrte Frau Weber-Huthmann,
wie bereits besprochen haben wir Ältestenratssitzung vor der nächsten Stadtverordnetenversammlung (21.06.2017) verlangt. Wir weisen aufgrund der umfänglichen Rechtsverstöße von Ausschußvorsitzenden Hörst darauf hin, daß die BUS-Sitzung vom 08.06.17 von Rechts wegen zu wiederholen ist. Wir bitten schon vorab, innerhalb der Koalition, die ja verantwortlich für die Vorsitzwahl zeichnet, zu überlegen, ob Sie Herrn Hörst die Niederlegung des Vorsitzes nahelegen. Auch in Anbetracht der Vorfälle in den vorangehenden BUS-Sitzungen und meinem Ratschlag in der Ältestenratssitzung, räumen wir Herrn Hörst bis zur Stadtverordnetenversammlung ein, sich zu entschuldigen und seinen Rücktritt zu erklären. Sollte es nicht zu einer einvernehmlichen Lösung kommen, werden wir den Rechtsweg beschreiten.
"

§ 60 (2) S. 2 HGO:
"Gegen den Ausschluss kann die Entscheidung der Gemeindevertretung angerufen werden; diese ist spätestens in der nächsten Sitzung zu treffen." Auf der seit dem 7.9.2017 (Klageerhebung) bekannten Tagesordnung der BUS-Sitzung am 14.9.2017 stand kein Tagesordnungspunkt der streitgegenständlichen Sitzung.
 
Ebenso bestätigt RA Herr Gieseler in seinem Schreiben sämtliche Rechtsauffassungen der LIZ hinsichtlich der notwendigen Aufnahme der jeweils Anwesenden in die Niederschrift, der Notwendigkeit der Einberufung des Ältestenrates und das Recht auf Festhalten des Abstimmungsverhaltens. C. Hörst und Stadtverwaltung provozierten trotz klarer Rechtslage einen Rechtsstreit zu Lasten des Steuerzahlers.

Von einem "Tumult", den es auch nicht gab, war selbst im Presse-Bericht ('Hörst schließt Janssen aus') zur streitgegenständlichen BUS-Sitzung keine Rede.

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Starkenburger Echo
26. September 2020
fran

„Jetzt muss etwas passieren

Stadtverordnete fordern schnelle Lösung des Müll-Problems / Enormes öffentliches Interesse / Anträge von FWH und FDP abgelehnt


Nicht zum Lachen: Immer wieder entsorgen Bürgerinnen und Bürger ihren Müll illegal im Heppenheimer Stadtgebiet - vorzugsweise an öffentlichen Mülleimern oder Altkleider- und Glasmüllcontainern wie hier auf dem Europaplatz. FOTO: CHRISTOPHER FRANK

HEPPENHEIM. Selten stand eine Sitzung der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung (Stavo) in der jüngeren Vergangenheit unter größerer medialer Beachtung als am Donnerstagabend in der Erbacher Mehrzweckhalle. Der Grund hierfür ist freilich eher trauriger Natur: Seit mehreren Wochen diskutieren Bürger wie Kommunalpolitiker die zunehmende Vermüllung im Stadtgebiet. Dies veranlasste die Freien Wähler letztlich dazu, einen skurril anmutenden Antrag in den parlamentarischen Sitzungslauf einzubringen, wonach die Stadt testweise alle Mülleimer im Stadtgebiet entfernen sollte. Die Aktion solle die Menschen zum Nachdenken anregen und dafür sorgen, dass jeder seinen Müll fortan zu Hause entsorgt.
Wenige Stunden vor der Parlamentssitzung berichtete unter anderem der Radiosender FFH ausführlich über den Antrag. Auch der Fernsehsender RTL, habe schon Interesse an einem Gespräch mit Drehtermin angemeldet, ließen die Freien Wähler am Rande der Stavo-Sitzung durchklingen. Dieser Medienhype stößt jedoch nicht überall auf Verständnis. Mit den Worten „Willkommen in Hessens Müll-Hauptstadt
, begrüßte ein Magistratsmitglied die Kolleginnen und Kollegen auf dem Parkplatz vor der Mehrzweckhalle. Und auch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) war sichtlich angefressen, „Bitte nehmt die Verpackung schön mit nach Hause, sagte er mit bissiger Ironie in Richtung der Stadtverordneten. Die meisten schleckten zu diesem Zeitpunkt genüsslich an einem Eis, das Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU) zur Verfügung gestellt hatte.
Lange bevor FFH oder RTL vom Antrag der Freien Wähler wussten, hatte die FDP bereits im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss einen konkurrierenden Hauptantrag eingebracht, welcher der „Papierkorbfreien Stadt
„diametral entgegensteht, wie FDP-Mann Karl-Heinz Krauß am Donnerstag sagte. Ihre Forderungen: Mehr Mülleimer, bestenfalls mehr Personal für den Bauhof und eine Evaluierung des grundsätzlichen Problems. Ein Gesamtpaket, das zusätzliche Schärfe in die Debatte brachte.
Dass die Stadt tatsächlich mit einem Müllproblem zu kämpfen hat, darüber sind sich die Politiker aller Couleur weitgehend einig. Ebenso darüber, dass etwas dagegen getan werden muss. Auch dass das Thema nun in der breiten Öffentlichkeit angekommen ist, stößt auf Zustimmung. Was bislang jedoch fehlte, war ein gemeinsamer Lösungsansatz. Man müsse deshalb nun „reden, viel reden
, sagte Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) schon im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss. Ihr Vorschlag: Möglichst viele Beteiligte miteinbeziehen und ein großes Gesamtkonzept auf die Beine stellen, mit dem am Ende alle leben können. „Und dieses Konzept wollen wir jetzt in Angriff nehmen, kündigte Bender im Ausschuss an. Zumindest verbale Unterstützung erhielt sie hierfür am Donnerstag in erster Linie von der eigenen Partei - aber auch von Koalitionspartner CDU.
Die Anträge der beiden Oppositionsparteien wurden hingegen abgelehnt, jeweils mit deutlicher Mehrheit. „Beide Vorschläge sind nicht zielführend
, brachte CDU-Fraktionschef Hermann-Peter Arnold die allgemeine Tendenz auf den Punkt. Doch auch er weiß: „Das Thema wird uns noch einige Zeit beschäftigen. Die Formulierung „einige Zeit war wiederum den beiden Antragstellern ein Dorn im Auge. „Jetzt muss etwas passieren, forderte Karl-Heinz Krauß. Und Hubert Vettel (FWH) meinte: „Wir wollen von Frau Bender einen festen Zeitplan für dieses Konzept.
Deutlich weniger emotional ging es bei den Debatten um die weiteren Tagesordnungspunkte zu - wenngleich auch die es durchaus in sich hatten. So votierten die Stadtverordneten mit Ausnahme der WG LIZ, die der Abstimmung fernblieb, geschlossen für den Erlass der Gebühren für die städtischen Kitas und die Musikschule während der pandemiebedingten Schließung und der Zeit des eingeschränkten Regelbetriebs - basierend auf einem gemeinsamen Antrag von CDU, SPD und FWH.
Zwar nicht einstimmig, aber ebenfalls mit großer Mehrheit wurde der Weg zur Bildung einer Integrations-Kommission mit Beginn der neuen Legislaturperiode frei gemacht - als Ersatz für einen Ausländerbeirat. Zudem gilt ab 1. Januar die neue Satzung „über den Leinenzwang für Hunde während der Brut- und Setzzeit.
Das heißt: Zwischen dem 1. März und dem 30. Juni eines jeden Jahres sind Hunde fortan an der Leine zu führen.
 
RESOLUTION ZUR BAHN-NEUBAUSTRECKE
                                                                                                       
 Einstimmig - die WG LIZ blieb der Abstimmung fern - unterstützen die Heppenheimer Stadtverordneten eine gemeinsame Resolution der Nachbarstädte Heppenheim, Bensheim und Zwingenberg zur Variantendiskussion der Bahn-Neubaustrecke Rhein/Main-Rhein/Neckar. Erklärtes Ziel ist es, mit dieser Resolution noch einmal ausdrücklich die Gründe für eine Trassenführung entlang der A 67 darzulegen und zu bekräftigen. „Wenn alle drei Stadtparlamente sowie die Kommunen Alsbach-Hähnlein und Seeheim-Jugenheim zustimmen, haben wir die Unterstützung von rund 100000 Bürgern - und somit ein starkes Votum fur die Deutsche Bahn, freute sich Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU).

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Starkenburger Echo
25. September 2020
jr

Personalpoker in Heppenheim beginnt

Parteien und Wählergemeinschaften der Kreisstadt rüsten sich für die Kommunalwahl im März / Die Grünen sind besonders zuversichtlich


Im März haben Heppenheims Bürger die Wahl: Fünf Parteien und eine Wählergemeinschaft gehen ins Rennen. ARCHIVFOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM.  Ein halbes Jahr noch, dann werden im März 2021 ein neues Stadtparlament, aber auch die neuen Ortsbeiräte gewählt. Dass der Wahlkampf im Gegensatz zu früheren Zeiten noch nicht in Fahrt gekommen ist und auch anders ausfallen wird als gewohnt, liegt an Corona. Aber alle Parteien oder Wählergemeinschaften - ob CDU, SPD, FDP, Grüne Liste, Freie Wähler oder WG LIZ - hoffen natürlich darauf, dass sie mit ihrem Personal und Programm gestärkt in die nächste Legislaturperiode einziehen.
Heppenheims CDU will in einer Mitgliederversammlung am 10. Oktober über die vom 7er-Ausschuss vorgelegte Kandidatenliste zum Stadtparlament entscheiden. Nicht virtuell, sondern ab 16 Uhr in der Schlossberghalle Hambach, die genügend Platz bietet, urn Abstandsregeln einhalten zu können. Steffen Gugenberger, seit November 2019 Vorsitzender des Stadtverbands, nennt keine Namen, spricht aber von einer „insgesamt stark verjüngten Liste
, auf der jeder dritte Platz von einer Frau besetzt werde. Zurzeit hat die CDU 13 Stadtverordnete und (inklusive Bürgermeister) vier Stadträte. Jürgen Semmler, bis März 2017 Fraktionschef, will sich nach berufsbedingter Pause wieder um ein Mandat bewerben.
Bei der SPD stehen am 21. Oktober und am 2. Dezember Mitgliederversammlungen auf dem Programm. Im Oktober soll nach Angaben des Ortsvereinsvorsitzenden Gerhard Herbert über die vom Vorstand erarbeiteten Listen für Stadtverordnetenversammlung und Ortsbeiräte entschieden werden.
Angeführt wird die 37 Namen umfassende Liste fürs Stadtparlament (im Reißverschlußberfahren jeweils Frau/Mann) von Fraktionschefin Andrea Pfeilsticker. Jean Bernd Neumann, Spitzenkandidat vor fünf Jahren, tritt nicht mehr an. Zurzeit verfügt die SPD, die mit der CDU koaliert, über neun Stadtverordnete, im Magistrat ist sie mit drei Mitgliedern (inklusive der hauptamtlichen Ersten Stadträtin Christine Bender) vertreten. Ums Wahlprogramm wird es dann am 2. Dezember gehen.
Aufbruchstimmung herrscht bei der Grünen Liste. Die wird zur Wahl so wie die Parteifreunde in Bensheim als Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen antreten, wie der GLH-Vorsitzende Franz Beiwinkel mitteilt. Angesichts des Bundestrends geht Beiwinkel von deutlich mehr als den derzeit vier Mandaten aus: „Wir werden uns verdoppeln
, prognostiziert er - und das auch im Magistrat, wo die GLH einen Sitz hat. Wie bei der SPD gilt das Reißverschlussverfahren fur die Liste: Beiwinkel wird Platz zwei einnehmen, welche Frau Spitzenkandidatin wird, will er noch nicht verraten.
Ganz so euphorisch ist man in der FDP nicht, aber auch hier geht man von einem guten Ergebnis aus: Derzeit verfügt die FDP über vier Mandate im Stadtparlament (ergänzt um den früheren Linken Yannick Mildner als Hospitanten) und eins im Magistrat.
Während einer Klausurtagung im Juli wurden bereits Themenschwerpunkte erarbeitet, Wahllisten und Programm sollen in einer Mitgliederversammlung 
im Spätherbst beschlossen werden, wie FDP-Chef Oliver Wilkening mitteilt, Spitzenkandidat wird voraussichtlich Fraktionschef Christopher Hörst sein.
Noch wenig Konkretes ist von Kerstin Fuhrmann zu hören, Vorsitzende der Freien Wähler. Die Partei verfügt zurzeit über drei Mandate im Stadtparlament und einen Sitz im Magistrat, hofft aber wie die anderen auf Zuwachs: „Wir haben schließlich gute Arbeit geleistet.
In einer fünfstündigen Klausur am 12. September ging es um das Wahlprogramm, aber auch an einer Wahlliste wurde gearbeitet. Eine Mitgliederversammlung ist „spätestens Ende November geplant, erst danach wird feststehen, mit welchem Spitzenkandidaten beziehungsweise welcher Spitzenkandidatin man antritt.
Hier ist die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) schon weiter. Deren Liste wird voraussichtlich von Ulrike Janßen angeführt, die derzeit zusammen mit ihrem Ehemann Peter Janßen die Fraktion WG LIZ bildet. Bei der vergangenen Kommunalwahl hatte die WG LIZ deutliche Gewinne erzielen und statt einem zwei Mandate erringen können. Auch diesmal hofft man auf Zuwachs und einen Sitz im Magistrat, die Wahlliste wird in einer Mitgliederversammlung voraussichtlich im November beschlossen.


STADTPARLAMENT, ORTSBEIRAT, KREISSTAG
                                                                                                       
 Am 14. März 2021 werden in Heppenheim 37 Vertreter fur die Stadtverordnetenversammlung gewählt, außerdem die Ortsbeiräte und die Vertreter für den Kreistag. In den Stadtteilen Mittershausen-Scheuerberg und Ober-Laudenbach geht es um jeweils sieben Ortsbeiratsmitglieder, in den Stadtteilen Erbach, Hambach, Kirschhausen mit Igelsbach, Sonderbach und Wald-Erlenbach um jeweils neun Ortsbeiratsmitglieder.
 Die Wahlperiode dauert fünf Jahre. 

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Starkenburger Echo
20. September 2020
fran

„Ein erster Schritt zum Supermarkt

Stadt präsentiert der Regionalversammlung ihre Pläne für Nahversorger in Kirschhausen / Baurecht muß erst noch geschaffen werden

KIRSCHHAUSEN/OFFENBACH. Die Kirschhäuser sind ihrem Ziel, ihre Einkäufe in absehbarer Zukunft wieder im Ort erledigen zu können, einen Schritt näher gekommen: Die Mitglieder der Regionalversammlung Südhessen haben bei ihrer Sitzung in der Offenbacher Stadthalle am Freitag einem Antrag der Heppenheimer Verwaltung auf „Zulassung einer Abweichung von den Zielen des Landesentwicklungsplans Hessen und des Regionalplans Südhessen für die Ausweisung eines Sondergebiets ,Nahversorgung Kirschhausen' zugestimmt.
Ziel von Stadt und Kirschhäuser Ortsbeirat ist es, am Ortsausgang des Stadtteils auf einem bislang unbebauten Grundstück einen großflächigen Lebensmittelmarkt mit Backshop zu ermöglichen. Geplant sind insgesamt knapp 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche, allein für den Markt sind 1100 Quadratmeter vorgesehen. Die Zufahrt zu dem geplanten Markt soll über die Siegfriedstraße erfolgen, geplant sind überdies 87 Parkplätze. Laut städtischem Antrag soll durch den Neubau „in verkehrsgünstiger Lage die zukünftige Grundversorgung des Stadtteils Kirschhausen und der angrenzenden kleineren Heppenheimer Stadtteile im Odenwald
sichergestellt werden.
Eine Änderung des Flächennutzungsplans ist die zwingende Voraussetzung für die Einleitung eines Aufstellungsverfahrens für einen Bebauungsplan. Und über jene Änderung befindet nun zunächst das Regierungspräsidium (RP), ehe dessen Stellungnahme erneut der Regionalversammlung zur Abstimmung vorgelegt wird. Es wird also noch ein bisschen dauern, bis tatsächlich Baurecht besteht. Bei der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 2. Juli war diesbezüglich von „knapp zwei Jahren

die Rede. „Am Freitag haben wir zunächst einmal darüber entschieden, dass der Antrag zur Änderung überhaupt angenommen wird
, stellt auch der Stadtverordnete Christopher Hörst (FDP) auf Anfrage dieser Zeitung noch einmal klar. Hörst vertritt seine Partei auch in der Regionalversammlung, war entsprechend am Freitag an der Abstimmung beteiligt.
Die Regionalversammlung tritt laut Hörst in diesem Jahr noch zweimal zusammen - am 13. November und am 18. Dezember. „Ob das Thema dann bereits wieder auf die Tagesordnung rückt, ist derzeit noch nicht absehbar - und obliegt der Priorisierung des Regierungspräsidiums
, sagt der FDP-Politiker.
Nichtsdestotrotz sei mit der Annahme des städtischen Antrags „Bewegung in die Sache
gekommen, freut sich Hörst. Der Liberale hatte sich bereits in der Stadtverordnetenversammlung und den vorangegangenen Ausschüssen fur den Bau eines Nahversorgers in Heppenheims größtem Stadtteil ausgesprochen - wie 26 weitere Abgeordnete der Fraktionen CDU, SPD, FDP und Freie Wähler. Nur die Fraktionen der WG LIZ, der Grünen Liste sowie Yannick Mildner von der Tierschutzpartei votierten im Juli gegen die Einleitung eines Änderungsverfahrens. Zu den Unterstützern des Vorhabens zählt auch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), der das Votum der Regionalversammlung wohlwollend zur Kenntnis nimmt. „Damit kann der nächste Schritt des Verfahrens eingeleitet werden, sagt er auf Anfrage dieser Zeitung.
Welches Unternehmen den geplanten Lebensmittelmarkt im Falles eines positiven Votums von RP und Regionalversammlung betreiben wird, ist derweil längst noch nicht klar - wenngleich die Stadtverwaltung in ihrer „Vorhabenbeschreibung
im Rahmen des fünfseitigen Antrags für die Regionalversammlung explizit den Discounter „Norma als künftigen Betreiber erwähnt.
„Wir haben immer noch das Heft des Handelns in der Hand
, hatte Christopher Hörst schon im Stadtparlament betont - an dieser Aussage hält er auch nach der ersten Abstimmung in der Regionalversammlung fest. Norma habe sich zwar vertraglich dazu verpflichtet, die Kosten fur die Durchführung der baurechtlichen Verfahren zu übernehmen und klar signalisiert, den Markt in Kirschhausen realisieren zu wollen, daran könne sich aber auch jederzeit noch etwas ändem, so Hörst.
So mancher Kritiker des Vorhabens hört dies womöglich gern. So monierten unter anderem Yannick Mildner (Tierschutzpartei) und Franz Beiwinkel (Grüne Liste) in der Stadtverordnetenversammlung die Arbeitsbedingungen bei Norma. Beiwinkel erinnerte zudem daran, dass der Discounter im 
unteren Qualitatssegment angesiedelt sei.

KRITIK AN FLÄCHENVERSIEGELUNG
                                                                                                       
 Der Regionalplan Südhessen stellt das Grundstück derzeit noch als „Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft, „Vorranggebiet für Landwirtschaft sowie „Vorbehaltsgebiet für besondere Klimafunktionen dar. Im Flächennutzungsplan der Stadt Heppenheim aus dem Jahr 2006 ist das Areal als Wohnerweiterungsland dargestellt. Die Kritiker in der Stadtverordnetenversammlung monierten bei der Debatte in erster Linie die zunehmende Flächenversiegelung, die mit dem Bau des Marktes einhergehen würde.

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Starkenburger Echo
20. September 2020
fran

Aus für den Ausländerbeirat

Seit zwei Wahlperioden ist das Gremium in Heppenheim nicht besetzt / Aufgaben soll künftig eine Integrations-Kommission übernehmen

HEPPENHEIM. 1990 wurde in Heppenheim erstmals ein Ausländerbeirat gewählt - ein Gremium, das bei mindestens 1000 ausländischen Bewohnern einer hessischen Kommune eigentlich vorschrieben ist. Erste Vorsitzende war damals die Niederländerin Ellen Schoneveld. Doch bewährt hat sich die Wahl des Gremiums in der Kreisstadt keineswegs. Ganz im Gegenteil: Schon zwischen 1997 und 2005 gab es keinen Ausländerbeirat, nach einem fünfjährigen Intermezzo zwischen 2005 und 2010 zogen sich die damaligen Mitglieder ebenfalls wieder von ihren Ämtern zurück. Im Gespräch mit dieser Zeitung klagten sie über mangelnde Anerkennung und Akzeptanz des Geleisteten.
Dabei sind die Aufgaben des Ausländerbeirates durchaus vielfältig. Dazu gehören die Information und Beratung der kommunalen Organe und der Verwaltung sowie das Erarbeiten von Stellungnahmen zu einzelnen Themen, die Teilnahme an Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung und Ausschüsse unter Wahrnehmung der Anhörungsbefugnisse sowie die Organisation von Informationsveranstaltungen und Festen.
Gleichwohl scheiterte der städtische Versuch, Migranten für ein Engagement im Ausländerbeirat zu begeistern, in den beiden folgenden Wahlperioden schon bei der Zusammenstellung einer entsprechenden List. Zur Information: Gemäß der bestehenden Hauptsatzung der Kreisstadt ist die Zahl der Mitglieder des Ausländerbeirates auf neun Personen festgesetzt, sie werden jeweils für fünf Jahre gewählt.
Auch für die nächste Wahl am 14. März 2021 sieht die Verwaltung nun kaum eine Chance für ein Zustandekommen eines neuen Beirats, wie Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) bei der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftförderungsausschusses (HFW) am Dienstagabend mitteilte. „Nach reiflicher Überlegung sind wir deshalb zu dem Schluss gekommen, künftig auf die Wahl eines Ausländerbeirats zu verzichten
, sagte sie. Möglich soll dies eine Änderung der Hauptsatzung machen, der am Dienstag zunächst die HFW-Mitglieder mit großer Mehrheit (eine Gegenstimme) zustimmten, ehe die Stadtverordneten am Donnerstag, 24. September, in der Erbacher Mehrzweckhalle eine endgültige Entscheidung treffen werden.
Die Satzungsänderung basiert auf dem hessischen „Gesetz zur Verbesserung der politischen Teilhabe von ausländischen Einwohnerinnen und Einwohnern an der Kommunalpolitik
vom 7. Mai. Demnach haben die Städte und Gemeinden ab der nächsten Kommunalwahl - Termin ist ebenfalls der 14. März - die Möglichkeit, anstatt eines unmittelbar gewählten Ausländerbeirats eine mittelbar gewählte Integrations-Kommission zu bilden.
Gemäß Paragraf 89 der Hessischen Gemeindeordnung soll dabei mindestens die Hälfte der Kommissionsmitglieder - in Heppenheim sind acht vorgesehen - aus „sachkundigen Einwohnern
bestehen, die von der Stadtverordnetenversammlung auf Vorschlag der Interessenvertretungen der Migranten gewählt werden. Wählbar sind laut Antragsbegründung von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) ausländische Einwohner, die am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet und seit mindestens drei Monaten in Heppenheim ihren Hauptwohnsitz haben, deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund oder Heppenheimer mit einer doppelten Staatsbürgerschaft. „Komplettiert wird die Kommission durch je zwei Mitglieder aus dem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung , fügt die Erste Stadträtin auf Nachfrage dieser Zeitung hinzu. Aufgaben und Befugnisse der Kommission richten sich unterdessen weitgehend an denen eines Ausländerbeirats. Sie tritt mindestens vier Mal pro Jahr zusammen und berichtet dem Magistrat sowie dem Stadtparlament einmal pro Jahr über den Stand der Integration ausländischer Mitbürger.

KRITIK AM NEUEN GESETZ
                                                                                                       
 Das neue „Gesetz zur Verbesserung der politischen Teilhabe von ausländischen Einwohnerinnen und Einwohnern an der Kommunalpolitik ist nicht unumstritten, nicht nur der hessische Landesverband der kommunalen Ausländerbeiräte (agah) kritisiert die „Defacto-Abschaffung der Ausländerbeiräte als Abbau demokratischer Rechte. Auch Ulrike Janßen (WG LIZ) bedauerte am Dienstag das Ende der Wahlen zum Ausländerbeirat („Das ist sehr schade). Ihr Vorschlag, die Satzungsänderung zu verschieben und zunächst den Rücklauf etwaiger Kandidaten für die Beiratswahl abzuwarten, lehnte die breite Mehrheit der Kollegen im Ausschuss jedoch ab. „Dadurch würden wir sehr viel Zeit verlieren, der Antrag müsste dann nämlich noch einmal komplett in den Sitzungslauf gebracht werden, erwiderte Erste Stadträtin Christine Bender auf die LIZ-Anfrage.

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Starkenburger Echo
24. September 2020
fran

Mehr Nachhaltigkeit durch kollektives Gärtnern

Stadtverordneter Yannick Mildner will „Urban Gardening“ auch in der Kreisstadt etablieren / Kaum Zustimmung im Bauausschuss

HEPPENHEIM.  „Urban Gardening liegt voll im Trend. Und die Bergsträßer Kreisstadt sollte diesem Trend folgen, fordert der Stadtverordnete Yannick Mildner (Tierschutzpartei) in einem entsprechenden Antrag fiir die nächste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 24. September. Der Trend zur urbanen Landwirtschaft entwickle sich vorrangig durch das zunehmende Bewustsein für gesunde Ernährung, die Umwelt, und Nachhaltigkeit, weltweit immer stärker, so Mildner in der Begründung seines Antrags.
Weitere Details stellte er bereits den Mitgliedern des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses (BUS) vor, prädestiniert für die Kleingärten wären demnach der Landratsamtsgarten, wo laut Mildner 
viele Flächen frei sind, Teile des Europaplatzes, der Garten des Jugendzentrums Oase oder auch diverse Flächen in den Stadtteilen. Denkbar wären dabei kollektiv betriebene Gemeinschaftsgärten, so Mildner weiter. Für solche Gärten sind nicht zwingend große Flächen erforderlich: Viele Gemeinschaftsgärten nutzen beispielsweise Paletten und Hochbeete.
Zur detaillierten Ausgestallung sollten auch die Erfahrungen von Städtenn herangezogen werden, die bereits Urban Gardening etabliert haben, so Mildner im Antragstext. Allein in Frankfurt gebe es 19 Flächen im Stadtgebiet, die zum Anbau von Nutzpflanzen verwendet werden, führte Mildner diesbezüglich aus. Auch in Darmstadt, Offenbach, Gießen, Marburg und Kassel gebe es entsprechende Projekte. Finanzielle Unterstützung fur die kommunalen Gemüse-, Obst-, Blumen- and Kräutergärten gebe es unter anderem über Städtebauförderprogramme und direkte Zuschüsse. Uberdies habe das hessische Umweltministerium eine Broschüre zum Thema 
Urban Gardening herausgegeben.
Dass Städte dieser Größenordnung nicht mit Heppenheim vergleichbar seien, ließ Mildner nicht als Ablehnungsgrund gelten. Das Wort „urban
sollte in diesern Zusammenhang nicht als großstädtisch verstanden werden, meinte er. „Die Menschen müssen einfach nur wissen, dass es auch in Heppenheim die grundsätzliche Möglichkeit für derartige Projekte gibt.
„So weit, so gut, lautete die einhellige Meinung der BUS- sowie der Magistratsmitglieder, nachdem Mildner seine Pläne vorgestellt hatte - verbunden mit einem „Aber. Denn wie so oft würdigten die Kolleginnen und Kollegen Mildners großes Engagement und seine „grundsätzlich gute Idee (Sonja Eck, Christopher Hörst und Kerstin Fuhrmann), die Zustimmung verweigerten sie ihm iedoch weitgehend geschlossen, Einzig Franz Beiwinkel (GLH) stimmte im Ausschuss fiir Mildners Antrag.
Hauptsächlich monierten die Ausschussmitglieder, dass Mildner „das Feld von hinten aufrollen
würde, es noch keine größer angelegle Initiative für ein entsprechendes Projekt in der Bergsträßer Kreisstadt gebe. „Wenn das von der Stadt vorgegeben wird, funktioniert das nicht, meinte Janßen (WG LIZ). Sonja Eck (SPD) sieht das ähnlich: „Zunähst müsste sich ein entsprechender Verein gründen, dann würde es mit Sicherheit auch die nötige Unterstützung geben.
Und selbst Bürgenneister Rainer Burelbach (CDU) schien nicht gänzlich abgeneigt - wenngleich auch er betonte: „Manchmal entwickelt sich so etwas von ganz alleine, ohne Zutun der Stadt.
Er verwies zudem auf die Pläne der Stadt, Flächen am Schlossberg zu erwerben und anschließend an Interessierte zu verpachten (wir berichteten). Mildner erwiderte seinen Kritikern, er sei von Bürgern explizit nach derartigen Projekten gefragt worden. „Und als gewählter Stadtverordneter sehe ich es als meine Pflicht an, die Bürgerinteressen in Form von Anträgen zu vertreten, stellte er klar.

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Starkenburger Echo
18. September 2020
rid

„Die Tat war mir unbekannt

Nachbarschaftsstreit: In der Berufungsverhandlung vor dem Landgericht beteuert Kommunalpolitiker Peter Janßen seine Unschuld


Am Landgericht Darmstadt schilderte Peter Janßen seine Sicht auf den Nachbarschaftsstreit. ARCHIVFOTOS: DPA/SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM/DARMSTADT. Hat der Heppenheimer Stadtverordnete Peter Janßen im Juli 2018 seine damals 83-jährige Nachbarin körperlich angegriffen? Oder ist der Tatvorwurf aus der Luft gegriffen?
Am Bensheimer Amtsgericht kam Richter Michael Ebert im Dezember 2019 zu dem Schluss, dass die Aussagen der Geschädigten und der aufgerufenen Zeugen glaubhaft waren. Er verurteilte den Kommunalpolitiker der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (LiZ) zu einer Geldstrafe in Höhe von 5000 Euro. Peter Janßen, seinerzeit mit seiner Frau Ulrike als Rechtsbeistand, bestritt den Vorfall bis zuletzt, nannte ihn ein „Fantasiegebilde
und kündigte noch im Gerichtssaal Rechtsmittel an. Am gestrigen Donnerstag kam Richter Thomas Hanke am ersten Tag der Berufungsverhandlung vor dem Darmstädter Landgericht noch zu keinem Urteil.
„Von der angeblichen Tat habe ich erst von der Polizei erfahren
, so Peter Janßen. „Die Tat war mir unbekannt. Wer ihn angezeigt habe, habe er erstmals bei der Anklageerhebung erfahren. Zweimal sei er aufgefordert worden, einen Strafbefehl in Höhe von 250 Euro zu bezahlen, dem sei er jedoch nicht nachgekommen, weil er sich keines Vorfalls bewusst gewesen sei. Die Verurteilung könne er „nicht nach vollziehen.
Seit 1993 habe er sein Büro, das sich im eigenen Haus in Heppenheim befinde. Seit 1996 gebe es Streit mit der Nachbarin, mehrfach sei es zu gerichtlichen Auseinandersetzungen gekommen.
Eigentlich führen wir ein zurückgezogenes und zufriedenes Leben. lch habe versucht, mich immer defensiv zu verhalten, so der Angeklagte. Wegziehen sei für ihn keine Option gewesen, er sei vielmehr stets bemüht gewesen, „den Ball flach zu halten. Deshalb habe er auf seinem Grundstück auch die Sichtschutzwand vor das Fenster der Geschädigten gebaut und versucht, diese klein und einfach zu halten. Fenster und Grundstücksgrenze sind nur einen guten halben Meter voneinander entfernt.
Was im Juli 2018 passiert sein soll, schilderte die mittlerweile 85-jährige Rentnerin wie folgt: Sie habe beim Fensterputzen zunächst vom Nachbargrundstück herüberwachsende Ranken einer Glyzinie vom Gitter ihres Fenster geschnitten und diese auf das Grundstück der Janßens fallen lassen. Daraufhin sei Janßen gekommen, habe das Pflanzenbündel genommen und zurück in das Gitter gesteckt. Dabei habe er geschrien, sie solle „den Scheiß
in ihrer Mülltonne entsorgen. Beim erneuten Versuch, den Grünabschnitt auf Janßens Grundstück fallen zu lassen, habe er ihren Arm gepackt und von oben durch das Gitter nach unten gezogen. Durch den festen Griff des Angeklagten habe sie Hämatome am Unterarm, durch die am Gitter angebrachte Lichterkette einen langen Kratzer ebenda erlitten.
In der Berufungsverhandlung hatte sich Janßen diesmal einen Mannheimer Strafverteidiger an die Seite geholt, der versuchte, die Plausibilität der Aussagen der Rentnerin in Frage zu stellen.
Auf Nachfragen wusste diese nicht mehr, mit welcher Hand Janßen ihren Arm gegriffen hatte. Auch habe sie bei der ersten Aussage bei der Polizei von Rissen durch Fingernägel gesprochen, nicht aber von einem Kratzer durch die Lichterkette. Auf Nachfrage von Richter Hanke bestätigte die Geschädigte noch einmal, dass die Verletzungen durch den Übergriff des Nachbarn entstanden seien and ein Irrtum ausgeschlossen sei. Aufgrund der dort herrschenden räumlichen Enge entziehe es sich „seiner Vorstellungskraft, wie die Tat passiert sein soll
“, entgegnete Janßen. Auch den Vorfall mit den Pflanzen habe es nie gegeben.
Die Hausärztin der Rentnerin bestätigte ihre im Attest gemachten Angaben, schilderte ausführlich die augenscheinlich frischen Verletzungen, die zum geschilderten Ereignis passen würden. Auch die herbeigezogene Sachverständige, eine Rechtsmedizinerin, bezeichnete die Hamätome als „typische klassische Griffspu
ren, die durch Kompression der Gefäße hervorgerufen werden. Die Schilderung der Betroffenen sei plausibel. Der Kratzer könne durchaus durch die Lichterkette entstanden sein. Allerdings konnte die Rechtsmedizinerin nicht ausschließen, dass sich die Rentnerin die Verletzungen auch auf eine andere Weise habe zuziehen können.
Mithilfe einer Skizze versuchte der Angeklagte Richter und Staatsanwaltschaft davon zu überzeugen, dass das Geschehen „rein theoretisch
so gar nicht hätte passieren können. Auf Nachfrage des Richters musste er jedoch einräumen, dass das praktisch „vielleicht doch möglich sei.

URTEIL IM OKTOBER
                                                                                                       
 Noch nicht gehört werden konnte der Polizeibeamte, der sich den Ort des Geschehens angeschaut hatte. Nach Androhung eines Durchsuchungsbefehls vonseiten des Richters, gab Janßen durch seine Frau Auskunft über seine finanziellen Verhältnisse, die er am Amtsgericht noch verweigert hatte, Weiter geht es in der kommenden Woche. Vor der Urteilsverkündung am 19. Oktober ist darüber hinaus noch ein Ortstermin vorgesehen.

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Starkenburger Echo
14. September 2020
fran

„Die Warteliste war noch nie so lange

Heppenheimer Stadtverwalung drückt bei der Kinderbetreuung aufs Tempo / Parlamentarier beraten Kita-Neubau in der Gunderlache

HEPPENHEIM. Die Kreisstadt wächst und wächst. In nahezu allen Teilen Heppenheims entstehen neue Wohnprojekte oder Neubausiedlungen. Damit einher geht logischerweise auch ein Zuzug von Neubürgern - und ein wachsender Bedarf an Betreuungseinrichtungen fiir den Nachwuchs. Die Warteliste war noch nie so lange wie im Moment, brachte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) die Situation unlängst bei der Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses (BUS) auf den Punkt. Fast schon klar also, dass das Stadtoberhaupt bei entsprechenden Bauvorhaben aufs Tempo drückt - unter anderem in der Hirschhorner Straße, in der Gunderslache oder in der Dr.-Heinrich-Winter-Straße.
Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei derzeit der geplante Neubau einer Kindertagesstätte mit rund 100 Betreuungsplätzen in der Gunderslache, „südlich des Jochimsees
, wie Burelbach bereits Ende Juni im Gespräch mit dieser Zeitung berichtete. In seinen Augen liegt die Fläche „wunderbar. Wir können naturnah und auch noch eingeschossig bauen, zudem ist das Grundstück schon längst im Besitz der Stadt, nennt er die Vorzüge des Projekts. Schon seit längerer Zeit läuft hier das Bebauungsplanverfahren, in der aktuellen Sitzungsperiode des Stadtparlaments entscheiden die Abgeordneten nun über die gewünschte Änderung des bestehenden Bebauungsplans und die damit einhergehenden Stellungnahmen der zuständigen Behörden. Letztere beinhalten laut Burelbach „nichts Wesentliches, was unseren Plänen entgegensteht.
Eine Aussage, die insbesondere Ulrike Janßen von der WG LIZ im BUS anzweifelte. In erster Linie moniert die Wählergemeinschaft nach wie vor den Standort, der auch laut Regierungspräsidium Darmstadt ursprünglich als „Vorranggebiet für Landwirtschaft
, „Vorbehaltsgebiet für den vorbeugenden Hochwasserschutz sowie als „Vorbehaltsgebiet für den Grundwasserschutz festgelegt worden war. „Wir bedauern immer den Verlust von Ackerflächen, setzen ihn bier aber quasi in die Tat um, sagte Janßen. Für ihre Fraktion sei es unverständlich, warum „Optionen im bereits bebauten Bereich der Nordstadt II oder Gunderslache nicht hinreichend geprüft und bevorzugt worden seien. Sie kritisierte zudem den dann zunehmenden Verkehr in unmittelbarer Nähe eines Vogelschutzgebietes und betonte welter: „Vor 20 Jahren war noch vorgesehen, das Gebiet zu schützen und sogar zurückzubauen. Dem widersprach wiederum Ausschussvorsitzender Christopher Hörst (FDP). „Seit 20 Jahren ist hier geplant, einen Bauhof zu errichten. Von Ackerland könne also „nicht die geringste Rede sein. Franz Beiwinkel von der Grünen Liste sieht indes zwar ebenfalls eine zunehmende Flächenversiegelung, die Kinderbetreuung genieße für seine Fraktion in diesem Fall jedoch Priorität. Überdies lobte er: „Ich finde es toll, dass wir an unterschiedlichen Standorten Kitas errichten, noch dazu mit unterschiedlichen Konzepten.
Auch die Vertreter der Großen Koalition betonten die Chancen, die ein Neubau in der Gunderslache mit sich bringe. „Es werden Plätze genau dort geschaffen, wo sie auch gebraucht werden
, sagte CDU-Mann Volker Gerstorfer mit Blick auf die benachbarten Neubaugebiete. Fast schon klar also, dass die BUS-Mitglieder dem Änderungsantrag der Ver-waltung mit großer Mehrheit zustimmten. Angesichts der andauernden Vorbehalte ebenso klar, dass Ulrike Janßen ihre ablehnende Haltung auch mit ihrem Votum dokumentierte - zumal sie auch noch einmal auf die Bedenken des Regierungspräsidiums beim Immissionsschutz hinwies. In der Tat schreibt ein Sprecher des RP: „Es bestehen Bedenken zu dem geplanten Bebauungsplanentwurf. Im Gegensatz zu dem Planer sehe ich nicht, dass die Immissionsgrenzwerte für Lärm an der geplanten Kindertagesstätte eingehalten werden.
Die Verwaltung hält dagegen and verweist ihrerseits auf ein schalltechnisches Gutachten, wonach „keine Maßnahmen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen erforderlich werden.
Eine Sichtweise, die die Mehrheit der Ausschussmitglieder offenbar teilt.

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Starkenburger Echo
11. September 2020
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Hunde müssen an die Leine

Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss stimmt für entsprehenden Beschlussvorschlag der Verwaltung / Pflicht soll von März bis Ende Juni gelten

HEPPENHEIM. Viele Kommunen in der näheren Umgebung verfügen schon seit längerer Zeit über eine entsprechende Satzung, in der Kreisstadt Heppenheim gab es bislang aber noch keinen Leinenzwang fur Hunde während der Brut- und Setzzeit. Dieses Vakuum soll nun aus Sicht der Stadtverwaltung mit Beginn des Jahres 2021 geschlossen werden.
„Wir haben schon oft darüber gesprochen, jetzt setzen auch wir ein Zeichen dafür, dass die Natur in manchen Zeiten schlicht ihre Ruhe braucht
, nennt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) den wesentlichen Grund fur die Initiative. Zudem habe der alljährliche Appell an die Vernunft der Hundehalter in den vergangenen Jahren nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. „Nach Mitteilungen aus der Jägerschaft kommt es nach wie vor immer wieder zu Übergriffen von freilaufenden Hunden auf Wildtiere, so Burelbach. Aus diesen Gründen habe sich die Verwaltung nach längerem Zögern nun doch für eine Satzung entschieden, als Rechtsgrundlage hierfür diene das hessische Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz, betont der Rathauschef.
Unterstützung für eine entsprechende Satzung gebe es von zahlreichen Verbänden, so Burelbach. Und auch die erste parlamentarische Hürde hat ein entsprechender Entwurf am Dienstag bereits genommen: Die Mitglieder des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses votierten geschlossen und somit auch fraktionsübergreifend für die Verwaltungsvorlage. Diese sieht vor, dass Hunde künftig während der Brut-und Setzzeit an der Leine zu führen sind - „in der Flur (Feld, Forst, Brache) im gesamten Gemeindegebiet der Kreisstadt Heppenheim.
Die zulässige Leinenhöchstlänge wurde auf 10 Meter festgelegt. Betroffen sind sowohl Hundehalter, als auch „die Person, die zum maßgeblichen Zeitpunkt die tatsächliche Gewalt über den Hund ausübt.
Ausgenommen sind Diensthunde von Behörden, Blindenführhunde, Behindertenbegleithunde, Hunde des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes sowie Jagd- und Herdengebrauchshunde „im Rahmen ihres zweckentsprechenden  Einsatzes oder in der Ausbildung.

Verstöße gegen die Satzung gelten fortan als Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße von bis zu 100 000 Euro geahndet werden kann.
Einzig Ulrike Janßen von der WG LIZ blieb am Dienstag der Abstimmung fern, wenngleich auch sie eine Anleinpflicht für „wichtig und richtig
erachtet. Allerdings stellte sie die Rechtssicherheit des Satzungsentwurfs grundlegend infrage. Ein Leinenzwang im gesamten Stadtgebiet, wie ihn der Satzungsentwurf vorsieht, sei nicht rechtens, monierte Janßen. Und auch den „zeitlichen Geltungsbereich während der Brut- und Setzzeit, die üblicherweise von Anfang März bis Ende Juni andauert, kritisierte sie: „Das ist doch sehr kurz. Gerade Rehkitze sind auch danach noch stark gefährdet. Janßens Appell lautete deshalb: „Ziehen Sie den Antrag bitte noch einmal zurück.
Dies geschah jedoch nicht. Vielmehr verwies Ausschussvorsitzender Christopher Hörst (FDP) auf die Stadt Bensheim, die bereits seit längerer Zeit über eine nahezu identische Satzung verfüge. Und auch die Juristen innerhalb des Ausschusses, Volker Gerstorfer (CDU) und Kerstin Fuhrmann (FWH) , konnten „keine Beanstandungspunkte
in dem Entwurf erkennen. Das wurde ordentlich gemacht, wir werden dem Entwurf deshalb auch zustimmen, sagte Fuhrmann. Zustimmung gab es auch von den Vertretern der Großen Koalition und der Grünen Liste - wenngleich deren Fraktionsvorsitzender Franz Beiwinkel bei der Entscheidungsfindung hin und hergerissen wirkte. Dem Entwurf der Verwaltung, der vom 19. August stammt, war nämlich ein Antrag der GLH vom 30. Juni vorausgegangen, der den Erlass einer entsprechenden Satzung zum Ziel hatte. Grundsätzlich war Beiwinkel zwar froh, dass es tatsächlich klappt. Dass der Entwurf letztlich aber nicht auf einer GLH-Initiative basierte und in der Ausschusssitzung dann auch noch vor dem Günen-Antrag abgehandelt wurde, machte diesen zwangsläufig überflüssig.
Nach längerem Zögern zog Beiwinkel den eigenen Antrag schließlich zurück - verbunden mit der Bitte an die Verwaltung, mit Schildern an den markanten Stellen im Stadtgebiet auf die Anleinpflicht hinzuweisen
.

BRUT- UND SETZZEIT
                                                                                                       
 Üblicherweise dauert die Brut- und Setzzeit von März bis Juni. In dieser Zeit bringen Wildtiere ihre Jungen zur Welt. Vor allem Vögel befinden sich zeitgleich in der Brutphase, was den gekoppelten Fachbegriff erklärt. Besonders Wildsäugetiere sind in dieser Phase hochträchtig und können somit vor potenziellen Angreifern nicht fliehen. Aus diesem Grund bedarf es nach einhelliger Meinung von Verbänden und Parteien in der Schonzeit eines besonderen Schutzes.

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Starkenburger Echo
4. September 2020
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Der Dreck muß weg - nur wie? 

Die zunehmende Vermüllung im Stadtgebiet ruft nahezu alle Heppenheimer Kommunalpolitiker auf den Plan / Unterschiedliche Ansätze


Abmontierte Mülleimer wie hier in der Fußgängerzone wird es trotz eines entsprechenden Antrags der Freien Wähler in der Kreisstadt wohl nicht dauerhaft geben. Vielmehr suchen die Politiker aller Fraktionen welter nach Lösungen, um der zunehmenden Vermüllung Herr zu werden. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Die Papierkörbe in der Kreisstadt werden vorerst wohl nicht entfernt. Zwar entscheiden die Stadtverordneten erst am Donnerstag, 24. September, in großer Runde über einen entsprechenden Antrag der Freien Wähler („Papierkorbfreie Stadt), doch die Diskussion im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss (SKS) am Dienstag hat schon gezeigt, dass die große Mehrheit der anderen Fraktionen dem Antrag nicht zustimmen wird. Mit Ausnahme von Kerstin Buchner von den Freien Wählern votierten am Dienstag alle Ausschussmitglieder gegen den Antrag.
Der FWH-Antrag sieht vor, dass die Papierkörbe im Stadtgebiet testweise entfernt werden sollen, urn der zunehmenden Vermüllung von Innenstadt und Stadtteilen entgegenzuwirken (wir berichteten). Weil oft Essensreste Mülleimer zum Überquellen bringen, würden diese dann Ungeziefer anziehen und dadurch die Ausbreitung von Krankheiten und Seuchen fördem, heißt es in der Begründung des Antrags. „Wir könnten natürlich auch mehr Papierkörbe aufstellen, das würde aber auch nicht viel  ändern
, fügte Kerstin Buchner im SKS hinzu. Inspiriert wurden die Freien Wähler vom bereits seit 30 Jahren papierkorbfreien Kleinwalsertal in den Alpen, wo diese Art der Müll-Reduzierung bestens funktioniere, so Buchner.
Genau dieser Vergleich stieß jedoch bei den anderen Fraktionen auf Unverständnis. „Die von lhnen angeführte Gemeinde Hirschegg wäre wohl eher mit unserem Stadtteil Kirschhausen vergleichbar
, monierte Ulrike Janßen von der WG LIZ. „Dort sind viele Touristen unterwegs, bei uns handelt es sich um viele junge Menschen, die die Innenstadt auch als Treffpunkt sehen, fügte Egon Eisermann von der SPD hinzu. Er plädierte vielmehr für eine „smarte Abfallentsorgung - eine digitale Ausrüstung der Papierkörbe inklusive. Grundsätzlich bedürfe es eher zusätzlicher statt weniger Entsorgungsmöglichkeiten, lautete Eisermanns Fazit.
Ähnlich sehen es die Liberalen, für die Markus Wilfer kurzerhand sogar einen konkurrierenden Hauptantrag einbrachte, der genau dies zum Ziel hat. Darüber hinaus wird der Magistrat darin aufgefordert, „zusätzliche Personalstellen im Bauhof zu schaffen, die sich vornehmlich um die Beseitigung von Abfall und die Entleerung der städtischen Mülleimer kümmern soll
. Gleichwohl stieß auch dieser Antrag auf wenig Zustimmung - außer Wilfer stimmte kein Ausschussmitglied dafür. „Ich glaube, dass die Entleerung in Heppenheim ganz gut funktioniert, sagte beispielsweise Franz Beiwinkel (GLH). Für ihn, aber auch für Ulrike Janßen, handelt es sich bei der zunehmenden Vermüllung der Innenstadt um ein grundsätzliches Problem in der Gesellschaft. „Solange wir die Abfallwirtschaft mit Einwegverpackungen fördern und im Gegenzug zu wenig auf Recycling achten, werden wir dieses Problem nicht in den Griff bekommen, kritisierte Beiwinkel und brachte zugleich höhere Bußgelder für „Müllsünder ins Spiel. Janßen regte derweil an, über eine Bepfandung von Pizza-Kartons oder Einwegbechern nachzudenken. Beiwinkel verwies hierbei jedoch auf die Zuständigkeiten: „Der grundsätzliche Fehler liegt auf der Bundesebene, hier muss dann auch eine Lösung gefunden werden.
Ein wohl zeitlich gebundenes, dafür derzeit aber umso treffenderes Gegenargument zu diesen Ausführungen, lieferte wiederum SPD-Mann Christopher Herbert: „In Zeiten von Corona sind Mehrwegbecher fur Kaffee oder derartige Pfandsysteme nahezu ausgeschlossen.
Fast schon logische Konsequenz für den Sozialdemokraten: „Wenn wir gerade jetzt nicht genug Möglichkeiten zur Entsorgung anbieten, müssen Aktionen wie der ,Sauberhafte Herbstputz' jeden Monat stattfinden.
Unter dem Strich waren sich alle Ausschussmitglieder wie die Mitglieder des Magistrats am Dienstag letztlich einig, dass der Müll in der Stadt zwingend reduziert werden muss. Einzig der Weg zu diesem Ziel wird die Kommunalpolitiker wohl auch noch in den nächsten Wochen und Monaten beschäftigen.

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Starkenburger Echo
3. September 2020
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Entlastung für Eltern und Musikschüler 

Sozial,- Kultur- und Sportausschuss plädiert für vollständigen Erlass der Kita- und Musikschul-Gebühren / Bindung an den Regelbetrieb
 
HEPPENHEIM. Eigentlich stand das Thema schon bei der Stadtverordnetenversammlung am 2. Juli auf der Tagesordnung. Aufgrund der lang andauernden und zuweilen gar hitzigen Diskussionen in der Erbacher Mehrzweckhalle (wir berichteten) wurde der Antrag der Großen Koalition zum „Erlass der Kita-Gebühren sowie der Kurs- und Unterrichtsgebühren der Musikschule während der pandemiebedingten allgemeinen Schließung jedoch auf die erste Sitzungsperiode nach der Sommerpause vertagt.
Exakt zwei Monate später hat sich nun zunächst der Sozial-, Kultur- und Sportausschuss des Stadtparlaments mit dem Thema befasst. Und aus Sicht vieler Eltern oder betroffener Schüler der Musikschule dürfte sich das Warten in finanzieller Hinsicht durchaus gelohnt haben - vorausgesetzt, die Stadtverordneten folgen bei ihrer nächsten Zusammenkunft am Donnerstag, 24. September, dem Votum der Ausschussmitglieder. Denn die haben sich am Dienstagabend mit großer Mehrheit darauf geeinigt, den ursprünglich für die Monate April bis Mai (Musikschule) beziehungsweise April bis Juni (Kitas) vorgesehenen Erlass etwas weiter zu fassen. Lediglich Ulrike Janßen von der WG LIZ votierte gegen den gemeinsamen Änderungsantrag der Fraktionen von CDU, SPD and Freien Wählern (FWH).
Dieser Änderungsantrag - ursprünglich stand dem Antrag der Koalition ein vergleichbarer FWH-Antrag gegenüber - sieht nun vor, sowohl die Kita-Gebühren als auch die Unterrichts- und Kursgebühren der städtischen Musikschule „ab einschließlich April 2020 bis zur Wiederaufnahme des Regelbetriebes vollständig zu erlassen.
Besagter Regelbetrieb für Kindertagesstätten ist erst seit dem 6. Juli wieder möglich, die Musikschule hat am 11. Mai wieder ihren Betrieb aufgenommen.
Mit Blick auf die Musikschule mag die Änderung auf den ersten Blick zwar nach einer Verschlechterung klingen, dies wird jedoch durch einen ebenfalls hinzugefügten Passus im Änderungsantrag behoben. Dieser besagt: „Für Leistungen, die nach Aufnahme des Regelbetriebes aufgrund von Corona-bedingten Hygienekonzepten nur eingeschränkt oder gar nicht angeboten werden können, werden die Beiträge bis auf Weiteres individuell erhoben.
Bereits gezahlte Beiträge sind demnach vonseiten der Stadt zu erstatten, „für eingeschränkte Leistungen soll die Erstattung anteilmäßig erfolgen.
Obwohl in dem neuen Antrag lediglich die städtischen Kitas explizit erwähnt werden, stellte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) auf  Nachfrage von FDP-Mann Markus Wilfer klar, dass auch die anderen Träger von der Entscheidung betroffen sein werden. Eine weitere Nachfrage kam von Franz Beiwinkel (Grüne Liste), der noch einmal wissen wollte, warum im Vorfeld immer nur von einem „Aussetzen der Gebühren
und nicht von einem Erlass die Rede gewesen sei. „Aussetzen bedeutet, dass die Gebühren zu einem späteren Zeitpunkt doch noch einzogen werden könnten, erklärte Burelbach. Und fügte hinzu: „Mit dieser Formulierung wollten wir den Druck auf die Landesregierung aufrechterhalten. Diese habe sich nun jedoch für eine generelle Zahlung der Gebührenausfälle ausgesprochen, weshalb nun aus Sicht der Verwaltung auch ein Erlass erfolgen könne. In der Musikschule sind derweil die freiberuflichen Musikschullehrer laut Burelbach ordnungsgemäß entlohnt worden - sofern sie die dafür notwendigen Leistungen in Form von Online-Angeboten erbracht hätten. Konsequenz dieser Ausführungen: Sichtlich zufrieden stimmten die Ausschussmitglieder fiir den Änderungsantrag - ausgenommen Ulrike Janßen. Sie verwies darauf, dass die Entscheidung über den Gebührenerlass gar nicht im Zuständigkeitsbereich der Stadtverordneten liege. Zudem würden zwei Einrichtungen in einem Antrag zusammengefasst, die gar nichts miteinander zu tun hätten. Den Kolleginnen und Kollegen im Ausschuss warf sie dann auch vor, „dass Sie sich kurz vor der Kommunalwahl noch einmal generös zeigen wollen. Fast schon klar, dass sie hierfür massiven Widerspruch erntete, insbesondere von Susanne Benyr (CDU), die sagte: „Dieses Thema gehört sehr wohl hierher.

KEIN KURZFRISTIGER KULTURFONDS
                                                                                                       
 Zehn von elf Ausschussmitgliedern votierten am Dienstagabend gegen einen Antrag der Freien Wähler zur „kurzfristigen Einrichtung eines Kulturfonds zur Unterstützung und Aufrechterhaltung der Kulturszene in Heppenheim. Einzig Kerstin Buchner (FWH) stimmte fur die Umwidmung von bislang zurückgehaltenen Fördermitteln für abgesagte Kulturveranstaltungen in einen entsprechenden Fonds. Zu vage seien die Formulierungen, befand die große Mehrheit der Ausschussmitglieder.

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Starkenburger Echo
4. August 2020
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Warten auf den neuen Le-Chesnay-Platz

Tiefbauarbeiten sind auf dem Areal am Schwimmbad abgeschlossen, mehr Grün und ein Stein sollen folgen


Früher der Holzamer-Platz, heißt das Areal am Schwimmbad künftig Le-Chesnay-Platz. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Wenn die Mitglieder des Freundeskreises Heppenheim-Le Chesnay sowie Repräsentanten der Stadt alljährlich zum Fest der grünen Eichen Ende September in die Partnerstadt bei Paris reisen, dann gehört die obligatorische Weinlese am „Rond Point de Heppenheim dazu, einem Verkehrskreisel mitten in der Stadt, von einem Miniatur-Weinberg gekrönt, nur wenige Meter entfernt von Rathaus, Stadtpark und Schwimmbad, also bestens frequentiert. Das Heppenheimer Gegenstück, der Le-Chesnay-Platz, zwischen Ketteler-, Karlsbader- und Königsbergerstraße gelegen, kümmerte seit seiner Einweihung dagegen mehr oder minder vor sich hin, ist eher Hundeklo als Vorzeigeobjekt für gelebte Partnerschaft.
Das wird sich, wie berichtet, ändern: Weil der Namensgeber des Holzamer-Platzes, der Heimatdichter und Mundartkolumnist Hans Holzamer (1901 bis 1947), nach Intervention der Fraktion WG LIZ und einem entsprechenden Beschluss des Stadtparlaments in einem mehr als 10 000 Euro teuren Gutachten als Nazi-Sympathisant entlarvt wurde, trägt das baumbestandene Areal am Schwimmbad nun den Namen Le-Chesnay-Platz. Womit auch die Heppenheimer einen vorzeigbaren Platz zur Verfügung haben, mit seiner Nähe zu Freibad, Bahnhof, Busbahnhof und Starkenburg-Stadion ebenfalls gut frequentiert und für 40 000 Euro - wenn auch zurückhaltend - umgestaltet.
Die Tiefbauarbeiten, zu denen die Entfernung eines wenig attraktiven Beckens gehört, dessen „Wasserspiel
schon vor langer Zeit seinen Geist aufgegeben hatte, sind inzwischen beendet, wie Christine Bender mitteilte, Heppenheims Erste Stadträtin (SPD). Am Grün wird noch gearbeitet, in absehbarer Zeit soll wieder ein Stein aufgestellt werden, der die Umwidmung deutlich macht. Gerät, das hier noch postiert ist, wird nicht mehr vor Ort gebraucht, sondern dient Arbeiten in der nicht weit entfernten Bürgermeister-Metzendorf-Straße. Wann der neue Le-Chesnay-Platz endgültig fertig ist und der Öffentlichkeit präsentiert wird, steht noch nicht fest. Eine Gelegenheit, das unter Beteiligung von Freunden aus der Partnerstadt, die sich 2019 mit ihren Nachbarn aus Rocquencourt vereint hat, abzuwickeln, bestünde rein theoretisch beim Nikolausmarkt. Allerdings fällt der, so er in der Corona-Krise überhaupt stattfinden kann, naturgemäß in die kalte Jahreszeit, und es ist zweifelhaft, dass überhaupt ein Chesnaysien auftaucht.
Die Partnerschaft wurde am 12. April 1975 begründet und besteht damit seit bereits 45 Jahren. Normalerweise gibt es einen regelmäßigen Schüleraustausch, es gibt die Organisation von Kunstausstellungen und gegenseitige Besuche im Rahmen der Partnerschaft. Auf all das muss derzeit leider verzichtet werden; wenn die gegenseitigen Besuche wieder aufgenommen werden, kommt ein neugestalteter Le-Chesnay-Platz aber wohl genau zur richtigen Zeit.
Der bisherige Le-Chesnay-Platz an der Kettelerstraße soll übrigens künftig nach dem Heppenheimer Ehrenbürger Ludwig Oberndorf benannt werden, Gründer und langjähriger Leiter der Kulturgemeinde und der Volkshochschule in Heppenheim sowie Initiator der Sternwarte Heppenheim. Alternative Namensvorschläge kamen aus den Reihen von WG LIZ und Freien Wählern, die sich einen ,Kalterer Platz
hätten vorstellen können (den es derzeit allerdings schon direkt am Bahnhof gibt). der FDP, die hier gerne einen „Platz der Heppenheimer Versammlung hätte. und dem Verkehrs- und Heimatverein. Der plädiert für „Schönbacher oder ,,Bubenreuther Platz, um auch an diese Patenschaft zu erinnern.

DAS GUTACHTEN
                                                                                                       
 Ins Rollen gebracht wurde der „Fall Holzamer im Herbst 2017 von der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum. Auslöser waren Pläne, den Platz inklusive Denkmal fur 35 000 Euro zu sanieren. Die WG LIZ war nach eigenen Recherchen zu der Überzeugung gelangt, dass es sich beim in der Kreisstadt gefeierten Begründer der Festspiele um einen überzeugten Nazi gehandelt habe.
 Ein diesbezüglicher Antrag, 5000 Euro für eine Untersuchung bereitzustellen, wurde zunächst abgelehnt, die Untersuchung im Juni 2018 dann vom Stadtparlament aber doch in Auftrag gegeben. 10 700 Euro wurden für das Expertengutachten ausgegeben.

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Starkenburger Echo
31. Juli 2020
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Investor gesucht

Stadtverwaltung ermittelt potenzielle Käufer für das Grundstück Siegfriedstraße 24 bis 28 / Ziele sind Bau und Betrieb eines Parkhauses


Auf dem brachliegenden Grundstück in der Siegfriedstraße soll ein Parkhaus errichtet werden. Dort sucht die Stadt mithilfe einer öffentlichen Ausschreibung einen Investor. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Es sind Worte, die potenziellen Häuslebauern das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen: „Zu verkaufen: attraktive Lage am Fuße des Schlossbergs, nahe der Altstadt und der Fußgängerzone, direkt angebunden an eine der Hauptverkehrsadern Heppenheims.
Wer sich im Gedanken an seine Traumimmobilie nun schon die Hände reibt, wird beim näheren Betrachten des Exposés allerdings entäuscht. Denn das 1356 Quadratmeter umfassende Grundstück an der Siegfriedstraße 24 bis 28 soll definitiv nicht mit schmucken Wohnhäusern bebaut werden.

Die Menschen in Heppenheim sind maximal genervt von der aktuellen Situation. Christpher Hörst, FDP-Fraktionsvorsitzender
„Der Verkauf erfolgt zum Zweck der Neuerrichtung und des Betriebs eines Öffentlichen Parkhauses (Parkgarage) mit mindestens 75 Stellplätzen, ist dem Exposé unter der Rubrik „Nutzungsziel zu entnehmen. Veröffentlicht wurde das dreiseitige Inserat unlängst auf der Homepage der Kreisstadt, die Stadt selbst fungiert als Verkäufer. Interessenten sind aufgerufen, bis spätestens 30. September ihre Unterlagen beim Fachbereich Bauen und Umwelt einzureichen - Kaufpreisvorstellung, Gestaltung des Baukörpers und Nutzungskonzept inklusive.
Mit der offiziellen Ausschreibung setzt der Magistrat unterdessen eine Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung aus dem Dezember des vergangenen Jahres um. Die seit Jahrzehnten brachliegende Fläche ist im Besitz der Stadt und soll - so der mehrheitliche Wunsch der Stadtverordneten die angespannte Parksituation im Zentrum der Kreisstadt entlasten. Insbesondere die FDP forcierte seinerzeit eine öffentliche Ausschreibung. Die Menschen in Heppenheim seien 
maximal genervt von der aktuellen Situation, sagte Christopher Hörst, Fraktionschef der Liberalen. Insbesondere im Hinblick auf die anstehende weitere Straßensanierung in der Vorstadt samt Stadtbachverdolung und den damit weniger werdenden Parkplätzen tue eine solche Lösung not, so Hörst.
Seltene Unterstützung bekamen Hörst und seine Mitstreiter damals auch von der WG LIZ. Deren Fraktionsvorsitzender Peter Janßen betonte ebenfalls, wie wichtig ein Parkhaus an der Stelle gerade im Hinblick auf die weitere Sanierung der Siegfriedstraße sei „wo sollen die Anwohner hin?
, fragte er. Allerdings bezweifelte er die Wirtschaftlichkeit eines Parkhauses. Auf Skepsis stößt das Projekt hingegen beim Bürgermeister. Schon Ende 2019 erachtete Rainer Burelbach (CDU) ein Parkhaus an der Siegfriedstraße für wenig realistisch, zudem befürchtete er erhebliche Rückstaus. Der Rathauschef schlug stattdessen 25 Doppelparker mit 50 zusätzlichen Parkplätzen vor, musste sich letztlich aber dem Votum der Parlamentarier beugen.
Gleichwohl wissen selbst die ursprünglichen lnitiatoren von der FDP um die Probleme, die mit einem Parkhaus-Bau in der Hanglage an der B460 einhergehen würden. „Wir kennen die tektonischen Schwierigkeiten
, räumte Christopher Hörst bereits bei der Parlamentsdebatte ein. Ähnliches war auch von den anderen Fraktionen zu hören. Denn: Es müsste in den Berg hineingebaut werden. Und genau an dieser Hürde sind vergleichbare Projekte für das Grundstück in der Vergangenheit schon des Öfteren im Ansatz gescheitert.
Gleichwohl bleibt es abzuwarten,
inwieweit sich die Bautechnik in den vergangenen Jahren entwickelt hat - und sich infolgedessen nun womöglich doch der eine oder andere Interessent findet. Noch haben die potenziellen Investoren ja acht Wochen Zeit, um sich entsprechende Gedanken zu machen.
Zwei triftige Argumente könnten dabei den tekonischen Schwierigkeiten entgegenwirken: Zum einen werden Parkplätze in der Altstadt tatsächlich dringend benötigt, ein Parkhaus in Vorstadt wäre demnach wohl eine sichere Einnahmequelle. zum anderen ist der politische Wille groß, ein entsprechendes Projekt mitzutragen. Das ist in Heppenheim längst nicht bei allen Bauvorhaben der Fall.


KOSTENPFLICHTIG
                                                                                                       
 Längst vorbei sind die Zeiten, als Anwohner und Besucher gleichermaßen kostenfrei an der Hauptverkehrsstraße in Richtung Odenwald parken konnten, Seit fast genau zwei Jahren stehen Parkscheinautomaten entlang der Siegfriedstraße. Die Anwohner können unterdessen für einen festen Jahresbeitrag Langzeit-Parkausweise im Rathaus beantragen.
 Mehr als 70 kostenpftichtige Parkplätze wurden an der B 460 seinerzeit eingezeichnet, ausreichend sind sie jedoch insbesondere in touristischen Hochphasen oder bei Großveranstaltungen in der historischen Altstadt keineswegs. Sofern die Straßensanierung mitsamt Stadtbachverdolung im nächsten Jahr — wie ursprünglich geplant — in Angriff genommen wird, dürfte sich die Situation abermals zuspitzen. Insbesondere die Anwohner sind dann auf zusätzliche Parkmöglichkeiten angewiesen.

Kommentar LIZ
Rede von Peter Janßen auf der Stadtverordnetenversammlung am 12.12.2019 (Redekonzept):
Wir halten ein Parkhaus in der Heppenheimer Siegfriedstraße für sinnvoll, weswegen wir auch im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens mehrfach diesbezüglich nachgefragt haben. Dieses Parkhaus sollte jedoch in ein Verkehrskonzept eingebunden sein, was es derzeit nicht ist. Auch macht es nur Sinn, wenn man eine gewisse Auslastung nachweisen oder herbeiführen kann. Auch hierfür fehlt ein Konzept. Angesichts dieser Voraussetzungen und der Fragwürdigkeit der Wirtschaftlichkeit halten wir eine Interessentensuche ohne überhaupt über gestalterische oder erschließungstechnische Fragen geredet zu haben, für verfrüht. Da das auf der homepage der Stadt zu stellen niemand weh tut und nur mit sehr geringem Aufwand verbunden ist, haben wir nichts gegen des Antrag und werden zustimmen.

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Starkenburger Echo
29. Juli 2020
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Ein ziemlich großer Lärmteppich

Regierungspräsidium: Im Kreis Bergstraße leiden immer mehr Menschen unter Verkehrsbelastung


Laut wird es, wenn zwei Bundesstraßen sich kreuzen, wie es in Heppenheim am Postknoten (B3/B460) der Fall ist.  FOTO: SASCH LOTZ

HEPPENHEIM. Menschen, die Verkehrslärm ertragen müssen, leben ungesund. Seit Mai liegt der Lärmaktionsplan vor, mit dem in Hessen, der Kampf gegen den Lärm aufgenommen wird. Das Regierungspräsidium Darmstadt hat in der 700 Seiten langen Studie auch die Erkenntnisse aus den 22 Städten und Gemeinden des Kreises Bergstraße zusammengefasst. Welche Konsequenzen daraus gezogen werden, hängt davon ab, wie laut es an den jeweiligen Straßen ist. So kann für die Bürger der Anspruch abgeleitet werden, einen Zuschuss zum Einbau von Lärmschutzfenstern zu erhalten. Hilft das nichts, kann Tempo 30 angeordnet werden.
„Wirtschaftswachstum und steigende Mobilität gehen leider auch mit einer zunehmenden Belastung der fast vier Millionen Menschen im Regierungsbezirk durch Lärm, insbesondere Verkehrslärm, einher
, schreibt Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid (Grüne) im Vorwort zum Lärmplan. Mit vier Autobahnen (42,5 Kilometer), sechs Bundesstraßen (135 Kilometer) sowie drei überregionalen Eisenbahnlinien ist der Kreis von einem Lärmteppich überzogen. Besonders laut wird es, wenn zwei Bundesstraßen sich kreuzen, wie es in Heppenheim am Postknoten (B 3/B 460) und in Bensheim (B 3/B 47) zwischen Ritterplatz und Wormser Straße der Fall ist.
Forderungen aus Heppenheim, beim Straßenbau Asphalt zu verwenden, der Lärm schluckt, lehnt Hessen Mobil ab. Flüsterasphalt, wie er auf der Autobahn 67 bei Lorsch eingebaut wurde, sei bei Geschwindigkeiten unter 50 Kilometer pro Stunde unwirksam. Dann seien die Motorgeräusche lauter als die Abrollgeräusche der Reifen, heißt es. Was die Schallschutzfenster betrifft, wird darauf verwiesen, dass Anträge eingereicht werder können.
Die Stadt Heppenheim fordert bessere Ampelschaltungen grüne Pfeile, grüne Wellen, nächtliche Abschaltzeiten sowie Vorrechte für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Seit Jahren wird in Heppenheim über den Bau einer Umgehungsstrage diskutiert, die Ludwig- und Siegfriedstraße entlasten könnte. Das Regierungspräsidium räumt ein, dass diesem Projekt eine schlechte Kosten-Nutzen-Rechnung zugrunde lag. Hessen Mobil habe statt der Variante mit Maibergtunnel eine teurere Variante mitten durch die Hügelketten geplant. „Die Lärmaktionsplanung soll auf eine Umsetzung günstigerer und realisierbarer Varianten einwirken
, heißt es dazu.
Zu den neun Abschnitten in Heppenheim, die im Lärmplan vorkommen, gehören Darmstädter Straße und Ludwigstraße, Bürgermeister-Kunz-Straße sowie Lorscher Straße, Lehr- und Siegfriedstraße. Der Magistrat der Kreisstadt spricht sich dafür aus, auf der Ludwigstraße bis zum südlichen Stadtausgang ganztägig Tempo 30 einzuführen.
Ausführlich werden die Zustände entlang der B460 östlich des Postknotens beschrieben, die sich zunächst als Lehr-, dann als Siegfriedstraße bis in den Odenwald zieht. Die enge Bebauung verstärkt den Lärm. Deshalb gilt nachts Tempo 30. Oft staut sich der Verkehr bis Kirschhausen. Deshalb wird Tempo 30 rund um die Uhr verlangt. Entsprechende Forderungen sind aus Kirschhausen und Wald-Erlenbach zu hören.
Was in Heppenheim der Postknoten, ist in Bensheim die vierspurig ausgebaute Straße zwischen Ritterplatz und Wormser Straße (B3/47). Anwohner verlangen Tempo 30 ganztags, genau wie die Anwohner entlang der Darmstädter Straße. Außerdem wurde angeregt, weitere Ampeln nachts auszuschalten.
An mehreren Stellen des Lärmaktionsplans steht die immer gleiche Formulierung: „Die Stadt Bensheim plant, ab dem Haushaltsjahr 2021 Mittel fur freiwillige Lärmsanierung zur Förderung von Lärmschutzfenstern einzustellen.

Der Berliner Ring war als Umgehungsstraße geplant, um die B3 zu entlasten. Weil weitere Wohnhäuser und Gewerbebetriebe gebaut wurden, kann er diese Funktion nicht mehr erfüllen. Deshalb wurde die sogenannte Westtangente gebaut, die wiederum den Berliner Ring entlasten sollte. Es wird vorgeschlagen, den Berliner Ring „unattraktiver fur den Durchgangsverkehr
zu gestalten. Der Abschnitt zwischen der Wormser (B 47) und Schwanheimer Straße (L3345) könnte sogar gesperrt oder zumindest Tempo-30-Zone werden.
Ein solches Tempolimit wünschen sich auch die Anlieger der B3 in Auerbach, der Saarstraße und des Brückwegs. In Bensheim fordern die Neubürger an der Friedhofstraße im Neubaugebiet Eulergelände, dass auch dort ein Tempolimit gesetzt wird.

KREISVERWALTUNG CONTRA RP
                                                                                                       
 Der Lärmaktionsplan ist auf der Internetseite des Regierungspräsidiums (www.rp-darm-stadt.hessen.de) einsehbar. In den Beschreibungen heißt es immer wieder: „Eine Stellungnahme des Landrates des Landkreises Bergstraße als zuständige Straßenverkehrsbehörde steht trotz mehrfacher Erinnerung aus. Nach Auskunft aus dem Landratsamt hat der Kreis bereits in der zweiten Runde der Öffentlichkeitsbeteiligung die Planung geprüft. Die Abgabe einer Stellungnahme sei allerdings nicht erforderlich gewesen, weil nur zwei Kreisstraßen betroffen waren, darunter die Friedhofstraße Bensheim (K58). Für die anderen Straßen sei der Bund und damit Hessen Mobil zuständig. Die Kreisverwaltung habe das RP aufgefordert, die Aussage zu ändern. „Sie entspricht in keinster Weise den Tatsachen, heißt es aus der Pressestelle.

PRO & CONTRA
                   Städtischer Lärm muss stärker bekämpft werden                    


PRO Christopher Frank
Wer zwischen dem Heppenheimer Postknoten und der Eisenbahnlinie großgeworden ist, kann ein Liedchen davon singen, wie laut es mitunter in der Kreisstadt werden kann - und mitfühlen, wie es den anderen Anwohnern der Bundesstraßen im Kreis Bergstraße ergeht. Für eine kleine Verbesserung hat zumindest die Einführung einer Tempo-30-Zone an der Lorscher Straße (B 460) gesorgt, was aber nur der Anfang sein kann. Es bedarf vielmehr weiterer Geschwindigkeitsbeschränkungen - in der gesamten Region. Dies entlastet zudem nicht nur die Anwohner, sondem reduziert auch die Unfallgefahr.
@  christopher.frank@vrm.de
CONTRA Jenifer Friedmann
Lärm gibt es überall in irgendeiner Form, egal ob man mitten in der Stadt wohnt oder in einem beschaulichen kleinen Ort. Städter glorifizieren gerne das stille Landleben, vergessen dabei jedoch die Nachteile, die es mit sich bringt: Weite Wege und wenig Einkaufsmöglichkeiten. Außerdem gibt es auch dort Jeeps, Unimogs und Traktoren die einen Heiden-Lärm machen - egal ob bei Tempo 30 oder Tempo 50. Wie heißt es so schön: Einen Tod muss man sterben. Für Anwohner heißt es also entweder wegziehen oder selbst etwas dagegen unternehmen. Entweder mit schallisoliertcn Fenstern oder Ohropax.
@  jenifer.friedmann@vrm.de

Kommentar LIZ zu J. Friedmann
Älteren Mitbürgern die zum Teil schwerstpflegebedürftig in einseitig auf die Kreuzung ausgerichteten Räumen im Altersheim St. Katharina untergebracht sind, zu empfehlen wegzuziehen, spricht von einer seltenen Arroganz und Ignoranz gegenüber der Problematik. Überhaupt einen solchen Spruch aus der Mottenkiste des 'Kalten Krieges' ('Geh doch rüber') zu ziehen, zeigt, daß schon junge Menschen vergreist sein können. Mit diesen Sprüchen hat auch schon Ex-Bgm. Gerhart Herbert (SPD) und Ex-CDU-Ortsverbands-/Ex-CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Semmler (HessenMobil) versucht, Anwohner zu vergraulen.  

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Starkenburger Echo
17. Juli 2020
jr

Raue Zeiten, klare Regeln

Stadtverordnete beschließen neue Geschäftsordnung für die Ortsbeiräte

HEPPENHEIM. Als 1973 eine Geschäftsordnung für die Ortsbeiräte der Kreisstadt Heppenheim beschlossen wurde, lagen die Eingemeindungen der umliegenden Dörfer maximal zwei Jahre zurück. Mittershausen, Hambach und Ober-Laudenbach wurden 1971, Erbach, Kirschhausen (mit Igelsbach), Sonderbach und Wald-Erlenbach 1972 städtisch. Die Ortsbeiräte tagten in den Dorfgaststätten, bei einem Glas Bier wurden die wichtigen Dinge geregelt, und wenn sich ein Bewohner auch ohne Mandat einbringen wollte, machte er das halt. Das ist vorbei, die Zeiten sind rauer geworden, auch in den Ortsbeiräten, und damit müssen offensichtlich klarere Regeln her. Weshalb das Stadtparlament in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit eine neue Geschäftsordnung beschlossen hat.
Ein Beschluss, der natürlich nicht ohne Diskussionen über die Bühne ging. So kritisierte Franz Beiwinkel (Grüne Liste), dass entgegen der alten Geschäftsordnung beispielsweise die Befugnisse des Ortsbeirats nicht mehr klar benannt werden. Er hätte die Neuregelung - über die die Fraktionsvorsitzenden, aber auch die Ortsbeiräte laut Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) informiert wurden, ohne dass es Rückmeldungen gegeben hätte - gerne zuvor in den Ortsbeiräten, um die es ja gehe, behandelt.
Was im Rathaus anders gesehen wird: „Da es sich bei den Ortsbeiräten um Hilfsorgane der Stadtverordnetenversammlung handelt, ist somit ausschließlich die Stadtverordnetenversammlung fur die Beschlussfassung zuständig.
Was von Volker Gerstorfer (CDU) sowie Andrea Pfeilsticker (SPD) prinzipiell genauso gesehen wurde. Unabhängig hiervon, so Gerstorfers Standpunkt, bestehe aber die Notwendigkeit einer neuen Geschäftsordnung, um die Ortsbeiräte zu entlasten.
Letzteres bezog sich offensichtlich auch auf Vorkommnisse im Ortsbeirat Ober-Laudenbach, in dem die Ortsvorsteherin - Susanne Benyr, CDU, in Personalunion Stadtverordnetenvorsteherin - Vertretern der WG LIZ nach deren Darstellung das „Anwesenheits- und Rederecht
als Stadtverordnete verweigert hatte. Was dazu führte, dass Ulrike und Peter Janßen sich mit einer Beschwerde an die Kommunalaufsicht gewandt hatten und, so die WG LIZ in einer Stellungnahme, „in allen Punkten Recht bekommen hätten.
Ein unschöner Nebeneffekt der Prüfung war, dass der in den Ortsbeiratssitzungen  übliche Tagesordnungspunkt „Anfragen aus der Bevölkerung
- weil nicht rechtskonform - gestrichen werden musste. Dass die neue Geschäftsordnung eine „Lex Janßen ist, wie Christopher Hörst (FDP) sie im Stadtparlament nannte, sozusagen zur „Disziplinierung der beiden Mandatsträger, wurde von Burelbach jedoch zurückgewiesen. Man habe die Geschäftsordnung auf Anraten der Kommunalaufsicht und des Städtetages vielmehr der aktuellen Hessischen Gemeindeordnung (HGO) anpassen müssen.
Dass der Hintergedanke, die WG LIZ zumindest indirekt zu treffen, eventuell doch ein klein wenig mitgespielt haben könnte, konnte man nach dem Redebeitrag des Bürgermeisters trotzdem vermuten. Er verwies auf „eine große Zahl von Aufsichtsbeschwerden
seitens der WG LIZ, „die abgelehnt wurden, und warf Ulrike und Peter Janßen vor, während ihrer Teilnahmen an Ortsbeiratssitzungen „alles niederzureden. Burelbach: „Sie verhindern eine gewaltfreie Kommunikation.
Die sehen das, inklusive der Reaktion der Kommunalaufsicht und der ihrer Meinung nach durchaus vorhandenen Möglichkeit, die Bevölkerung weiter einzubeziehen, ganz anders. Und lassen in ihrer Stellungnahme keinen Zweifel daran, dass sie weiter mitreden wollen: „Sie können aber versichert sein, dass die Steine, die man in den Weg legt, uns nicht daran hindern werden, auch Interessen der Ortsteile weiterzuverfolgen.


ZUSTÄNDIG FÜR ALLES WICHTIGE
                                                                                                       
 In Paragraf 5 der alten Geschäftsordnung werden die Aufgaben, bei denen die Ortsbeiräte anzuhören sind, detailliert aufgeführt. Genannt werden beispielsweise Haushaltsplan, Aufstellung von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen, Investitionsplanung, Verteilung der Zuschüsse an örtliche Vereine. In der Neuregelung, Paragraf 1, Absatz 2, ist nur noch von „allen wichtigen Angelegenheiten, die den Ortsbezirk betreffen sowie de,n Haushaltsentwurf die Rede. Paragraf 7 neu beinhaltet das Recht, Vertreter „derjenigen Bevölkerungsgruppen, die von ihrer Entscheidung vorwiegend betroffen werden, und Sachverständige hinzuziehen. Und Paragraf 10 neu gibt Ortsvorsteher oder Ortsvorsteherin nun das Recht, Mandatsträger bei „wiederholtem ungebührlichen oder ordnungswidrigem Verhalten fur bis zu „höchstens drei Sitzungstage" auszuschließen.

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Starkenburger Echo
15. Juli 2020
fran

Mehr als nur Wald und Wiesen

Stadtverordnete, BUND und Landwirte kritisieren die zunehmende Flächenversiegelung durch Neubau- oder Gewerbegebiete


Baugebiete wie die Nordstadt II gehen immer auch mit einer zunehmenden Flächenversiegelung einher. ARCHIVFOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM.  Egal, ob es um die Neubaugebiete Nordstadt II, Gunderslache und Alte Kaute oder um den geplanten Supermarkt am Ortsausgang von Kirschhausen geht: Bei nahezu jeder städtebaulichen Entscheidung kommt in der Kreisstadt inzwischen das Wort Flächenversiegelung ins Spiel.
Beispiel Kirschhausen: „Hier wird nicht nur irgendeine Fläche versiegelt. Aktuell gibt es hier nämlich noch einen landwirtschaftlichen Nutzwert
, kritisierte beispielsweise Sebastian Bommes von der Grünen Liste bei der jüngsten Debatte in der Stadtverordnetenversammlung mit Blick auf das beabsichtigte Bauvorhaben im größten Heppenheimer Stadtteil. Peter Janßen (WG LIZ) und Yannick Mildner (Tierschutzpartei) schlugen in die gleiche Kerbe. „Ja, es ist auf den ersten Blick nur eine Wiese, sagte Mildner. „Aber wenn jede Kommune und jeder Kreis so denkt, dann ist es irgendwann eine sehr große Fläche. Ähnlich wie Mildner sehen es auch die Vertreter des BUND-Kreisverbandes Bergstraße und der Landwirtschaft im von Landrat Christian Engelhardt (CDU) ins Leben gerufenen Nachhaltigkeitsbeirat des Kreises. Eine Gesellschaft habe nur dann Aussicht, auf Dauer existieren zu können, wenn sie sich mit ihrer Wirtschaft und ihren sozialen Bedürfnissen innerhalb der auf der Erde vorhandenen Grenzen bewegt, teilen sie mit. Und BUND-Kreisvorstandssprecher Herwig Winter fügt hinzu: „Wer in einem solchen Umfeld unbegrenztes Wachsturn anstrebt, hat keine Zukunft.
Zu den endlichen und damit klar begrenzten Ressourcen gehören landwirtschaftliche Nutzflächen - wie jene in Kirschhausen. „Sie sind die eigentliche Lebensgrundlage für die Menschen in der Region, denn nur auf fruchtbaren Böden lassen sich Lebensmittel in ausreichender Menge und Qualitat erzeugen
, heißt es von BUND und den Landwirten. Kreislandwirt Sebastian Glaser betont dabei: „Es ist das genaue Gegenteil von Nachhaltigkeit, ständig neue Ackerflächen mit Beton und Asphalt zu überziehen. Bereits einem Grundschulkind ist klar, dass das auf Dauer nicht funktionieren kann.
Mit der zunehmenden Flächenversiegelung gingen noch weitere Folgeerscheinungen einher, wie einer Anfrage Mildners an den Magistrat zu entnehmen ist. So könnten Wassermassen nicht mehr aufgenommen werden, bei Starkregen steige das Risiko von Hochwasser. Zudem werde die Landschaft zerschnitten, so Mildner. Darüber hinaus wähnt der Stadtverordnete infolge des geringer werdenden Lebensraums auch die hiesigen Rehe in Gefahr - was Bürgermeister Rainer Burelbach mit Verweis auf die Wildunfallstatistik der vergangenen zehn Jahre in seiner schriftlichen Antwort aber widerlegt.
Grundsätzlich, so Burelbach, sei die zunehmende Flächenversiegelung eine Folge „einer geordneten städtebaulichen Entwicklung
. Die aktuellen Neubaugebiete seien seit Jahrzehnten fur diese Entwicklung vorgesehen gewesen, weshalb er kein neues Problem erkennen kann. Gleichwohl verweist der Rathauschef auf die Vorschriften zur Bauleitplanung im Baugesesetzbuch: Hier sei geregelt, „dass man grundsätzlich sparsam mit Grund und Boden umgehen soll und die Ressourcen zu schützen sind.

AUSWIRKUNGEN
                                                                                                       
 In den Jahren 1992 bis 2012 hat die Landwirtschaftsfläche laut BUND bundesweit um rund 860 000 Hektar abgenommen, was fast der gesamten Landwirtschaftsfläche Hessens entspricht, die 2015 noch 884 500 Hektar umfasste.
 Die Vereinten Nationen machen die Zukunftsfähigkeit einer Nation unter anderem daran fest, ob sie dauerhaft in der Lage ist, die in ihr lebenden Menschen auf der Basis der im Land zur Verfügung stehenden Agrarflächen ausreichend mit Nahrung zu versorgen.
  Für Kreislandwirt Sebastian Glaser ist dies mit der zunehmenden Versiegelung nicht vereinbar. „Städte und Kommunen, die ihr Heil in immer neuen Flächenausweisungen fiir Siedlungs- und Gewerbegebiete suchen, vergrößern zunehmend die Abhängigkeit der EU von Nahrungsmittelimporten aus den Entwicklungsländem und exportieren so den Hunger dorthin. 

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Starkenburger Echo
11. Juli 2020
fran

Tippen wird vorerst nicht teurer

Nach Aussprache im Hauptausschuss zieht Grüne Liste Antrag zur Erhebung einr Wettaufwandsteuer zurück

HEPPENHEIM. Wettbüros sind vielen Kommunalpolitikern ein Dorn im Auge. Nur zu gern würden sie die unliebsamen Treffpunkte mit einer zusätzlichen Wettaufwandsteuer belegen - insbesondere aus Gründen der Prävention. „Sportwetten besitzen nach einhelliger Meinungen von Experten ein hohes Suchtpotenzial, höhere Wettkosten können dieses Potenzial dämpfen, heißt es hierzu unter anderem vonseiten der Grünen Liste in Heppenheim. Hinzu kommen natürlich auch fiskalische Interessen der Verwaltungen.
Der Hessische Städtetag hat aus diesen Gründen bereits 2017 eine Mustersatzung vorgelegt, nach der Wettbüros nicht nur dann der Steuerpflicht unterliegen, wenn Wettscheine angenommen werden. Steuerpflicht entsteht vielmehr auch dann, wenn Wettereignisse am Bildschirm verfolgt werden können. Gleichwohl ist noch nicht in letzter Instanz geklärt, ob diese Satzung  überhaupt rechtlichen Grundsätzen standhält.
Auch deshalb müssen sich die Betreiber der beiden Heppenheimer Wettbüros an der B3 und deren Kunden vorerst wohl keine Sorgen um eine zusätzliche Belastung machen. Zwar hatte die Fraktion der Grünen Liste (GLH) einen entsprechenden Antrag im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss (HFW), sowie in der Stadtverordnetenversammlung eingebracht, nach einer intensiven Aussprache im Ausschuss diesen jedoch zu Beginn der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments wieder zurückgezogen.
Neben dem wohl triftigsten Argument der (noch) fehlenden Rechtssicherheit, das insbesondere Peter Janßen (WG LIZ) und CDU-Mann Markus Viereckl im Ausschuss geäußert hatten, dürften zusätzliche, fraktionsübergreifende Kritikpunkte für den Rückzieher der Grünen gesorgt haben.
Hintergrund: Einzig die Freien Wähler (FWH) hatten in Person von Hubert Vettel im Vorfeld ihre Unterstützung signalisiert - vorwiegend aus moralischen Gründen. „Das Suchtpotenzial wiegt in diesem Fall deutlich schwerer als der fiskalische Aspekt
, so Vettel. Gleichwohl standen GLH und FWH mit dieser Ansicht ziemlich alleine da. „Mit einer Wettaufwandsteuer würden wir die Sucht-Betriebe in Hinterhöfe oder an andere zwielichtige Orte verdrängen, was meinem Verständnis von Prävention komplett widerspricht, meinte FDP-Fraktionschef Christopher Hörst. Vielmehr müsse Prävention dort ansetzen, „wo man den Leuten unmittelbar vor Ort zeigen kann, wo die Gefahrenherde sind. Auch stünden Aufwand und der finanzielle Ertrag - die Stadt Lampertheim geht beispielsweise von einem Hebesatz von drei Prozent des Umsatzes aus - einer Wettaufwandsteuer in keinem Verhältnis. Für Hörst und die FDP heißt das: „So eine Steuer muss man nicht erheben.
Zustimmung gab es hierfür vorrangig von Janßen und Viereckl. Beide waren zudem der Meinung: Eine zusätzliche Steuer würde kaum einen Tipper von seinem Vorhaben abhalten. Der Unions-Politiker brachte darüber hinaus die soziale Komponente ins Spiel: Viele Wettbüros seien inzwischen auch als Teffpunkte von Bedeutung, was man - unter kritischer Beobachtung - auch weiter tolerieren sollte.

TRICKS
                                                                                                       
 Betreiber von Wettbüros sind oft erfinderisch: Sie ziehen Zwischenwände ein, weil der Glücksspielstaatsvertrag und die hessische Spieleverordnung getrennte Räume vorsehen. Steuerrechtlich könnte damit aus einem steuerpflichtigen Wettbüro eine nicht steuerpflichtige Wettannahmestelle und ein Bewirtungsbetrieb mit Fernsehübertragungen entstanden sein.
  So hätten auch große Städte wie Frankfurt die Besteuerung solcher Betriebe zunächst ausgesetzt. Zwischenzeitlich verfestigt sich aber die Rechtsauffassung, dass die räumliche Trennung über zwei Eingänge nicht ausreicht, der Steuerpflicht zu entgehen. (ai)

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Starkenburger Echo
10. Juli 2020
fran

Klares Votum, aber auch viel Kritik

Heppenheimer Stadtverordnete plädieren mit großer Mehrheit dafür, den Neubau eines Supermarktes am Ortseingang von Kirschhausen voranzutreiben

KIRSCHHAUSEN. Braucht Heppenheims größter Stadtteil Kirschhausen einen Supermarkt? Und falls ja: Muss es unbedingt der Discounter Norma sein, der das Bauvorhaben am Ortsausgang - in unmittelbarer Nachbarschaft zur Tankstelle - vorantreibt und am Ende auch realisiert? Diese Fragen beschäftigten die Stadtverordneten bei ihrer jüngsten Sitzung in der Erbacher Mehrzweckhalle.
Das Votum des Stadtparlaments war letztlich eindeutig: — Abgeordnete der Fraktionen CDU, SPD, FDP und Freie Wähler plädierten für die notwendige Einleitung einer Änderung des kommunalen Flächennutzungsplanes und eine darauf folgende Eröffnung eines Bebauungsplanverfahrens, die Fraktionen der WG LIZ, der Grünen Liste sowie Yannick Mildner von der Tierschutzpartei votierten dagegen (sechs Nein-Stimmen).
Ob diese klare Mehrheit letztlich aber auch den Bau des Supermarktes zur Folge haben wird, steht in den Sternen. „Wir sind doch erst bei der Einleitung eines Verfahrens und noch lange nicht dabei, über einen Bebauungsplan zu entscheiden“, mahnte FDP-Fraktionschef Christopher Hörst. Und weiter: „Dieser Prozess wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“ In der Tat gilt: Bevor überhaupt die Bauleitplanungen für die beiden benötigten Grundstücke auf den Weg gebracht werden können, muss erst ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren durchgeführt werden, da zunächst eine vollständige Übereinstimmung mit den Zielen der Regionalplanung sowie der Landesentwicklungsplanung bestehen muss. Aktuell rechnet man damit, dass es rund zwei Jahre dauern wird, bis das Baurecht vorliegt. Es gehe deshalb lediglich darum, „festzulegen, dass wir dort irgendetwas anders machen wollen“, so Hörst.
Darüber hinaus erinnerte der FDP-Mann an die Vereinbarungen, die bislang getroffen wurden. Norma hat sich demnach vertraglich verpflichtet, die Kosten für die Durchführung der baurechtlichen Verfahren zu übernehmen. Ob es im Falle einer positiven Entwicklung letzten Endes auch tatsächlich Norma sein werde, das den Markt betreibe, stehe noch lange nicht fest, sagte Hörst. „Wir haben immer noch das Heft des Handelns in der Hand“, lautet seine Devise.
Zwei weitere Aspekte, die für das mögliche Bauvorhaben sprechen, legten SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Pfeilsticker und ihre Kollegin von den Freien Wählern, Kerstin Fuhrmann, auf den Tisch. „Der Kirschhäuser Ortsbeirat hat den Bedarf gesehen, die Bürger wollen einen Markt. Deshalb sollten wir ihn auch vorantreiben“, sagte Fuhrmann. Pfeilsticker verwies zudem auf den ökologischen Aspekt, den auch schon Hörst, erwähnt hatte. „Viele Kirschhäuser fahren zum Einkaufen auch in Richtung Odenwald. Sie hätten dadurch nun eine Alternative vor Ort“, sagte die SPD-Frau.
Klaus Bitsch (CDU), als Mittershauser derzeit oftmals selbst im Zwiespalt, wo er seine Einkäufe tätigt, sieht auch in der geplanten Größe des Marktes (geplant sind 1100 Quadratmeter Verkaufsfläche, zuzüglich eines Backshops mit rund 180 Quadratmetern) einen Vorteil: „Schon allein dadurch wird der Markt seine Nachfrage finden.“
Bitsch reagierte damit unmittelbar auf die Vorbehalte, die unter anderem Peter Janßen (WG LIZ) geäußert hatte. „In Kirschhausen einen Supermarkt anzusiedeln, der schon in der Kernstadt nicht funktioniert hat, macht keinen Sinn“, hatte Janßen gesagt. Zur Erinnerung: Norma war einst von der Innenstadt an die Tiergartenstraße gezogen. Dort wurde der Markt letztlich wegen mangelnden Vergrößerungsmöglichkeiten geschlossen.
Einig waren sich die Kritiker des Vorhabens übrigens in der Bewertung des Interessenten: Yannick Mildner zitierte stellvertretend aus negativen Bewertungen im Internet, die unter anderem die Arbeitsbedingungen des Unternehmens kritisieren. „Man sollte sich die Entscheidung gut überlegen“, sagte Mildner - und brachte die Möglichkeit einer Bürgerbefragung ins Spiel. Franz Beiwinkel (GLH) erinnerte darüber hinaus daran, dass der Discounter im „unteren Qualitätssegment“ angesiedelt sei. Auch die mit einem Markt-Neubau einhergehende weitere Flächenversiegelung stößt bei GLH, LIZ und Mildner auf Kritik. Die Mehrheit der Stadtverordneten konnten diese Argumente gleichwohl nicht überzeugen.

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Starkenburger Echo
7. Juli 2020
rid

Schwarz-weiße Intensität

Von fröhlich bis furchteinflössend: Gesichter einer Stadt lautet der Titel einer gelungenen Ausstellung mit Fotografien von Henner Kaiser

HEPPENHEIM. Abstand halten nicht erwünscht: Ganz nah kann man heran an die Stadtverordneten und anderen Heppenheimer, welche die Kreisstadt in den letzten Jahrenn und Jahrzehnten mit geprägt haben. Man kann es nicht nicht man sollte es sogar. Und das zu Corona-Zeiten? Ja, denn die „Gesichter einer Stadt“ hängen allesamt als Fotografien einer Ausstellung im Heppenheimer Museum für Stadtgeschichte und Volkskunde. Henner Kaiser lichtet mit seinen Schwarz-Weiß-Fotografien die Menschen nicht einfach nur ab - er lässt tief blicken, Charaktere und Wesenszüge kommen zum Vorschein.
Wer hängt neben wem? Keine einfache Sache. Es ist ein bisschen wie die Frage, wen man von der zerstrittenen Verwandtschaft bei einer Hochzeit nebeneinandersetzen kann. Man kann es nur falsch machen. Und so kam der Künstler auf die Idee, die Bilder alphabetisch zu hängen. Immer zwei Männer, dann eine Frau.
Wie kam es zu der Idee? Der scheidende Museumsleiter Uli Lange sei im Februar 2019 zu Besuch bei Kaiser gewesen, erinnern sich die beiden im Gespräch mit dieser Zeitung Thema war der Umbau des Amtshofes, dann zeigte Henner Kaiser ein paar Porträtfotografien einiger Freunde. „Dann war zehn Sekunden Ruhe“ sagt der Künstler schmunzelnd. Darauf habe Lange gesagt: „Ich habe eine Idee! Meine letzte Ausstellung im Museum könnten Köpfe von Heppenheim sein.“ Norbert Köhler, der als Redner für die Vernissage gewonnen werden konnte, kam schließlich auf den Titel. Mit Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr war schnell eine Schirmherrin des Projektes gefunden. Schließlich ging es an die Umsetzung.
Von Mai 2019 bis Februar 2020 fotografierte Kaiser die Menschen, die stellvertretend für viele andere das gesellschaftliche Leben Heppenheims geprägt haben. Man findet Lokalpolitiker ebenso wie Männer und Frauen aus den Bereichen Wirtschaft, Kultur, und Vereinen. Eine halbe Stunde hat Kaiser mit den Menschen, die er porträtieren wollte, zunächst einmal geplaudert. So entstand zum einen entspannte Atmosphäre, zum anderen lernte er seine Gegenüber besser kennen. Alle Fotografien entstanden ohne Blitz, um die Spuren des Lebens so natürlich wie möglich zum Vorschein kommen zu lassen. Ganz ohne Hightech, wie Kaiser sagt.
„Das Schöne an Schwarz-Weiß-Fotografie ist die Intensität, man sieht nachdenkliche und fröhliche Gesichter“, ergänzt Lange. Die Porträtierten haben das Ergebnis der Fotosession bei der Vernissage zum ersten Mal gesehen. Vorher gab's nur einen kleinen Blick auf das Display der Kamera. Und wirklich: Kaiser ist es gelungen, das Innere der Menschen nach außen zu kehren. Norbert Taufertshöfer, Ingenieur und ehemaliger Stadtverordneter der Grünen, springt der Schalk förmlich aus den Augen, Georg „Schorsch“ Schäfer, aus den Reihen der Messdiener in St. Peter seit Jahrzehnten nicht wegzudenken, schaut intensiv in die Kamera. Im Blick des ehemaligen Echo-Fotografen Lutz Igiel, der „oben ohne“ porträtiert ist, sieht man Tiefe und Wärme. Beeindruckend die markante Frisur von Navid Hariri, Stadtverordneter, Arzt und Vereinsmensch. Er schaut ein bisschen skeptisch. Viel erlebt hat Ludwig Bergweiler in seinem Leben das sieht man. Prüfend der Blick von Ortsvorsteher Anton Gölz, Tina Friedmann, Lehrerin und Mitinitiatorin der Gassensensationen lacht ausdrucksstark. Professor Dr. Karl Härter scheint prüfend in die Vergangenheit zu blicken, fast schon ein wenig furchteinflößend der Gesichtsausdruck von Peter Janßen, offen und freundlich der Blick von Winifred Hörst, auch Sohn Christopher darf nicht fehlen. Josef „Sepp“ Tremper setzt mit Kopfbedeckung Akzente, Franz Lamberts Charakterkopf fehlt ebenso wenig wie Ruth Kutzmann und Gerhard Röhrig.
Die Vernissage am Sonntag wurde musikalisch von Kaisers Sohn Christoph Victor Kaiser und Stefan Ivan Schäfer umrahmt.

EIN ABSCHIED
                                                                                                       
   Es ist die letzte Ausstellung von Uli Lange als Museumsleiter, der Ende August nach 30 Jahren im Museum in den Ruhestand geht. Doch er verspricht: „Ich stehe weiter mit Rat und Tat zur Seite und werde auch Führungen machen. Fur mich war es ein Traumjob.“ Die Ausstellung ist bis zum 23. August zu den Öffnungszeiten des Museums zu sehen.

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Starkenburger Echo
6. Juli 2020
rid

Ringen um die Festspiele

Parlament: Bewerber sollen sich mit ihrem Konzept im Ausschuss vorstellen

HEPPENHEIM. Wie geht es weiter mit den Heppenheimer Festspielen? Die Frage beschäftigte jetzt auch die Stadtverordneten. Die Ausgangslage ist gleich in mehrfacher Hinsicht schwierig: Zum einen läuft der Vertrag der Festspiele Heppenheim GmbH mit der Stadt am Ende des Jahres aus, zum anderen steht in der nächsten Spielzeit der Kurmainzer Amtshof als Spielstätte wegen der anstehenden Umbauarbeiten nicht zur Verfügung. Beides war von vornherein klar. Nicht jedoch, dass die Corona-Pandemie Geschaftsführer Stephan Brömme zwingen wurde, für die GmbH vorläufige Insolvenz anzumelden.
„Es ist an der Zeit, ein zukunftsfähiges und erfolgversprechendes Konzept“ zu entwickeln, begründete Kerstin Fuhrmann von den Freien Wählern den Antrag ihrer Partei, den Magistrat aufzufordern, die Neuvergabe der Festspiele öffentlich auszuschreiben. Vor der Vergabe sollten sich die Bewerber mit ihren Konzepten im Kulturausschuss vorstellen. Sollte sich kein geeigneter Bewerber finden, solle der Magistrat darlegen, wie sich die Stadt die Fortführung der Festspiele in Eigenregie vorstelle.
In ihrer Begründung verwies Fuhrmann auf die 45-jährige Geschichte und die Erfolge der Festspiele in der Kreisstadt. Sie seien ein Aushängeschild - und das im wahrsten Sinne des Wortes, wirbt die Stadt doch mit dem Titel „Wein- und Festspielstadt“. „Wir wollen, dass das nicht stirbt“, so die Freien Wähler mit Blick auf die vorläufige Insolvenz. „Es muss ein solventer Partner gefunden werden, notfalls muss man alles dran setzen, die Festspiele in Eigenregie weiterzuführen.“
Christopher Hörst (FDP) zeigte sich erstaunt über die Freien Wähler. Einerseits würden diese die erfolgreiche Geschichte der Festspiel GmbH hervorheben, im gleichen Atemzug rede man sie tot. Er kritisierte, dass man einem Traditionsunternehmen, das kämpft, Steine in den Weg legt. Hörst unterstrich, dass Brömme und seine Festspiele GmbH einzig durch die Corona-Krise um eine Spielzeit gebracht worden seien, die unter normalen Umständen erfolgreich gelaufen wäre. 4700 Karten wurden im Vorverkauf bereits abgesetzt, es entstanden bereits Kosten, weil man ja zunächst noch auf die Saison hinarbeitete. „Es wäre unsere Aufgabe als Stadtverordnete, dem Unternehmen zu helfen und Perspektiven aufzuzeigen“, so Hörst, der dafür plädierte, der Festspiele GmbH die Aufführungsrechte für das kommende Jahr zu geben, um die Insolvenz abzuwehren. Das Unternehmen verdiene eine faire Chance, sich für die Ausschreibung für die Vergabe ab dem Jahr 2022 zu bewerben. Ins Leere lief Hörsts Vorschlag, die Namensrechte an den „Heppenheimer Festspielen“ zu sichern. Das sei, so wusste unter anderem Rechtsanwalt Volker Gerstorfer (CDU), schlicht nicht möglich. Peter Janßen (LIZ) wiederum argumentierte, dass die Stadt für Festspiele in Eigenregie weder kompetent genug wäre, noch Steuermittel dafür aufbringen solle.
„Irgendjemand muss ja gesagt haben, ich hätte gern mein Geld“, mutmaßte Hubert Vettel (FW), dass die Insolvenz durch das Betreiben Dritter angemeldet worden sei. Dem widersprach der unter den Zuschauern sitzende Stephan Brömme im Anschluss an die Sitzung noch einmal ganz deutlich: Die Initiative sei allein von der Festspiele GmbH ausgegangen, als klar wurde, dass die Spielzeit 2020 ausfallen werde und keine Einnahmen erzielt werden könnten.
Nach einer Beratungspause beschloss die Stadtverordnetenversammlung einstimmig, dass die Neuvergabe öffentlich ausgeschrieben werden soll. Die Bewerber sollten sich vor der Entscheidung im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss vorstellen.


DIE ZEIT DRÄNGT
                                                                                                       
   Sollen im nächsten Jahr Festspiele vor dem Dom stattfinden, muss eine Entscheidung, wer diese durchführt, in naher Zukunft fallen, um dem Veranstalter genügend Zeit zum Planen zu lassen. „Es wäre ein schönes Zeichen, wenn derjenige, der die Festspiele 2021 vor dem Dom ausrichtet, die Inhaber der Karten fur die Saison 2020 in irgendeiner Weise entschädigt“, so Bürgermeister Rainer Burelbach. Das könnte eine Gutschein-Regelung sein oder ein Nachlass auf die Karten für die kommende Spielzeit.

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Starkenburger Echo
4. Juli 2020
fran

Auf Distanz

Trotz der Corona-Pandemie liefern sich die Stadtverordneten hitzige Debatten

HEPPENHEIM. Wie schnell die Stimmung kippen kann, zeigte am Donnerstagabend die erste Sitzung der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. „Einige haben sich seit Februar nicht mehr gesehen. Es ist schön, dass wir jetzt alle wieder hier sein können“, freute sich stellvertretend Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) zu Beginn seiner Mitteilungen aus dem Magistrat.
Kurz zuvor hatten die zu diesem Zeitpunkt 31 anwesenden Parlamentarier noch einhellig applaudiert, als Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU) den Verantwortlichen im Rathaus für die Organisation und Herrichtung der Erbacher Mehrzweckhalle gedankt hatte. Der Umzug in die Halle des Stadtteils war den aktuellen Hygienerichtlinien und Abstandsregeln geschuldet.
Vier Stunden später - die Stadtverordneten hatten die Sitzungsdauer maximal ausgereizt - gab schließlich die SPD-Abgeordnete Sonja Eck eine persönliche Erklärung ab, die die meisten Stadtverordneten sprachlos zurückließ. „Ich bin entsetzt, wie leichtsinnig einige Stadtverordnete mit der Gesundheit anderer Menschen umgegangen sind“, sagte sie, während sie mit den Tränen kämpfte. Andere Kommunalparlamente hätten vorgemacht, wie man eine Sitzung in der Corona-Zeit verantwortungsbewusst und stringent durchziehen könne, die Heppenheimer Kollegen hätten sich dies jedoch zu keiner Zeit zum Beispiel genommen. „Ich persönlich fühlte mich fast schon bedroht“, sagte sie angesichts der stickigen Atmosphäre in der Mehrzweckhalle und

Ich persönlich fühlte mich schon fast bedroht. Sonja Eck, SPD-Stadtverordnete
dem Diskussionsbedarf, den einige Abgeordnete an den Tag gelegt hatten. Was war in diesen vier Stunden geschehen? Schon kurz nach der Einweisung in die Hygienerichtlinien - jede Fraktion hatte beispielsweise ein eigenes Mikrofon, jeder Abgeordnete eine kleine Plastiktüte, um dieses abzudecken - kochten die Emotionen hoch. Gleich mehrere Fraktionen beantragten Änderungen der Tagesordnung, die eigentlich im Vorfeld vom Ältestenrat festgelegt und abgesegnet worden war. Unter anderem waren die aktuellen Anfragen von dem Gremium von der Tagesordnung gestrichen worden, was Peter Janßen von der WG LIZ
infrage stellte. Mit „Entsetzen“ reagierte eine sichtlich gereizte Stadtverordnetenvorsteherin auf die „mangelnde Disziplin“ der Abgeordneten, die Maßregelungen stießen wiederum bei Christopher Hörst (FDP) auf Unverständnis. „Hier sitzen erwachsene Leute, wir sind doch keine Schulklasse“, monierte er.
Sage und schreibe 35 Minuten dauerte es schließlich, ehe die neue Tagesordnung feststand - und die Debatte so richtig beginnen konnte. In den folgenden dreieinhalb Stunden setzten sich die verbalen Scharmützel, an denen nahezu jede Fraktion beteiligt war, fort. Egal, ob es um die Wahl einer Ortsgerichtsschöffin für den Stadtteil Hambach (Mechthild Ludwig), die Aussetzung von städtischen Gebührenforderungen, Mahnläufen und Vollstreckung, die Einleitung einer Änderung des Flächennutzungsplans und eines Bebauungsplanverfahrens zur Errichtung eines Supermarktes in Kirschhausen oder die neue Geschäftsordnung für die Ortsbeiräte der Kreisstadt ging: Die Parlamentarier hatten die verbalen Messer gewetzt, immer wieder ging es hoch her. Kein leichtes Unterfangen für Susanne Benyr. Gleichwohl endeten die meisten Debatten mit eindeutigen Entscheidungen, da die Große Koalition Geschlossenheit an den Tag legte. Ihren dramaturgischen Gipfel erreichte die Stadtverordnetenversammlung letztlich bei einem Antrag der Freien Wähler zur „Neu-Vergabe der Heppenheimer Festspiele“. Nachdem sowohl die Freien Wähler als auch die FDP neue Änderungsanträge vorgelegt hatten und - fraktionsübergreifend - regelrecht gestritten wurde, beantragte die SPD eine zehnminütige Beratungspause. Ergebnis: Mit Ausnahme der Grünen Liste (Enthaltung) votierten alle Abgeordneten für eine „abgespeckte Version“ des FWH-Antrages. Demnach wird der Magistrat aufgefordert, „die Neu-Vergabe der Heppenheimer Festspiele öffentlich auszuschreiben“. Vor der Entscheidung zur Vergabe sollen sich die Bewerber im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss vorstellen und ihre Konzepte vorstellen (ein ausführlicher Bericht folgt).
Angesichts der proppevollen Tagesordnung und der hitzigen Diskussionen, blieb letztlich ein Thema außen vor, das vor allem die jungen Familien interessieren dürfte: Der Antrag der Großen Koalition, die Kita-Gebühren sowie die Kurs- und Unterrichtsgebühren der Musikschule „während der pandemiebedingten Schließung“ zu erlassen. Dieses Thema soll nun erst am 24. September beraten werden.


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Starkenburger Echo
2. Juli 2020
fran

Ein langer Abend in Erbach

Stadtverordnete kommen heute erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie zusammen / Auf der Tagesordnung stehen Festspiele, Haushalt und Kita-Gebühren

HEPPENHEIM. Heppenheims Stadtverordnete können sich an heutigen Donnerstag, 2. Juli (Beginn: 18 Uhr), bei ihrer Rückkehr ins Stadtparlament nach viermonatiger Corona-Pause auf einen langen Abend einstellen: Sage und schreibe 4 DIN A4-Seiten umfasst die Tagesordnung, die Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU) zusammengestellt hat. Dabei handelt es sich in erster Linie um Anfragen der verschiedenen Fraktionen und deren Beantwortung, aber auch um Mitteilungen von Magistrat und Verwaltung sowie um zahlreiche Anträge. Kaum Verwunderlich also, dass die Parlamentarier schon in der Einladung auf einen möglichen Fortsetzungstermin am Montag, 6. Juli, hingewiesen werden.
Und klar ist auch. dass die erste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung seit Ausbruch der Corona-Pandemie keine gewöhnliche Sitzung sein wird: Das Stadtparlament tagt nicht wie üblich im Kurfürstensaal des Amtshofs, sondern in der Erbacher Mehrzweckhalle - unter Berücksichtigung der geltenden Abstandsregel und der gängigen Hygienevorschriften. „Bitte halten Sie beim Betreten der Halle Abstand, tragen Sie bis zum Erreichen des Sitzplatzes eine Mund-Nasen-Bedeckung und beachten Sie das ausliegende Hygienekonzept“, heißt es in der Einladung.
Kaum ändern dürfte sich  hingegen die Diskussionsfreude, für die die Parlamentarier der Kreisstadt bekannt sind. Zu vielseitig und wichtig sind die meisten Tagesordnungspunkte. So bittet beispielsweise die FDP-Fraktion um Auskunft und Aussprache über die Auswirkungen der Corona-Krise auf den kommunalen Haushalt. Unter anderem ist im Antrag das Wort „Haushaltsperre“ zu lesen - eine Option, die kürzlich auch die Nachbarstadt Bensheim in Anspruch genommen hat.
Die Freien Wähler beantragen ihrerseits eine Neuvergabe der Heppenheimer Festspiele. Im Antrag heißt es unter anderem: „Da die Heppenheimer Festspiele GmbH den Insolvenzantrag in Eigenverantwortung angemeldet hat, besteht berechtigtes Misstrauen, dass dies gelingen wird. Deshalb halten wir den Antrag [...] für die Reputation von Heppenheim für zwingend.“
Insbesondere Familien mit Kleinkindern dürften sich hingegen für einen gemeinsamen Antrag der CDU/SPD-Koalition interessieren: Darin geht es um den „Erlass der Kita-Gebühren sowie der Kurs- und Unterrichtsgebühren der Musikschule während der pandemiebedingten allgemeinen Schließung“. Die Kita-Gebühren sollten demnach fiir die Monate April bis Juni, die Musikschulgebühren fiir die Monate April und Mai erlassen werden. „Bereits gezahlte Beträge sind zu erstatten“ heißt es in dem Antrag der Großen Koalition.
Die WG LIZ sieht ihrerseits unter anderem bei der Sanierung des Feuerbachplatzes neben der Stadtbücherei Gesprächsbedarf. Auch der bevorstehende „Umzug“ des Le-Chesnay-Platzes (wir berichteten) könnte - in welcher Form auch immer - am Donnerstag noch einmal zum Thema werden. Fraktionsvorsitzender Peter Janßen weist diesbeziiglich nämlich darauf hin, dass die Umbenennung des einstigen Holzamer-Platzes in „Le-Chesnay-Platz“ entgegen der hessischen Gemeindeordnung nicht von den Stadtverordneten beschlossen worden sei. Bezüglich der willkürlichen Namensgebung unter Umgehung der Stadtverordnetenversammlung ist weiterhin eine Beschwerde bei der Kommunal(fach)aufsicht ebenso wie eine Dienstaufsichtsbeschwerde hinsichtlich einer Gefälligkeitsstellungnahme“, teilt Janßen mit.

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Starkenburger Echo
30. Juni 2020
fran

270 neue Kita-Plätze für die Kreisstadt

Bürgermeister Burelbach stellt kommunale Pläne für die Kinderbetreuung vor / Standort an der Dr.-Heinrich-Winter-Straße wird ausgebaut

HEPPENHEIM. Bei der Kinderbetreuung drückt die Heppenheimer Verwaltung aufs Tempo: Im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss berichtete Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) nun von einem weiteren Projekt, das die Betreuungssituation in der Kreisstadt noch einmal verbessern dürfte: An der Dr.-Heinrich-Winter-Straße plant die Stadt eine zusätzliche „eingeschossige Kita fur U3-Kinder“ (Burelbach) - in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kita „Arche Noach“ und dem Franziskus-Kindergarten. „Wir werden den Standort dadurch nochmals aufwerten“, sagt der Rathauschef.
Auf Nachfrage dieser Zeitung berichtet Burelbach von einem „harmonischen und einvernehmlichen Austausch“ mit der katholischen Pfarrgemeinde ,Erscheinung des Herrn“, unter deren Trägerschaft sich die beiden bereits bestehenden Einrichtungen derzeit noch befinden. Die „Arche Noach“ werde jedoch Anfang August in städtische Trägerschaft übergehen, so Burelbach. Und im Zuge der Übernahme-Gespräche sei auch der mögliche Erwerb des Nachbar-Grundstücks zum Thema geworden.
Grundstück soll in Erbpacht übernommen werden
Abgeschlossen seien diese Gespräche zwar noch nicht, „wir gehen aber davon aus, das Grundstück in Erbpacht übernehmen zu können“, führt der Verwaltungschef aus. Erst kürzlich seien die Planungsleistungen ausgeschrieben worden, anschließend erfolge die entsprechende Vergabe, so Burelbach weiter.
Der erste Spatenstich fur den Neubau soll dann im nächsten Jahr erfolgen, einen genauen Zeitpunkt vermag der Bürgermeister zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu nennen. Fest stehe jedoch, so Burelbach, dass kein Bebauungsplan benötigt werde. „Es handelt sich um eine sogenannte Baulücke, es herrscht also schon Baurecht.“ Und auch die Kapazitäten der neuen Kita sind bereits so gut wie fix: Nach der Fertigstellung sollen 36 Kleinkinder in der neuen Krippe betreut werden. Darüber hinaus sei die Einstellung von acht Erzieherinnen und einer Hauswirtschaftskraft geplant, sagt Burelbach.
Doch nicht nur der Neubau soll zur Aufwertung des Betreuungsstandorts im Heppenheimer Westen beitragen. Burelbach: „Während der Sommerferien bekommt die ,Arche Noach` neue Toilettenanlagen, der Franziskus-Kindergarten soll ebenfalls saniert werden.“
 Gleichwohl betreffen die städtischen Pläne beim Ausbau der Kinderbetreuung nicht nur die Dr.-Heinrich-Winter-Straße. „Es sind noch weitere Projekte geplant“, lässt Burelbach durchblicken. Auf Nachfrage berichtet er von einem geplanten Kita-Neubau mit rund 100 Betreuungsplätzen in der Gunderslache, „südlich des Jochimsees“. Hier laufe bereits das Bebauungsplanverfahren. Überdies soll der Stadtteil Erbach ebenfalls eine neue Kita bekommen. Hier sind rund 60 Betreuungsplätze vorgesehen. „Dort sind wir aber noch ganz am Anfang, aktuell befinden wir uns bei der Prüfung eines geeigneten Standorts“, so Burelbach. Klar ist aber bereits, dass der Neubau den alten Kindergarten ersetzen soll.
Ebenfalls klar ist, dass schon in Kürze in Kirschhausen eine neue Kita-Gruppe für 25 Kinder im Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schule“ eingerichtet wird. Darüber hinaus haben vor wenigen Wochen die Arbeiten für den Neubau der Kita „Drachenbande“ an der Hirschhorner Straße begonnen. Hierfür hat die Stadt eine Fläche von 1000 Quadratmetern von Vitos gepachtet, die später gekauft werden soll. Allein für diesen Neubau sind mehr als drei Millionen Euro im städtischen Haushalt eingeplant. In zwei Stockwerken sollen dort künftig 99 Kinder untergebracht werden, um den erhöhten Bedarf an U 3- und Ü3-Plätzen zu decken.
In der Summe will die Stadtverwaltung in den nächsten Jahren rund 270 neue Betreuungsplätze schaffen - bei derzeit rund 1000 Plätzen ein ebenso ambitioniertes und kostenaufwendiges wie zwingend erforderliches Unterfangen, so Burelbach. Fast schon klar also, dass er bei der Umsetzung all dieser Projekte auf die Unterstützung der Stadtverordneten, der zuständigen Behörden, aber auch der beauftragten Unternehmen hofft. „Wenn all das jetzt schon umgesetzt wäre, wäre es mir bedeutend wohler“, sagt der Bürgermeister abschließend. Wohlwissend, dass die derzeitige Krise möglicherweise noch lange andauern wird und die tatsächlichen Folgen fur die Stadt und die ortsansässige Wirtschaft bei Weitem noch nicht abzusehen sind.

ERWÄHNUNG IM ZWISCHENBERICHT
                                                                                                       
   Aufmerksam auf den bevorstehenden Kita-Neubau an der Dr.-Heinrich-Winter-Straße wurden die Mitglieder des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses in erster Linie durch den städtischen Zwischenbericht über die Entwicklung des kommunalen Haushalts in den ersten fünf Monaten des Jahres 2020.
    Als letzter Punkt der Rubrik „Auszahlungen fur Baumaßnahmen“ wurden im Zwischenbericht Aufwendungen in Höhe von 2000 Euro fur die „Planung Neubau Kita Dr.-Heinrich-Winter-Straße“ aufgeführt. Auf Nachfrage von Ulrike Janßen von der WG LIZ sagte Bürgermeister Rainer Burelbach: „Das waren die Ausgaben für eine beauftragte Machbarkeitsstudie.“ In der Folge stellte er den Ausschussmitgliedern die ersten Pläne des Kita-Neubaus vor.

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Starkenburger Echo
20. Juni 2020
rid

Ein Discounter für Kirschhausen?

Norma signalisiert Interesse am Bau eines Nahversorgers im größten Heppenheimer Stadtteil / Baurecht muss noch geschaffen werden


Das einzig in Frage kommende Areal für eine Ansiedlung eines Discounters liegt am Ortsausgang von Kirschhausen FOTO: SASCHA LOTZ

KIRSCHHAUSEN. Einen Metzger gibt es in Kirschhausen, zwei Bäcker, regelmäßig wird an einem Stand Obst und Gemüse verkauft. Doch für die Dinge, die man sonst fürs tägliche Leben braucht, muss man sich als Stadtteilbewohner ins Auto oder in den Bus setzen und nach Heppenheim oder Fürth zum Einkaufen fahren. Insbesondere für ältere oder unmotorisierte Einwohner eine Herausforderung. Der kleine Edeka-Markt im Ort ist längst Geschichte.
Schon lange ist der Ortsbeirat daher bemüht gewesen, eine Lösung zu finden. Und die scheint sich nun abzuzeichnen. Doch Geduld ist gefragt. Schon im vergangenen Jahr wurde bekannt: Discounter Norma signalisiert Interesse am Bau eines Nahversorgers im größten Heppenheimer Stadtteil. Doch eben mal einen Supermarkt bauen - so einfach ist das Ganze nicht. Das einzig in Frage kommende Areal liegt am Ortsausgang. Die Eigentümer der betreffenden Grundstücke haben Zustimmung und Verkaufsbereitschaft bestätigt. Doch die Grundstücke liegen im Außenbereich. Somit ist eine Realisierung derzeit baurechtlich noch nicht möglich. Es gilt also zunächst, den Flächennutzungsplan zu ändern und einen Bebauungsplan zu schaffen.
Aus diesem Grund hat nun der Magistrat die Eröffnung eines Bebauungsplanverfahrens zur Etablierung eines Lebensmittelmarktes in Kirschhausen beschlossen. Doch bevor die Bauleitplanungen für die beiden benötigten Grundstücke auf den Weg gebracht werden können, muss ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren durchgeführt werden. Grund: Zunächst muss eine vollständige Übereinstimmung mit den Zielen der Regionalplanung sowie der Landesentwicklungsplanung bestehen. Man rechnet damit, dass es rund zwei Jahre dauern wird, bis das Baurecht vorliegt.
Norma hat an der Tiergartenstraße wegen mangelnden Vergrößerungsmöglichkeiten geschlossen. Seitdem ist der Discounter auf der Suche nach einem neuen Standort und favorisiert dafür nun das unterversorgte Kirschhausen. Aus versorgungsstruktureller Sicht erachten sowohl Magistrat als auch Ortsbeirat die Ansiedlung eines Lebensmittelmarkts als sinnvoll, „zumal sich aktuell alle Märkte auf die Kernstadt konzentrieren“, wie es der Beschlussvorlage zu entnehmen ist. Der Markt kann von einem großen Teil der Kirschhäuser zu Fuß erreicht werden, zudem liegen Bushaltestellen in unmittelbarer Nähe. Eine Konkurrenzsituation wird es allerdings im Bereich der Bäckereien geben. Der Metzger und die Tankstelle indes, so schätzt man die Lage im Magistrat ein, könnten von der Ansiedlung des Lebensmittelmarktes sogar profitieren.
Im Bau- und Umweltausschuss wurde das Vorhaben kontrovers diskutiert. Ulrike Janßen (LIZ) nannte die Pläne, „eine Halle in die freie Landschaft zu klatschen“, ein „Konzept von gestern“. Sie befürchtet einen Leerstand, wenn der Supermarkt nicht laufe. Zudem bezweifelt sie, dass Metzgerei und Bäckereien im Ort der Konkurrenz standhalten. Zumindest eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach und eine Tiefgarage, um nicht zu viel Landschaft zu versiegeln, wäre der Wunsch von Janßen, die sich bei der Abstimmung enthielt.
Andere in Frage kommende Grundstücke gibt es laut Bürgermeister Rainer Burelbach nicht im Stadtteil, das habe man überprüft. Die Flächen sind entweder zu klein oder die Zufahrt wäre ein Problem. Auch Jean-Bernd Neumann (SPD) bestätigte das: „Ich wüsste keine andere Fläche, außer man würde den Tennisplatz abreißen“, sagte er. Franz Beiwinkel (GLH) signalisierte die Ablehnung der Grünen, auch weil der Discounter im „unteren Qualitätssegment“ angesiedelt sei. Darüber hinaus müsse man sich informieren, wie Norma als Arbeitgeber zu bewerten sei. In Sachen Fotovoltaikanlage ging er mit Janßen konform. Beiwinkel stimmte gegen die Beschlussvorlage.
CDU, SPD und Freie Wähler dagegen plädierten dafür. Neumann sieht es als notwendig an, dass es in Kirschhausen ein Angebot fur Lebensmittelgrundversorgung geben soll. Volker Gerstorfer (CDU) betonte, es gehe nicht immer nur darum, „das Leben im Zentrum zu gestalten, sondern auch darum, die Vororte besser zu planen“.

DAS PROJEKT
                                                                                                       
    Die MGR Immobilienverwaltung Eins Stiftung & Co KG plant in Kirschhausen die Ansiedlung des Lebensmitteldiscountermarktes Norma in unmittelbarer Nachbarschaft der Tankstelle. Der geplante Markt soll eine Größe von rund 1100 Quadratmetern Verkaufsfläche haben, zuzüglich eines Backshops mit rund 180 Quadratmetern. Außerdem sollen 87 Pkw-Stellplätze geschaffen werden. Norma hat sich vertraglich verpflichtet, die Kosten für die Durchführungder baurechtlichen Verfahren zu übernehmen.

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Starkenburger Echo
20. Juni 2020
jr

Keine Laternen für den Radweg von Heppenheim nach Bensheim

Antrag der Grünen Liste fällt im Ausschuss durch. Die Mehrheit der Mitglieder verweist auf den Bau der Expressroute in naher Zukunft.


Auf dem Radweg zwischen Heppenheim und Bensheim werden Radfahrer nachts von Auto-Scheinwerfern geblendet. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Wer bei Dunkelheit den Radweg entlang der B3 zwischen Heppenheim und Bensheim befährt, kennt das Problem: Immer dann, wenn ein Auto auf der unmittelbar benachbarten Bundesstraße entgegenkommt, ist man von dessen Scheinwerfern fur Sekunden geblendet. Dieser Effekt könnte verhindert werden, wenn man den Radweg mit Laternen ausleuchten würde. Ein entsprechender Antrag der Grünen Liste Heppenheim (GLH) droht nun zum wiederholten Mal zu scheitern, im Bauausschuss jedenfalls stimmten bei einer Enthaltung alle anderen Mitglieder gegen den Antrag. Wichtigstes Argument gegen das Ansinnen der Grünen: In naher Zukunft soll nur wenige Meter weiter westlich ein Radschnellweg entstehen.
Dieser soll rund 70 Kilometer lang werden und in nicht allzu ferner Zukunft Darmstadt, Heidelberg und Mannheim miteinander verbinden. So wie Darmstadt derzeit mit Frankfurt über eine mehr als 30 Kilometer Lange Expressroute fur Radler verbunden wird, die bis 2022 fertiggestellt sein soll. Die durch Heppenheim führende Strecke wird von Darmstadt über Zwingenberg, Bensheim und Heppenheim zunächst bis nach Weinheim reichen, wo sich die Strecke dann gabeln soll - einmal Richtung Heidelberg sowie, über Viernheim, Richtung Mannheim. Baubeginn und Zeitpunkt der Fertigstellung? Steht in den Sternen.
Für einen Radschnellweg müssen die Wege gut ausgebaut sein. Dies ermöglicht eine wesentlich höhere Durchschnittsgeschwindigkeit als auf einem normalen Radweg und macht das Fahrrad auch für mittlere Wegstrecken fiir Pendler attraktiv. Die Planer rechnen für die Strecke entlang der Bergstraße mit bis zu 2000 Radfahrten pro Tag auf den einzelnen Streckenabschnitten.
Die genaue Trasse steht noch nicht fest, die Gesamtkosten fiir die Radschnellverbindung werden auf rund 46,5 Millionen Euro beziffert und sind von den Kommunen aufzubringen. Für die hessischen Kommunen wird das Land die Kosten mit rund 80 bis 90 Prozent fördern. Das Projekt, so Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) im Bauausschuss, ist eines der Themen in der nächsten Sitzung des Bergsträßer Kreistages. Fiir Heppenheim wurde die Umsetzung der Vorzugsvariante - entlang des bestehenden, etwa 100 Meter weiter westlich der B3 gelegenen, Rad- und Fußwegs zwischen der Kleingartenanlage im Süden Bensheims und Heppenheims Neubaugebiet Nordstadt II - allerdings bedeuten, dass ein nicht nur bei Radfahrern, sondern auch bei Joggern und Spaziergängern beliebter Weg künftig wohl nur noch Radlern vorbehalten wäre. Denn Geschwindigkeiten von 30 und mehr Stundenkilometern würden sich mit der gleichzeitigen Nutzung durch Fußgänger kaum vereinbaren lassen. Letzteren müsste dann entweder ein Streifen entlang der „Radautobahn“ zugewiesen werden, oder sie müssten auf den Radweg entlang der viel befahrenen Bundesstraße ausweichen. So oder so würde die Strecke Heppenheim-Bensheim fur Jogger und Spaziergänger deutlich weniger attraktiv.
Im Ausschuss ging es am Dienstagabend aber erst einmal nur um den Weg entlang der B3. Franz Beiwinkel, der den GLH-Antrag begründete, sah wegen Corona den richtigen Zeitpunkt, um etwas zu bewegen. „Viele steigen jetzt aufs Rad um.“ Das möchten auch die anderen Fraktionen, setzen jedoch so wie der Bürgermeister auf den Radschnellweg, der dann ohnehin beleuchtet wäre. Dass es auch ohne Laternen entlang der B3 ginge, sagt Ulrike Janßen. Warum, so die WG-LIZ-Stadtverordnete, nicht so wie in der Vergangenheit wieder Grün zwischen Radweg und Straße anlegen: „Hecken hin, Geld gespart.“

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Starkenburger Echo
19. Juni 2020
jr

Parkdeck soll auch Lärmschutzwall sein

Bebauungsplan für die Gunderslache wird erneut geändert / Was und wie am Ende gebaut wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen


Beim Bebauen der Freiflache hinter dem Gewerbegebiet Gunderslache ist auf Lärmschutz zu achten. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM.  Heppenheims Nordstadt II nimmt in Riesenschritten Gestalt an. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) konnte dazu am Dienstagabend im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss (BUS) verkünden dass seitens der Stadt nur noch „Restgrundstücke“ zur Verfügung stehen und für alle bereits verkauften Grundstücke Baugenehmigungen vorliegen. Aber in Heppenheim wird bereits am nächsten Stadtteil (weiter-)gearbeitet. Auf der Tagesordnung des Gremiums stand ein Antrag zur Änderung des Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren für einen Teil der Gunderslache. Hier könnten im nördlichen, noch brachliegenden Bereich mehr als ein Dutzend Mehrfamilienhäuser und knapp 30 Reihenhäuser sowie ein Parkdeck und weitere Stellplätze entstehen.
Dass die inzwischen fünfte Änderung Thema im Ausschuss war, hat mit der Vergangenheit der Fläche zu tun, die schon vor 30 Jahren Thema in den Gremien war. Der aktuelle Bebauungsplan stammt aus dem Jahr 1987 und trägt unter anderem nicht den heutzutage geltenden Anforderungen zum Lärmschutz Rechnung. Der schlägt in diesem Fall zu, grenzen die rund 2,3 Hektar in der Nähe des Jochimsees im Norden doch unmittelbar an das bestehende Gewerbegebiet Gunderslache.
Der geänderte Bebauungsplan sieht deshalb angrenzend an das Gewerbegebiet zunächst ein langgezogenes Parkdeck vor, das nicht nur Abstellmöglichkeiten für die benachbarten mehrstöckigen Mehrfamilienhäuser böte, sondern auch Schutz vor Lärm aus dem Gewerbegebiet. Im (Lärm-) Schatten des Gebäudes könnte dann das „Allgemeine Wohngebiet“ entstehen, das dem derzeitigen Besitzer des Geländes vorschwebt.
Dieser wird, wie der Bürgermeister die etwas komplexe Lage beschrieb, allerdings nicht derjenige sein, der erschließt, sondern die Fläche mit dem neuen Bebauungsplan veräußern. Und auch nach der Erschließung durch einen Investor wird die Verantwortlichkeit weitergereicht, zunächst an einen Bauträger, dann an eine Wohnungsverwaltung, die sich um die Vermietung der Wohnungen kümmern müsste. Was und wie am Ende gebaut wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht wirklich abzusehen und kann sich im Rahmen des Bebauungsplans ändern. Südlich angrenzend ist man bereits welter: Hier, an die bestehende Bebauung entlang der Vala-Lamberger-Straße anschließend, entstehen nach Angaben von Burelbach 160 Wohnungen, die später von der gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft GWH Hessen übernommen und vermietet werden.
Zusammen mit der bereits bestehenden Bebauung der Gunderslache und dem jenseits des Hambachs geplanten Baugebiet Alte Kaute (für dessen Bebauung allerdings zunächst noch der Damm des Baches auf der Südseite „ertüchtigt“ werden muss) entwickelt sich westlich der Bahnlinie ein echtes neues Stadtviertel, das in absehbarer Zeit auch über einen eigenen Kindergarten (am Jochimsee) verfügen wird. Deshalb hielt der Bürgermeister auch eine Nachfrage von Ulrike Janßen (WG LIZ) für nicht mehr zeitgemäß: Nach einem jahrzehntealten städtebaulichen Vertrag müsste der Eigentümer des Neubaugebietes Gunderslache eigentlich einen Tunnel unter der Bahnlinie hindurch zur Nordstadt I führen. Burelbach: „Wofür brauchen wir den denn noch?“
 

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Starkenburger Echo
3. Juni 2020
rid

Scharfe Kritik wegen Feuerbachplatz

Wählervereinigung LIZ drängt auf Bekanntgabe der Kosten für Neugestaltung / Unverständnis über den Zeitplan


Der Feuerbachplatz sorgt für Diskussionsstoff in der Heppenheimer Politik. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Und wieder einmal ging eine Entscheidung an der Stadtverordnetenversammlung vorbei. Das findet zumindest die Wählervereinigung LIZ und bezieht sich damit auf die Neugestaltung des Feuerbachplatzes an der Ecke Karl-Marx-Straße/Karlstraße. „Nach den Desastern der letzten verschiedenen Platzgestaltungen, auch was die Befassung mit der jeweiligen Platzhistorie betraf (auch unter Einbeziehung des Geschichtsvereins/Härter), ist die sachgerechte Information und Beteiligung der Stadtverordnetenversammlung und damit auch der Öffentlichkeit notwendig“, begründet Peter Janßen seine Anfrage an den Magistrat der Stadt. So möchten die Lokalpolitiker von LIZ wissen, in welcher Stelle des Haushaltsplanes die Kosten für die Umgestaltung des Feuerbachplatzes stehen und welch finanzieller Aufwand für die Maßnahme entsteht. Auch über die genaue Planung wäre man gern informiert worden und nicht einfach vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Es wird moniert, dass die Planung nicht im Bauausschuss vorgestellt wurde.
Darüber hinaus fragt man, inwieweit der Garten der Stadtbücherei oder die Asphaltfläche der Graf-von-Galen-Straße und Karl-Marx-Straße in die Umgestaltung mit einbezogen würden. Unverständlich erscheint es den Stadtverordneten Ulrike und Peter Janßen, warum der Feuerbachplatz zeitlich vor dem Landratsamtsgarten und Platz vor dem Schwimmbad aufgehübscht wird.
Nähere Informationen wünscht sich LIZ über den genauen Fundort des römischen Pflasters in der Darmstädter Straße. Das wurde seinerzeit in den Feuerbachplatz integriert, soll dort nun aber zugunsten einer barrierefreien Wegeführung rückgebaut und später im Landratsamtsgarten seine neue Heimat finden. „Wurden bei anderen Kanalbau- bzw. Umbaumaßnahmen in der Darmstädter Straße oder Ludwigstraße weitere Stücke mit archäologischem Wert gefunden?“, lautet eine weitere Frage der Lokalpolitiker, die befürchten, dass „die historischen Fundstücke und das römische Pflaster genauso stillschweigend verschwinden wie zum Beispiel der abgebaute Torbogen am Graben/Vereinshaus, zumal noch keine aktuelle Planung des Landratsamtsgartens vorliegt, die eine sinnvolle Pflasterverwendung nachvollziehbar macht.“
Professor Karl Härter ist einer der Experten, die sich mit dem Feuerbachplatz auseinandergesetzt haben. Bereits 2017 habe es einen Ortstermin gegeben, unter anderem mit Vertretern des Denkmalschutzes, erzählt er. Das 4,20 Meter breite Pflasterfragment, so der Rechtshistoriker, sei 1955 auf der Bundesstraße 3 im Bereich der evangelischen Backsteinkirche in 1,50 Meter Tiefe gefunden worden. Genauer: „Zwischen Hermannstraße und Jakob-Maier-Straße, circa 40 Meter nördlich der Heilig-Geist-Kirche“, schreibt Wilhelm Blech in seinem Aufsatz „Alte Wege und Straßen in der Gemarkung Heppenheim“. Leider wäre der Fund seinerzeit nicht wirklich gut dokumentiert worden, so Härter. Ob dort mehr Pflastersteine gelegen haben, sei nirgendwo schriftlich festgehalten worden. Die alte Römerstraße, so Härter, habe übrigens nicht dem genauen Verlauf der heutigen Bundesstraße entsprochen, sondern sei unterhalb des Schlossberges verlaufen, zunächst zwischen der B3 und dem Bensheimer Weg, im späteren Verlauf zwischen dem Graben und der B3. Vermutet wird, dass die alte römische Straße zu Zeiten des Kaisers Domitian entstanden ist, Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus. Sie diente der Verbindung der römischen Villen und Landgüter, die „wie die Perlen an der Schnur“ entlang der Bergstraße standen, so der Professor. Auf heutiger Heppenheimer Gemarkung hätten einst im Bereich des Eckwegs und am Fuße des Hemsbergs zwei solcher Landhäuser gestanden. Die überregionale Heerstraße verlief dagegen von Lorsch nach Ladenburg. In welche Zeit die bei Kanalarbeiten gefundenen Pflastersteine genau einzuordnen sind, soll noch untersucht werden.
Härter weist darauf hin, dass Feuerbachplatz und Landratsamtsanlage bereits seit rund zehn Jahren immer wieder Thema gewesen seien. Zu Zeiten des ehemaligen Stadtrates Hubert Vettels gab es Überlegungen, das Pflaster in den Graben zu integrieren. Diese wurden jedoch verworfen.


GESCHICHTE
                                                                                                       
    Karl Härter moniert, dass es in der Stadt bis heute kein Konzept und keine Infotafeln gebe, wie man Heppenheimer Geschichte den Bürgern und Besuchern der Stadt - und insbesondere auch Schülern - vermitteln könne. Vorschläge von Altstadtfreunden, Geschichtsverein und Verkehrs- und Heimatverein habe es in den vergangenen zehn Jahren zur Genüge gegeben. „Ein Ausbau der Landratsamt-Anlage zu einem historischen Platz würde sich anbieten“, so Härter. Es habe immer wieder Gespräche mit den Stadtverantwortlichen gegeben, Angebote, an einem Konzept mitzuarbeiten, doch die seien stets „im Sande verlaufen“.

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Starkenburger Echo
14. Mai 2020
fran

Sitzungspause noch einmal verlängert

Ältestenrat der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung sagt Termin am 20. Mai ab, einigt sich aber auf einen neuen „Fahrplan“

HEPPENHEIM. Nachdem der Bundestag in Berlin in diesen Tagen wieder den normalen Arbeitsmodus aufgenommen hat und andere Gemeindevertretungen im Kreis Bergstraße bereits im April schon wieder getagt hatten, hat am Dienstag nun auch der Ältestenrat der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung in einer nichtöffentlichen Sitzung die ersten Schritte in Richtung Normalität eingeleitet.
Wie Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU) berichtet, wird es „mit dem nächsten Sitzungslauf“ wieder reguläre Sitzungen geben. Los geht es am 9. Juni mit dem Sozial-, Kultur- und Sportausschuss, am 16. Juni folgt der Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss.
Nach der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses (HFW) am 23. Juni kommen alle Stadtverordneten schließlich am 2. Juli zur ersten regulären Parlamentssitzung seit dem 13. Februar zusammen. „Die Ausschüsse tagen im Kurfürstensaal des Amtshofs, die Stadtverordnetenversammlung findet aller Voraussicht nach im Dorfgemeinschaftshaus in Sonderbach statt“, sagt Benyr. Die ursprünglich für 20. Mai geplante Sitzung der Stadtverordnetenversammlung wurde am Dienstag hingegen abgesagt - wenngleich einige Mitglieder des Ältestenrates anderes erwartet hatten. So kritisiert WG LIZ-Fraktionschef Peter Janßen: „Die ohne Not und Dringlichkeit im Umlaufverfahren gefassten Beschlüsse hätten in kurzer Sitzungsrunde von der Stadtverordnetenversammlung am 20. Mai geprüft und beschlossen werden können.“ Hintergrund: Seit Mitte März hatte der HFW die Aufgaben eines „Notparlaments“ inne, Beschlüsse fasste das Gremium auf dem elektronischen Dienstweg per Mail-Verkehr. Alle Stadtverordneten wurden laut Benyr darüber hinaus wöchentlich über sämtliche Vorgänge in der Stadt informiert. „Dank der guten Organisation mussten in dieser Zeit nur wenige dringliche Beschlüsse im gesetzlich neu geregelten Umlaufverfahren gefasst werden“, lobt die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Pfeilsticker - CDU-Kollege Hermann Peter Arnold hat dem nichts hinzuzufügen.
Bei den künftigen Sitzungen sind weiter Abstandsregel, Hygiene-Empfehlungen sowie Husten- und Niesregeln einzuhalten. Besonderen Funktionsträgern und Mitarbeitern in systemrelevanten Bereichen wie Ärzten oder Mitgliedern der Feuerwehr und Rettungsdienste sei es freigestellt, ob sie an den Sitzungen teilnehmen, so Benyr. Mithilfe einer Umfrage unter den Fraktionen sollen deshalb die jeweiligen Teilnehmerzahlen ermittelt werden. „Danach werden dann entsprechende Vereinbarungen getroffen, damit die herrschenden Mehrheitsverhältnisse gewahrt bleiben“, sagt Benyr. Dies stößt bei den Fraktionen auf breite Zustimmung. Ohnehin ist man sich einig, dass die Wiederaufnahme des parlamentarischen Betriebes mit Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse aller Beteiligten vonstattengehen sollte. Einigkeit herrscht auch bei der „angestrebten Sitzungsökonomie“, die Benyr anmahnt. Gleichwohl dürfte die Einhaltung angesichts der Fülle an Anträgen und Vorlagen schwerfallen. Stand Mittwoch liegen der Parlamentschefin bereits 22 Tagesordnungspunkte für die nächste Sitzung vor - mit weiteren Anträgen ist zu rechnen. Die Fraktionen begrüßen zu großen Teilen die bisherige Besonnenheit der Verantwortlichen in der Kreisstadt, Benyr weist darauf hin, „keinen Wettbewerb mit anderen Kommunen“ austragen zu wollen. Aus Sicht von FDP-Fraktionschef Christopher Hörst ist es nun jedoch „dringend geboten, dass das höchste Beschlussorgan der Stadt Heppenheim seinem verfassungsgemäßen Auftrag nachkommt“. Will heißen: „Es muss wieder möglich werden, dass die Stadtverordnetenversammlung gemeinsam mit der Verwaltung über Wege aus der Krise konstruktiv berät und diskutiert.“ Für Franz Beiwinkel (GLH) sollten die öffentlichen Sitzungen zudem „Ausdruck eines funktionierenden demokratischen Handelns in Zeiten einer für die Nachkriegsgeneration nie da gewesenen Krise“ sein. Kerstin Fuhrmann (Freie Wähler) spricht sich derweil für einen „behutsamen Neubeginn“ aus. Wichtige Beschlüsse sollten im HFW gefasst werden, die Stadtverordnetenversammlungen könnten „vielleicht nur einmal im Vierteljahr stattfinden“.

 
ÄLTESTENRAT

    Gemäß Paragraf 8 der Geschäftsordnung der Stadtverordnetenversammlung der Kreisstadt Heppenheim setzt sich der Ältestenrat aus der Stadtverordnetenvorsteherin sowie den Fraktionsvorsitzenden zusammen. Der Bürgermeister kann an den Beratungen teilnehmen. Der Ältestenrat tritt nach Bedarf oder wenn dies eine Fraktion oder der Bürgermeister im Namen des Magistrats verlangt.

Kommentar LIZ
Hier die kurze (Pressewunsch) Antwort der LIZ auf zwei Pressefragen, die der Erwähnung der LIZ im Pressebericht zugrunde liegt:
Starkenburger Echo: Wie bewerten Sie die Terminierung sowie die organisatorischen Richtlinien (z.B. Versammlungsorte) grundsätzlich?
Das bisherige Vorgehen bei den im Umlaufverfahren getroffenen Entscheidungen war nicht rechtskonform und entsprach auch nicht den getroffenen Vereinbarungen im Ältestenrat, weswegen Ulrike Janßen sich als zuständiges Ausschußmitglied nicht beteiligte. Das Verfahren wurde u.a. nicht bekanntgemacht und damit die Öffentlichkeit nicht informiert. Die jetzige Terminierung erst im Juni wieder Sitzungen durchzuführen ist einseitig von der Koalition bestimmt worden. Tagungsorte, die Beratungen unter den Covid-19-Bedingungen zulassen gibt es ausreichend in Heppenheim.

Starkenburger Echo: Hätte der parlamentarische Betrieb Ihrer Meinung nach schon früher wieder aufgenommen werden sollen - oder kommt die Terminierung im Juni/Juli vielleicht sogar immer noch zu früh?
Der Stadtverordnetenbetrieb hätte rechtskonform mittels dem, nach dem extra für diese Pandemie eingeführten §51a HGO, zuständigen HFW-Ausschuß stattfinden können und müssen. Die ohne Not und Dringlichkeit im Umlaufverfahren gefassten Beschlüsse hätten in kurzer Sitzungsrunde von der Stadtverordnetenversammlung am vorgesehenen Termin am 20.5.2020 geprüft/beschlossen werden können. Die LIZ-Fraktion hofft, daß die terminierten Sitzungen wieder regulär und vor allen Dingen öffentlich durchgeführt werden, um der Demokratie gercht zu werden. Die Pandemieentwicklung lässt dies derzeit zu.

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Starkenburger Echo
17. März 2020
jr

Festspiele: Zurück zu den Wurzeln?

Durch den Umbau des Amtshofs zum Kulturzentrum könnte der Platz vor Sankt Peter zur Spielstätte werden

HEPPENHEIM. Mit einer Premiere wird die neue Saison der Heppenheimer Festspiele am 23. Juli eröffnet. Geboten wird in diesem Jahr die Krimikomödie Die Nervensäge von Francis Veber in der Übersetzung von Dieter Hallervorden, danach die Komödie Nein zum Geld, von Flavia Coste. Außerdem stehen Shows der Comedians Ingolf Lück (das ist der mit der Kondom-Werbung) und Gayle Tufts auf dem Programm, und musikalisch wird es dann bei Pe Werner, Ilya Richter und dem Musikzug Starkenburg. Zuständig sind in diesem Jahr noch Peter Offergeld und seine Kammerspiele Hamburg, aber das könnte sich für die Folgejahre ändern.
Hintergrund ist die geplante Sanierung und der Umbau des Amtshofs zum Kulturzentrum, zu dem die Umnutzung des Gewölbekellers (1,725 Millionen Euro, 2019 bis 2021), die Umnutzung von Amtssaal und Amtsstube (1,08 Millionen Euro, ab 2022) und der später beabsichtigte Umbau des Kelterhauses für 920.000 Euro gehören. Das sorgt zunächst dafür, dass die Saison 2021 nicht wie gewohnt im 
Theater im Hofveranstaltet werden kann, sondern ausgewichen werden muss.
Mögliche alternative Spielstätte, so Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) am Dienstagabend im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss (SKS) in seinem Magistratsbericht, ist der Platz vor Sankt Peter. Hier hatte es schon in den Anfangszeiten der Festspiele spektakuläre Aufführungen wie den 
Jedermann gegeben, aber auch die Gassensensationen konnten die gepflasterte Fläche in den zurückliegenden Jahren immer wieder nutzen.
Gespräche mit der Pfarrei, so Burelbach, hat es in den zurückliegenden Wochen gegeben, und man ist hier auch nicht abgeneigt, Zustimmung zu erteilen. Unter einer Voraussetzung allerdings: Um die Würde und Bedeutung des Ortes für Heppenheims Christen zu wahren solle man 
auf Klamauk verzichten, so Burelbach, und idealerweise auch ein kirchennahes Stück im Angebot haben. So etwas wie den Jedermann eben.
Ab 2022 könnte man dann rein theoretisch wie gewohnt Festspiele im Hof veranstalten. Denn bis dahin, so Burelbachs Hoffnung, sollten die Arbeiten im und am früheren Winzerkeller beendet sein. Dann stünde auch eine neue, mobile Bühne zur Verfügung, die die Stadt nicht nur den Festspielen, sondern auch anderen Veranstaltungen zur Verfügung stellen könnte - und die bisherige Spielstätte würde möbliert verpachtet.
Nur an wen ? Denn der Vertrag mit den derzeitigen Festspielveranstaltern endet nach der Saison 2020, und wie es danach weitergeht, ist nach wie vor nicht wirklich geklärt. Obwohl einiges dafür spricht, dass die Hamburger auch zukünftig zuständig sein werden. Denn sie sind nach Aussage von Burelbach die einzigen Bewerber, und Burelbach betonte auch im SKS noch einmal, dass die Stadt die Festspiele auf keinen Fall in Eigenregie nehmen will.
Mit dieser Aussage reagierte der Bürgermeister auf einen neuerlichen Antrag der Freien Wähler, die schon im Mai 2019 gefordert hatten, Konzepte möglicher Bewerber im Ausschuss zu präsentieren, bevor die Stadt einen neuen Vertrag abschließt. Dass bislang keine Reaktion auf diesen früheren Antrag zu verzeichnen war, kritisierte die FWH-Stadtverordnete Kerstin Buchner, die von Ulrike Janßen (WG LIZ) unterstützt wurde. Auch Janßen betonte das Recht der Parlamentarier, bei einem neuen Vertrag mitzureden:
Hier geht es nicht um laufende Verwaltung, das kann der Magistrat nicht alleine machen. Was Burelbach nicht in Abrede stellte: Er sicherte zu, dass der Ausschuss vor Vertragsabschluss und rechtzeitig informiert werde.

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Starkenburger Echo
15. Februar 2020
jr

Bauarbeiten beendet

Gute Nachricht für Pendler und Fastnachter: Lorscher Straße wieder frei befahrbar.

HEPPENHEIM. Ohne dass es Änderungen gegenüber den Abstimmungen im vorhergehenden Bau- und im Hauptausschuss gab (wir haben berichtet), hat Heppenheims Stadtparlament am Donnerstagabend im Kurfürstensaal nach teilweise hitzigen Diskussionen mit jeweils großer Mehrheit eine neue Gestaltungssatzung für Werbeanlagen und die Fortschreibung des CO2-Minderungsplans sowie den Jahresabschluss 2018 der Stadt mit großer Mehrheit gebilligt. Abgelehnt wurden so wie schon in den Ausschüssen ein weitergehender Antrag der Grünen Liste zum CO2-Minderungsplan und ein Antrag der WG LIZ für eine Verlegung der Ehrenmalanlage am Landratsamt.
In seinem Bericht aus dem Magistrat hatte sich Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) zuvor darüber gefreut, „dass die Arbeiten an der Lorscher Straße beendet sind“. Wird die B 460 am 23. Februar doch dringend gebraucht: Am übernächsten Sonntag, ab 14.11 Uhr, windet sich der inzwischen 58. Heppenheimer Fastnachtsumzug durch die Straßen der Kreisstadt, und die Lorscher Straße ist nach Mozartstraße und Uhlandstraße die dritte Station auf dem Weg durch Kern- und Altstadt.
Das ist eine erfreuliche Nachricht nicht nur für Fastnachter: Unter den Bauarbeiten für die Erneuerung der Brücke der Bahnverbindung Frankfurt-Mannheim hatten Kreisstädter wie Pendler über viele Monate zu leiden, hinzu kam im vergangenen Jahr die Sanierung der B 3 und damit zusätzliche Behinderungen am Postknoten. Und nicht nur einmal scheiterten großdimensionierte Lkw trotz Warnung an den inzwischen demontierten Stahlträgern, die zur Stabilisierung der schwächelnden alten Brückenkonstruktion eingezogen worden waren.
Fast 20 000 Fahrzeuge nutzen in normalen Zeiten die Lorscher Straße als Ost-West-Verbindung zwischen Odenwald und Rheinebene; deshalb hatte die Weigerung der Bahn, ihre Brücke parallel zur Sanierung der Unterführung von Juni 2013 bis Mai 2014 zu erneuern, für Verärgerung gesorgt. Die neuerlichen Behinderungen begannen im vergangenen Jahr, Vollsperrungen wurden während der Arbeiten allerdings auf einige Wochenenden beschränkt. Die Kosten der Brückenerneuerung schätzte die Bahn vor Baubeginn auf rund sechs Millionen Euro.
Thema im Stadtparlament war auch ein von der Wählergemeinschaft LIZ beantragter Akteneinsichtsausschuss, in dem es um die Zusammenarbeit der Stadt mit dem Städtetag und die Weitergabe von Informationen aus dem Städtetag an die Stadtverordneten ging. Hier zeigten sich nach der Akteneinsicht 31 von 33 anwesenden Parlamentariern überzeugt, dass Zusammenarbeit wie Informationsfluss nicht zu beanstanden sind. Das sahen die Antragsteller anders: In einem Minderheitenvotum gehen sie davon aus, dass den Stadtverordneten nicht alle notwendigen Akten vorgelegt worden sind.

Weniger Mitsprache in den Stadtteilen
                                                                                                       
   Näher dran am Bürger als in den Ortsbeiräten der sieben Stadtteile Heppenheims ist man nirgends. Hier können sich – in unterschiedlicher Form – auch Dorfbewohner einbringen, die selbst keine Ortsbeiräte, Stadtverordnete oder Stadträte sind. Eine Praxis, die laut Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU und selbst Ortsvorsteherin in Ober-Laudenbach) nach den einschlägigen Bestimmungen der hessischen Gemeindeordnung (HGO) nicht rechtens ist und beendet werden muss.
    Eine Neufassung dieser Bestimmungen aus dem Jahr 1973, so die Aussage von Susanne Benyr, sei allerdings in Arbeit.

Kommentar LIZ
Die Ortsbeiräte haben gemäß HGO und §7 6. Heppenheimer Geschäftsordnung für die Ortsbeiräte die Möglichkeit “Vertreter derjenigen Bevölkerungsgruppen, die von ihrer Entscheidung vorwiegend betroffen werden und Sachverständige zu den Beratungen hinzuziehen." Diese Heppenheimer Regelung steht im Einklang mit der HGO und wurde von der Kommunalaufsicht nicht moniert. Moniert wurde allein die Praxis unter einem Tagesordnungspunkt 'Anfragen aus der Bevölkerung'  Bürger  zu Wort kommen zu lassen. Der Tagesordnungspunkt an sich ist zulässig, soweit er vorher eingebrachte Anfragen aus der Bevölkerung betrifft, mit denen sich der Ortsbeirat befassen will. Hierzu kann er auch betroffene Bürger laden und anhören. Darüberhinaus besteht für die Ortsbeiräte außerhalb der Sitzung (vor oder nachher) die Möglichkeit, eine Bürgersprechstunde abzuhalten und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in der Ortsbeiratssitzung zu besprechen. Eine Änderung der Satzung ist hierfür nicht notwendig.
Auch ist uns kein Fall bekannt, in dem sich - außer einzelnen Ortsbeiräten - jemand über die Gesprächsteilnahme von Bürgern beschwerte. Die Geschäftsordnungsänderung strebt die aktuelle Koalition allein zur Beschränkung der Beratungsteilnahme nicht gewünschter Stadtverordneter an.
 

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Starkenburger Echo
6. Februar 2020
jr

Heppenheim braucht neue Satzung

Die städtische Satzung zur Beschränkung von Werbeanlagen entlang der B 460 ist unwirksam. Nun soll eine neue Satzung auf den Weg gebracht werden.


Über die Schönheit von Werbung gehen die Meinungen auseinander: Das Foto zeigt Werbetafeln in der Lorscher Straße. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM.
Nicht alles, was der Werbung dient, ist schön. Und die eine oder andere Werbeanlage verschandelt mitunter sogar das Stadtbild, wenn sie zu aufdringlich daherkommt. Wenn das passiert, muss die Verwaltung ran und dafür sorgen, dass das Stadtbild wieder zurechtgerückt wird. Idealerweise. Dass das nicht immer klappt, musste man im Rathaus zur Kenntnis nehmen, nachdem das Verwaltungsgericht Darmstadt im Falle einer geplanten Werbetafel in Kirschhausen festgestellt hatte, dass die städtische Satzung „über die äußere Gestaltung und zur Beschränkung von Werbeanlagen entlang der B 460“ unwirksam ist.
Begründet worden war die Gerichtsentscheidung damit, dass die bestehenden Satzungsregelungen außer Acht ließen, welcher „Gebietscharakter“ jeweils vorherrsche. Diese Lücke soll mit der Satzungsänderung nun geschlossen werden. Ziel, heißt es in der Vorlage der Verwaltung, sei „die Regelung der Zulässigkeit von Werbeanlagen im Bereich der wichtigen Durchgangsstraßen der Bundesstraßen B 3 und B 460, bezogen auf die jeweilige stadträumliche Situation.“ Dadurch solle eine „geordnete städtebauliche Entwicklung des Stadt- und Straßenbildes in Bezug auf Werbeanlagen erfolgen.“
Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die betroffenen Teile der Stadt – in erster Linie geht es hierbei um die Innenstadt, in der naturgemäß ein größerer Publikumsandrang herrscht – in fünf verschiedene Zonen untergliedert werden, in denen jeweils unterschiedliche, detaillierte Vorgaben zu Größe oder Farbgestaltung gemacht werden. Wichtig für Geschäftsleute: Bestehende Werbeanlagen genießen Bestandsschutz und von der Satzung kann „auf begründeten Antrag“ auch schon mal abgewichen werden – allerdings besteht auf Letzteres kein Rechtsanspruch.
Ausgenommen von der Neuregelung ist die politische Werbung bei Wahlen, die von zugelassenen Parteien und Wählergruppen installiert wird. Allerdings dürfen diese Plakate frühestens sechs Wochen vor der Abstimmung aufgehängt und müssen spätestens eine Woche danach wieder entfernt werden. Ausgenommen ist auch die Werbung für öffentliche, kulturelle und traditionelle Veranstaltungen oder soziale und touristische Zwecke.
Ein – von vielen so empfundenes – Ärgernis wird sich durch die neue Satzung übrigens nicht beseitigen lassen: Das gut sichtbare rote Banner, mit dem an der Fassade eines Fachwerkhauses seit mehreren Jahren bereits gegen die Ausleuchtung des historischen Marktplatzes durch moderne Leuchtstelen protestiert wird, wird man so nicht los. Auf eine entsprechende Nachfrage des CDU-Stadtverordneten Markus Viereckl musste Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) mitteilen, dass das Banner nicht unter den Begriff „Werbung“, sondern unter den Begriff „Meinungsäußerung“ fällt und damit auch für eine neue Satzung tabu ist.
Während alle anderen Ausschussmitglieder wie im Bauausschuss in der vergangenen Woche keine Probleme mit der Neufassung hatten und ebenfalls für den Antrag des Magistrats stimmten, sieht Ulrike Janßen (Wählergemeinschaft Leben im Zentrum, WG LIZ) in der Neuregelung eine deutliche Verschlechterung. Die aktualisierte Fassung werde im Vergleich zur bisherigen nicht nur für großflächigere, sondern auch für mehr Werbeflächen in Heppenheim sorgen. Außerdem, so Janßen, ohne ihre Bedenken zu konkretisieren, bestehe die Gefahr, dass die Satzung sich auch aufgrund vieler vorgesehener Ausnahmen am Ende als nicht gerichtsfest herausstellen werde.

WEITERES THEMA
                                                                                                       
   Ein von WG LIZ beantragter Akteneinsichtsausschuss zum Umgang der Stadt mit der Interessenvertretung der Kommunen, dem Städtetag, hat für die Mitglieder des Hauptausschusses, der diese Aufgabe übernommen hatte, ergeben, dass sich die Verwaltung bei der Weitergabe des Schriftwechsels mit dem Städtetag an die Stadtverordneten korrekt verhalten hat. Unzufrieden ist dagegen nach wie vor die WG LIZ: Ulrike Janßen, die ihre Fraktion nur unzulänglich über die Zusammenarbeit mit dem Städtetag informiert sieht, äußerte die Auffassung, dass dem Ausschuss wichtige Unterlagen zur Urteilsfindung vorenthalten worden seien.

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Starkenburger Echo
31. Januar 2020
jr

Streit ums Ehrenmal

Wählergmeinschaft LIZ würde die Anlage gerne an den Friedhof verlagern, stößt im Bauausschuss aber auf breiten Widerstand


Das Ehrenmal hinter dem Alten Landratsamt soll eigentlich ein Ort der Erinnerung und Mahnung sein. Für die WG LIZ ist es jedoch ein „Ort der Kriegsverherrlichung“. FOTO: MATTHIAS REBSCH

HEPPENHEIM. Ist die Ehrenmalanlage am alten Landratsamt in Heppenheim ein „Ort der Kriegsverherrlichung“, den man besser verlagert – beispielsweise an den Friedhof, wie es die Fraktion WG LIZ vorschlägt?
Oder ist sie vielmehr ein unverzichtbarer Bestandteil der städtischen Geschichte und ein Ort der Erinnerung, der mahnt, es besser als die Vorfahren zu machen – wie alle anderen Fraktionen im Heppenheimer Stadtparlament urteilen, die einen entsprechenden Antrag der Wählergemeinschaft im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses am Dienstagabend ablehnten?
Ulrike Janßen, die zusammen mit ihrem Ehemann Peter Janßen die Fraktion WG LIZ (Wählergemeinschaft Leben im Zentrum) bildet, wollte mit dem Antrag erreichen, dass der Magistrat der Stadtverordnetenversammlung „Vorschläge zur Verlagerung der am Landratsamt befindlichen Ehrenmalanlage“ unterbreitet.
Nur wenn man Geschichte versteht, hat man die Zukunft im Blick Christopher Hörst, FDP-Politiker
Nur wenn man Geschichte versteht, hat man die Zukunft im Blick Christopher Hörst, FDP-Politiker
Hier, erläuterte Janßen, würden „insbesondere Angriffskriege“ als „nacheifernswert“ dargestellt, so wie beispielsweise unter dem Engel in der Inschrift für den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Kriegsverherrlichung sieht WG LIZ auch in der Granitwand mit den Namen von 176 Gefallenen des Ersten Weltkriegs, die von den Nationalsozialisten 1936 eingeweiht worden war. Deren Opfern aber, so Janßen, werde an gleicher Stelle „bis heute kein vergleichbares Gedenken eingeräumt“.
An einem neuen Ort, beispielsweise am Friedhof, bestehe die Chance für eine „Neugestaltung ohne Kriegsverherrlichung.“ Die bestehende Anlage könne danach dem Park als zusätzlicher Erholungsraum zur Verfügung stehen, der Park „in der Fläche um ein Drittel wachsen.“
Dass WG LIZ zum jetzigen Zeitpunkt mit dem Antrag in die Ausschüsse geht, hat mit dem Haushalt 2020 zu tun: Hier sind weitere 117 000 Euro (nach 25 000 Euro 2019; insgesamt geht es um 142 000 Euro) enthalten – für die Umgestaltung der Ehrenmalanlage. Von einer Verlagerung war bisher keine Rede.
Bei den anderen Parteien stießen die Vorschläge auf wenig Gegenliebe. Isa Serdani lehnte den Antrag im Namen seiner CDU-Fraktion rundheraus ab, danach erinnerte der Ausschussvorsitzende Christopher Hörst (FDP) daran, dass es in der Vergangenheit zwar einen Antrag seiner Fraktion gegeben habe, den Park für Erholungssuchende nutzbarer zu machen: „Aber uns ging es nicht um Tabula rasa.“ Er unterstellte der WG LIZ-Stadtverordneten, alle in der Ehrenmalanlage Genannten „unter Generalverdacht“ stellen zu wollen und nannte die Anlage unverzichtbar: „Nur wenn man Geschichte versteht, hat man die Zukunft im Blick.“
Franz Beiwinkel (Grüne Liste) sprach von „einem Teil unserer Geschichte“, mit der man sich auseinandersetzen müsse. Und auch wenn es vieles gebe, „was wir gerne ungeschehen machen würden, geht das nicht“. Die Gedenkstätten seien Orte alljährlicher, würdevoller Veranstaltungen zum Volkstrauertag, an dem gerade auch konservative Politiker für würdiges Erinnern sorgten. Beiwinkel regte an, die Mahnmale mit Erläuterungstafeln zu ergänzen, so wie dies auch andere Städte tun würden. Sonja Eck (SPD) stellte zwar „als absolute Kriegsgegnerin“ fest, „mir gefällt die Anlage nicht“, hielt sie aber ebenfalls für „etwas, was zur Stadt gehört“. Auch sie kann sich vorstellen, die Denkmäler mit Erläuterungstafeln zu versehen, so wie ihr Fraktionskollege Christopher Herbert, der hinzufügte, „es steht uns nicht an, Denkmäler früherer Generationen in Frage zu stellen.“


ORT DER ERINNERUNG
                                                                                                       
   Die Ehrenmalanlage der Stadt Heppenheim ist eine Grünfläche zwischen Graben und Gräffstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zum Alten Landratsamt. Hier sind eine Reihe von Ehrenmalen aufgestellt: das für den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, die Granitwand für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, das Vertriebenendenkmal, der Gedenkstein für die gefallenen osteuropäischen Soldaten. An der Mauer sind Gedenksteine für die Revolution von 1848 und der Schlangenstein eingelassen.
   Die Anlage ist Heppenheims zentraler Ort der Erinnerung am alljährlichen Volkstrauertag.

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Starkenburger Echo
3. Januar 2020
reb

Neuer Vorsitzender der CDU Heppenheim Steffen Gugenberger über das Klima im Parlament

Nach dem Rückzug von Mechthild Ludwig als Vorsitzende der CDU Heppenheim ist Steffen Gugenberger der neue starke Mann an der Spitze der Christdemokraten. Der 57-Jährige hat viel vor.

HEPPENHEIM. Nach dem Rückzug von Mechthild Ludwig als Vorsitzende der CDU Heppenheim ist Steffen Gugenberger der neue starke Mann an der Spitze der Christdemokraten. Wir sprachen mit dem 57-Jährigen.
Herr Gugenberger, sind Sie zur Hauptversammlung der CDU Heppenheim mit dem Wissen gegangen, neuer Parteichef zu werden?
Ja. Es gab im Vorfeld eine Findungskommission, um einen geeigneten Kandidaten zu suchen. Dabei wurden verschiedene Personen angesprochen.
Also Sie auch.
Es liegt natürlich nahe, den stellvertretenden Vorsitzenden zu fragen.
Wie war Ihre erste Reaktion?
Mit dem Amt ist schon eine gewisse Verantwortung verbunden. Ich musste erst mal eine Nacht drüber schlafen. Aber mich hat es gereizt, dass es in Heppenheim weiter vorwärts geht. Dazu will ich meinen Teil beitragen. Ich habe meine Zusage dann an verschiedene Voraussetzungen geknüpft. Denn im Vorstand musste sich etwas ändern. Deshalb haben wir jetzt drei Stellvertreter und jüngere Beisitzer aus der Jungen Union. Als Team können wir etwas bewirken und das fortführen, was wir in den letzten Jahren aufgebaut haben.
Was hat Ihre Frau gesagt?
Begeisterung sieht anders aus. Ihr Wunsch ist es, dass wir öfter gemeinsam etwas unternehmen. Wir fahren gerne in den Odenwald zum Wandern oder in die Pfalz. Das kommt jetzt trotzdem nicht zu kurz. Für unsere Hobbys, bei mir Motorradfahren, und gemeinsam mit meiner Frau unsere Australian Shepherds und Hühner, bleibt schon noch Zeit.
Was sind die größten Errungenschaften Ihrer Partei in den letzten Jahren?
Dass wir die Kassenlage in Heppenheim wesentlich verbessert haben und wir uns Investitionen leisten können. Daran war vor sieben oder acht Jahren unter dem Schutzschirm nicht zu denken. Nun können wir herausragende Projekte wie den Umbau des Amtshofs zum Kulturzentrum und den Bau einer neuen Sporthalle verwirklichen. Darauf kann die Stadt stolz sein, daran wirke ich gerne mit.
Welche Themen werden Heppenheim in den nächsten Jahren beschäftigen?
Nachdem wir den großen Meilenstein Metzendorfhaus, das Jahrzehnte eine Ruine in der Innenstadt dargestellt hat, abgeschlossen haben, gehen wir nun Parkhof und Fußgängerzone an.
Wie könnte man die Orte aufwerten?
Zum einen mit dem neuen Postillion-Brunnen, auch die Schutzpoller sind ja beschlossene Sache. Die Neugestaltung des Parkhofs wäre durch verschiedene Pflasterfarben denkbar, sodass er platzmäßiger wirkt und nicht wie ein zugestellter Hinterhof.
Was noch?
Man könnte die Parkhofstraße gestalterisch auflösen, damit das alles etwas eleganter und weiträumiger wird. Die Parkraumbewirtschaftung sollte mit einem modernen Schleifensystem besser funktionieren. Eine Schrankenlösung halte ich nicht für zielführend, weil der Rückstau bis auf die B 3 reichen würde.
Haben Sie als Vorsitzender jetzt mehr Mitbestimmung?
Im Vorstand geben wir die grobe Richtung vor. Darin sind ja auch Mitglieder der Fraktion und Ortsteile eingebunden. Hier wurde klar, dass am Dorfplatz in Kirschhausen etwas passieren muss. Es hilft aber nicht, wenn wir nur Gelder zur Verfügung stellen. Die Verwaltung muss die Sachen auch abarbeiten können. Es ist wie im Handwerk: Dort herrscht Personalknappheit und es fehlt an Fachkräften.
Sie führen einen Malerbetrieb. Wie ist das bei Ihnen?
Wir suchen auch dringend Leute. Ich könnte selbst jetzt in der Winterzeit noch zwei oder drei Mitarbeiter einstellen. Wir haben eine sehr gute Auftragslage im Winter, was vor zehn Jahren undenkbar war. Man arbeitet mittlerweile das Jahr über durch.
Es ist bestimmt schwer, Azubis zu finden.
Wir haben einen Azubi, der sich gut anstellt. Dann gab es zwei Bewerber, die wir nicht nehmen konnten, weil es von den Zeugnissen und den Personen her nicht gepasst hat. Eine Ausbildung ist auch für einen Chef teuer. Da muss man darauf achten, dass die Person Talent und handwerkliches Geschick mitbringt. Auch Eigenschaften wie Pünktlichkeit gehören dazu. Viele Jugendliche haben kein Durchhaltevermögen mehr.
War das früher anders?
Würde ich schon sagen.
Die Auftragslage ist aber gut, auch in Heppenheim. Hier wird viel gebaut. Wie bewerten Sie das?
Das Bauhandwerk profitiert in Heppenheim von den vielen Baumaßnahmen. Auch umliegende Orte wie Viernheim, Bensheim, Bürstadt oder Lampertheim profitieren von Heppenheim.
Das sagt der Handwerker. Was sagt der Politiker?
Ich freue mich über die Entwicklung. Es war dringend notwendig, dass hier neue Baugebiete geschaffen werden und junge Familien bauen können. Die Bevölkerungszahl steigt kaum an, was zeigt, dass viele Einheimische Bauland gefunden haben. Man sieht auch an den Gewerbegebieten, wie begehrt Heppenheim ist. Viele große Betriebe wie Wilhelm Schäfer, Infectopharm oder die Firma Jäger haben sich dort erweitert.
Wie würden Sie das Klima in der Heppenheimer Politik bezeichnen?
Sehr gut. Von der Marschrichtung her hält man zusammen. Wir kommen ohne Streit aus und bewegen uns auf Augenhöhe. Es kann zwar einen politischen Disput geben, aber dabei sollte man stets menschlich bleiben, die Argumente austauschen und am Ende entscheiden.
Ganz streitlos geht es aber nicht. Die WG LIZ könnte damit zu tun haben…
Die suchen eigentlich nur den Streit, wollen zerstören und sind rechthaberisch, ohne eigene Ideen einzubringen. Wenn ich sehe, dass sie aus minimalen gestalterischen Gründen gegen die neue Sporthalle stimmen, lässt es mich auch an deren Aufrichtigkeit zweifeln.
Die WG LIZ hat zuletzt einen Antrag gestellt, Ihre Parteikollegin und Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr abwählen zu lassen.
Solche Anträge kosten den Heppenheimer Bürger viel Geld, weil damit kompetente Mitarbeiter der Verwaltung tagelang beschäftigt sind. Die WG LIZ versucht, die Demokratie zu unterlaufen, sodass manche die Lust am Ehrenamt verlieren.
Verlieren Sie auch die Lust?
Nein. Im Gegenteil, das spornt mich an. Die Demokratie wird das überstehen.
Letzte Frage: Was ist der schönste Ort in Heppenheim?
Wenn Sie mich jetzt nach dem schönsten Ort in Bensheim gefragt hätten...
Also gut: Was ist der schönste Ort in Bensheim?
Die Bushaltestelle nach Heppenheim.
ZUR PERSON
Steffen Gugenberger, 57, ist in Heppenheim geboren und in der Hutzelschweiz aufgewachsen. Der verheiratete Malermeister ist seit 35 Jahren in der CDU, war Stadtverordneter, im Vorstand Beisitzer und stellvertretender Vorsitzender. Aktuell sitzt er im Magistrat.


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Starkenburger Echo
17. Dezember 2019
rid

Heppenheim: Parken in der Innenstadt wird teurer

Langzeitparker müsse in Zukunft mehr bezahlen. Statt 50 Cent pro Stunde wird nun ein Euro fällig. Dafür wird die kostenlose Parkzeit von 30 auf 45 Minuten angehoben.

HEPPENHEIM. Wer ab dem 18. Dezember in Heppenheim parkt, wo per Parkautomat ein Entgelt entrichtet werden muss, der… Ja, was denn nun? Darf sich freuen oder muss sich ärgern? Wer eben mal kurz die ein oder andere Besorgung in der Innenstadt machen möchte, der darf sich freuen. Denn hatte er dazu dank „Brötchentaste“ bislang 30 Minuten Zeit, erhöht sich die kostenlose Parkzeit nun auf 45 Minuten. Da kann man schnell im Stadthaus oder beim Metzger was erledigen und dann sogar noch rasch einen Kaffee genießen.
Wer aber mehr Zeit braucht zum Einkaufen, langsamer zu Fuß ist oder in Ruhe ein Frühstück oder eine Nachmittagstorte zu sich nehmen möchte, der muss ab Mittwoch tiefer in die Tasche greifen: Statt bisher 50 Cent kostet eine Stunde nach den 45 Gratisminuten parken dann einen Euro.
Parken in Heppenheim – eine unendliche Geschichte. Man fährt erst etliche Male im Kreis, bevor ein freier Parkplatz gefunden wird. Das könnte sich in Zukunft ändern. Am Parkhaus unter dem Stadthaus soll demnächst ein Pilotprojekt gestartet werden. An drei Stellen sollen elektronische Tafeln darauf hinweisen, wo sich die Tiefgarage befindet und ob dort noch Stellplätze frei sind. Bewährt sich das, soll das Parkleitsystem in Zukunft erweitert werden.
Was fehlt in Heppenheim, so findet die FDP-Stadtverordnetenfraktion, ist ein durchdachtes, schlüssiges Parkraum-Konzept. Entwürfe liegen angeblich viele in den Schubladen der Stadt- und Verkehrsplaner. Unter großer Zustimmung wurde nun beschlossen, dass der Magistrat der Stadt bis zu Beginn der Sitzungsrunde 2020 das bisherige Konzept zur Verbesserung der Parkraumsituation einmal vorstellt.
Es soll eine Erhebung der jetzigen Parkraumsituation und -kapazitäten enthalten, wobei Parkraum und Bedarfsflächen innerstädtisch und innenstadtnah sowie Parkplatzbedarfe nach Tageszeiten definiert werden müssen. Berücksichtigt werden soll das berechtigte Parken von Bewohnern in den innenstadtnahen Wohnvierteln. Hier soll externen Autofahrern das Parken durch hohe Gebühren unattraktiv gemacht werden, so der Vorschlag der Freidemokraten.
Sie heben auch noch einmal das Einführen des dynamischen Parkleitsystems hervor, dass gerade auch für Auswärtige verständlich sein müsse. Auf diese Weise könne man den Parkplatzsuchverkehr vermeiden und bestehende Kapazitäten effektiver nutzen.
Bestehender Parkraum soll nach Willen der Heppenheimer Liberalen nutzerfreundlicher und verkehrsflussoptimierender gestaltet werden. Hierzu zählen die klare Kennzeichnung von Parkflächen, eventuelle Schrankenlösungen und die Gestaltung – etwa die Optimierung der Beleuchtungssituation in Parkhäusern, die oft Angsträume sind.
Geeinigt hat man sich auch, was den eventuellen Bau eines Parkhauses in der Siegfriedstraße anbelangt: Hier gibt es zwischen den Hausnummern 22 und 30 eine im Eigentum der Stadt befindliche, brachliegende Fläche. Diese soll nun vom Magistrat im Internet angeboten werden. Ziel ist es, an dieser Stelle ein Parkhaus zu errichten, das sich in die umliegende Bebauung einfügt und 75 Stellplätze beinhaltet. Die Heppenheimer FDP sieht dringend Handlungsbedarf, im Bereich der Heppenheimer Altstadt mehr Parkraum zu schaffen. Beide Anträge stoßen auf den Widerstand von Franz Beiwinkel, Grüne Liste Heppenheim. Er ist der Ansicht: „Wir brauchen nicht noch mehr Autos in der Innenstadt.“ Peter Janßen (LiZ) bezweifelte, dass es ein Parkraumkonzept gebe, „das diesen Namen überhaupt verdient“, stimmte aber trotzdem für den Beschlussvorschlag. Christopher Hörst (FDP) bezeichnete Beiwinkels Meinung als „Ausblenden der Lebensrealität“. Die Menschen in Heppenheim seien „maximal genervt“ durch die Parkplatzsituation.
In Sachen Parkhaus unterstrich Janßen, wie wichtig dieses an der Stelle gerade in Hinblick auf die weitere Sanierung der Siegfriedstraße sei, nach der etliche Parkplätze wegfielen. „Wo sollen die Anwohner hin?“ Allerdings bezweifelte er die Wirtschaftlichkeit eines Parkhauses.

RECHENEXEMPEL
                                                                                                       
   Ein paar Rechenexempel von Jean-Bernd Neumann sorgten für Aufsehen. „Ein Baum für jeden Bürger“, so war das Ansinnen der FDP, um ein Zeichen gegen den Klimawandel zu setzen. Über die Zahl, so Christopher Hörst, ließe man gerne mit sich reden. Es könnten auch weniger sein. Neumann führte das Vorhaben mit Rechenbeispielen ad absurdum: 25 000 Bäume – das entspräche 62,5 Hektar. Anschaulicher: 17 Kilometer Autobahn voller Bäume oder aber 87 Fifa-Fußballplätze. „Klingt zunächst ganz gut“, befand Hermann-Peter Arnold (CDU), aber mit der Umsetzung gebe es Probleme. Peter Janßen (LiZ) nannte es einen „Schauantrag“.

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Starkenburger Echo
16. Dezember 2019
jr

Kooperation ist Trumpf

Stadt setzt bei Holzvermarktung und Klärschlammentsorgung auf Zusammenarbeit.

HEPPENHEIM. Der Gründung der Holzvermarktungsorganisation „HVO Starkenburg“ steht nichts mehr im Weg. In der Sitzung des Stadtparlaments wurde der entsprechende Antrag des Magistrats einstimmig angenommen.
Die Stadt hat sich – wie berichtet – entschieden, die Beförsterung des Stadtwaldes sowie die Vermarktung des gewonnenen Holzes selbst zu übernehmen. Der Vertrag mit Hessen Forst wurde zum 31. Dezember 2019 gekündigt, der Stadtwald wird ab dem 1. Januar in Eigenregie bewirtschaftet.
Verwaltet wird die HVO Starkenburg von Heppenheim aus, Geschäftsführer wird der in diesem Jahr eingestellte Förster, der in den Räumen der Stadtwerke an der Kalterer Straße unterkommt. Insgesamt zwölf Kommunen aus dem Bezirk der Forstämter Lampertheim und Groß-Gerau wollen sich an der Vermarktungsorganisation beteiligen, von der man sich nicht zuletzt bessere Erlöse beim Holzverkauf verspricht.
Mit großer Mehrheit gebilligt wurden am Donnerstagabend auch zwei weitere Kooperationsvorhaben: Zum einen die Zusammenarbeit der Museen von Heppenheim und Bensheim, zum anderen die „Interkommunale Zusammenarbeit mit dem Abwasserzweckverband Mittlere Mümling in der Klärschlammentsorgung und Gründung einer GmbH“.
WG LIZ hat Einwände
Kritik an der Museen-Kooperation kam ausschließlich von Peter Janßen (WG LIZ), der bezweifelte, dass Heppenheim von der Zusammenarbeit profitieren werde. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) betonte noch einmal, dass die geplante Einstellung eines je zur Hälfte von Heppenheim und Bensheim finanzierten Volontärs nicht bedeute, dass das eigene Museum künftig mit weniger Personal auskommen müsse. Für den altersbedingt ausscheidenden derzeitigen Museumsleiter werde ein Nachfolger eingestellt.
Janßen war es auch, der zusammen mit Fraktionskollegin und Ehefrau Ulrike Janßen die geplante GmbH zur Klärschlammentsorgung ablehnte. Im Gegensatz zu den Parlamentskollegen Christopher Hörst (FDP) und Hermann Peter Arnold (CDU), die die Vorteile dieser Kooperation hervorhoben, plädierte Janßen für eine Zusammenarbeit mit den Kommunen entlang der Bergstraße, unter anderem, um aus seiner Sicht unnötig weite Entsorgungsfahrten zu vermeiden. So wenig, wie Janßen mit seinen Bedenken gegen die beiden Kooperationen bei den Kollegen durchdrang, so wenig Widerhall fand auch der WG LIZ-Antrag, ein Gutachten zum Heimatdichter Hans Detlev Holzamer auf der Internetseite der Stadt zu veröffentlichen. Janßen, der das Gutachten initiiert hatte, sieht in dem von vielen Kreisstädtern verehrten Begründer der Heppenheimer Festspiele einen Förderer der Nazi-Diktatur.
Eine Ansicht, die Hörst ebenso wenig teilte wie Heinrich Morweiser (SPD). Beide forderten, das Verhalten Holzamers im Kontext seiner Zeit zu betrachten und warnten vor einer „Hetzjagd wie zu Nazi-Zeiten“ (Hörst) beziehungsweise davor, „Menschen, die sich nicht mehr wehren können, an den Pranger zu stellen“ (Morweiser). Befürwortet wurde die Veröffentlichung außer von WG LIZ nur noch vom Stadtverordneten Yannick Mildner, der allen Bürgern die gleichen Möglichkeiten einräumen wollte, das Gutachten einzusehen. Das, wie der Bürgermeister versicherte, außerhalb des Internets schon jetzt für jeden bei Interesse zugänglich sei.


DER STADTWALD
                                                                                                       
  Heppenheims Stadtwald wächst bis in einer Höhe von 531 Metern (am Kesselberg bei Ober-Hambach). Mit einer Fläche von etwa 1400 Hektar ist die Stadt Heppenheim eine der größten Kommunalwaldbesitzer in Südhessen. Der Stadtwald Heppenheim wird durch die Buche geprägt, die etwa 80 Prozent des Baumbestands ausmacht, hinzu kommen Eichen und Edellaubbäume mit neun Prozent, Fichten, Douglasien und Lärchen zusammen mit zehn Prozent. Bedingt durch die Unwetter der vergangenen Jahre gibt es auf dem Holzmarkt derzeit ein Überangebot, was die Vermarktung erschwert und zu den Überlegungen für die HVO geführt hat.

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Starkenburger Echo
14. Dezember 2019
jr

Robuste Finanzen in Heppenheim

Parlament verabschiedet Doppelhaushalt 2020/21 mit breiter Mehrheit. Weil die Steuereinnahmen sprudeln, können zahlreiche Projekte gestemmt werden.
 
HEPPENHEIM. Den Freien Wählern fehlte die klare Richtung, der Fraktion WG LIZ die Zukunftsorientierung, für den Stadtverordneten Yannick Mildner blieb „zu viel in der Schwebe“. Für die anderen Fraktionen im Stadtparlament war der von der Verwaltung vorgelegte Doppelhaushalt 2020/21 „akzeptabel“ (Grüne), „unspektakulär“ (FDP), „gut“ (SPD) bis hin zu „hervorragend“ (CDU). Was dazu führte, dass das Zahlenwerk am Donnerstagabend bei einer Enthaltung (Grüne), fünf Nein-Stimmen (Freie Wähler, WG LIZ und Yannick Mildner) und 28 Ja-Stimmen von CDU, SPD, FDP und Grüner Liste akzeptiert wurde. Ebenfalls breite Mehrheiten erhielten das Investitionsprogramm und der Wirtschaftsplan der Stadtwerke.
Der jetzt verabschiedete Doppelhaushalt (der bei einem Volumen von jeweils über 60 Millionen Euro 2020 einen Überschuss von 2,8 Millionen und 2021 ein Plus von 3,263 Millionen Euro ausweist) und die ebenfalls breite Zustimmung zum Investitionsprogramm geben der Verwaltung Planungssicherheit für eine ganze Reihe von zum Teil kostenintensiven Projekten. Zum einen steht dem Bau der neuen Nibelungenhalle (gut 8 Millionen Euro) am Starkenburg-Stadion nichts mehr im Weg, zum anderen ist beispielsweise das Geld für die Umgestaltung des Amtshofes zum Kulturzentrum oder die Erschließung des geplanten Neubaugebietes Alte Kaute da. 800 000 Euro, die eigentlich erst 2022 für die Umgestaltung des Parkhofes ausgegeben werden sollten, werden ins Haushaltsjahr 2021 vorgezogen. Und, vor allem, ist das Geld für Investitionen in weitere Kindertagesstätten enthalten, wie die an der Hirschhorner Straße oder am Jochimsee sowie – eine finanzielle Dauerbelastung – das hierfür nötige Personal.
Dass trotz Investitionen in beiden Haushaltsjahren von jeweils knapp zehn Millionen Euro ein Plus im Haushalt auftaucht, hat mit der Wirtschaftslage und den nach wie vor guten Steuereinnahmen zu tun, was aus Sicht des CDU-Fraktionsvorsitzenden Hermann Peter Arnold auch daran liegt, dass die Gewerbesteuer vergleichsweise bescheidene 380 Prozent beträgt. Arnold lobte ausdrücklich „die gute Zusammenarbeit von Verwaltung und Parlamentsmehrheit“.
So wie die Fraktionsvorsitzende des Koalitionspartners SPD, Andrea Pfeilsticker, die der Verwaltung ebenfalls „eine gute Arbeit“ attestierte. Sie hob hervor, dass der Doppelhaushalt sowohl Investitionen für den sozialen Wohnungsbau enthalte, als auch für die Straßensanierung (für die keine Beiträge mehr erhoben werden und es deshalb Zweifel an der Finanzierbarkeit gab), aber auch für die Jugendbetreuung oder den Öffentlichen Personennahverkehr.
Lob für die Bemühungen im sozialen Bereich, die Stadtbuslinie oder das neue Stadthaus kamen auch vom GLH-Fraktionsvorsitzenden Franz Beiwinkel. Er forderte allerdings weitergehende Anstrengungen, was den Energieverbrauch städtischer Einrichtungen angeht. Ein Antrag für eine „Prioritätenliste“ zur Energieeinsparung fand jedoch keine Mehrheit.
Christopher Hörst, Fraktionschef der FDP, erinnerte daran, dass es in der Haushaltsdiskussion „über weite Strecken große Mehrheiten“ für die Vorlage gegeben habe. Er mahnte aber auch an, angesichts sich verschlechternder Wirtschaftszahlen ein „Worst-Case-Szenario“ zu entwickeln, für den Fall, dass die Ausgaben der Stadt irgendwann über den Kopf wachsen.
Kerstin Fuhrmann, stellvertretende Vorsitzende der Freien Wähler, vermisste zu viel von dem, was ihrer Fraktion am Herzen läge, als dass man dem Haushalt zustimmen könne. Aus ihrer Sicht müsste beispielsweise deutlich mehr Geld in die Verschönerung der Innenstadt gesteckt werden. Und WG LIZ-Fraktionschef Peter Janßen, der den Haushalt ebenfalls ablehnte, sprach von einer „Politik auf den letzten Drücker“. Janßen: „In den zurückliegenden sechs, sieben Jahren hat sich in der Innenstadt nichts mehr bewegt.“


ZAHLEN ZUM HAUSHALT
                                                                                                       
  Für 2020 weist der Haushalt im ordentlichen Ergebnis bei Einnahmen von 62,366 Millionen Euro Ausgaben von 60,930 Millionen Euro auf, ein Plus von 1,436 Millionen Euro, für 2021 bei Einnahmen von 63,582 Millionen Euro und Ausgaben von 63,021 Millionen Euro ein Plus von 560 600 Euro. Inklusive des außerordentlichen Ergebnisses verzeichnen die Haushalte 2020 einen Überschuss von 2,817 Millionen Euro und 2021 dann 3,263 Millionen Euro. Im Finanzhaushalt ist für das Jahr 2020 ein Überschuss von 154 100 Euro vorgesehen, für 2021 dann ein Minus von 166 600 Euro.

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Starkenburger Echo
13. Dezember 2019
rid

(Bergsträßer Anzeiger 13. Dezember 2019 Sina Roth: Angeklagter wittert Verschwörung)

Geldstrafe gegen Peter Janßen

Wegen vorsätzlicher Körperverletzung ist der Heppenheimer Stadtverordnete verurteilt worden


LIZ-Fraktionsvorsitzender Peter Janßen  FOTO: SASCHA LOTZ
 
HEPPENHEIM/BENSHEIM. Der Heppenheimer Stadtverordnete und ehemalige Bürgermeisterkandidat Peter Janßen ist wegen vorsätzlicher Körperverletzung, begangen an seiner zum Tatzeitpunkt 83-jährigen Nachbarin, schuldig gesprochen worden. Strafrichter Michael Ebert verurteilte den 59-jährigen Architekten zu einer Geldstrafe von 50 Tagessätze zu je 100 Euro. Ebert folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Janßen und seine Ehefrau Ulrike, die ihm auch in der Fortsetzung der Verhandlung am Donnerstag als Rechtsbeistand zur Seite stand, kündigten noch während ihrer Plädoyers an, Rechtsmittel einzulegen. „Ich habe Frau D. weder vorsätzlich noch fahrlässig verletzt, das ist rein erfunden“, so Janßen in seinem Schlusswort vor dem Amtsgericht Bensheim. Peter Janßen wurde beschuldigt, im Jahr 2018 seine damals 83-jährige Nachbarin bei einer Auseinandersetzung am Arm verletzt zu haben. Wegen der Vorladung weiterer Zeugen war die Verhandlung vor 14 Tagen unterbrochen worden.
Am Donnerstag wurden nun der Kriminaloberkommissar, der den Ort des Geschehens in Augenschein genommen hatte, sowie die Ärztin, welche die Verletzungen von Janßens Nachbarin attestiert hat, befragt. Der Prozess zog diesmal deutlich mehr Zuschauer an als am ersten Verhandlungstag: Fast 30 Besucher hatten sich im Amtsgericht Bensheim eingefunden, darunter auch diesmal einige Stadtverordnete.
Der Polizeibeamte bestätigte, dass sich der Vorfall so, wie von der Geschädigten geschildert, zugetragen haben kann. Das war vom Angeklagten ob der Enge des Ortes bezweifelt worden. Die Ärztin bestätigte die Richtigkeit des Attests und erläuterte die erlittenen Verletzungen der heute 85-Jährigen: drei Hämatome und einen sieben Zentimeter langen Kratzer.
„Sie haben gesagt, Sie seien kein Verschwörungstheoretiker“, begann Ebert seine Urteilsbegründung, „ich bin mir da nicht so sicher“. Und er erklärte auch gleich, warum: „Weil jeder nach Ihrer Auffassung in diesem Prozess gelogen hat.“ Damit bezog sich Ebert unter anderem darauf, dass Janßen die Richtigkeit der Unterschrift der Ärztin auf dem Attest anzweifelte. Als vermeintlichen Beweis legte der Angeklagte ein älteres Schreiben der Ärztin vor, auf dem die Unterschrift von der auf dem Attest abwich. Doch die Hausärztin der Geschädigten bestätigte, dass beide Unterschriften von ihr seien, erklärte schlüssig den Unterschied der Handschrift. Außerdem sprach Janßen von einem „seltsamen Vorgehen der Staatsanwaltschaft“. Eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Amtsanwältin sei jedoch erfolglos geblieben, „wie im Beamtenapparat üblich“. Andere Verfahren gegen andere Stadtverordnete würden nicht bearbeitet, obwohl es sogar Tonbandaufnahmen darüber gebe.
Darüber hinaus führte der Angeklagte eine mögliche Beeinflussung des Polizeibeamten, der die Örtlichkeiten überprüft hatte, durch die Geschädigte an. Ferner bezichtigte er diese des Hausfriedensbruchs: „Polizeibeamten, die Hausfriedensbruch begehen, soll man glauben?“ Vor dem zweiten Verhandlungstag hatte der Beschuldigte zudem drei Befangenheitsanträge gegen Richter Ebert gestellt, die allesamt abgelehnt wurden.
In seinem Schlusswort verlas Janßen darüber hinaus die Namen der Stadtverordneten, die am ersten Verhandlungstag als Zuschauer im Gerichtssaal saßen, verwies auf die am Donnerstag Anwesenden. Seine Frau sprach von „übler Nachrede“, man wolle ihrem Mann, dem Bürgermeisterkandidaten, schaden. „Sie beschuldigen die Stadtverordneten, dass sie sich zusammenschließen, um Ihnen eins auszuwischen? Wenn man von einem Nachbarschaftsstreit weiß, dann hetzt man die Nachbarin auf?“, fragte Michael Ebert. Darauf Janßen: „Zum Beispiel“. Dass Janßen Stadtverordnete beschuldigte, die Geschädigte zu instrumentalisieren, bezeichnete Ebert als „hanebüchen“. „Ich lasse eine Generalabrechnung mit der Staatsanwaltschaft und den Stadtverordneten nicht zu. Sie ufern wirklich aus,“ unterbrach Ebert an dieser Stelle Janßens Schlusswort, „das Ganze macht in der Gemengelage ein eigenartiges Bild.“
Janßen bezeichnete das Opfer als „vom Streit besessene Frau“. Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Richter sahen die Geschädigte aber als absolut glaubwürdig an. Beide sahen keinerlei Anhaltspunkte, warum sie den Angriff erfunden haben sollte. Zugunsten des Angeklagten führte die Staatsanwältin an, dass der Angriff auf die Geschädigte wahrscheinlich nicht geplant, sondern recht spontan erfolgt sei.
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Starkenburger Echo
30. November 2019
jr

Im Schnellgang zur Kita

Am Jochimsee soll eine Betreuungseinrichtung geschaffen werden
 
HEPPENHEIM. As soon as possible: Bürgermeister Rainer Burelbach nutzt auch die mal die englische Sprache, wenn er auf Nachfrage deutlich machen will, wie eilig es die Stadt hat mit der Schaffung neuer Betreuungsplätze für Heppenheims Nachwuchs. „So bald wie möglich“ also soll eine neue Kindertagesstätte am Jochimsee entstehen, als Betreuungsmöglichkeit (nicht nur) für die Kinder aus den Neubauvierteln Nordstadt II, Gunderslache und Alte Kaute.
Um dieses Projekt umzusetzen, bedarf es allerdings der Änderung des Bebauungsplans für ein stadteigenes Areal südöstlich des Sees, auf dem vor Jahr und Tag eigentlich der Bauhof und die Stadtwerke unterkommen sollten. Im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss (BUS) stimmten zehn Mitglieder für die Änderung, lediglich Ulrike Janßen (WG LIZ) stimmte gegen den Antrag des Magistrats.
Dass das Grundstück im Flächennutzungsplan als „Fläche für Gemeinbedarf“ mit der Zweckbestimmung „Öffentliche Verwaltung“ ausgewiesen ist, hat den Vorteil, dass die geplante Nutzung für die Kinderbetreuung nach einer Änderung des Bebauungsplans umgesetzt werden kann, ohne auch den Flächennutzungsplan ändern zu müssen. Was erheblich mehr Zeit kosten und es erschweren würde, den Druck auf die Stadt in Sachen Betreuung zu reduzieren. Denn auch wenn demnächst mit dem Bau der Kita Hirschhorner Straße begonnen wird und, so Burelbach, das seit Anfang 2018 bestehende Provisorium am Bruchsee (Kita „Drachenbande“) für eine Übergangszeit weiter genutzt wird, steigt der Bedarf an Betreuungsplätzen vor allem für Kinder unter drei Jahren kontinuierlich.
Was auch an den im Entstehen begriffenen Neubauvierteln liegt, die sich rund um den künftigen Jochimsee-Kindergarten gruppieren. Während in der Gunderslache der Südteil des früheren Tonwerkgeländes bereits bebaut ist (der Nordteil ist noch in der Planungsphase) und in der Nordstadt II Haus um Haus entsteht, besteht das Neubaugebiet Alte Kaute derzeit nur auf dem Papier. Trotzdem ist der Tag nicht fern, an dem auch hier die ersten Mütter und Väter Betreuungsmöglichkeiten für ihren Nachwuchs einfordern werden.
Das Grundstück, nur einige Meter südöstlich vom Jochimsee gelegen, misst 0,9 Hektar und wird derzeit noch für die Landwirtschaft genutzt, so wie die südlich und westlich angrenzenden Flächen. Östlich direkt angrenzend gibt es ein eingezäuntes Regenrückhaltebecken. Weil der geplante Zweck nicht mit der ursprünglichen Zweckbestimmung (Bauhof, Stadtwerke) übereinstimmt, ist die Änderung des Bebauungsplans notwendig.
Für Ausschussmitglied Jean-Bernd Neumann (SPD) ist – wie für die große Mehrheit der Ausschussmitglieder – der geplante Standort „ein sehr guter Platz“, gleichermaßen gut erreichbar von allen mehr oder minder benachbarten Neubaugebieten. In deren Reichweite (zu Fuß oder mit dem Rad) bislang nur der Christophoruskindergarten als Betreuungsmöglichkeit zur Verfügung steht – der aber jetzt schon bestens ausgelastet ist.
Widerspruch kam allein von der WG LIZ-Stadtverordneten Ulrike Janßen, für die eine Kita am Jochimsee „zu weit außerhalb“ liegt. Sie plädierte dafür, die Kita besser in der Nordstadt II oder später in der Alten Kaute unterzubringen: „Hier gibt es ja genug Platz.“ Außerdem äußerte sie die Befürchtung, dass mit der Kita zusätzlicher Verkehr in das Gebiet am Jochimsee gezogen würde, ohne dass es ein Verkehrskonzept gebe. 

DOPPEL-ETAT
                                                                                                       
   Der Doppelhaushalt 2020/21 hat nach dem Sozialausschuss im Bauausschuss die zweite Hürde genommen. Der Haushaltssatzung stimmten acht Stadtverordnete zu, zwei enthielten sich, ein Nein gab es von WG LIZ. Zustimmung gab es auch zum Investitionsprogramm: Hierfür stimmten sieben Stadtverordneten, es gab zwei Enthaltungen und ein Nein von WG LIZ.

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echo online
27. November 2019
reb

Heppenheimer Politiker wegen Attacke auf Nachbarin vor Gericht

Seit Dienstag steht der Stadtverordnete Peter Janßen vor dem Bensheimer Amtsgericht. Es geht um einen Streit mit seiner Nachbarin, der eskaliert sein soll.

HEPPENHEIM. Hat ein Heppenheimer Stadtverordneter seine 85 Jahre alte Nachbarin misshandelt? Oder lügt sie, wie er behauptet? Seit dieser Woche steht Peter Janßen vor dem Amtsgericht Bensheim, weil er laut Staatsanwaltschaft eine Frau attackiert haben soll. Dem ehemaligen Bürgermeisterkandidaten der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) wird vorgeworfen, den Arm der Frau ergriffen und mit Gewalt nach unten gerissen zu haben. Vorausgegangen war dem Ganzen ein Streit um abgeschnittene Ranken. Bei dem Zwischenfall soll die ältere Dame Verletzungen am rechten Arm erlitten haben. Janßen bestreitet die Tat und bezichtigt die Nachbarin der Lüge. Vor Gericht lieferte der Kommunalpolitiker am Dienstag einen denkwürdigen Auftritt ab.
Mehr zum ersten Prozesstag im Fall von Peter Janßen finden Sie hier oder im angehängten Artikel.

Starkenburger Echo
27. November 2019
reb

Stadtverordneter steht vor Gericht

HEPPENHEIM. Vor den Amtsgericht Bensheim muss sich seit Dienstag Peter Janßen verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Heppenheimer Stadtverordneten und Ex-Bürgermeisterkandidaten vor, seine 85 Jahre alte Nachbarin körperlich mißhandelt zu haben. Nach einem Streit über abgeschnittene Ranken soll Janßen den Arm der Frau ergriffen und mit Gewalt nach unten gerissen haben. Dabei habe sie Verletzungen erlitten, so die Anklage. Er bestreitet die Tat und bezichtigt seine Nachbarin der Lüge. Seiner Gegenanzeige wegen falscher Verdächtigung sei die Staatsanwaltschaft nicht nachgegangen. Der Prozeß wird am 12. Dezember fortgesetzt.

Starkenburger Echo
27. November 2019
rid

Attacke auf Nachbarin?

Der Stadtverordnete Peter Janßen muss sich nach einem Streit mit einer 85-jährigen Frau vor Gericht verantworten
(Der Stadtverordnete Peter Janßen soll seine 85 Jahre alte Nachbarin misshandelt haben. Vor Gericht bestreitet er die Tat und geht zum Gegenangriff über)echo online.


LIZ-Fraktionsvorsitzender Peter Janßen  FOTO: SASCHA LOTZ
 
HEPPENHEIM. Hat Peter Janßen, Heppenheimer Stadtverordneter der Wählergemeinschaft LIZ und ehemaliger Bürgermeisterkandidat, seine 85-jährige Nachbarin körperlich misshandelt? Oder ist die Geschichte nur erfunden, wie er behauptet? Noch gibt es kein Urteil im Strafprozess gegen den 59-jährigen Architekten. Wegen der Vernehmung eines weiteren Zeugen wird die Verhandlung am 12. Dezember im Bensheimer Amtsgericht fortgesetzt.
Laut Anklageschrift soll die Nachbarin im Juli 2018 Ranken der vom Grundstück der Familie Janßen zu ihrem Haus herübergewachsenen Glyzinie von ihrem Fenstergitter abgeschnitten haben. Die Pflanzenteile ließ sie demnach aufs Grundstück ihrer Nachbarn fallen. Daraufhin habe der Angeklagte die abgeschnittenen Ranken wieder zurückgeworfen. Nach einem verbalen Disput habe Peter Janßen den Arm der heute 85-Jährigen ergriffen und mit Gewalt nach unten gerissen; dabei habe sie Verletzungen am rechten Arm erlitten.
Bevor Janßen auf die Vorwürfe einging, rügte er das Gericht wegen der Eröffnung der Hauptverhandlung ohne rechtskonforme Anlagen. Peter Janßen ließ sich wie folgt ein: Frau D. (vollständiger Name der Redaktion bekannt) lügt. Ich habe Frau D. nicht verletzt. Er habe Gegenanzeige wegen falscher Verdächtigung erstattet; der sei die Staatsanwaltschaft nicht nachgegangen. Die Aussage der Geschädigten sei ein Fantasiegebilde. Immer wieder kam es während Janßens Aussage zu verbalen Rangeleien mit dem Richter.
Hatten Sie an diesem Tag zumindest eine verbale Auseinandersetzung vor dem Fenster oder gab es diesen Vorfall gar nicht?, hakte Michael Ebert nach. An dieser Stelle unterbrach die Ehefrau des Angeklagten, Ulrike Janßen, welche dieser als Rechtsbeistand zur Seite hatte: Da sind wir bei der Beweisaufnahme. Darauf Ebert: Nein, das ist eine Einlassung und ich habe eine Nachfrage. Er verstehe nicht, warum sich die beiden so aufregten. Peter Janßen entgegnete: Ich habe mich nicht aufgeregt, Sie regen sich auf. Hier sah sich die Staatsanwältin veranlasst, einzugreifen: Wir sind hier nicht in einem amerikanischen Fernsehfilm.
Die Geschädigte erklärte den Vorfall aus ihrer Sicht. Nachdem sie die Pflanzenteile abgeschnitten habe, stand er vor mir und steckte sie wieder in mein Gitter rein. Sie solle den Scheiß in ihre Mülltonne tun. Sie habe die Ranken zurückwerfen wollen, da ergreift er meinen Arm. Ich habe um Hilfe gerufen, weil ich dachte, er bricht mir den Arm. Janßen habe ihren Arm nach unten gezogen, durch das Lichterkettennetz.
Janßen versuchte, die Ausführungen der Zeugin zu unterbrechen, was der Vorsitzende jedoch nicht zuließ. Ulrike Janßen verlangte, dass alles wörtlich protokolliert wird. Ebert belehrte sie, man werde das handhaben wie immer. Die Geschädigte schilderte ihre erlittenen Verletzungen, unter anderem ein Hämatom vom festen Griff sowie blutige Kratzer von dem Draht der Lichterkette. Sie führte an, dass Janßen sie vor Jahren schon einmal geohrfeigt habe, auch damals habe sie Strafanzeige erstattet.
Was soll das? Michael Ebert, Richter
Nach der Zeugenvernehmung wandte sich Peter Janßen an die Geschädigte: Sie wissen so gut wie ich, dass Sie sich die Verletzungen selbst beigefügt haben. Hier ging erneut ein Raunen durch die 15 anwesenden Zuschauer, unter ihnen Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr und weitere Stadtverordnete. Mit Fragen nach der genauen Adresse, die in dem von der Rentnerin unterzeichneten Polizeiprotokoll falsch war, wollte Janßen herausfinden, ob sie wirklich in Gewalt ihrer geistigen Kräfte war. Schließlich habe der Fall politische Dimensionen. Die Stadtverordnetenvorsteherin sei da und einige Stadtverordnete sowie Vertreter der Presse, ohne, dass ich sie eingeladen habe, sagte Janßen.
Janßen fragte nach dem Werkzeug, mit dem die Geschädigte die Pflanze zurückgeschnitten habe, von wo sie die Schere geholt habe und wie hoch die Kommode sei, auf der sie zum Fensterputzen gekniet habe. Der Kommentar des Richters: Was soll das? Peter Janßen rügte, dass ihm eine normale Befragung nicht ermöglicht werde. Richter Ebert ließ Peter Janßen wissen: Ich komme Ihnen schon sehr entgegen und lasse viel mehr zu, als ich es normal täte. Janßen focht das Attest der Hausärztin an, die zu diesem Zeitpunkt gar keine Sprechstunde gehabt hätte und versuchte, als die Zeugin entlassen wurde, vergeblich zu verhindern, dass sie im Zuschauerraum Platz nimmt.
Peter Janßen bestreitet, dass es physikalisch überhaupt möglich gewesen wäre, den Arm der Geschädigten bei den beengten Platzverhältnissen zu ergreifen. Ein Kriminalbeamter, der den Ort des Geschehens auf Bitten des Gerichts in Augenschein genommen hat, gab jedoch schriftlich zu Protokoll: Aus meiner Sicht kann der von der Geschädigten geschilderte Vorfall zutreffen. Auf Antrag des Angeklagten soll nun dieser Kriminalbeamte vor Gericht gehört werden. Darüber hinaus prüft das Gericht, ob weitere Beweisanträge des Angeklagten zugelassen werden.

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Starkenburger Echo
25. November 2019
jr

Heppenheimer Parteien heißen Zusammenarbeit der Museen von Heppenheim und Bensheim gut

Die Museen von Heppenheim und Bensheim arbeiten in Zukunft zusammen. Kritik gibt es mal wieder nur von der LIZ.

HEPPENHEIM. Mit der Auffassung, dass die geplante Zusammenarbeit der Museen von Heppenheim und Bensheim „einer Abschaffung des Heppenheimer Museums gleichkommt“, stand Ulrike Janßen, Stadtverordnete der WG LIZ, am Donnerstagabend im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss alleine da. Alle anderen Ausschussmitglieder unterstützten einen Antrag des Magistrats, der ab Juli 2020 eine Kooperation zwischen den beiden Einrichtungen vorsieht (wir haben berichtet).
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) verspricht sich von der Zusammenarbeit gleich eine ganze Reihe von Vorteilen, unter anderem eine attraktivere Bergsträßer Museumslandschaft als Bildungseinrichtung sowie eine bessere Leistungsfähigkeit beider Museen durch bessere Vernetzung und Koordinierung der Arbeit. Außerdem könnten Ausstellungen inhaltlich und zeitlich aufeinander abgestimmt sowie durch einen gemeinsamen Verteiler mehr Besucher erreicht werden. Bei gemeinsamen Sonderausstellungen könne aufgrund größerer räumlicher Kapazität umfangreicher und auf zwei Städte verteilt präsentiert werden, was letztendlich die kreativen Möglichkeiten und die Anziehungskraft auf die Besucher erhöhe.
„Bei moderat ansteigenden Personalkosten“ könne für beide Städte eine Verbesserung der Museumsarbeit in den Bereichen Sammeln, Bewahren und Ausstellen erreicht werden. Hierfür soll in Bensheim eine Vollzeitstelle für zunächst ein bis zwei Jahre für einen Volontär geschaffen werden, die bei Kosten von 56 000 Euro jährlich zu gleichen Teilen von Bensheim und Heppenheim finanziert wird. Aufgabe dieses Mitarbeiters wird es unter anderem sein, die Digitalisierung der Bestände voranzutreiben.
Über diese Personalkosten hinaus soll zukünftig ein gemeinsamer Etat (je 2500 Euro Sachkosten) bewirtschaftet werden. Dies diene der gemeinsamen Organisation von Sonderausstellungen, der gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit via Online- und Printmedien, aber auch weiteren gemeinsamen Projekten.
Neuer Museumsleiter wird bestellt
Ulrike Janßen drückte ihre Zweifel daran aus, dass mit diesem Konzept wirklich Geld eingespart würde und äußerte die Befürchtung, dass insbesondere die Darstellung Heppenheims als Heimatstadt zugunsten von Kunstausstellungen zu kurz kommen könnte. Was Burelbach entschieden zurückwies. Er stellte auch klar, dass nach dem schon bald anstehenden Wechsel des derzeitigen Heppenheimer Museumsleiters in den Ruhestand ein neuer bestellt wird, der unter anderem auch für die gesetzlich vorgeschriebene Archivierung zuständig sein wird.
Deutlicher Rückhalt für die Pläne des Magistrats kam von allen anderen Fraktionen im Ausschuss. Hubert Vettel (Freie Wähler) sah hier „eine Chance, auch Neues anzugehen“, Michael Eck (SPD) zeigte sich überzeugt, dass „der Volontär beweisen wird, dass er sein Geld wert ist“, und Aline Zuchowski (Grüne) stellte schlicht fest, dass „qualitativer Mehrwert sich nicht über Einsparungen erreichen lässt“.
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Starkenburger Echo
23. November 2019
jr

Kosten für die Kinderbetreuung steigen

Heppenheimer Ausschuss berät den Doppelhaushalt / Stadt benötigt immer mehr U-3-Plätze.
 
HEPPENHEIM. Die erste Hürde ist genommen. Heppenheims Sozial-, Kultur- und Sportausschuss hat am Donnerstagabend den nächsten Doppelhaushalt für die Jahre 2020/2021 mit den sieben Stimmen der CDU/SPD-Koalition gebilligt. Gegen den Haushalt stimmte die WG LIZ. Grüne, Freie Wähler und FDP enthielten sich. Zustimmung gab es darüber hinaus für das Investitionsprogramm 2019 bis 2023 mit acht Ja-Stimmen, einem Nein sowie zwei Enthaltungen.
Zu entscheiden hatten die SKS-Mitglieder nicht zuletzt über den größten Ausgabeposten im Gesamthaushalt: Den für die Kinderbetreuung. Und der hat es in sich: Allein die laufenden Betriebskosten steigen in den nächsten beiden Jahren auf 5,7 (2020) beziehungsweise 6,7 Millionen Euro. Wobei es vor allem die Personalkosten sind, die das Budget in die Höhe treiben, wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) deutlich machte. Eine massive Steigerung um 2,2 Millionen Euro gegenüber dem noch gültigen Doppelhaushalt 2018/2019 muss verkraftet werden, bedingt unter anderem dadurch, dass immer mehr Kleine unter drei Jahren aufgenommen werden müssen und weitere Kitas in städtische Trägerschaft übergehen.
So, wie die bislang als Kinderhort genutzte „Arche Noach“ der katholischen Kirche (ab August 2020) oder die bislang von einem Verein getragene Kindertagesstätte „Kleine Strolche“ in Ober-Laudenbach, die zum 1. Januar 2021 zur städtischen Einrichtung wird. Auch im Oberlin-Kindergarten der evangelischen Heilig-Geist-Kirchengemeinde wird sich die Stadt künftig stärker engagieren, dort allerdings nur das Gebäude übernehmen (in Erbpacht) und die Verwaltung weiter der Kirchengemeinde überlassen. „Damit entlasten wir die Gemeinde und haben die Möglichkeit, im Untergeschoss Platz für eine weitere Gruppe für Unter-Dreijährige zu schaffen“, so Burelbach, der sich gerade, was diese Altersgruppe angeht, unter zunehmendem Druck sieht.
Dass 2021 die neue Kita an der Hirschhorner Straße in Betrieb gehen soll, führt übrigens dazu, dass die Stadt jetzt schon Personal einstellt und damit „eigentlich über den Bedarf hinaus“, wie Burelbach feststellt. Was – so wie Tarifsteigerungen – logischerweise mit Zusatzkosten verbunden, aber unumgänglich sei angesichts der Probleme, überhaupt noch qualifizierte Erzieherinnen zu bekommen. Angenehmer Nebeneffekt der derzeitigen Personalpolitik: Die bestehenden Kindergärten sind zumindest für eine Übergangszeit so besetzt, wie es sich manche Mutter und mancher Vater ganz allgemein wünschen würde.

Im Gegensatz zu den Ausgaben für die Kinderbetreuung, die gesetzlich bedingt unumgänglich sind, gibt es andere, freiwillige Ausgaben, die seitens der Stadt bei allen Sparbemühungen weiter für sinnvoll erachtet werden. Hierzu gehören die 78 000 Euro, die auch in den Haushaltsjahren 2020 und 2021 weiter ausgezahlt werden sollen, um in den nichtstädtischen Kitas Nachmittagsbetreuung finanzieren zu können. 13 Gruppen werden hier mit jeweils 6000 Euro pro Jahr unterstützt.

Freiwillig gezahlt werden soll künftig auch ein jährlicher Mitgliedsbeitrag von 2400 Euro, den die Stadt nach einem einstimmig angenommenen Antrag von CDU und SPD dem Verein Frauenhaus Bergstraße für dessen ehrenamtliche Arbeit zukommen lassen will. Und freiwillig wird auch eine einmalige Spende in Höhe von 5000 Euro an die Bürgerstiftung Heppenheim sein, die sich nach den Vorstellungen der Freien Wähler für eine Initiative einsetzen soll, deren Ziel die Einrichtung eines „Mehrgenerationenhauses“ wäre. Ein diesbezüglicher, aber auf den Magistrat gemünzter Antrag der Freien Wähler war in diesem Jahr gescheitert; jetzt stimmte der SKS bei nur einer Enthaltung zu.

ZWEITE ETAT-BERATUNG
                                                                                                       
    Die Beratung des Doppelhaushalts 2020/21 wird am Donnerstag, 28. November, um 18 Uhr in einer öffentlichen Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses im Sitzungssaal des Rathauses fortgesetzt. Auf der Tagesordnung steht neben dem Haushaltsentwurf die Änderung des Bebauungsplans für das Neubaugebiet Gunderslache.
 
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Glosse UFFGSCHNAPPT,  De Hepprumer Hoinz vom 20. Oktober 2019 im 'extra'

Die 30 Leit von de oanern Baddeie häwe sich net geärrt

Ehr Leit, ich will's jo noch net glawe, awer de Krcisel am Rebmuddergaade wärd wahrschoinlich doch noch endlich ferdisch. Zumindescht häwese schun emol die letztscht Woch do gschafft. Mer sieht zwar noch net sou arg veel, außer dasses Uukraut weggemoacht worn is un die häwe es bissel Erd uffgscheppt. Äwer woann'de de Schdau gsejhe hoscht, hot mer moane kenne, do wärd e Unnerfiehrung gebaut.
Bis oan die Winzergenossenschaft hot mer gschdanne. Dodebei wollt isch do drauß blouß tanke. Isch häb erscht gemoant, des Benzin war billischer worn, weil'se do all hiefahrn. Noa, die Leit häwe all noach Bensem gewollt. Un an dem Kreiscl war e Oambel. Do is fascht nix mejh goange. Nadierlich war vun unneruff, noach Hepprum, genaa sou'n Schdau.
Un doann sin aa noch veel Audos vun do Boijemoaschder-Kunz-Schdrooß kumme, die wu in de Orrewoald wollte un drin am Gärtner Herd schun oabgeboche sin, weje dem Brickebau in de Lorscher Schdrooß. Do war doann die Darmschdädter Schdrooß vum Gärtner Mai bis zu do Essischmudder, wo's nausgejht noach Kärschhause, zugschdobbt. Alla, mer hot veel Geduld mitbringe misse. Eilisch hot mers do net hawe därfe.
Die letztscht Woch häb isch misch jo wärrer emol gewunnert iwer des LIZ-Pärsche. Noa, gewunnert häb isch misch cigendlich net. Mer waaß jo, wie die ticke. Sie häwe hoalt emol waerrer ehrn grouße Ufftritt kabt im Schdadtpallament. Sic wollte die Fraa Schdadtverordnedevorschdeherin, die Fraa Benyr, oabwähle. Oafach sou. Weje Uufähischkeit. Un doann wär'se badeiisch.
Die oanern vun de CDU, vun de SPD, vun de Griene, vun de Freie Wähler un vun de FDP häwe do äwer net mitgemoacht. Die sin all dodevu iwerzeuscht, dass die Fraa Benyr net badeiisch is. Des häwe die LIZ-Leit sich jo denke kenne. Jetzt froog isch misch: häwe sich die zwaa LIZ-Leit geärrt orrer die oannern vun allene oanern Baddeie? Isch bin noch oam iwerlejge.
Isch waaß blouß, die Fraa Benyr is arg symbathisch, un dass die ebbes im Härnkaschde hot, waaß ich aa. Un woann schun die Griene un die Freie Wähle un die EDP soage, die is net badeiisch, doann muss oam des doch zu denke gewe. Weil, wie jo jeder waa8, die Fraa Benyr vun de CDU is.
Woann die Fraa Benyr nadierlich soage det Ower-Laudeboach is de schenschde Hepprumer Schdadtteil, is des velleischt badeiisch? Des ja. Des muss'se äwer aa soage. Schließlich wohnt'se do jo aa un is dort aa Ortsvorschdeherin. Woann'se des net soage det, doann misst'se jo dort fortziehe un noach Erboach orrer Hoambach orrer Kärschhause orrer noach Wald-Erleboach orrer noach Mitterschhause umziehe orrer in die Kärnschdadt.
De FDP-Moann Hörst hot jo gsoat, des wärn Schaufenschderoatrag vun de LIZ gewese un jetzt hättese sich wärrer emol ins Gschbräsch gebroacht. De Herr Breiwinkel vun de Griene hot gsoat, sie wollde net iwer jedes Schdöcksche schbringe, des wu die LIZ de oanern hiehält.
Die Fraa Pfeilsticker vun de SPD hot de Fraa Benyr sogar Blume iwerreicht, de CDU-Mann Arnold hot gsoat, des wär absurd un die Frau Fuhrmann vun de Freie Wähler hot gsoat, des war uusinnisch. Alla, ich glaab doch, dass die 30 vun de oanern Baddeie sich net geärrt häwe.


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Starkenburger Echo
18. November 2019
reb

Parken wird teurer

Heppenheims Parlament verabschiedet neue Gebührenordnung der Stadt. Sie bringt aber nicht nur Nachteile für Autofahrer

HEPPENHEIM. Noch einmal wurde sie kontrovers diskutiert, dann war es amtlich: Am 18. Dezember tritt die neue Parkgebührenordnung der Stadt Heppenheim in Kraft. 24 Stadtverordnete stimmten ihr zu, sechs waren dagegen, vier enthielten sich.
Was bedeutet das für die Autofahrer in der Kreisstadt? Die dürfen sich zunächst einmal darauf freuen, dass die sogenannte „Brötchen-Taste“ nun attraktiver wird. Statt bisher 30 Minuten kann man dann – pünktlich für das Besorgen der letzten Weihnachtsgeschenke – 45 Minuten kostenlos auf den gebührenpflichtigen Stellplätzen in der Stadt parken. Wer länger parken möchte, muss allerdings tiefer in die Tasche mit dem Kleingeld greifen: Statt 50 Cent kostet dann jede weitere Stunde Parkzeit einen Euro.
Auf Park & Ride-Parkplätzen zahlt der Autofahrer 50 Cent für 24 Stunden. In der Viernheimer Straße – also am Kreiskrankenhaus – sind die ersten 20 Minuten parken gebührenfrei, jede weitere halbe Stunde kostet 60 Cent. Hier hat man sich an die Regelungen angeschlossen, die auf dem Parkplatz des Kreiskrankenhauses gelten, um unnötigen Parksuchverkehr zu vermeiden. Die Parkgebührenordnung gilt für den gesamten gebührenpflichtigen Parkraum im Stadtgebiet. Parkflächen, die nicht im Eigentum der Stadt stehen, sind davon ausgenommen.
Franz Beiwinkel (GLH) kritisierte, dass der Autoverkehr „den Charme der Innenstadt und der Altstadt massiv verschandelt“. Außerdem sei die Tiefgarage in der Regelung nicht inbegriffen. Ferner kritisierte der Grünen-Fraktionsvorsitzende, dass es eine Ungleichbehandlung der Parkraumnutzer gebe. An der Vitos-Klinik beispielsweise seien zu wenige Parkplätze von den Betreibern geschaffen worden. Verständlich sei der Ärger der Mitarbeiter, die auf die Parkplätze angewiesen seien. Und warum müsse man als Besucher oder Patient des Kreiskrankenhauses und der Vitos-Klinik so teure Parkgebühren bezahlen, beim Besuch der Sportanlagen aber nicht?
Peter Janßen (LIZ) pflichtete Beiwinkel bei. Die Tiefgarage an der Lehrstraße, so unterstrich er, „stellt öffentliche Stellplatzfläche zur Verfügung und hätte dazu gehört. Das ist nicht nachvollziehbar.“ Außerdem befürchtet er, dass nun sukzessive mehr gebührenpflichtiger Parkraum in Heppenheim entstehe, „ohne dass die Stadtverordneten darüber abstimmen können“. In Sachen Vitos-Klinik/Kreiskrankenhaus gab er zu bedenken, dass man die Satzung immer dann wieder ändern müsse, wenn der private Betreiber dort seine Parkgebühren ändere.
Als „Partei, die den Individualverkehr schützt“, bezeichnete Christopher Hörst die Heppenheimer FDP. Man sei im Gegensatz zur GLH der Ansicht, es gebe zu wenig Parkraum in der Stadt. Man lehne die Gebührenordnung ab, weil man sich eine andere Reihenfolge gewünscht hätte: Zunächst einmal hätte man sich mit der Parksituation auseinandersetzen sollen, dann ein gemeinsames Konzept entwickeln und überlegen sollen, wie das Parken künftig organisiert werden kann.
Hubert Vettel (FW) hätte sich „auch lieber erst ein Konzept“ gewünscht. Er sieht es als Problem, „die Preise zu erhöhen, ohne eine entsprechende Gegenleistung“ für die Autofahrer zu haben. Wer meint, er könne Frankfurt mit vier Euro Parkgebühr pro Stunde mit Heppenheim vergleichen, der irrt. „Das hinkt“, erwiderte Vettel auf einen Vergleich, den zuvor Beiwinkel getroffen habe. Darüber hinaus kritisierte er die Vitos-Verantwortlichen, dass sie zu wenige Parkplätze gebaut hätten.
Sebastian Bommes (GLH) verteidigte das Erhöhen der Parkgebühren: Das sei „keine grundlose Erhöhung von Gebühren, sondern eine „Anpassung an die Inflation“, nachdem 14 Jahre nichts passiert sei. „Alles wird teurer.“
Bürgermeister Rainer Burelbach sagte zu, dass man prüfen lasse, inwieweit man die Tiefgarage in die Gebührenordnung mit aufnehmen könne.


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Starkenburger Echo
16. November 2019
reb

Klatsche für die WG LIZ

Parlament schmettert Antrag zur Abwahl von Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr ab


Peter Janßen (WG LIZ) wollte Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (rechts daneben) am Donnerstag abwählen lassen. Doch mit diesem Vorhaben stand er im Stadtparlament zimlich alleine da - der Antrag wurde mit überwältigender Mehrheit abgelehnt. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Derbe Klatsche für die WG LIZ: Der Antrag zur Abwahl der Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU) wurde am Donnerstag im Parlament mit überwältigender Mehrheit abgeschmettert. Stattdessen erntete die Ober-Laudenbacherin stehende Ovationen.
„Wir halten sie politisch und menschlich nicht für diese Aufgabe geeignet“, hatte LIZ-Fraktionsvorsitzender Peter Janßen bereits im Vorfeld geäußert. Seine Vorwürfe wiederholte er in der Stadtverordnetenversammlung. „Eigentlich muss ich das nicht begründen – sie wissen ja, was sie anstellt“, sagte er. Benyr übe entgegen der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) ihr Amt parteiisch aus, breche Rechte der Gemeindevertretung, verstoße gegen Kommunalrecht sowie Geschäftsordnung und informiere Gremien und Öffentlichkeit falsch über behördliche Entscheidungen. Es war nach 2017 bereits der zweite Abwahl-Antrag, den die Wählergemeinschaft gestellt hatte.
Die Stadtverordnetenvorsteherin verließ für diesen Tagesordnungspunkt den Saal und verzichtete auf ihr Stimmrecht. Für sie übernahm ihre Stellvertreterin Andrea Pfeilsticker (SPD). Und dann rollte die Solidaritätswelle für die amtierende Vorsteherin los – verbunden mit einem Rundumschlag, was das Verhalten der LIZ betrifft.
„Natürlich werden wir diesem Schaufensterantrag nicht zustimmen“, sagte Christopher Hörst. Der FDP-Fraktionsvorsitzende warf der WG LIZ vor, das Opferlamm zu mimen und die Arbeit des Parlaments zu sabotieren. „Zwei suchen die Bühne und 35 andere müssen das aushalten“, kritisierte er. „Die WG LIZ hat ihr Ziel erreicht“, stellte auch der Fraktionsvorsitzende der Grünen fest. Sie habe die mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen, so Franz Beiwinkel. „Wir müssen nicht über jedes Stöckchen springen, das uns die LIZ hinhält“, empfahl er. „Auf keinen Fall werden wir zustimmen und drücken stattdessen unsere Solidarität mit Susanne Benyr aus“, so Beiwinkel. „Wir halten sie für integer und sehr engagiert.“ Der Grüne kritisierte die LIZ für ihre ständigen Provokationen und ihre Einschüchterungstaktik durch das Zitieren von Paragrafen. Das mache die Partei unglaubwürdig, „obwohl eigentlich viel Sachverstand vorhanden ist“, so der Fraktionsvorsitzende.
Hermann Peter Arnold (CDU) nannte den Antrag „völlig absurd“. Die LIZ nutze das Parlament zur Selbstdarstellung. Für Susanne Benyr hatte er dagegen nur warme Worte übrig: „Sie übt ihr Amt so aus, wie man es erwartet.“ Ganz kurz fasste sich Kerstin Fuhrmann von den Freien Wählern: „Ein unsinniger Antrag.“
Jean-Bernd Neumann nahm seinen Redebeitrag zum Anlass, um sich bei Benyr zu bedanken. Es sei schwer, emotional aufgeladene Sitzungen zu leiten. „Das macht sie gewissenhaft und engagiert“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD. Bei der anschließenden Abstimmung lehnten wie erwartet 30 Stadtverordnete den Antrag ab. Peter und Ulrike Janßen von der WG LIZ stimmten dafür, Yannick Mildner (parteilos) enthielt sich.
Zum Ende wurde Susanne Benyr unter großem Applaus und bei stehenden Ovationen wieder in den Saal gebeten. Doch damit nicht genug. Andrea Pfeilsticker überreichte der Stadtverordnetenvorsteherin einen Blumenstrauß. „Ich bedanke mich für das Vertrauen“, hielt sich Benyr kurz – und leitete zum nächsten Tagesordnungspunkt über.

TAGESORDNUNG
                                                                                                       
   Über vier Stunden dauerte die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend, bevor die unbehandelten Tagesordnungspunkte vertagt wurden. Nicht nur Bürgermeister Rainer Burelbach hatte kritisiert, dass manche Punkte auf der Tagesordnung nichts zu suchen hätten. In Zukunft will Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr genauer prüfen, was behandelt wird.

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Starkenburger Echo
14. November 2019
fra

Susanne Benyr rückt in den Fokus

WG LIZ stellt Antrag auf Abwahl der Stadtverordnetenvorstehein, rechnet sich selbst aber keine Chancen aus /Bürgermeister bringt Doppelhaushalt ein

HEPPENHEIM. Am heutigen Donnerstag, 14. November, steht den Stadtverordneten bei ihrer Sitzung im Kurfürstensaal des Amtshofs ein langer Abend bevor. Darauf lässt schon allein die Tagesordnung schließen. Neben den Mitteilungen der Stadtverordnetenvorsteherin und des Magistrats, diversen Anfragen sowie deren Beantwortung dürften es insbesondere die 20 Beschlussvorlagen sein, die die Stadtverordnetenversammlung zu einer abendfüllenden Veranstaltung machen könnten.
Und auch die jeweiligen Themen haben es in sich: So wird Bürgermeister Rainer Burelbach den Doppelhaushalt für die Jahre 2020/21 einbringen. Zudem stehen der Umbau des Amtshofs, die Änderung des Bebauungsplans für ein Wohnhaus der Behindertenhilfe an der Hirschhomer Straße, die Änderung der kommunalen Stellplatzsatzung oder eine Hundewiese für Heppenheim zur Diskussion - um nur einige Beispiele zu nennen.
Ob es so weit aber überhaupt kommt, bleibt abzuwarten. Bekanntlich endet eine Parlamentssitzung nach vier Stunden - und wird denn an einem anderen Tag fortgesetzt. Und schon allein der erste Tagesordnungspunkt bietet heute ordentlich Zündstoff: Auf Antrag der WG LIZ-Fraktion entscheiden die Stadtverordneten über die Zukunft von Susanne Benyr (CDU) als Stadtverordnetenvorsteherin. Abwahlantrag SV-Vorsteherin Benyr, heißt das im Behördensprech.
Wir halten sie politisch und menschlich nicht für diese Aufgabe geeignet, nennt LIZ-Fraktionsvorsitzender Peter Janßen den Hauptgrund für den Antrag. Ins Detail gehen er und seine Ehefrau Ulrike bei der offiziellen Begründung ihres Antrags. Dort ist zu lesen: Stadtverordnetenvorsteherin Frau Benyr, in Personalunion Ortsvorsteherin von Ober-Laudenbach, übt ihr Amt parteiisch entgegen der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) aus, bricht Rechte der Gemeindevertretung entgegen der HGO, verstößt wiederholt, umfangreich und vorsätzlich gegen Kommunalrecht und Geschäftsordnung und informiert Gremien und Öffentlichkeit falsch über behördliche Entscheidungen. Zuletzt sei dies bei einer Ober-Laudenbacher Ortsbeiratssitzung am 25. September der Fall gewesen.
Benyr will vermehrt von Hausrecht Gebrauch machen
Zudem, so Janßen, weigere sich Benyr aktuell, unseren Antrag auf Umbenennung des Holzarnerplatzes auf die Tagesordnung zu nehmen. Eine Gesetzesgrundlage dafür nenne die Parlamentschefin nicht, sondern verweist darauf, dass es sich um eine Angelegenheit der laufenden Verwaltung handeln würde, was nachweislich falsch ist. Etwaige (Um)benennungen seien vielmehr Angelegenheit des Parlaments und der Ortsbeiräte. Eine Aufgabenübertragung [...] auf den Magistrat gibt es nicht, teilt Janßen mit. Zudem habe Benyr in der Vergangenheit vergleichbare Anträge von anderen Fraktionen ohne Widerworte auf die Tagesordnungen genommen.
Benyr selbst nennt Janßens Begründung auf Nachfrage dieser Zeitung absurd und haltlos.“  Die Vorwürfe weist sie - auch im Namen des Ortsbeirates von Oben Laudenbach - entschieden zurück.“ Dem Abwahlantrag sieht sie indes vergleichsweise gelassen entgegen:  Ich blicke optimistisch auf die bevorstehende Sitzung und hoffe, dass der gesunde Menschenverstand, der erkennbar bei 35 Stadtverordneten vorhanden ist, über den Irrsinn siegen wird. Zugleich hofft sie, dass der Rummel um meine Person, die lange Rede des Herrn Janßen und die Abstimmung nicht so viel Zeit beanspruchen werden, da wir eine große Tagesordnung haben und wichtige Beschlüsse gefasst werden müssen.
Sollte die Versammlung der Argumentation der WG LIZ dennoch folgen, werde sie das Ergebnis  selbstverständlich akzeptieren.  Mit einer Abwahl rechnet Benyr freilich ebenso wenig, wie die meisten Fraktionsvorsitzenden - Peter Janßen inklusive.  Keine, lautet dessen Antwort auf die Frage nach den Chancen, die er sich selbst ausrechne. Wir werden den Antrag ablehnen, heißt es von der GLH (Franz Beiwinkel), nahezu identisch fällt die Antwort von FDP-Fraktionschef Christopher Hörst aus. Rückendeckung erhält Benyr logischerweise auch von ihrer eigenen Partei. Ich sehe keine Gründe für eine Abwahl, stellt Hermann Peter Arnold, Fraktionsvorsitzender der CDU, fest. Es entspreche jedoch der Vorgehensweise der WG LIZ, zunächst gegen einzelne Entscheidungen Beschwerde einzulegen, und, wenn das nicht hilft, gegen Personen vorzugehen.
Benyr kündigt derweil schon jetzt Änderungen in der künftigen Amtsausübung an: „Sicherlich werde ich vermehrt von meinem Hausrecht Gebrauch machen und neben Ordnungsmaßnahmen, Rügen oder Ermahnungen auch Saalverweise aussprechen, sollten die Redner sich nicht an eine angemessene und respektvolle Umgangsform halten oder sich mehrfach beleidigend äußern.

ZWEITER VERSUCH
                                                                                                       
    Die WG LIZ hat bereits Routine entwickelt im Stellen von Abwahlanträgen gegen Kollegen aus der Stadtpolitik. Betroffen waren bereits mehrere Ausschussvorsitzende sowie zwei Stadtverordnetenvorsteher. Im Juli 2015 scheiterte ein Antrag auf Abwahl von Benyrs Vorgänger Horst Wondrejz (CDU), Benyr selbst war bereits am 2. Februar 2017 erstmals betroffen. Das Ergebnis damals: Außer WG LIZ wollte niemand an Benyrs Sessel sägen - zwei Stimmen für, 32 Stimmen gegen die Abwahl.

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Starkenburger Echo
1. November 2019
rid

Vorstoß bei Stellplätzen 

Koalition will nachträglichen Um- und Ausbau von Wohnraum erleichtern

HEPPENHEIM.Wer baut, muss Stellplätze für Autos schaffen. Das gilt auch für den, der nachträglich sein Dach- oder Kellergeschoss in Wohnraum umwandelt oder aufstockt. Das ist dann oftmals aus Platzgründen gar nicht mehr möglich. Bedeutet für den Bauherrn: Er muss eine Ablöse bezahlen. Für nicht wenige ein Grund, dann lieber auf das Vorhaben zu verzichten. Wie Klaus Bitsch (CDU) erklärte, bedeute das Zahlen einer Ablöse Kosten zwischen 10 000 und 30 000 Euro.
Wir nehmen in Kauf, dass es dadurch Probleme gibt Jean-Bernd Neumann, SPD-Sprecher
Die Koalition aus CDU und SPD in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung will aus diesem Grund eine Änderung der Stellplatzsatzung der Stadt erreichen. Eine entsprechende Änderung in der Hessischen Bauordnung mache eine solche möglich. Die Satzung über Stellplätze und Garagen für Kraftfahrzeuge sowie Abstellplätze für Fahrräder sei dahingehend zu überarbeiten, dass künftig vollständig auf die Errichtung von notwendigen Stellplätzen verzichtet wird, deren Stellplatzbedarf durch nachträglichen Aus- oder Umbau entstehe.
Außerdem solle die Regelung in die Satzung aufgenommen werden, dass bis zu einem Viertel der notwendigen Stellplätze durch Abstellplätze für Fahrräder ersetzt werden. Dabei seien für einen notwendigen Stellplatz vier Abstellplätze für Räder herzustellen. In der Begründung des Antrags heißt es, dass durch Änderungen in der Hessischen Bauordnung „im Sinne der benötigten Schaffung von Wohnraum die Ausbaumöglichkeiten finanziell erleichtert werden, indem auf die Schaffung oder Ablösung ansonsten nötiger Stellplätze verzichtet werden kann“.
„Wir nehmen in Kauf, dass es dadurch Probleme gibt“, so Jean Bernd Neumann (SPD) in der Begründung des Antrags. Aber wer zum Beispiel größere Wohnungen in kleinere aufteile, würde so nicht mehr dafür „bestraft“ werden.
Franz Beiwinkel (GLH) befürchtete, dass Häuslebauer durch diese Neuregelung ein Schlupfloch sehen, erst einmal bauen und dann erst später weitere Wohnungen im Haus ausbauen, um Stellplätze zu sparen. Beiwinkel plädierte für die Ergänzung des Antrags, dass eine solche Regelung nur für Gebäude gelte, die vor dem 7. Juli 2019 fertiggestellt worden seien. Neumann bezweifelte hingegen, dass der Gesetzgeber eine Einschränkung auf bestehende Gebäude zulasse. Ulrike Janßen (LiZ) monierte, diese Regelung gehe „am wirklichen Leben vorbei“. Sie glaube nicht, dass in Zukunft Menschen ohne Autos auskommen. „Auch Elektro-Autos muss man irgendwo hinstellen“, gab sie zu bedenken. Die geforderte Änderung der Stellplatzsatzung hält sie „für eine Kleinstadt wie Heppenheim für nicht richtig“. Auch der Verzicht auf die Zahlung einer Ablöse sei falsch. Der Antrag wurde mehrheitlich angenommen.
Abgelehnt wurde ein Antrag der LiZ, dass sich der Magistrat mit Kommunen in Verbindung setzen solle, die regenerativ angetriebene Busse für den ÖPNV einsetzen, um deren Erfahrung hinsichtlich Kosten und Zuverlässigkeit in Erfahrung zu bringen. Als Beispiel nannte sie Lampertheim und die französische Stadt Auxerre. Die Kommunalpolitikerin verwies darauf, dass es auch möglich sei, Zuschüsse zu generieren. E-Busse seien
ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn sie persönlich Brennstoffzellen für die Zukunft halte.

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Starkenburger Echo
1. November 2019
rid

Ein Schild ist Stein des Anstoßes

Wählergemeinschaft LIZ fordert die Entfernung des Zeichens am Holzamer Platz / Bürgermeister erklärt, dass es schon abgebaut ist


Durch ein Gutachten wurde der Mitbegründer der Heppenheimer Festspiele und Heimatdichter, Hans Holzamer, als Nazi entlarvt. Deshalb wird der Holzamer-Platz nun umbenannt, die Tafel am Gedenkstein wurde bereits entfernt. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Immer wieder, so monierte die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (LIZ) im Rahmen des Bau-, Umwelt und Stadtentwicklungsausschusses (BUS), würden Garagen und Carports von Eigentümern und Mietern zweckentfremdet, etwa als Lagerfläche. Andere würden ihre Garage vermieten. Die Folge: Die Autos blockieren Parkraum auf öffentlichen Flächen. Man forderte Bürgermeister und Ordnungsamt gegebenenfalls unter Einbeziehung der Bauaufsicht auf, eine solche Zweckentfremdung ordnungsrechtlich zu ahnden, um so die bestimmungsgemäße Nutzung zu erwirken. Die anderen Ausschuss-Mitglieder sahen diesen Antrag als rechtlich nicht realisierbar an, weil weder Stadt noch Kreis Grundstücke betreten dürften, um beispielsweise zu kontrollieren, wie eine Garage genutzt werde. Der Antrag wurde abgelehnt.
Das gleiche gilt für den Vorstoß, mit dem die LiZ erreichen wollte, dass das Ordnungsamt verstärkt Gehwegparker kontrollieren und mit Strafzetteln versehen solle, damit die „Fußgänger als schwächstes Glied der Kette“ sowie die Fahrradfahrer auf den Radwegen bessere Verhältnisse vorfänden.
Den Antrag, das Schild vom Holzamer Platz zu entfernen, zog Ulrike Janßen (LIZ) zurück, nachdem Bürgermeister Rainer Burelbach mitteilte, das sei bereits geschehen. Eine Notwendigkeit, auch den Stein zu entfernen, auf dem die Tafel angebracht war, liege nicht vor.
Am Zebrastreifen in der Lorscher Straße möge die Bordsteinkante abgesenkt und somit barrierefrei werden. Außerdem sollten taktile Elemente für Sehbehinderte dort angebracht werden, so ein weiterer Antrag der LIZ. Länger als über den Antrag selbst wurde über die mögliche Befangenheit von Ausschussmitgliedern diskutiert. Schließlich wurde Ulrike Janßen, die nur wenige Meter entfernt wohnt, wegen Befangenheit ausgeschlossen. Jean-Bernd Neumann (SPD) dagegen, der nach eigenen Angaben rund 200 Meter entfernt wohnt, durfte an der Aussprache und Abstimmung teilnehmen. Diese Entscheidung möchte Janßen nun von der Kommunalaufsicht prüfen lassen. Stadtrat und Behindertenbeauftragter Helmut Bechtel konnte mitteilen, dass die Maßnahme bereits „in absehbarer Zeit“ vorgesehen sei. Der Antrag der Freien Wähler im Bau-, Umwelt und Stadtentwicklungsausschuss, die Tiefgarage an der Lehrstraße zu reinigen, wurde zurückgezogen. Der Grund war erfreulich: In der Zwischenzeit hat eine solche Maßnahme bereits stattgefunden. Die Zuständigkeit für die Reinigung, so erläuterte Bürgermeister Rainer Burelbach, liege bei der Wohnungseigentümergesellschaft. Er teilte mit, dass inzwischen die gesamte Beleuchtung in der Tiefgarage ausgewechselt worden sei. 204 Stellplätze gibt es in der Tiefgarage, die städtischen Mitarbeiter können in der untersten Ebenen zu vergünstigten Konditionen parken. Seitdem seien 206 von 204 Stellplätzen vermietet, davon 69 von Bediensteten der Stadt und Honorarkräften der Musikschule. 206 von 204? D
as erklärt das Stadtoberhaupt wie folgt. Von den Musikschullehrern beispielsweise würden einige nicht jeden Tag unterrichten, so könne ein Stellplatz mehrfach vermietet werden. Zu den Dauermietern kämen unter der Woche durchschnittlich 84 Kurzzeitparker hinzu, an den Wochenenden sei es ungefähr die Hälfte. Im Vergleich zu der Zeit „vor drei oder vier Jahren eine riesige Steigerung“, so Burelbach.
Außerdem wurde darüber informiert, dass Anfang des kommenden Jahres ein zweiter Parkautomat im Einfahrtsbereich hinzukomme. Die Gelder für einen neuen farblichen Anstrich der Tiefgarage sei im nächsten Haushalt vorgesehen.

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Starkenburger Echo
31. Oktober 2019
rid

Keine Mautstraße zur Starkenburg 

FDP möchte Kostenplanung zur Sanierung der Strecke zum Heppenheimer Wahrzeichen erstellen lassen /Ausschuss lehnt den Antrag ab

HEPPENHEIM. Wer den Starkenburgweg hinauf zu Heppenheims Wahrzeichen fährt, der wird im Auto ganz schön durchgeschüttelt. Spätestens seit den verstärkten Bautätigkeiten entlang des Kopfsteinpflaster-Sträßchens ist es zur Buckelpiste geworden. Eine Kostenplanung zur Sanierung des Starkenburgweges samt Eruierung möglicher Fördermittel und Zuschüsse, diesen Antrag stellte die FDP-Stadtverordnetenfraktion im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses (BUS) zur Diskussion. Auch mögliche Sanierungen im Kanal- und Infrastrukturnetz seien dabei zu berücksichtigen.
Ein typischer FDP-Antrag für Sachen die schon am Laufen sind Klaus Bitsch, CDU-Abgeordneter
Zur Refinanzierung eines solchen Vorhabens brachte Christopher Hörst (FDP) eine Mautanlage ins Spiel: Wieso nicht nach der Hausnummer 50 eine Schranke errichten, sodass Besucher der Starkenburg nur gegen ein Entgelt weiter fahren dürfen? Der Verkehrs- und Heimatverein, so der Liberale, habe zum wiederholten Mal auf den schlechten Zustand des Weges und dessen Bedeutung hingewiesen. Den Antrag habe man schon einmal gestellt, nun aber präzisiert. Hörst hob hervor, dass es nicht darum gehe, nach der Sanierung eine „Rennstrecke
zu erhalten, „sondern jeder soll hochkommen, ohne einen Achsbruch zu erhalten. Eine Sanierung könne sich seine Fraktion auch abschnittsweise vorstellen. Mautstrecken zu Sehenswürdigkeiten gebe es in Bayern häufig, auch in Südhessen gebe es Beispiele.
Erste Stadträtin Christine Bender verwies darauf, dass der Verwaltung eine Prioritätenliste zur Sanierung der Straßen vorliege. Der Starkenburgweg rangiere dort auf Rang 8. Zwei Straßen würden jetzt gemacht, damit rutsche die Starkenburgzufahrt weiter nach vorne. Wann dann der Starkenburgweg an der Reihe sei? Hier tat sich Bender mit einer Schätzung schwer. Man könne nur ein Investitionsvolumen von 10 Millionen Euro ehrlich abarbeiten. Außerdem könne es sein, dass sich Prioritäten noch einmal verschieben. So hätten die Kindergärten Vorrang.
Eine Kostenschätzung ohne Vorentwurfsplanung und Rücksprache mit dem Denkmalamt halte sie für „extrem schwierig
. In Sachen Schranke habe es bereits eine erste Rückmeldung der Nutzer der Starkenburgsternwarte gegeben, die angesichts der zahlreichen Veranstaltungen, die dort stattfänden, erhebliche Bedenken geäußert hätten.
Jens Karsten (CDU) erwähnte Ähnliches in Bezug auf den Schützenverein, der an der Starkenburg seine Vereinsstätte hat. Hier konterte Hörst: Er selbst sei Mitglied des Schützenvereins und habe, nachdem er seine Idee dargelegt habe, positive Rückmeldungen bekommen. Karsten gab darüber hinaus zu bedenken, dass durch eine Mautregelung auch Burgschänke und Jugendherberge Gäste verlieren könnten.
„Ein typischer FDP-Antrag für Sachen, die schon im Laufen sind
, sei dies, so Klaus Bitsch (CDU). Ulrike Janßen (LiZ) befürchtet, dass viele Leute dann bis zur Hausnummer 50 fahren würden und dann wieder umdrehen. „Es wird genauso viel gefahren, meinte sie. Hörst erwiderte, das sei mit einer Beschilderung zu verhindern. Außerdem gebe es Möglichkeiten: Entweder freie Zufahrt bei Veranstaltungen, die Ausgabe von Tickets oder Münzen an Gäste der Jugendherberge. „Das herauszufinden ist ja Teil des Antrags.
Jean-Bernd Neumann findet angesichts des Zeitfensters bis zur Realisierung der Sanierung und der Baukostenentwicklung in dieser Zeit, dass „eine seriöse Ermittlung der Kosten nicht möglich ist. Darüber hinaus sieht er es nicht für sinnvoll an, Anträge für Vorhaben zu beschließen, „die nicht in unserer Legislaturperiode umgesetzt würden. Das binde unnötig Arbeitskraft. Der Antrag wurde abgelehnt.

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Starkenburger Echo
31. Oktober 2019
rid

Pilotprojekt für Heppenheim 

Kreisstadt soll ein elektronischs Parkleitsystem bekommen / Start im Februar

HEPPENHEIM. Der erste Schritt ist gemacht: So wie es aussieht, wird Heppenheim ein elektronisches Parkleitsystem bekommen. Der Weg dafür wurde während der Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses geebnet, erläuterte Erste Stadträtin Christine Bender. Drei elektronische Anzeigentafeln sollen es zunächst sein. Die Schilder verfügen über eine Restparkplatzanzeige, sodass bald jeder weiß wie viele Parkplätze in der Tiefgarage in der Lehrstraße noch frei sind.
Eine der Anzeigetafeln wird am Postknoten für jene Autofahrer zu sehen sein, die aus Richtung Autobahn die Innenstadt ansteuern. Ein weiteres „dynamisches Schild
findet man an der Kreuzung B3/Lehrstraße, das dritte dann an der Einmündung zum Parkhaus. So werden Autofahrer nicht nur auf das Parkhaus hingewiesen, sondern wissen mithilfe der Restplatzanzeige, ob ein Ansteuern überhaupt lohnt. „Es ist ein Pilotprojekt, so Bender. Ein ortsansässiger Profi in Sachen Parkleitsystem, der in der Vergangenheit von der FDP-Stadtverordnetenfraktion immer wieder ins Gespräch gebracht worden war, und der Hersteller der Schranke arbeiten hier zusammen. An der Schranke wird erfasst, wann ein Pkw ein- oder ausfährt. Derzeit wird noch das Design der Schilder abgestimmt. Mit einer Umsetzung des Vorhabens rechnet man im Rathaus im Februar.
Und wie geht es weiter, wenn sich das Pilotprojekt bewähren sollte? „Wir werden grundsätzlich versuchen, mit allen Parkhäusern Heppenheims ins Gespräch zu kommen
, kündigt die Erste Stadträtin an. Wenn sich der Versuch bewährt, könnten dann alle Tiefgaragen ans Parkleitsystem angeschlossen werden. Inwieweit auch der Parkhof einmal Teil des Parkleitsystems werden kann, ließ Bender offen. Sobald es um die Parkhof-Planung gehe, müsse dieses Thema jedoch auf alle Fälle mit angesprochen werden. Bis zu Beginn der Sitzungsrunde im Jahr 2020, so wünscht es sich die FDP-Fraktion, soll der Magistrat ein Konzept zur Verbesserung der Parksituation in Heppenheim vorstellen. Dabei, so Christopher Hörst in der Begründung des Antrags in Richtung Franz Beiwinkel (GLH), gehe es nicht unbedingt um mehr Parkplätze, sondern vielmehr um eine bessere Parkraumbewirtschaftung. Beiwinkel unterstrich, seine Fraktion sei gegen ein „Wohlfühlparken in der Innenstadt: „Das wollen wir nicht. Eine fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen wollte, habe es zwar gegeben, es sei jedoch nur zu zwei Treffen gekommen. Danach habe sich die Gruppe verlaufen, so Hörst.
Isa Serdani (CDU) bemängelte, dass es keinen Abschlussbericht der Gruppe gebe. Andere Fraktionen fühlten sich jedoch ausreichend informiert. Grundsätzliche Zustimmung zum Antrag der FDP signalisierte Ulrike Janßen (LiZ). Von CDU und Freien Wählern kam der Einwand, ein Konzept liege bereits vor, es müsse nur vorgestellt werden. Schließlich wurde der Antrag in leicht abgewandelter Form mit neun Ja-Stimmen angenommen, Isa Serdani (CDU) und Franz Beiwinkel (GLH) stimmten dagegen.

HIN UND HER
                                                                                                       
   Die Heppenheimer Freidemokraten zogen einen Antrag zurück, der die Vorlage eines Konzepts zur nachhaltigen Entwicklung der Innenstadt und des Parkhofareals zum Inhalt hatte, um diesen noch einmal genauer zu formulieren. Es gibt keinen Mangel an Konzepten, sondern einen Mangel an Umsetzung, kommentierte es Jean-Bernd Neumann (SPD): Dieser Antrag ist schlicht schlecht, befand Neumann. Was ihr erreichen wollt, habt ihr nicht hingeschrieben. Wenn ihr was beantragen wollt, dann schreibt doch bitte rein, was ihr wollt.

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Starkenburger Echo
29. Oktober 2019
fran

Heikles Thema Hundewiese

FDP-Fraktion stellt abermals einen Antrag zur Errichtung einer Bewegungsfläche, erhält aber kaum Unterstützung

HEPPENHEIM. Ein knappes Jahr ist es her, dass die FDP-Fraktion in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung mit ihrem Antrag zur Errichtung einer Hundewiese in der Kreisstadt scheiterte. Die Entäuschung darüber ist nun offenbar einer neuen Aufbruchstimmung gewichen. Anders lässt sich ein erneuter Anlauf der Liberalen in Sachen Hundewiese wohl nicht erklären.
Doch schon bei der jüngsten Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses folgte die nähste Ernüchterung: Einzig FDP-Fraktionschef Christopher Hörst und Hubert Vettel von den Freien Wählern votierten im Ausschuss für den Antrag, der den Magistrat auffordern soll, „ein Konzept für die Errichtung einer Hundewiese vorzulegen. „Ich würde eine Hundewiese als Ergänzung zum Hundeplatz auf dem Gelände des Clubs der Hundefreunde sehr begrüßen, sagte Vettel, forderte aber zugleich: „Diese Wiese muss natürlich auch eine gewisse Größe haben. Mit 20 mal 30 Meter ist es nicht getan. Dies sehen die Liberalen ähnlich. Und offenbar nicht nur die. „Dieser Antrag beruht auf der Initiative Heppenheimer Bürger, der wir uns vollumfänglich anschließen können, heißt nämlich vonseiten der Fraktion. Umso erstaunter zeigte sich Hörst über die nach wie vor ablehnende Haltung der anderen Fraktionen: „In anderen Kommunen wie Bürstadt oder Lorsch entsteht eine Hundewiese nach der anderen. Nur bei uns sieht man keine Notwendigkeit. Sein Ratschlag: Magistrat und Mandatsträger sollten sich bei den angesprochenen Kommunen informieren - und nicht vorschnell entscheiden.
Dies sei nicht richtig, entgegnete CDU-Mann Jens Karsten: „Wir hatten die Hundewiese schon auf der Tagesordnung, an unserer Meinung hat sich nichts geändert. Zudem stellte er fest: „In Heppenheim gibt es ausreichend Grunflächen, auf denen sich die Hunde austoben können. Außerdem stoßen die neuen Bewegungsflächen in den jeweiligen Kommunen nicht nur auf Begeisterung: „In Lorsch hieß es beispielsweise sofort, die Wiese sei zu klein.
Kritik übten die Vertreter der anderen Fraktionen auch daran, dass der FDP-Antrag keinen genauen Ort vorsehe, sondern lediglich die Erstellung eines Konzepts einfordere. Tatsächlich schreibt Hörst im Antrag: „Die Örtlichkeit ist von mir nicht einfach zu bewerten, da ich nicht weiß, welche Grünflächen außerorts oder auch innerorts der Kreisstadt Heppenheim gehören. Die von Hörst dennoch ins Spiel gebrachten Freiflächen in der Nähe des Tierheims oder in der Nähe der Bürgermeister-Kunz-Straße stießen insbesondere bei Ulrike Janßen (WG LiZ) auf Ablehnung. Entgegen Hörsts Hoffnung, eine Hundewiese könnte den Hunden des Tierheims guttun und vielleicht sogar „die Anzahl eventueller Gassi-Gänge (oder gar Vermittlungen) erhöhen, betonte Janßen: „Das Gegenteil wäre der Fall. Das Bellen der anderen Hunde würde den Hunden im Tierheim sehr zusetzen.
Zwar sei die Wählergemeinschaft einer Hundewiese gegenüber nicht abgeneigt, habe ja sogar eine etwaige Berücksichtigung im Bebauungsplan für die Nordstadt II vorgeschlagen, doch könne sie dem FDP-Antrag nicht zustimmen. Zudem erinnerte sie daran, dass eine Hundewiese nicht nebenbei errichtet werden könne: „In Bürstadt wurde dafür extra ein Bebauungsplan erstellt. Und grundsätzlich gelte: „Wer sich einen Hund anschafft, sollte die kommunalen Gegebenheiten im Vorfeld bedenken.
Ablehnende Worte gab es aus den Reihen der SPD. „Das muss nicht sein, schon gar nicht in Heppenheim, steilte Egon Eisermann für die Sozialdemokraten klar. Außerdem seien die Felder außerhalb der Kreisstadt binnen weniger Minuten erreichbar, was eine Hundewiese überflüssig mache - zumal derartige Einrichtungen eher als „Zwangsbegegnungsraum zu betrachten seien.
FDP-Mann Hörst wollte das so nicht stehen lassen: „Bei allem Respekt: Du hast keine Ahnung, erwiderte er. Was freilich nichts an Eisermanns Nein-Stimme änderte. Und mit großer Wahrscheinlichkeit werden demnächst auch die Stadtverordneten - erneut - zu keinem anderen Urteil kommen.

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Starkenburger Echo
23. Oktober 2019
reb

Kulturfonds erst mal vom Tisch

Mit 50 000 Euro wollte die FDP jedes Jahr Kulturschaffende fördern. Doch der Antrag stieß im Parlament nicht auf Gegenliebe.

HEPPENHEIM. Die FDP will die Verteilung öffentlicher Gelder für kulturelle Veranstaltungen transparenter machen. Deshalb hat die Partei im Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport einen Antrag zur Einrichtung eines Kulturfonds eingebracht. 50 000 Euro soll die Stadt jedes Jahr dort einzahlen, zwei Euro pro Einwohner. Doch im Parlament stieß der Vorstoß auf Unverständnis - besonders, weil die Partei nicht um Zu- oder Abstimmung bat, sondern „ausdrücklich um Beratung.
Hintergrund der Idee war es, „dass allen kreativen Kulturschaffenden Förderung zugänglich gemacht werden soll. Das ist bislang nicht der Fall, nur einzelne Veranstaltungen wie die Gassensensationen oder der Weinmarkt werden finanziell unterstützt. Der von der FDP-Fraktion ausgearbeitete Kulturfonds sieht vor, jedes Jahr 50 000 Euro zu verteilen. Die Maximalförderung eines Projekts liege demnach bei 1000 Euro pro Veranstaltungstag und 10 000 Euro pro Veranstaltung, so der Plan. Voraussetzung für die Gewährung von Fördermitteln sei, dass die Antragsteller zuvor alle Möglichkeiten der Finanzierung ausgeschöpft haben. „Das kann Heppenheim nicht schaden, sagte Markus Wilfer (FDP) im Ausschuss. Der Fonds solle der Einrichtung neuer, kreativer und künstlerischer Angebote in Heppenheim dienen, müsse aber von allgemeinem, städtischem Interesse sein. Vorrang bei der Förderung hätten Kinder- und Jugendprojekte, aber auch generationsübergreifende Kulturprojekte.
Doch auf Begeisterung stieß der Antrag bei den anderen Parteien nicht. „Wir haben ein unheimlich lebendiges Kulturleben, das vielseitig gesponsert wird
, sagte Franz Beiwinkel (Grüne). Und obwohl Heppenheim als Kleinstadt solch ein reges Kulturleben habe, hätten auch neue Kulturschaffende die Chance, sich am Markt zu etablieren. Als Beispiele nannte er das „Heppening und Maiberg Open-Air - wobei Letzteres noch vor einer ungewissen Zukunft steht. „Warum sollten wir ein funktionierendes System vom Kopf auf den Fuß stellen, obwohl es keinen Bedarf gibt?, wunderte sich Beiwinkel über den Vorstoß.
Ulrike Janßen (WG LIZ) interpretierte den Antrag dahingehend, dass er für bislang großzügig geförderte Veranstaltungen wie die Gassensensationen (20 000 Euro) und den Weinmarkt (13 000 Euro) rigorose Kiirzungen vorsehe. „Dann könnten die Gassensensationen in der Form einpacken
, sagte sie. „Ich habe das auch als Angriff auf die Gassensensationen empfunden, sagte Kerstin Buchner von den Freien Wählern, die sich vom Antrag „irritiert zeigte. Auch Johanna Jacobi (CDU) sah mehr Fragen als Antworten. Werden Gelder gedrosselt? Berücksichtigt der Fonds Vereine oder auch Kommerzielle? „Ich habe nicht verstanden, wofür das Geld sein soll, sagte die Christdemokratin. Und Jan Christopher Herbert (SPD) kritisierte, dass der Kulturfonds mehr Bürokratie schaffe. Außerdem: Der Beirat, der die Verteilung der Gelder regeln solle, „sorgt nicht gerade für Transparenz, so Herbert.
In seinem Redebeitrag kritisierte Grünen-Fraktionsvorsitzender Franz Beiwinkel noch einmal die Vorgehensweise der FDP. Er nannte es ein „merkwürdiges Verfahren
, den Antrag nur zur Beratung und nicht zur Abstimmung zu stellen. Dafür sei ein Ausschuss der falsche Ort. Markus Wilfer zog den Antrag schließlich zurück, er solle aber im Geschäftsgang bleiben, so der Liberale.

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Starkenburger Echo
22. Oktober 2019

LESERBRIEFE
                                                                                                       
Zum Artikel „Holzamer-Platz“ wird zum Le-Chesnay-Platz:

Verdammung

Für die Heppenheimer Mundart ist der im Zweiten Weltkrieg in Russland vermisste Lokalpatriot eine erste Adresse. Die nach ihm benannte Grünfläche in der Nähe des Schwimmbads war nur wenigen älteren Bürgern noch als Holzamer-Platz in Erinnerung. Die Forderung der Stadtverordneten Ulrike Janßen, anlässlich einer von den Stadtverordneten beschlossenen Umbenennung auch den Gedenkstein zur Erinnerung an den Lokalpatrioten zu entfernen, erinnert mich an die römische Geschichte. Durch Senatsbeschluss verfielen die Kaiser Nero, Caligula und Domitian der ,,damnatio memoriae, also der Tilgung jedweden Ansehens wegen zahlreicher Verbrechen durch Beseitigung ihrer Namen auf allen Inschriften. Es spricht für den praktischen Sinn der alten Römer, dass von den Kaiserbüsten zwecks Wiederverwendung nur der Kopf abgeschlagen wurde. Vielleicht kommt als nächste Forderung, die Dr. Heinrich Winter-Straße umzubenennen oder die Gedenktafel im Amtshof mit einem Zitat des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss zu beseitigen. Der Fachwerkforscher Winter war NSDAP-Mitglied, Theodor Heuss hat als ausgewiesener Demokrat 1933 im Reichstag dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt. Wir erleben in Südwesten eine Renaissance der Mundart als Teil unserer  Kultur. Für Holzamer, dessen bekannteste Mundartkomödie nach dem Zweiten Weltkrieg über 200 Mal in Darmstadt aufgeführt wurde, sollte die Erinnerung nicht ausgelöscht werden.
Ulrich Obermayr Heppenheim

Da gab es andere

Mit Entsetzen habe ich den Bericht über die Umbenennung des Holzamer-Platzes gelesen. Dass die Politiker der CDU- und FDP sich vor den Karren spannen lassen, hätte ich nicht gedacht. Hans Holzamer, Mitbegründer der Heppenheimer Festspiele, war ein sehr beliebter Lehrer. Von meiner Mutter, die bei ihm Theater spielte, habe ich nie gehört, dass er irgendwelche Nazisprüche geäußert hätte. Da gab es andere in Heppenheim. Sie war begeistert von seiner pädagogischen Art. Es ist schade, dass meine Mutter sowie viele Zeitzeugen schon verstorben sind. Man könnte fast meinen dass genau dieser Zeitpunkt abgewartet wurde. Alle Zeitzeugen würden sich im Grabe umdrehen. Außerdem frage ich mich, warum man Hans Holzamer noch in den letzten Kriegstagen an die Front schickte, wenn er doch so ein guter Nazi war. Wenn man schon die Namen der Plätze alle umbenennen will, wäre mein Vorschlag: Heppenheirn könnte mit Bensheim den Namen tauschen. Übrigens: In Heppenheim soll es demnächst eine neue Sporthalle geben. Ich würde es begrüßen, wenn diese Halle in Erinnerung an die sportlichen Erfolge von Hans-Jörg Holzamer, ein Sohn von Hans Holzamer, in Holzamer-Halle umbenannt  würde. Oder gibt es in Heppenheim Sippenhaft?
Irene Drayß Heppenheim
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Starkenburger Echo
19. Oktober 2019
reb

Holzamer-Platz wird zum Le-Chesnay-Platz

Magistrat beschließt Namensänderung

HEPPENHEIM. Der Holzamer-Platz in Heppenheim hat einen neuen Namen bekommen. Weil der Namensgeber des Platzes durch ein Gutachten als Nationalsozialist entlarvt wurde, hat der Magsitrat nun reagiert: Ab sofort soll der Platz am Schwimmbad den Namen Le-Chesnay-Platz tragen. Das teilte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss mit. Aber Moment mal? Hat Heppenheim nicht bereits einen Le-Chesnay-Platz? Korrekt. Doch dieser Platz wird jetzt nicht mehr so genannt. Der Park am Haus der Gesundheit in der Kettelerstraße soll ebenfalls einen neuen Namen erhalten, der allerdings noch nicht feststeht. Der Freundeskreis Heppenheim-Le Chesnay sei eingeweiht, so Burelbach. Ulrike Janßen (WG LIZ) und Kerstin Buchner (Freie Wähler) schlugen Kalterer Platz als neuen Namen vor. Dann bräuchte aber wiederum der derzeitige Kalterer Platz am Bahnhof einen anderen Namen. Darüber wird noch entschieden. Ulrike Janßen forderte zudem, dass der Gedenkstein für Hans Holzamer, der unter anderem die Festspiele mit ins Leben gerufen hatte, noch in diesern Jahr entfernt werden solle.

Der Holzamer-Platz am Schwimmbad ist bald Geschichte. Der Gedenkstein soll entfernt werden. ARCHIVFOTO: SASCHA LOTZ

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Starkenburger Echo
19. Oktober 2019
reb

Der Vorentwurf des Planungsbüros Studio Baukultur sieht eine Bühne und einen großzügigeren Haupteingang vor. GRAFIK: STUDIO BAUKULTUR

Eine Bühne für den Amtshof

Nächster Vorentwurf sieht gemauertes Podest und Demontage der Weintanks vor

HEPPENHEIM. Der Amtshof wird wohl eine feststehende Bühne im Innenhof bekommen. Zudem sollen die unterirdischen Weintanks ausgebaut werden und ein neuer Keller entstehen. Das sehen die Vorentwurfspláne des beauftragten Planungsbüros Studio Baukultur vor. Diese wurden am Donnerstagabend dem Ausschuss fur Soziales, Kultur und Sport vorgestellt und sorgten fiir Anklang bei den meisten Politikern. Allerdings hat auch der Denkmalschutz noch ein Wörtchen mitzureden..
Einig ist man sich, dass der Amtshof in den nächsten Jahren zum Kulturzentrum umgebaut werden soll. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Gewölbekeller, der derzeit ungenutzt ist. Dort soll eine Veranstaltungsstätte für kleinere Konzerte, Lesungen oder Empfänge entstehen. Doch der Raum ist begrenzt, für eine Möblierung (Tische, Stühle, Theken, Rednerpult) gibt es nicht genügend Lagerfläche. Dieses Problem will das Studio Baukultur mit dem Ausbau der Weintanks lösen. Dort, im Keller unter dem Innenhof, stünde weitere Fläche zur Verfügung. Die nicht mehr genutzten Weintanks der Winzergenossenschaft würden mehr Fläche bieten als die für die Möblierung benötigten 40 Quadratmeter. Darüber hinaus könnten dort genderneutrale Toiletten and der Fahrstuhlschacht gebaut werden, damit der Gewölbekeller barrierefrei wird. 
Der Weintank ist sowieso marode, undicht and statisch bedenklich, sagte Planer Stefan Schmilinsky im Ausschuss. Deshalb plädiert er dafür, den Keller auszuheben, die Weintanks zu entfernen.und durch einen neuen Keller zu ersetzen. „Das kostet keine wertvollen Flächen, so der Ingenieur.
Eine weitere große Veränderung steht dem Innenhof bevor. Dort könnte eine fest installierte Biihne gemauert werden. Das Podest umfasst laut Planungen 60 Quadratmeter und ist 80 Zentimeter hoch. Optisch soll es sich der bestehenden Fassade des Amtshofs anpassen. 
Der Denkmalschutz muss sich noch äußern, sagte Schmilinsky, der aber optimistisch ist: Ich halte es fiir genehmigungsfáhig, sagte er. Auch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) ist guter Dinge: „Der.Amtshof hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verdändert. Der jetzige Zustand entspreche enicht dem ursprünglichen.
Wir erhoffen uns eine Belebung des Hofs. Christine Bender, Erste Stadträtin
„So ein Gebäude lebt
, sagte Burelbach und erzählte von einer alten Postkarte, die den Amts hof mit einem ähnlichen Podest zeigt, wie es die Planung des Studios Baukultur vorsieht. Die Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) glaubt,. dass durch die Bühne, die von Chören und Stadtkapelle oder bei den Gassensensationen genutzt werden könnte, der Amtshof mehr Zulauf erfahren. Menschen könnten auf den Stufen ein Eis in der Sonne genießen. Bender: „Wir erhoffen uns eine Belebung des Hofs.
Für die Umnutzung des Kellers sind im Haushalt 2019 525000 Euro eingestellt. Für 2020 und 2021 seien jeweils 600000 Euro notwendig, so Schmilinsky: Etwa 1,5 Millionen Euro wurden filr das ursprüngliche Nutzungskonzept geschätzt. Nun wären es 1,7 Millionen Euro. Davon hätte Heppenheim eine Veranstaltungsstätte für bis zu 90 Leute. „Der Amtshof würde einen großzügigeren Haupteingang, sowie Foyers im Erdgeschoss und Zwischen-Kellergeschoss bekommen
, meinte der Planer. „Und die neue Bühne wäre im Hof dauerhaft nutzbar.
Während nahezu alle Ausschussmitglieder fiir den Vorentwurf stimmten, verweigerte Ulrike Janßen (WG LIZ) ihr Okay. Sie nennt die Umbaupläne 
mutlos. Das sei schade fiir Heppenheim und seine Kulturschaffenden, so Janßen: „Für 1,7 Millionen Euro hätte ich mir mehr Kreativität gewünscht.“

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Starkenburger Echo
24. September 2019
jr

Neuer Ausschuss zur Akteneinsicht

Wählergemeinschaft fragt: Fungiert der Städtetag als reine Informationsquelle für die Heppenheimer Koalition?

HEPPENHEIM. Nach langer Zeit gibt es wieder einen Akteneinsichtsausschuss im Heppenheimer Stadtparlament. Dieser soll sich mit dem Antrag der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) mit einer „Untersuchung der städtischen Fragestellungen und gelieferten Städtetag-Anworten und der damit verbundenen vertraglichen Vereinbarungen zur Klärung der angemessenen Weitergabe der erhaltenen Informationen an die Stadtverordnetenversammlung“ beschäftigen. Wann er sich konstituiert, steht noch nicht fest.
Dem Wunsch von WG LIZ, dass sich der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss (HFW) mit dem Thema beschäftigt, wurde nicht Folge geleistet. Der Ausschuss wird eigens für die Untersuchung eingerichtet.
Zwei Ja-Stimmen der Antragsteller standen in der jüngsten Parlamentssitzung acht Nein-Stimmen und 20 Enthaltungen gegenüber, womit der Hauptausschuss als Akteneinsichtsausschuss ausfiel. Ähnlich ging es für den Versuch aus, ersatzweise den Sozial-, Kultur- und Sportausschuss zu beauftragen: Bei drei Ja- und 18 Nein-Stimmen sowie elf Enthaltungen hatte die WG LIZ auch hier keinen Erfolg. Weil Akteneinsichtsausschüsse aber auf Antrag eingerichtet werden müssen, bleiben den Parlamentariern nun einige Extrasitzungen nicht erspart. Der Ausschuss wird neun Mitglieder haben.
Zur Begründung für ihren Antrag heißt es seitens WG LIZ unter anderem, dass „der Städtetag offensichtlich als reine Informationsquelle für die Koalition (CDU und SPD, Anm. d. Red.) missbraucht“ werde. Außerdem seien in der Vergangenheit „in Hinsicht auf Unstimmigkeiten in der Stadtverordnetenversammlung verschiedene Anfragen gestellt“ worden, „die, wenn überhaupt, nur ausschnittweise wiedergegeben worden sind“. Es sei „zu klären, ob überhaupt und wann angefragt wurde, andererseits ob die gegebenen Antworten in Übereinstimmung mit den Städtetag-Antworten erfolgten“.
Weniger Diskussionen gab es bei zwei weiteren Themen, die im Stadtparlament eine Mehrheit fanden: Auf Antrag der Freien Wähler werden für die Stadtteile Hambach und Ober-Laudenbach in einem Modellversuch Mitfahrerbänke aufgestellt, die vor allem wenig mobilen Stadtteilbewohnern zugutekommen sollen. Und auch einem Antrag der Grünen Liste wurde stattgegeben: der Einstellung eines Nachhaltigkeitsbeauftragten und der Wiederbesetzung einer Koordinationsstelle Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit.

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Starkenburger Echo
21. September 2019
jr

Klares Ja für neue Nibelungenhalle

Große Mehrheit im Parlament billigt Vorbereitungen für den Bau des Millionenprojekts am Starkenburg-Stadion


Die Tage der alten Nibelungenhalle sind gezählt. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Im dritten Anlauf hat’s endlich geklappt: Mit 24 Ja-Stimmen bei zwei Nein-Stimmen hat das Stadtparlament die Vorentwurfsplanung für die neue Nibelungenhalle akzeptiert. Damit können die Vorbereitungen für den Bau des Millionenprojekts am Starkenburg-Stadion, der eigentlich noch in diesem Jahr hätte starten sollen, vorangetrieben werden.
Monatelange Verzögerungen hatte es gegeben, weil die früheren Beschlüsse keinen Bestand hatten: Der Vorsitzende des die Halle nutzenden Turnvereins Heppenheim (TVH), Karl-Heinz Krauß, hatte als Stadtverordneter der FDP an der Abstimmung teilgenommen und damit gegen den Befangenheitsparagrafen 25 der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) verstoßen.
Dass Krauß auch am Donnerstagabend beim diesbezüglichen Tagesordnungspunkt im Parlament saß, veranlasste Peter Janßen (WG LIZ) wie in den vorhergehenden Abstimmungen zu diesem Thema dazu, den Vereinsvorsitzenden zum Verlassen des Saals aufzufordern. Was dieser auch tat. Die gleiche Forderung traf Christopher Hörst (FDP), der als Präsident des FC Sportfreunde aus Sicht Janßens ebenfalls „befangen“ sei. Was Hörst, unterstützt von Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU), erfolgreich bestritt. Als Präsident, so Hörst, sei er in keinerlei Entscheidungen des Vereinsvorstands eingebunden: „Also bin ich auch nicht befangen.“
Hörst sprach von einem „mutwilligen Aufhalten eines für Stadt, Vereine, Schulsport wichtigen Projekts“ und von „Winkelzügen“, um den Neubau zu verhindern. Der von WG LIZ auch tatsächlich abgelehnt wird: Peter Janßen sowie seine Fraktions- und Ehepartnerin Ulrike Janßen plädieren nach wie vor für einen aus ihrer Sicht deutlich preiswerteren Umbau. Das, was derzeit geplant ist, sei „ein Kasten ohne Anspruch“.
Das sieht die große Mehrheit der Stadtverordneten ganz anders. Und der am Donnerstag erfolgte Beschluss sorgt nun dafür, dass die Stadt einen Investitionszuschuss von gut 4,5 Millionen Euro aus der „Hessenkasse“ plus ein „Kofinanzierungsdarlehen“ in Höhe von 505 404 Euro nutzen und das Projekt vorantreiben kann. Insgesamt sind 7,65 Millionen Euro für die neue Halle im Haushalt eingeplant, ein Betrag, der gedeckelt ist und damit am Ende auch nicht höher ausfallen darf.
Für das Geld soll eine Drei-Feld-Halle südlich der bestehenden Halle hochgezogen werden, die wiederum nach Fertigstellung des Neubaus abgerissen wird. Die neue Halle, die aus optischen Gründen einen nur etwa vier Meter hohen Sockel erhält, wird voraussichtlich 52 Meter lang, 47 Meter breit und bis zu 9,50 Meter hoch werden. Das Handballfeld wird 40 mal 20 Meter bieten, die Halle wird mit Vorhängen dreigeteilt, jedes der drei Spielfelder hat die Maße 27 Mal 15 Meter.
Knapp unter 500 Zuschauer haben auf mobilen Tribünen Sitzplätze zur Verfügung, hinzu kommen bei Bedarf Stehplätze auf der Galerie. Darüber hinaus gibt es drei Geräteräume, sechs Umkleideräume mit jeweils 20 Spinden, zwei Toiletten auf der Südwestseite des Neubaus, die auch von Stadionbesuchern genutzt werden können und im Obergeschoss mehrere Technikräume.
Der Haupteingang der neuen Nibelungenhalle wird sich künftig auf der Westseite befinden. Hier wird es auch ein Foyer geben, einen Mehrzweckraum und eine vollständig ausgerüstete Küche geben. Dies hat zur Folge, dass das im Nordteil des Stadions stehende Umkleidegebäude anderweitig genutzt werden kann. Es soll als
Vereinshaus unter anderem den Kraftsportlern des TVH Raum bieten.

FLEISSIG
                                                                                                       
   Von 32 Tagesordnungspunkten 27 geschafft: Ohne die Geschäftsordnung, die um 22 Uhr einen Schlussstrich zieht, hätten die Parlamentarier wohl bis Mitternacht weiterdiskutiert. Die verbliebenen fünf Punkte werden in der nächsten regulären Sitzung behandelt, weitere elf landen in der Ausschussrunde. Zu den Themen, die abgehakt wurden, gehören unter anderem Änderungen der Wasserversorgungs- und der Entwässerungssatzung.

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Starkenburger Echo
19. September 2019

LESERBRIEFE
                                                                                                       
Zur Umbenennung des Holzamer-Platzes:

Wer war dabei?

Wie kann sich jemand anmaßen, über eine Zeit zu urteilen, in der er noch nicht geboren war? Was wird da für Geld unnötig ausgegeben und damit attestiert? Bestätigt wird nur jene Begeisterung, die doch anfangs alle teilten, wie die Bildpostkarte von Heppenheim „Fahrt Hitlers die Bergstraße entlang“ zeigt: ein Jubel. Endlich Arbeit und Brot, wer wusste schon, dass es Kriegsvorbereitungen waren? Und wer wusste, wie Hans Holzamer darüber dachte, als er nach Russland musste, wo er, wie so viele, ein schlimmes Ende fand? Als Lehrer musste er selbstverständlich in der NSDAP sein – sonst...! Wie alt sind die Holzamer-Experten? Haben sie diese Diktatur erlebt und die Armut vorher? Nix Hartz IV, Kindergeld oder Ähnliches. Es braucht kein Denkmal für Hans Holzamer, nur ein Andenken an den Erfinder der Festspiele und heimatlichen Theaterstücke.
Erika Seeger Heppenheim

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Glosse UFFGSCHNAPPT,  De Hepprumer Hoinz vom 18. September 2019 im 'extra'

Bei de Bensemer muss mer uffbasse

Ehr Leit, isch glaab, die Fraa vun de Hepprumer LIZ-Baddei konn aanet sou mitde Bensmer. Do muss mer schun uffbasse, dass die Koarschler oam net iwer de Disch ziehe. Dene konn mer alles zutraue. Erscht häwese uns vor e paar Johrn ehrn friehere Boijemoaschder Hermann als Schärmherr fer unser Schdrooßefasnoacht gschickt. Dann sogar dene ehrn Schbarkassechef Tjarks. Des war doch schun arg hinnerlisdisch. Domols war johalb Bensem uff de Boa un hot in Hepprum „Bensem Ajo“ geplärrt, schdatt Hepprum Helau.
Vor korzem häwe die Koarschler ehr siebzischjährisches Jubiläum vun dene ehrne Wärtschaftsveroinischung gefeiert. Un wo? Im Halbe Mond in Hepprum. Un als Begriendung häwe die doch tatsäschlich gsoat, weil’se jo schun emo zwaamol de Schärmherr vun de Schdrooßefasnacht häwe schdelle därfe, häwese jetzt gemoant, do kennde se aa in Hepprum de Gebortsdoag feiern.
Un wer war net dodebei? Unsern Boijemoaschder, de Rainer, de „Burli“, wie’rer vun veel Mitabbeider im Roathaus gerufe wrd. Der „Burli“ hot wärreremol koa Zeit kabt orrer koa Luscht orrer wer waaß sunscht warum. Uff alle Fäll hot’der die Fraa Schdadträtin Schaab gschickt. Des hot jo gebasst,noachdem die Koarschler bei de Feschtveroaschdaldung vun de Wärtschaftsveroinischung im Halbe Mond uff die Fasnacht mit ehrne zwaa domolische Schärmherrn oagschbielt häwe. Immerhie war die Fraa Schaabdomols die Fraa Zugmarschall.
Isch moan, woann’s de Koarschler sou gut bei uns in Hepprum gfällt, solle sich doch mit Hepprum zammeschließe. Doann gibt Bensem de greeschde Schdadtteil vun Hepprum. Mer behoalte die erschde zwaa Silbe vun unserm Schdadtnoame„Heppen“ un die Koarschler die letztscht Silb vun ehrm Schdadtnoame „heim“. Des häb isch schun emol vor zwanzisch Johr vorgschloage. Des wolle die äwer net, die Bensemer.
Un jetzt wollese uns wärrer äjern, die Koarschler. Des hot die LIZ-Fraa aa feschtgschdellt. Die Bensemer wolle ehr Luft sauberer mache un wolle de Audoverkehr niemejh iwer deneehr B siebeunvärzisch in de Orrewoald fahrn losse, sondern über unser B vierhunnertsechzisch. Die LIZ-Fraa will uff koan Fall, dass die Bensemer ehr Lebensqualidät un ehrn Audoverkehr zu uugunschde vun Hepprum verbessern. Die waaß sogar, dass’es do e Oabschbroach zwische de Boijemoaschder gewe hawe soll. Des is jo’n Hammer. Do soll äwer de Burelbach houchgange soi, wie e Raket. Isch glaab dem gejht immers’Messer in de Dasch uff, woann die LIZ-Baddei ebbes säigt. Mer muss äwer schun uffbasse un die Lausche houchschdelle, damit die Koarschler net mit uns Katz un Maus schbeele.

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Starkenburger Echo
10. September 2019
jr

Zukunft der Festspiele ist weiter offen

Mit dem geplanten Umbau des Kurmainzer Amtshofs ist eine Entscheidung fällig: Zur Not will die Stadt selbst einspringen


Nach den Festspielen ist vor den Festspielen - oder etwa doch nicht? FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Voraussichtlich 2021 steht ein Test an. Nämlich der, ob Heppenheims Festspiele ohne den Kurmainzer Amtshof auskommen. Vielleicht aber auch, ob Heppenheim ohne Festspiele auskommt. Denn 2021 ist das Jahr, in dem der altehrwürdige Bau in ein Kulturzentrum umgestaltet wird und zumindest übergangsweise als Veranstaltungsort ausfällt. Schon ein Jahr zuvor, 2020, endet aber auch der derzeit gültige Vertrag mit der Festspiele Heppenheim GmbH. Es ist einiges im Fluss, was das Theater im Hof angeht.
Im Hauptausschuss bemühten sich die Freien Wähler deshalb bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr um Klarheit über das, was in Sachen Festspiele auf die Heppenheimer zukommt. In einem - am Ende abgelehnten - Antrag wurde der Magistrat aufgefordert, Bewerber für die Neuvergabe der Festspiele und deren Konzepte 
kurzfristig in den Ausschüssen vorzustellen. Sollten dem Magistrat keine geeigneten Bewerbungen vorliegen, werde der Magistrat aufgefordert darzulegen, wie er sich die Fortführung der Festspiele in Eigenregie vorstellt.
Allerdings hat sich, wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) im Ausschuss berichtete, gegenüber dem ersten Anlauf der Freien Wähler im Mai nichts Wesentliches geändert. Nach wie vor liefen Gespräche mit dem bisherigen Partner, der Festspiele Heppenheim GmbH, die auch 2020 mit der Theaterbetriebs GmbH aus Hamburg zusammenarbeitet. Weitere Bewerbungen lägen derzeit nicht vor. Sollten sich die beiden nicht auf eine weitere Kooperation einigen und/oder der Vertrag nicht verlängert werden, könne man sich auch eine stärkere Beteiligung Heppenheims vorstellen: Die Kreisstadt stelle und kümmere sich um die Spielstätte und deren (erneuerungsbedürftige) Möblierung, die Hamburger oder alternative Anbieter um das Programm.
Die Stadt könne darüber hinaus ohne eigenes finanzielles Risiko als reiner Dienstleister auftreten und den Ticketverkauf übernehmen, sowohl im Vorverkauf als auch an der Abendkasse. Und nur wenn die laufenden Verhandlungen scheitern sollten und keine anderen Bewerber auftauchten, werde die Stadt die Festspiele zur Not auch selbst übernehmen: 
Aber wir drängeln uns da nicht nach vorne.
Dass die Stadt im Fall der Fälle übernimmt, ist auch die Hoffnung von Kerstin Fuhrmann von den Freien Wählern. Für sie sind die Festspiele ein ganz großes Aushängeschild Heppenheims. Eine Ansicht, die Ulrike Janßen (WG LIZ) nicht ganz teilt: Sie stellte in Frage, ob Heppenheim für seinen Amtshof wirklich die Festspiele brauche und regte eine Ausschreibung durch den Magistrat an, um Alternativen zu den jetzigen Bewerbern zu haben. Christopher Hörst (FDP) machte deutlich, dass er sich eine stärkere Mitsprache des Stadtparlaments bei einem neuen Vertrag wünscht. Schließlich handele es sich beim Amtshof um ein kulturelles Filetstück, dessen Vergabe sorgfältig durchdacht sein müsse, zumal die Stadt auch mit einem jährlichen Zuschuss (20 000 Euro) finanziell beteiligt sei. Man solle deshalb nicht warten, bis der Magistrat uns einen fertigen Vertrag vorlegt, sondern sich im Vorfeld über Konzept und Bedingungen kundig machen lassen. Der Bürgermeister erinnerte dagegen noch einmal daran, dass der bestehende Vertrag bis 2020 gültig und der Zuschuss im laufenden Haushalt enthalten ist. Sollte der Vertrag nach den weiter laufenden Gesprächen verlängert oder ein neuer Vertrag erarbeitet werden, werde dieser den Stadtverordneten zur Abstimmung vorgelegt.
Festspiel-Geschäftsführer Stephan Brömme hofft auf einen Folgevertrag mit der Stadt, spricht aber von noch vielen offenen Fragen - vor allem mit Blick auf den Umbau des Amtshofes zum Kulturzentrum ab Ende 2020. Man sei offen für neue Konzepte, wolle beispielsweise mit dem Musikzug und Forum Kultur zusammenarbeiten. Sichergestellt sein müsse aber, dass es auch 2021 eine Festspielsaison gebe: 
Sonst sind wir weg vom Fenster.

MEHR BESUCHER ALS 2018
                                                                                                       
   Am Wochenende sind die Heppenheimer Festspiele zu Ende gegangen, das Theater im Kurmainzer Amtshof wird nun wieder abgebaut. Geschäftsführer Stephan Brömme sprach von einer erfolgreichen Saison und mehr Besuchern als 2018 konnte am Montag aber noch keine Zahlen vorlegen.
   Publikumsrenner waren 2019 Bernd Stelter, The World Famous Glenn Miller Orchestra und Markus Profitlich.

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Starkenburger Echo
9. September 2019
jr

Erst einmal testen

Beim Aufstellen von Mitfahrerbänken soll es keinen Schnellschuss geben


Vorfahrt für die Hilfsbereitschaft: Von Heppenheim nach Hambach soll man auch per Mitfahrerbank gelangen. FOTO: MATTHIAS REBSCH

HEPPENHEIM. Sowohl in Hambach und Ober-Laudenbach als auch an den Stadtausgängen in Richtung der beiden Stadtteile sollen testweise Mitfahrerbänke aufgestellt werden. Mobile Bürger können hier weniger mobilen Mitbürgern helfen, beispielsweise ihren Einkauf in der Kreisstadt zu erledigen oder zum Arzttermin zu kommen. Gedacht ist das Ganze, das auf einen Antrag der Freien Wähler zurückgeht, als Ergänzung zum Öffentlichen Personen Nahverkehr – der nicht in allen Stadtteilen gleichermaßen gut funktioniert.
Eigentlich wollten die Freien Wähler, wie Kerstin Fuhrmann im Hauptausschuss noch einmal deutlich machte, diese Bänke in allen Stadtteilen installiert wissen. Hier sollen nach Vorstellung der Fraktion jene Menschen, die nicht über ein Auto verfügen, sitzend darauf warten können, dass sie von freundlichen, motorisierten Mitbürgern mitgenommen werden. Mithilfe von Klappschildern neben der Bank kann signalisiert werden, wohin die Reise gehen soll.
In den Ortsbeiräten war die Idee gut aufgenommen worden; allerdings wurde beispielsweise aus Kirschhausen signalisiert, dass man hier angesichts einer Buslinie, die im Halbstundentakt fährt, keinen Bedarf sieht. In den Ausschüssen – der Antrag war schon im Sozial- und im Bauausschuss diskutiert worden – waren aber auch skeptische Stimmen zu vernehmen. So wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass es Probleme geben könnte, die Bänke so zu positionieren, dass der Verkehr nicht behindert wird, oder dass schon eine einzelne Bank durchaus mit 5000 Euro zu Buche schlagen könnte.
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) verwahrte sich gegen die Vorstellung, man könne „mal eben so einige Bänke aufstellen“. Das Projekt sei vielmehr mit hohem organisatorischem Aufwand verbunden. „Da steckt ganz viel dahinter“, so das Stadtoberhaupt, es seien viele bauliche wie verkehrsrechtliche Vorgaben zu beachten, eventuell auch Einsprüche von Anwohnern zu erwarten. Ein von Christopher Hörst (FDP) eingebrachter Änderungsantrag sprach sich deshalb zunächst für den Test in nur zwei Stadtteilen aus, der am Ende eine große Mehrheit fand.
In der Hauptausschusssitzung ging es darüber hinaus um diese Themen: Der Jahresabschluss 2018 weist für die Stadt ein Plus von knapp fünf Millionen Euro aus. Vom Landrat genehmigt wurde die Nachtragssatzung 2019. Von Ulrike Janßen (WG LIZ) wurde im Ausschuss die Höhe des Nachtrags von 1,35 Millionen Euro kritisiert. Gebilligt wurde die Prüfung des Jahresabschlusses 2017 durch das Revisionsamt des Kreises.
Zugestimmt wurde im Ausschuss auch einem Gleichstellungsplan, der den am 30. September 2018 außer Kraft getretenen Frauenförderplan rückwirkend zum 1. Oktober 2018 ersetzt. Burelbach machte deutlich, dass auch in Zukunft Frauen gefördert würden; in manchen Bereichen wie dem Bauhof seien hier aber mangels Bewerbungen Grenzen zu erkennen.

Eine Mehrheit gab es sowohl für die neuen Satzungen zur Wasserversorgung als auch zur Entwässerung. Und auch einem Antrag der Grünen Liste zur Wiederbesetzung einer Koordinationsstelle Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit wurde zugestimmt. Die Stelle, so der Bürgermeister, ist inzwischen extern ausgeschrieben.
Abgelehnt wurden Anträge zur Aufstellung von touristischen Hinweisschildern (Yannick Mildner
), ferner die Einführung von hellen Straßenoberflächen zum Klimaschutz oder ein Zebrastreifen für Hambach (WG LIZ).

Starkenburger Echo
12. September 2019
red

______________ KORREKT _____________
HEPPENHEIM. Im Artikel Erst einmal testen zur letzten Hauptausschusssitzung hieß es im Text: Von Ulrike Janßen (WG LIZ) wurde im Ausschuss die Höhe des Nachtrags von 1,35 Millionen Euro kritisiert“. Das sei falsch, meint Ulrike Janßen: „Ich habe die über- und außerplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen mit einer Summe von über 2,5 Millionen Euro, die am Haushaltsplan vorbei aufgewendet wurden, kritisiert.

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Starkenburger Echo
7. September 2019
jr

Holzamer-Platz wird umbenannt

Heppenheimer Heimatdichter war einem Gutachten zufolge „Propagandist des NS-Regimes“.


Ein Gedenkstein erinnert in Heppenheim an den umstrittenen Heimatdichter Hans Holzamer ARCHIVFOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM.  Er gehörte zu den Propagandisten des NS-Regimes: Die Bilanz eines Gutachtens zu Hans Holzamer, das am Donnerstagabend den Mitgliedern des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsprüfungsausschuss ausgehändigt wurde, lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Und wird dazu  führen, dass der nach dem Heppenheimer Heimatdichter und Mundartkolumnisten (1902 bis 1947) benannte Platz am Freibad umbenannt wird. Für welchen Namen sich die Stadtverordneten am Ende entscheiden, bleibt abzuwarten. Der Wunsch der FDP, einen Platz der Heppenheimer Versammlung hieraus zu machen, stieß auf wenig Begeisterung im Ausschuss.
Ins Rollen gebracht wurde der
Fall  Holzamer im Herbst 2017 von der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ). Auslöser waren Pläne, den Platz inclusive Denkmal (ein Felsstein mit Inschrift) für 35 000 Euro zu sanieren.
Die WG LIZ war nach eigenen Recherchen zu der Überzeugung gelangt, dass es sich beim in der Keisstadt gefeierten Begründer der Festspiele um einen überzeugten Nazi gehandelt habe. Ein diesbezüglicher Antrag, 5000 Euro für eine Untersuchung bereitzustellen, wurde zunächst abgelehnt, die Untersuchung im Juni 2018 dann vom Stadtparlament aber doch in Auftrag gegeben. 10 700 Euro wurden für das von Experten erarbeitete Gutachten ausgegeben, das seit dem 29. Juli im Rathaus vorliegt.
Hierin werden Holzamer unter anderem
ausgeprägte antidemokratische, antiparlamentarische und antipluralistische Überzeugungen attestiert. In den von ihm begründeten Festspielen sei die von Holzamer erträumte nationalsozialistische Volksgemeinschaft inszeniert worden.
Markus Viereckl (CDU) nannte es nach einem ersten Blick in die Zusammenfassung des Untersuchungsergebnisses 
sinnvoll, den Platz umzubenennen, und auch die anderen Ausschussmitglieder gingen davon aus, dass man - nach der Lektüre des Gutachtens - einen neuen Namen werde suchen müssen. Eine Ausnahme bildete Heinrich Morweiser von der SPD, der daran erinnerte, dass Holzamer in einer anderen Zeit und unter anderen Bedingungen gelebt habe, und in die Runde fragte, fangen wir jetzt an, auch die Straßen umzubenennen?
Aber auch Christopher Hörst (FDP) zeigte sich wenig begeistert von der Expertenarbeit und betonte, dass er gegen das Gutachten gewesen sei, das nur dazu führen werde, 
dass die WG LIZ loszieht und danach sucht, wer sonst noch Dreck am Stecken hat. Holzamer hat sich mit seinen Texten im Duktus der damaligen Zeit“ bewegt, seine Mitgliedschaft in nationalsozialistischen Organisationen sei unter anderem seinem Beruf als Lehrer geschuldet gewesen.
Hörst war es auch, der den später abgelehnten Antrag seiner Fraktion begründete, das bislang wenig attraktive Areal am Schwimmbad in 
Platz der Heppenheimer Versammlung umzubenennen. Hiermit könne man daran erinnern, dass in Heppenheim im Oktober 1847 die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche ein Jahr später vorbereitet worden sei, ein wichtiger Meilenstein zur Revolution von 1848/49.
Ulrike Janßen (WWG LIZ) nannte den Antrag der FDP 
rückwärtsgewandt. Sie empfahl, sich zunächst mit dem Gutachten zu beschäftigen und sich dann über eine sinnvolle Namensgebung Gedanken zu machen. Gute Beispiele fände man, so Janßen, in einer derzeit im ECHO abgedruckten Serie, in der an berühmte und weniger berühmte, auf alle Fälle aber bedeutende Heppenheimer erinnert werde.

ZUR PERSON
                                                                                                       
   Hans Holzamer war Begründer der ersten, damals noch ausschließlich von Laien betriebenen Festspiele, die von 1934 bis 1939 auf dem Marktplatz veranstaltet wurden und Volksfestcharakter entwickelten.
Der Lehrer schrieb Geschichten aus dem Alltag der 
kleinen Leute und verfasste Theaterstücke, die sogar am Staatstheater Darmstadt aufgeführt wurden

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Starkenburger Echo
2. September 2019
jr

Absprachen zulasten Heppenheims?

Wählergemeinschaft LIZ befürchtet mehr Verkehr durch „Greencity-Plan“ / Bürgermeister weist Vorwürfe zurück


So leer präsentiert sich die Lorscher Straße (B 460) in Heppenheim nur dann, wenn sie – wie zurzeit wegen einer Brückenerneuerung, komplett gesperrt ist: FOTO: JÜRGEN REINHARDT

HEPPENHEIM.  Büttenreden beschäftigen sich immer seltener mit dem Nachbarn, die Bürgermeister beider Städte verstehen sich prächtig, bei großen öffentlichen Veranstaltungen wie zuletzt dem Landesturnfest wird harmonisch kooperiert. Und dann das: Im Masterplan zum „Greencity-Plan“ der Stadt Bensheim gibt es Formulierungen, die aus Sicht der Fraktion Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) den Verdacht nahelegen, dass die Nachbarn ihr innerstädtisches Klima auf Kosten der Heppenheimer verbessern wollen.
Sowohl Heppenheim als auch Bensheim leiden unter dem Verkehr, der sich tagtäglich aus dem Odenwald durch die Innenstadt bewegt. In der Kreisstadt ist das die B460, die mal Lorscher, mal Siegfriedstraße (und auf einem kleinen Stückchen Lehrstraße) heißt, in Bensheim die B47, die Nibelungenstraße. An beiden Straßen wurden und werden Luft- und Lärmbelastungen gemessen, die oft deutlich über dem liegen, was der Gesetzgeber vorgibt. Womit Bensheim wie Heppenheim unter Druck sind, für eine Verbesserung der Situation zu sorgen.
Eine Möglichkeit wäre der (staatlicherseits gewolte) Umstieg auf Elektromobilität. Was aber offensichtlich sehr viel länger dauern wird, als das manchem lieb ist. Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Verkehrsströme zu reduzieren. Dazu könnte man den öffentlichen Nahverkehr deutlich verbessern. Aber auch das dauert und kostet viel Geld. Oder man könnte den Verkehr schlicht umlenken - und hier setzt die Kritik der  WG LIZ an. Denn der Masterplan der Bensheimer sehe vor, den Ost-West-Verkehr bevorzugt über die B 460 zu leiten, wie Stadtverordnete Ulrike Janßen im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss kritisierte.
“Es ist nicht hinnehmbar, dass Bensheim seine Lebensqualität und Verkehrsverhältnisse zulasten von Heppenheim verbessern will. Ulrike Janßen, Stadtverordnete
Insbesondere der aus Richtung Süden zufließende Verkehr solle durch Heppenheim in Richtung Odenwald geschickt werden. und die hier zur Verfügung stehende B 460, so Janßen im Ausschuss, sei nicht nur jetzt schon stärker belastet, sondern im Gegensatz zur (im Westen Bensheims) vierspurigen B47 auch nur zweispurig. Es sei, so Janßen, nicht hinnehmbar, dass Bensheim seine Lebensqualität und Verkehrsverhältnisse zulasten von Heppenheim verbessern will.
Im Ausschuss stieß der Antrag auf Ablehnung. Was nicht zuletzt an der Begründung gelegen haben dürfte, in der es heißt: 
Da hier offensichtlich Absprachen innerhalb der großen Parteien zu Lasten der Lebensqualität der Heppenheimer Bürger ohne zukunftsfähiges überregionales Verkehrskonzept getroffen wurden, ist eine öffentliche Diskussion angezeigt, um daraus Forderungen für Heppenheim ableiten zu können.
Die Behauptung, dass es Absprachen zuungunsten der Kreisstadt gegeben haben könnte, wies Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) scharf zurück. Er verwies auf Bemühungen der Stadt, den Verkehr auf der vielbefahrenen Ost-West-Achse zu entschärfen. So gebe es inzwischen auf dem innerstädtischen Teil der Lorscher Straße die Tempo-30-Regelung, und auch für die Siegfriedstraße gelte dieses Limit in den Nachtstunden. Bei dem Masterplan, so Burelbach, handele es sich im Übrigen um nicht mehr als eine Handlunganweisung: Der Antrag geht deshalb ins Leere. Und wurde von Janßen am Ende der Diskussion zurückgestellt.
Zurückgewiesen wurden im Ausschuss auch zwei weitere Anträge von WG LIZ: Zum einen ein Antrag zur Verwendung heller Oberflächen bei Neubauten und grundhaften Sanierungen von Straßen und Wegen (aus klimatischen Gründen: helle Oberflächen reflektieren Sonnenlicht besser und heizen weniger auf). Im Ausschuss wurde unter anderem nach vorliegenden Erfahrungen mit dem Verfahren gefragt.
Zum anderen eine 
stadtplanerische Entwicklungsplanung in Hinsicht auf eine Ortsumfahrung-Süd zur Entlastung der Innenstadt vom Ost-West-Verkehr. Dieser Antrag, so Janßen, solle vermeiden, dass das Projekt einschläft. 

WEITERFÜHRENDE LINKS
                                                                                                       
   Der Masterplan nachhaltige Mobilität Bensheim als pdf: www.bmvi.de/Shared-Docs/DE/Anlage/K/Masterplaene-Green-City/bensheim.pdf
 
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Starkenburger Echo
8. August 2019
reb

Vier neue Blitzer sollen Raser bremsen

Stationäre Radarmessanlagen in der Lorscher Straße und Siegfriedstraße sind aufgestellt und werden ab Freitag in Betrieb genommen
 

Am Zebrastreifen in der Lorscher Straße vor der Unterführung steht nun ein Blitzer, der gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen soll. FOTO: MATTHIAS REBSCH

HEPPENHEIM. Der Zebrastreifen in der Lorscher Straße unmittelbar vor der Unterführung galt lange Zeit als Gefahrenpunkt. Damit soll es nun ein Ende haben. Seit Mittwoch stehen an dieser Stelle zwei stationäre Blitzanlagen. Erst vor wenigen Monaten war dort Tempo 30 eingeführt worden. Auch in der Vorstadt wurden zwei Geräte installiert.
Messungen von der Stadt hatten ergeben, dass Tempo 30 dort weitestgehend ignoriert wurde. 
Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 44 Kilometern pro Stunde hatten die Mitarbeiter vom Fachbereichsleiter des Ordnungsamts Thomas Ehret festgestellt. Zudem war es am Zebrastreifen vor der Unterführung innerhalb von zwei Jahren zu zwei Unfällen gekommen, bei denen Kinder verletzt wurden. Heppenheimer Politiker hatten dort eine Fußgängerampel gefordert, doch nun sollen es Blitzer richten.
Auf Hauptverkehrsadern, wie der B460 war es in der Vergangenheit nur in besonderen Gefahrenlagen für die Straßenverkehrsbehörden möglich, das Tempo von 50 auf 30 Stundenkilometer zu reduzieren. Es musste eine Gefahrenlage über einem Drittel des Normalfalls - zum Beispiel durch Nachweis erhöhter Unfallgefahr - festgesetllt werden, um eine streckenbezogene Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Kilometer pro Stunde anordnen zu können.
Anwohner haben schon lange Tempo 30 gefordert
Anwohner forderten schon lange Tempo 30 - doch erst eine Novelle der Straßenverkehrsordnung von 2016 zum Schutz der schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr - der Fußgänger und Radfahrer - gab der Stadt in Zusammenarbeit mit der Kreisverkehrsbehörde ein Mittel an die Hand, zumindest auf der Lorscher Straße vom Postknoten bis zur Neckarstraße durchgängig 30 Stundenkilometer anzuordnen. Zur Novelle gehörte die leichtere Anordnung an Schulen, Kindergärten und Altenheimen, die direkt an der Strecke liegen - in diesem Fall die Senioren-Residenz Sankt Katharina.
Zwei weitere Blitzer stehen jetzt nahe der Bushaltestelle Schunkengasse an der Siegfriedstraße vor der Fußgängerampel. Bei einem Erörterungstermin mit dem Hersteller der Radargeräte habe sich gezeigt, dass ein Blitzer dort zur Überwachung beider Straßenseiten aufgrund der Verkehrslast nicht ausreichen würde. Deshalb wurd in Absprache mit dem Hersteller, der Verkehrsbehörde und der Polizei die Entscheidung getroffen, zwei Messgeräte an der Bedarfsampel zwischen den beiden Bushaltestellen aufzustellen.
An der Lorscher Straße waren von Anfang an zwei Standorte geplant. Damit sollten gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Zum einen soll mit der eingehaltenen Geschwindigkeit den Fußgängern eine bessere Möglichkeit zur Überquerung der Straße gegeben werden; außerdem soll dies die Ein- und Ausfahrt aus der direkt hinter dem Fußgängerüberweg liegenden Neckarstraße erleichtern.
Ursprünglich waren die Radargeräte schon für das Frühjahr geplant. Doch es gab Verzögerungen in der Koordination der verschiedenen ausführenden Unternehmen, sodass erst im Juni die Stromanschlüsse gelegt werden konnten. Die Geräte gehören der Firma Jenoptik Robot. 
Die Nutzung erfolgt wie bei den anderen Geräten im Stadtgebiet im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages, teilt Stadtsprecherin Uta Nack-Domesle mit.
In den sozialen Medien und diversen WhatsApp-Gruppen sprachen sich die neuen Blitzer schnell herum. Vor Ort tasteten sich die Verkehrsteilnehmer langsamer an den Zebrastreifen heran als sonst. Damit haben die Radaranlagen ihr erstes Ziel schon erreicht - obwohl sie erst an diesem Freitag, 9. August, in Betrieb gehen werden.

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Starkenburger Echo
27. Juli 2019
reb

„Wir sind eher noch zu brav

Peter Janßen erklärt, warum die WG LIZ im Parlament so unbequem ist / Fraktionsvorsitzender verteidigt Anzeige gegen Hörst


LIZ-Fraktionsvorsitzender Peter Janßen setzt sich für ein schöneres Heppenheim ein. Dazu zählt auch der Maibergtunnel. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM.  „Raus mit dem Durchgangsverkehr aus Heppenheim“, fordert Peter Janßen mit einem Protestplakat an seiner Hofeinfahrt in der Lorscher Straße. Etwa 100 Meter wohnt der Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) von der Klingelbrücke an der Unterführung entfernt, die Laster jenseits der 3,90 Meter mit aller Regelmäßigkeit berühren.
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          INTERVIEW
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Herr Janßen, wie oft am Tag hören Sie die Klingelbrücke scheppern?
Das kann man nicht zählen.
Wie sehr nervt Sie das?

Uns hier nicht so. Aber die unmittelbaren Anwohner sind immens betroffen. Es ist schon heftig.
Hat sich Tempo 30 in der Lorscher Straße bewährt?
Wenn es kontrolliert wird, hat es große Auswirkungen. Wir sind optimistisch, dass es ruhiger wird, wenn die Blitzer stehen.
Wie belastend ist der Feierabendstau vor Ihrer Tür?
Als wir 1996 unser Haus in der Lorscher Straße gekauft haben war der Stau zwei Ampelphasen lang. Jetzt zieht er sich bis zur Autobahn. In der Innenstadt ist jeden Tag Verkehrschaos. Feinstaub und Lärm kommen nicht nur bei uns an, sondern gehen in die Wohngebiete.
Ihre Partei heißt Leben im Zentrum. Wie lebt es sich im Zentrum?
Sehr gut. Heppenheim bietet alle Vorteile einer Kleinstadt. Es ist landschaftlich reizvoll, es gibt eine abwechslungsreiche Natur und die Großstädte liegen in der Nähe.
Gar nichts zu meckern?
Es gibt erheblichen Verbesserungsbedarf. Seit 2011 hat sich vieles zum Schlechteren gewandelt.
Was meinen sie konkret?
Stadtgrün und Naherholungsgebiete haben gelitten, es gibt mehr Verkehr, aber keine Investitionen. Der ÖPNV und die Nahversorgung werden vernachlässigt, weitere Geschäfte mußten schließen. Die von CDU, SPD, FWH und FDP versprochene Aufwertung des Parkhofes mit Supermarkt ist trotz jeweiliger Mehrheit nicht mal ansatzweise realisiert.
Kulturell ist Heppenheim gut aufgestellt.
Es fehlt weiterhin eine vernünftig geplante Veranstaltungsstätte. Wir haben den Marstall und bekommen noch Veranstaltungsräume im Amtshof – das sind aber unausgegorene Lösungen: u.a. unzureichendes Foyer, Garderobe, Theke, kein Saal mit entsprechendem Ambiente, kein Platzangebot für 300 bis 400 Besucher.
Wo könnte der entstehen?
Wir haben uns damals gegen den Verkauf des Halben Mondes ausgesprochen. Auch das E-Werk wäre eine gute Lösung gewesen – verpasste Chancen. Sicherlich wäre der Amtshof geeignet, mit einem vernünftigen Konzept, statt dem aktuellen planlosen und chaotischen Stückwerk.
Im Stadtparlament macht es die WG LIZ den anderen Parteien nicht gerade leicht.
Dazu sind wir da. Wir sind Opposition. Und wenn eine Opposition nicht unbequem ist, hat sie in der Stadtverordetenversammlung nichts verloren.
Heißt das, dass die anderen Oppositionsparteien zu brav sind?
Welche andere Opposition? Aktuell betreiben diese nur Polittheater.
Warum macht keiner etwas mit der WG LIZ zusammen?
Andersrum: Warum macht die WG LIZ nichts mit den Anderen zusammen? Wir brauchen keine Koalition auf kommunaler Ebene. Diskussionen haben in den Ausschüssen zu erfolgen. Demokratie erfordert einen sachbezogenen Meinungsaustausch für die beste Lösung.
Sind Sie vielleicht zu unbequem?
Wir sind eher noch zu brav. Heppenheimer sind konservativ eingestellt. Beim Thema Verkehr wäre man woanders längst auf die Straße gegangen und hätten eine Lösung durchgesetzt.
Viele LIZ-Anträge werden schon aus Prinzip abgeschmettert. Ist das nicht frustrierend?
Andere Parteien wie z.B. die FDP haben 90 Prozent ihrer Anträge zurückziehen müssen, während wir einiges durchsetzen konnten: Fußgängerüberwege, Tempo 30 für die B460, ‚Durchbruch‘ ad acta, Beschluß auf Ortsumgehungen, Verwendung von Glaswasserflaschen in der Stadtverordntenversammlung u.v.m.. Es geht nicht darum, jeden Antrag durchzukriegen, sondern dass sich tatsächlich etwas ändert.
Also Hauptsache im Gespräch sein?
Es geht darum, Verbesserungen durchzusetzen. Auf welche Weise das passiert, ist im Grunde egal. Anträge und Anfragen sind auch dazu da, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Es heißt ja nicht, dass der erste Vorschlag das A und O ist. Im Ausschuss geht es darum, mit einem Antrag die beste Lösung zu finden– und wenn einer oder zehn nicht durchgehen, ist es uns eigentlich egal. Wenn andere meinen, sich mit Ablehnung, profilieren zu müssen – bitteschön.
Ihre Partei gilt als spitzfindig. Einsprüche gegen Niederschriften sind keine Seltenheit.
Wenn man eine Niederschrift nicht ordentlich abfassen kann, dann muss die Verwaltung lernen dies richtig zu machen. Die Verwaltung wurde herabgewirtschaftet und wir versuchen, das wieder auf einen guten organisatorischen Weg zu bekommen. Dazu gehört es, auf Mängel aufmerksam zu machen. Manchen mag es kleinlich erscheinen, manchem nicht kleinlich genug. Wir erachten es für notwendig.
Zählt dazu auch die Anzeige gegen den Ausschussvorsitzenden Christopher Hörst. Die haben Sie erstattet, weil er Ulrike Janßen von einer Sitzung ausgeschlossen hat.
Wenn wir das nicht verfolgen würden, dann könnte Jeder x-beliebig rausgeschmissen werden, das wäre das Ende der Demokratie. Mich wundert, dass so jemand zum Ausschußvorsitzenden gewählt wird. Aber ich will mich nicht über Personalien unterhalten, sondern über Ziele.
Was wäre das große Ziel?
Ein schöneres Heppenheim
Heißt das im Umkehrschluss, dass es aktuell nicht lebenswert ist?
Es ist lebenswert, sonst würde ich hier nicht leben. Es gibt immer zwei Möglichkeiten: sich mit einer Situation abzufinden oder den Fortschritt zu wählen und zu schauen, wie ich etwas verbessern kann, wie z.B. mit dem Maibergtunnel. Daran arbeiten wir.
 
ZUR PERSON
                                                                                                       
   Peter Janßen ist 59 Jahre alt, freier Architekt und verheiratet mit der Stadtverordneten Ulrike Janßen. Er ist Fraktionsvorsitzender der zur Kommunalwahl 2011 gegründeten WG LIZ.

Facebook-Kommentar von HessenMobil-Mitarbeiter, kurzzeitigen CDU-Stadtverordneten und kurzzeitigen CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Jürgen Semmler vom 28.7.2019 16:55 Uhr (mit einem like von FDP-Stadtrat Oliver Wilkening):
Seit 2011 sitzt die Ehepaar - Fraktion in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung, zuerst die Ehefrau, seit 2016 gemeinsam mit ihrem Ehemann. In dieser Zeit hat das Paar mit ihrem gelebten Politikstil die Stadt Heppenheim keinen Millimeter vorangebracht. Außer Spesen nichts gewesen! Die vermeintlich präsentierte Erfolgsbilanz mit Einführung von Glasflaschen, und Markierung von Zebrastreifen, etc. ist originäres Verwaltungshandeln, das weder einer Antragsinitiative in der Stadtverordnetenversammlung bedarf noch kommunalpolitisch betrachtet einen großen Mehrwert mit sich gebracht hat. Wenn der Fraktionsvorsitzende und seine Ehefrau davon sprechen, dass sich seit 2011 alles verschlechtert hat, dann kann sich dies nur auf den politischen Umgangsstil beziehen, der von der Ehepaar- Opposition gelebt wird und in dieser Form auch einer Opposition nicht zusteht. Flegelhaftes und unbeherrschtes Verhalten hat in Ausschusssitzungen und in der Stadtverordnetenversammlung nichts zu suchen. Die anderen Oppositionsfraktionen agieren da wesentlich geschickter und werden daher bei den nächsten Wahlen höher in der Wählergunst liegen als das Ehepaar. Aber auch ohne das Ehepaar konnte die CDU Heppenheim gemeinsam mit ihren politischen Partnern die Entwicklung von Heppenheim seither positiv gestalten. Schuldentilgung, Entwicklung und Ansiedlung von Gewerbe, Baulandentwicklung, Ausbau der Kinderbetreuung, Sanierung des Metzendorfhauses in der Fußgängerzone, Sporthalle in Kirschhausen, Nibelungenhalle, Ausbau Kurmainzer Amtshof, Abschaffung der Straßenausbaubeiträge, Investitionen in Kinderspielplätze, Gemeindestrassen, Abwasseranlagen und und und, um nur einiges aufzuzählen was in den letzten Jahren angepackt und umgesetzt wurde. Fortschritt hat ein Gesicht und das sind mit Sicherheit nicht die Gesichter der Ehepaar-Fraktion, die das in der Demokratie geltende Mehrheitsprinzip scheinbar nicht akzeptieren wollen. Es gehört, und das ist indiskutabel, als Methode der Entscheidungsfindung zu den Mindestbestandteilen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, auch in kommunalen Gremien. Ein weiteres Wesensmerkmal der freiheitlichen Demokratie ist die Toleranz, die wechselseitig geübt werden muss: Von der Minderheit gegenüber den Entscheidungen der Mehrheit und von der Mehrheit gegenüber der Haltung der Minderheit. Politik geht nur mit Kompromissen, da ist das Ehepaar aber meilenweit davon entfernt und tobt sich lieber in Extremen und eigenem Meinungsbild aus. Eigentlich schade, den gerade auf der kommunalpolitischen Ebene, das hat das Ehepaar richtig erkannt, kann man gemeinschaftlich mehr für sein Stadt erreichen, als wenn man nur extreme Frontalopposition betreibt.

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Starkenburger Echo
19. Juli 2019
reb

Christopher Hörst redet Klartext

Der FDP-Fraktionsvorsitzende spricht im Interview über Potenziale der Starkenburg, Parken in der Innenstadt und eine Anzeige gegen seine Person.



Christopher Hörst hat zur Starkenburg eine besondere Beziehung. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Der Weg hoch auf die Starkenburg führt über unebenes Kopfsteinpflaster und unzählige Schlaglöcher. Hier oben hat sich Christopher Hörst zum Interview verabredet. Aus gutem Grund, wie der Fraktionsvorsitzende der Heppenheimer FDP erklärt.
Herr Hörst, warum die Starkenburg?
...

Deshalb müssen wir unseren Blick weiten, wie hier auf der Starkenburg.
Der Weg hier hoch ist bechwerlich. Wie auch die Arbeit in der Stadtverordnetenversammlung.
Richtig. Die Arbeit in den Gremien wird für 35 Stadtverordnete durch eine Zwei-Personen-Fraktion blockiert und erschwert. Es wird oftmals um des Kaisers Bart diskutiert oder über Formfragen, die uns nicht weiterbringen. Wir sind für fünf Jahre gewählt, um Heppenheim voranzubringen. Wenn wir aber drei Jahre davon damit beschäftigt sind, Niederschriften zu korrigieren, Abstimmungen zu wiederholen oder uns vor Verwaltungsgerichten zu sehen, kann das nicht Sinn der Sache sein.
Sie reden von der WG LIZ?
So ist es.
Ihnen fällt es schwer, in Diskussionen ruhig zu bleiben.
Es hat sich gezeigt, dass Ruhigbleiben oder Ignorieren nicht funktioniert. Es arbeiten auch 35 andere Stadtverordnete jede Woche für diese Stadt. Es kann nicht sein, dass nur die beiden Lautesten und Provokativsten gehört werden. Ich bin für den offenen Konflikt und stecke nicht zurück. Deshalb habe ich als Ausschussvorsitzender auch schon die Möglichkeiten der Geschäftsordnung genutzt und ein Mitglied dieser Fraktion ausgeschlossen, weil eine Beratung nicht mehr konstruktiv möglich war.
Was zu einer Anzeige gegen Sie geführt hat.
Das macht mir keinen Kummer. Es ist nur lästig. Ich bin aber guter Dinge, weil ich als Ausschussvorsitzender Hausrecht habe und dafür zu sorgen habe, dass eine Sitzung ordnungsgemäß und konstruktiv verläuft.
Es fallen dann auch mal Wort wie
„Dummschätzer“. Bereuen Sie das hinterher?
Ich bereue einige Dinge in meinem Leben - das zählt nicht dazu. Man muss sich viel anhören. So eine Sitzung findet in der Freizeit statt. Und wenn über weite Strecke die Diskussion solche Verläufe nimmt, kommen Emotionen ins Spiel. Ich bin ein emotionaler Mensch und finde, dass der Begriff in der Situation passend war.
Das Interview führte Matthias Rebsch.


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Starkenburger Echo
29. Juni 2019
reb

Befangen oder nicht?

Wegen der Nibelungenhalle entbrennt ein Streit um den TVH-Vorsitzenden


Karl-Heinz Krauß ist FDP-Stadtverordneter und Vorsitzender des TVH. ARCHIVFOTO: KÖPPNER

HEPPENHEIM. Über den Neubau der Nibelungenhalle herrscht im Heppenheimer Stadtparlament weitestgehend Konsens. So soll die alte Halle abgerissen und unmittelbar daneben eine neue Dreifeldhalle gebaut werden. Doch die WG LIZ sieht die Rechtssicherheit des Projekts gefährdet und hat sich deshalb mit einer Beschwerde an die Kommunalaufsicht gewandt. Das führte in der Stadtverordnetenversammlung zu einer hitzigen Diskussion.
Hintergrund ist, dass sich FDP-Politiker Karl-Heinz Krauß an der Abstimmung über den Neubau beteiligt hatte, die mit überwältigender Mehrheit Zustimmung gefunden hatte. Doch Krauß ist neben seinem Mandat bei der FDP auch Vorsitzender des TV Heppenheim und befindet sich deshalb nach Ansicht der WG LIZ nach Paragraf 25 der HGO im Widerstreit der Interessen. Somit dürfe er sich als Befangener nicht an der Abstimmung beteiligen.
Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU) teilte mit, dass die Antwort der Kommunalaufsicht noch ausstehe. „Vorgespräche lassen aber mutmaßen, dass Befangenheit nach Paragraf 25 bestehen könnte“, sagte Benyr. Deshalb habe sie den Punkt erneut auf die Tagesordnung gesetzt.
Karl-Heinz Krauß wollte sich zum Vorwurf äußern und machte deutlich, was er davon hält. Der TVH-Vorsitzende verstehe zwar, dass man ihm als höchstem Vereinsvertreter einen Interessenkonflikt unterstellen könne. Es selbst sieht diesen aber nicht. „Ich kann der Abstimmung gar nicht freiwillig fernbleiben“, stellte er zunächst fest. Und er sehe seine Rechte als Stadtverordneter eingeschränkt, „das kann ich nicht hinnehmen.“ Weder er noch der TVH seien Eigentümer der Halle, führte der Liberale aus. Der Turnverein sei zudem nur einer von vielen Nutzern. „Die Stadt baut die Halle nicht für uns, sondern weil sie kaputt ist“, so Krauß. Der TVH ist mit über 1000 Mitgliedern größter Verein in Heppenheim. So sei es wahrscheinlich, dass auch Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung oder deren Kinder im Verein seien. „Der Vorwurf der Befangenheit ist absurd“, sagte Krauß.
Hubert Vettel (FWH) stellte fest, dass in einer kleinen Stadt wie Heppenheim nahezu jeder befangen ist. „Das zeigt, wie absurd der Paragraf 25 ist.“ Um jedoch Verzögerungen bei dem Projekt zu verhindern, appelierte Vettel an die Vernunft von Krauß, nicht an der Abstimmung teilzunehmen. Volker Gerstorfer (CDU) erklärte sich als Vorsitzender der Sportfreunde ebenfalls als befangen. „Rechtssicherheit ist mir da wichtiger als die Aussprache“, sagte er. Genauso verließ SPD-Fraktionschefin Andrea Pfeilsticker (Vorsitzende der Sportgemeinschaft) sowie andere Stadtverordnete den Saal.
Doch freiwillig wollte Krauß den Raum nicht verlassen – also beantragte Franz Beiwinkel (Grüne Liste), den TVH-Vorsitzenden auszuschließen. Dafür stimmte die Versammlung mehrheitlich – zum Unmut vieler Politiker. Christopher Hörst (FDP) warf der WG LIZ vor, mit ihrem „Tricks“ Verfahren zu verzögern. Das wies Peter Janßen zurück: „Wir tun Ihnen einen Gefallen und müssen uns angreifen lassen“, sagte der LIZ-Fraktionsvorsitzende. „Wir wollen Rechtssicherheit.“
TVH Vorsitzender Karl-Heinz Krauß sieht aber durch solche Aktionen das Ehrenamt beschädigt. Es würde dazu führen, dass keiner mehr ehrenamtlich Verantwortung übernehmen wolle, meinte er. „Die Macht-euren-Scheiß-doch-alleine-Mentalität wird weiter zunehmen“, glaubt er.
Die Abstimmung zur Vorentwurfsplanung der Nibelungenhalle fand mit 25 Ja-Stimmen übrigens eine eindeutige Mehrheit. Nur Peter und Ulrike Janßen von der WG LIZ stimmten dagegen.

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Starkenburger Echo
29. Juni 2019
reb

Stadtparlament setzt Zeichen gegen Hass und Hetze

Heppenheimer Koummunalpolitiker gedenken des ermordeten Regierungspräsidenten Walter Lübcke und bringen Resolution zur ICE-Neubaustrecke auf den Weg
HEPPENHEIM. Die Idee von Susanne Benyr war gut gemeint. Die Stadtverordnetenvorsteherin hatte mit ihrem CDU-Kollegen Isa Serdani Eis für die Kommunalpolitiker besorgt. Das sollte gegen die hohen Temperaturen und die traditionell aufgeheizte Stimmung helfen. Letzteres gelang nicht.
Dabei haben es die Politiker sowieso nicht leicht, hatte Benyr festgestellt.
Seit einigen Jahren erleben wir, dass ehrenamtliche Repräsentanten unserer Demokratie in sozialen Meiden respektlos beschimpft, beleidigt, bedroht oder angegriffen werden. Der Ton werde rauher, sagte sie. Es ist unsere Pflicht, uns gegen jene Menchen zu stellen, die unsere Demokratie mit Füßen treten, rechtes Gedankengut verbreiten und selbst vor der Ermordung von Amtsträgern nicht zurückschrecken. Deshalb erhob sich das Parlament für den ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Hass und Hetze dürfen nicht weiter in die Mitte der Gesellschaft getragen werden, sagte die Stadtverordnetenvorsteherin. Rechtsextremismus dürfe von der Zivilgesellschaft nicht länger unterschätzt werrden . Sie forderte die Stadtverordneten auf, dem aufgeheizten Klima mit Wachsamkeit entgegenzutreten und sich für die Zukunft der Demokratie einzusetzen.
Danach wurde aber in der Stadtverordnetenversammlung wieder munter gestritten. Die WG LIZ hatte mehrere Beschwerden bei der Kommunalaufsicht eingereicht - was bei den anderen Parteien und dem Magistrat nicht gut ankam. LIZ-Vorsitzender Peter Janßen ließ zudem keine Gelegenheit aus, ans Rednerpult zu treten und musste danach immer wieder Seitenhiebe einstecken.
Inhaltlich wurde auch noch diskutiert. So brachte das Stadtparlament die Resolution zur ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim einstimmig auf den Weg. Bürgermeister Rainer Burelbach und die Versammlung machten sich noch einmal für die
Konsenstrasse entlang der A67 stark. Kürzlich hatte die Deutsche Bahn eine Variante ins Spiel gebracht die auch die Kreisstadt Heppenheim tangiert: Die Planstrecke führt im Westen parallel zur A5 hat einen Trog im Bereich der Straßenverbindung Zwingenberg und Rodau und unterfährt in einem Tunnel das Gewerbegebiet in Bensheim. Südlich von Heppenheim biegt die Strecke nach Westen zum Autobahnkreuz Viernheim ab.Diese Variante ist für uns inakzeptabel, sagte Burelbach. Gemeinsam mit den betroffenen Städten Bensheim und Zwingenberg will die Stadt Heppenheim durch die Resolution ihrem Standpunkt Nachdruck verleihen.
Der Nachtragshaushalt wurde ohne Aussprache mit großer Mehrheit angenommen, die Anträge der LIZ zum Vorkaufsrecht des Bahnhofsgeländes und zur Beschilderung an der B3/B460 abgelehnt.


Kommentar LIZ
Wieder einmal gingen Beleidigungen insbesondere von FWH und FDP aus: "korinthenkackerisch", "Janßen sollen nicht in Heppenheim beerdigt werden", "Dummschwätzer" ... was Redakteur Rebsch als 'Seitenhiebe' bezeichnet. Die laut Redakteur Rebsch angeblich 'erst kürzlich von der DB ins Spiel gebrachte Variante' gibt es seit Anbeginn. Für diese werden seit Jahren Grundstücke vorgehalten, weswegen die Biogasanlage auch nicht gleich hinter der BAB gebaut werden konnte. Rede von Peter Janßen auf der Stadtverordnetenversammlung am 27.6.2019 (Redekonzept):

Bensheim und Zwingenberg formulieren jetzt eine Resolution auf Vermeidung einer Trasse entlang der Bergstraße ohne die Belange Heppenheims aufzuführen. Warum auch angesichts des Desinteresses unseres Bürgermeisters, der sich dann aber aus taktischen und pressewirksamen Gründen angeschlossen hat und jetzt unsere Unterstützung will. Mal eben eine Resolution der Stadtverordnetenversammlung vorlegen ohne jegliche weitere Information über das wofür oder wogegen sich die Resolution überhaupt richtet. Wo sind die notwendigen Anlagen über die gewünschte und die abgelehnten Streckenführungen?
Die Trasse ist nun seit Jahren in der Diskussion, Vorhalteflächen auch in Heppenheim baurechtlich geschützt. Wir hatten 2012 das Thema hier wegen dem Standort Biogasanlage thematisiert und darauf hingewiesen, daß die Stadt initiativ gegen diese Trassenwahl wird. Damals die Reaktion von Herrn Burelbach auf unsere Nachfrage die ich zitiere: "Wir bitten um Übergabe einer Kopie des Schreibens des RP. Hat die Stadtverwaltung auf eine immissionsarme Bauweise der ICE-Trasse auf Heppenheimer Gebiet hingewirkt und warum konnte keine 1350m lange Tunnel- bzw. 800 m lange Troglage, wie in Bensheim erreicht werden?" Zitat Ende. Die Antwort des Bürgermeisters war, wie so oft, ausweichend im Sinne von, 'die Bergstraßentrasse wird nicht kommen'.
Und jetzt 7 Jahre später diese Resolution. Wo sind die Hinweise auf die Interessen Heppenheims in Hinsicht auf Behinderung der Stadtentwicklung, der Lärmimmissionen, der Zerschneidung der Naturräume auf Heppenheimer Gebiet? So wie die Resolution jetzt abgefasst ist, allein auf die Interessen von Bensheim und Zwingenberg, werden wir uns enthalten, da wir eine Resolution zwar für überfällig halten, aber eine die fundiert ist und nicht nur Schauzwecken dient.

Die Resolution wurde nicht einstimmig, sondern mit 31-Ja/0-Nein/3-Enthaltungen (2 LIZ/1 GLH) mehrheitlich beschlossen.


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Starkenburger Echo
15. Juni 2019
rori

Heppenheimer Finanzen sind robust

Für den 2019er Haushaltsplan schaut es gut aus / Belastend wirken allerdings Preissteigerungen bei Bauleistungen


Der Kreisverkehr an der B3 wird um 200.000 Euro teurer als zunächst geplant.   FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Finanziell laufe es derzeit gut für Heppenheim, erläuterte Bürgermeister Rainer Burelbach im Verlauf der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Der Jahresabschluss für 2017 sei fertiggestelt und soll auf der nächsten Sitzung vorgestellt werden, auch für den 2018er-Abschluss werde die Revision noch in diesem Jahr erfolgen. Trotz eines enormen Investitionsprogramms liege auch der Haushaltsplan für 2019 im Rahmen. Vorgestellt wurde auch das vorläufige Ergebnis für 2018, dass sehr positiv sei - insgesamt wurde ien vorläufiger Überschuss von 4,9 Millionen Euro erwirtschaftet.
80 Prozent aller Gemeinden stehen besser da als in den vergangenen Jahren. Rainer Burelbach, Bürgermeister
Probleme sieht Burelbach allerdings im Baubereich: Vor allem im Tief-, aber auch im Hochbau habe es hier enorme Preissteigerungen gegeben, sodass manche Projekte aufgrund exorbitanter Kosten überhaupt nicht mehr vergeben werden könnten. Das macht sich konkret auch an den bereits laufenden Baumaßnahmen bemerkbar: Der Kreisverkehr an der B3 wird demnach um 200.00 Euro teurer als zunächst geplant. Die Mehrkosten verteilten sich dabei auf etwa 48.000 Euro bei den Honoraren, 21.000 Euro bei den Bushaltestellen, sowie 131.000 Euro bei den Materialkosten für den Kreisel.
Die Satzung zum Nachtragshaushalt für 2019 wurde mit neun Ja- Stimmen, einer Enthaltung sowie einer Nein-Stimme (WG LIZ) angenommen. Diskutiert wurden dabei unter anderem EU-Zuschüsse zur Sanierung des ehemaligen Kaufhauses Mainzer,  das laut Bürgermeister Burelbach zu etwa 30 Prozent durch die Stadt finanziert wird. Die restlichen 70 Prozent, nach bisherigen Planungen etwa 3,8 Millionen Euro, werden dagegen durch EU-Mittel finanziert. Angeregt durch Ulrike Janßen von der WG LIZ wurde außerdem festgelegt, bei zukünftigen Fahrzeuganschaffungen immer den Elektroantrieb als Möglichkeit  zu prüfen.
Ein Antrag der WG LIZ betraf das städtische Vorkaufsrecht für das Bahnhofsgelände; hier sollen die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Das Gelände sei anlässlich des Hessentages privatisiert, der ehemals dort befindliche Kiosk abgerissen worden. Derzeit, so Ulrike Janßen (WG LIZ), sei das Gelände in einem schlechten Zustand und mache auf Besucher, auch durch die dort befindliche Spielhalle keinen guten Eindruck.
Das Gebäude wird von vielen Menschen von außen gesehen. Es könnte ein attraktiver Stadteingang auch für Besucher sein und Möglichkeiten für neue Mobilitätskonzepte als Zugang in die Stadt bieten, so Janßen. Sie denke dabei unter anderem an die neuen Elektro-Scooter, die bald zugelassen werden sollen.
Bürgermeister Burelbach klärte auf, dass das Gebäude erst vor 3 Jahren von einem Großinvestor an eine Familie mit geringem Immobilienbesitz verkauft worden sei, seitdem sei das Obergeschoss renoviert und an die Caritas vermietet worden. Ein Verkauf sei nach Wissen des Magistrats derzeit nicht geplant. Ein Vorkaufsrecht müsse für die Stadt nicht speziell eingetragen werden, weil es bei Vorliegen
öffentlicher Belange ohnehin rechtlich gegeben sei. Der Antrag wurde daraufhin bis zur nächsten Sitzung zurückgestellt.
Ein weiterer Antrag des Tages, ebenfalls von der WG LIZ, betraf die Verkehrsschilder an B3/B460. Diese seien so Janßen, absolut überdimensioniert und unpassend für die Innenstadt. Die Stadt soll bei Hessen Mobil anregen, die Schilder durch 
innenstadttaugliche Varianten auszutauschen. Der Antrag kam zur Abstimmung wurde und mit acht Nein-Stimmen, einer Enthaltung und einer Ja-Stimme abgelehnt.

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Starkenburger Echo
8. Juni 2019
fran

Gemeinsam für die Konsenstrasse

Heppenheim, Bensheim und Zwingenberg wehren sich gegen die Bahn-Pläne zur ICE-Neubaustrecke / Bauausschuss votiert für den Nachtragshaushalt

HEPPENHEIM.  Die Diskussion um den geplanten Neubau der ICE-Strecke Frankfurt- Mannheim erhitzt seit Jahren die Gemüter ...
...
Kleinteilig wurde es bei der abschließenden Beratung der Nachtragshaushaltssatzung 2019 und des geänderten Investitionsprogramms für die Jahre 2018 bis 2022. Bei jeweils einer Gegenstimme (Ulrike Janßen, WG LIZ) und einer Enthaltung (Kerstin Buchner) stimmte die große Mehrheit der BUS-Mitglieder beiden Magistratsvorlagen zu.
...

EINWENDUNGEN
                                                                                                       
   Schon des Öfteren hat Ulrike Janßen von der WG LIZ die vermeintlich fehlerhaften Niederschriften der BUS-Sitzungen moniert. Auf der Tagesordnung der Sitzung am Donnerstag standen dann auch Einwendungen gegen die Niederschrift vom 24. Januar. In besagter Sitzung hatte der Ausschussvorsitzende Christopher Hörst unter anderen staatsanwaltliche Ermittlungen gegen seine Person kundgetan. Vorangegangen waren Anzeigen von Ulrike Janßen. In der Niederschrift stand hiervon jedoch nichts. Auch weitere Sitzungsdetails fehlten. Die Mehrheit der BUS-Mitglieder sah das jedoch nicht so eng, Janßens Einwendungen wurden mit großer Mehrheit abgelehnt.

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Starkenburger Echo
31. Mai 2019
reb

Gespräche über Festspiele-Zukunft

Die Stadt Heppenheim und ihre Partner können sich eine weitere Zusammenarbeit gut vorstellen. Doch noch ist nichts entschieden.


Der Vertrag mit den beiden Festspiel-Partnern läuft 2020 aus. Derzeit laufen Gespräche, wie es im Amtshof weitergeht. ARCHIVBILD: SASCHA LOTZ 

HEPPENHEIM. Wer veranstaltet künftig die Festspiele in Hepenheim? Über diese Thematik wollten die Freien Wähler am Mittwoch in der Sitzung des Ausschusses für Soziales-, Kultur- und Sport (SKS) diskutieren. Außerdem darf sich der SV Mittershausen-Scheuerberg womöglich früher über einen neuen Rasenplatz freuen als gedacht.
Wie geht es mit den Festspielen wieter? Der Vertrag mit den beiden Partnern, der Festspiel GmbH und der Theaterbetriebs-GmbH aus Hamburg, läuft Ende 2020 aus. Die Freien Wähler hatten das Thema auf die Tagesordnung gebracht, 
weil die Festspiele eine besondere Bedeutung für Heppenheim haben, so Kerstin Buchner.
Bürgermeister Rainer Burlebach erklärte, dass die Stadt Heppenheim großes Interesse habe, das die Festspiele weiterlaufen. Sollten sich die beiden Unternehmen, die sich bislang die Aufgaben teilen, nicht einigen, steht im Raum, dass die Stadt Heppenheim die Spiele selbst veranstaltet.
Kita-Situation angespannt.
Doch die bisherigen Gespräche  mit allen Beteiligten seien gut verlaufen, so Burelbach. Nun müssten alle ihre Hausaufgaben machen, damit man die Veranstaltung erfolgreich ins Jubiläumsjahr 2023 führen könne. Die Entscheidung darüber trifft der Magistrat, was Ulrike Janßen (WG LIZ) störte:
Es ist seltsam, dass der Magistrat das an der Stadtverordnetenversammlung vorbei entscheidet. Sie stellte darüber hinaus den Amtshof als Veranstaltungsstätte infrage. So ist er im Sommer nur eingeschränkt nutzbar, sagte Janßen, die andere Orte wie die Freilichtbühne ins Spiel brachte.
Wie steht es um die Kita-Situation in Heppenheim ...

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Starkenburger Echo
23. Mai 2019
reb

Erstes Jugendforum floppt

Nur wenige Jugendliche wollen sich mit Politikern austauschen und über Heppenheim diskutieren


Der Kurfürstensaal bleibt am Dienstag weitestgehend leer. Nur wenige interessieren sich für das Jugendforum. FOTO: SASCHA LOTZ
HEPPENHEIM. Der Satz klang vielversprechend:Wer sich aktiv an der Jugendpolitik in unserer Kommune beteiligen möchte, der sollte diesen Termin auf jeden Fall nicht verpassen. Damit hatte die Stadt Heppenheim für das erste Jugendforum geworben. Dort sollten sich am Dienstag Lokalpolitiker und Jugendliche austauschen. Alleine: Es interessierte kaum ein Jugendlicher für diesen Termin. Nach kurzer Zeit wurde es im ziemlich leeren Kurfürstensaal noch leerer.
Schon bei der Vorstellungsrunde hatte sich angedeutet, dass es ein entäuschender Spätnachmittag werden könnt.  Von den 21 anwesenden Personen sitzen neun im Stadtparlament und vier in der Verwaltung. Abzüglich der Vertreter der Jungen Union und jungen Liberalen blieben am Ende fünf Jugendliche übrig, die zur Zielgruppe zählten. Drei davon, Bashar (16), Tirez (13) und Shireen (12), verließen die Veranstaltung nach 45 Minuten vorzeitig.
Wir hatten uns das anders vorgestellt Bashar, Martin-Buber-Schüler
Wir hatten uns das anders vorgestellt, sagte Bashar. Das Urteil der drei Martin-Buber-Schüler fiel vernichtend aus: Es war langweilig, sagten sie.Wir haben nicht viel verstanden.
Eingeladen hatte die Stadt Heppenheim auf Grundlage eines Beschlusses im Stadtparlament. Ziel war es, Heppenheimer Jugendliche zwischen 13 und 27 Jahren zu Wort kommen zu lassen. Die Moderation hatten Alexander Mack und Hanne Kleinemas vom Haus am Maiberg übernommen. Doch nach den Spielen zu Beginn des Workshops dünnte sich das Teilnehmerfeld schnell aus. Einer nach dem anderen verließ den Saal mit dem Hinweis auf Folgetermine, sodass, nach einer knappen Stunde nur noch acht Leute im Stuhlkreis Platz nahmen und über Politik diskutierten. Bashar, Tirez und Shireen waren da schon weg.
Es war ein erster Versuch, meinte Nadja Rohacek, die für die Stadtjugendpflege vor Ort war. Und auch ihr Kollege Arik Beer übte sich im Zweckoptimismus:Man fängt immer klein an. Manchmal sei es besser, mit wenigen gut zu arbeiten, als mit vielen schlecht. Tatsächlich habe die Diskussion in überschaubarer Runde etwas gebracht, sagte Moderator Alexander Mack am Tag danach.  Als Ergebnis nahm er mit, dass man sich einen Jugendbeirat sowie jugendgerechtere Orte im Zentrum wünsche.Wir haben lange diskutiert, so Mack.
Allerdings ohne die meisten Stadtverordneten. Die zeigten sich enttäuscht ob der schwachen Resonanz.
Es wäre schön gewesen zu hören, was Heppenheimer Jugendliche bewegt, sagte Thomas Eck (SPD). Kerstin Buchner von den Freien Wählern meinte:Es ist schade, dass so es schlecht angenommen wurde.Ich hätte auch mehr Jugendliche erwartet, sagte Ulrike Janßen (WG LIZ), die sich eher an eine Teambuilding-Maßnahme für die Mitglieder des Sozial-, Kultur und Sportsausschusses erinnert fühlte. Es sei zu sehr um Politik gegangen, und nicht um das, was Jugendliche in Heppenheim bewegt. Und Christopher Hörst kritisierte den Termin am späten Dienstagnachmittag. Freitags während der Unterrichtszeit wäre vielleicht besser gewesen, spielte er auf die Fridays-For-Future-Demos an.
Der Begriff Politik erzeuge bei vielen eine Abwehrhaltung glaubt Stadtjugendpfleger Arik Beer, 
das verbinden sie mit Schule. An fehlender Werbung könne es nicht gelegen haben. Flyer und Plakate wurden verteilt, die Schulleitungen informiert und die Veranstaltung über Presse und Facebook beworben. Doch außer Bashar, Tirez und Shireen sprang kaum einer darauf an.
Auch Alexander Mack hätte sich gewünsht, dass mehr gekommen wären. 
Es gab andere Konzepte. Jugendgerechtere Varianten, meinte der Referent für politische Jugendbildung am Haus am Maiberg. Foodtrucks, Musik oder ein Poetry Slam  hätte das Forum aufwerten können. Immerhin: Am Ende einigten  sich die wenigen Gebliebenen darauf, ein zweites Jugendforum anzugehen - und es auch mitzuorganisieren. Mehr Optimismus legte nur Bürgermeister Rainer Burelbach an den Tag.Wenn sich die Zahl von heute jedes Mal verdoppelt, reicht der Kurfürstensaal irgendwann nicht mehr aus. Doch mit dieser Einschätzung stand er am Dienstag ziemlich alleine da.

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Starkenburger Echo
11. Mai 2019
reb

Amtlich: Straßenbeiträge abgeschafft

Stadtparlament setzt Satzung außer Kraft / Grüne Liste spricht von sozialer Ungerechtigkeit

HEPPENHEIM.  Jetzt ist es amtlich: Heppenheim schafft die Straßenbeiträge ab. Was sich in den Ausschüssen schon abgezeichnet hatte, beschloss die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag. Einziger Diskussionspunkt war jedoch nicht nur die Außerkraftsetzung der Satzung, sondern wer dafür die Lorbeeren einheimsen darf.
Das ist ein guter Tag für Heppenheim, sagte Christopher Hörst. Der Fraktionsvorsitzende der FDP ist sich sicher, dass der Heppenheimer Haushalt die geschätzten 450.000 Euro pro Jahr tragen könne. Das Gute Haushalten in den letzten Jahren, so Hermann Peter Arnold (CDU), ermögliche es der Stadt, die Beiträge abzuschaffen und die Bürger zu entlasten, so der Christdemokrat. Dass sahen aber nicht alle so.
Wer glaubt, der soziale Friede kehrt damit ein, ist naiv  Franz Beiwinkel Grüne Liste
Gegen die Abschaffung sprach sich die Grüne Liste Heppenheim aus. 
Wer glaubt, der soziale Friede kehrt damit ein, ist naiv, sagte Fraktionsvorsitzender Franz Beiwinkel. Er sieht darin eine soziale Ungerechtigkeit: Die Hauseigentümer mit großen Grundstücken sind die Gewinner - denn nur sie werden entlastet, so Beiwinkel. Zudem würden neue Straßen den Wert ihres Grundstückes erhöhen. Verlierer seien dagegen alle, die kürzlich einen Bescheid bekommen haben und auch alle anderen - weil er glaubt, dass die Grundsteuer früher oder später erhöht werde. Und diese könne man im Gegensatz zu den Straßenbeiträgen auf die Mieter umlegen. Unser Haushalt wird nicht immer so gut aussehen, sagte der Grüne. Auch Peter Janßen (WG LIZ) befürchtet Einsparungen an anderer Stelle (Schwimmbad, Stadtbücherei) und forderte die Versammlung auf: Sie müssen schon sagen, wie sie das finanzieren wollen.
Letztendlich stimmten, CDU, SPD, FDP und Yannick Mildner (parteilos) für die Abschaffung der Straßenbeiträge. Auch die Freien Wähler sind grundsätzlich für die Abschaffung. Sie fühlten sich aber von der Großen Koalition übergangen und waren mit einem eigenen Antrag an den Start gegangen. Darin wurde der Magistrat aufgefordert, mit Nachdruck auf das Land Hessen einzuwirken, damit es die Straßen finanziert. Dieser Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt. Anlass genug für Yannick Mildner, der letzte Woche seinen Parteiaustritt bei den Linken erklärt hatte, der Großen Koalition parteipolitisches Kalkül vorzuwerfen. Denn bevor CDU, SPD und auch die FDP das Thema politisch eingebracht haben, hatten die Linken und die Freien Wähler Anträge gestellt. Sie stauben ab und setzen sich an die Spitze der Bewegung, kritisierte Milder, der aber auch seinen Arm für die Abschaffung hob. Weil es mir um die Sache geht. Und die Sache heißt für Heppenheimer zukünftig: Rückwirkend zum 1. Januar 2019 zahlt keiner mehr Straßenbeiträge.

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Starkenburger Echo
7. Mai 2019
reb

Keine ehrliche Sache

Straßenbeiträge werden in Heppenheim abgeschafft - doch nicht alle profitieren davon

Für die Sanierung der Kleinen Feldstraße wurden die Anwohner zur Kasse gebeten. Bislang war das üblich in Heppenheim, doch das Stadtparlament will die Straßenbeiträge abschaffen – sehr zum Unmut derjenigen, die kürzlich erst gezahlt haben.   FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Wo es Gewinner gibt, gibt es meist auch Verlierer. Als eine Art Verlierer fühlt sich Thomas Vettel derzeit. Denn er ist einer jener Bürger, die von der geplanten Abschaffung der Straßenbeiträge nicht profitieren würden. Dem Anwohner der Kleinen Feldstraße in Heppenheim flatterte Ende 2018 ein Gebührenbescheid ins Haus. Knapp 10 000 Euro stellte ihm die Stadt in Rechnung.
Bislang wurde jeder Heppenheimer Hauseigentümer an der Sanierung seiner Straße finanziell beteiligt. Bis eine Gesetzesänderung in Hessen den Kommunen die Entscheidung übertrug, wie sie ihre Straßensanierungen im Zukunft bezahlen möchten. Die einen bitten weiterhin die Anlieger zur Kasse, andere führen mit den wiederkehrenden Beiträgen ein solidarisches Modell ein, bei dem alle Eigentümer jährlich einen überschaubaren Beitrag zahlen. Und manche schaffen die Gebühren ganz ab und wollen die Sanierungen über den städtischen Haushalt finanzieren – so wie es das Heppenheimer Stadtparlament am Donnerstag beschließen will. Mit großer Mehrheit haben sich die Parteien in den Ausschüssen für die Abschaffung ausgesprochen.
Skeptiker wie die WG LIZ glauben allerdings, dass es durch das neue Modell zwangsläufig zu einer Erhöhung der Grundsteuer kommen werde. Und das glaubt auch Thomas Vettel, der wie alle anderen Anwohner der Kleinen Feldstraße und anderer Straßen, die saniert wurden, auf seinen Kosten sitzenbleibt. „Was sich auf den ersten Blick als eine großartige Sache für die Bürger darstellt, wirft beim genaueren Hinsehen einige Fragen auf“, so der Heppenheimer, der fragt: „Kann sich das Heppenheim wirklich leisten?“ Er glaubt, dass es zwangsläufig zu einer Erhöhung der Grundsteuer kommen wird „und diese kann im Gegensatz zu den Straßenbeiträgen übrigens auf die Mieter umgelegt werden“, so Vettel. „Ist das eine soziale Lösung?“, fragt er. Für ihn ist die Abschaffung keine ehrliche Sache. „In finanziell guten Zeiten sollte die Stadt für schlechtere Zeiten vorsorgen und keine Versprechungen machen, die dann später wieder zurückgenommen werden müssen.“
Die Alternative für Vettel wären die wiederkehrenden Straßenbeiträge. Kommunen wie zum Beispiel Bürstadt haben diese letztes Jahr eingeführt, um hohe Einmalzahlungen einzelner Bürger zu vermeiden. Bereits gezahlte Beiträge können angerechnet werden. „In Lorsch sollen alle Straßenbeiträge, die nach dem 6. Juni 2018 bereits erhoben wurden, auch zurückgezahlt werden“, sagt Vettel und verweist auf das Datum der Gesetzesänderung. „Das ist ein nachvollziehbarer Anknüpfungspunkt und entlastetet zumindest die Anwohner, die in der unmittelbaren Vergangenheit Beiträge gezahlt haben.“ Doch wiederkehrende Beiträge hatten die Politiker im Ausschuss bereits ausgeschlossen. Zu kompliziert.
„Haben wir einfach nur Pech gehabt?“, fragt Vettel, der den Bescheid im November 2018 erhielt. Anscheinend ja. Denn die Satzung, die am Donnerstag im Stadtparlament abgeschafft werden soll, würde rückwirkend zum 1. Januar 2019 in Kraft treten. Und Bürgermeister Rainer Burelbach hatte jüngst unmissverständlich klargemacht: Was davor versendet wurde, muss bezahlt werden.


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Starkenburger Echo
15. April 2019
fran

Drachenbande“ darf an die Hirschhorner Straße

Stadtverordnetenversammlung votiert für den umstrittenen zweigeschossigen Neubau der Kindertagesstätte / Kein Förderprogramm zum Klimaschutz


Auf dem Gelände Hirschhorner Straße 18 sieht der Bebauungsplan seit 44 Jahren einen Kindergarten vor. Nun haben die Stadtverordneten grünes Licht für den Neubau gegeben. FOTO: MATTHIAS REBSCH

HEPPENHEIM. Der Neubau der Nibelungenhalle und die Erhöhung der Parkgebühren in der Innenstadt waren längst nicht die einzigen Themen, mit denen sich die Heppenheimer Stadtverordneten bei ihrer jüngsten Sitzung auseinandersetzen mussten. Auch bei anderen Themen kochten die Emotionen zuweilen hoch.
Wird die umstrittene Kita „Drachenbande“ an der Hirschhorner Straße tatsächlich gebaut?
Höchstwahrscheinlich ja. 26 Stadtverordnete der CDU, SPD, Grünen Liste sowie der FDP votierten für den rund drei Millionen Euro teuren Neubau und die entsprechende Vorentwurfsplanung des zuständigen Darmstädter Architekturbüros. Somit ist der Weg frei für die weiteren Projektschritte des rund 1000 Quadratmeter großen Neubaus. Zur Erinnerung: Für das Gelände an der Hirschhorner Straße 18 liegt seit 44 Jahren ein Bebauungsplan für eine Kita vor. In zwei Stockwerken sollen dort künftig 99 Kinder untergebracht werden, um den erhöhten Bedarf an U 3- und Ü 3-Plätzen zu decken. Wie bereits in den Ausschüssen kritisierten FWH und LIZ nicht die Kita an sich, sondern die zweigeschossige, kompakte Bauweise, die auch bei einigen Anwohnern nicht gut ankomme (wir haben berichtet). Ferner monierte Kerstin Fuhrmann (FWH): „Solange die dringend benötigte Außenfläche noch nicht im Besitz der Stadt ist, können wir dem Antrag nicht zustimmen.“ Bürgermeister Rainer Burelbach verwies diesbezüglich auf die 1000 Quadratmeter große Außenfläche auf dem Gelände der Vitos-Klinik, das die Stadt nutzen könne – und auch kaufen wolle.
Gibt es demnächst ein Förderprogramm zum Klimaschutz für die Kreisstadt?
Nein. Die Grüne Liste hatte die Erstellung von Richtlinien für ein „Förderprogramm zur Bezuschussung von energetischen Effizienzmaßnahmen“ beantragt. Analog zur Nachbarstadt Bensheim, wo ein derartiges Programm bereits existiert, sollten Eigentümer oder Mieter von Gebäuden oder Grundstücken beispielsweise bei der Isolierung ihrer vier Wände von der Stadt bezuschusst werden. „Der Klimaschutz ist ein entscheidendes Thema für unsere Zukunft. Hier können wir ein Zeichen setzen“, appellierte GLH-Fraktionschef Franz Beiwinkel an die Stadtverordneten der anderen Fraktionen. Diese blieben jedoch unbeeindruckt. „Dieser Antrag ist gänzlich unnötig“, sagte FDP-Mann Christopher Hörst. Schließlich gebe es auf Kreis-, Landes- und Bundesebene bereits ausreichende Förderungen. In die gleiche Kerbe schlug Volker Gerstorfer (CDU): „Für solche Angelegenheiten sind wir das falsche Parlament.“ Fast schon logische Folge: Der Antrag wurde mit 26 Nein-Stimmen abgelehnt.
Wird es in Heppenheim bald öffentliche Trinkwasserspender geben?
Wenn es nach den Freien Wählern geht, schon. Sie forderten deshalb eine eine Überprüfung der „Möglichkeit einer Einrichtung von leitungsgebundenen Trinkwasserspendern in öffentlich zugänglichen Gebäuden der Stadt“. Und mit diesem Wunsch waren sie mitnichten allein. Entgegen der üblichen Gepflogenheiten gingen in den jeweiligen Fraktionen die Meinungen auseinander. Bester Beleg hierfür war das knappe, letztlich aber doch negative Abstimmungsergebnis: elf Mal Ja, zwölf Mal nein und zehn Enthaltungen. Einigkeit herrschte jedoch darüber, dass Trinkwasserspender grundsätzlich sinnvoll seien. „Allerdings muss das mit Sicherheit nicht leitungsgebunden sein“, sagte Christopher Hörst.

KURZ GEMELDET
                                                                                                       
   Bürgermeister Rainer Burelbach teilte mit, dass Stadtbrandinspektor Werner Trares und seine beiden Stellvertretern Christian Stadler und Leonhard Einberger im Amt bleiben. „Die Mitglieder der Heppenheimer Wehren haben das Trio einstimmig wiedergewählt“, sagte Burelbach.
   Mit den Stimmen der Großen Koalition votierte das Stadtparlament für die Aufhebung der seit 2011 bestehenden Haus- und Badeordnung für das städtische Freibad. Zugleich übertrugen die Abgeordneten den Beschluss einer neuen Ordnung an eine „Betriebskommission“.

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Starkenburger Echo
13. April 2019
fran

Parken wird teurer

Stadtverordnete stimmen für Gebührenerhöhung / Emotionale Debatte um Hallenneubau


Jetzt ist es amtlich: Die Heppenheimer Stadtverordneten haben eine Erhöhung der Parkgebühren zugestimmt. FOTO: MATTHIAS REBSCH

HEPPENHEIM. Das Parken in der Kreisstadt wird teurer. Mit großer Mehrheit hat die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag einem entsprechenden Antrag der Grünen Liste (GLH) zugestimmt. Bis zu einer Parkzeit von 45 Minuten können Fahrzeuge künftig kostenfrei auf den innerstädtischen Parkflächen abstellt werden. Jede weitere angefangene Stunde Parkzeit kostet dann einen Euro. Das entspricht im Vergleich zu den bisherigen Gebühren in Höhe von 50 Cent pro Stunde zwar einer Verdoppelung – aber nur auf den ersten Blick, wie die Befürworter unisono beteuerten. „Schließlich wird die Wirkung der sogenannten Brötchentaste von bisher 30 auf 45 Minuten ausgeweitet. Im Endeffekt handelt es sich um eine angemessene Anpassung“, sagte Hermann Peter Arnold (CDU).
Das sahen freilich nicht alle so: Insbesondere Freie Wähler (FWH) und FDP standen der Entscheidung kritisch gegenüber. „Wir sollten über die Aufwertung der Innenstadt nachdenken, bevor wir die Parkgebühren erhöhen“, sagte Kerstin Fuhrmann (FWH). FDP-Fraktionsvorsitzender Christopher Hörst hatte einen anderen Ansatzpunkt: „Ihnen geht es nur um grüne Interessen, Sie führen einen Streifzug gegen die Autofahrer.“
Und so legte seine Fraktion dann auch einen eigenen Änderungsantrag vor, den die anderen Fraktionen zwar durchaus interessiert zur Kenntnis nahmen, letztlich aber geschlossen ablehnten. So beantragte die FDP die Einführung eines dynamischen Parkleitsystems, in das alle öffentlichen Parkräume in der Innenstadt eingebunden werden. Ferner sollten – beispielsweise auf dem südlichen Parkhof – Ein- und Ausfahrschranken errichtet werden. Letzteres sei jedoch nicht möglich, da die Straßen- und Verkehrsbehörde Hessen Mobil in diesem Fall von erheblichen Rückstaus auf der B 3 ausgehe und etwaige Schranken entsprechend ablehnen würde, sagte Andrea Pfeilsticker von der SPD.
Überaus emotional diskutiert wurde derweil ein Thema, das besonders den Hallensportlern in der Kreisstadt am Herzen liegt: der Neubau der Nibelungenhalle, den nicht nur Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) als „Superprojekt“ bezeichnete. Mit 30 Ja-Stimmen nahmen die Stadtverordneten die Vorentwurfsplanung des zuständigen Architekturbüros an, einzig Ulrike Janßen (LiZ) stimmte dagegen. Ihr Ehemann Peter blieb der Abstimmung fern. Er hatte sich im Vorfeld mit Hubert Vettel (FWH), Sonja Eck (SPD) und Karl-Heinz Krauß (FDP) ein heftiges Wortgefecht geliefert.
Es begann mit der süffisanten Äußerung des FDP-Mannes, wonach sich ein Basketball-Turnier der Abgeordneten zur Halleneröffnung anbiete. Allerdings müssten dann zwei Parlamentarier wegen der begrenzten Spielerzahl zuschauen. Eigentlich klar, dass damit die Janßens gemeint waren. Beide hatten sich kritisch zu den architektonischen Plänen der Halle, deren rein sportlichem Charakter und der, ihrer Meinung nach, unangemessenen Größe der Tribünen geäußert.
Peter Janßen monierte diesbezüglich das „fehlende Fairplay“ des Kollegen, was wiederum Sonja Eck dazu veranlasste, eine Kurz-Definition des Begriffs zu verlesen. Es folgten zum Teil heftige Vorwürfe, persönliche Erklärungen der Janßens – und ein letztlich doch weitgehend einhelliges Votum. 

STRASSENBEITRÄGE
                                                                                                       
   Aufgrund der hitzig geführten Debatte und der vorgeschriebenen Sitzungsdauer von vier Stunden wurden am Donnerstag nicht über alle Themen abgestimmt – außen vor blieb unter anderem die Abschaffung der Straßenbeiträge. Das Thema wird nun am 9. Mai in einer außerordentlichen Parlamentssitzung diskutiert. Dann steht auch der Nachtragshaushalt auf der Tagesordnung.

Kommentar LIZ
Wir haben nicht die Größe der Tribünen bemängelt, sondern deren Bau ausschließlich für den Sport, anstatt mit geringen Mehrkosten gleich eine Mehrzweckhalle an geeignetem Standort zu errichten, wenn schon  derart viel Geld ausgegeben wird. Peter Janßen hat sich zur Wahrung seiner Rechtsposition an der Abstimmnung nicht beteiligt, weil ihm u.a. im BUS vom koalitionseingesetzten Vorsitzenden Hörst (FDP) rechtswidrig das Wort entzogen wurde.


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Starkenburger Echo
3. April 2019
reb

Eine Frage der Gerechtigkeit?

Wer vor dem 1. Januar 2019 Straßenbeiträge bezahlt hat, bleibt auf seinen Kosten sitzen
HEPPENHEIM. Nicht alle Heppenheimer dürften über die Abschaffung der Straßenbeiträge glücklich sein. Denn wer vor dem 1. Januar 2019 zur Kasse gebeten wurde, wird sein Geld nicht mehr sehen. Das machte Bürgermeister Rainer Burelbach in der letzten Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss deutlich.
Wie schon im Ausschuss davor, standen dort auch die Anträge zur Abschaffung der Anliegerkosten auf der Tagesordnung. Im Gremium fand der Vorschlag große Zustimmung, schließlich kommen damit keine größeren Kosten mehr auf die Grundstücksbesitzer zu – und das waren laut Burelbach im Schnitt 5000 bis 10 000 Euro. Heinrich Morweiser (SPD) findet das Thema allerdings noch nicht ausdiskutiert. „Mir fehlt eine Art Ausgleich für diejenigen, die gerade Straßenbeiträge gezahlt haben.“ Auch Sebastian Bommes (Grüne Liste) forderte mehr Gerechtigkeit.
Doch Bürgermeister Burelbach (CDU) wollte den Bürgern keine falschen Hoffnungen machen. „Das geht nicht“, sagte er. Man könne keine Abgaben rückwirkend zurückzahlen. „Das ist wie bei den Kita-Gebühren“, zog er einen Vergleich. Manche hatten Glück, dass ihr Kind nach der Abschaffung der Gebühren die Kita besucht. Andere hatten weniger Glück und mussten das Geld bezahlen. „Es ist schwierig, Gerechtigkeit herzustellen“, sagte Markus Viereckl (CDU) und zitierte John F. Kennedy: „Das Leben ist ungerecht, aber denke daran: nicht immer zu deinen Ungunsten.“
Verwundert zeigte sich Ulrike Janßen (WG LIZ) über die geplante Finanzierung der Beiträge über den städtischen Haushalt. „Wir sind gerade erst aus dem Schutzschirm raus“, sagte Janßen. Überall müsse gespart werden, „und plötzlich ist Geld für die Straßensanierung da.“ Doch diese Mittel müssten irgendwo herkommen – weshalb sie eine Erhöhung der Grundsteuer erwartet. „Wir wollen auf keinen Fall die Grundsteuer anheben“, sagte Kerstin Fuhrmann von den Freien Wählern. Sie forderte, dass das Land seinen Teil zur Straßensanierung beitragen müsse. Und auch Andrea Pfeilsticker (SPD) machte unmissverständlich klar, dass es mit ihrer Partei keine Erhöhung der Grundsteuer geben werde.
Mit neun Ja-Stimmen wurde der Beschlussvorschlag zur Abschaffung der Straßenbeitragssatzung angenommen. Heinrich Morweiser und Ulrike Janßen enthielten sich.


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BAZ
29./30. März 2019
red/hp

AUSSCHUSS: Bürger sollen nicht mehr für Straßensanierung zahlen

HEPPENHEIM. Ulrike Janßen von der WG LIZ fragte anlässlich der Abstimmung im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss, ob Straßenbeiträge künftig noch erhoben werden sollen, wie das Vorhaben finanziert werden solle, und Franz Beiwinkel von der GLH befürchtete zudem, dass der Steuerzahler schließlich zahlen werde. Entsprechend hielten die beiden Fraktionen ihre Zustimmung zurück.
Der Ausschuss hat den Beschlussvorschlag dennoch gefasst, Straßenbeiträge in Heppenheim abzuschaffen. Damit würden Anlieger nicht mehr an den Kosten für die Sanierung der städtischen Straßen beteiligt. Bisher wurden die Grundstückseigentümer bei grundhafter Sanierung zur Kasse gebeten. Je nach Grundstücksgröße, mussten sie mehr oder weniger Beteiligung zahlen. Die Freien Wähler hatten diese Pflicht in ihrem Antrag als „unsozial“ bezeichnet. Auch CDU, SPD und FDP sahen es so. Nun stimmte der Ausschuss - nicht zuletzt da die Koalition einen entsprechenden Antrag vorbereitet hatte - für die Aufhebung der aktuellen Regelung.
Rückwirkend zum 1. Januar
Der Beschlussvorschlag muss nun von der Stadtverordnetenversammlung abgesegnet werden und soll rückwirkend zum 1. Januar in Kraft treten.
Zur Kritik von GLH und WG entgegnete Sonja Eck von der SPD, die Befürchtungen seien spekulativ. Der Haushalt könne die eventuelle Mehrbelastung tragen, fügte zudem Volker Gerstorfer (CDU) an. Die Kommunalpolitiker bauen zudem auf Landesmittel zur Finanzierung der Straßen Heppenheims.
Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach wird mit dem Satz „Aus unserer Sicht ist es natürlich blöd, wenn Geld wegfällt“ zitiert. In der bisherigen Regelung sieht der Verwaltungschef Heppenheim weniger Nachteile, habe es doch nur selten Rechtsstreitigkeiten gegeben. Der Nachteil durch den Wegfall der Straßenbeiträge sei hingegen leicht ersichtlich: Je nachdem wie gut die Heppenheimer Stadtkasse gefüllt sei, könne mehr oder weniger Geld in die Sanierung gesteckt werden. Im schlechtesten Fall werde einmal keine Straße saniert, die eigentlich einer Erneuerung bedarf. In diesem Fall müsse Transparenz geschaffen werden, welche Straßen in welcher Reihenfolge saniert werden.


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Starkenburger Echo
29. März 2019
reb

Großer Rückhalt für Kita-Neubau

Ausschuss stimmt für Vorentwurf in der Hirschhorner Straße / „Zumutbare Belastung für Anwohner“
HEPPENHEIM. Für drei Millionen Euro soll in der Hirschhorner Straße die Kita „Drachenbande“ gebaut werden. Nicht die Kita an sich, sondern der zweigeschossige Bau war bei den Anwohnern gar nicht gut angekommen. Im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss (BUS) kam das Thema nun auch auf die Tagesordnung.
Nachdem der beauftragte Ingenieur Prof. Gero Quasten „prosa Architektur + Stadtplanung“ aus Darmstadt seine Pläne bereits im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss vorgestellt hatte, präsentierte er sie auch im BUS. Zur Erinnerung: Auf dem Gelände der Hirschhorner Straße 18 ist der 1000 Quadratmeter große Neubau geplant. Dort sollen in zwei Stockwerken 99 Kinder untergebracht werden, um den erhöhten Bedarf an U3- und Ü3-Plätzen zu decken.
Kerstin Fuhrmann (Freie Wähler) hatte das Gespräch mit den Anwohnern gesucht und berichtete, dass diese nicht von der Kita an sich, sondern „von der Dimension geschockt“ seien. 30 Meter lange und sieben Meter hohe Betonwände vor der Haustür bezeichnete Fuhrmann als „sehr beengend. Ist das die richtige Stelle?“, fragte sie und der kompakte Bau, den sie mit einem Hasenkasten verglich, sei für sie nicht zukunftsorientiert. Das konnte Bürgermeister Rainer Burelbach nicht nachvollziehen und verwies auf die 1000 Quadratmeter große Außenfläche auf dem Gelände der Vitos-Klinik, das die Stadt nutzen könne und auch kaufen wolle. „Die Höhe ist seit über 40 Jahren im B-Plan vorgesehen“, sagte der Verwaltungschef. „Die Nachbarn hatten bislang großes Glück, dass es 40 Jahre nicht bebaut wurde.“ Stattdessen hätten es manche sogar genutzt.
Ja, die Kita sei kompakt, meinte Burelbach. Aber die Stadt habe eben nur begrenzte Flächen. Von daher galt sein Lob dem Planer Gero Quasten, der die Vorstellungen der Stadt gut umgesetzt habe.
Christopher Hörst und die FDP waren nach dem Anwohnerprotest zunächst skeptisch und wollten prüfen lassen, ob man in die Tiefe bauen könne. Aber die Ausführungen des Planers überzeugten Hörst dann doch. Er nannte den Bau harmonisch und schlüssig und gab seine Zustimmung. „Wir sind froh über jeden Kita-Platz“, so der Liberale. Jean Bernd Neumann (SPD) bezeichnete die Lage als perfekt, weil sie nah am neuen Wohngebiet (ehemalige Psychiatrie) liegt. Neumann räumte zwar ein, dass der Neubau eine Belastung für die Anwohner darstelle, „aber meiner Meinung nach eine zumutbare Belastung“. Franz Beiwinkel konnte die Diskussion ganz und gar nicht nachvollziehen. „Das ist eine Phantomkritik“, sagte der Fraktionsvorsitzende der GLH. „Wo soll denn ein Kindergarten stehen? Im Wald? In der Flur?“ Er begrüßte es, Flächen zu sparen. Viel wichtiger sei sowieso das pädagogische Konzept. „Ich sehe keine Alternativen zu dem Projekt“, sagte Beiwinkel und schlug vor, die Diskussion zu beenden. Das tat der Ausschuss dann auch. Dem Vorentwurf des Planungsbüros stimmten neun Mitglieder zu, Kerstin Fuhrmann und Peter Janßen (WG LIZ) lehnten ihn ab.


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Starkenburger Echo
28. März 2019
reb

„Stadt kann auch mal Dienstleister sein“

Freie Wähler wollen Leitungsgebundene Trinkwasserspender in öffentlichen Gebäuden aufstellen lassen / Gegenwimd im Ausschuss
HEPPENHEIM. Wird es in Heppenheim bald öffentliche Trinkwasserspender geben? Wenn es nach den Freien Wählern geht, dann schon. Doch ihr Antrag im Ausschuss stieß nicht nur auf Gegenliebe. Ein Pilotversuch ist jedoch möglich.
„Leitungsgebundene Trinkwasserspender sind eine zukunftsorientierte Investition, fördern Gesundheit und Wohlbefinden und leisten einen Beitrag zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit“, führte Kerstin Buchner im Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport aus. Der CO2-Ausstoß für einen Liter Wasser aus leitungsgebundenen Wasserspendern sei circa 20 Mal niedriger im Vergleich zu einem Liter Wasser aus einer handelsüblichen Mineralwasserflasche, so Buchner. Das Wasser könne in eine mitgebrachte Flasche gezapft werden. Wahlweise mit Kohlensäure. „Studien belegen, dass Deutsche täglich zu wenig Wasser zu sich nehmen. Wer zu wenig trinkt, ist unkonzentriert, müde und schwächt seine Abwehrkräfte“, sagte die Freie Wählerin, die jedem Bürger der Stadt sowie Besuchern frisches und gut temperiertes Wasser zugänglich machen will. Das steigere die Attraktivität Heppenheims.
In dem Antrag hieß es zunächst, die Stadt möge in allen öffentlich zugänglichen Gebäuden und Einrichtungen solchen leitungsgebundenen Trinkwasserspender installieren. Konkret schwebt Buchner das Kaufhaus Mainzer vor.
Kosten nannten die Freien Wähler in ihrem Antrag nicht – was zu Kritik führte. Markus Werner Wilfer (FDP) bezeichnete den Antrag als nicht schlecht. „Die Kosten müssen uns aber schon bekannt sein.“ Auch Johanna Jacobi (CDU) befürwortet öffentliche Wasserspender grundsätzlich, „aber man muss den Antrag konkretisieren. Es gibt zu viele offene Fragen“. Jan-Christopher Herbert (SPD) wollte nicht ins Blaue hinein entscheiden, „das ist unseriös“, so der Sozialdemokrat. „Jeder Bürger muss für sich selbst sorgen“, fand Ulrike Janßen (WG LIZ). Sie erinnerte an hohe Hürden bei Hygienevorschriften und rechnet mit Folgekosten. „Wir lehnen den Antrag ab“, sagte Janßen.
Nach dem Gegenwind durch die anderen Parteien wirkte Kerstin Buchner konsterniert: „CDU und SPD finden es gut, können es aber so nicht stehen lassen, weil es von den Freien Wählern kommt“, deutete sie parteipolitisches Taktieren an. „Das hat nichts mit dem Parteilogo, sondern mit dem zu allgemein formulierten Antrag zu tun“, entgegnete Johanna Jacobi. Und auch Jan-Christopher Herbert sagte: „Wenn ein Antrag gut ist, stimmen wir zu – aber wir kennen die Kosten nicht.“
„Helfen Sie uns, einen Antrag zu formulieren, sodass er Zustimmung findet“, sagte Buchner etwas ratlos. „Die Trinkwasserspender werden genutzt. Da bin ich sicher.“ Die Stadt könne auch mal Dienstleister sein. „Warum probieren wir es nicht einfach mal aus?“ Das sahen auch die Grünen so: „Die Idee ist charmant“, befand Aline Zuchowski, „für ein Pilotprojekt bin ich zu haben.“ So wurde der Antrag dahingehend geändert, die Verwaltung mit einer Prüfung zu beauftragten.
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) wirkte jedoch nicht begeistert: Die Stadt Heppenheim habe dringendere Fragen wie die Themen Straßenbau und Kita-Situation zu klären, die man aufs Land abwälzen wolle. „Und wir halten uns mit Trinkwasserspendern auf.“ Zudem hinterfragte er den Sinn, einen leitungsgebundenen Trinkwasserspender im Kaufhaus Mainzer aufzustellen. „Wir haben das Gebäude gerade frisch saniert“, sagte Burelbach. „Wir reißen doch nicht gleich wieder den Boden auf, um Wasserleitungen zu verlegen.“

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Starkenburger Echo
27. März 2019
reb

Heppenheim schafft Straßenbeiträge ab

Anlieger sollen künftig nicht mehr direkt an Sanierungskosten beteiligt werden /Bürgermeister nicht begeistert
HEPPENHEIM. Heppenheim schafft die Straßenbeiträge ab. Zu diesem Beschlussvorschlag kam der Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss (BUS) am Montag. Damit müssen sich Anlieger künftig nicht mehr an den Kosten für die Sanierung ihrer Straßen beteiligen. Doch nicht alle Ausschussmitglieder verleitete das zu Jubelschreien. Sie befürchten eine Erhöhung der Grundsteuer.
Bislang wurden die Grundstückseigentümer bei einer grundhaften Straßensanierung zur Kasse gebeten. Da konnten schon mal Beträge – je nach Grundstücksgröße – im fünfstelligen Bereich zusammenkommen. Die Freien Wähler hatten das in ihrem Antrag als „unsozial, ungerecht, existenz-bedrohend“ bezeichnet. Auch CDU, SPD und FDP sehen das ähnlich. Seit einer Gesetzesänderung können die hessischen Kommunen selbst bestimmen, wie sie mit dem Thema umgehen.
WG LIZ befürchtet Erhöhung der Grundsteuer
Mit ihren Anträgen haben die Freien Wähler und die FDP die Neuregelung der Straßenbeitragssatzung nun auf die Tagesordnung gebracht. Weil auch die Große Koalition bereits einen ausformulierten Antrag in der Tasche hatte, stimmte der Ausschuss am Ende gegen die Stimmen der GLH und der WG LIZ für die Aufhebung der Straßenbeiträge. Der Beschlussvorschlag, der noch von der Stadtverordnetenversammlung abgenickt werden muss, soll rückwirkend zum 1. Januar 2019 in Kraft treten. „Unser Ziel ist es, die Bürger zu entlasten“, sagte Isa Serdani (CDU).
„Und wie soll es finanziert werden?“, fragte Ulrike Janßen (WG LIZ) im Ausschuss. Franz Beiwinkel (GLH) befürchtet, dass der Steuerzahler in irgendeiner Form herangezogen wird. „Irgendjemand muss es bezahlen“, sagte Ulrike Janßen und erwartet zwangsläufig eine Erhöhung der Grundsteuer. „Das ist reine Spekulation“, hielt Sonja Eck (SPD) dagegen. „Unsere Finanzen sind robust“, sagte auch Volker Gerstorfer (CDU). Der Haushalt sollte das stemmen können. Zudem erhoffen sich die Kommunalpolitiker Landesmittel zur Finanzierung der Heppenheimer Straßen.
Und was sagt die Verwaltung? „Aus unserer Sicht ist es natürlich blöd, wenn Geld wegfällt“, war Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) alles andere als begeistert. Die bisherige Satzung könne nicht so schlecht gewesen sein. „Es gab kaum Rechtsstreitigkeiten in den letzten Jahren“, meinte Burelbach. Der Nachteil sei, dass es dann nur eine „Sanierung nach Kassenlage“ geben könne, „es kann dann auch mal Jahre geben, in denen keine Straße gemacht wird“, so der Verwaltungschef.
Dennoch akzeptierte er den politischen Willen. Nun müsse Transparenz geschaffen werden, welche Straßen in welcher Reihenfolge saniert werde. „Wenn es nichts kostet, will jeder eine neue Straße haben“, vermutete er.

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Starkenburger Echo
27. März 2019
reb

Ein Euro pro Stunde

Parkgebühren in der Innenstadt sollen steigen - und die Stadtbusfahrt wird billiger
HEPPENHEIM. Parken in Heppenheim wird aller Voraussicht nach teurer. Darauf einigte sich der Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss am Montag. Statt bislang 50 Cent soll die Stunde Parken dann einen Euro kosten. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die kostenfreie Kurzparkzeit (Brötchentaste) wird ausgedehnt – und auch die Fahrt mit dem Stadtbus soll günstiger werden.
„Die letzte Gebührenfestlegung war im Jahr 2003“, erläuterte Franz Beiwinkel im Antrag der Grünen Liste Heppenheim die Gebührenanpassung. „Im zurückliegenden Zeitraum fand eine deutliche Größenzunahme vieler Autos statt, die zu einem erhöhten Platzbedarf führt“, so der Fraktionsvorsitzende. Zudem habe der Verkehr drastisch zugenommen. Beiwinkels Ziel sei es, dass die Heppenheimer ihr Auto auch mal stehenlassen. Innerhalb der Kernstadt sei alles mit dem ÖPNV oder zu Fuß erreichbar „und auch zumutbar“, so der Grüne.
Die Große Koalition signalisierte ihre Zustimmung – allerdings nur, sofern die kostenfreie Kurzparkzeit auf 45 Minuten (aktuell 30) verlängert werde. Außerdem beantragte Klaus Bitsch (CDU), dass auch die Gebühren für die Pendlerparkplätze am Bahnhof von 50 Cent auf einen Euro pro Tag angepasst werden. Damit konnten sich die Grünen anfreunden.
Kein Verständnis für die Gebührenanpassung zeigten die Freien Wähler (FWH) und die FDP. „Wir halten das für nicht geeignet“, sagte FWH-Fraktionsvorsitzende Kerstin Fuhrmann. Sie sieht die Gefahr, dass dadurch mehr Konsumenten die Tiergartenstraße oder gar das Rhein-Neckar-Zentrum ansteuern, wo es kostenfreie Stellplätze gibt. „Das ist ein falsches Signal an die Händler in der Innenstadt“, kritisierte auch FDP-Fraktionschef Christopher Hörst die Erhöhung. Das verschärfe die prekäre Situation im Einzelhandel zusätzlich. „Wir können das absolut nicht mittragen“, sagte der Liberale, der auch Vorsitzender des Gewerbevereins ist. Statt an der Gebührenschraube zu drehen, solle Heppenheim seine Parkflächen ausweiten oder ein Parkleitsystem installieren.
Sonja Eck (SPD) sieht in der Anpassung eher eine Chance. „Die 45 Minuten kostenfreies Parken kommen den Ladenbesitzern doch entgegen.“ Wer in die Innenstadt gehe, mache das meist zielgerichtet. Die Zeit reiche, um in Ruhe seine Erledigungen zu machen, so die Sozialdemokratin, Sie sprach sich zudem für eine Schranke am Parkhof aus, weil sie glaubt, dass viele Angestellte die Brötchentaste ausnutzen. „Selbst bei 2,5 Stunden ist das kein Betrag, den man entrichten muss. Zwei Euro tun keinem weh“, sagte Franz Beiwinkel. Am Ende ging der Antrag mit deutlicher Mehrheit durch, die finale Entscheidung wird die Stadtverordnetenversammlung treffen.
Einzelticket soll 40 Cent billiger werden
Im Gleichschritt soll dafür das Ticket für den Stadtbus billiger werden. Franz Beiwinkel hatte in einem weiteren Antrag einen kundenfreundlicheren Preis gefordert. „Aktuell kostet ein Einzelticket 2,10 Euro“, so der Grüne. Macht 4,20 Euro für Hin- und Rückfahrt. „Hier fehlt die Verhältnismäßigkeit“, sagte er im Hinblick auf die Parkgebühren in der Innenstadt. Das neue Einzelticket soll demnach 1,70 Euro kosten. Die 40 Cent Differenz soll die Stadt Heppenheim tragen, „die über die Erhöhung der Parkraumbewirtschaftung gedeckt wären“, so die Grünen. Dem stimmten alle Ausschussmitglieder bis auf Ulrike Janßen (WG LIZ) zu. Sie enthielt sich, denn sie glaubt, dass es nicht am Preis liege, dass der Stadtbus nicht angenommen werde.
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Starkenburger Echo
23. März 2019
reb

Radfahren soll sicherer werden

Hessen Mobil stellt Pläne für eine Verbindung zwischen Kirschhausen und Wald-Erlenbach vor


Zwischen der Guldenklinger Höhe und Wald-Erlenbach soll rechts neben der Fahrbahn ein Radweg entstehen. 2021 könnte der Bau beginnen. Foto: Sascha Lotz

HEPPENHEIM. Wer zwischen Kirschhausen und Wald-Erlenbach mit dem Fahrrad unterwegs ist, lebt gefährlich. Entweder man nimmt die B 460 mit ihren 10 000 Fahrzeugen täglich und muss sich bergauf-bergab mit Autofahrern messen. Alternativ steht der unbeleuchtete und schlecht ausgebaute Wirtschaftsweg zur Verfügung. Das soll sich jedoch bald ändern. Ein Radweg zwischen den Heppenheimer Stadtteilen soll spätestens 2021 gebaut werden.
Ralf Rothenstein (Leiter Technische Planung) und Markus Goldhorn (Projektverantwortlicher) von Hessen Mobil waren am Donnerstag zu Gast im Bau, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss. Dort präsentierten sie die Vorentwurfspläne des Geh- und Radwegs. Dieser beinhaltet die etwa ein Kilometer lange Ortsdurchfahrt durch Kirschhausen, wo beidseitig Schutzstreifen für die Radfahrer eingezeichnet werden. Die sind jeweils 1,50 Meter breit, 5,50 Meter bleiben noch für die Fahrbahn. In Kirschhausen soll in einem weiteren Schritt der Parkbedarf ermittelt werden – und dann zwei Meter breite Längsparkbuchten entstehen. „Das ist sehr knapp bemessen“, befand Peter Janßen (WG LIZ). „Jeder Mittelklassewagen ist inzwischen mit Spiegeln 2,20 Meter breit“, äußerte auch Sonja Eck (SPD) Bedenken. „Uns steht nur ein begrenzter Verkehrsraum zur Verfügung“, sagte Ralf Rothenstein. „Die Berufspendler aus dem Odenwald haben andere Interessen als die Fahrradfahrer oder die Anlieger mit Parkplatz vor der Haustür“, sagte er. Alles sei ein Kompromiss. „Und zwei Meter sind noch richtlinienkonform“, ergänzte Markus Goldhorn. Weiter geht der Radweg in Richtung Guldenklinger Höhe.
Hier soll der bisherige Wirtschaftsweg weiterhin genutzt werden. Es gibt keine bauliche Veränderung, nur eine Beschilderung. Von der Guldenklinger Höhe bis Wald-Erlenbach wird dann gebaut. „Dort wird der Radweg fahrbahnbegleitend errichtet“, so Rothenstein. 1200 Meter lang, 2,50 Meter breit und asphaltiert. Der Trennstreifen zur B 460 wird 1,75 Meter breit und durch Schutzplanken getrennt. Am Ortseingang von Wald-Erlenbach endet der Radweg.
Zudem soll es zwei Querungen geben. Eine kurz vor Wald-Erlenbach, die andere bei der Abbiegung nach Mittershausen-Scheuerberg. „Das soll das Abbiegen sicherer machen“, sagte Goldhorn. „Mittershausen-Scheuerberg freut sich über die Abbiegespur“, so Klaus Bitsch (CDU). Die Bushaltestellen werden etwas verlegt, um den Fahrern das Einscheren in den Verkehr zu erleichtern.
Aktuell steht nur der Vorentwurf, deshalb gibt es auch noch keine Kostenschätzung. Wenn technische Planung, Artenschutzfragen und die Finanzierbarkeit bis Ende des Jahres abgeschlossen sind, kann Baurecht beantragt werden. Voraussetzung, es herrscht Konsens mit den betroffenen Grundstückseigentümern. „Wir sind teilweise in Kontakt und haben Zustimmung signalisiert bekommen“, so Rothenstein, der als frühesten Baubeginn 2021 nennt.

Rainer Burelbach lobte die Planung. „Jetzt hoffen wir, dass es bald losgeht“, sagte der Bürgermeister. Franz Beiwinkel (GLH) war dagegen „enttäuscht“. Denn ein Teil des Wirtschaftsweges enthalte eine 16 prozentige Steigung. „Das kann man keinem zumuten“, meinte er. Auch Volker Gerstorfer (CDU) sieht die Gefahr, dass Leute auf die Straße ausweichen. Um den Weg umzubauen, müsste Hessen Mobil jedoch Konsens mit den Stadtwerken und der Oberen Wasserbehörde erzielen. Das könnte schwierig werden, so Ralf Rothenstein, der die Steigung konkretisierte: „Hier geht es nur um 30 Meter.“

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Starkenburger Echo
22. März 2019
reb

Mitfahrerbänke für die Stadtteile?

Freie Wähler bringen Antrag als Ergänzung zum ÖPNV ein / Ortsbeiräte sollen entscheiden
HEPPENHEIM. Die Freien Wähler möchten die Heppenheimer Stadtteile mit Mitfahrerbänken ausstatten. „Als Ergänzung zum ÖPNV“, wie es die Partei in ihrem Antrag formuliert. Doch zunächst sollen die Ortsbeiräte darüber befinden.
Die Mitfahrerbank beruht auf dem Prinzip: teilen und einander helfen. Sie soll ein Treffpunkt für spontane Fahrgemeinschaften sein. Im Unterschied zum Trampen setze das Konzept auf das enge soziale Geflecht des ländlichen Raums. „Sie sind für Jung und Alt gedacht, für alle, die kein eigenes Auto besitzen oder der Umwelt zuliebe das Auto einfach mal stehen lassen möchten“, heißt es im Antrag der Freien Wähler. Jeder Autofahrer, der an der Bank vorbeifahre, könne für sich entscheiden, ob und wen er mitnehmen möchte. „Und wer nicht mit einem Fremden fahren will, wartet ab, bis ein bekanntes Gesicht anhält“, so die Freien Wähler. „Viele Gemeinden in Deutschland haben gute Erfahrungen mit Mitfahrerbänken gesammelt“, so die Partei, die betont, dass die Bank nicht als Massenverkehrsmittel gedacht sei.
Ulrike Janßen (WG LIZ) bezeichnete den Antrag als „nicht so gut“. Sie sah die Idee im Gegensatz zu den Freien Wählern als Konkurrenz zum ÖPNV an. „Es kann passieren, dass die öffentlichen Verkehrsmittel dann weniger genutzt werden und irgendwann nicht mehr fahren.“ Janßen favorisiert den pragmatisch Ansatz. Ein kurzes Nachfragen beim Nachbarn könne schon Abhilfe schaffen. „Es funktioniert auch so“, ist sie sicher. Jan Christopher Herbert (SPD) sah es ähnlich: „Wenn in Hambach einer aus dem Auto jemanden laufen sieht, fragt er meist sowieso, ob er ihn mitnehmen könne.“ Von einer „prinzipiell guten Idee“ sprach Thomas Rech (CDU), äußerte aber persönliche Bedenken, was die Haftung betrifft. Er schlug vor, die jeweiligen Ortsbeiräte über das Thema entscheiden zu lassen. Dem folgte das Gremium.
In Sonderbach war die Mitfahrerbank sogar schon Thema: „Da spricht grundsätzlich nichts dagegen“, hatte Ortsvorsteher Anton Gölz im Ortsbeirat gesagt – dieser wolle sich nun bis zur nächsten Sitzung Gedanken über den möglichen Standort einer solchen Bank machen.
Das dürfte den Freien Wähler gefallen. „Auch unter ökologischen Aspekten sind Mitfahrerbänke sinnvoll“, so Fraktionsvorsitzende Kerstin Fuhrmann in dem Antrag. Mit jeder gebildeten Fahrgemeinschaft reduziere sich der ökologische Fußabdruck jedes Einzelnen und damit der Stadt Heppenheim beträchtlich.

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Starkenburger Echo
19. März 2019
reb

Planungsbüro stellt Neubaupläne für Nibelungenhalle vor


Der Basketballplatz neben der Nibelungenhalle muss für den Neubau weichen. Nach einem anderen Standort wird gesucht.  FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Der nächste Schritt ist gemacht, die neue Nibelungenhalle bekommt ein Gesicht. Im Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport stellte Architekt Eckhard Bürling den Vorentwurf für den Neubau vor. Doch es gibt noch offene Fragen.
7,65 Millionen Euro wird das neue Bauwerk am Starkenburg-Stadion kosten. Für das Geld soll ab August eine Drei-Feld-Halle südlich der bestehenden Halle hochgezogen werden. Sobald der Bau abgeschlossen ist, wird die alte Sportstätte abgerissen. Was mit dem neu gewonnenen Platz passiert, ist indes offen. „Die Außenplanung ist noch nicht beendet“, sagte Bürgermeister Rainer Burelbach. „Parkplätze wären eine Idee“, warf Markus Werner Wilfer (FDP) ein. Wegfallen wird auf jeden Fall der Basketballplatz. „Wir suchen nach Alternativen“, so Erste Stadträtin Christine Bender. Das Stellplatzkonzept rund um die Halle überzeugte Ulrike Janßen (WG LIZ) nicht. „Die Parkplätze für Schwimmbad und Halle überlagern sich“, sagte sie. Bürgermeister Burelbach betonte, dass dies nur hin und wieder passiere. „Das aktuelle Verkehrsaufkommen wird sich ja nicht erhöhen“, so der Verwaltungschef. Sollte es wider Erwarten doch zu größeren Parkproblemen kommen, seien weitere Parkplätze südlich des Stadions denkbar. Markus Werner Wilfer brachte gar eine Tiefgarage ins Spiel. „Möglich wäre das“, sagte Planer Eckhard Bürling, „aber das sprengt jedes Budget.“
3D-Reise durch das neue Bauwerk
Architekt Bürling nahm im Ausschuss die Mitglieder mit auf eine 3D-Reise durch die neue Halle. Sie wird aus optischen Gründen einen nur etwa vier Meter hohen Sockel haben, voraussichtlich 52 Meter lang, 47 Meter breit und bis zu 9,50 Meter hoch werden. Das Handballfeld wird 40 mal 20 Meter bieten. Zudem ist es möglich, die Halle mit Vorhängen dreizuteilen – dann bietet jedes der drei Spielfelder die Maße 27 mal 15 Meter. Knapp 500 Zuschauer werden auf mobilen Tribünen Sitzplätze finden.
Sportler sollen von Anfang an durch den Sportlereingang gelotst werden. „Wenn wir bauen, sind wir ganz scharf darauf, Straßen- und Sportschuhe zu trennen“, sagte Bürling. Der Sportler tritt ein, kommt direkt in eine der sechs Umkleideräume, nach dem Umziehen gelangt er dann über den „Turnschuhgang“ in die Halle.
Der Haupteingang wird sich wie auch der Sportlereingang künftig auf der Westseite befinden. Dadurch sollen Nachbarn weniger stark unter den Geräuschemissionen der Sportstätte leiden. Hier wird es auch ein Foyer geben, einen Mehrzweckraum, der bei Bedarf für größere Empfänge oder aber auch für Gymnastikgruppen genutzt werden kann. Darüber hinaus soll es eine vollständig ausgerüstete Küche geben. Kerstin Buchner (Freie Wähler) hakte nach, ob ein Raucherbereich vor der Halle geplant sei. „Es gibt nichts Unangenehmeres, als wenn Rauch in die Halle zieht“, sagte sie. Es bestehe durchaus die Möglichkeit, öffentliche Aschenbecher in zehn Metern Entfernung vom Eingang aufzustellen, sagte Bürling. „Ob die Raucher dort auch hingehen, ist die Frage.“

„Für mich sind die Planungen plausibel“, sagte Wolfgang Gruß (CDU). „Wir bekommen endlich eine gescheite Sporthalle.“ So sah es auch ein Großteil des Ausschusses. Einer Nein-Stimme (WG LIZ) standen zehn Ja-Stimmen gegenüber.

SACKGASSE?
                                                                                                       
    Im Zuge der Baumaßnahme steht im Raum, dass die Nibelungenstraße bis zur Nibelungenschule Sackgasse werden könnte. Das sagte Bürgermeister Burelbach im jüngsten Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport.

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Starkenburger Echo
22. Februar 2019
rid

Wohin mit dem Funkmast?

Standortfrage spaltet Ober-Laudenbachs Bewohner / Angst vor Gesundheitsgefahren
OBER-LAUDENBACH. Das Thema Handyempfang sorgt in Ober-Laudenbach mittlerweile seit vielen Monaten für Verdruss. Die Frage, wo ein möglicher Funkmast platziert werden soll, spaltet die Bevölkerung. Handyempfang wollen viele, den Mast nahe der eigenen Wohnung jedoch nicht. Fakt ist, dass der Behördenfunk noch in diesem Jahr digitalisiert werden muss - zumindest einen kleinen Mast (zehn bis zwölf Meter hoch) wird es also auch gegen Widerstände aus der Bevölkerung auf alle Fälle geben. Hier geht es um die Kommunikation von Feuerwehr und Rettungsdiensten.
Der Ortsbeirat, so machte Ortsvorsteherin Susanne Benyr deutlich, stehe geschlossen hinter dem Vorhaben, im Zuge der Maßnahme auch den Handyempfang für Otto Normalverbraucher zu ermöglichen. Dafür gebe es auch eine Mehrheit im Dorf. Eigentlich stand das Thema gar nicht auf der Tagesordnung der Ober-Laudenbacher Ortsbeiratssitzung am Mittwochabend. Doch weil der große Saal beim Kaiserwirt vor lauter interessierten Bürgern geradezu aus den Nähten platzte, entschied sich die Ortsvorsteherin, doch über den derzeitigen Sachstand zu informieren.
„Wir haben noch keinen geeigneten Standort gefunden. Es wir noch gesucht und geprüft“, konnte die Kommunalpolitikerin zunächst nichts Neues verkünden. Acht mögliche Standorte seien mittlerweile von der zuständigen Deutschen Funkturm geprüft – und wieder verworfen worden. Die Gründe, warum die Standorte nicht infrage kamen, sind vielschichtig: Mal war die Reichweite nicht groß genug, mal gab es Probleme mit dem Zuwegerecht. Ein weiteres Grundstück wird derzeit noch auf seine Tauglichkeit überprüft. „Wir suchen nach einer Lösung, die für alle verträglich ist“, unterstrich Benyr und nahm dabei auch diejenigen mit ins Boot, die gegen die Aufstellung eines Funkmastes in unmittelbarer Nähe der Wohnbebauung sind. „Wir verstehen das Für und das Wider“, versicherte sie. Um im nächsten Moment zu erklären, dass der Ortsbeirat keine Entscheidung treffe, sondern in dieser Angelegenheit nur gehört werde und Empfehlungen geben könne. Das Problem sei, dass mittlerweile die Zeit davonrenne. „Wir werden es wohl nicht allen recht machen können“, räumte Benyr ein.
Aus der Bevölkerung kam die Anregung, den Funkmast auf einem der Strommasten im Ort zu befestigen und ihn vom Behördenfunkmast zu trennen. Auch das, so Benyr, sei bereits in Erwägung gezogen worden, aber von den Verantwortlichen als „Worst-Case-Szenario“ zunächst verworfen worden. Nicht zuletzt aus Kostengründen.
ZDF-Mann Aris Donzelli, der in Ober-Laudenbach wohnt, ist einer der Sprecher derer, die sich gegen einen Handymast in unmittelbarer Nähe der Wohnbebauung wehren. „Wurde bereits die Möglichkeit der Satelliten-Digitalisierung geprüft?“, wollte Donzelli wissen. Er teilte mit, dass der Sicherheitsingenieur des ZDF bereit sei, bei einer Ortsbeiratsversammlung oder einer Infoveranstaltung über die Gefahren von Strahlung zu referieren.
Peter Janßen (LIZ) wollte wissen, für welchen Standort sich der Ortsbeirat ausgesprochen habe. Eine Frage, die sowohl bei Benyr als auch bei ihren Ortsbeiratskollegen Unverständnis hervorrief. „Wir haben bisher doch noch gar keinen Standort, der infrage kommt. Wir sollen wir da eine Empfehlung aussprechen?“, wunderte sich die Ortsvorsteherin.

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Starkenburger Echo
20. Februar 2019
reb

WG LIZ kritisiert Termin der Fahnenhissung

HEPPENHEIM. Jedes Jahr hissen die Fastnachter in Heppenheim vor dem Rathaus ihre Fahne. Doch der diesjährige Termin sorgte bei der WG LIZ für Unmut.
In der jüngsten Stadtverordnetenversammlung kritisierte Fraktionsvorsitzender Peter Janßen, dass sich die Fastnachter ausgerechnet den 27. Januar ausgesucht hätten. „Das ist der Holocaustgedenktag“, erinnerte Janßen. Dieser Tag wurde im Jahr 2005 von den Vereinten Nationen zum Gedenken an den  Holocaust und den 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau eingeführt. Der Magistrat sei seiner Vorbildfunktion nicht nachgekommen. Barbara Schaab (CD), ihres Zeichens Zugmarschallin und Mitglied des Magistrats, sagte, dass die Fahnenhissung zur Fastnachtszeit dazugehöre und „eine großes Stück Kulturgut“ sei. Weiter vertieft wurde die Anfrage der WG LIZ aber nicht.

Kommentar LIZ
Der 27. Januar ist der internationale 'Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust', und der von Bundespräsident Herzog (CDU) 1996 gesetzlich verankerte deutsche Gedenktag ' Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus', an dem an allen Landes- und Bundesdienstgebäuden auf Halbmast bzw. mit Trauerflor  zu beflaggen ist (§1 Hess.BeflG, 2. Hess.BeflAnO-Hessisches Beflaggungserlass). Den Gemeinden ist gleiche Beflaggung empfohlen (1. Hess.Befl.AnO). Unsere Frage an den Magistrat lautete:
Zwei Fragen an Stadträtinnen Bender und Schaab angesichts des Unterhaltungsveranstaltungsverbotes insbesondere an christlichen Feiertagen und Ihre Fahnenhissung der närrischen Kampagneneröffnung am 27. Januar am Rathaus, also am bundesweiten gesetzlich verankerten Holocaust-Gedenktag, an dem Trauerbeflaggung gesetzlich bestimmt bzw. empfohlen ist:
1. War Ihre närrische Fahnenhissung am Rathaus ein politisches oder konfessionelles Statement?
2. Ist Ihnen bewußt, daß Sie als haupt- bzw. ehrenamtlich im Magistrat Tätige auch eine gesellschaftliche Verantwortung und Vorbildfunktion haben?

Hauptamtliche Erste Stadträtin Frau Christine Bender (SPD) schwieg. Stadträtin Frau Barbara Schaab (CDU) antwortete wie in der Presse wiedergegeben, unter lautem Beifall, insbesondere der CDU-Fraktion.

In der zentralen Gedenkveranstaltung in Hessen in der Frankfurter Paulskirche führte Oberbürgermeister Feldmann aus (Hessischer Städtetag 1-2/2019 S.10): "... Schon jetzt spüren wir aber auch, wie der Respekt vor der Geschichte schwindet. Eine neue Generation von Populisten und Rechtsradikalen lässt die letzten Hemmungen schwinden, auch und gerade in geschichspolitischer Hinsicht. Sie kündigen das wenige auf, was hier erreicht wurde. Wir erleben offene Provokation in Gedenkstätten. Wir erleben, wie die Shoa relativiert wird. ...".

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Starkenburger Echo
20. Februar 2019
reb

Rüllmann bleibt Schiedsperson

HEPPENHEIM. Theo Rüllmann bleibt für eine weitere Amtszeit stellvertretende Schiedsperson für den Schiedsamtsbezirk Heppenheim 1. Die Stadtverordnetenversammlung wählte ihn mit 32 Ja-Stimmen. „Theo Rüllmann führt sein Amt einwandfrei“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Er habe diverse Verhandlungen durchgeführt und die Zusammenarbeit mit Schiedsfrau Renate Peltzer sei „sehr gut“. Nur die WG LIZ stimmt gegen ihn. „Ich kann keine Person wählen, die ich nicht kenne“, begründete Peter Janßen.

Kommentar LIZ
Der Magistrat ist unseren mehrfachen Aufforderungen in Beschlußvorlagen Angaben zur Person bzw. zum Lebenslauf zu machen und/oder die zu wählenden Personen im Ausschuß vorzustellen, nicht nachgekommen, weswegen wir uns auch in Zukunft nicht mehr nur enthalten sondern in gleichgelagerten Fällen mit Nein stimmen werden. 


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Starkenburger Echo
7. Februar 2019
reb

Straßenbeitrag

Wer soll für die Sanierung der maroden Straßen in Heppenheim bezahlen?
Wenn es um die Finanzierung der maroden Straßen geht, gibt es drei Möglichkeiten: Entweder die Stadt, die betroffenen Anlieger oder alle Grundstückseigentümer zahlen die Sanierung. In Heppenheim sind es zurzeit die Anlieger, die einen Großteil stemmen.
HEPPENHEIM. Einwandfreie Straßen will jeder. Dafür bezahlen, das aber will kaum einer. Denn wenn eine Straße saniert wird, kommt das in der Regel teuer. Seit 2018 dürfen die Kommunen in Hessen selbst bestimmen, wer die Erneuerung zahlt. Dazu gibt es drei Möglichkeiten: die Stadt, die betroffenen Anlieger oder alle Grundstückseigentümer.
Straßenbeiträge werden seit dem vergangenen Jahr in den Kommunen rauf und runter diskutiert. In fünf Bundesländern wurden die Beiträge abgeschafft. Im Kreis Bergstraße hatten bis vor Kurzem alle Kommunen einmalige Beiträge in Rechnung gestellt. Städte wie Bürstadt, Einhausen oder Biblis haben inzwischen auf wiederkehrende Straßenbeiträge umgestellt. Dort empfand es die Politik als ungerecht, dass nur die Anwohner die Sanierung – teils fünfstellige Beträge – zahlen mussten, obwohl alle die Straßen nutzen. Nun zahlen dort alle Grundstücksbesitzer einen niedrigen Betrag, statt wenige Bürger einen hohen. Nach der WG LIZ und den Freien Wählern hat in Heppenheim nun auch der Linke Yannick Mildner eine Anfrage gestellt, um das Thema auf die Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung zu setzen.
Anlieger müssen 25 bis 75 Prozent übernehmen
„Innerhalb der EU erheben nur Deutschland und Dänemark Straßenbaubeiträge“, stellt Mildner fest. „Die in Heppenheim noch vorherrschende Methode, dass die Anlieger zwischen 25 bis 75 Prozent zahlen müssen, wird von immer mehr Bürgern als ungerecht angesehen“, so der Stadtverordnete. Straßen würden von einer Vielzahl von Menschen befahren, die längst nicht nur Anlieger seien. Die Erhebung von Straßenausbaubeiträgen sei in vielfacher Hinsicht ungerecht. „Manche Menschen müssen Kredite aufnehmen, um die Gebühren zahlen zu können“, so der Linke
Bei seiner Anfrage geht es vor allem darum, herauszufinden, wie hoch die erzielten Einnahmen an Straßenbaubeiträgen in den vergangenen Jahren war, wie hoch die Verwaltungskosten waren und wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) zu der aktuellen Handhabung steht.
Auch die CDU hat sich mittlerweile öffentlich zu dem Thema geäußert, was Mildner als positiv bezeichnet. Allerdings hat sich die Partei noch nicht positioniert. „Ist eine Änderung der Straßenbeitragssatzung möglich, fragt sich die Partei. Welche finanziellen Auswirkungen würden die unterschiedlichen Modelle mit sich bringen? Diese und andere Fragen will der Vorstand mit einem Experten detailliert aufarbeiten. „Alle Möglichkeiten müssen auf den Prüfstand und die Vor- und Nachteile diskutiert werden“, so die CDU in einer Pressemitteilung. Erst dann könne die Partei einen entsprechenden Antrag stellen.
„Wir empfinden die Erhebung von Straßenausbaubeiträgen als unsozial und ungerecht“, sagt die Vorsitzende der Freien Wähler, Kerstin Fuhrmann. Sie kritisiert, dass die hessischen Bürger über den Länderfinanzausgleich die Straßen anderer Bundesländer mitfinanzieren. „Eigentum verpflichtet“, meint Fuhrmann. Und da die Straßen den Kommunen gehören, seien diese in der Verantwortung. „Deshalb wollen sich die Freien Wähler für eine Finanzierung aus Landesmitteln einsetzen“, so Fuhrmann.
Auch bei der FDP kam das Thema schon zur Sprache. „Ob, wie und in welcher Höhe Straßenbeiträge in Zukunft in Heppenheim erhoben werden, bedarf einer breiten politischen Diskussion“, sagt Stadtverbandsvorsitzender Oliver Wilkening. „Grundsätzlich gilt für die FDP in Heppenheim, dass weniger Belastung der Bürger und Bürokratie für die Verwaltung nur bei einem Wegfall der Straßenbeiträge zu haben ist.“ Dies würde zudem dazu führen, dass für die Wiederherstellung von Straßen dann auch alle Bürger über die allgemeine Steuererhebung herangezogen würden. Aktuell – ohne konkrete Informationen über die Vor- und Nachteile – würde die Partei am derzeitigen System der maßnahmenbezogenen Straßenbeiträge festhalten.
Für die LIZ-Fraktion kommt aufgrund der 2018 geänderte neue Gesetzeslage weiterhin nur das bisherige System der Straßenbeitragssatzung in Frage. „Die wiederkehrenden Beiträge sind für Heppenheimer Bürger teurer und haben zu viele verwaltungstechnische Nachteile“, sagt Fraktionsvorsitzender Peter Janßen. Da der Bürger immer die Zeche zahle, „halten wir Mitwirkungsmöglichkeiten an dem, was vor der eigenen Haustür passiert für gut und richtig, dies allein dem stillen Kämmerlein des Magistrats zu überlassen, für falsch“, so Janßen. Die anderen Parteien haben sich zu dem Thema bislang nicht geäußert.

Kommentar LIZ

Das Starkenburger Echo hatte allen Fraktionen bis Dienstag Zeit gegeben eine Stellungnahme zu formulieren. Offensichtlich ist nur unsere eingegangen. Diese wurde verkürzt wiedergegeben, weswegen der ganze Text hier folgt. Auch hatten wir zu den Straßenbeiträgen keine Anfrage gestellt, sondern die SPD landesweit in 2014, worauf der Magistrat, sowie der Kreis umfänglich und sachlich korrekt antwortete. Aufgrund dieser Antwort wurde eine Änderung der Erhebung von der SPD nicht weiterverfolgt, wie auch von keiner anderen Fraktion.
"Für die LIZ-Fraktion kommt durch die 2018 geänderte neue Gesetzeslage weiterhin nur das bisherige System der Straßenbeitragssatzung in Frage. Die wiederkehrenden Beiträge sind für Heppenheimer Bürger teurer und haben zu viele verwaltungstechnische Nachteile; das steuerfinanzierte System kann auf die Miete umgelegt werden, was beim bisherigen Systen über Einmalzahlung nicht der Fall ist.
Die Kritik an der bisherigen Methodik ist nicht systembedingt, sondern verursacht durch die kommunalpolitischen Mehrheiten, die Sanierungen verspätet und mangelhaft ankündigen und die Anwohner nicht ausreichend beteiligen. Außerdem würde sich bei vernünftiger Straßenunterhaltung die Anzahl grundhafter Sanierungen und damit die einmalige Kostenbeteiligung stark verringern. Die grundhaften Sanierungen abseits von Bedarf und Wirtschaftlichkeit unter Beauftragung von externen Planungsbüros zusätzlich zum städtischen Tiefbauamt verursachen unnötig hohe Kosten. Das bisherige Verfahren schafft einen Ausgleich für Sammel-/Hauptverkehrsstraßenanlieger u.a. für:
- Eingeschränkte Lebensqualiät und Gesundheitsbeeinträchtigung.
- Erhöhten Gebäudesanierungsbedarf aufgrund von Verschmutzung und Erschütterung.
- Die eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit von Grundstücken durch Abgase und Verkehrslärm.
- Behinderung der Anlieferung.
- Die Nichtnutzungsmöglichkeit des Straßenraums für Kinderspiele und nachbarliches MIteinander.
- Erhöhte Entsorgungskosten von Straßenkehrricht.
Durch Ausweitung der Ratenzahlungen auf 20 Jahre und Minderung des Zinssatzes auf maximal 1% über Basiszinssatz sind soziale Aspekte berücksichtigt. Da der Bürger immer 'die Zeche zahlt', halten wir Mitwirkungsmöglichkeiten an dem was vor der eigenen Haustür passiert für gut und richtig, dies allein dem 'stillen Kämmerlein' des Magistrats zu überlassen, für falsch."

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Starkenburger Echo
6. Februar 2019
reb/fran

Warum (noch) kein „dm“ kommt

Bürger, Unternehmen und Politik wollen eine Drogerie in der Tiergartenstraße - doch es gibt Probleme


Von zwei Leerständen in der Tiergartenstraße konnte einer kürzlich durch einen Biosupermarkt beseitigt werden. Daneben, im ehemaligen chinesischen Restaurant, würde sich gerne ein dm-Markt ansiedeln, doch dazu muss der Bebauungsplan angepasst werden. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Heppenheim will einen dm-Markt. Darin sind sich Politik, Bürger und auch das Unternehmen eigentlich einig. Einzig der Standort bereitet allen Kopfzerbrechen. Denn das Objekt der Begierde in der Tiergartenstraße erlaubt bislang keine Nutzung dieser Art.
Schon länger beschäftigt es die Stadt, wie mit den Leerständen von ehemals Norma und des chinesischen Restaurants in unmittelbarer Nachbarschaft zur Diskothek „Centro“ umzugehen ist. In der ehemaligen Norma ist inzwischen ein Biosupermarkt eingezogen. Dm könnte in ein ebenfalls 700 Quadratmeter großes Gebäude ziehen und der Nachfolger einer Spielhalle werden. Und die Drogeriekette ist alles andere als abgeneigt. „In Heppenheim gibt es bislang noch keinen dm-Markt. Hier sind wir jedoch bestrebt, einen Standort zu eröffnen, um künftig für unsere Kunden noch besser erreichbar zu sein“, meint Michael Beier, bei dm verantwortlich für die Region. „Wir stehen bereits im Austausch bezüglich eines konkreten Objektes in der Tiergartenstraße, allerdings gibt es aufgrund fehlender baurechtlicher Genehmigungen derzeit keine konkreten Pläne zu einer Neueröffnung“, so Beier.
Schon im Mai 2017 wurde das Thema diskutiert
Dass sich das möglichst schnell ändern soll, untermauerte Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach bei der jüngsten Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses. „Wir hoffen nach wie vor darauf, dass sich hier eine Filiale der Drogeriekette dm ansiedelt“, sagte Burelbach. Seit nunmehr zwei Jahren warten sowohl die politischen Entscheidungsträger als auch die potenziellen Kunden auf eine Entscheidung. Schon im Mai 2017 hatte der Magistrat dem zuständigen Ausschuss eine Beschlussvorlage zur Änderung des dortigen Bebauungsplans vorgelegt. Im Ausschuss hatten seinerzeit CDU, SPD und FWHPINI für die Änderung gestimmt, GLH und FDP hatten sich enthalten, einzig die WG LIZ stimmte gegen die Beschlussvorlage.
„Der ursprüngliche Bebauungsplan für dieses Areal sieht keinen Einzelhandel vor. Eine Änderung ist alles andere als einfach“, erklärte der Rathauschef den Hauptgrund für die Verzögerung. Und fügte hinzu: „Wir müssen einen rechtlich einwandfreien Weg finden. Hierzu stehen wir in ständigem Kontakt mit dem Regierungspräsidium in Darmstadt.“
Der ursprüngliche Bebauungsplan für dieses Areal sieht keinen Einzelhandel vor. Eine Änderung ist alles andere als einfach.“ Rainer Burelbach, Bürgermeister
Dass nicht nur Stadt und dm eine Ansiedlung wollen, macht die Initiative von Katja Gubo deutlich. Sie startete kurzerhand eine Online-Petition, damit sich dm in der Kreisstadt ansiedelt. „Ich bin der Meinung, dass uns eine zweite Drogerie in Heppenheim fehlt“, sagt die Heppenheimerin über ihre Motivation eine Alternative zu Müller zu schaffen. Sie wohnt im Westen der Stadt und findet diesen Standort ideal. „Die Innenstadt würde etwas entlastet, was den Verkehr betrifft und es käme endlich mal Abwechslung in die Tiergartenstraße“, sagt Gubo. Ihre Petition, die 157 Bürger online unterzeichnet haben und an das Regierungspräsidium gerichtet war, hat sie mittlerweile zurückgezogen, weil die Stadt Heppenheim für Änderungen am Bebauungsplan zuständig sei.
Immerhin gelang es ihr, ein Zeichen zu setzen. Denn die Botschaft kam bei dm an. „Besonders gefreut haben wir uns hier über den äußerst positiven Zuspruch der Bevölkerung in Heppenheim“, teilt Mitarbeiter Michael Beier mit.

DAS UNTERNEHMEN
                                                                                                       
    Der erste dm-Markt öffnete 1973 in Karlsruhe. Aktuell gibt es 1956 Märkte in Deutschland und 3566 in Europa mit 61 000 Mitarbeitern.
Mit einem Umsatz von mehr als 8,1 Milliarden Euro erreicht dm in Deutschland im Geschäftsjahr 2017/2018 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres laut eigenen Angaben ein Umsatzplus von 3,2 Prozent. „578 Millionen mal haben Menschen im Laufe des Geschäftsjahres bei dm eingekauft“, sagt Erich Harsch, Vorsitzender der dm-Geschäftsführung.
In elf europäischen Ländern seines Verbreitungsgebiets erzielte dm im zurückliegenden Geschäftsjahr deutliche Mehrerlöse und erreichte kumuliert einen Umsatz von rund 10,7 Milliarden Euro.


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Glosse UFFGSCHNAPPT,  De Hepprumer Hoinz vom 6. Februar 2019 im 'extra'

S’hot im Schdädtsche fast koan Uffrejger gewe Ehr Leit,

häwe mer in de letzschde Woch en Uffrejger in Hepprum kabt? Noa, eigendlich net, sieht mer dodevu oab, dass die B3 fer uns oan de Schbarkass uffheert, woann’de uff de Kärchhof fahrn willscht. Doann musschde iwer die Gräffschdrooß, die Wilhelmschdrooß orrer iwer die Gräffschdrooß un iwers Laudebescher Dor fahrn. Orrer du fährscht unnerum, an de Schdadionschdrooß uff die Boijemoaschder-Metzendorf-Schdrooß.
Äwer dann schdejhschde ewisch lang an de Ambel. Alles weje dem Kreisel. Äwer de Boijemoaschder Burelbach hot jo gsoat, mer sollde Geduld hawe. Woann alles ferdisch is, is alles umso scheener.
Schee wärd jo wärklich des ehemalische Metzendorf-Haus in de Boachgass. Woann des ferdisch is, gibt’s beschdimmt emol en Doag der offene Dier. Do mache mer aa hie.
Un doann häb isch gelese, Hepprum wärd immer greeßer. Des is doch aa positiv. Hepprum blieht, wächst un gedeiht. Na alla. Hoalt, es hot äwer doch en klitzekloane Uffrejger gewe in de letztscht Woch.
Eigendlich fer unseroans net die Redd wert. Isch häb de Christopher Hörst getroffe. Des is der, der wu emol Boijemoaschder wärn wollt un velleischt immer noch wärn will. „Ach Gott“, häb isch gsoat, „wie siehschdt dann du aus? Du hoscht jo e goanz schmerzverzerrt Gsicht. Woas is’n bassiert?“ „Eigendlich gar nix“, sägt’der. Er hot blouß seit e paar Däg noachts Schreikrämpf. „Warscht’de schun emol beim Dogder, häb isch’n gfroogt. So ebbes konn mer jo net oaschdejh losse. De Dogder kennt’m aa net helfe.
Oh, häb isch gsoat, „woann de Dogder mit soim Ladoin am End is, doann is des äwer schun arg schlimm mit doine Schreikrämpf“. „Noch schlimmer“, hot’der gemoant. Isch häb’n doann gfroogt, wie sich des bemerkbar macht.
Er moant, kaum, dass’er oigschloofe is, wär er schweißgebadt, de goanze Körper det oafange zu vibriern un zu zittern. Er wisst noch net emol, ob des Angschtschweiß wär.
Un doann, noach’ner Värtelschdund, käm erscht die Schnappatmung un dann det’er oafoange zu kreische.
„Un doann“, häb isch gfroogt. Soi Fraa det’n doann wecke, un doann wär’rer erscht wärrer entschbannt. Er det doann immer soage: „Ach Gott, zum Glick, des bischt jo du.
Un wie’n doann soi Fraa gfroogt hätt: „Woas hoscht’n du gemoant, wär do is“, hot der gsoat: „Er moant des wär die Fraa LIZ vum Bauausschuss gewese“ un do hätt’er wärrer Schreikrämpf krieht un hätt hyperventiliert orrer wie des haaßt. Äwer jetzt hätt’m oaner gsoat, velleischt wär ihm doch zu helfe,er sollt sich doch emol mim Horst Wondrez, mim Boijemoaschder, mit de Fraa Benyr orrer mim Bechtels Helmut in Verbindung setze.

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Starkenburger Echo
2. Februar 2019
reb

Stadt will Betreiber bleiben

Keine Freibadverantwortung für GGEW/Ausschuss stimmt für Preiserhöhung


Die GGEW hat Interesse, das Heppenheimer Freibad zu betreiben, doch die Stadt will es weiterhin selbst machen. ARCHIVFOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Der Eintritt ins Heppenheimer Freibad soll teurer werden. Dafür sprach sich nun auch der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss aus. Bürgermeister Rainer Burelbach machte darüber hinaus klar, dass die Stadt das Bad weiterhin selbst betreiben wolle.
Dass die Preise zum ersten Mal seit 14 Jahren erhöht werden – die Tageskarte soll künftig vier Euro, die Saisonkarte 80 Euro kosten – segnete der Ausschuss am Donnerstagabend mit sieben zu drei Stimmen ab. Hubert Vettel (Freie Wähler) erkundigte sich bei diesem Tagesordnungspunkt bei der Verwaltung, ob das Bensheimer Unternehmen GGEW, noch als Betreiber im Spiel sei. Seit dem informativen Gespräch vor eineinhalb Jahren habe sich nichts verändert, sagte Erste Stadträtin Christine Bender.
Die GGEW bestätigte auf Nachfrage, an der Übernahme der Betriebsführung interessiert zu sein. „Mit dem Betrieb des Basinus-Bades, des Bensheimer Badesees und des Freibades in Lorsch haben wir bereits eine umfassende und langjährige Kompetenz im Bäderbetrieb“, teilte GGEW-Vorstand Carsten Hoffmann mit. In einem Verbund mehrerer Bäder könnten Bürger von einem Kombi-Tarif für die GGEW-Bäder profitieren, so der Plan. Das Unternehmen habe sich hierzu in der Vergangenheit mit der Stadt ausgetauscht und wartet auf eine Entscheidung aus Heppenheim. „Wir würden uns über eine Beauftragung sehr freuen“, sagt Carsten Hoffmann. Vonseiten der Stadt gab es im Ausschuss aber eine Absage: „Es sind keine weiteren Gespräche geplant. Wir streben keine Kooperation an“, meinte Bürgermeister Rainer Burelbach, die Stadt werde das Bad auch in Zukunft selbst betreiben.
Ein anderes Thema brachte die WG LIZ vor: Weil durch wühlende Tiere und Grabpflegearbeiten auf dem Friedhof immer wieder Knochen zutage treten, forderte die Wählergemeinschaft, die Friedhöfe mit Knochensammelkästen auszustatten. Mit Sammelkästen könnte man eine pietätvolle Entsorgung gewährleisten, hatte Ulrike Janßen bereits im Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport gesagt. Christine Bender hält solche Sammelstellen jedoch für unnötig. „Die Friedhofsmitarbeiter sind bemüht, die Knochen nach Möglichkeit auszusortieren.“ Es habe diesbezüglich auch noch nie ein Problem gegeben. „Wenn jemand etwas findet, genügt ein Anruf bei der Friedhofsverwaltung – die kümmert sich“, sagte Bender. „Diese Vorgehensweise hat sich bewährt.“ Dem schlossen sich beide Ausschüsse mehrheitlich an.

WIEDERWAHL
                                                                                                       
    Die Amtszeit von Theo Rüllmann als stellvertretende Schiedsperson für den Schiedsamtsbezirk Heppenheim I endet 2019. Er würde die ehrenamtliche Tätigkeit gerne fortführen und muss von der Stadtverordnetenversammlung gewählt werden. Der Ausschuss empfahl bis auf Ulrike Janßen, die sich enthielt, seine Wiederwahl.
 
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Starkenburger Echo
2. Februar 2019
reb

370 000 Euro Mehrausgaben im Haushalt

Im Jahr 2018 sind Ausgaben auf die Stadt Heppenheim zugekommen, die im Haushalt nicht eingeplant waren. Diese Gelder gab der Finanzausschuss frei.

HEPPENHEIM. Im Jahr 2018 sind Ausgaben auf die Stadt Heppenheim zugekommen, die im Haushalt nicht eingeplant waren. Diese Gelder, die als unerhebliche überplanmäßige und außerplanmäßige Aufwendungen bezeichnet werden und vom Magistrat beschlossen wurden, brauchen ab einem gewissen Betrag die Zustimmung des Stadtparlaments. Zunächst stimmte der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss darüber ab. Es geht um etwa 370 000 Euro.
So war die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Friedensstraße 6 und 8 in der ursprünglichen Kostenermittlung noch nicht vorgesehen. „Nach den Erfahrungen durch die letztjährigen Energieverbräuche in den Gebäuden der Friedensstraße hat sich das Projekt konkretisiert“, heißt es von Seiten des Magistrats. Durch Synergien beim Bauablauf sowie dem Ziel, den erzeugten Strom soweit möglich für den Eigenverbrauch im Gebäude zu nutzen, werde die geplante Anlage jetzt als wirtschaftlich sinnvoll erachtet. Die Kosten dafür belaufen sich auf 70 000 Euro.
60 000 Euro mussten überplanmäßig ins Budget des Betriebshofs gepumpt werden. Die noch anstehende Mietzahlung in Höhe von 140 000 Euro führe im Saldo aus Erträgen und Aufwendungen zu einer Budgetüberschreitung, so der Magistrat. Verursacht wurden diese in erster Linie durch Ansatzüberschreitungen bei der Baum- und Grünflächenpflege, der Instandhaltung von Fahrzeugen sowie dem Treibstoffverbrauch und den höheren Treibstoffpreisen.
Verteuerungen bei den Energiekosten
Die Unterhaltung der städtischen Gebäude fallen mit 70 000 Euro als überplanmäßige Aufwendungen ins Gewicht. Dieses Jahr mussten unerwartet hohe Aufwendungen für Sanierungs- und Reparaturmaßnahmen getätigt werden. Zudem kam es zu Verteuerungen bei den Energiekosten (Ölbestellungen) und den infrastrukturellen Arbeiten externer Dienstleister (Anpassung der Mindestlöhne im Reinigungssektor).
Ulrike Janßen (WG LIZ) stellte in den Raum, dass man die Ausgaben hätte absehen und deshalb in den Haushalt einstellen können. Das sahen die anderen Ausschussmitglieder anders und stimmten der Magistratsvorlage zu. „Das ist kein Beinbruch“, sagte Ausschussvorsitzender Peter Hermann Arnold (CDU).

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Starkenburger Echo
1. Februar 2019
reb/red

Bechtel kritisiert Verhalten der LIZ

Stadtrat sieht durch Anzeigen in der Kommunalpolitik das Ehrenamt gefährdet
HEPPENHEIM. Die Stadtverordnete Ulrike Janßen (WG LIZ) hat den Stadtverordneten und Vorsitzenden des Ausschusses für Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklung Christopher Hörst (FDP) angezeigt. Es geht um Nötigung und Urkundenfälschung, weil Hörst Janßen 2017 des Sitzungssaals verwiesen ließ, diese sich aber ungerecht behandelt fühlt. Stadtrat Helmut Bechtel, der auch Behindertenbeauftragter ist, kritisiert nun in einem Brief das Verhalten der WG LIZ, zu der auch Janßens Ehemann Peter Janßen gehört.
„Die Kommunalpolitik wird mit ganz wenigen Ausnahmen von ehrenamtlich agierenden Bürgern getragen. Schon immer wurde hin und wieder nicht ganz sachlich debattiert und zeitweise gestritten“, so Bechtel in seinem Statement. „Doch was mit den Vertretern der Interessengemeinschaft LIZ auf die kommunalpolitische Bühne kam, veränderte extrem das politische Miteinander.“ Der Stadtrat spricht von Diffamierungen, Beleidigungen in Ausschusssitzungen und Stadtverordnetenversammlungen, die sich Bürgermeister, Magistratsmitglieder und Stadtverordneten gefallen lassen mussten, „auch die Mitarbeiter der Verwaltung wurden nicht verschont“, so der Behindertenbeauftragte der Stadt Heppenheim. Besonders Protokollanten der Sitzungen seien beliebtes Ziel des Ehepaares. „Es gab kaum ein Protokoll, das nicht öffentlich kritisiert worden ist.“ Das habe zwangsläufig dazu geführt, dass nur noch sehr wenig Bereitschaft in der Verwaltung vorhanden sei, Protokolle zu schreiben.
„Abwahlanträge standen an der Tagesordnung. Das musste der ehemalige Stadtverordnetenvorsteher und einige Bauausschussvorsitzende über sich ergehen lassen“, meint Bechtel. „Man scheute nicht zurück, mich als ehrenamtlich fungierenden Behindertenbeauftragten der Stadt öffentlich anzugreifen und meine Absetzung in einem Antrag zu fordern, was besonders meine Familie traf, weil dies groß und breit in der Presse veröffentlicht wurde“, kritisiert sie.
Anwaltskosten muss der Steuerzahler tragen
Der jüngste Fall sei nun die Anzeige gegen den Ausschussvorsitzenden Christopher Hörst wegen Nötigung und Urkundenfälschung. „Dass bei diesen unnötigen, das Ehrenamt schädigenden Rechtsstreitigkeiten die Stadt mit Steuergeldern Anwaltskosten beider Seiten tragen muss, dürfte den Wenigsten bekannt sein“, sagt Bechtel. Es handele sich in diesen Fällen um Steuergelder, die man sicher viel besser im Interesse der Bürger verwenden könne. „Ganz schlimm ist der Schaden, der dem Ehrenamt zugefügt wird“, so der Heppenheimer. 2021 stehen wieder Kommunalwahlen an. „Wer ist da überhaupt noch bereit, sich das alles in seiner Freizeit zuzumuten? Da gibt es sicher bessere Hobbys“, meint er. Welches Ziel verfolge die LIZ überhaupt, fragt sich Bechtel. „Ist es das, was die LIZ-Wähler wollen?“.

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Starkenburger Echo
31. Januar 2019
fran

Ein Fall für den Staatsanwalt

Die Stadtverordnete Ulrike Janßen hat den Bauausschußvorsitzenden Christopher Hörst angezeigt


Selten standen sich Christopher Hörst (links) und Ulrike Janßen (Zweite von links, daneben Kerstin Fuhrmann, FWHPINI, und Franz Beiwinkel, GLH) so nah, wie bei der konstituierenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im April 2016. ARCHIVFOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. Mit einem Paukenschlag eröffnete Christopher Hörst die jüngste Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses: „Ich möchte Sie darüber in Kenntnis setzen, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen mich aufgenommen hat. Ein Ausschussmitglied hat schon vor längerer Zeit Anzeige gegen mich erstattet.“
Dass es sich dabei um die Stadtverordnete Ulrike Janßen (WG LIZ) handelt, bestätigen sowohl Hörst als auch Janßen auf Anfrage. Bereits im Herbst 2017 sei er von Bürgermeister Rainer Burelbach darüber in Kenntnis gesetzt worden, kurz darauf sei ihm über die Stadtverwaltung die Klage zugestellt worden, so Hörst.
Anzeigen wegen Nötigung und Urkundenfälschung
„Die Klage wurde durch den von der Stadt beauftragten Rechtsanwalt erwidert, danach habe ich aber nichts mehr in dieser Angelegenheit vernommen.“ Bis zum vergangenen Donnerstag, als sich Beamte der Kriminalpolizei im Rathaus Einblicke in die Sitzungsakten verschafften und Hörst von der Verwaltung darüber informiert wurde.
Schon des Öfteren sind der Ausschussvorsitzende und die Stadtverordnete in den politischen Gremien der Kreisstadt aneinandergeraten. Stein des Anstoßes war diesmal allerdings eine Ausschusssitzung im Juni 2017, als Hörst Janßen nach einem Streit ums Protokoll vom weiteren Sitzungsverlauf ausgeschlossen hatte. Janßen hatte sich bei der Abstimmung eines Antrags über Grillplätze nicht beteiligt, weil ein ähnlicher Antrag von 2012 noch nicht abgearbeitet gewesen sei. Sie hatte deshalb gefordert, ihre Nichtabstimmung im Protokoll festzuhalten. Hörst wiederum verweigerte das.
„In einer Ausschusssitzung hat Frau Janßen immer wieder dazwischen geredet, weshalb ich sie mehrfach ermahnt und letztlich nach Rücksprache mit Bürgermeister und Stadtverordnetenvorsteherin der Sitzung verwiesen habe“, erinnert sich der FDP-Politiker. Erst als er damit gedroht habe, die Polizei einzuschalten, sei Janßen damals auf die Zuschauerplätze gewechselt.
Janßen hingegen beteuert, es habe überhaupt keinen Grund für einen Rauswurf gegeben. Auch Ermahnungen habe es keine gegeben, diese seien in der Geschäftsordnung zudem gar nicht vorgesehen. „Herr Hörst hat mir meine als Stadtverordnete zustehenden Rechte verweigert und mich unter Polizeiandrohung von der Sitzung ausgeschlossen. Daraufhin habe ich Strafanzeige wegen Nötigung gestellt.“ Nach Durchsicht der Niederschrift der damaligen Ausschusssitzung habe sie „Hörst und Weitere“ darüber hinaus wegen Urkundenfälschung angezeigt. Und auch gegen den Sitzungsausschluss hat die Mandatsträgerin rechtliche Schritte eingeleitet. Ulrike Janßen: „Ich habe vor dem Verwaltungsgericht Darmstadt Klage eingereicht.“
Ob die Anzeigen tatsächlich vor Gericht verhandelt werden, steht aktuell noch nicht fest. „Die Ermittlungen in dieser Sache dauern an. Es kann deswegen auch noch nicht beurteilt werden, wie das Verfahren abgeschlossen wird. Es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung“, teilt Oberstaatsanwalt Robert Hartmann, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt, auf Anfrage mit.
Hörst jedenfalls sieht der weiteren Entwicklung vergleichsweise gelassen entgegen: „Ich rechne täglich mit einem Besuch der Kriminalpolizei, bin entsprechend vorbereitet.“ Mit Blick auf die Ausschussleitung kündigt er an: „Ich werde meinen Stil deshalb nicht ändern, dafür müsste schon deutlich mehr passieren - entweder eine Abwahl als Ausschussvorsitzender oder mein Verzicht auf die Mitgliedschaft im Ausschuss.“ Vielmehr werde er jetzt noch rigider vorgehen, um einen konstruktiven Sitzungsverlauf zu gewährleisten. „Als Ultima Ratio werde ich Ausschussmitglieder auch künftig gegebenenfalls ausschließen“, teilt er abschließend mit.

NOCH KEIN TERMIN
                                                                                                       
   Auch von Seiten des Darmstädter Verwaltungsgerichts wurde bislang noch kein Verhandlungstermin für die Klage von Ulrike Janßen festgelegt - „aufgrund der Vielzahl noch älterer anhängiger Klageverfahren am hiesigen Gericht“, wie Roland Elser, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht, mitteilt. Da es sich nach wie vor um ein anhängiges Klageverfahren handle, könne er auch keine Angaben machen, ob es überhaupt zu einem Verfahren kommen wird.
 
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Starkenburger Echo
30. Januar 2019
reb

WG LIZ scheitert mit Antrag zu Haltestellen

HEPPENHEIM. Die WG LIZ ist mit dem Zustand einiger Haltestellen im Heppenheimer Stadtgebiet unzufrieden. „Attraktiver ÖPNV sieht anders aus., sagte Ulrike Janßen im Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport. Dazu nannte sie vier Beispiele - unter anderem die Haltestelle an der B460 bei Mittershausen. Auch stört sich die Wählergemeinschaft an Sammelcontainern für Altkleider und Glas, die aus ihrer Sicht ungünstig aufgestellt wurden. “Es ist sinniger solche Situationen, die die Sicherheit der Bürger beeinträchtigen, abzuändern oder erst gar nicht entstehen zu lassen, als sich Initiativen wie „KomPaSS“ anzuschließen“, hatte die WG LIZ einen Seitenhieb gegen das Modellkonzept gesetzt. Gerade an diesem Satz störten sich andere Ausschussmitglieder wie Christdemokratin Johanna Jacobi („Absolute Frechheit“) und Liberale Markus Wilfer („Der Antrag ist gar nicht schlecht, aber der letzte Satz kommt nicht gut“), woraufhin Janßen den Satz streichen ließ. Nichtsdestotrotz fand der Antrag mit drei Ja-, sechs Nein-Stimmen und einer Enthaltung keine Mehrheit. Zu den Sammelcontainern sagte Bürgermeister Burelbach: „Egal, wohin man sie stellt: Sie stehen immer falsch.“

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Starkenburger Echo
26. Januar 2019
fran

Nun ist es ein Politikum

Das geplante Doppelhochhaus an der Mozartstraße wird auch im Bauausschuss thematisiert
HEPPENHEIM. ...
Für deutlich weniger Gesprächsdorf als das Doppelhochhaus dürften derweiöl die ursprünglichen Tagesordnungspunkte der Ausschussitzung sorgen. Nach dem Sozial-, Kultur- und Sportausschuss wurden am Donnerstag auch die BUS-Mitglieder ausführlich über die Umbauplände des Gewölbekellers im Amtshof informiert., zudem stimmten sie mit großer Mehrheit - lediglich Ulrike Janßen (WG LIZ) votierte jeweils mit Nein - einige n kleineren Änderungen des Bebauungsplans für das Neubaugebiet „Nordstadt II“ und der Teileinziehung der öffentlichen Straße „In den Langen Äckern“ zu. Letztes soll vorrangig dem Neubau der Nibelungenhalle dienen.
Stellungnahmen einiger Nordstadt II- Bauherren, des Kreisausschusses, von Hessen Mobil, der Entgea sowie der GGEW AG führten zu keinen größeren Beanstandungen vonseiten der BUS-Mitglieder.

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Starkenburger Echo
21. Januar 2019
reb

Gewölbekeller wird Veranstaltungszentrum

Um diese Räumlichkeiten beneiden andere Städte Heppenheim. Nun wird der Keller im Amtshof noch salonfähig gemacht



Der Gewölbekeller im Kurmainzer Amtshof ist ein Schmuckstück. Dort werden nach dem Umbau Veranstaltungen aller Art stattfinden. FOTOS: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Der Gewölbekeller im Kurmainzer Amtshof hat Potenzial. Das haben auch die Heppenheimer Politiker erkannt und deshalb beschlossen, aus dem bislang nur sporadisch genutzten Raum ein Veranstaltungszentrum zu machen. Nun hat der Sozial-, Kultur- und Sportausschuss die Mittel zur Umgestaltung mit großer Mehrheit freigegeben. Noch in diesem Jahr soll gebaut werden – allerdings nur die „Minimalvariante“.
Die Frage nach dem Wie war auch eine Frage der Mittel. Denn der Gewölbekeller soll nach seinem Umbau für Lesungen, Vorträge, Vereinsfeiern sowie Musik- oder Tanzveranstaltungen genutzt werden. Dazu sind im Haushalt 350 000 Euro eingestellt. Was aber nicht für einen barrierefreien Ausbau reicht. 130 000 Euro müssen zudem noch in den Nachtragshaushalt einfließen, damit die Variante „Gewölbe pur“ umgesetzt werden kann.
Weintanks sollen später entfernt werden
Diese stellte Stefan Schmilinsky vom Darmstädter Büro „studio baukultur“ im Ausschuss vor. „Der Gewölbekeller ist in der Variante vollständig ausgebaut, beheizt und belüftet“, erklärte der beauftragte Ingenieur. Allerdings ist der Keller nicht barrierefrei. Ein Lift an der bestehenden Treppe hätte die Stadt zwar nur 15 000 Euro gekostet. Doch eine einfache Fahrt für die acht Meter von oben nach unten würde etwa sechseinhalb Minuten dauern. Zudem sei der Rettungsweg während der Benutzung eingeschränkt und der Lift nur durch eingewiesenes Personal zu bedienen. Deshalb kam Stefan Schmilinsky zu dem Urteil: „Nicht empfehlenswert.“
Ein weiterer Nachteil der Minimalvariante: Wegen des eingeschränkten Lagerraums müsse man mit reduzierter Ausstattung auskommen. Denn Stühle, Stehtische, Garderobe, Bühne sowie eine transportable Theke brauchen Platz. Es gibt zwar Nebenräume, aber die sind zu klein. Und dann gibt es noch einen weiteren Nebenraum, wo 1937 mehrere Weintanks eingebaut worden waren. Die Tanks unterhalb des Amtshofs sind marode und teilweise mit Bauschutt verfüllt. Sie sind nicht Teil des Umbaus. Zumindest noch nicht.
Denn Bürgermeister Rainer Burelbach und Erste Stadträtin Christine Bender kündigten an, den Keller in einer zweiten Bauphase mit neuen Mitteln im Haushalt barrierefrei zu machen. Spätestens 2021 sollen die Tanks entfernt werden. Dort entstehen dann ein Lager, Toiletten und ein barrierefreier Zugang zum Innenaufzug im Amtshof. „Dazu wird ein statischer Eingriff in den Bestand nötig“, erklärte Stefan Schmilinsky. Von einem Außenaufzug im Hof des Amtshofes hatte das Büro Abstand genommen. Die Toiletten im Keller könnten dann auch bei den Festspielen genutzt werden, merkte Burelbach an. Der nächste Umbau soll dann 2021 mit neuen Haushaltsmitteln angegangen werden, alles in allem wird das Projekt eine Million Euro verschlucken.
Kritik gab es von Kerstin Buchner (FWH) und Ulrike Janßen (WG LIZ), die beide ein Gesamtkonzept vermissen. Dass es Bedenken in Sachen Denkmalschutz geben könnte, befürchtete Thomas Rech (CDU). Stefan Schmilinsky hat aber keine Bedenken. Zwar sieht er den Eingriff als genehmigungsfähig an, aber „am besten ist es, wenn man ein Denkmal nutzt – denn dann bleibt es erhalten.“

UMBAU
                                                                                                       
   Der Kurmainzer Amtshof hat viel Platz für die unterschiedlichsten kulturellen Aktivitäten zu bieten. So hat allein der frühere Winzerkeller 116 Quadratmeter Fläche, die allerdings durch zwei Säulen, die erhalten werden sollen, eingeschränkt ist. Im Gewölbekeller stehen 136 Quadratmeter zur Verfügung, der Kurfürstensaal, der in Zukunft von Veranstaltungen entlastet werden soll, bietet 192, der Wappensaal 66, und der Marstall 106 Quadratmeter. Das Kelterhaus hat derzeit 70 Quadratmeter, hinzu kommen Technikräume. Etwa 2,5 Millionen Euro soll der Gesamtumbau des Amtshofes kosten.

Kommentar LIZ

Die Ablehnung der LIZ gründet sich nicht nur auf das fehlende Gesamtkonzept, u.a.: Die jetzt vorgelegte Planung ist eine Andere, als die von der Stadtverordnetenversammlung gegen die Stimmen der LIZ beschlossene Planung aus 2015 vom gleichen Planer, für die nur noch die Mittel freigegeben werden sollten. Auch wurden den Stadtverordneten zur Vorbereitung des Termins keine Unterlagen zur Verfügung gestellt. Die Planung ist angesichts der Umbau- und Nutzungsmöglichkeiten ein Armutszeugnis für die Stadt und stellt nach Ansicht der LIZ eine Steuergeldverschwendung dar. Die
bisher ohne sachorientierte Aussprache in den Gremien beschlossenen Planungen, die jegliche Umsetzung von Nutzungsanforderungen vermissen lassen, wird fortgesetzt, bzw. die Nutzungsmängel des bereits Erstellten werden wiederholt.

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Starkenburger Echo
19. Januar 2019
reb

Saisonkarte kostet bald 80 Euro

Eintrittsgelder im Freibad werden erhöht / Stadt hofft auf Mehreinnahmen
HEPPENHEIM. Baden wird in Heppenheim teurer. Der Sozial-, Kultur und Sportausschuss sprach sich am Donnerstagabend dafür aus, die Eintrittspreise für das Freibad für die kommende Saison zu erhöhen. Die Stadt erhofft sich dadurch Mehreinnahmen in Höhe von 40 000 Euro.
„Die Eintrittsgelder wurden das letzte Mal 2005 erhöht“, sagte Erste Stadträtin Christine Bender. Inzwischen sei das Heppenheimer Bad eines der günstigsten im Umkreis. Energie,- Betriebs- und Personalkosten würden jährlich steigen, so Bender. Bürgermeister Rainer Burelbach ergänzte, dass das Freibad jedes Jahr mit etwa 500 000 Euro aus der Stadtkasse bezuschusst werde. Er sprach von einem „wahnsinnigen Betrag, den wir aber gerne bezahlen.“ Nur einen Bruchteil davon nehme die Stadt wieder durch Eintrittsgelder ein, so der Verwaltungschef.
Deshalb schlug der Magistrat vor, die Tageskarte auf 4 Euro (ermäßigt: 2) anzuheben. Die Saisonkarte wird künftig 80 Euro (ermäßigt: 55) kosten, die Familienkarte 110 (ermäßigt: 80) Euro. „Bei den Dauerkarten liegt die Erhöhung bei 14 bis 22 Prozent, bei den Einzelkarten bei 33 Prozent“, so die Erste Stadträtin. Die Bonuskarte für 20 Eintritte ist 2019 für 60 Euro (ermäßigt: 30) zu haben.
Kritik von WG LIZ und Freien Wählern

„Preiserhöhungen gefallen keinem“, sagte Michael Eck (SPD). Aber Heppenheim habe ein attraktives Bad und es sei legitim, „die Kosten weiterzugeben“. Die Erhöhung nannte der Sozialdemokrat „moderat“. Kritik gab es von Ulrike Janßen (WG LIZ) und Kerstin Buchner (FWH). „Diese Erhöhung kann nach hinten losgehen“, sagte Janßen. Es bestehe die Gefahr, dass der Eintritt Bürger vom Besuch abhalte. „Und dann gibt es auch weniger Geld“, so die Heppenheimerin. Für Buchner werfe die Preisanpassung Fragen auf, „weil unser Bürgermeister beim Neujahrsempfang gerade erzählt hat, dass die Finanzen in Heppenheim stabil sind.“ Beide stimmten gegen die Erhöhung, doch der Ausschuss folgte mehrheitlich der Magistratsvorlage.

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Starkenburger Echo
15. Januar 2019
cris

Heppenheim will Geld ausgeben und sparen

HEPPENHEIM. Trotz großer Investitionen soll die Stadt Heppenheim den Weg der Sparsamkeit weitergehen. Wie das funktioniert und warum die Baustellen im Ort halb so wild sind, erklären Bürgermeister Rainer Burelbach und die Erste Stadträtin Christine Bender im Interview.
Heppenheim hat große Investitionen vor sich. Wie das zur Haushaltsdisziplin passt und was Baustellen oder Windräder für die Stadt und ihr Umland bedeuten, dazu äußert sich die Verwaltungsspitze im Interview: Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) und Erste Stadträtin Christine Bender (SPD).
Herr Burelbach, vor Ihrer ersten Wahl zum Bürgermeister haben Sie angekündigt, es würden sich auf Ihr Betreiben wieder mehr Baukräne über Heppenheim drehen. Kann man es damit auch übertreiben?
Rainer Burelbach: Natürlich kann man das. Aber diesen Zeitpunkt sehe ich noch lange nicht gekommen.Manche klagen darüber, es würden im großen Stil Flächen in Heppenheim versiegelt, etwa für die Nordstadt II oder das Gewerbegebiet Süd. Ist das der Preis des Fortschritts?
Burelbach: Gerade das Gewerbegebiet Süd bringt unter dem Strich keine Flächenversiegelung. Wir werden dort nachher wesentlich mehr Bäume haben als vorher. Und ob die Flächen schlechter genutzt werden als vorher, das stelle ich mal dahin.
Auf jeden Fall bringen Einwohner und Gewerbe Geld. Heppenheim hat sich besonders schnell vom Entschuldungsprogramm Schutzschirm emanzipiert. Wie passt der damit gegebene Anstoß zum sparsamen Haushalten zu den Investitionen, die Heppenheim plant?
Burelbach: Wir haben einen Doppelhaushalt, und darin sind die wesentlichen Investitionen enthalten. Alles, was bisher beschlossen ist, ist auch finanziert. Und auf das, was zukünftig kommt, müssen wir ganz genau hinschauen und eine solide Finanzierung sichern. Es bleibt Ziel, dass die Schulden weiter abgebaut werden.
Allein 7,65 Millionen Euro für die neue Nibelungenhalle und 2,5 Millionen Euro für ein „Kulturzentrum Amtshof“ – klingt irgendwie nach neuer Schuldenlast. Täuscht das?
Burelbach: Das täuscht, genau. Von den 7,65 Millionen sind fünf Millionen durch das Investitionsprogramm der Hessenkasse abgesichert. Der Eigenanteil liegt damit bei ungefähr 2,5 Millionen Euro, und die sind im bereits beschlossenen Haushalt enthalten.
Wie abhängig ist diese Planung davon, dass die Konjunktur gut bleibt?
Burelbach: Die Bäume wachsen nicht in den Himmel, das wissen wir alle. Wir müssen die Entwicklung beobachten und gegebenenfalls gegensteuern. Das sehe ich aber im Moment noch nicht.
Mehr als von Immobilien-Baustellen bekommen die Heppenheimer derzeit von Straßenbaustellen mit. Fühlen Sie sich von Hessen Mobil schlecht behandelt?
Christine Bender: Schlecht behandelt würde ich nicht sagen. Aber es ist vom zeitlichen Ablauf nicht ganz so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben.
Eine Dauerbaustelle auf der B 3, demnächst eine neue an der A-5-Abfahrt, später die Uhlandstraße und schließlich eine Großbaustelle in der Siegfriedstraße. Das bringt viel Verdruss bei Anwohnern und Fahrern. Kann da eine Stadt gar nichts tun?
Burelbach: Zumindest kommen die Baustellen einander nicht in die Quere, da sie zeitlich versetzt eingerichtet werden. Was die B 3 betrifft, deren Anwohner ich ja beinahe bin: Nach meiner Wahrnehmung war es noch nie so ruhig wie im Moment.
Bender: Abgesehen davon, dass weniger Verkehr fließt – so laut ist die Baustelle auch gar nicht. Die Baustelle auf der Siegfriedstraße wird vor allem für diejenigen zum Problem, die aus dem Odenwald kommen oder dort hinfahren.
Könnte es nicht hier und da schneller gehen?
Bender: Es gibt gewisse zeitliche Vorgaben, an die kommt man nicht ran. Etwa die Fristen bei Ausschreibungen. Dass der Kreisel an der ehemaligen Vitos-Klinik in vier Abschnitten gebaut wird, liegt daran, dass wir die B-3-Fahrbahn Richtung Norden durchgehend freihalten. Das ist eine Entscheidung: Entweder man macht es schneller, dann ist die Straße komplett dicht. Oder es dauert länger, dafür wird der Verkehr nicht so stark behindert.
Weniger Umstände macht den Bürgern der Umzug von Teilen der Stadtverwaltung aus dem Stadthaus ins Metzendorfhaus vor dem 31. März. Sind Behörden in dieser Zeit voll arbeitsfähig?
Burelbach: Ich gehe davon aus, dass wir diesen Umzug in relativ kurzer Zeit bewältigen werden. Das geht Büro für Büro, ich stelle mir das nicht dramatisch vor.
Aller Voraussicht nach bleibt Heppenheim frei von Windrädern. Gut so, haben Sie gesagt und das mit der Bedeutung der Bergstraßen-Silhouette begründet. Ist nicht doch ein wenig St. Florian dabei?
Burelbach: Das sehe ich nicht so. Es geht darum, das Kulturgut Bergstraßen-Höhen zu erhalten. Gerade bei den erneuerbaren Energien hat Heppenheim einiges auf den Weg gebracht. Beispielsweise steht die Biogasanlage auf Heppenheimer Gemarkung.
Bender: Hinzu kommt der Solarpark der GGEW oder das Blockheizkraftwerk beim Kreiskrankenhaus. In der Stadt tut sich also einiges, es bleibt aber auch noch viel zu tun.
Gegen Windräder an sich haben Sie nichts?
Bender und Burelbach: Genau.
Seit Jahren ist die Heppenheimer Kommunalpolitik scheinbar untrennbar verbunden mit unerfreulichen Debatten rund um die Fraktion LIZ und mit persönlichen Angriffen. Haben Sie sich daran gewöhnt, oder wird es gar besser?
Burelbach: Es könnte einfacher sein, aber es ist halt so. Wenn Anfragen gestellt werden, versuchen wir, sie sachlich zu beantworten.
Bender: Und es gibt auf jede Frage eine Antwort.
Vielleicht hilft ja der Besuch von Fastnachtssitzungen. Welche besuchen Sie?
Bender: Ich als Schirmherrin jede. Aber manchmal muss ich vor dem Ende gehen.
Burelbach: Ich versuche, im Lauf der Jahre alle Veranstaltungen zu besuchen.

Kommentar LIZ zu Christian Knatz:
Seit 2011 ist Herr Knatz nicht in der Stadtverordnetenversammlung gewesen, kann keinen persönlichen Angriff der LIZ zitieren. Gleichzeitig verschweigt er sämtliche Angriffe auf die LIZ. Das Starkenburger Echo weigert sich Pressemitteilungen und Gegendarstellungen der LIZ, sowie Leserbriefe Pro-LIZ zu veröffentlichen. Es ist die Redaktion des Starkenburger Echo, die mit ihrer Diffamierungskampagne fortfährt. Es sind Redakteure wie Herr Knatz, die es schwer machen, junge kreative und kritische Leute für die Politik bzw. für ehrenamtliches Engagement für ihre Heimatstadt zu begeistern.
Wenn man Antworten des Magistrats wie z.B. "Weiß ich nicht", "Wird später beantwortet" oder  "Sage ich nichts zu" als Antworten, oder gar als sachliche Antworten einstuft, dann stimmt die Aussage von Frau Bender und Herrn Burelbach.
Herr Knatz hat Herrn Burelbach und Frau Bender kostenlos Werbung angeboten. Wer hier lebt kann sehen, daß sich nichts zum Besseren gewendet hat, im Gegenteil. 
 

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Starkenburger Echo
4. Dezember 2018
jr

Koalition für mehr Ordnung

CDU und SPD wollen am Graben Fahrradständer und Möglichkeiten zur Gepäckaufbewahrung schaffen.
Auf dem Graben und damit am Rand der Altstadt in Heppenheim sollen Fahrräder und Gepäck künftig sicherer abgestellt werden können. Die Verwaltung soll einen entsprechenden Antrag auf seine Umsetzung prüfen.


Am Fastnachtsbrunnen sollen Möglichkeiten zum geordneten Abstellen von Fahrrädern geschaffen werden. FOTO: JÜRGEN REINHARDT

HEPPENHEIM. Der große Wurf wird es sicher nicht. Aber auch kleine Schritte können das Los von Fahrradfahrern in der Kreisstadt Heppenheim verbessern. So wie ein Antrag von CDU und SPD, der in der vergangenen Stadtverordnetenversammlung mit großer Mehrheit akzeptiert worden ist: Im Bereich des nördlichen Grabens, dort wo der Fastnachtsbrunnen steht, sollen „Möglichkeiten zum geordneten Abstellen von Fahrrädern“ geschaffen werden. Außerdem wird die Verwaltung beauftragt, „die Schaffung von sicheren Gepäckaufbewahrungsmöglichkeiten im Stadtbereich“ zu prüfen.
So einig sich die Mandatsträger waren, dass es Nachholbedarf im Bereich Radverkehr gibt, so uneinig waren sie sich schon in den Ausschüssen, wo man sinnvollerweise Verbesserungen anbringt. Kerstin Fuhrmann von den Freien Wählern beispielsweise plädierte für Abstell- wie Aufbewahrungsmöglichkeiten am Bahnhof – schließlich gäbe es hier einen deutlich höheren Publikumsverkehr als am Graben, der von durchreisenden Tourenradlern eher selten angefahren würde.
Opposition vermisst Gesamtkonzept für Radler
Sie wie auch Ulrike Janßen (WG LIZ) vermissten ein Gesamtkonzept für Radler, Janßen erinnerte darüber hinaus daran, dass der Graben vor nicht allzulanger Zeit erst für viel Geld saniert worden war. Und Christopher Hörst (FDP) stellte die Frage, ob für die Aufstellung anderer Radständer im Stadtgebiet auch Anträge und Beschlüsse des Stadtparlaments notwendig gewesen wären.
Für die Antragsteller aus der CDU/SPD-Koalition dagegen ist der Graben eine wichtige Station, wenn es um eine Verbesserung der Situation für die Radler geht. Würde dieser Bereich doch vor allem im Sommer stark frequentiert von Kunden, die die Gastronomiebetriebe hier und in der Altstadt besuchten. Oft genug würden Fußgängerwege von ungeordnet abgestellten Rädern blockiert oder Anliegerzäune zweckentfremdet, weil die Radler keine Alternativen vorfänden.
Auch den Einwand, dass Radtouristen, für die Heppenheim nur eine Durchgangsstation ist, derlei Möglichkeiten besser am Bahnhof nutzen könnten, wiesen die Koalitionäre zurück. Es seien, seitdem immer mehr E-Bikes – also motorunterstützte Räder – in Gebrauch seien, auch Bürger aus den höher gelegenen Stadtteilen, die den Weg in die Kernstadt fänden und hier Abstellmöglichkeiten in Fußgängerzonen- und Altstadtnähe bräuchten.

Ein Stück weitergehen in ihren Bemühungen für Radfahrer wollten Heppenheims Grüne. Denen schwebte gleich ein richtiggehender „Fahrradtreff“ vor, mit speziellem Werkzeug, einer „robusten“ Standluftpumpe und einer Ladestation für E-Bikes. Hinzu sollten nach ihren Vorstellungen Kartenmaterial, Hinweise auf örtliche Fahrradhändler und – was vor allem dazu führte, dass dieser weitergehende Antrag abgelehnt wurde – abschließbare Fahrradboxen kommen. Letzteres, fanden die anderen, sei dann doch des Guten zuviel und werde eher zur Verschandelung des Grabens beitragen.

„EHER FAHRRADUNFREUNDLICH“
                                                                                                       
    Für den ADFC (Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club) ist Heppenheim nach wie vor eine „eher fahrradunfreundliche Stadt“. Hintergrund der Einschätzung ist ein „Klimatest“, mit dem der ADFC regelmäßig prüft, wie die Situation für Radler beschaffen ist. Probleme sind unter anderem zugeparkte Radwege, schlechte Beschilderung, wenig Abstellmöglichkeiten. Wer sich zu Problemen äußern oder Vorschläge einbringen will, kann sich per E-Mail an Ralf.Dickhaut@adfc-bergstrasse.de wenden.

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Starkenburger Echo
3. Dezember 2018
rid

--------------------ACH ÜBRIGENS ...--------------------
Naschwerk
Von Astrid Wagner
Sekt oder Selters? Im Stadtparlament, das sonst oft die Wahl hat, gibt's nur Wasser. Entschieden erfreulicher dagegen die Auswahl an Naschwerk. Schließlich braucht es einiges an Nervennahrung, um den ein oder anderen Redebeitrag zu ertragen. Der Magistrat knabbert Toblerone - ein Symbol für die Berge von Entscheidungen, die zu treffen sind? Schräg gegenünber mümmeln zwei Grüne genüsslich Lollies. Die Damen von den Freien Wählern bleiben lange standhaft, doch dann folgt der Griff zur Praline mit der alkoholisierten Kirsche. Hinter den Damen der Verwaltung liegt eine leere Packung Schokobohnen auf dem Podest. In den Reihen der CDU wird eifrig geknuspert und gekaut, hier gibt's, passend zur Vorweihnachtszeit, Spekulatius. Zwei Ortsvorsteher begnügen sich mit Hustenbonbons. Die SPD-Vertreter haben heimlich genascht oder vergeblich gehofft, dass die anderen teilen. Bei der FDP lautet die Devise: besser nicht als falsch naschen. Und WG LIZ? Haben im Vorfeld vielleicht Peperoni verkostet, für schärfere Redebeiträge. Und bei der Presse? Gab's ausnahmsweise Schoki. Für die Nerven.

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Starkenburger Echo
29. November 2018
jr

Wider die Angst


Die Unterführung zur Nordstadt (Kalterer Straße) sorgt bei manchem Bürger für Unbehagen. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Dass, wie es Karl-Heinz Krauß (FDP) im Hauptausschuss formulierte, „eine Art Scharia-Polizei“ droht, ist kaum zu erwarten. Aber vielleicht eine Art Bürgerwehr oder, so wie in anderen Städten bereits praktiziert, eine ehrenamtliche Polizei zur Unterstützung der hauptamtlichen Kräfte und Videoüberwachung, wie die Grüne Aline Zuchowski befürchtet? Ein Antrag der CDU/SPD-Koalition, sich für die Teilnahme an der Sicherheitsinitiative Kompass (Abkürzung für KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) zu bewerben, stößt bei Heppenheims Stadtverordneten nicht nur auf Begeisterung.
Trotzdem scheint eine Mehrheit auch in der Stadtverordnetenversammlung sicher: Sowohl im Sozial- als auch im Hauptausschuss fanden sich eindeutige Mehrheiten für den Antrag.
Mit dem Programm will die Landesregierung erreichen, wie es im Internet heißt, „dass hessische Städte und Gemeinden Probleme vor Ort selbstständiger angehen und individuelle Lösungen entwickeln können.“ Die Kommunen sollten einerseits in die Pflicht genommen werden, andererseits würden aber gezielt Anreize geboten, mehr Verantwortung für die Sicherheit zu übernehmen. Spezialisten der Polizei stünden „eng an der Seite der kommunalen Familie“. Als „sichtbares Zeichen dafür, dass die Kommune mehr für die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger tut, wird das Sicherheitssiegel des Landes Hessen“ verliehen. Hessenweit weist die Landesregierung den Polizeipräsidien jeweils zwei zusätzliche Stellen zu, außerdem gibt es zwei Stellen für die Kompass-Geschäftsstelle in Wiesbaden und 30 „Schutzmänner vor Ort“.
CDU und SPD setzen auf gezielte Analyse
Die insgesamt 44 Stellen, die in Zusammenhang mit dem Programm über das ganze Land verteilt entstehen, werden zunächst wohl nichts am „subjektiven“ Sicherheitsgefühl ändern, das sich maßgeblich vom „objektiven“ unterscheidet. Denn Letzteres kann im Zweifelsfall durch Statistiken belegt werden, Ersteres bleibt aber jeder oder jedem Einzelnen überlassen und kann nicht ohne Weiteres beeinflusst werden. Trotzdem setzen CDU und SPD darauf, dass sich „durch die gezielte Analyse von Problemen und Schwerpunkten vor Ort“ sowie eine „fundierte Betrachtung“ Projekte entwickeln ließen, „die zu einer Verbesserung des subjektiven Sicherheitsgefühls führen.“
Markus Viereckl (CDU) sprach im Hauptausschuss davon, dass die Teilnahme die Möglichkeit biete, mit Landesunterstützung „ein passgenaues Konzept für Heppenheim zu entwickeln“ und so über eine Stärkung des objektiven Sicherheitsgefühls auch zu einem besseren subjektiven Sicherheitsgefühl beizutragen. Andrea Pfeilsticker (SPD) befürwortete die Teilnahme. Man werde sehen, was das Konzept für die Stadt bedeute und welche Folgekosten zu erwarten seien. Danach könne man entscheiden, ob das Konzept in Heppenheim umgesetzt werde.
In der Opposition gibt es auch Zustimmung: Hubert Vettel betonte, dass die Freien Wähler „alles, was die subjektive Sicherheit fördert“, unterstützten. Und dass das Kompass-Siegel alle drei Jahre erneuert werden muss, deute auf Nachhaltigkeit hin – so seine Fraktionskollegin Kerstin Buchner. Ulrike Janßen (WG LIZ) hingegen steht der Bewerbung kritisch gegenüber. Weniger Programme, mehr Polizisten wären aus ihrer Sicht sinnvoller, und, so Janßen: „Durch Siegel wird Heppenheim nicht sicherer.“ Aline Zuchowski „sträuben sich die Nackenhaare“ beim Gedanken an ehrenamtliche Polizisten und Videoüberwachung, wie sie im Sozialausschuss sagte. Auch ihr Fraktionskollege Sebastian sieht mit Blick auf frühere Untersuchungen zu „Angsträumen“ keinen Sinn darin, sich dem Landesprogramm anzuschließen: „Subjektive Sicherheitsgefühle über objektive Sicherheitsbemühungen stärken zu wollen, ist ein Widerspruch in sich.“

STADTPARLAMENT
                                                                                                       
    Über die Teilnahme an Kompass wird heute im Stadtparlament entschieden. Die öffentliche Sitzung beginnt um 18 Uhr im Kurfürstensaal des Amtshofes. Weitere Themen sind neben dem Magistratsbericht auch neue Gebühren für die Kindergärten der Stadt und mehr Geld für die geplante neue Kita an der Hirschhorner Straße.

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Starkenburger Echo
24. November 2018
jr

Schallmauer bei drei Millionen Euro

Kindertagesstätte an der Hirschhorner Straße wird teurer als geplant / Fünf statt vier Gruppen


Zwei- statt einstöckig wird die geplante, fünfgruppige Kindertagesstätte, die im nächsten Jahr an der Hirschhorner Straße in Heppenheim entstehen soll. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Fünf statt vier Gruppen, dazu ein Grundstück, das „einige Rahmenbedingungen“ aufweist, die „den geplanten Neubau nicht ganz einfach machen“: Die Kindertagesstätte an der Hirschhorner Straße wird – so wie viele öffentliche Projekte – deutlich teurer als geplant. Aktuell stehen 2,3 Millionen Euro Planungs- und Baukosten zur Verfügung, hinzu kommen 200 000 Euro für die Ausstattung. Eine erste Kostenschätzung hat inzwischen einen Betrag von 3,5 Millionen Euro Planungs- und Baukosten ergeben, die laut Verwaltung jedoch „durch eine Umplanung eine deutliche Reduzierung“ erfahren soll. Ziel ist laut Erster Stadträtin Christine Bender (SPD): nicht mehr als 3 Millionen Euro.
Mehr Geld wird trotzdem gebraucht, weshalb ein Antrag des Magistrats für eine überplanmäßige Auszahlung in Höhe von 700 000 Euro im Hauptausschuss diskutiert und mit großer Mehrheit gebilligt wurde. Mit dem Geld sollen auch die erwarteten höheren Planungskosten beglichen werden, die auf 300 000 Euro taxiert waren, nun aber um voraussichtlich 200 000 Euro darüber liegen dürften.

Starkenburger Echo
24. Oktober 2018
jr

Ein Herz für Wohnmobilisten

STADTPARLAMENT Heppenheims FDP will vom Magistrat Standorte für Wohnmobile suchen lassen. Ein früherer Versuch, den Europaplatz hierfür zu nutzen, ist gescheitert


Der Europaplatz in Heppenheim hat sich als ungeeignet als Standort für Wohnmobile erwiesen. ARCHIVFOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Ein erster Versuch, Plätze für Wohnmobile am Europaplatz anzubieten, ist vor Jahren gescheitert. Jetzt ist ein Antrag der FDP akzeptiert worden, nach dem der Magistrat beauftragt wird, aufzuzeigen, „wo und wie Einrichtungen (Strom-, Wasserabnahmestellen, Toiletten) für Wohnmobilisten geschaffen werden können. Es ist zu prüfen, inwieweit ein Verein als Partner zum Minimieren der Folgekosten gewonnen werden kann“. Die FDP hatte in einem ersten Antrag die Standorte Bruchsee-Parkplatz, Stadion-Parkplatz und trotz der schlechten Erfahrungen den Europaplatz genannt.
Der Magistrat soll darüber hinaus prüfen, „wo ein Gewerbegebiet für Unternehmen mit kleinem oder mittlerem Flächenbedarf ausgewiesen werden kann“. Ein entsprechender und von allen Fraktionen außer WG LIZ und Linke eingebrachter Antrag wurde beschlossen. In einem ursprünglichen Antrag der FDP sollten Flächen im Bereich des geplanten Neubaugebietes Alte Kaute und Gunderslache geprüft werden.
Die Mehrheit der Stadtverordneten hat auch einen FDP-Antrag akzeptiert, nach dem der Magistrat künftig wiederkehrend „über die wichtigsten Zahlen des städtischen Haushalts informiert“. Die Zusammenfassung soll jeweils nach der Verabschiedung des Haushalts durch die Stadtverordnetenversammlung auf der Homepage der Stadt zur Verfügung gestellt werden.
Beschlossen wurde auch ein Antrag der WG LIZ, wonach die Stadt bei der Herausgabe von Mineralwasser (beispielsweise in Sitzungen der Parlamentarier oder des Magistrats) anstelle von PET- künftig Glasflaschen nutzt. Mit dem Beschluss soll „ein Zeichen gegen die Umweltverschmutzung mit entbehrlicher Kunststoffverwendung“ gesetzt werden.
Zurückgewiesen wurden Anträge der FDP für eine Familienfreizeitfläche im Stadtpark am Alten Landratsamt und die Einrichtung einer „Hundewiese“, und abgewiesen wurde auch ein Antrag des Linken Yannick Mildner, der „möglichst viele“ Fassaden und Dächer von städtischen Gebäuden begrünen lassen wollte.

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Starkenburger Echo
24. Oktober 2018
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Landtagskandidaten müssen auf Podium nicht nur Fachfragen beantworten

ECHO-PODIUM Warum würde AfD-Politiker Stefan Adler eher mit einem syrischen Flüchtling in ein Taxi steigen als mit Björn Höcke? Diese und andere Fragen wurden auf dem Echo-Podium in Heppenheim beantwortet.
... ...
Vor folgendes Szenario stellten Maurer und Knatz dann die Kandidaten: Sie müssten eilig zum Bahnhof, aber das Taxi mit einer der drei genannten Personen teilen. Bauer wählte seinen langjährigen Kontrahenten Norbert Schmitt. „Man kann angeregt mit ihm plaudern“, sagte Bauer. Marius Schmidt würde Oskar Lafontaine Dagmar Metzger und Rolf Kahnt vorziehen. „Er kann ein paar Geschichten erzählen, wie man im Saarland absolute Mehrheiten holt.“ Stefan Adler teilt sich das Taxi lieber mit einem syrischen Flüchtling als mit Björn Höcke. „Ich will ihn kennenlernen und wissen, wie die Leute ticken.“ Zwischen Roland Koch, Christian Lindner oder Ulrike Janßen durfte Aline Zuchowski wählen und entschied kurzerhand: „Ich laufe.“


Kommentar LIZ zu Aline Zuchowski (GLH/Grüne):
Eine Landtagskandidatin die ein Kommunikationsproblem mit anderen Parteien hat und sich offensichtlich weder R.Koch, noch S.Lindner, noch U.Janßen argumentativ gewachsen sieht.  

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Starkenburger Echo
20. Oktober 2018
jr

Lärmschutzwand darf näher an die Bundesstraße

STADTPARLAMENT Das Stadtparlament billigt die Planänderung für Heppenheims Neubaugebiet Nordstadt II. Auf der Fläche zwischen Nordstadt I und B 3 gehen die Erschließungsarbeiten derweil zügig voran


Das Stadtparlament hat am Donnerstag einer Bebauungsplanänderung für das Neubaugebiet Nordstadt II zugestimmt. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Damit ein wenig mehr Baufläche parallel zur B 3 zur Verfügung steht, soll die geplante Lärmschutzwand für das Neubaugebiet Nordstadt II näher an die Bundesstraße heranrücken. Die hierfür notwendige Änderung des Bebauungsplans ist am Donnerstagabend im Stadtparlament mit großer Mehrheit durchgewunken worden. Auf der Fläche zwischen Nordstadt I, Bahnlinie, Gunderslachstraße und B 3 gehen die Erschließungsarbeiten derweil zügig voran – und in dieser Woche werden nach Aussage von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) auch die ersten notariellen Beurkundungen für 46 künftige Bauherren über die Bühne gehen. Deren Familien haben sich an einer Auslosung der Stadt beteiligt und waren erfolgreich.
Das Baugebiet Nordstadt II bietet 12,6 Hektar, für den eigentlichen Hausbau 7,72 Hektar. Der Rest wird für die Infrastruktur benötigt. Seit einigen Wochen wird an Regen- und Schmutzwasserkanälen, Wasserleitungen und Versorgungsmedien wie Strom, Gas, Telekom und Breitband gearbeitet. Danach ist der Straßenbau dran. Mit einer Baufreigabe rechnet der Magistrat im März 2019 – „bei günstiger Wetterlage vielleicht auch etwas früher“, so Burelbachs Aussage im Sommer.
Burelbach im Gespräch mit Partnern für soziales Wohnen
Im Stadtparlament forderte Yannick Mildner (Linke) die SPD auf, angesichts von nur drei Mehrfamilienhäusern im Neubaugebiet „weniger bescheiden“ gegenüber ihrem Koalitionspartner CDU aufzutreten, wenn es um den Bau von sozialem Wohnraum geht. Mildner plädierte dafür, mehr als die geplanten drei Mehrfamilienhäuser im Neubaugebiet zu errichten. Ulrike Janßen (WG LIZ) kritisierte die „ständigen Bebauungsplanänderungen“ bei Bauvorhaben im Stadtgebiet, und Christopher Hörst (FDP) reagierte auf die Forderung Mildners mit der Vermutung, dass man, um dessen Vorstellungen umzusetzen, so wie in der Weststadt auf Hochhäuser setzen müsste: „Mal sehen, ob das ankommt.“
Der Bürgermeister verteidigte die Linie des Magistrats, der in der Nordstadt II vor allem auf Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser setzt. Es seien keineswegs die Gemeinden, die dem sozialen Wohnungsbau Probleme in den Weg legten. Widerstand gegen entsprechende Projekte käme beispielsweise von potenziellen Nachbarn, wenn es um Innenstadtverdichtung gehe, oder von Umweltverbänden, wenn neue Grundstücke erschlossen werden sollten. Im Übrigen, so Burelbach, gebe es derzeit viele Gespräche mit möglichen Partnern für sozialen Wohnungsbau, wie er an der Gymnasiumstraße geplant sei.
Beschlossen wurde in der Donnerstagssitzung auch ein Bebauungsplanvorentwurf für das Neubaugebiet Alte Kaute. Die 5,7 Hektar große Fläche zwischen Bürgermeister-Kunz-Straße und Hambach ist nach der Nordstadt II die nächste, auf der in den kommenden Jahren ein neues Stadtviertel entsteht. In der Alten Kaute sollen Einfamilien-, Doppel-, Reihen- und, entlang der Bürgermeister-Kunz-Straße, Mehrfamilienhäuser entstehen. Ein Problem ist der Hambach, der durch einen Deich im Zaum gehalten werden muss: Bei extremem Regen kann das Gewässer gewaltig anschwellen, und dann könnte auch das Neubaugebiet betroffen sein.
Peter Janßen (WG LIZ) warf der Verwaltung im Zusammenhang mit dem Projekt und mit Blick auf andere Bauvorhaben im Stadtgebiet zum wiederholten Mal Konzeptlosigkeit und die „Banalisierung von Stadtplanung“ vor. Statt wie in anderen Städten zukunftsweisende Projekte zu realisieren, werde gebaut „wie anno dunnemal“.
Franz Beiwinkel (Grüne Liste) wiederholte seine Forderung, das Neubaugebiet per Blockheizkraftwerk und Fotovoltaik ökologisch aufzuwerten und regte an, bei der Wahl von Straßennamen „Werte“ zugrunde zu legen.
Hörst äußerte sich „froh, dass das Neubaugebiet endlich verwirklicht wird“ und nannte es „realitätsfern“, so wie die Grünen mit immer neuen Forderungen an Bauherren heranzutreten. Hermann Arnold (CDU) erklärte die Unterstützung seiner Fraktion für das Projekt, zu dem auch eine Brücke über den Hambach gehört. Das Ganze werde jetzt eingeleitet, der „Feinschliff kommt später.“

Kommentar und Nachtrag LIZ zu Abweichungen vom Bebauungsplan:
Nachtrag siehe nachfolgenden Pressebericht mit Kommentar des Starkenburger Echo vom 3.7.2020.
Bauherren in nachfolgendem Pressebericht sind Benjamin Kramer (2011-2015 FDP-Stadtverordneter bzw. 2015-2016 Hospitant bei der CDU) und Dr. Franziska Kramer (seit 2011 CDU-Stadtverordnete, vormals  Gösch). Beide Stadtverordnete lehnten im Bebauungsplanverfahren sämtliche Änderungsanträge und -vorschläge der LIZ ab und brachten auch keine Änderungsvorschläge ein. Es handelt sich um einen Neubau in einem B-Plan-Gebiet und hat damit nichts zu tun mit dem Rebmuttergarten bzw. der umgebenden Bebauung.

Starkenburger Echo

3. Juli 2020
rid/fra


Streitfall Walmdach
Stadtverordnete vom Bebauungsplan befreit / Betroffene wehren sich gegen „Mauschel-Vorwurf“ in Nordstadt II


Ein Walmdach sorgt im Neubaugebiet Nordstadt II derzeit fiir Diskussionen. Es ist jedoch nicht das einzige Gebäude mit einem Dach dieser Art in der näheren Umgebung - wie der Blick auf den Rebmuttergarten auf der anderen Seite der B3 zeigt. FOTO: SASCHA LOTZ
 

HEPPENHEIM. Die ersten Bewohner sind in der Nordstadt 11 schon in ihre schmucken Einfamilienhäuser eingezogen. Andere Häuser sind gerade erst im Entstehen, manche Grundstücke sind noch gänzlich unberührt. Dennoch schweifen die Blicke der Grundstücksbesitzer immer mal wieder zu den neuen Nachbarn. Und dabei fällt auf: Ein Haus sieht anders aus, als alle anderen. Es hat als einziges ein Walmdach.
Eigentlich sind laut Bebauungsplan nur Pult- und Satteldächer erlaubt, fiir die Mehrfamilienhäuser auch Flachdächer. Unmut machte sich deshalb breit bei einigen: Wie kann das sein? Wieso die und wir nicht? Gibt es hier zweierlei Recht? Hinter der Hand wird geredet: Waren da Beziehungen zur Stadt im Spiel? Die Bauherrin ist nämlich Stadtverordnete (Name der Redaktion bekannt) - das hat sich schnell rumgesprochen.
Ist das Walmdach nun tätsächlich Gesprächsthema und Zankapfel im Neubaugebiet? Die ersten Bauherren sind nicht sehr gesprächig: „Ach, hören Sie auf
, raunzt einer - dreht sich um und geht. „Dazu will ich nichts sagen, heißt es von anderer Seite. Dann ein Paar, das berichtet: Man selbst hätte gern ein Walmdach gehabt, aber beim Blick auf den Bebauungsplan anders geplant. Andere hätten im Nordstadt-II-Forum sogar mitgeteilt, sie hätten beim Bauamt nach einer Befreiung vom Bebauungsplan und einer Ausnahmegenehmigung gefragt und - sinngemäß - zur Antwort bekommen: „Was meinen Sie, was hier los ist, wenn wir das genehmigen? Wenn Sie kommen, dann kommen alle. Mit diesem Argument habe sich der Bauherr dann breitschlagen lassen und keinen Antrag gestellt.
„Das sind halt Politiker
, zucken die Befragten die Schultern. „Eigentlich schade, dass es so ist. Eine andere Frau wird deutlicher: „Das ist doch Gemauschel. Und da wundert man sich über Politikverdrossenheit. Ein Mann behauptet, dass andere Befreiungen vom Bebauungsplan nicht genehmigt worden seien, kann aber kein Beispiel nennen.
Sogar mehr als nur ein Beispiel hat jedoch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) parat. „Da ging es beispielsweise urn ein Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage, Baumfällungen oder um Änderungen der Grundstückszuschnitte
, berichtet der Rathauschef auf Anfrage dieser Zeitung. Befreiungsanträge - nicht nur für die Nordstadt II - seien zudem eines der häufigsten Themen bei den regelmäßigen Zusammenkünften des Magistrats. Dort gelte es schließlich, „Einvemehmen herzustellen. Die finale Entscheidung obliege letztlich dem Kreis. Zugleich konstatiert Burelbach: „In einem Bebauungsplan kann nicht jedes Detail geregelt werden. Gleichwohl basiere die Bauherren-Beratung von Stadt und Kreis selbstverständlich auf dem jeweiligen Bebauungsplan, sagt der Bürgermeister. „Der Hinweis auf eine mögliche Befreiung liegt im Ermessen des Architekten, so Burelbach.
Jörg Knapp, städtischer Fachbereichsleiter Bauen und Urnwelt, fügt hinzu: „Ein Bebaungsplan ist die planungsrechtliche Vorgabe fiir spätere Bauvorhaben. Allerdings kann es immer wieder einmal an der einen oder anderen Stelle nicht genau passen.
Und genau aus diesem Grund sehe das Baugesetzbuch (BauGB) unter Paragraph 31 die grundsätzliche Möglichkeit vor, eine Befreiung vom Bebauungsplan zu beantragen - als Zwischenschritt zu einer kompletten Änderung eines Bebauungsplans. Just von dieser Möglichkeit haben nun die Walmdach-Besitzer in der Nordstadt II Gebranch gemacht - dank eines sachkundigen Architekten und verbunden mit einem erheblichen zeitlichen Aufwand, wie die Familie im Gespräch mit dieser Zeitung klarstellt.
„Auch uns wurden zunächst keine großen Chancen eingeräumt, wir haben es trotzdem probiert - und letztlich Glück gehabt
, sagt der Ehemann der Stadtverordneten. Er selbst habe zahlreiche Walmdächer im Stadtgebiet fotografiert und gemeinsam mit dem Antrag eingereicht. Zu guter Letzt konnte die Familie wohl auch mit einem stichfesten Argument in Sichtweite ihres neuen Anwesens punkten: dem Rebmuttergarten, der seit jeher über ein Walmdach verfügt. „Alles in allem hat uns der Antrag schlicht überzeugt, sagt Burelbach.
Den Vorwurf der Mauschelei weisen die Bauherren derweil ebenso entschieden von sich, wie der Bürgermeister. „Eine Verwaltung lässt sich bestimmt nicht von ehrenamtlichen Kommunalpolitikernbeeindrucken", teilt die Familie mit. ,Das ist definitiv falsch. Ich wehre mich gegen diese Unterstellung
, sagt Burelbach sichtlich angefressen. Nichtsdestotrotz bleiben einige Bauherren skeptisch, im Nordstadt-II-Forum ist inzwischen von einem ,Präzedenzfall die Rede. Die persönliche Kritik der künftigen Nachbarn halte sich dennoch in einem sehr überschaubaren Rahmen, heißt es von den Walmdach-Besitzern. ,,Eigentlich haben wir bislang ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten, sagt der Bauherr. Vielen anderen wiederum scheint die Problematik nahezu egal zu sein. Sie freuen sich vielmehr über ihren Bauplatz und darauf, dass sie bald einziehen können. 

§31 BAUGESETZBUCH
                                                                                                       
  Von den Festsetzungen eines Bebauungsplans können laut Paragraph 31, Absatz 1 „solche Ausnahmen zugelassen werden, die in dem Bebauungsplan nach Art und Umfang ausdrücklich vorgesehen sind. Laut Absatz 2 ist eine Befreiung vom Bebauungsplan unter verschiedenen Gesichtspunkten möglich. Grundvoraussetzung ist, dass die Grundzüge der Planung nicht berührt werden. Weiterer Befreiungsgrund ist das Allgemeinwohl, „einschließlich des Bedarfs zur Unterbringung von Flüchtlingen oder Asylbegehrenden. Weiter ist eine Befreiung möglich, wenn die Durchsetzung des Bebauungsplans zu einer „offenbar nicht beabsichtigten Härte führen würde.
  Eine Befreiung muss „städtebaulich vertretbar sein und im Einklang mit den nachbarschaftlichen Interessen stehen. 

KOMMENTAR
                     Beigeschmack                    
Von Christopher Frank zum Streitfall Walmdach
Dass ausgerechnet eine Stadtverordnete einen Präzedenzfall geschaffen hat, wirft verständlicherweise Fragen auf. Und solange es kein zweites und drittes Walmdach im Neubaugebiet gibt, wird ein gewisser Beigeschmack weiter bestehen. Klar ist, dass nun weitere Anträge auf eine Befreiung folgen werden. Und ebenso klar ist, dass nicht nur die Bauherren in der Nordstadt II die künftigen Antworten aus Stadt und Kreis kritisch verfolgen werden.
Weitere Anträge auf Befreiung werden folgen
Auf der Gegenseite ist festzuhalten, dass sich weder die Walmdach-Besitzer noch Stadt und Kreis rechtlich etwas vorzuwerfen haben. Denn jeder Bauherr hat das Recht, eine Befreiung vom Bebauungsplan zu beantragen, muss dies jedoch mit guten Argumenten begründen. Hierbei ist sowohl das Fachwissen des Architekten als auch die Hartnäckigkeit der Bauherren von Bedeutung. An beidem hat es nicht gemangelt, was einem dann widerum nicht zum Vorwurf gemacht werden kann. Wer also auch gerne ein Walmdach hätte, sollte diesem Beispiel folgen. Erst danach zeigt sich, wie bitter der Beigeschmack wirklich ist.

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Starkenburger Echo
29. September 2018
rid

Aufatmen in Heppenheim

Die Stadt kann den Schutzschirm des Landes Hessen verlassen und verspricht sich davon weniger Bürokratie.

HEPPENHEIM. Der kommunale Schutzschirm Hessen kann in Heppenheim zusammengeklappt und in die Ecke gestellt werden. Ende 2012 hatte die Stadtverordnetenversammlung dem Konsolidierungsvertrag zwischen dem Land Hessen und der Stadt Heppenheim über die Maßnahme zur Einreichung des Haushaltsausgleichs zugestimmt. Gegenstand des Vertrags war zum einen eine einmalige Entschuldungshilfe in Höhe von rund 17 560 000 Euro, zum anderen die Gewährung von sogenannten Zinsdiensthilfen. Im Gegenzug hatte sich die Stadt verpflichtet, dass der Haushalt spätestens ab dem Haushaltsjahr 2015 dauerhaft ausgeglichen wird. Seit drei Jahren in Folge konnte nun ein Überschuss erreicht werden. Damit endet der Vertrag.
Um vorzeitig aus dem kommunalen Schutzschirm auszuscheiden, muss ein entsprechender Antrag beim zuständigen Regierungspräsidium gestellt werden. Für diesen bedarf es der Zustimmung der Stadtverordneten. Der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss (HFW) stimmte am Donnerstagabend in seiner Sitzung geschlossen für diesen Beschlussvorschlag. Wie Bürgermeister Rainer Burelbach erklärte, verspricht man sich nach Beendigung des Vertrags deutlich weniger Bürokratie.
Ein Antrag der FDP fand in leicht abgeänderter Form Zustimmung: Künftig soll es eine Zusammenfassung der wichtigsten Zahlen aus dem städtischen Haushalt geben, die auf der Internetseite der Stadt für alle Bürger einsehbar ist. Ursprünglich wollten die Freidemokraten, dass die Zusammenfassung als Flyer gedruckt wird. Davon rückte man ab.
Ohne Gegenstimmen wurde der gemeinsame Beschlussvorschlag der CDU-, SPD-, FDP-, GLH- und FWH-Stadtverordnetenfraktionen angenommen, der Magistrat möge prüfen, wo ein Gewerbegebiet für Unternehmen mit kleinem oder mittlerem Flächenbedarf ausgewiesen werden kann. Burelbach informierte das Gremium darüber, dass es bei der Stadt bereits viele Ideen gebe und es den Antrag daher nicht gebraucht hätte. Heinrich Morweiser kritisierte „solche Schaufensteranträge“. Man habe anderes zu tun, das sei Aufgabe der Verwaltung. Franz Beiwinkel (GLH) konterte: „Der Antrag tut nicht weh.“
Künftig Pfandflaschen aus Glas
Befürwortet wurde auch der Beschlussvorschlag der WG LIZ, der zum Inhalt hat, dass die Stadtverwaltung für den Mineralwasser-Eigenverbrauch sowie für sämtliche städtische Veranstaltungen (Stadtverordnetenversammlungen mit ihren Ausschüssen) von den bisher verwendeten Pet-Flaschen künftig auf Glas-Pfandflaschen umstellt. Begründung: Umweltschutz und Geschmack. Lediglich Karl-Heinz Krauß (FDP) äußerte Sicherheitsbedenken wegen möglicher Glasscherben und stimmte gegen den Antrag.

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Starkenburger Echo
4. September 2018
jr

Heppenheim wird ein bisschen ökologischer

HEPPENHEIM. Lag’s an dem Abstand, den die Parlamentarier in der Halle des Dorfgemeinschaftshauses Sonderbach zueinander halten konnten, lag’s an den nicht allzu brenzligen Themen? Auf alle Fälle ging die jüngste Sitzung der Stadtverordneten im Vergleich zu anderen Treffen sachlich und ergebnisorientiert über die Bühne, eine ganze Reihe von Beschlüssen wurden mit großer Mehrheit gefasst.
Eine deutliche Mehrheit stimmte beispielsweise einem Antrag der Grünen Liste zu, nach der die Einführung von wiederverwendbaren Bechern für „Coffee to go“ geprüft werden soll – auch wenn Christopher Hörst (FDP) das angestrebte System für „nicht ausgereift“ hielt. 31 Stadtverordnete sprachen sich für den Antrag aus, der helfen soll, das Müllaufkommen in der Stadt zu reduzieren.
Erhöhte Gebühren für Touristen
Ein dicker Brocken war die Aufstockung der Mittel für den Verkehrskreisel an der früheren Vitos-Klinik von 600 000 auf 1,5 Millionen Euro, dem 29 von 35 Mandatsträger zustimmten (wir haben berichtet). Beschlossen wurde aber auch, Landesmittel in Anspruch zu nehmen, um die Nutzung der Kindertagesstätten vom vollendeten dritten Lebensjahr an beitragsfrei halten zu können.
Fast einstimmig ging die Erhöhung der Gebühren und die Neustrukturierung für touristische Leistungen (zum Beispiel Stadtführungen) durch. Akzeptiert wurden auch zwei Anträge von WG LIZ: Zum einen den wetterfesten Ausbau der Buswarte am Starkenburg-Gymnasium, zum anderen die Beseitigung eines Beetes an der Böschung der Bahnunterführung Lorscher Straße, das seit Langem einen eher verwahrlosten Eindruck macht.
Viele Enthaltungen (acht, dazu eine Nein-Stimme) gab es zu einem CDU/SPD-Antrag, nach dem der Magistrat mögliche Standorte für „Mehrzweckplätze“ für sportliche Betätigung prüfen soll. Kritisiert wurde, dass diesbezügliche, ähnlich lautende Anträge aus den Reihen der Opposition mehrfach abgelehnt worden seien.
Ebenfalls beschlossen wurde die Initiierung einer Jugendversammlung beziehungsweise eines Jugendforums. Junge Heppenheimer im Alter von 13 bis 27 Jahren sollen hier nach den Vorstellungen von CDU, SPD, FDP und FWH die Möglichkeit erhalten, sich einzubringen, wenn es um die Belange der jungen Kreisstädter geht. Kritik gab es an der vorgegebenen Altersspanne, die Peter Janßen (WG LIZ) für zu groß hielt. Franz Beiwinkel störte sich an der Vorgabe, dass das Ganze in Zusammenarbeit von Magistrat und Stadtjugendpflege vorbereitet werden soll: Schon jetzt, so Beiwinkel, habe die Stadtjugendpflege mit Personalproblemen zu kämpfen.
Auf der Tagesordnung bleibt ein Antrag von Yannick Mildner (Die Linke), der angesichts des Mangels an bezahlbarem Wohnraum für sozial schwache Familien die Stadt als Mittler einsetzen will. Das Modell „Vermiete doch an die Stadt“ soll helfen, private Vermieter dazu zu bringen, zusätzliche Flächen zur Verfügung zu stellen. Im Stadtparlament war der Antrag in seiner ursprünglichen Fassung nicht durchsetzbar, zumal Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) im Vorfeld darauf hingewiesen hatte, dass es diesbezügliche Pläne auf Kreisebene gibt. Das Thema soll in den kommenden Ausschussrunden noch einmal auf den Tisch; bis Anfang November will man sich darüber informieren, wie das Modell in Viernheim und in Bensheim umgesetzt und angenommen wird.
In den vergangenen Sitzungen war es wiederholt darum gegangen, ob Heppenheim an der Investitionsförderung Hessenkasse teilnimmt. Voraussetzung hierfür war, dass sämtliche Kassenkredite bis zum 30. Juni zurückgezahlt waren. Das ist seit der vergangenen Woche vom Rechnungsprüfungsamt bestätigt, und damit ist der Weg frei für einen Landeszuschuss von 4,548 Millionen Euro, der in den Neubau der Nibelungenhalle fließen soll. Hinzu kommen 506 000 Euro Eigenanteil, für den ein zinsfreies Darlehen mit einer Laufzeit von zehn Jahren beantragt wurde.
Dem Projekt, das bis 31. Dezember 2024 abgeschlossen sein muss, steht also nichts mehr im Weg, die Architektenleistungen sollen „zeitnah“ vergeben werden.

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Starkenburger Echo
1. September 2018
jr

1,5 Millionen Euro für Kreisverkehr

Der Umbau einer ampelgesteuerten Kreuzung auf der B 3 im Süden Heppenheims wird deutlich teurer als im Haushalt veranschlagt. Statt veranschlagter 600 000 Euro müssen 1,5 Millionen Euro ausgegeben werden.


Teurer Spaß: Der Verkehrskreisel für die Kreuzung B3/Erbacher Tal soll 1,5 Millionen statt 800.000 Euro kosten. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Kostensteigerungen bei öffentlichen Projekten gehören längst zum Alltag und sorgen kaum noch für Aufregung. Wenn aber für einen Verkehrskreisel 150 Prozent mehr ausgegeben werden sollen als im Haushalt vorgesehen, dann ist die Frage berechtigt, wie es zu einem solchen Aufschlag kommen kann. Im konkreten Fall geht es um den geplanten Kreisel an der früheren Psychiatrie, der in den nächsten Monaten an der Kreuzung Ludwigstraße/Erbacher Tal entstehen soll. Statt veranschlagter 600 000 soll der Umbau 1,5 Millionen Euro kosten. Das Stadtparlament hat den Mehrkosten in seiner Sitzung am Donnerstagabend trotz Bedenken mit großer Mehrheit zugestimmt.
25 bis 30 Prozent extra für Ausführung in Beton
600 000 Euro: So viel sollte der Umbau der von Ampeln gesteuerten, viel befahrenen Kreuzung B 3/L 3120/L 3398 laut Haushaltsansatz kosten. Ein Betrag, der, wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) während der Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus Sonderbach zugab, sich an Jahre zurückliegenden Plänen für einen Kreisel orientierte und von Anfang an eher zu niedrig angesetzt war.
Dass es jetzt um gleich 900 000 Euro nach oben geht, liegt nach Darstellung des Magistrats zum einen daran, dass Hessen Mobil statt der ursprünglich geplanten Asphaltbauweise eine Ausführung in Beton forderte. Die in der Regel 25 bis 30 Prozent teurer ausfällt, dann aber auch langlebiger ist.
Zum anderen wird in Deutschland zurzeit gebaut wie lange nicht mehr. Das hat zur Folge, dass es immer schwieriger wird, überhaupt Auftragnehmer zu finden, aber auch, dass diese Auftragnehmer ihre Forderungen immer stärker in die Höhe schrauben. Im Fall Kreisel bedeutete dies, dass lediglich zwei Unternehmen Angebote für das Projekt unterbreiteten und eines dieser Angebote „unterirdisch“ war, wie Burelbach formulierte.
Das zweite, aus Sicht des Magistrats gerade noch akzeptable Angebot, stand jetzt unter massivem Zeitdruck: Bis gestern, Freitag, 31. August, musste sich die Stadt entscheiden, ob sie dieses Angebot annimmt und der Zeitplan, der einen Beginn der Arbeiten – zu denen neben dem Kreisel die Sanierung der Ludwigstraße (B 3) gehört – im September und ein Ende im Mai 2019 vorsieht, eingehalten werden kann.
An den Gesamtkosten von 1,5 Millionen Euro für den Verkehrskreisel beteiligt sich Hessen Mobil, das die Federführung übernommen hat, mit 150 000 Euro. Denn wenn kein Kreisel gebaut würde, müssten die Ampelanlagen erneuert werden, was in die Zuständigkeit der Behörde fiele. Weitere 352 000 Euro kommen aus dem Kommunalen Investitionsprogramm des Landes Hessen.
Die Kostensteigerung war bereits Thema im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss, hier aber nichtöffentlich diskutiert worden. In der öffentlichen Sitzung des Stadtparlaments wurde deutlich, dass die Mandatsträger sich durchaus frühere und bessere Informationen zu dem Thema gewünscht hätten.
Peter Janßen (WG LIZ) erinnerte daran, dass Verkehrsteilnehmer „seit Jahrzehnten bereits“ unnötig Zeit an den Ampeln der Kreuzung vertan hätten, das Problem also seit Langem bekannt sei, und wollte vom Bürgermeister wissen, ob eine „fehlerhafte Planung“ oder ein Mangel an Angeboten schuld an den Mehrkosten sei. Er bemängelte, dass das Ganze nicht schon im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss (BUS) thematisiert worden sei – dessen für den 16. August anberaumte Sitzung übrigens „mangels Masse“ abgesagt wurde. Janßen vertrat die Auffassung, dass Hessen Mobil sich durchaus stärker an den Kosten beteiligen könnte: Bei der Forderung, Beton statt Asphalt einzusetzen, gehe es nicht um Pkw-, sondern um Lkw-Verkehr – und damit vornehmlich um überörtlichen Verkehr. Seine Fraktion stimmte mit Nein, Enthaltungen kamen von Yannick Mildner (Linke) und der Grünen Liste, die ebenfalls die Frage stellte, warum man so plötzlich und schnell entscheiden müsse (Franz Beiwinkel).
Hermann Peter Arnold (CDU) versicherte, dass auch seine Fraktion die Kostensteigerung „nicht schön“ fände, dass man sich angesichts der Lage aber in der Pflicht fühle und der Beschlussvorlage des Magistrats zustimmen werde. Stimme man mit Nein, so Arnold, sei das Verkehrskonzept an dieser Stelle erst einmal gescheitert und die Stadt gerate „auf Jahre ins Hintertreffen.“
 
SANIERUNG STARTET
                                                                                                       
   Noch im September werden die Vorbereitungen für die Sanierung der Ludwigstraße zwischen Postknoten und Einmündung Erbacher Tal getroffen. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Mai 2019 dauern und machen eine je halbseitige Sperrung der B 3 erforderlich. Der Verkehr in Richtung Norden kann während der Arbeiten fließen, Richtung Süden wird es eine Umleitung geben.

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Starkenburger Echo
10. Juli 2018
jr

Schatten auf dem Heimatliteraten

HANS HOLZAMER Autor Fritz Kuhn zu Beiträgen im Jubiläumsbuch des Verkehrs- und Heimatvereins

HEPPENHEIM. „Mit einer Mischung aus Interesse und Verärgerung“ verfolgt Fritz Kuhn, langjähriger Mitarbeiter des Starkenburger Echo, aber auch dem Verkehrs- und Heimatverein über Jahrzehnte verbunden und Verfasser vieler Beiträge zur Heppenheimer Geschichte, die Berichterstattung über den im Krieg verschollenen Heimatliteraten Hans Detlev Holzamer.
Im Zusammenhang mit der Holzamer unterstellten Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut, so Kuhn, sei wiederholt Bezug genommen auf das zum 150-jährigen Bestehen des Verkehrs- und Heimatvereins herausgegebene Jubiläumsbuch „Unser Heppenheim“, in dem auf Seite 129 auf die von Holzamer 1934 gegründeten Festspiele eingegangen wird. Als Verfasser dieser Schrift sei er, Kuhn, auf den Wahrheitsgehalt früher veröffentlichter Abhandlungen angewiesen. Das Urteil über Holzamer sei in allen Betrachtungen positiv ausgefallen – ein Eindruck, der auch in Gesprächen mit Zeitzeugen vermittelt worden sei. Von einem „Nazi“, so Kuhn, habe niemand gesprochen.
Als 1955 die Freilichtbühne ihrer Bestimmung übergeben wurde, schreibt Kuhn in einer Stellungnahme, habe Studienrat Geo Brand als Festredner die Verdienste Holzamers hervorgehoben, mehr als 2000 Menschen im Rund des Amphitheaters Applaus gespendet. Dass ihm die Stadt später vor dem Schwimmbad ein Denkmal gesetzt habe, sei die logische Konsequenz aus der Wertschätzung gewesen, die ihm die Heppenheimer über den Tod hinaus entgegenbrachten.
„Dennoch“, so Kuhn, „fallen im Nachhinein einige Schatten auf den Heimatliteraten.“ So sei er erst im Zuge neuerer Recherchen auf Artikel gestoßen, die ihn „an Holzamers kritischer Distanz zu Hitler zweifeln lassen“. In einem von Holzamer verfassten Neujahrsgruß (1935) heiße es: „Seit vom Führer fest geeint, uns die Sonne wieder scheint.“ Nachzulesen im Sammelband „De Hepprumer Kernbärjer“ (1936).
Unabhängig davon müsse die Frage erlaubt sein, ob Holzamer sich später „vom Saulus zum Paulus gewandelt“ habe. Das Recht, seine Meinung zu ändern, so Kuhn, sollte auch die WG LIZ nicht in Frage stellen. Nicht richtig ist aus Kuhns Sicht zum Beispiel die Behauptung, Holzamer habe gegen Bezahlung nebenberuflich für das Parteiorgan „Der Volksgenosse“ gearbeitet. Holzamer habe vielmehr dem von den Familien Bucher/Otto herausgegebenen „Verordnungs- und Anzeigeblatt“ bis zur Zwangseinstellung die Treue gehalten und allen Angeboten, seine Mundartkolumnen in der NS-Zeitung fortzusetzen, widerstanden.
Kommentar LIZ zu Fritz Kuhn:
Es war nicht nur die Festschrift zum 150-jährigen Bestehen des Heimat- und Verkehrsvereins in dem der ehemalige Südhessische Post-Redakteur Fritz Kuhn gegen die Fakten schrieb. Und so fragt sich angesichts seiner Aussage, daß "er, Kuhn, auf den Wahrheitsgehalt früher veröffentlichter Abhandlungen angewiesen" sei, ob er nicht immer wieder bei sich selbst abschrieb, oder warum er seine Quellen nicht nennt. Es belegt aber auch unsere Kritik an der Arbeit unserer Lokalpresse - unrecherchiert, unreflektiert ... . Ebenso fragwürdig ist Kuhn's Aussage, daß der 1947 Verschollene sich noch "zum Paulus" gewandelt hätte.  Seine jetzt wiederholte Aussage, daß Holzamer nicht "für das Parteiorgan 'Der Volksgenosse'  gearbeitet" hätte, bleibt falsch, da Dokumente des Staatsarchivs die bezahlte mehrjährige Tätigkeit Holzamers für das Parteiorgan 'Der Volksgenosse' belegen.  

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Starkenburger Echo
28. Juni 2018
reb

Tempo 30 in der Lorscher Straße - aber keine Ampel


Wenn sich in der Lorscher Strße zu den Stoßzeiten Rückstaus bilden, wird es am Zebrastreifen unübersichtlich. Die Behörde lehnt eine Ampel jedoch ab. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Wenn Kinder in Unfälle verwickelt werden, reagieren die Menschen empfindlich. Auf dem Zebrastreifen an der Lorscher Straße (B 460) kam es in zwei Jahren an der Unterführung gleich zu zwei Unfällen, bei denen Kinder verletzt wurden. Nun hat die Verkehrsbehörde Tempo 30 angeordnet. Eine Ampel ist indes nicht geplant.
„Vor einigen Monaten stand ich mit meinem Auto direkt an diesem Zebrastreifen, als zwei Kinder mit ihren Fahrrädern die Straße überqueren wollten“, erzählt Daniel Wasilewski. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich wie so oft zu den Stoßzeiten ein Rückstau gebildet. Die Kinder hätten dem Zebrastreifen an dieser Stelle überquert, ohne den Verkehr der Gegenspur einsehen zu können. „Ein Kind wurde von einem Auto erfasst und flog mehrere Meter an meinem Fahrzeug vorbei durch die Luft“, erinnert sich der Heppenheimer. „Dann blieb es zunächst reglos am Boden liegen.“ Er habe Erste Hilfe geleistet, dann sei das Kind ins Krankenhaus eingeliefert worden.
In der Lorscher Straße staut sich der Verkehr in Fahrtrichtung Innenstadt regelmäßig. „Dadurch kommt es immer wieder zu der Situation, dass der Zebrastreifen von Fahrzeugen im Rückstau für die stadtauswärts fahrenden Verkehrsteilnehmer komplett verdeckt wird“, ist Daniel Wasilewski aufgefallen.
Auch in der letzten Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause kam das Thema zur Sprache. Yannick Milder (Linke) bezeichnete die Querung als „ziemlich gefährliche Stelle“ und Ulrike Janßen (WG LIZ), die den Unfall mitbekommen hatte, gehen die Schreie des angefahrenen Kindes heute noch nach. „Das war furchtbar. Schrecklich“, berichtete die Stadtverordnete. Christopher Hörst (FDP) regte sogar an, den Zebrastreifen zu entfernen und die Fußgänger zur nächsten Ampel zu lotsen.
„Die Stadt hat eine Ampel eingefordert“, sagte Bürgermeister Rainer Burelbach. Aber das sei von der zuständigen Straßenverkehrsbehörde abgelehnt worden. Stattdessen hat der Kreis Bergstraße in dieser Woche im Bereich zwischen Unterführung und Ludwigstraße Tempo 30 eingeführt – bislang galt die Geschwindigkeitsreduzierung wegen des Lärms nur von 22 bis 6 Uhr. „Die Problematik ist uns bekannt“, sagte die Pressesprecherin des Kreises Bergstraße. Die entsprechenden Ortsbegehungen sowie die vorgeschriebene Anhörung der Fachbehörden seien erfolgt, so Charlotte Henßen. Seit dieser Woche gilt ganztägig Tempo 30 – allerdings nicht wegen des Zebrastreifens, sondern aufgrund des Seniorenwohnheims an der Ecke Ludwigstraße. „Denn“, so die Pressesprecherin des Kreises, „wir stufen den Zebrastreifen nicht gefährlicher ein als andere Zebrastreifen.“ Es habe zwar einen bedauerlichen Unfall mit einem Fußgänger gegeben, aber nach Rücksprache mit der Polizei sei man sich einig gewesen: „Es ist kein Unfallschwerpunkt.“
Daniel Wasilewski ist mit der Maßnahme nicht glücklich. „Das bringt eigentlich fast nichts.“ Denn Tempo 30 löse nicht die Problematik mit der fehlenden Einsicht bei einem Rückstau. „Die Überlebenschance ist größer, aber die Unfallgefahr bleibt“, findet er. Die Fahrgeschwindigkeit spiele keine Rolle, wenn die Sicht verdeckt ist. Er ist sicher: „Es hilft nur eine Ampel.“ Doch diese Lösung ist aktuell keine Option. „Die Änderung des Zebrastreifens in eine Fußgängerampel ist deshalb problematisch, da diese zu nahe an dem bereits mit Ampelanlagen geregelten Verkehrsknoten B 460 / B 3 und B 460/Weiherhausstraße liegen würde“, so die Pressesprecherin der Behörde. „Hinsichtlich des allgemeinen Unfallaufkommens ist ein Zebrastreifen für Fußgänger nicht schlechter als eine Fußgängerampel.“

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Pressemitteilung der WG LIZ vom 27. Juni 2018
zu den Leserbriefen von CDU-Vorstandsmitglied Herr Jürgen Semmler und FDP-Vorstandsmitglied Frau Winifred Hörst

Starkenburger Echo und Bergsträßer Anzeiger wollten unsere Replik in 'LIZ-Sonderbehandlung' nur unter sinnentstellender redaktioneller Bearbeitung mit ca. 60%iger Kürzung veröffentlichen, obwohl unsere Replik kürzer als das gegen uns Veröffentlichte ist. Diesem zensorischen Vorgehen sind wir mit Rücknahme der Replik und Einleitung rechtlicher Schritte begegnet - Ausgang ungewiss.2.7.2018 

Angst vor Fakten ?

CDU-Vorstandsmitglied Jürgen Semmler versucht mal wieder Stimmung gegen die Wählergemeinschaft LIZ zu machen, um vom eigenen Unvermögen abzulenken. Ein gleiches billiges Manöver was die CDU (u.a.) auch so in der Stadtverordnetenversammlung praktiziert.
Das Aufzählen schriftlich in den Archiven vorliegender Fakten, auf deren Grundlage eine Untersuchung verlangt wird, ist nach Ansicht der politischen Mehrheit heute „Vorverurteilung“. Das Kritisieren von Kinderunterbringung in Containern wegen mangelnder Planung, das Einfordern von Fußgängersicherheit, das Aufdecken chaotischer Grundstücks- und Immobilienver- und ankäufe, die ungeplante und mangelhafte Gebäudeunterhaltung oder das Einfordern von Lösungen des Heppenheimer Verkehrsproblems etc. ist nach Ansicht Herrn Semmlers: Polemik. Aus Prinzip und Machtanspruch alle LIZ-Anträge abzulehnen, dann teils aber heimlich umzusetzen und gleichzeitig zu kritisieren, daß Großprojekte wie der Maibergtunnel von der LIZ noch nicht gebaut sind, legt die Doppelzüngigkeit Semmlers offen. Es ist u.a. das Unvermögen des Bergsträßer CDU-Bundestagsabgeordneten – und nicht nur in CDU-Reihen ‚Grüß-Gott-August‘ (s.Bergsträßer Anzeiger vom 24.3.2018) genannten – Dr. Michael Meister, der Steuergeld lieber für seinen entbehrlichen parlamentarischen Staatssekretärsposten verwenden lässt, anstatt für Projekte wie Umgehungsstraßen für das staugeplagte Heppenheim. Und auch diese Selbstbedienungsmentalität, die in Heppenheim durch die aus rein machtpolitischer Erwägung installierte 1. Stadträtin dokumentiert ist, kritisieren wir – auch in Zukunft. Und im Gegensatz zur Hinterzimmer-Politik der CDU kann sich jeder Bürger auf den web-Seiten der WG LIZ ein umfassendes Bild machen.
Es ist das Unvermögen Semmlers Partei, Heppenheim voranzubringen. In den letzten 6 Jahren hat sich trotz guter Konjunktur und vieler Fördergelder rein gar nichts verbessert – im Gegenteil – Steuergeldverschwendung und ungenutzte Möglichkeiten wo man hinschaut.
Herr Semmler, dessen Partei mit Bimbespolitik und Rechtsmißbrauch bekannt ist, sollte sich an die Erneuerung seiner Partei machen, anstatt Angst zu schüren und engagierte Bürger zu verunglimpfen. Und auch beruflich steht es ihm frei, mit seinem Arbeitgeber HessenMobil endlich für geordnete Verkehrsverhältnisse zu sorgen, anstatt angefahrene Kinder, tote Erwachsene, etliche Blechschäden und verlorene Zeit im Stau billigend in Kauf zu nehmen. Arbeiten Sie was, Herr Semmler, anstatt auf unterstem Niveau Stimmung zu machen über Sitzungen an denen Sie selbst nicht einmal teilnehmen.
Der vorgestrige Denkansatz von FDP-Vorstandsmitglied Frau Hörst zu Holzamer‚ ‚wie man sich damals selbst verhalten hätte‘ hilft auch nicht weiter, da das eigene Verhalten dann genauso schlimm und verurteilenswert ist. Frau Hörst wäre gut beraten, Lehren aus der Vergangenheit und das von ihr aufgezählte Erlebte zu ziehen, anstatt weiter unter den Teppich zu kehren. Bevor man die Empörungswelle reitet, sollte nicht nur Frau Hörst bedenken, daß es allein um die faktenbasierte Untersuchung über die (Nicht-)Angemessenheit einer Ehrung mittels Gedenkstein geht, bevor man den einfallslosen Platz neu gestaltet. Daß Frau Hörst – bei gänzlicher Ausblendung des Widerstands – Jemanden „mit brauner oder beiger Weste“ für ehrenmalswürdig hält, sagt auch etwas über sie selbst. Es war eben nicht, wie Frau Hörst schreibt, die „Verirrung einer ganzen Generation“, und ist es auch heute nicht.


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Hintergrund unserer Pressemitteilung sind die Leserbriefe im Bergsträßer Anzeiger vom 25.6.2018 (Semmler) und im Starkenburger Echo vom 27.6.2018 (Hörst)
Starkenburger Echo
27. Juni 2018
Leserbriefe
Anmaßend
Zu der Thematik Hans-Holzamer-Denkmal in der Grünanlage vor dem Schwimmbad:
Was gibt einem heute 60-Jährigen das Recht, die Lebensleistung eines Mannes zu beurteilen, der unter wesentlich schwierigeren Umständen in Zeiten extremer politischer und wirtschaftlicher Nöte lebte und eine Familie durchbringen musste? Wir kennen heute, mehr als 70 Jahre danach, das volle Ausmaß der Verirrung einer ganzen Generation, da ist leicht urteilen. Wir leben in einem freien Staat, können uns frei politisch äußern. Wir sollten uns eher fragen, wie hätten wir in jener dunklen Zeit der deutschen Geschichte gehandelt? Ich halte die Vorgehensweise der Personen, die den Anstoß mit einem Gedicht von Holzamer zu der nunmehr drei Monate anhaltenden Diskussion in den politischen Gremien gaben, für anmaßend, sie spiegelt mir einen Mangel an Lebenserfahrung wider. Ich habe während eines dreijährigen Aufenthalts in den USA viele freundschaftliche Kontakte zu jüdischen Emigranten gehabt, von 1980 bis 1998 machte ich Öffentlichkeitsarbeit für das Martin-Buber-Haus, seit 1987 bin ich regelmäßig in Israel gewesen. Und ich habe den Antrag in die Stadtverordnetenversammlung gebracht, das Stolperstein-Projekt von Gunter Demnig in Heppenheim einzuführen. Der Findling mit dem Namen eines Heimatdichters mit brauner oder beiger Weste ist nicht das Problem! Jeder, der sich mit dem Kapitel deutscher Geschichte beschäftigt, sollte sich fragen, wie er sich wohl seinerzeit verhalten hätte. Ich für meinen Teil bin bei mir nicht ganz sicher.
Winifred Hörst
Heppenheim

Bergsträßer Anzeiger
25. Juni 2018
Leserforum Auseinandersetzung mit der Wählergemeinschaft WG LIZ
Den Saal zu verlassen, ist der falsche Ansatz
Berichterstattung über die jüngste Stadtverordnetenversammlung in Heppenheim (BA vom 23.6.2018)
Erst war es der Maibergtunnel, der Heppenheim vom Durchgangsverkehr entlasten sollte, dann die kläglich gescheiterten Versuche, die Stadtverordnetenvorsteher und Ausschussvorsitzende abzuwählen, jetzt die ehrabschneidenden und vorverurteilenden öffentlichen Äußerungen in der Debatte urn Hans Detlev Holzhammer, der möglicherweise mit den Nationalsozialisten sympathisierte. Im Auftrag der Stadtverwaltung soll daher dessen Wirken durch eine unabhängige Institution aufgearbeitet werden. Die Methoden der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) und auch anderer politischen Randgruppierungen sind immer die gleichen: Standpunkte werden polemisch, aggressiv und zunehmend radikaler vertreten mit dem Ziel, zu provozieren und Protestwähler für sich zu gewinnen. Fakt ist, dass die WG LIZ mit dieser Politik weder ihre Wahlversprechen umsetzen konnte noch die Stadt Heppenheim einen Millimeter vorangebracht hat.
Dass es auch anders gehen kann, hat die CDU in Vergangenheit mit ihren Partnern aus dem bürgerlichen Lager gezeigt: bedarfsgerechte Ausbau der Kinderbetreuung, Sanierung der städtischen Finanzen, Schaffung von Bau- und Gewerbeflächen, Investitionen für den Straßenbau, Entwicklung der Metzendorf-Immobilie, Neubau der Nibelungenhalle, Entwicklung des Kurmainzer Amtshofes zu einem Kulturzentrum und, und, und. Alles Projekte, die zu einer positiven Stadtentwicklung geführt haben bzw. noch führen werden.
Es ist daher unerlässlich, sich immer wieder der Diskussion mit der WG LIZ stellen, um der Provokation und Polemik mit Sachargumenten zu begegnen. Sich der Debatte zu entziehen und den Saal zu verlassen, wie in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung geschehen, ist der falsche Ansatz und führt eher zur Stärkung solcher Randgruppen. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass in der Bevölkerung Unzufriedenheit aufkommt und den Volksparteien die Wähler weglaufen. Dies führt zu einer zunehmenden Radikalisierung in den Parlamenten und einer langsamen Zersplitterung der Parteienlandschaft.
Eine solche Entwicklung birgt die Gefahr, dass parlamentarische Mehrheitsregierungen immer schwieriger zu bilden sind, da der Bereitschaft zum Kompromiss durch die Interessenvertretung der jeweiligen Wählerklientel enge Grenzen gesetzt sind. Ein Phänomen, das immer öfter zu beobachten ist, und Parallelen in der Geschichte Deutschlands und der Weimarer Republik erkennen lässt. Ich möchte nicht, dass sich Geschichte wiederholt und hoffe, dass uns, unseren Kindern und Kindeskindern, das erspart bleibt, was unsere Eltern, Groß- und Urgroßeltern nach dem Zerfall der Weimarer Republik erleben mussten.
Jürgen Semmler
Heppenheim

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Starkenburger Echo
23. Juni 2018
reb

Im Heppenheimer Stadtparlament fliegen die Fetzen (echo online)

Viel Streit, wenig Inhalt (Starkenburger Echo)

STADTPARLAMENT WG LIZ bringt andere Parteien gegen sich auf / Holzamer-Wirken wird untersucht

HEPPENHEIM. Für diese Sitzung waren viel Geduld und starke Nerven gefragt. In der letzten Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause war die Stimmung im Parlament so aggressiv wie lange nicht mehr. Inhaltlich kam trotz vierstündiger Beratung nicht viel dabei herum.
Als Franz Beiwinkel (Grüne Liste) um 21.58 Uhr den Antrag stellte, die restlichen drei Themen auf der Tagesordnung zu vertagen, war die Erleichterung groß. Zuvor hatte sich die Zwei-Personen-Fraktion WG LIZ äußerst angriffslustig gezeigt. Fraktionsvorsitzender Peter Janßen torpedierte nach dem Bericht des Bürgermeisters den Magistrat 15 Minuten lang mit Fragen und Anmerkungen und warf der Verwaltung vor, nichts beziehungsweise falsch zu arbeiten – sodass Bürgermeister Rainer Burelbach und zahlreiche Abgeordnete zunehmend die Beherrschung verloren. „Das sind keine Fragen zum Magistratsbericht“, verwies Burelbach auf die Geschäftsordnung.
14 Stadtverordnete verlassen den Saal
Das führte dazu, dass 14 Stadtverordnete während Janßens Ausführungen sogar den Saal verließen. Das interessierte Janßen aber wenig – wie im Laufe der weiteren Sitzung auch. Er nutzte nahezu jeden Tagesordnungspunkt, um den Standpunkt seiner Wählergemeinschaft ausführlich klarzumachen. „Wer nicht Ihrer Meinung ist, ist entweder dumm oder bösartig. Oder beides“, kommentierte ein sichtlich genervter Jean Bernd Neumann (SPD).
Den Höhepunkt der Eskalation erreichte der Abend bei der Debatte um Hans Detlev Holzamer (1901 bis 1947). Der Heppenheimer Schriftsteller steht in Verdacht, mit den Nationalsozialisten sympathisiert zu haben. Ursprünglich hatten alle Parteien einen gemeinsamen Antrag zur Aufarbeitung seines Wirkens stellen wollen. Doch weil die WG LIZ mit einem Statement in einem Presseartikel Holzamer in die rechte Ecke gedrängt hatte, platzte Christopher Hörst (FDP) der Kragen: „Abscheulich. Mir kam das Kotzen“, sagte der Liberale, der eine Vorverurteilung durch die WG LIZ und damit den gemeinsamen Antrag konterkariert sah. Deshalb verweigerte er auch seine Zustimmung. „Der Antrag ist von der Sache richtig“, meinte Franz Beiwinkel, „aber die WG LIZ spaltet mit ihren Provokationen das Parlament“, ärgerte er sich. Nach einer durch Jean Bernd Neumann beantragten Sitzungsunterbrechung und emotionalen Debatten innerhalb der Fraktionen wurde der Antrag schließlich zur Abstimmung gebracht – und mit 20 Ja- und sechs Nein Stimmen bei sechs Enthaltungen angenommen.

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Starkenburger Echo
18. Juni 2018
steh

Ausschuss plädiert für Recherchen

HOLZAMER-PLATZ Mögliche nationalsozialistische Belastung des Namensgebers soll geklärt werden
HEPPENHEIM. Der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss der Stadt Heppenheim empfiehlt mit großer Mehrheit dem Parlament, Recherchen über Leben und Arbeiten von Hans Detlev Holzamer in Auftrag zu geben. Die Auftragsvergabe an einen unabhängigen Gutachter oder eine entsprechende Institution soll der Magistrat vornehmen.
Dabei sollte, so der gemeinsame Antrag der in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen, vor allem eine mögliche nationalsozialistische Belastung Holzamers im Zentrum der Untersuchung stehen. Der Magistrat soll das Parlament über die Auftragsvergabe informieren und später auch das Untersuchungsergebnis vorlegen.
Bei der Aussprache zu diesem Punkt gab es lediglich eine ablehnende Haltung von Heinrich Morweiser (SPD). „Ich halte diesen Antrag nicht für sinnvoll, denn auch andere haben Dreck am Stecken“, sagte er und warnte vor einer „Hexenjagd“.
Hintergund diesen Antrags ist das Vorhaben der Stadt, den in die Jahre gekommenen kleinen Platz, der nach Hans Detlev Holzamer benannt ist, zu sanieren und zuvor zu klären, ob er weiter als Namensgeber taugt. Hans Detlev Holzamer (1901-1947) istd er Sohn des zunächst in Heppenheim ansässigen Lehrers und Autors Wilhelm Holzamer und war selbst Lehrer und Dialektschriftsteller. Von 1934 bis 1939 war er Leiter der von Laien ausgeführten Bergsträsser Festspiele auf dem Heppenheimer Marktplatz.

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Starkenburger Echo
15. Juni 2018
reb

Neidischer Blick gen Bensheim


Blühstreifen wie an der B3 mögen zwar manchmal verwildert aussehen, sind aber perfekt für Insekten geeignet. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Die Vorgärten werden grauer, die Insekten weniger. Diese Entwicklung der Städte sehen viele Naturschützer kritisch. Nun wagt die Grüne Liste Heppenheim einen Vorstoß: Sie fordert mehr Blühstreifen im Stadtgebiet. Der Antrag im Ausschuss für Bau, Umwelt und Stadtentwicklung stieß auf große Zustimmung.
„Massiven Handlungsbedarf“ sieht Grünen-Fraktionsvorsitzender Franz Beiwinkel. Das Insektensterben habe besorgniserregende Züge angenommen. Über die Ursachen könne er nur spekulieren, aber die Zielrichtung ist für die Grüne Liste Heppenheim klar. Sie bittet den Magistrat, an möglichst vielen Stellen in der Stadt, insbesondere an Straßenrändern, die Anlage von Blühstreifen zu beauftragen. Beiwinkel: „Blühflächen können einen kleinen Beitrag dazu leisten, das Verschwinden von Insektenarten zu verhindern.“ Diese seien sowohl in der Nahrungskette, als auch in der Bestäubung von Nutzpflanzen von herausragender Bedeutung. Ein ökonomischer Nebeneffekt: „Blühflächen müssen, so die Beobachtungen in anderen Kommunen, seltener gemäht werden“, sagte der Fraktionsvorsitzende. Unter anderem könnte er sich den ehemaligen Sportplatz in Erbach als Blühwiese vorstellen.
Ulrike Janßen von der WG LIZ nannte den Vorschlag „gut und wichtig“. Sie verwies auf die Nachbarstadt Bensheim, die in Sachen Blühstreifen deutlich weiter sei. Auch Markus Wilfer (FDP) richtete einen neidischen Blick nach Bensheim. Was jedoch passieren können: „Die Gefahr von Müll, der achtlos aus den Fenstern mancher Autos geworfen wird, ist natürlich groß“, merkte er an. Sonja Eck (SPD) und Kerstin Fuhrmann (FWH) sahen den Antrag positiv, die Freie Wählerin mahnte aber: „Es darf nicht zu viel kosten.“ Und Jens Karsten (CDU) riet, bei der Umsetzung die Imker mit ins Boot zu holen.
Christine Bender freute sich über den Antrag. „Wir wollen das auch“, sagte die Erste Stadträtin. Wichtig sei ihr aber eine Vielfalt, was die Blumen anginge. Es gebe auch schon einige Blühstreifen im Stadtgebiet, Manche Bürger glaubten aber, die Stadt kümmere sich nicht um die Wiesen. Aber das ist so gewollt“, sagte Bender. Sie seien perfekt für die Insekten.
„Ich glaube zwar nicht, dass wir das Problem des Insektensterbens mit Blühstreifen lösen können, aber es ist zumindest eine Maßnahme“, so Franz Beiwinkel. Letztendlich wurde der Antrag einstimmig zum Stadtparlament weitergegeben.

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Pressemitteilung der WG LIZ vom 14. Juni 2018
erschienen mit Kürzungen/Änderungen im Starkenburger Echo am 20. Juni 2018 unter „Heppenheimer Wählergemeinschaft LIZ fordert wissenschaftliche Untersuchung“, weswegen hier die Pressemitteilung steht.

Zum Denkmal für Nationalsozialisten Hans Detlev Holzamer

Inzwischen ist den Stadtverordneten Bürgermeister Burelbachs Rede zum Holzamer-Denkmal zugegangen, und der in der letzten Stadtverordnetenversammlung vereinbarte Antrag zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verstrickungen von Hans Detlev Holzamer von allen Fraktionen unterschrieben und im HFW mehrheitlich beschlossen.
Bgm. Burelbachs öffentlicher Vortrag für den Magistrat in der Stadtverordnetenversammlung am 12.4.2018 sowie seine und Alt-Bgm. Obermayers verharmlosende Presseverlautbarungen am 21.4.2018 bedürfen jedoch einiger Ergänzungen und Richtigstellung.
Entgegen den bisherigen Verlautbarungen u.a. unserer Bürgermeister, des Verkehrs- und Heimatvereins und der Presse war Hans Detlev Holzamer nicht der „Schöpfer der Bergsträßer Sommernächte“. Gemäß Archivunterlagen war nach Zeitablauf, Inhalt, Organisation, Vereinsvorstand, beteiligten Personen und persönlichen Angaben Holzamers „die Schaffung der ‚Bergsträsser Festspiele‘ eine Tat des Nationalsozialismus“ (Zitat H.D. Holzamer). Trotzdem schreibt Fritz Kuhn, Holzamer sei wegen der „diskreditierenden Berichterstattung …[des]  für die NS-Propaganda zuständigen Anton Falters … umso verärgerter [gewesen], als er mit den Braunen absolut nichts am Hut hatte“ (u.a. S. 132 Fritz Kuhn in ‚Unser Heppenheim‘ Verkehrs- und Heimatverein Mai 2016). Richtig ist, daß Anton Falter, Kreispropagandaleiter der NSDAP, vom Vereinsvorstand und künstlerischem Leiter Holzamer für die ‚Propaganda‘ beauftragt war, soweit Holzamer die Kritiken und Werbung nicht selbst verfasste. Die Behauptung, daß Holzamer „sogar dem Parteiorgan ‚Der Volksgenosse‘ die Mitarbeit verweigerte“ (S.132 s.o.) ist ebenso falsch, da er für den „Volksgenossen“ gegen Bezahlung in Nebentätigkeit mehrere Jahre Artikel schrieb. Für die Behauptung, daß Holzamer „wegen ‚abträglicher Äußerungen‘ an die russische Front beordert wurde“ (S. 132 s.o.) fehlt bisher jegliche Grundlage, wie ihm angeblich „trotz seines Alters der Kriegseinsatz nicht erspart blieb“ (Bgm.Burelbach 12.4.18). Tatsächlich wurde Holzamer gegenüber älteren oder gleichaltrigen Lehrern trotz seiner am 15.5.1940 erfolgten Kriegsfreiwilligenmeldung bis Mitte 1942 vom Kriegsdienst verschont und regelmäßig vom Wehrdienst freigestellt. So konnte er seinen 1 Jahr älteren bereits 1939 eingezogenen nationalsozialistischen Kollegen Joseph aus Erlenbach vertreten, der mit seiner Spielschar nicht nur vor Hitler auf dem Obersalzberg auftrat. Seinen ihn 1935 anstellenden vorgesetzten Kreisschulrat Siebert machte er, während dessen Abwesenheit durch Kriegsdienst, als ‚Weichei‘ schlecht. Holzamer trat nach eigenen Angaben bereits am 26.3.1933 der NSDAP bei, war seit 1.9.1933 im NSV und seit 1.10.1933 Mitglied des Nationalsozialistischen Lehrerbundes, während andere Heppenheimer Erzieher noch 1942 ohne Mitgliedschaft waren. NSDAP-Kreis- und Ortsgruppenleitung waren 1935 der Auffassung „daß Holzamer den heutigen Staat volauf bejaht und die ihm anvertraute Jugend im Sinne des Nationalsozialismus erzieht“ (Siebert 27.9.1935). Dies wohl auch, weil er seit 1932/33 nicht nur auf verschiedensten NSDAP-Veranstaltungen als Redner auftrat, NS-Propagandafilme öffentlich mit Prologen bewarb, Festumzüge organisierte, Toasts auf Hitler und Hymnen auf Volk und Vaterland ausbrachte und in der Zeitung zur Reichstagswahl im November 1933 für die NSDAP und den Austritt aus dem Völkerbund warb: „Zwaamol Ja …“! Mit seinen Festspielstücken „veranschaulichte“ Holzamer nach eigener Propaganda „Treue zur Heimat, Volk und Deutschtum“. Die Stücke entsprachen der Mobilmachung an anderen Orten. Er mißbrauchte seine Lehrerstellung zur nationalsozialistischen Indoktrinierung der ihm anvertrauten Kinder.
Daß Alt-Bgm. Obermayer wider besseren Wissen die Arbeit von Nationalsozialist Hans Detlev Holzamer als „ein Vorbild lokalpatriotischen Wirkens“ ansieht, passt zu seinem verwerflichen Handeln hinsichtlich des Synagogengrundstückes. Daß jetzt SPD-Stadtverordneter Morweiser seine Zustimmung zur wissenschaftlichen Aufarbeitung versagt mit der Begründung, daß zu befürchten sei, daß „noch ganz andere Heppenheimer, die Dreck am Stecken hätten, untersucht“ und es zur „Hexenjagd“ kommen würde, ist genauso verwerflich wie das Zurückhalten von zeitgeschichtlichen Dokumenten und Bildern eines anderen ehemaligen SPD-Stadtverordneten, der meint, er allein hätte die Beurteilungskompetenz über das Geschehene. Es sind schon zu viele Unterlagen von Alt-Nazis gekauft, gesammelt und in Selbstherrlichkeit vernichtet worden. Die WG LIZ hofft, daß es inzwischen die Mehrheit ist, die sich der Verantwortung gegenüber der Geschichte stellt und das Geschehene zumindest wissenschaftlich untersuchen und dokumentieren lässt. Angesichts dessen, daß nur ein Bruchteil der Täter verurteilt wurde, viele, auch in Heppenheim, durch ihre Beziehungen noch Nachkriegskarriere machten, ist das, lange nach deren Tod, das Mindeste, auch um zu versuchen dass sich diese Geschichte nicht wiederholt. „Wer die Untaten der alten Nazis verharmlost, ist der Steigbügelhalter der neuen Nazis“ (Martin Schulz, SPD). Die Abstimmung findet am Donnerstag den 21.6.2018 in der Stadtverordnetenversammlung statt.

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Pressemitteilung der WG LIZ vom 14. Juni 2018
Das Starkenburger Echo berichtigte auf Hinweis der LIZ zwar den Herkunftsort des Leserbriefschreibers, weigert sich aber unsere Pressemitteilung abzudrucken.

zum Leserbrief des Dieter Frey, Heppenheim 'Der Kunde zahlt' vom 13.6.2018

Leider hat der Leserbriefschreiber das Thema Photovoltaik offensichtlich weder in der Presse noch in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung verfolgt, denn dann hätte er gewußt, daß es sich um stadteigene landwirtschaftliche Flächen handelt, die gegen die Stimmen der WG LIZ für die Photovoltaikanlage zur Verfügung gestellt wurden. Die ursprünglich geplante Anlage mit 9,2 Hektar ist auf 2 Flächen mit insgesamt 3,42 Hektar geschrumpft, weil Privateigentümer nicht verkauft bzw. verpachtet haben. Die Unterstellung, daß sich die „verpachtenden Bauern prächtige Einnahmen verschaffen“ geht insoweit fehl.
Wenn, wie durch Bgm.Burelbach 77,5 Hektar landwirtschaftliche Flächen aus der Nutzung genommen werden, dürfte wohl jedem klar sein, daß dies an die betriebswirtschaftliche Substanz der bereits nur noch wenigen Bauern geht. Diese sollten nun nicht auch noch für die verfehlte Raumplanung verantwortlich gemacht werden. Es ist die Mehrheit der Bürger, die mit ihrer Wahlentscheidung diese Entwicklung herbeigeführt hat.

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Starkenburger Echo
14. Juni 2018
Claudia Stehle

Unterricht wird teurer

MUSIKSCHULE Kinder und Erwachsene müssen monatlich mehr zahlen

Die Heppenheimer Musikschule, die von der Kreisstadt betrieben wird, soll eine neue Gebührensatzung belkommen. ARCHIVFOTO: CHRISTIAN KNATZ

HEPPENHEIM. Die Musikschule Heppenheim in Trägerschaft der Stadt soll zum 1. August eine neue Gebührensatzung erhalten, die mit einer Erhöhung der Kosten für die Teilnahme am Unterricht sowohl für Kinder als auch für Erwachsene verbunden ist. Dies empfiehlt der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss dem Parlament mit großer Mehrheit.
Bei den Schülern soll damit der monatliche Tarif für einen 30-minütigen Einzelunterricht von jetzt 49 Euro auf künftig 53 Euro ansteigen, was einer Steigerung von rund 8 Prozent entspricht. Bei den Erwachsenen soll dieser Tarif von 53,90 Euro auf demnächst 64 Euro angehoben werden mit einer prozentualen Steigerung um 18,7 Prozent. Nicht betroffen von der Tariferhöhung sind die Gebühren im Grundstufenbereich, etwa bei Eltern-Kind-Kursen oder der musikalischen Früherziehung, die weiterhin monatlich 21 Euro kosten sollen. Wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) dazu begründete, liegt die von der Kreisstadt betriebene qualitativ hochwertige Musikschule Heppenheim im Vergleich zu umliegenden Einrichtungen im unteren Bereich der Tarife, die zuletzt 2008 angehoben worden seien. Wie der Bürgermeister weiter erläuterte, habe es in den zurückliegenden zehn Jahren eine vielfache Aufwandssteigerung für die Musikschule gegeben, etwa im Bereich der Honorarkräfte, der Lehrkräfte, sowie der Fixkosten für Leitung und Schulgebäude.
Doch bevor sich die Mehrheit der Ausschussmitglieder für die Anhebung der Tarife entschied, die bereits im Doppelhaushalt der Stadt berücksichtigt worden ist, gab es um einige Details Diskussion. „Der Tarif ist ein Gemurks“, kritisierte Ulrike Janßen (WG LIZ), nichts sei vergleichbar mit dem Tarif von 2016. Zudem sei aus der Satzung nicht ersichtlich, wann ein Abonnement ende, ohne das eine Kündigung ausgesprochen werde. Auch Hubert Vettel (FWH) kritisierte die Satzung als nicht zustimmungsfähig. Darüber hinaus koste die Musikschule die Stadt jährlich 240 000 Euro mahnte er.
Der Tarif ist ein Gemurks Ulrike Janßen, WG LIZ
Dem hielt der Bürgermeister entgegen, dass die Satzung von den Lehrkräften der Musikschule erstellt worden sei. „Man muss in diese Satzung nicht alle Ausnahmen einbringen, zumal die Schulordnung der Musikschule viele wichtige Hinweise enthalte, etwa zum wöchentlichen Unterricht“, sagte Burelbach. Die neue Satzung sei klar, verständlich und praxisnah für die Anwender.
Ausschussvorsitzender Hermann Peter Arnold (CDU) machte in seinem Redebeitrag deutlich, dass es um die Senkung des städtischen Zuschusses für die Musikschule gehe, deren Tarife seit zehn Jahren ohne Erhöhung gälten, trotz der Erhöhung der Honorare für die Honorarkräfte. „Das Defizit der Schule ist Jahr für Jahr gewachsen und ist höher als vorher kalkuliert, weil es jeweils zu optimistisch eingeschätzt wurde“, sagte er. Heppenheim habe eine eigene Musikschule im Gegensatz zu anderen Musikschulen, die etwa durch private Träger organisiert würden. Zudem würden an der Heppenheimer Schule hervorragende Arbeit geleistet und die Mitarbeiter gut bezahlt. Die Erhöhung der Gebühren sei wirtschaftlich nötig. Auch nach der jetzt geplanten moderaten Erhöhung, bei der auch eine Ermäßigung im Einzelfall möglich sei, rechne er nicht mit der Abwanderung von Schülern.
Auf die Frage von Hubert Vettel nach einem möglichen Ortswechsel für die Schule machte der Bürgermeister deutlich, dass in einem solchen Fall mit dem Anstieg der Mietkosten zu rechnen sei.

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Starkenburger Echo
9. Juni 2018
reb

Heppenheim sagt den Wegwerfbechern den Kampf an

HEPPENHEIM. Die Grüne Liste Heppenheim (GLH) sagt den Coffee-to-go-Bechern den Kampf an. „Ein riesiges Ärgernis“, nennt Fraktionsvorsitzender Franz Beiwinkel die Wegwerfbecher. Mit dieser Meinung stand er im Bau- Umwelt- und Entwicklungsausschuss am Mittwoch nicht alleine da. Doch die Stadt sieht sich nicht in der Lage, einen entsprechenden Antrag umzusetzen – nun soll es die Wirtschaftsvereinigung richten.
Das Thema ist nicht neu, die Grünen kritisieren das hohe Müllaufkommen und den massiven Ressourcenverbrauch durch die Behältnisse auch auf Bundesebene. „Wenn man die bundesweite Zahl von 2015 auf Heppenheim runterbricht, kommt man auf 975 000 Einwegbecher pro Jahr“, sagte Beiwinkel im Rathaus. Die Zahl sei zwar zu hoch angesetzt, weil der Verbrauch in Großstädten höher sei, meinten andere Ausschussmitglieder. Doch am Problem ändert das nichts. Alleine: „Eine Lösung habe ich nicht“, so der Fraktionsvorsitzende. Deshalb solle die Stadt Heppenheim hier eine Regelung finden, forderte er. Vielleicht ein Pfandsystem einführen und mit den Geschäftsleuten sprechen.
Der Antrag sei gut, „aber zu kurz gegriffen“, befand Sonja Eck (SPD). Genauso wie Isa Serdani (CDU) und Ulrike Janßen (WG LIZ) schlug sie vor, die Wirtschaftsvereinigung ins Boot zu holen. Das gefiel Beiwinkel nur bedingt, der gerne den Magistrat als verantwortliche Kraft gesehen hätte. Von den Schwierigkeiten eines Pfandsystems warnte Volker Gerstofer (CDU). Er nannte es „eine epochale Belastung“ für die Einzelhändler, die Idee sei dennoch gut.
Der Einzige, der vom Antrag nicht angetan war, war Bürgermeister Rainer Burelbach. „Er richtet sich klar gegen die Arbeiterklasse, die morgens auf dem Weg zur Arbeit ihren Kaffee trinken will.“ Derzeit seien das Hauptproblem eher die Eisbecher sowie Dosen eines Apfelweinherstellers, so der Verwaltungschef. Außerdem habe der Magistrat keine Handhabung, die Verkäufer zum Verzicht zu zwingen. Das könne nur in städtischen Einrichtungen wie dem Schwimmbad oder der Musikschule geschehen.
„Es ist wichtig, dass die Stadt vorangeht“, meinte Kerstin Fuhrmann von der SPD und nahm sich Mannheim zum Beispiel, wo es einen Mannheim-Becher gebe. Franz Beiwinkel konnte sich mit der Idee eines Heppenheim-Bechers durchaus anfreunden. „Lasst uns das beste System finden“, sagte er. Mit klarer Mehrheit sprach sich der Ausschuss dafür aus, dass die Wirtschaftsvereinigung kontaktiert wird.
Manche Heppenheimer Geschäfte haben allerdings schon etwas gegen die Wegwerfbecherflut getan. Zum Beispiel Tchibo. Zwar gibt es dort auch noch Wegwerfbecher, aber das Geschäft in der Friedrichstraße bietet seinen Kunden 10 Cent Rabatt an, wenn sie ihren eigenen (sauberen) Becher mitbringen. „Von diesem Angebot machen viele Gebrauch“, sagt Filialleiterin Suzana Gashi. Das Geschäft biete darüber hinaus Mehrwegbecher für 2,99 Euro an. „Die sind heute schon wieder ausverkauft“, berichtet Gashi. Die Behältnisse aus Hartplastik könnten ganz normal gespült werden.
Muse Chocolat verzichtet sogar auf Röhrchen
Noch radikaler macht es das Muse Chocolat in der Marktstraße. Dort gibt es gar keine Einwegbecher im Verkauf, obwohl das Geschäft damit gutes Geld verdienen könnte. Wer dennoch seinen Coffee to go will, könne sich seine mitgebrachte Tasse auffüllen lassen, erklärte Nicole Dörsam. „Wir planen, unseren eigenen, wiederverwertbaren Becher herauszubringen“, so die Geschäftsführerin, die betonte, dass Umweltbewusstsein eine große Rolle im Muse Chocolat spiele. „Wir verzichten zum Beispiel komplett auf Röhrchen.“

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Starkenburger Echo
21. April 2018
reb


Der Holzamer-Platz in der Nähe des Schwimmbads gibt derzeit ein trauriges Bild ab. Deshalb soll dort Geld investiert werden. Doch in diesem Zusammenhang wird das Leben und Wirken des Lehrers unter die Lupe genommen - die einen sehen in ihm einen Lokalpatrioten, andere einen Nazi. FOTO: SASCHA LOTZ

Streit um das Andenken

HANS HOLZAMER Magistrat verteidigt das Wirken des Schriftstellers - die WG LIZ sieht aber braunes Gedankengut

HEPPENHEIM. Er war Schriftsteller und Lehrer. Er war Theater-Regisseur und Darsteller. Aber war er auch ein Nazi? Die Diskussion um Hans Holzamer hat das Stadtparlament erreicht. Während der Magistrat das Wirken des verstorbenen Heppenheimers verteidigt, sieht die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) beim Begründer der Heppenheimer Festspiele braunes Gedankengut.
Hintergrund der Meinungsverschiedenheit ist das Holzamer-Denkmal in der Nähe des Schwimmbads, das 2019 für 35 000 Euro saniert werden soll. Die Gedenkstätte wurde 1974 einstimmig beschlossen. „Zur Zeit der Beschlüsse lebten noch viele Zeitzeugen, die Hans Holzamer als Lehrer, als Theaterautor und Regisseur, als Mitbürger kennengelernt hatten“, sagte Bürgermeister Rainer Burelbach in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung – und verwies auf die Verdiente um seine Heimatstadt.
Bürgermeister Burelbach berichtete im Parlament, dass die Verwaltung Unterlagen im Stadtarchiv ausgewertet und Archivalien des Bundesarchivs und des Staatsarchivs Darmstadt gesichtet habe. „Daraus ergab sich, dass Hans Holzamer Mitglied des Nationalsozialistischen Lehrerbunds, Mitglied der NSDAP und im Reichsbund
Wir denken es ist Zeit, das Denkmal abzuräumen. Peter Janßen, WG LIZ
Deutscher Schriftsteller war“, so Burelbach. Als es 1935 um die Besetzung einer Lehrerstelle an der Volksschule in Heppenheim ging, sei in der Stellungnahme der NSDAP über Holzamer zu lesen gewesen: „Wir haben den Eindruck, dass er sich als Sportsmann verhältnismäßig wenig um Politik kümmerte. Gegen die NSDAP hat er sich nicht betätigt“, zitierte Burelbach. Zu dieser zurückhaltenden Einschätzung passe, dass Holzamer trotz seiner Verdienste um die Festspiele, einzelnen anbiedernden Gedichten und Zeitungsartikeln sowie der Mitgliedschaft in der NSDAP keine Karriere machte. „Im Gegenteil blieb ihm trotz seines Alters der Kriegseinsatz nicht erspart“, so der Verwaltungschef. Holzamer sei an die Ostfront geschickt worden, wo er in Kriegsgefangenschaft geriet und nie wieder auftauchte.
Die WG LIZ ist mit diesen Ausführungen überhaupt nicht einverstanden. „Da wir nicht wissen, ob Herr Burelbach das vollständige Rechercheergebnis vorgetragen hat, bewerten wir nicht die Arbeit der Verwaltung, zumal uns die Unterlage bis heute nicht vorliegt“, sagt Fraktionsvorsitzender Peter Janßen. Das Vorgetragene könne jedenfalls nur „ein Zwischenergebnis“ genannt werden. Die Partei ist der Meinung, dass kein Interesse an einer wissenschaftlichen Aufarbeitung bestehe und das Geschichtsbild, nachdem es in Heppenheim „besser“ gewesen wäre als anderswo, aufrecht erhalten werden soll. „Das Eingestehen der Vorgänge in der Psychiatrie und in den Zwangsarbeiterlagern während der Nazizeit verdrängt man da lieber“, so Janßen.
„Während Heppenheimer Bürger anderen Glaubens und Weltanschauung als die der Nazis in das Konzentrationslager Osthofen gebracht wurden und dort Misshandlungen ausgesetzt waren, organisierte Herr Holzamer ganz im Sinne der nationalen Erhebung Volksfeste um
“Seine Arbeit ist ein Vorbild lokalpatriotischen Wirkens. Ulrich Obermayr, Alt-Bürgermeister
die Bürger kriegsfest zu machen“, führt Janßen weiter aus. Während andere Lehrer nebenberuflich als Organist, in Kirche oder Nachhilfe tätig gewesen seien, habe sich Holzamer Geld in eindeutig nationalsozialistischen Organen hinzuverdient. „Die Indoktrination ihm als Lehrer anvertrauter junger Menschen ist dabei besonders verwerflich“, so der Stadtverordnete. Niemand sei gezwungen worden, in die NSDAP einzutreten, so die WG LIZ.
„Seine NSDAP-Mitgliedschaft dürfte der Beibehaltung seiner Lehrerstelle geschuldet sein“, glaubt allerdings Ulrich Obermayr. Der Heppenheimer Alt-Bürgermeister habe Holzamers Mundartbeiträge durchgesehen, schreibt er in einer E-Mail. Sein Ergebnis: „Von einer nationalsozialistischen Grundhaltung ist in diesen Artikeln nichts zu lesen.“ Holzamer habe literarisch die blühende Bergstraße bekanntgemacht. „Seine Arbeit ist keine Deutschtümelei und lokale Hinterhofphilosophie, sondern ein Vorbild lokalpatriotischen Wirkens“, so das ehemalige Stadtoberhaupt. Die WG LIZ dagegen findet: „Wir denken, es ist an der Zeit, das Denkmal abzuräumen, den Platz umzubenennen und den Platz umzugestalten.“ Hier scheint das letzt Wort noch nicht gesprochen zu sein.
Kommentar LIZ zur Presseveröffentlichung:
Herr Burelbach trug seine Sichtweise in der Stadtverordnetenversammlung am 12.4.2018 im Bericht des Magistrats öffentlich vor. Die Beratung unter dem von uns beantragten Tagesordnungspunkt fand auf Antrag von M.Eck(SPD) und den Stimmen vorwiegend der CDU-SPD-Koalition unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Hiergegen haben wir Kommunalaufsichtsbeschwerde erhoben.
Es liegen uns ausreichend Unterlagen zur Entscheidungsfindung vor. Herr Burelbach hätte aus dem Schreiben des Kreissschulrats vom 27.9.1935 "Betr. Besetzung einer katholischen Lehrerstelle an der Volksschule zu Heppenheim" nur vollständig zitieren müssen. Vor dem zitierten Satz: "Holzamer war von jeher in religiösen Fragen frei eingestellt und ein Gegner der Zentrumspartei, was ihm teilweise übel vermerkt wurde." Nach dem von Bgm.Burelbach zitierten Satz: " Sowohl die Kreisleitung als auch die Ortsgruppenleitung sind der Auffassung, daß Holzamer dem heutigen Staat vollauf bejaht und die ihm anvertraute Jugend im Sinne des Nationalsozialismus erzieht. Holzamer ist Leser des 'Völkischen Beobachters' und des 'Volksgenossen'. ..."
Was seine Einziehung zur Wehrmacht betrifft: Holzamer hat sich wie auch der Unterzeichner des vorgenannten Schreibens, freiwillig zur Wehrmacht gemeldet, war aber im Gegensatz zu seinem Lehrerkollegen und Vorgesetzten lange Zeit  'U.k.' gestellt und hat die eingezogenen Kollegen vertreten dürfen.
Zu Alt-Bgm. Obermayr: Ein Zitat - unter vielen Eindeutigen - aus den von ihm beurteilten Mundartbeiträgen H.D.Holzamers, hier zur Reichstagswahl am 12. November 1933 und zum Austritt aus dem Völkerbund unter dem Titel "Zwaamool Ja!:  ... äwwer desmool hot die Sach  H o n d  u nd  F u ß. Während me frihjer däs  W ä h l e  als e G e w ä i l e r e i, die wu doch koan Wärd hot, bedracht hot, is es desmool e reines V e l a n g e , soi "Ja"  hie zu kreitzele. ... "
Wir halten unseren Antrag aufrecht, daß die Geschichte aufgearbeitet, das Denkmal entfernt und der Platz umbenannt  wird.
  

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Starkenburger Echo
14. April 2018
reb

Häuslebauer sollen selbst entscheiden

ZISTERNEN Stadtparlament schafft Pflicht ab
HEPPENHEIM. Häuslebauer in Heppenheim müssen zukünftig keine Zisternen mehr einbauen. Dafür sprach sich am Donnerstagabend das Stadtparlament mehrheitlich aus. Doch nicht alle heißen die Abschaffung dieser Pflicht für gut.
Der Zwang zum Einbau von Zisternen wurde Anfang des Jahrtausends eingeführt: Mitte der neunziger Jahre litt die Kreisstadt unter Wassermangel, vor allem in der Weststadt kam es an zahlreichen Häusern zu sogenannten Setzrissschäden. Dieses Problem besteht nicht mehr. Inzwischen ist es eher so, dass das Grundwasser für vernässte Keller sorgt. Außerdem, so der Magistrat in seinem Antrag, hätte sich der Einsatz von Zisternen gerade in Einfamilien- und Reihenhäusern als unwirtschaftlich erwiesen. Im Rathaus wollte man deshalb künftig auf Freiwilligkeit setzen.
Das sah am Donnerstagabend im Kurfürstensaal auch die Heppenheimer SPD so. „Der Bauherr sollte selbst entscheiden, ob er eine Zisterne einbauen will“, so Jean-Bernd Neumann. Auch die Freien Wähler lehnen einen Zwang ab. „Die Satzung ist gut gemeint“, sagte Kerstin Fuhrmann, „aber sie hat nicht das erhoffte Ergebnis gebracht.“ CDU und FDP sprachen sich ebenfalls für das freiwillige Modell aus.
26 Stadtverordnete stimmen für Satzungsänderung
Gegenwind gab es von der Grünen Liste, die gegen die Satzungsänderung stimmte. „Wir halten die aktuelle Regelung für sinnvoll“, sagte Sebastian Bommes. Eine Zisterne helfe beim Wassersparen, auch die Kosten in Höhe von zirka 3000 Euro würden sich laut seiner Rechnung nach 30 Jahren amortisieren. Fraktionskollege Franz Beiwinkel fragte sich, wo die Idee zur Abschaffung herkomme. „Es gab keine Beschwerden“, meinte der Grüne und vermutete, dass Bauunternehmen Druck gemacht hätten, um Kosten zu sparen. Auch die WG LIZ verstand die Welt nicht mehr. „Andere Städte wie Maintal führen die Pflicht ein, wir schaffen sie ab“, sagte Ulrike Janßen.
Am Ende stimmten jedoch 26 der 33 Stadtverordneten für die Abschaffung der Zisternen-Pflicht – was die Häuslebauer im Neubaugebiet in der Nordstadt durchaus interessieren dürfte.

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Starkenburger Echo
11. April 2018
red

Zu viel Tempo, zu wenig Substanz

HOLZAMER-PLATZ Grüne Liste Heppenheim lehnt Antrag der Wählergemeinschaft als vorschnell ab
HEPPENHEIM. Für Donnerstag liegt der Stadtverordnetenversammlung ein Antrag von „Leben im Zentrum“ (LIZ) vor, der die Entfernung des Holzamer-Denkmals zum Ziel hat. Die Wählergemeinschaft unterstellt dem Heimatdichter und Mundartkolumnisten Hans Holzamer (1901 bis 1947) eine bedenkliche Nähe zum Nationalsozialismus (wir haben berichtet). Zum Antrag von LIZ meldet sich nun die Grüne Liste Heppenheim zu Wort.
Es ist nach Aussage des Fraktionsvorsitzenden Franz Beiwinkel zweifellos richtig, sich kritisch mit der kommunalen Geschichte und besonders mit Persönlichkeiten, die diese beispielsweise durch ein Denkmal repräsentieren, auseinanderzusetzen. Wenn neue Aspekte bekannt werden, sei es geradezu Verpflichtung, sich mit allen Seiten dieser Persönlichkeit zu befassen und gegebenenfalls zu einer neuen Bewertung zu kommen.
Nun aber habe die Wählervereinigung LIZ „mit ihrem vorschnellen Antrag genau das Gegenteil erreicht“. Denn noch liegen den Stadtverordneten wichtige Unterlagen nicht vor, die in eine Gesamtbewertung Holzamers einzufließen haben – bevor eine Entscheidung getroffen werden kann. Die Grüne Liste bedauert diese Schnellschuss-Methode von LIZ, die „diese im Übrigen an anderer Stelle immer wieder kritisieren“.
Darüber hinaus weist der Antrag in seiner Begründung sachfremde Bezüge auf, die eine Beurteilung der geschichtlichen Problematik erschweren.
Die Grüne Liste will sich einer Diskussion zur Holzamer-Thematik stellen, sieht aber keine Notwendigkeit, dies unter nicht nachvollziehbarem Zeitdruck zu tun. Die Zielsetzung dieses Antrages wird mit dieser Strategie, so die Grünen, in sein Gegenteil verkehrt: „Nicht historische Aufklärung, sondern sektiererischer Aktionismus ist das Anliegen von LIZ, und diesem“, so Beiwinkel, „werden wir uns nicht anschließen“.


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Starkenburger Echo
6. April 2018
jr

Leben im Zentrum lässt nicht locker

HOLZAMER-PLATZ Wählergemeinschaft will öffentliche Diskussion über Heimatdichter / Antrag für Stadtparlament

HEPPENHEIM. Wenn am kommenden Donnerstag, 12. April, ab 18 Uhr die Stadtverordnetenversammlung im Kurfürstensaal tagt, kommt (voraussichtlich jedenfalls) ein Antrag der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) auf die Tagesordnung, in dem es noch einmal um den vor allem älteren Heppenheimern bekannten Heimatdichter und Mundartkolumnisten Hans Holzamer (1901 bis 1947) geht.
Dem unterstellt WG LIZ eine bedenkliche Nähe zum Nationalsozialismus, was im November 2017 bereits einen ersten, allerdings von einer deutlichen Mehrheit abgelehnten, Antrag der Wählergemeinschaft zur Ursache hatte: Danach sollte untersucht werden, wie weit Holzamer zumindest in seinen jungen Jahren nationalsozialistisches Gedankengut verinnerlicht und in seinen Schriften an die Öffentlichkeit getragen hatte.
Ergebnisse sind bislang nicht öffentlich
Die trotz Ablehnung des Antrags später verwaltungsintern in Auftrag gegebene Untersuchung ist inzwischen erfolgt, bislang aber nicht öffentlich gemacht worden, sondern lediglich dem Ältestenrat des Parlaments zur Kenntnis gegeben worden. Auslöser für den ersten WG LIZ-Antrag, in dem gefordert wurde, „die Namensgebung und die Aufrechterhaltung des Denkmals zu überprüfen“, waren Pläne, das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schwimmbad stehende Denkmal in diesem Jahr für 35 000 Euro zu sanieren. Fraktionsmitglied Ulrike Janßen forderte im Zusammenhang mit diesem Antrag weitere 5000 Euro für die Überprüfung.
WG LIZ hatte im Vorfeld in Erfahrung gebracht, dass Holzamer im August 1933 einen Prolog in Gedichtform verfasst hatte, den er bei einer Aufführung des (ersten) nationalsozialistischen Propagandafilms „SA-Mann Brand“ aus dem Jahr 1933 im damaligen Odeon-Lichtspielhaus vor vollem Haus verlesen hatte. In dem Film geht es um den „heldenhaften“ Kampf der SA Hitlers gegen die Kommunisten in der Zeit unmittelbar vor der „Machtergreifung“.
Holzamer war Begründer der ersten, damals noch ausschließlich von Laien betriebenen Festspiele, die von 1934 bis 1939 auf dem Marktplatz veranstaltet wurden und Volksfestcharakter entwickelten. Der Lehrer schrieb Geschichten aus dem Alltag der „kleinen Leute“ und verfasste Theaterstücke, die sogar am Staatstheater Darmstadt aufgeführt wurden.
Dass die Wählergemeinschaft jetzt erneut einen Versuch unternimmt, die Angelegenheit Holzamer vor Publikum diskutieren zu lassen (die Sitzung des Stadtparlaments am kommenden Donnerstag ist wie immer öffentlich), hat mit der Ablehnung zu tun, die die zweiköpfige Fraktion aus Ulrike und Peter Janßen bisher erfahren hat.
Zuletzt hatte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) in einer gemeinsamen Ausschüsse- und Parlamentssitzung im Kurfürstensaal am 8. März auf die Gelegenheit verzichtet, hier über die Ergebnisse der Untersuchung zu berichten. Die Wählergemeinschaft sieht, wie es im Antrag heißt, auch deshalb „die Notwendigkeit einer öffentlichen Diskussion, Abräumung des Denkmals und Umbenennung des Platzes bzw. der Grünanlage gegeben.“

HOLZAMER-PLATZ
                                                                                                       
   Überlegungen, den Holzamer-Platz attraktiver zu machen, gibt es seit mindestens 13 Jahren. Im Gegensatz zum Bahnhof und seinem unmittelbaren Umfeld, das im Vorfeld des Hessentags 2004 neu gestaltet wurde, hat sich am Aussehen des Plätzchens mit seinem Springbrunnen nichts getan. Eher Hundetoilette denn Gedenkstätte, wurde wiederholt die Forderung laut, sich endlich um den Platz zu kümmern. Das soll nun 2019 passieren.

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Starkenburger Echo
24. März 2018
jr

Stadt macht Rückzieher

ZISTERNEN Heppenheims Verwaltung will bei Neubauten auf Zwang zum Einbau von Zisternen verzichten


Für Heppenheims Neubaugebiet Gunderslache galt noch die alte Regelung und der Zwang zum Einbau von Zisternen. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Die Stadt wird sich voraussichtlich von einer gut gemeinten, aber offensichtlich nur schlecht funktionierenden Regelung verabschieden: dem Zwang zum Einbau von Zisternen bei Neubauten. Eine deutliche Mehrheit im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss jedenfalls stimmte jetzt für einen Antrag des Magistrats, der die Aufhebung der „Satzung über das Sammeln und Verwenden von Niederschlagswasser in der Kreisstadt Heppenheim“ vom 12. September 2002 vorsieht.
Wassermangel war Anlass für Regelung
Der Zwang zum Einbau von Zisternen hat Anfang des neuen Jahrtausends und aus damaliger Sicht sicher Sinn gemacht: Mitte der neunziger Jahre litt die Kreisstadt unter Wassermangel, vor allem in der Weststadt kam es an zahlreichen Häusern zu sogenannten Setzrissschäden, weil sich der Boden – vor allem der im alten Neckar-Bett – unter den Gebäuden abgesenkt hatte. Dieses Problem besteht nicht mehr; inzwischen ist es eher so, dass das Grundwasser für vernässte Keller sorgt. Einen wirklichen Sparzwang gibt es also nicht mehr, vielmehr wird von verschiedenen Seiten gedrängt, wieder mehr Frischwasser zu verbrauchen, um für eine gute Durchspülung der Leitungen zu sorgen.
Derzeit müssen Neubauten aber noch mit Zisternen versorgt sein, außerdem ist der Nutzungszweck „Toilette und Grünflächenbewässerung“ vorgeschrieben. Hier, heißt es zum Antrag seitens des Magistrats, „dass es durch die gut gemeinte Intention der Regenwassernutzung auf dem Grundstück zu negativen Folgen kommen kann.“ So werde bei einem Ausfall der Zisternenpumpe „häufiger die Brauchwasserleitung der Zisterne und der Trinkwasserleitung kurzgeschlossen, um die Toilettenspülung sicherzustellen und die hohen Kosten einer neuen Pumpe zu ersparen.“ Im Prinzip werde hierdurch die Zisterne außer Betrieb genommen, außerdem aber auch ein „erhebliches hygienisches Risiko“ erzeugt. Werde hier doch eine Nicht-Trinkwasseranlage inklusive möglicher Verkeimungen – beispielsweise Coli-Bakterien – direkt an die Trinkwasserleitung angeschlossen. Womit auch das Trinkwasser kontaminiert werden könnte.
Vor der Nutzung von Zisternen warnt inzwischen auch das Kreisgesundheitsamt: Arztpraxen, Hotels, Apotheken, Kindertagesstätten oder öffentliche Gebäude sollten generell vom Zisternenzwang ausgenommen werden, Einschränkungen sollte es aus Sicht des Amtes aber auch für Mietobjekte geben, „da hier die Mieter im Zweifelsfalle nicht über einen entsprechenden Umbau und erst recht nicht über die Risiken informiert werden.“
Außerdem, so der Magistrat, hätte sich der Einsatz von Zisternen gerade in Einfamilien- und Reihenhäusern als unwirtschaftlich erwiesen. Bei einem Vergleich der hohen Kosten für Einbau und Unterhaltung mit den möglichen Einsparungen durch eine Reduzierung der Wassergebühren zeige sich „oft eine nicht unwesentliche finanzielle Mehrbelastung für den Kunden.“
Im Rathaus setzt man deshalb künftig auf Freiwilligkeit: Nach der Aufhebung der Satzung werde den Bauherren freigestellt, ob sie eine Zisterne anlegen oder nicht und für welchen Zweck diese genutzt wird. Nach einem entsprechenden Antrag bei den Stadtwerken werde man Interessenten persönlich beraten und auf Risiken, Technik und Regelwerke hinweisen.
Unterstützt wird der Antrag von CDU und SPD. Hier verweist man auf drohende Verunreinigungen des Trinkwassers und auf den hohen baulichen wie energetischen Aufwand, der für den Betrieb der Zisternen notwendig ist. Steffen Guggenberger (CDU) berichtete davon, dass insbesondere die Zisternen von kleineren Häusern mehr Probleme als Vorteile brächten: bei einer Hausfläche von 120 Quadratmetern seien mindestens 2000 bis 3000 Liter Regenwasser notwendig, damit die Zisternen nicht trockenfielen.
Für die Beibehaltung der Satzung sprachen sich Ulrike Janßen (WG LIZ) und Sebastian Bommes von der Grünen Liste aus. Wassersparen, so Bommes, mache nach wie vor Sinn, außerdem könne man durch Kontrollen verhindern, dass die Vorschriften zur Nutzung der Zisternen umgangen würden.

ZISTERNE ABMELDEN
                                                                                                       
   Wird die Satzung aufgehoben, können die Eigentümer ihre Zisternen bei den Stadtwerken abmelden. Die Zisterne muss dann den Vorschriften entsprechend umgebaut und von den Stadtwerken abgenommen werden.
Der Zisternenzähler wird demontiert. Gehen Eigentümer den anderen Weg und demontieren, ohne die Stadtwerke zu informieren, wird die Änderung entweder über die Jahresverbrauchsabrechnung registriert, spätestens aber, wenn nach sechs Jahren ein turnusmäßiger Wechsel des Zählers fällig ist. Bis dahin könnte es aber bereits zu erheblichen Problemen mit der Verkeimung gekommen sein.

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Starkenburger Echo
10. März 2018
reb

Attraktive Alternativen in der Nähe

SPIELPLATZ Sozialausschuss sieht keinen Handlungsbedarf im Bertolt-Brecht-Weg


Der Spielplatz im Bertold-Brecht-Weg ist nach Meinung des Sozialausschusses in einem akzeptablen Zustand. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Ist der Spielplatz im Bertold-Brecht-Weg in einem schlechten Zustand? Darüber diskutierte der Heppenheimer Sozial-, Kultur und Sportausschuss am Donnerstagabend im Kurfürstensaal des Amtshofes. Die Mehrheit findet: Nein. Eine Sanierung ist damit vom Tisch.
Den Antrag dazu hatte Yannick Mildner vorgetragen. „Der Spielplatz ist sehr ungepflegt“, sagte der fraktionslose Stadtverordnete. Die in die Jahre gekommene Rutsche sowie eine alte Wippe seien unattraktiv. „Man kann das eigentlich gar nicht mehr Spielplatz nennen“, so Mildner. Er sieht Gefahr, dass durch Vernachlässigung die Nachfrage nachlasse.
„Dass sich dort hin und wieder Jugendliche treffen und etwas trinken, ist für mich kein hinreichender Grund, nichts zu machen“, meinte der Stadtverordnete. Er forderte, dass alte Geräte ersetzt werden und der Spielplatz durch Aufstellen von neuen Spielgeräten und Sitzgelegenheiten seinem Namen wieder gerecht wird.
Räuber und Gendarm statt neuer Geräte?
Doch mit dieser Meinung stand er am Donnerstagabend ziemlich alleine da. „Wir haben uns den Spielplatz angeschaut und sind nicht der Meinung, dass er ungepflegt ist“, sagte Johanna Jacobi (CDU). Gerade erst seien Hackschnitzel verfüllt worden. Außerdem seien in der Nähe zwei attraktive Spielplätze, die man zu Fuß in fünf bis zehn Minuten erreichen könne. „Die werden sehr gut angenommen“, ist der Christdemokratin aufgefallen. Auch Ulrike Janßen (WG LIZ) findet den Spielplatz dort nicht ungepflegt. Sie stellte die generelle Frage, warum immer gleich Spielgeräte hermüssten. „Kinder können auch Spiele wie Räuber und Gendarm spielen“, ist sie überzeugt.
Thomas Rech von der CDU hat sieben Jahre in der Nähe des Bertold-Brecht-Wegs gewohnt. „Dort ist nicht häufig gespielt worden“, meinte er.
“Man kann das eigentlich gar nicht mehr Spielplatz nennen. Yannik Mildner, Stadtverordneter
Die Geräte seien jedoch TÜV-geprüft und deshalb in einem guten Zustand. Abends hättren sich dort Gruppierungen angesammelt, die Alkohol gertrunken hätten. Darum wurden dort auch die Bänke entfernt - was wiederum Aline Zuchowski (GLH) kritisierte. „Das finde ich nicht in Ordnung.“ Es wirke auf sie so, als wollte man die Jugendlichen rausdrängen. „Ja, sie trinken manchmal - aber Jugendliche brauchen auch Rückzugsräume.“
Bürgermeister Rainer Burelbach  wies darauf hin, dass der Bauhof eine politisch beschlossene Prioritätenliste abgearbeitet hätte. Damit sei die Sanierung der Spielplätze - bis auf die Ortsteile - abgeschlossen. Die Verwaltung sieht deshalb keinen Handlungsbedarf am Bertold-Brecht-Weg. Lediglich Markus Wilfer (FDP) konnte der Sanierung etwas abgewinnen. „Mir ist es lieber, wenn man Spielflächen erhält, bevor sie irgendwann zugeschüttet werden“, sagte er. Es müssten ja nicht die teuersten Geräte sein, so der Freidemokrat. Wilfer war dann aber der Einzige im Plenum, der für eine Sanierung stimmte. Zwei Ausschussmitglieder enthielten sich, acht stimmten dagegen - der Antrag war damit abgelehnt.
 
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Starkenburger Echo
3. März 2018
jr

Zuerst der Gewölbekeller

KULTURZENTRUM AMTSHOF Pläne für Umbau in Ausschüssen vorgestellt

Soll zum Kulturzentrum werden: Heppenheims Kurmainzer Amtshof. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Noch 2018 sollen Heizung und Lüftung auf Vordermann gebracht werden und die Musikschule ausziehen, 2019 der Gewölbekeller saniert werden, 2020 sollen Amtssaal und Amtsstube (der frühere Winzerkeller) folgen, 2021 ein neues Konzept für das Stadtmuseum erarbeitet werden, in das die Ostdeutschen Kultur- und Heimatstuben integriert werden sollen – und zuletzt, 2022, ist das Kelterhaus dran: Das „Kulturzentrum Amtshof“ nimmt, wenn auch noch eher vage, Gestalt an.
Im März 2015, also vor drei Jahren, hat Heppenheims Stadtverordnetenversammlung beschlossen, den Amtshof mit seiner Vielfalt an Räumlichkeiten besser zu nutzen. Im November des gleichen Jahres gab es eine erste Nutzungsstudie des Planungsbüros studio baukultur, die allein für das Kelterhaus Sanierungskosten in Höhe von 714 000 Euro vorsah. In der Folge beschäftigte sich ein „Runder Tisch“, dem Ehrenamtliche aus dem Bereich Kultur sowie Mitarbeiter der Verwaltung angehören, intensiv mit dem Projekt. Das Ergebnis ihrer Überlegungen wurde am Donnerstagabend im Rathaus von Stadtmarketing-Chef Edgar Hörner nach dem Magistrat auch den Mitgliedern von Bau- sowie Sozialausschuss vorgestellt.
Deutlich wurde, dass der Amtshof viel Platz für die unterschiedlichsten kulturellen Aktivitäten zu bieten hat. So hat allein der frühere Winzerkeller 116 Quadratmeter Fläche, die allerdings durch zwei Säulen, die erhalten werden sollen, eingeschränkt ist. Im Gewölbekeller stehen 136 Quadratmeter zur Verfügung, der Kurfürstensaal, der in Zukunft von Veranstaltungen entlastet werden soll, bietet 192, der Wappensaal 66, und der Marstall 106 Quadratmeter. Das Kelterhaus hat derzeit 70 Quadratmeter, hinzu kommen Technikräume.
Im Sommer nur eingeschränkt nutzbar
Viel Platz, der intelligent genutzt werden will. Eine Umfrage, die an 200 potenzielle Interessenten verschickt worden war, wurde von 112 beantwortet. Hiervon, so Hörner vor den Ausschüssen, meldeten 39 Bedarf an, 73 signalisierten kein Interesse, obwohl eine Nutzung für diesen Kreis kostenlos wäre.
Ein Problem für Interessenten ist die eingeschränkte Nutzbarkeit: Von Mitte Juni bis Anfang September sorgen Weinmarkt, Gassensensationen und Festspiele dafür, dass der Amtshof nicht zur Verfügung steht, und auch während der Forum-Kultur-Saison von September bis Mai und während regelmäßig wiederkehrender Veranstaltungsreihen gibt es Einschränkungen.
Versuche, den Winzerkeller durch einen Gastronomen wiederzubeleben, waren aus diesen Gründen übrigens gescheitert, Ausschreibungen erfolglos. Jetzt will man den Amtshof ohne Abstriche in städtische Regie nehmen, ihn „vermehrt, jedoch kontrolliert“ zugänglich machen. Überlegt wird deshalb, die Verwaltung des künftigen Kulturzentrums einer Art Manager zu übertragen.
Ob die Pläne so wie vorgestellt, umgesetzt werden, liegt jetzt in den Händen der Parlamentarier. Hörner wie auch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) betonten, dass nichts – auch nicht der Ausbau der Kelterhalle, auf den man zur Not verzichten könnte – entschieden ist und technische Details erst noch geklärt werden müssen. Sie drückten aber die Hoffnung aus, dass sich die Mandatsträger von der „Euphorie in der Verwaltung“ (Hörner) anstecken lassen.
Ob das so ist, wird man sehen. In den Ausschüssen gab es fast nur positive Rückmeldungen sowie Dank an den „Runden Tisch“, aber auch erste Fragen zur Umsetzung. So die nach dem Schallschutz oder der notwendigen technischen Ausrüstung oder den Folgekosten.
Gegen das Projekt wandte sich allein die Fraktion WG LIZ: Peter und Ulrike Janßen sprachen von einer Kompromisslösung, die wenig Sinn mache. In einem Gesamtkonzept müsse man sich unter anderem Gedanken über Parkplätze, aber auch darüber machen, ob und welche Zukunft die Festspiele hätten.

ÜBER 800 JAHRE ALT
                                                                                                       
  Der Amtshof ist neben dem Nordturm von St. Peter das älteste Gebäude der Stadt. Er ist in der Zeit nach 1232 entstanden, als das Kloster Lorsch an das Erzbistum Mainz ging. In den folgenden Jahrhunderten ist er wiederholt umgebaut und erweitert worden.

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Starkenburger Echo
20. Februar 2018
jr

Mehrheit hat keine Bedenken

FOTOVOLTAIKANLAGE Am Umgang mit Fläche am Flugplatz entspinnt sich Diskussion um Stadtplanung


Die neue Fotovoltaikanlage der GGEW in Heppenheim soll südlich der Flugplatzgebäude (rechts) entlang der Autobahn A5 entstehen. Trotz Kritik ist eine deutliche Mehrheit für das Projekt. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM.
Die Anlage hätte ursprünglich erheblich größer ausfallen und eine einheitliche Fläche parallel zur Autobahn A 5 und südlich des Flugplatzes Heppenheim bilden sollen. Jetzt wird sie zweigeteilt und erheblich kleiner, dem Versorger GGEW reicht die Restfläche aber, um sich als Investor für eine Fotovoltaikanlage zu betätigen. Im Stadtparlament sprach sich eine deutliche Mehrheit für das Projekt aus: 27 Stadtverordnete stimmten für die Anlage in dieser Form und an dieser Stelle, zwei enthielten sich (Grüne Liste), und zwei stimmten dagegen (WG LIZ).

Peter Janßen (WG LIZ) forderte in der vorhergehenden Diskussion, statt der landwirtschaftlichen Fläche, auf der die Fotovoltaikanlage nun entstehen soll, besser vorhandene oder neu hinzukommende Dächer für diesen Zweck zu nutzen. Dass die GGEW ausgerechnet in Heppenheim mit ihrer Anlage auf Äckern und Wiesen zum Zug komme, mache die Kreisstadt „zur dümmsten Kommune im Kreis Bergstraße“. Wie bei vielen anderen Gelegenheiten mahnte er langfristige Stadtplanung an. Stattdessen werde nach Lust und Laune „gekauft und verkauft“ und „mit Investoren gemauschelt“.
Eine Wortwahl, die Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) nicht unkommentiert lassen wollte. Zum einen stehe die Fotovoltaikanlage neben der Biogasanlage (beim ZAKB-Entsorgungszentrum) als Projekt der Energiewende, zum anderen gebe es in Heppenheim nur noch drei Bauern mit Viehhaltung, der Bedarf an landwirtschaftlichen Flächen sei eher gering. Weshalb einheimische Landwirte in vielen Fällen ihre Flächen bereits an Bauern aus der Umgebung beispielsweise aus Bürstadt (weiter-)verpachteten. Die Flächen unter der Fotovoltaik seien nicht verloren, sondern böten Tieren und Pflanzen Raum und könnten nach 30 Jahren ohnehin wieder anderweitig genutzt werden.
Auch im Zusammenhang mit der im Stadtparlament ebenfalls abgesegneten Erweiterung des Lidl-Marktes an der Lilienthalstraße hatte Janßen Kritik an der Planung geübt. Burelbach antwortete hierzu: „Hätten wir alles so lassen sollen, wie es war?“ Denn in den vergangenen Jahren waren schon andere Märkte erneuert und vergrößert worden – der frühere Toom-Markt zum Beispiel, der nun als Rewe-Center firmiert, oder der frühere Handelshof an der Kalterer Straße, in dem nun Edeka residiert. „Wir brauchen attraktive Märkte, sonst ziehen die und mit ihnen Arbeitsplätze und Steuereinnahmen in die Nachbarschaft um.“
Burelbach spricht von schwierigem Spagat
Die von Janßen immer wieder geforderte ganzheitliche Stadtplanung, die aus seiner Sicht notwendig ist, um beispielsweise Einfluss auf Verkehrsströme nehmen zu können, stößt bei Burelbach auf Skepsis. Aus Sicht des Stadtoberhauptes würde eine langfristig und großflächig angelegte Stadtplanung unter anderem dazu führen, dass Preise für Grundstücke in die Höhe schießen würden. Die einzige Möglichkeit, dies zu verhindern, wäre aus seiner Sicht, die Grundstücke noch vor der Diskussion um Bebauungspläne in städtischen Besitz zu bringen.

Dies, so Burelbach, sei an vielen Stellen aber schlicht nicht möglich, man sei also darauf angewiesen, zusammen mit Investoren nach Möglichkeiten für Kompromisse zu suchen. Was vor allem dann schwierig werde, wenn man es mit international agierenden Konzernen zu tun habe. Hier sei mitunter ein Spagat notwendig, um die Interessen der Heppenheimer am Ende wenigstens partiell durchsetzen zu können.

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Starkenburger Echo
17. Februar 2018
jr

Per Akklamation gewählt

STADTPARLAMENT Klaus Bitsch neuer stellvertretender Vorsteher
HEPPENHEIM. Das Stadtparlament hat einen neuen stellvertretenden Vorsteher: Der Mittershäuser Klaus Bitsch (CDU) ist Nachfolger für Mechthild Ludwig, die ihr Mandat vor Jahresende zurückgegeben hat und sich inzwischen auf die Parteiarbeit als Vorsitzende konzentriert. Bitsch wurde am Donnerstagabend per Akklamation gewählt und ist bereits stellvertretender Vorsitzender im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss (BUS).
Die Wahl war einer von nicht allzuviel Tagesordnungspunkten, die die Stadtverordneten abzuhandeln hatten. Trotzdem konnte Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU) die Versammlung erst gegen 22.15 Uhr beenden. Längere Diskussionen gab es schon zu Beginn der Sitzung bei der Festlegung der endgültigen Tagesordnung. Überraschend zog Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), der wie üblich auch den Magistratsbericht ablieferte, den Satzungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplans für das ehemalige Schwesternwohnheim an der Ernst-Ludwig-Straße zurück. Hier soll ein Wohnblock entstehen, gegen den sich die gesamte Opposition – FDP, Grüne, Freie Wähler und WG LIZ – ausgesprochen hat. Unmittelbare Nachbarn hatten sich in der vergangenen Woche in dieser Zeitung zu Wort gemeldet und kritisiert, dass in einem denkmalgeschützten Villenviertel ein solcher Block entstehen soll und nicht über eine aufgelockertere Bebauung nachgedacht wurde. Burelbach nannte denn auch „Klärungsbedarf“ als Ursache für die Entscheidung, das Projekt erst einmal auf Eis zu legen.
Beschlossen wurden mit Mehrheit dagegen drei andere Projekte: Zum einen die Erweiterung des Lidl-Marktes an der Lilienthalstraße, zum anderen eine Fotovoltaik-Anlage zwischen Flugplatz und Autobahn A 5. Und auch die Pläne für einen Wohnblock mit behindertengerechten Wohnungen an der Hirschhorner Straße fanden trotz Einwänden von Seiten der WG LIZ Zustimmung im Stadtparlament.
Deutliche Mehrheiten fanden sich auch für einen Antrag von CDU und SPD, bei dem es darum geht, dass die Stadt künftig verstärkt auf elektrische Fahrzeuge und elektrisches Werkzeug setzt, und für einen Antrag der Grünen für die Einführung einer Wettaufwandsteuer. Ein Antrag der FDP zum Thema Parken in Heppenheim wurde zwar eifrig diskutiert, vom Fraktionsvorsitzenden Christopher Hörst aber zurückgezogen, um das Problem fraktionsübergreifend anzugehen.

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Starkenburger Echo
6. Februar 2018
jr

Mehrheit für Wohnblock

HAUPTAUSSCHUSS CDU und SPD stehen zu Plänen für ehemaliges Schwesternwohnheim
Gerade mal etwas mehr als eine Stunde hat Heppenheims Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss gebraucht, um unter der Leitung von Hermann Peter Arnold seine Tagesordnung abzuhaken. Wirkliche Knackpunkte standen nicht an, bei einer Reihe von Vorhaben zeichnete sich aber bereits ein Ergebnis der Abstimmung ab, die am Donnerstag nächster Woche, 15. Februar, im Stadtparlament ansteht (Beginn der öffentlichen Sitzung: 18 Uhr im Amtshof).
Krauß: „Freischein für hässliches Gebäude“
So wie es aussieht, wird es trotz Kritik von Grünen, Freien Wählern, WG LIZ und FDP einen Wohnblock im Villenviertel am Maiberg geben. Hier sollen an der Ernst-Ludwig-Straße in einem ehemaligen Schwesternwohnheim mehrere Wohnungen entstehen – in einem Wohnblock und nicht, wie von der Opposition gefordert, Einzelhäusern. Karl-Heinz Krauß (FDP) nannte die im Ausschuss mit sechs Stimmen von SPD und CDU (bei vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung) durchgewunkene Bebauungsplanänderung einen „Freischein für ein hässliches und sehr, sehr großes Gebäude“, das bis zu zehn Meter hoch und 50 Meter lang werden könnte.
Auch Ulrike Janßen (WG LIZ) betonte, dass die Pläne seitens ihrer Fraktion abgelehnt werden („Der Denkmalschutz will Einzelbebauung“), und Hubert Vettel (Freie Wähler) reagierte auf das Argument von Andrea Pfeilsticker (SPD), dass hier dringend benötigter Wohnraum geschaffen werde, mit der Aussage, dass hier jedenfalls nicht der von der SPD immer wieder geforderte Raum für sozial Schwache entstehe.
Mit deutlich größerer Mehrheit wurden im Ausschuss die Pläne für Behindertenwohnungen an der Hirschhorner Straße, die Erweiterung des Lidl-Marktes an der Lilienthalstraße und eine Fotovoltaikanlage östlich der Autobahn 5 im Bereich des Flugplatzes gebilligt. Eine große Mehrheit sprach sich auch für einen „Prüfauftrag Anschaffung von Fahrzeugen und Werkzeugen mit Elektroantrieb“ aus, der die Stadtverwaltung dazu anregen soll, mehr und mehr umweltfreundlichere und leisere Fahrzeuge und Werkzeuge einzusetzen.
Eine Mehrheit ergab sich auch für einen von Sebastian Bommes eingebrachten Antrag der Grünen zur Einführung einer Wettaufwandsteuer. Zum einen, so Bommes, entgehe der Stadt Geld, wenn man auf die Steuer verzichte, zum anderen handele es sich bei den vielen Wettbüros um „Suchtquellen“. Auch Hubert Vettel sah „dringenden Handlungsbedarf“. Auf Anregung von Andrea Pfeilsticker wurde der Antrag zu einem – einstimmig gebilligten – Prüfauftrag umgewandelt.


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Starkenburger Echo
27. Januar 2018
jr

Wohnblock zwischen Villen

ERNST-LUDWIG-STRASSE Bauausschuss billigt Pläne für früheres Schwesternwohnheim
 

Kein schöner Anblick: Das ehemalige Schwesternwohnheim Ernst-Ludwig-Straße im Hoehnschen Villenviertel am Maiberg FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM.
Passt ein maximal 55 Meter langes, bis zu neun Meter hohes Mehrfamilienhaus in ein seit über 100 Jahren gewachsenes Villenviertel? In Heppenheims Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss (BUS) wurde diese Frage von einer deutlichen Mehrheit mit Ja beantwortet und einer Änderung des Bebauungsplans für das ehemalige Schwesternwohnheim an der Ernst-Ludwig-Straße zugestimmt. Sieben Stimmen für das Vorhaben, zwei Enthaltungen, ein Nein der Stadtverordneten Ulrike Janßen (WG LIZ) – wie es aussieht, kann das Projekt in absehbarer Zeit umgesetzt werden.

Fremdkörper im Hoehnschen Viertel
Schon der bislang genutzte Bau saß wie ein Fremdkörper im sogenannten „Hoehnschen Viertel“, das sich durch seine von Heinrich Metzendorf geplanten Villen auszeichnet. Die Villen waren um die vorletzte Jahrhundertwende im Auftrag des Weinhändlers Wilhelm August Hoehn entlang der Ernst-Ludwig- und der Merianstraße errichtet und schlüsselfertig an Interessenten verkauft worden. Sie sind als Baudenkmäler geschützt, zum Teil auch als Ensemble. Trotzdem hieß es im Ausschuss, dass es keine Einwendungen seitens betroffener Anlieger gegeben habe. Was Ulrike Janßen in Zweifel zog: Es sei „abwegig, dass aus der Nachbarschaft niemand gegen das Projekt ist. Die wollen das nicht“.
Ein gewichtiges Wort redet der Denkmalschutz mit, der in einer Stellungnahme bedauert, dass „mit der geplanten Änderung des Bebauungsplans die Chance verpasst (wird), in diesem Bereich eine aufgelockerte Bebauung (ggf. moderner Villenstil) analog der übrigen Gebäude im Viertel vorzusehen.“ Unklar sei zudem „die Festlegung der zulässigen Gebäudehöhe“. Das Baufenster lasse eine Höhe bis zu zehn Metern zu, „zum benachbarten Kulturdenkmal Ernst-Ludwig-Straße 5 würde diese eine nicht hinnehmbare Beeinträchtigung darstellen“. Der Denkmalschutz schlägt deshalb vor, die Situation durch „eine stärkere Gliederung in der Höhenentwicklung, Staffelung entsprechend des Geländeverlaufs“ zu entspannen.
CDU betont Zuwachs an Wohnungen
Dass man durch eine ansprechende Gestaltung den Gesamteindruck verbessern und das Gebäude so besser in die Umgebung integrieren könne, darauf verwies im Ausschuss auch Hubert Vettel (Freie Wähler). Steffen Gugenberger (CDU) betonte für seine Partei das Positive: Schließlich entstünden an dieser Stelle dringend benötigte Wohnungen. Nach den vorliegenden Plänen soll ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohnungen mit jeweils 80 bis 90 Quadratmetern sowie ein Parkdeck entstehen. Außerdem, so Gugenberger, sei es gut, dass an der Ernst-Ludwig-Straße nicht versucht werde, wie bei Walt Disney künstlich „Historisches“ zu schaffen, sondern dass bewusst auf Moderne gesetzt werde.
Ein Teil des zeitweilig auch von der Stadt genutzten früheren Schwesternwohnheims wurde für den geplanten Neubau bereits abgerissen. Im dreistöckigen Rest mit Flachdach befinden sich Büros und Wohnungen. Ein Bebauungsplan wurde auch deshalb nötig, weil das Grundstück bisher als „Fläche für Gemeinbedarf, Alten- und Pflegeheim“ ausgewiesen ist. Nun wird ein allgemeines Wohngebiet ausgewiesen.
Die Gebäudehöhe wird auf sieben Meter über der Fahrbahnmitte der Ernst-Ludwig-Straße festgelegt. Durch die Hanglage wäre damit ein dreistöckiges Gebäude mit einem Flachdach möglich. Das Gebäude werde etwa die Höhe wie der abgerissene Vorgänger haben. Die Form des Dachs ist im Bebauungsplanentwurf nicht festgelegt. Das Gebäude werde etwa die Höhe wie der abgerissene Vorgänger haben, versicherte Schweiger.

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Pressemitteilung der WG LIZ vom 17. Januar 2018
erschienen mit wesentlichen Kürzungen im Starkenburger Echo am 30. Januar 2018 unter „Janßen beklagt zweierlei Maß“, weswegen hier die Pressemitteilung steht.

Verfolgung und Aufarbeitung

Der Artikel des Starkenburger-Echo zum Umgang mit dem KZ-Außenlager dokumentiert die Probleme Heppenheims mit der Aufarbeitung und dem Lernen aus seiner Geschichte. Und so verwundert es nicht wenn auch in diesem Artikel unterschieden wird zwischen 'anprangernden Mahnern' und 'auf Fakten pochende Experten', und damit Heppenheim offensichtlich wieder zwischen Bösen und Guten aufgeteilt werden soll. Ob Hans Detlev Holzamer, KZ-Außenlager, Arbeitslager, Synagogengelände - das unsägliche Vorgehen hierzu ist u.a. durch den Minderheitenbericht der Wählergemeinschaft LIZ belegt, Parteien (FDP,CDU,SPD) die NSDAP-Mitglieder wie Otto Holzamer oder Wilhelm Metzendorf zu Bürgermeistern machten, Heppenheimer Verfolgte im KZ-Osthofen und vieles mehr: Heppenheim sperrt sich weiterhin gegen eine professionelle Recherche die Ehrenamtliche nur sehr eingeschränkt erbringen können, wie Redakteur Lummitsch in seinem Artikel vom 30.12.2017 berechtigt anmerkte und die engagierten Bürger beim Synagogengelände inzwischen selbst merken. Für die von der Stadtverordneten-Fraktion der LIZ beantragte sachgerechte Aufarbeitung zu NS-Lagern in Heppenheim, oder die Recherche der Verstrickung von Hans Detlev Holzamer in nationalsozialistische Propaganda gab es nur 3- bzw. 2 Ja-Stimmen in der Stadtverordnetenversammlung. Und das Verhalten eines SPD-Mitgliedes das den LIZ-Antrag zerknüllte, der LIZ vor die Füße warf und für seine Rechtfertigung in der Stadtverordnetenversammlung noch großen Beifall erntete, legt die hiesige Geschichtsvergesssenheit offen. Da nunmehr auch die allerletzten Zeugen wegsterben, wäre es dringend geboten, endlich tätig zu werden, damit es nicht bei Schülerarbeiten wie 1982 zum Nationalsozialismus in Heppenheim oder 1993 zum Außenkommando Heppenheim 'Trokofa' (Starkenburggymnasium) bleibt. Es gibt ausreichend Archivunterlagen, sie müssen nur gehoben werden. Auf ein neues Denkmal auf einem Lärmschutzwall neben einem Spielplatz zu verweisen, dem eben keine Grundlagenrecherche und Öffentlichkeitsarbeit vorausging reicht für dieses Thema, unserer aller Geschichte, nicht und es fragt sich nach dem Lesen des am 17.01.2018 erschienenen Artikels mit dem überflüssigen Hinweis auf „glücklichere Zeiten“, ob es ein Denkmal für die Ersteller oder die Opfer ist, oder ein Feigenblatt für die Stadt.

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Als Nachlese zu unserer Kritik die Berichterstattung vom 12.3.2018 als oberster Bericht, nachfolgend der Hintergrund unserer Pressemitteilung die Berichterstattung vom 17. Januar 2018. Dazu auch: 30. Dezember 2017 und  6. Januar 2018  im Starkenburger Echo:

Starkenburger Echo
12. März 2018
cris


HEPPENHEIM IM NATIONALSOZIALISMUS: In der Stadt waren noch viel mehr Zwangsarbeiter
HEPPENHEIM. Die Aufarbeitung der Geschichte der Zwangsarbeiter und des Einsatzes von KZ-Häftlingen in Heppenheim ist einen großen Schritt weitergekommen. Auf der Basis bedeutsamer Quellen des International Tracking Service in Arolsen können Namen und Zahlen der hier in den Spätjahren des nationalsozialistischen Regimes gefangenen und ausgebeuteten Menschen präziser angegeben werden. Demnach waren viel mehr Zwangsarbeiter in Heppenheim als bisher angenommen: 761 nach derzeitigem Stand der Erkenntnis.
Dieser soll nun auch am kürzlich fertiggestellten Denkmal für die Zwangsarbeiter in der Heppenheimer Gunderslache dokumentiert werden. Dorthin kommt vermutlich noch in der ersten Jahreshälfte eine dritte Informationstafel mit zwei vom Heppenheimer Historiker Peter Lotz verfassten Einführungstexten und, diesen zugeordnet, zwei Namenslisten aus dem Arolser Archiv.
Die erste umfasst 68 Namen jüdischer Zwangsarbeiter, die im Heppenheimer Tonwerk eingesetzt wurden, ganz in der Nähe des neuen Gedenkorts. Sie ergänzt die Angaben auf den beiden fertigen Infotafeln, die auf Spruchkammer-Akten und Unterlagen des Tonwerks beruhen. Dieses ist auch Urheber der dreiseitigen Liste, die 1948 angefertigt wurde.
Zu den bislang gezählten 575 Zwangsarbeitern kommen aber nicht nur diese 68 hinzu. Peter Lotz bekam auch Kopien aus sogenannten Nummernbüchern des Konzentrationslagers Natzweiler sowie Listen mit Deportationen von Heppenheim ins Konzentrationslager Dachau und umgekehrt zugeschickt.
Das hessische Städtchen war nämlich zwischen 1941 und März 1945 Standort eines „Außenlagers“, das zunächst Dachau, dann dem elsässischen Natzweiler-Struthof zugeordnet war. In Heppenheim mussten stets zwischen 20 und 60 Häftlinge vorwiegend für die von der SS betriebene „Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung“ (DAV) arbeiten. Neben dem eigentlichen Außenlager in der Nähe des Bahnhofs wurden sie auf Feldern südlich von Heppenheim eingesetzt, auf denen Landwirtschaft für die Firma „Trokofa“ (Trockenkonservenfabrik) betrieben wurde. 118 KZ-Häftlinge führen die neuentdeckten Quellen auf, die Namen jeweils mit „H“ für Heppenheim markiert.
Die mangelnde Aufarbeitung dieses Teils der lokalen NS-Geschichte war vor wenigen Wochen in einem Artikel dieser Zeitung beklagt worden. Davon kann spätestens mit der Installation der dritten Tafel keine Rede mehr sein. „Sie sollte ohnehin aufgestellt werden“, erklärt Franz Beiwinkel, Initiator der Gedenkstätte. In Auftrag gegeben wurde die Tafel bei Klaus Weber, der auch die beiden anderen gefertigt hat; die Kosten in Höhe von 300 Euro dürfte die Stadt übernehmen.
Der Horizont des Gedenkens weitet sich
„Mit der Tafel reicht die Gedenkstätte über den ursprünglichen Horizont hinaus“, sagt Prof. Dr. Karl Härter, Vorsitzender des Heppenheimer Geschichtsvereins, der gemeinsam mit Lotz diese Art der Heimatforschung pflegt. „Unglaublich hoch“ findet Härter die Gesamtzahl der in Heppenheim geknechteten und gewiss gequälten Menschen: 575 plus 68 plus 118 macht 760 Zwangsarbeiter binnen dreieinhalb Jahren.
Womöglich kommen weitere Namen hinzu. Das zeige, wie tiefgreifend die Vernetzung der Ausbeuter in Wirtschaft und Gesellschaft der Kleinstadt gewesen ist. „Viele empfanden das wohl als normal“, mutmaßt der Rechtshistoriker. Erstaunlich sind die präzisen Angaben auch, weil das Geflecht von SS und Firmen mit voller Absicht verwirrend war. Die „Trokofa“ wurde erst 1957 aus dem Handelsregister gelöscht.
Mit der Gedenkstätte habe Heppenheim einen Ort, „von dem weitere Impulse ausgehen“. Das ist ganz wörtlich gemeint. Aus den Erkenntnissen soll ein Sammelband entstehen mit dem Arbeitstitel „Heppenheim im Nationalsozialismus“. Er soll Beiträge vieler Gruppen enthalten, ferner eine Karte zur lokalen „Topografie des Terrors“, und er soll dies bewerkstelligen: wissenschaftlich fundiert sein und zugleich verständlich für Laien.


WEITERE INFORMATIONEN
                                                                                                       
  Für wünschenswert halten Heimathistoriker einen Flyer für einen Stadtrundgang mit Bezug zur NS-Geschichte sowie thematische Stadtführungen.
Wenig erforscht sind bislang der Austausch von Häftlingen mit Bensheim, ebenfalls Standort eines Zwangsarbeiterlagers, sowie die Arbeit der zur „Trokofa“ gehörenden Produktionsstätte in Reichenbach.
Stärker ins öffentliche Gedenken eingebunden werden sollen die Opfer der Heppenheimer psychiatrischen Klinik aus den 1940er Jahren. Diese war laut Professor Härter „ein Zulieferbetrieb“ für Hadamar, wo viele psychisch Kranke umgebracht wurden.



Starkenburger Echo
17. Januar 2018
tm

„Ort ist nicht das alles Entscheidende“

KZ-AUSSENLAGER Heppenheimer Geschichtsverein äußert sich zum Umgang mit dem KZ-Außenlager


Einsatz für die Geschichte Heppenheims: Birgit Meurer, Sabine Fraune, Franz Beiwinkel, Karl Härter und Peter Lotz (von links) reden in der Nähe des Bahnhofs über den genauen Standort des KZ-Außenlagers, das Gegenstand der Berichterstattung dieser Zeitung war. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Die Geschichte Deutschlands sorgt für Gesprächsstoff - im Ausland, allerdings auch in der Kreisstadt Heppenheim. Ein Thema ist dabei besonders häufiger Ausgangspunkt der Diskussionen: Die Geschehnisse zur Zeit des Nationalsozialismus. Insofern verwundert es nicht, dass der Artikel „Verdrängte Geschichte“ in der Silvester-Ausgabe dieser Zeitung große Resonanz nach sich zog.
In dem Beitrag beschreibt der Autor Constantin Lummitsch das Heppenheimer Konzentrations-Außenlager und dessen geschichtliche Aufarbeitung. Den Grundtenor der Leser-Rückmeldungen fasst Peter Lotz, Leiter der Geschichtswerkstatt der Geschwister-Scholl-Schule in Bensheim, folgendermaßen zusammen: „Es ist richtig und wichtig, dass über dieses Thema gesprochen wird und seitens der Presse Interesse an der Aufklärungsarbeit besteht.“
Bezüglich der Wahrnehmung des Artikels ergab sich allerdings Gesprächsbedarf, weshalb sich eine Gruppe von ehrenamtlich engagierten Bürgern rund um die Geschichte der Bergstraße am Dienstag zu einem Redaktionsgespräch in den Räumen dieser Zeitung einfand. Bei den Anwesenden hatte die Berichterstattung den Eindruck erweckt, in der Kreisstadt befasse man sich generell zu wenig mit der Aufarbeitung der Historie.
„Es ist mehr als respektabel, was in Heppenheim diesbezüglich unternommen wurde“, sagte Prof. Karl Härter, Vorsitzender des Heppenheimer Geschichtsvereins. „Angefangen von den Stolpersteinen über Denkmäler, dem Synagogengrundstück bis hin zum Martin-Buber-Haus.“ Vor diesem Hintergrund und natürlich auch gemessen an dem eigenen Einsatz habe der Artikel bei ihm einen gewissen Unmut ausgelöst.
Die vom Autor thematisierten Versäumnisse rund um das KZ-Außenlager sieht er nicht. „Meiner Ansicht nach gibt es ein Bemühen bei der Aufarbeitung“, so Härter, der aber einräumt, dass es sich vor allem um wissenschaftliche Texte handele. „Hauptproblem ist wie bei vielen Aspekten dieser Zeit das große Nicht-Wissen“, so der Historiker. „Das macht die Formulierung fundierter Aussagen schwierig.
Aus genau diesem Grund hält er die vom Autor angeregte Gedenktafel vor Ort für nicht sinnvoll. „Dazu müssten die Verbrechen an diesem Ort wissenschaftlich überliefert und fundiert belegt sein“, sagte Karl Härter. „Wir wissen einiges - vieles wissen wir aber gerade in Bezug auf das KZ-Außenlager nicht.“ Ein Anbringen einer Gedenktafel ohne die nötige Gewissheit spielt seiner Ansicht nach Nazis in die Hände.
„Es gibt leider Beispiele, wo man sich durch ein vorschnelles Handeln angreifbar gemacht hat“, erklärte er. „Dann nämlich, wenn neue Erkenntnisse die ursprünglichen Annahmen verändern.“ Der Geschichtsverein sei intensiv am Sammeln von Fakten zu dem Heppenheimer KZ-Außenlager. Allerdings: „Wir möchten eine Gedenkkultur etablieren, die nicht angreifbar ist“, so Härter
.Deshalb hält die Gruppe unisono eine zentrale Gedenkstätte für sinnvoller - eine solche, wie die „Erinnerungsstätte für Zwangsarbeiter“ (dazu die Infobox). „Man sollte von zentralen Gedenkstätten ausgehen und lokale folgen lassen“, sagte Härter. „Der genaue Ort ist nicht das alles Entscheidende.“ Da die Aufarbeitung gerade bei dem KZ-Außenlager so aufwendig sei, möchte sich der Historiker nicht auf einen Zeithorizont festlegen, ab dem man möglicherweise mehr sagen kann.
Auch seitens der Stadt gebe es Bemühungen, mehr Details zur NS-Zeit zu erfahren, betonte Peter Lotz. „Wir arbeiten an einer umfangreichen Veröffentlichung dazu“, versicherte er. „Allerdings wird das noch Zeit in Anspruch nehmen.“ Vor 2022 sei nicht mit einem derartigen Werk zu rechnen. So oder so: Viele ehrenamtlich engagierte Bürger werden sich auch weiterhin um die Geschichte Heppenheims kümmern - und die besteht glücklicherweise ja aus mehr als der NS-Zeit.

KOMMENTAR
                     Gemeinsam                    
Von Tim Maurer
Vor einigen Jahrzehnten sind in Deutschland Dinge geschehen, die man sich in der heutigen Zeit kaum mehr vorzustellen vermag. Die schnelllebige sowie nicht gerade themen- und skandalarme Zeit hat die Verbrechen während des Nationalsozialismus bei vielen Menschen zunehmend in den Hintergrund rücken lassen. Vor allem die nachfolgenden Generationen haben häufig kaum Bezugspunkte zur Zeitgeschichte. Doch gerade die sind wichtig, gehörtdieses wenn auch sehr dunkle Kapitel Deutschlands nun mal zu unserer Historie und damit auch zu unserer Identität.Die Auswirkungen der Berichterstattung rund um das Heppenheimer KZ-Außenlager verdeutlichen dabei: Der Grad zwischen gefühlter Verdrängung und Über-Aktionismus ist sehr schmal. Natürlich sind Gedenkstätten wichtig, aus zeitgeschichtlicher Sicht gerade auch an den „Tatorten“ - selbstredend muss die Sachlage dabei unzweifelhaft sein. Umso entscheidender ist es, dass beide Extrempositionen zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen. Denn zur Aufarbeitung der Vergangenheit braucht es beide: vorpreschende, das drohende Vergessen anprangernde Mahner ebenso wie auf Fakten pochende Experten.

ERINNERUNGSSTÄTTE FÜR ZWANGSARBEITER
                                                                                                       
  Am Westrand der Heppenheimer Gunderslache wird es künftig eine Erinnerungsstätte für Zwangsarbeiter geben. Das Denkmal wird am Samstag, 27. Januar, im Rahmen einer offiziellen Feierstunde unter anderem von Bürgermeister Rainer Burelbach eingeweiht. „Es ist eine Erinnerungsstätte aller Zwangsarbeiter - auch derer aus dem KZ-Außenlager“, erklärte Franz Beiwinkel von der Initiativarbeitsgruppe des Denkmals. Er sieht darin ein positives Signal zur Aufarbeitung, zumal die Kooperation mit der Stadt sehr gut gewesen sei. 


Starkenburger Echo
6. Januar 2018
clu

Das Beispiel Heppenheim
KZ-AUSSENLAGER Langes Schweigen zum Terrorort ist für Historiker Wolfgang Benz symptomatisch



Hinter den Fassaden auf der rechten Seite der Ehrlichstraße in Heppenheim unterhielt die SS im Zweiten Weltkrieg ein KZ-Außenlager. Dort verarbeiteten die Häftlinge bis 1945 Gemüse und Kräuter. Heute ist das Grundstück in Privatbesitz. FOTO: SASCHA LOTZ  Das Heppenheimer Lager unterstand ab 1943 dem KZ Natzweiler-Struthof im Elsass. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Das lange Beschweigen eines KZ-Außenlagers in Heppenheim (diese Zeitung hat berichtet) scheint symptomatisch für den Umgang mit der düsteren Vergangenheit zu sein. Im Gespräch erklärt der Historiker Wolfgang Benz seine Sicht des Falles Heppenheim und die Bedeutung sogenannter Außenlager für das Terrorsystem der SS in den 1940er Jahren.
„Das Herunterspielen war der Standard und böse Tradition bei den Kommunen bis in die 80er Jahre“, sagt Benz. „Man wollte mit der Vergangenheit nichts zu tun haben, man wollte die Bürger nicht belästigen, wollte nach vorne schauen.“ Der Historiker forscht zum Umgang mit Außenlagern und kleinen Konzentrationslagern. Er publiziert zur NS-Geschichte und war viele Jahre lang Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin.
Die kleinen Lager werden oft vergessen
Benz ist Autor und Herausgeber vieler internationaler Standardwerke zum Holocaust. Er lebt in Berlin. Auch dort werden Außenlager vergessen, erzählt er, weil viele alte Gebäude in der Nachkriegszeit abgerissen wurden. Neubauten stehen heute dort, und kaum jemand erinnert sich noch an die Orte des Terrors.
In Heppenheim haben einige ältere Bürger das Konzentrationsaußenlager noch mit eigenen Augen gesehen. Aber außer ihnen kann niemand den genauen Standort in Heppenheim bestimmen. Auch nicht das Stadtmuseum. Dort steht zwar eine kleine Tafel, doch die verortet das Lager „in der Nähe des Bahnhofs“. Heute ist auf dem Gelände der Holzgroßhandel Beka AG ansässig.
Bis 1945 bauten die Häftlinge Gemüse und Kräuter auf einem Acker und in Gewächshäusern außerhalb der Stadt an. Das Grundstück, auf dem einst die Gewächshäuser standen, ist heute in Privatbesitz. Es ist blickdicht von hohen Bäumen umwachsen. Luftbilder zeigen Fundamentreste.
In einer Fabrik der „Deutschen Versuchanstalt für Ernährung und Verpflegung“ auf dem Lagergelände reinigten, trockneten und konservierten die Gefangenen Lebensmittel. Am ehemaligen Standort erinnert nichts an das Lager. Der Holzgroßhandel Beka möchte nicht an das Lager erinnern.
Wenn der Holzgroßhandel, wie angekündigt, bald die letzten Überreste des Lagers abreißt, um ein modernes Verkaufszentrum zu bauen, gibt es keinen steinernen Beweis mehr für das Lager. Doch Zeitzeugen aus Heppenheim und Akten aus dem Bundesarchiv dokumentieren das Unrecht an diesem Ort.
Die Erforschung der kleinen Lager wie Heppenheim sei problematisch, da die Quellenlage meist dürftig sei, sagt Benz. Gegen Kriegsende versuchte die SS, alle Beweise zu vernichten. Das gelang den Nazis zwar nicht, doch allein die schiere Masse an mehr als 1000 Außenlagern erschwert die Forschungsarbeit, erzählt Benz.
Er muss es wissen, denn er hat das neunbändige Lexikon „Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager“ mit herausgegeben. Auch das Heppenheimer Lager ist in diesem Lexikon verzeichnet.
Nur Wenige haben vereinzelt über das KZ-Außenlager informiert. Dazu zählen die regionalen Geschichtswerkstätten und Vereine. Benz blickt jedoch optimistisch auf die Zukunft der NS-Forschung. Er berichtet von vergessenen Terrororten, die von Bürgerinitiativen entdeckt wurden – etwa der Gedenkort Papestraße in Berlin. Dort entdeckten Anwohner einen Keller, der zu einem SA-Konzentrationslager gehörte. Dank dem Engagement der Anwohner ist der Keller heute ein öffentlicher Lernort, erzählt der Historiker. „Die Zeit des Verdrängens ist vorbei“, hofft Benz.

SYSTEM DER VERNICHTUNG
                                                                                                       
  Die SS organisierte den Massenmord an Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen und Systemgegnern durch „Vernichtung durch Arbeit“ oder Vergasung. Im Konzentrationslager wurden Regelabweichungen mit brutalen körperlichen Strafen belegt.
  In Vernichtungslagern wie Auschwitz-Birkenau und Majdanek vergasten die Nazis ihre Opfer und verbrannten die Körper in Krematorien. Die Vernichtungslager befanden sich im von Deutschen besetzten Polen und in besetzten Gebieten der ehemaligen Sowjetunion.
  In 24 sogenannten „Stammlagern“, die der „Inspektion der Konzentrationslager“ unterstanden, mussten die Häftlinge unter mangelnder Verpflegung und fehlender medizinischer Versorgung leiden. Bekannte deutsche Lager waren Buchenwald, Dachau oder Bergen-Belsen.
  Um Häftlinge gewinnbringend an Rüstungskonzerne zu verleihen oder in lokalen Betrieben einzusetzen, verteilte die SS Häftlinge in mehr als 1000 Außenlagern. Die Arbeit in den Außenlagern war oft unmenschlich hart. Im Lager Leonberg etwa, d as wie Heppenheim dem KZ Natzweiler-Struthof unterstand, mussten Häftlinge täglich bis zu 18 Stunden unter der Erde Flugzeugteile montieren.

INTERVIEW
clu
„Böse Tradition“
WOLFGANG BENZ Historiker spricht über das Heppenheimer KZ-Außenlager, das Verdrängen und die Mühen der Dokumentation

Herr Benz, war das langjährige Schweigen über das Heppenheimer Außenlager typisch für die Nachkriegszeit?
Lange Zeit war die Abwehr symptomatisch. Politiker und lokale Honoratioren wehrten ab: In unserem Ort soll nichts Schreckliches passiert sein. Das war in Dachau und in Auschwitz, aber nicht bei uns, wurde behauptet.Bis wann haben die betroffenen Kommunen gemauert?
Das Herunterspielen war der Standard und böse Tradition bei den Kommunen bis in die 80er Jahre. Man wollte mit der Vergangenheit nichts zu tun haben, man wollte die Bürger nicht belästigen, wollte nach vorne schauen. Aber es gibt aktuell viele Beispiele für vorbildlichen Umgang mit KZ-Außenlagern. Das Verheimlichen scheint allmählich überwunden zu sein.
Was waren die Unterschiede zwischen einem Außenlager und einem KZ?
Außenlager wie Heppenheim hat man bewusst verniedlicht und verharmlost, indem man gesagt hat: Das war ja kein KZ, das war ja nur ein Arbeitslager. Dabei unterschieden sich die Arbeitsbedingungen in einem Außenlager nicht von denen im Hauptlager. Die Bedingungen waren in jedem Fall existenziell entsetzlich bis tödlich.
Wie gut sind die zahlreichen Außenlager historisch aufgearbeitet?
Das ist ganz unterschiedlich. Ich war vor Kurzem bei Cochem an der Mosel. Da gab es zwei Außenlager von Natzweiler. Spuren oder Überreste gibt es da kaum noch. Trotzdem überlegt man dort: Wie machen wir das öffentlich deutlich, wie dokumentieren wir im Stadtbild die Tatsache, dass bei uns KZ-Häftlinge aus Natzweiler eingesetzt waren? Es gibt viele Beispiele für Orte, bei denen die Amnesie überwunden ist. Da herrscht die Meinung vor: Wir wollen das dokumentieren.Wie ist die Quellenlage bei den kleinen Lagern?
Oft problematisch. Die Lager unterstanden der Inspektion der SS. Wenn deren Unterlagen untergegangen sind, und die sind zum Teil systematisch zerstört worden, dann ist die Quellenlage dünn. Für Heppenheim sieht es aber nicht so böse aus. Im Bundesarchiv in Berlin gibt es etwas. Und es gibt Literatur über die „Deutsche Versuchanstalt für Ernährung“ mit dem Standort Heppenheim. Viel gibt es nicht, aber es ist nicht aussichtslos. Die Lager hatten teilweise nur sehr kurzen Bestand. Zum Ende des Krieges wurden die dann überhastet geräumt. Die SS hatte größtes Interesse, dass davon nichts überliefert wurde. Wo sie konnte, zerstörte sie die Unterlagen.
Die Außenlager sind meist schon seit Jahrzehnten abgerissen. Werden die genauen Standorte vergessen?
Das ist weit verbreitet. Auch in Berlin fällt mir ein Beispiel ein. Ein frühes KZ war auf einem ausgedehnten Kasernengelände, dort, wo heute der Bahnhof Südkreuz steht. Eine Bürgerinitiative aus Bewohnern der ehemaligen Kaserne hat mit großer Anstrengung den Standort bestimmt. Sie haben einen Keller entdeckt, der zum KZ gehörte. Jetzt gibt es da eine kleine Erinnerungsstätte, den Gedenkort Papestraße.
Warum sind die Standorte selten bei Kataster- und Grundbuchämtern erfasst?
Außenlager von kurzer Existenz können kaum katastermäßig erfasst sein. Es gab viele späte Außenlager von Natzweiler in Baden-Württemberg, die für die Rüstungsindustrie errichtet wurden. Die hatten dann vier bis fünf Monate Bestand. Außerdem wurde das Gelände oft nur gemietet. Oder die Firmen, die KZ-Häftlinge einsetzten, sorgten für die Unterkunft. Dann findet man das nicht in den Katastern. Forschung ist mühselig, das wurde von den Göttern der Wissenschaft so eingerichtet.



Starkenburger Echo

30. Dezember 2017

Verdrängte Geschichte
In einem Heppenheimer Konzentrationsaußemnlager schufteten während des Krieges Gefangene. Bis heute erinnert dort nichts an das Unrecht.


Rudolf Unger in der Ehrlichstraße in Heppenheim: Hinter den Fassaden stand im Zweiten Weltkrieg das KZ-Außenlager. FOTO: SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM. Nur Wenige können sich noch an das KZ-Außenlager in Heppenheim erinnern. Einer von ihnen ist Rudolf Unger (78). Er geht auf eine lange Gebäudewand in der Ehrlichstraße zu und zeigt auf eine alte Fassade. „Dahinter war es“, sagt Unger. Er meint damit das ehemalige Fabrikgelände der SS. Die „Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung GmbH“ (DVA) zwang hier von 1942 bis 1945 bis zu 60 KZ-Häftlinge zur Arbeit. Die GmbH unterstand dem SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt des „Reichsführers SS“. Reinhard Büge (81) aus Heppenheim bestätigt Ungers Erinnerung. „Ein kleiner Turm ragte da raus“, sagt Büge. Die steinernen Überreste des Turms sind heute von wildem Wein umwuchert. Daneben steht ein grauer, viel größerer Turm aus der Nachkriegszeit. „Die alten Heppenheimer mauern bei dem Thema. Darüber spricht man nicht“, sagt Büge.
In der Fabrik verarbeiteten die Gefangenen Gemüse und Heilkräuter. Auf einem Acker und in Gewächshäusern außerhalb der Stadt bauten die Häftlinge Gemüse an, vor allem Paprika. Deshalb nannten die Heppenheimer das SS-Unternehmen „die Paprika“. Die Anlage unterstand 1942 dem KZ Dachau, ab 1943 dem KZ Natzweiler-Struthof.
Auf 6000 Quadratmeter ist ein Holzgroßhandel ansässig
Heute bietet ein Holzgroßhandel auf einem 6000 Quadratmeter großen Teilgebiet des ehemaligen KZ-Geländes Türen, Parkett und Hobelware an. Als Unger ein Junge war, brachte er mit seinem Großvater Getreide zu einer Dreschhalle in der Lorscher Straße. Sie fuhren im Pferdewagen am Lager vorbei. „Die putzen da drin Gemüse“, erzählte ihm dann der Großvater. „Was dort wirklich geschah, darüber sprach niemand. Wir durften auch nicht in der Nähe spielen. Es blieb auch nach dem Krieg ein Tabu“, sagt Unger.
Ulrich Obermayr, von 1987 bis 2005 Heppenheimer Bürgermeister, wird noch deutlicher: „Das Rathaus hat das KZ-Außenlager jahrelang verheimlicht. Bewusst.“ Es habe bis in die 70er Jahre etliche Anfragen an die Verwaltung und das Stadtarchiv gegeben. Doch die wurden nicht beantwortet. Der damalige Bürgermeister habe nicht gewollt, dass wir das Image einer KZ-Stadt bekommen, sagt Obermayr.
» Das Rathaus hat das Außenlager jahrelang verheimlicht « Ulrich Obermayr, ehemaliger Bürgermeister
Der Stadtverwaltung sind das Außenlager und die fehlende öffentliche Dokumentation an diesem Ort bekannt. Das Gelände liegt jedoch auf Privatbesitz, heißt es aus dem Rathaus. Ohne Erlaubnis der Eigentümer könne dort keine Erinnerungstafel angebracht werden. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) verweist stattdessen auf das Engagement der Stadt beim Gedächtnis an die Zwangsarbeiter in Heppenheim: „Am Standort des früheren Tonwerks in der Gunderslache wird am 27. Januar ein Mahnmal eingeweiht, das an die während des Zweiten Weltkriegs in unserer Stadt beschäftigten Zwangsarbeiter erinnert.“ Doch für die KZ-Häftlinge gibt es kein Mahnmal am ehemaligen Außenlager.
Große Teile des ehemaligen Lagergeländes gehören seit September der Beka-Holzwerk AG mit Sitz in Umkirch bei Freiburg. Deren Vorstand Dieter Kleinschmidt gibt sich entsetzt. „Wir haben von einem Lager nichts gewusst“, sagt er. Beka sei seit dem Jahr 2000 Mieter des Grundstücks gewesen, aber der Vermieter habe nie etwas von dem KZ-Außenlager berichtet, beteuert Kleinschmidt. „An die Geschichte muss man erinnern“, sagt er. Doch im Widerspruch dazu möchte er am Beka-Gelände keine Gedenktafel oder Stele anbringen. „Warum sollten wir eine Gedenktafel anbringen? An das Lager erinnert sich nach so langer Zeit eh niemand“, behauptet Kleinschmidt.
Historische Gebäudeteile sollen abgerissen werden
Mauern und Gebäudeteile aus der Nazizeit stünden noch dort, sagt Zeitzeuge Unger. Doch alles Alte soll abgerissen werden. Beka plant einen Neubau, sagt Vorstand Kleinschmidt. Dann wird an diesem Ort nichts mehr an das Lager erinnern.
Zwischen den Fachwerkhäusern der Altstadt zeigt das Stadtmuseum die Historie des Ortes. Ganz hinten im Souterrain ist die Nazi-Ecke untergebracht. Ein schmaler Aufsteller mit der Überschrift „Paprika“ erinnert dort an das Lager. Ein kleines Foto zeigt den landwirtschaftlichen Betrieb außerhalb des Stadtgebiets. Ein Mann, der anonym bleiben möchte, erzählt, wie einige Heppenheimer mit der eigenen Geschichte umgehen. „Das ist ein schwieriges Thema. Viele möchten nicht darüber reden“, sagt er. „Was ich weiß, nehme ich mit ins Grab“, habe ihm ein Zeitzeuge anvertraut.
Die historischen Fakten sind jedoch gesichert. Im Bundesarchiv und in der Zentrale der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg sind die meisten erhaltenen Akten einsehbar oder in Kopie zustellbar. Auch zur SS-GmbH DVA liegen zahlreiche wissenschaftliche Publikationen vor.
Die Dokumente zeigen, dass die Gefangenen harte Arbeit auf der Anbaufläche in Richtung Laudenbach verrichten mussten. In der Trocknungsfabrik setzte die dauerhafte Feuchtigkeit den Gefangenen zu. Geschlafen wurde in vergitterten Baracken rund um die Fabrik, aus der die Häftlinge zum Pflanzen und Ernten in Kolonne und gestreifter Lagerkleidung durch Heppenheim marschierten.
Wolfgang Benz, einer der bekanntesten Zeithistoriker Deutschlands, hat jahrzehntelang zu Konzentrationslagern geforscht. „Außenlager wie Heppenheim hat man bewusst verniedlicht, indem man gesagt hat: Das war ja kein KZ, das war ja nur ein Arbeitslager. Dabei unterschieden sich die Arbeitsbedingungen in einem Außenlager nicht von denen im Hauptlager. Die Arbeitsbedingungen waren in jedem Fall existenziell entsetzlich bis tödlich“, sagt Benz. Er bestätigt, dass nicht nur in Heppenheim viele Lokalpolitiker nach dem Krieg die Verbrechen verdrängen wollten. „In unserem Ort soll nichts Schreckliches passiert sein. Das war in Dachau und in Auschwitz, aber nicht bei uns“, beschreibt Benz das Denken der vermeintlichen Heimatschützer.
„Die Wahrheit ist oft unangenehm“, sagt Zeitzeuge Unger. „Aber die Wahrheit muss öffentlich gemacht werden, damit sie nicht vergessen wird. Wir dürfen nicht wegsehen.“

AUF DEN PUNKT
                     Gegen das Vergessen                    
Von Constantin Lummitsch
Wenn die letzten Zeitzeugen in Heppenheim gestorben sind, erinnert sich hier niemand  mehr an das KZ-Außenlager. Zwar gibt es eine kleine Tafel im hinteren Bereich des Stadtmuseums, aber dorthin strömt kein Massenpublikum. „Paprika“, steht als Überschrift auf dieser Tafel. So haben die Heppenheimer die SS-Fabik auf dem Lagergelände genannt. Das Wort Konzentrationslager kommt erst im Info-Text vor. Und auf der Tafel wird nicht der genaue Standort des Lager angegeben. Präzise historische Aufklärung geht anders. Da kann die Kreistadt Heppenheim von der Nachbarstadt Lorsch lernen: Dort stellt sich die Stadt gemeinsam mit dem Land Hessen und dem Heimat- und Kulturverein der eigenen Nazi-Vergangenheit. Zum Beispiel durch eine vorbildliche Wanderausstellung zur Ausplünderung jüdischer Bürger durch die Finanzverwaltung. Und durch Einbindung der örtlichen Schulen. Zwar bieten die Geschichts- und Synagogenvereine der Bergstraße gut besuchte Führungen und Themeneabende zur Nazivergangenheit in der Region an, aber Ehrenamtler können die historische Dokumentation nicht alleine stemmen. Hier ist die Kommune gefragt - und muss sich positionieren. Eindeutig, ohne Ausreden. Zwar kann die Stadt auf einem Privatgrundstück keine Gedenkstätte errichten, wenn der Eigentümer es nicht möchte. Aber in der Nähe. Oder am besten gemeinsam mit dem Eigentümer. So wie bei dem bald fertiggestellten Denkmal für Zwangsarbeiter.  

ERINNERN AN NAZI-VERBRECHEN
                                                                                                       
  Vereine und die Stadt Heppenheim erinnern an die Nazi-Verbrechen in der Region.
In der Geschichtswerkstatt „Geschwister Scholl“ der gleichnamigen Schule in Bensheim sind viele Forschungsarbeiten entstanden, unter anderem zur Geschichte der Bensheimer Juden im 20. Jahrhundert, über die Lebensgeschichte des Kommunisten Jakob Kindinger, des Zentrumsabgeordneten Fritz Bockius und die Bergsträßer „Euthanasie“-Opfer des NS-Rassenwahns („Endstation Hadamar“) sowie über die Zwangsarbeiter im Heppenheimer Tonwerk.
Die Geschichtswerkstatt Jakob Kindinger in Bensheim erinnert an den gleichnamigen KZ-Häftling und an zahlreiche NS-Verbrechen.

Der Heppenheimer Geschichtsverein bietet seit Jahren Führungen an Orte der Judenverfolgung in der Bergstraße an und forscht und publiziert zur NS-Zeit in der Region.
Ein steinernes Denkmal soll an der Stelle errichtet werden, an der 1942 der polnische Zwangsarbeiter Jan Rogacki in Heppenheim hingerichtet wurde. Darauf haben sich die Stadt Heppenheim und die Arbeitsgemeinschaft „Denkmal für Zwangsarbeiter“ geeinigt.


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Starkenburger Echo
2. Dezember 2017
jr


Doppelhaushalt verabschiedet: Heppenheims Stadtparlament am Donnerstagabend. FOTO: SASCHA LOTZ

Ein „Traum“ von einem Haushalt

PARLAMENT Große Mehrheit billigt Doppeletat 2018/19 / Einnahmen verschaffen Spielraum für Millionenprojekte
HEPPENHEIM. Die Kreisstadt hat einen Doppelhaushalt für die Jahre 2018 und 2019. Für den Haushalt stimmten 27 Mandatsträger von CDU, SPD, FDP und Grünen, dagegen fünf Parlamentarier von LWG LIZ, Freien Wählern und Linke, eine Enthaltung kam aus den Reihen der Grünen. Ebenfalls mit großer Mehrheit gebilligt wurden das Haushaltssicherungskonzept, das Investitionsprogramm und der Wirtschaftsplan der Stadtwerke.
36 Millionen Euro sollen bis 2021 in eine neue Nibelungenhalle, neue Kindergärten, Amtshofsanierung und Parkhofumgestaltung gesteckt werden, die Hälfte dieses Betrages, 18 Millionen, sind im Doppelhaushalt enthalten. Darüber hinaus gibt es Geld für viele kleinere Projekte, und auch die Stadtteile bekommen ihren Teil vom Kuchen ab. Trotz der geplanten Ausgaben sieht der Haushalt 2018 ein Plus von gut 400 000 Euro und der von 2019 ein Plus von über einer Million Euro vor. 2018 sind im ordentlichen Ergebnis Einnahmen von 54,736 Millionen Euro sowie Aufwendungen von 54,332 Millionen Euro vorgesehen, 2019 dann 58,166 Millionen Erträge und 57,155 Millionen Euro Aufwendungen. Während der Etatberatungen und auch vor der Abstimmung wurden noch einige kleinere Ausgaben in den Haushalt eingefügt, die am Zahlenwerk in Summe aber nur wenig ändern werden.
Lob für die Arbeit der Verwaltung
Hermann Peter Arnold, Fraktionschef der CDU, attestierte der Verwaltung „gute Arbeit“, erinnerte aber auch daran, dass die erfreuliche Haushaltssituation mit der guten Wirtschaftslage und damit verbundenen Einnahmen zu tun hat. Erfreulich sei, dass Heppenheim so in der Lage sei, eine ganze Reihe von sonst kaum finanzierbarenProjekten wie beispielsweise den Neubau der Nibelungenhalle zu bewältigen und die vom Gesetzgeber geforderten zusätzlichen Kindergartenplätze zu schaffen.
Dank an die Verwaltung kam auch vom GLH-Fraktionsvorsitzenden Franz Beiwinkel, der von einem Haushalt sprach, „von dem wir vor einigen Jahren nicht einmal geträumt haben.“ Beiwinkel lobte die Ausgaben für zusätzliches Personal im Sozialdienst, den Radwegeausbau oder die Kitas, äußerte sich aber skeptisch, was den Bau dringend benötigter Sozialwohnungen angeht. Auf dieses Problem ging auch SPD-Fraktionschefin Andrea Pfeilsticker ein, die „gute Ansätze“ für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sieht, auch wenn die Hoffnungen der SPD (die mit der CDU koaliert), für die Nordstadt II nicht aufgegangen seien. Hoffnung setze man jetzt in das geplante Neubaugebiet Alte Kaute. Positiv sei unter anderem, dass man einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen und darüber hinaus Schulden tilgen könne. Dass auch von der Opposition nur wenige Änderungsanträge gekommen waren, wertete sie als weitgehende Zustimmung zum Haushalt.
FDP-Fraktionsvorsitzender Christopher Hörst interpretierte das ein wenig anders: Zugestimmt werde von seiner Partei einem Haushalt, der kein Haushalt der Koalition, sondern einer der Verwaltung sei, in den viele Vorstellungen auch der anderen Fraktionen eingeflossen seien.
Abgelehnt wurde der Haushalt von den Freien Wählern. Kerstin Fuhrmann, begrüßte in ihrer auf sieben DIN-A-4-Seiten vorformulierten Rede die geplanten Investitionen in Millionenhöhe, führte aber auch viele Mängel auf, die aus Sicht der Freien Wähler vor einer Zustimmung hätten beseitigt werden müssen.
Scharfe Kritik am Entwurf kam vom Fraktionschef der WG LIZ, Peter Janßen. Er wies unter anderem darauf hin, dass „wir einen hohen Schuldenberg vor uns herschieben“, und sprach von „vielen Mängeln im Haushalt“.

DIE ECKDATEN
                                                                                                       
  2018 stehen im ordentlichen Ergebnis Einnahmen von 54,736 Millionen Euro sowie Aufwendungen von 54,332 Millionen Euro, 2019 58,166 Millionen Erträge und 57,155 Millionen Euro Aufwendungen. Im außerordentlichen Ergebnis, in das Einnahmen beispielsweise aus Grundstücksverkäufen einfließen, liegen die Erträge bei 156 300 Euro (2018) sowie 3,481 Millionen (2019).
  Es entsteht ein Überschuss von 560 300 (2018) beziehungsweise 4,493 Millionen Euro (2019). Die Zahlen werden sich wegen Zusatzwünschen geringfügig ändern.

Kommentar LIZ
leicht gekürztes Redekonzept zum Haushalt:

Was die Seriosität Heppenheimer Haushalte betrifft, muß man sich nur den letzten Haushalt anschauen, für den es nachträglich 2,3 Mio außer- bzw. überplanmäßige Ausgaben gab; wir weiterhin einen hohen Schuldenberg vor uns herschieben, insbesondere was die Stadtwerke betrifft, weiterhin hohe Risiken mit uns rumschleppen und eine zum Schuldenberg passende Infrastruktur nicht vorhanden ist. Kindergärten müssen mangels vorausschauender Planung schnellstens umgesetzt werden. Eine Zweifeldturnhalle mutiert ohne Beschluß zu einer 3-Feld-Turnhalle was dann erhebliche Kostensteigerungen begründen soll, obwohl eine solche nur unwesentlich größer ist. Man könnte viele Beispiele über die Mängel dieses Haushaltes und der damit verbundenen Verwaltungsführung nennen. Zu den Stadtwerken hatte ich es ja schon in vorhergehenden Tagesordnungspunkten. Ich beschränke mich daher auf wenige Beispiele.
Für die Turnhalle in Kirschhausen liegen uns auch Jahre nach Hallenfertigstellung keine Gesamtkosten vor, die Außenanlagen sind immer noch nicht hergestellt. Jetzt bei der im Haushalt stehenden Nibelungenhalle wird erst eine vergleichende Untersuchung in Auftrag gegeben, um einen Neubau gegenüber einer weniger wahlwirksamen Sanierung schönzurechnen. Der Neubau wird dann schon jetzt erheblich teurer - von 5,7 auf 7,65 Mio € also 34 % mehr, ohne daß auch nur eine Grundlagenermittlung oder Vorplanung vorliegt, dazu noch nicht kalkulierter Abriss, Herstellung der Flächen der alten Sporthalle, Außenanlagen und Stellplätze. Schaffung von Ersatzflächen für die wegfallenden Sportflächen und Verlegung der Straße. Also ein erhebliches der Umbau-/Sanierungskosten der bestehenden Halle. Ein Architektenwettbewerb angesichts der städtebaulichen Aufgabe: Fehlanzeige. Schaffung des Baurechts und Kosten hierfür: Fehlanzeige. So wird es kommen wie es immer in Heppenheim kommt.

Das Chaos beim Amtshof, bei dem man erst die Heizung einbaut bevor man weiß wie man nutzen will und darf, hatten wir auch schon thematisiert. Aber hierfür spielen fünf- oder sechstellige Summen keine Rolle. Wenn es aber darum geht einfach mal Sitzbänke aufzustellen, braucht die Koalition eine Kosteneinstellung für einen externen Gutachter, der sich die besitzbare Stadt zum Hobby macht. Dies obwohl man nur mal den Seniorenbeirat fragen oder selbst mit offenen Augen durch die Stadt laufen müßte. Unnütze kostenintensive Gutachten, die Herr Burelbach im Wahlkampf 2011verteufelte und abschaffen wollte. Was er jetzt selbst unnötig in Auftrag gab und gibt, übersteigt an Kosten und Überflüssigkeit alles vorher Dagewesene. WLAN-Punkte für Hambach sind dafür dann nicht finanzierbar. Und die denkmalgeschützte Deichertsbrücke – na ja, da redet man sich dann mit einem laufenden Strafverfahren heraus, um jahrelang nichts tun zu müssen. Feld-, oder Wanderwege, oder auch kleinere Straßen wie z.B. die Erbisgasse, will man dann auch nicht instandsetzen oder halten. Man einigt sich dann noch auf zwei halbe Stellen Sozialarbeit, kümmert sich aber nicht um die Personalfluktuation und deren Gründe, mit absehbaren Folgen. Und sozialer Wohnungsbau bedeutet für die Koalition inzwischen nur noch Eigentumswohnungsbau. Eine Koalition, die sich vielleicht auch noch die Alte Psychiatrie als sozialen Wohnungsbau schön redet und wohl nur allein weiß, was eine teure Weitervermietung noch mit sozialem Wohnungsbau zu tun hat. Erinnert sei hier an den Ostbahnhof bei dem die Wohnbau gerne mehrstöckig gebaut hätte, nur die Stadt Heppenheim nicht. Beispiele der Untätigkeit und Fehlentscheidungen gibt es zuhauf, auch wieder hier im Haushaltsplan.

● 
Dann werden zum Haushalt Magistratsangelegenheiten wie die Namensgebung eines Platzes öffentlichkeitswirksam von der Koalition eingebracht. Aber reden will man dann darüber nicht. Wie sagte Frau Ludwig angesichts  unseres Alternativvorschlages: „Es läuft in Heppenheim wie immer, es wird alles zerredet“. Und dies nur, weil man nicht gleich der Koalition zustimmt, die unsere Anträge seit Jahren zerredet oder prinzipiell aus niederen Beweggründen ablehnt. Dann stellt sich auch noch heraus, daß Herr Vettel den gleichen Vorschlag schon im Magistrat machte. Im Magistrat, der in einer einfachen Angelegenheit über 5 Jahre keinen adäquaten Platz gefunden haben will. Dabei eine Koalition die sich zu fein war, die bisherigen Vorschläge aufzulisten. Und so verquer, wie hier an diesem kleinen Beispiel, läuft es seit Jahren zum Schaden von Heppenheim, nur weil insbesondere die CDU mit dem Kopf durch die Wand will. Wir stellen daher nochmals den Antrag, anstatt den Landratsamtsgarten in Cope-Anlage umzubenennen, dem Kirchplatz einen Namen zu geben, damit das Pfarramt von St.Peter eine adäquate Adresse bekommt. Dies zu Haushaltsnummer 2019-0103.
● Und unseren von Frau Benyr trotz rechtzeitigem Eingang nicht auf die Tagesordnung gesetzten Antrag zum Holzamerplatz bringen wir auch heute wieder zu Haushaltsnummer 2019-0102 ein. Es war schon sehens- und hörenswert was bei der Antragstellung in BUS und HFW passierte – meine Frau ging schon auf das Verhalten von Herrn Eisermann ein. Steffen Guggenberger (CDU) meinte zum vorgelesenen Prolog, das hört sich doch positiv an. Herr Morweiser fragte vorwurfsvoll, ob wir vielleicht auch noch das auf einem Lichtbild verewigte Verhalten eines späteren Bürgermeisters untersucht haben wollen. Und Bgm. Burelbach sagte mal schnell eine Nachfrage bei Stadtarchiv und Berliner Dokumentationszentrum zu, weswegen ja der Antrag zurückgezogen werden könne. Offensichtlich wollen Sie auch nach über 70 Jahren - also nach Ablauf des Persönlichkeitsschutzes - nicht wissen, was sich in Heppenheim in der NS-Zeit zugetragen hat. Wir hatten ja schon mal unseren Antrag zu den Zwangsarbeitern, dem zunächst zugestimmt wurde mit dem Hinweis, daß Mittel hierfür im Haushalt bereit stünden, dann sagte Bgm. Burelbach er könne ja nichts machen weil keine Mittel eingestellt seien, worauf wir einen entsprechenden Antrag einbrachten, den Sie dann wieder ablehnten. Insoweit braucht es ja Mittel für die Aufarbeitung und Beseitigung des Denkmals. Und Herr Morweiser, ja Ihre Partei die SPD hatte zusammen mit der FDP ein ehemaliges NSDAP-Mitglied zum Bürgermeister gemacht und ja die FDP hat zusammmen mit der CDU einen ehemaligen SA-Schläger zum späteren Bürgermeister gemacht. Die Person, die Sie meinten und der auf einem bei ihrem Parteikollegen Schnabel liegenden Foto uniformiert verewigt ist, bei dem er gegenüber Mainzer übergriffig wird. Und auch das gehört zur Geschichte, insbesondere, wenn man Kaufhaus Mainzer wie hier öffentlichkeitswirksam darstellt. Und es war die CDU, die 1974 mit absoluter Mehrheit den Hans-Holzamerplatz einweihte. Ja, das gehört zur Geschichte und gehört aufgearbeitet.

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Starkenburger Echo
2. Dezember 2017
Astrid Wagner

Parlament für Anschluß

TRINKWASSER Ober-Hambach wird mit Heppenheimer Trinkwassernetz verbunden
HEPPENHEIM. „Ober-Hambach bittet um Zeit und Zusammenarbeit“ stand auf einem Banner, dass in der Stadtverordnetenversammlung wenige Sekunden zu sehen war, bevor es nach einem Ordnungsruf der Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU) heruntergenommen werden musste. Bürger des Stadtteils wollten mit der Aktion eine Verschiebung der Entscheidung des Stadtparlamentes zur künftigen Wasserversorgung erbitten.
Einen Antrag der WG LIZ, die Entscheidung zu vertagen, lehnte jedoch die überwiegende Mehrheit der Parlamentarier ab. Am Ende der Debatte gab es 29 Ja-Stimmen, fünf Nein-Stimmen von WG LIZ und FWH und eine Enthaltung zur Variante 2, die eine Anbindung Ober-Hambachs an das Wassernetz der Kreisstadt vorsieht. Hubert Vettel (FWH) fand deutliche Worte in Richtung Stadtwerke: „So stellen wir uns Bürgerbeteiligung nicht vor“, kritisierte er. Nicht alle Vorschläge der Bürgerinitiative zur Variante 3 seien an das beauftragte Ingenieurbüro weitergeleitet worden. Er bemängelte mangelnden offenen Dialog und nicht vorhandene Transparenz: „Was hat man zu verheimlichen? Ziehen Sie ihre Vorlage zurück und beginnen Sie eine ordentliche Kommunikation mit den Ober-Hambachern“, appellierte er.
Bei den übrigen Parteien herrschte dagegen Konsens: SPD, CDU, GLH und FDP verwiesen auf die nur durch Variante 2 zu garantierende Versorgungssicherheit für die Zukunft. Jean-Bernd Neumann (SPD) widersprach seinem Vorredner: Es habe ausreichend Infoveranstaltungen und Gespräche mit Anwohnern gegeben.
Steffen Gugenberger (CDU), selbst Mitglied der Betriebskommission der Stadtwerke, warf der Initiative vor, nicht alle Bürger Ober-Hambachs zu vertreten. Viele wollten angeschlossen werden. Sobald ein Antrag auf Anschluss an das Netz gestellt worden sei, müsse die Stadt reagieren. Ausreichender Brandschutz könne nur mit Variante 2 erreicht werden.
Franz Beiwinkel (GLH) zeigte Verständnis für die Verärgerung der Ober-Hambacher. Nach Abwägung alles Für und Widers stimme seine Fraktion jedoch für den Anschluss an das städtische Netz. Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) hob hervor, dass die Bürger sehr wohl in die Entscheidungsfindung eingebunden und alle Vorschläge weitergeleitet worden seien. Christopher Hörst (FDP), ebenfalls Mitglied der Betriebskommission, gab an, man habe sich eine Entscheidung nicht leicht gemacht. Auch er könne Protest und Betroffenheit verstehen, verwahrte sich jedoch gegen den Vorwurf der Intransparenz.
Peter Janßen (WG LIZ) warf der Stadt Untätigkeit in den zurückliegenden Jahren vor, in denen man gewusst habe, wie es um die Wasserversorgung im Stadtteil bestellt sei. Wozu der zeitliche Druck, wo die Wasserrechte der Quellen II und IV erst im September 2019 ausliefen, die der Stadtwerke aber bereits Ende dieses Jahres, was nur nebenbei mitgeteilt werde? Bei der Studie werde von 475 Bürgern ausgegangen, ohne zu prüfen, ob es überhaupt möglich sei, für 300 Neubürger Wohnraum zu schaffen.


Kommentar LIZ leicht gekürztes Redekonzept zum Trinkwasser:
Hier holt uns jetzt die Untätigkeit von Bürgermeister, Stadtverordnetenmehrheit und den großen Parteien in Kreis und Land ein. Erst lässt die Stadt jahrelang die international renomierte Schule links liegen, Aufsichtsbehörden ignorieren folgenlos ihre Aufsichtspflichten ihr anvertrauter Jugendlicher und der Infrastruktur. Ortsansässige zwingt man zur kostenaufwendigen Sanierung ihrer Wasserversorgung. Dann lässt man die Schule, die nicht ins politische Konzept passt, umgehen und wacht auch noch nicht beim Verkauf auf, sondern harrt der Dinge was wohl passieren wird. Vorsorge was Stadtentwicklung, also auch Wasserversorgung und Sicherung von Quellgebieten betrifft: Fehlanzeige.
Und dann auf einmal nach dem Verkauf kündigt man die jahrelange Duldung und das Einvernehmen auf.
Und auf einmal ist das Wasser, das nicht nur schutzlose Minderjährige jahrzehntelang trinken durften, schlecht, gab es angeblich jahrelang Versorgungsengpässe, Quellgebiete seien nicht gesichert und das Wasserrecht würde in Kürze auslaufen, weswegen Eile angezeigt sei.
Da muß sogar Schwarzwild für Verunreinigungen herhalten, das es im Riedgebiet-Ost nicht geben soll. Und während die Wasserrechte ausschließlich der Quellen 3 und 4 in Ober-Hambach erst in 1 ¾ Jahren am 30.9.2019 auslaufen, was angeblich problematisch sei, ist das Auslaufen der Wasserrechte in Heppenheim in 4 Wochen am 31.12.2017 nicht einmal Thema gewesen. Und warum nicht? Weil man natürlich auch Genehmigungsprozesse verlängern kann und keinen unnötigen Entscheidungsdruck aufbauen braucht, es sei denn man will was ohne große Diskussion durchdrücken. Und da bleibt wieder einmal das Geschmäckle, daß man einem Investor seinen Schnitt ermöglichen und Unkosten auf die Allgemeinheit verteilen will. 300 Einwohner mehr heißt für die Allgemeinheit auch u.a.:

● Kostenintensive Wassererschließung mit Bereitstellung auch eines ausreichenden Mindestwasserdruckes nach §4 AVBWasserV und DVGW-Planungsregeln, den die Stadtwerke ja, wie wir gestern erfahren mußten, nicht bereit stellen – Hierbei sei bemerkt, sich wie unsere Stadtwerke davor zu Drücken einen Mindestwasserduck anzugeben, ist unüblich, wie auch die Kostenverlagerung von hierdurch bedingten unwirtschaftlichen Druckerhöhungsanlagen auf den einzelnen Endverbraucher.
Desweiteren Kindergarten- und Schulplätze mit entsprechendem Pendlerverkehr oder notwendigem ÖPNV-Anschluß.
 Straßen usw..
Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für dieses neue Baugebiet wird wieder einmal nicht vorgelegt, der Flächennutzungsplan für die hiesige Mehrheit: egal 
Gewerbebetrieb im Außenbereich: auch egal Denkmalschutz: auch egal, wie man auch hier in der Stadt sieht zusätzlicher Pendelverkehr in der ohnehin schon engen Ortsdurchfahrt von Unter-Hambach: auch egal für die dortigen Anwohner Landschaftsschutz: ebenso egal teures Trinkwassser für Löschwasserverwendung: auch egal – Anzahl zu erschließender Grundstücke: auch egal. Während in Mittershausen für jedes bebaubare Grundstück Schaffensbeiträge erhoben wurden, spielt das hier für die Stadtwerke beim Investor offensichtliche keine Rolle.
Und trinken sollen wir zukünftig dann Alle unsere unzureichend gereinigten Abwässer, die ja zusammen mit belastetem Rheinwasser verieselt, und durch Schmutzwasserfahnen aus der Deponie Hüttenfeld angereichert, wieder in unser Trinkwassernetz eingespeist werden. Und dieses Trinkwasser, dessen Inhaltsstoffe mangels Untersuchungen weitestgehend unbekannt sind, soll dann gesünder sein wie das Ober-Hambacher Quellwasser. Also ich glaube da wollen sich unsere Hauptamtlichen auch ganz einfach Arbeit vom Tisch schaffen, um nicht nachdenken zu müssen. Mit Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung hat das jedenfalls nichts zu tun, wenn sie wieder einmal den letzten Schritt vor dem Ersten machen. Sie legen in aller Kürze eine handwerklich grob fehlerhafte und unvollständige Studie mit gesüdeten Plänen vor, in der Äpfel mit Birnen verglichen werden und lassen im Wissen um die Mangelhaftigkeit weder Ersteller noch Stadtwerkeleiter im Ausschuß Frage und Antwort stehen – eine Leistung unserer Ersten Stadträtin, die ich anders auch gar nicht erwartet habe angesichts der mangelnden Stellenqualifikation.
Ich fordere Sie auf unserer Kulturnation angemessen, die erforderlichen Planungsschritte einzuhalten und für die Trinkwasserversorgung eine verwendbare Untersuchung anzufertigen. Weiters fordere ich Sie auf die Ober-Hambacher Quellen für die Zukunft zu sichern, um uns nicht von Großunternehmen abhängig zu machen, denn die Gefahr die Mindestwasserpegel zu unterschreiten besteht angesichts klimatischer Veränderungen überall. Und wenn wir angesichts abschmelzender alpiner Gletscher weiterdenken wird die Verieselung mit Rheinwasser auch problematisch, ebenso wie wenn ein Unfall bei BASF oder in den Schweizer Chemieunternehmen passiert. Wir werden dieser Beschlußvorlage nicht zustimmen.


Starkenburger Echo
18. November 2017
jr

JA ZUM HAUSHALT
                                                                                                       
  Der Hauptausschuss hat dem Entwurf für den Doppelhaushalt 2018/19 mit großer Mehrheit zugestimmt. Ein Nein kam von Ulrike Janßen (WG LIZ), eine Enthaltung von Sebastian Bommes (GLH). Abgestimmt wurde auch über eine Lösung für die Wasserprobleme in Ober-Hambach, zehn von elf Stadtverordneten stimmten für den Anschluss an Heppenheims Wasserverorgung, Ulrike Janßen dagegen. Sie wollte zunächst die nächste Sitzung des Ortsbeirates abwarten.
 
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Starkenburger Echo
18. November 2017
jr

Hymnen an „den Führer“

PERSÖNLICH Überprüfung eines Heimatdichters, Anschluß Ober-Hambachs und Zwang zur Begegnung
Wochenrückblick
HEPPENHEIM.
Ein Heimatdichter, der sich in schwülstigen Hymnen an „den Führer“ gefällt: Bis Mitte dieser Woche war Hans Holzamer vor allem der, der in den dreißiger Jahren Heppenheims erste Festspiele ins Leben gerufen und seine Leser als Autor mundartlicher Kolumnen begeistert hatte. Dass der 1947 verschollene Kriegsteilnehmer den „braunen Horden“ möglicherweiser nicht so fern stand, wie in diversen Festschriften und Jubiläumsbänden verbreitet, soll jetzt auf Antrag der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum erst einmal untersucht werden. Sollten die Recherchen beim Bundesarchiv den Verdacht erhärten, wird man sich einen anderen Namen für den Platz am Schwimmbad überlegen müssen. „Holzamer-Platz“ wäre dann wohl kaum noch tragbar.
Die Ober-Hambacher und ihr Wasser: Nach dem Besitzerwechsel an der früheren Odenwaldschule sah sich der Investor gezwungen, die bis dahin amtlicherseits geduldete Versorgung einer Reihe von Ober-Hambacher Haushalten aus Quellen der Schule einzustellen. Mit der Folge, dass diese Haushalte seit Monaten auf Notlieferungen durch die Stadt angewiesen sind. Varianten, wie das Problem gelöst werden könnte, sind in dieser Woche mit den Betroffenen diskutiert worden, eine für alle akzeptable Lösung gibt es nicht. Durchgesetzt wird nach Lage der Dinge wohl der Anschluss an das Heppenheimer Wassernetz -das für einige Anwohner aber ziemlich teuer werden dürfte. Die Proteste werden voraussichtlich also weitergehen.
Neubau oder Umzug? Vielleicht keines von beiden: Das DRK, das seine Begegnungsstätte in der Werlestraße schließen wollte, wird nolens volens erst einmal weitermachen müssen. Ein noch fast zehn Jahre gültiger Vertrag mit der Stadt verpflichtet das DRK nämlich, den Treffpunkt anzubieten.

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Starkenburger Echo
15. November 2017
jr

Zweifel am Heimatdichter

HOLZAMER-PLATZ Wählergemeinschaft LIZ will Namensgeber auf Nazi-Nähe überprüfen lassen


Der Holzamer-Platz soll für 35000 Euro saniert werden. Die Fraktion WG LIZ will zuvor prüfen lassen, ob Hans Holzamer als Namensgeber taugt. FOTO: KARL-HEINZ-KÖPPNER

Das Thema birgt Konfliktstoff: Stand der in Heppenheim gefeierte Lehrer, Heimatdichter und Mundartkolumnist Hans Holzamer (1901 bis 1947) zumindest in seinen jungen Jahren nationalsozialistischem Gedankengut näher, als man bisher zu hören und zu lesen bekam? Das jedenfalls vermutet die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ), die in einem Antrag zur Haushaltsdiskussion fordert, „die Namensgebung und die Aufrechterhaltung des Denkmals zu überprüfen“, das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schwimmbad existiert und dringend sanierungsbedürftig ist. 35 000 Euro sollen 2019 für die Sanierung ausgegeben werden, und Fraktionsmitglied Ulrike Janßen fordert weitere 5000 Euro für die Überprüfung.
Hat Holzamer im August 1933 doch einen Prolog in Gedichtform verfasst, den er bei einer Aufführung des (ersten) nationalsozialistischen Propagandafilms „SA-Mann Brand“ aus dem Jahr 1933 im damaligen Odeon-Lichtspielhaus vor vollem Haus verlas. In dem Film geht es um den „heldenhaften“ Kampf der SA Hitlers gegen die Kommunisten in der Zeit unmittelbar vor der „Machtergreifung“.
Begründer der ersten Heppenheimer Festspiele
Das „Gedicht“, für das dem PG (Parteigenossen) Holzamer in dem Nazi-Blatt „Volksgenosse“ großes Lob zuteilwird, beinhaltet gegen Ende folgende Zeilen: „Und als wie Morgensonnenlicht/das Hakenkreuz die Welt ließ flammen/da hielt‘s den Jungen länger nicht./vergessen Wund‘ und Schrammen/. Es kam der Tag, wie Wettersturm,/der alle Feinde bannte./Da stürmt es froh von Turm zu Turm:/Dem Führer Heil und Vaterlande./Und durch die Gaue brach die Flut/das Meer der braunen Heere,/die ihrem Führer Herz und Blut/geweiht für Deutschlands Ehre.“
Holzamer ist älteren Heppenheimern nicht zuletzt ein Begriff als Begründer der ersten, damals noch ausschließlich von Laien betriebenen Festspiele, die von 1934 bis 1939 auf dem Marktplatz veranstaltet wurden und Volksfestcharakter entwickelten. Der Lehrer schrieb Geschichten aus dem Alltag der „kleinen Leute“ und verfasste Theaterstücke, die – wie dem Jubiläumsband 150 Jahre Verkehrs- und Heimatverein (Seite 131 und folgende) zu entnehmen ist – sogar am Staatstheater Darmstadt aufgeführt wurden. Eine „Nähe zu den Braunen“, heißt es in dem Jubiläumsband auch, habe es nicht gegeben, vielmehr sei Holzamer wegen „abträglicher Äußerungen“ an die russische Front beordert worden. Und dort verliert sich seine Spur 1947, zwei Jahre nach Kriegsende.
In der Begründung des WG LIZ-Antrags heißt es: „Die Presseberichterstattung in 1933 und die Ignoranz von Herrn Holzamer, fröhliche Feste zu organisieren, während Juden und Andersdenkende zunehmenden Repressalien ausgesetzt waren, lässt daran zweifeln, dass eine Platzbenennung für diese Person angemessen ist. Insoweit scheint eine unabhängige Untersuchung über die Verstrickungen von Herrn Holzamer angemessen.“
Im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss, in dem der Antrag eingebracht wurde, wurde deutlich, dass es durchaus Sympathien für das von WG LIZ geforderte Vorgehen gibt – SPD und Grüne signalisierten Zustimmung. Vorsitzender Christopher Hörst (FDP) sah im Bauausschuss allerdings nicht den richtigen Ort für diesen Antrag, der nun wohl im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss diskutiert und beschieden wird.
Überlegungen, den Holzamer-Platz attraktiver zu machen, gibt es seit mindestens 13 Jahren. Im Gegensatz zum Bahnhof und seinem unmittelbaren Umfeld, das im Vorfeld des Hessentags 2004 neu gestaltet wurde (wobei die Fällung mehrerer Kastanien und der Abbruch des Kioskes für Kritik gesorgt hatten), hat sich am Aussehen des Plätzchens mit seinem Springbrunnen nichts getan. Eher Hundetoilette denn Gedenkstätte, wurde wiederholt die Forderung laut, sich endlich um den Platz zu kümmern. Das soll nun 2019 passieren.

HANS HOLZAMER
                                                                                                       
  Hans Holzamer war der Sohn des Schriftstellers Wilhelm Holzamer (1870 bis 1907), der zu den Wegbereitern des „Jugendstils“ in Darmstadt gehörte. Holzamer unterrichtete ab 1889 als Lehrer in Heppenheim, zog nach der Trennung von seiner Frau nach Paris, 1905 nach Berlin und starb hier 1907.


Kommentar LIZ Persönliche Erklärung Ulrike Janßen zu Beginn der Stadtverordnetenversammlung am 30.11.2017
Im März 2011 bin ich zum ersten Mal in diese Stadtverordnetenversammlung gewählt worden. Seit dem, und meinem Mann seit seiner Wahl 2016, schlägt uns – der Wählergmeinschaft Leben im Zentrum – Ihr Hass in diesem Gremium entgegen. Unsere Anträge werden inzwischen generell immer abgelehnt, ob sinnvoll oder nicht, das interessiert Sie hier nicht.  Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, alles von uns abzulehnen und dabei auch rechtliche Grenzen zu überschreiten. Auf der BUS-Sitzung am 9.11. hat Ihr Haß und Ihre Ablehnung nun eine neue Qualität erreicht:
Ich verteilte an die Fraktionen zum Mitlesen zwei Anträge: Einen mit christlich-religiösem Hintergrund zur Benennung eines Platzes mit einer heiliggesprochenen Heppenheimerin. Einen Zweiten zur Aufarbeitung des Heppenheimer Anteils am Aufstieg der Nationalsozialisten in den 30er Jahren in Heppenheim. Diese beiden Anträge zerknüllte Egon Eisermann, Mitglied der SPD-Fraktion zu einer Kugel und warf sie mir vor die Füße – beide Anträge.
Niemand hielt ihn davon ab, oder kritisierte ihn. Im Gegenteil, Freude und Genugtuung bei allen anderen Fraktionen.
B
US-Vorsitzender Hörst wirft mich wegen meiner Aufforderung zur Bekanntgabe eines Abstimmungsergebnisses aus seiner Sitzung, findet aber das Verhalten Egon Eisermanns für nicht rügenswert.
Soweit sind Sie schon gekommen, daß Sie ausgerechnet am Abend dieses Gedenktages – am Abend der „Reichskristallnacht“ – die Geste von Egon Eisermann, das Zerstören von Anträgen Andersdenkender, gut heißen.
Ich bin gespannt, wie weit Sie noch gehen wollen.
 
Verkürzte sinngemäße Antwort von Egon Eisermann in einer eigentlich nicht zulässigen Erwiderung am Ende der Stadtverordnetenversammlung am 30.11.2017, für die er von einigen Gremienmitgliedern Applaus erhielt:
Wer dabei war, wüßte wie der Punkt abgelaufen sei. Die SPD wollte daß der Platz renoviert wird. Frau Janßen hätte in ihrer ganz eigenen Art Zettel verteilt. Er hätte gesagt, daß er keinen Zettel von ihr haben will. Da hätte er trotzdem einen vorgelegt gekriegt. Den hätte er in unkonventionellen Art gefaltet und ihr zurückgegeben. ... .
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Starkenburger Echo
11. November 2017
jr

120 000 Euro für mehr Sicherheit

DOPPELHAUSHALT 2018/19: Heppenheimer Marktplatz und Fußgängerzone sollen auf Antrag der CDU/SPD-Koalition Poller erhalten

HEPPENHEIM. 120 000 Euro für mehr Sicherheit: Damit in Heppenheim nicht das geschieht, was in anderen – großen – Städten bereits für viele Tote und Verletzte gesorgt hat, sollen automatisch versenkbare Poller die Fußgängerzone und den Marktplatz davor bewahren, irgendwann Anschlagsort zu werden. Einen entsprechenden Antrag haben CDU und SPD in die Haushaltsberatung eingebracht, die am Donnerstagabend mit der Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses (BUS) fortgesetzt wurde. Bis fast 23 Uhr waren die elf Ausschussmitglieder mit der Tagesordnung beschäftigt, bevor sie dem Entwurf mit sieben Stimmen bei drei Enthaltungen und einem Nein zustimmten. Akzeptiert wurden auch das Investitionsprogramm und das Haushaltssicherungskonzept.
Isa Serdani (CDU) begründete den gemeinsamen Antrag der Koalitionäre, der wohl als Ausdruck allgemeiner Verunsicherung gewertet werden kann, aber auch auf Erfahrungen der vergangenen Monate gründet. So mussten beim Wahlkampfbesuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel Lkw herhalten, um die Zufahrten zum Parkhof zu blockieren. Ausschussvorsitzender Christopher Hörst, der auch Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung (HWV) ist, verwies auf Sicherheitsauflagen für Veranstaltungen, die künftig ebenfalls dazu führen könnten, dass Lastwagen als provisorische Poller herhalten müssen. Dass die nicht ohne Weiteres und von jedem für solche Zwecke herangefahren werden können, worauf Steffen Gugenberger (CDU) hinwies, erschwert die Situation.
Franz Beiwinkel (GLH) regte an, gleich den gesamten Westeingang der Fußgängerzone – so wie bereits angedacht – umzugestalten, und Ulrike Janßen (WG LIZ) erinnerte daran, dass es einen Entwurf des Planungsbüros Ammon und Sturm für die Neugestaltung gibt, der bereits den Einbau von Pollern vorsieht. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) äußerte die Hoffnung, dass mit dem 120 000-Euro-Posten für mehr Sicherheit die Chancen wachsen, an Fördermittel für den Umbau zu kommen.
Ein weiterer Antrag von CDU und SPD für zusätzliche Mittel im Doppelhaushalt betraf den Zugang vom Laudenbacher Tor zum Platz vor Sankt Peter. Hier sollen 30 000 Euro ausgegeben werden, um einen Teil des gepflasterten Weges unter anderem für Rollstuhlfahrer oder Rollatoren-Nutzer leichter befahrbar zu machen. Jean-Bernd Neumann (SPD) betonte, dass es hierbei nicht um eine – wesentlich teuerere – behindertengerechte Umgestaltung geht, sondern „nur“ darum, den Weg auch zum Marienhaus weniger beschwerlich zu machen.
Ein großer Teil der Sitzung war im Übrigen geprägt von Diskussionen um Anträge der FDP zu den Themen Bahnbrücke, McDonalds-Pylon, Geräuschemissionen bei Langnese, Grünflächenmanagement und Parken in Heppenheim. Begründet wurden die Anträge von Christopher Hörst, der sich heftigen Reaktionen der Kollegen ausgesetzt sah. Denn Hörsts Partei hatte sich mit ihren Prüfaufträgen auch auf Unternehmen eingeschossen, die sowohl fleißige Gewerbesteuerzahler als auch, wie im Fall von Langnese, wichtige Arbeitgeber für Heppenheim sind. So ging es bei McDonald’s um den vermeintlich zu hoch geratenen Werbepylon, bei Langnese um angebliche Geräuschemissionen.
Sonja Eck (SPD), die nur wenige Meter von Langnese entfernt in der Weststadt wohnt und bislang „keinerlei Geräuschemissionen bemerkt“ hat, sprach von „unnötigen Schikanen“ gegenüber Langnese, und Hermann Peter Arnold (CDU) nannte diesen FDP-Antrag gar „kompletten Unfug“.

COPE-PLATZ
                                                                                                       
  Im Sozialausschuss hat sich eine Mehrheit dafür ausgesprochen, 5000 Euro im Haushalt dafür zu verwenden, den Garten am Alten Landratsamt in Marianne-Cope-Platz umzubenennen. Ulrike Janßen (WG LIZ) hat im Bauausschuss einen alternativen Antrag eingebracht: Das Geld sollte verwendet werden, um dem Platz vor Sankt Peter den Namen der 2012 geheiligten, gebürtigen Heppenheimerin zu geben. Hier stimme der kirchliche Bezug, der ihrer Heiligsprechung zugundeliege.

Die Heilige und der Stadtsäckel

PERSÖNLICH Diskussion um einen würdigen Ort für Marianne Cope und Heppenheims Bausünden
HEPPENHEIM. So recht zusammenzupassen scheinen sie nicht, die Heilige und der Stadtsäckel. Aber wie das Leben manchmal so spielt: In der Diskussion um den Doppelhaushalt 2018/19 taucht ein vergleichsweise winziger Posten auf, der ganz weit weg ist von den Millionen, die für Prestigeprojekte wie die neue Nibelungenhalle oder das Kulturzentrum Amtshof ausgegeben werden (sollen). Die Rede ist von 5000 Euro, die dafür ausgegeben werden sollen, dass der kleine Garten am Alten Landratsamt künftig den Namen der Heiligen Marianne von Molokai trägt, die zivil Maria Anna Barbara Koob hieß und am 23. Januar 1838 in Heppenheim geboren wurde. Dieser Name wiederum wurde, weil sie dorthin (und später nach Hawaii) ausgewandert war, amerikanisiert in Marianne Cope, was wiederum zum Marianne-Cope-Garten führt. Der bietet inzwischen Kräuter, was CDU und SPD für gut und angemessen für eine heilende Heilige halten. Das sehen nicht alle so, und vielleicht findet der Vorschlag der Stadtverordneten Ulrike Janßen ja noch Anhänger: Der Platz vor der Kirche wäre aus ihrer Sicht der weit bessere Ort für eine katholische Heilige. Was nicht ganz von der Hand zu weisen ist.
Auseinander gehen die Ansichten auch, wenn es um die Attraktivität Heppenheimer Bausubstanz geht. Fritz Schneider und Richard Lulay, die sich aus der Spitze der Altstadtfreunde zurückziehen, haben zum Abschied die Finger ganz tief in Wunden gelegt, die nicht jeder in der Kreisstadt beim Gang durch Gassen und über Plätze so sieht. Alte und junge Bausünden allenthalben, architektonisch und historisch wertvolle Gebäude neben überdimensionierten „Kästen“, eine Stadtplanung, die „aus politischen Gründen“ wenig Rücksicht auf Denkmalpflege nehme. Ein Blick zurück im Zorn. Ändern können sie an dem, was geschehen ist, nichts mehr. Aber immerhin: Sie konnten noch einmal Dampf ablassen
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Starkenburger Echo
7. November 2017
mam

Heppenheim Ausschuss: Landratsamtspark soll nach Heppenheimer Heiligen Marianne Cope benannt werden / Ja zum Haushalt


Ehrung einer Tapferen: Der Garten des Landratsamtes soll in Marianne-Cope-Garten umbenannt werrden. Dafür sollen 5000 Euro in den Etat eingestellt werden.  FOTO SASCHA LOTZ

HEPPENHEIM.
Der Landratsamtsgarten soll in Marianne-Cope-Garten umbenannt werden. Damit soll die 2012 für ihren Einsatz für Leprakranke in Hawaii heiliggesprochene Ordensschwester gewürdigt werden. Die als Heilige Marianne von Molokai bekannt gewordene Franziskanerin pflegte auf der Hawaii-Insel Moloka‘i 35 Jahre lang Leprakranke. Geboren wurde sie am 23. Januar 1838 als Maria Anna Barbara Koob in Heppenheim.
Einen entsprechenden Antrag brachte Isa Serdani (CDU) für die Koalition aus CDU und SPD bei den Haushaltsberatungen im Sozialausschuss ein. Für die Beschilderung und Widmung des Gartens sollten 5000 Euro im Etat eingestellt werden. Dies sei eine gute Gelegenheit, die einmalige Lebensleistung Copes anzuerkennen, betonte Serdani.
Bei den anderen Fraktionen stieß dieser Vorschlag teilweise auf Kritik: Marianne Cope sei eine großartige Persönlichkeit gewesen, sagte Ulrike Janßen (WG LIZ): „Ich hätte mir aber einen besseren und schöneren Platz vorgestellt als diesen Landratsamtsgarten“, so Janßen. Im Moment sehe dieser sehr armselig aus. Cope habe etwas Besseres verdient.
Dem schloss sich Kerstin Buchner (FWHPINI) an. „Die derzeitige Gestaltung mit Küchenkräutern ist nicht würdig für so eine Frau“, sagte sie. Außerdem komme der Antrag „ein bisschen plötzlich aus heiterem Himmel“. Den Überraschungseffekt kritisierte auch Markus Wilfer. Ansonsten habe er nichts gegen die Umbenennung, „wenn es wirklich blüht“.
„Es ist äußerst schade, dass jede Gelegenheit genutzt wird, Heppenheim schlecht zu reden“, entgegnete Christopher Herbert (SPD).
Der Magistrat unterstütze die Umbenennung, betonte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Er finde den Garten sehr schön. Reisegruppen ließen sich dort fotografieren. Seit er bepflanzt sei, sei er auch viel sauberer. In fünf Jahren seit der Heiligsprechung sei es nicht gelungen, eine Straße nach Marianne Cope zu benennen. Die Passage zwischen Friedrich- und Lehrstraße, wo sie geboren wurde, sei als nicht würdig verworfen worden. Die Karl-Marx-Straße umzubenennen, würde „eine Riesenumstellung für die Anwohner“ bedeuten.
Nach einer weiteren Diskussion um rostige Stahlkanten und pinkelnde Hunde griff Stadtrat Christoph Zahn (CDU) ein: „Wir sollten nicht vergessen, dass Marianne Cope nicht Fürsten gepflegt hat, sondern Leprakranke“, so Zahn. Küchenkräuter seien auch Heilkräuter. Deswegen sei dies das Richtige. „Sie wollte nicht geehrt werden mit Röschen“, so der Stadtrat. Ein Garten mitten in der Stadt sei besser geeignet als irgendwas in der Nordstadt. Mit sieben Stimmen von SPD und CDU, einer Nein-Stimme der WG LIZ und drei Enthaltungen von FDP, GLH und FWHPINI stimmte der Ausschuss für die Umbenennung des Gartens.
Ebenfalls mit sieben Stimmen der Koalition (bei drei Enthaltungen und einer Nein-Stimme) wurden im Etat 5000 Euro für das Konzept einer „besitzbaren Stadt“ eingestellt. Professor Bernhard Meyer hatte 2012 in Griesheim 160 Sitzelemente aufgestellt, die Älteren und Behinderten die Wege erleichtern sollen. Einige Stadtverordnete plädierten dafür, mit dem Geld Bänke aufzustellen, statt in ein Konzept zu investieren.
Einer der größten Ausgabenposten im Haushalt sind Kindergärten. Dort steigen die Personalkosten von 2,286 Millionen Euro in diesem Jahr auf 3,184 Millionen 2018 und 3,157 Millionen Euro 2019. Der Bürgermeister begründete dies mit einer Tariferhöhung, dem Ausbau des Angebots, mehr Kindern und mehr Personal. Zudem sollen in enger Taktung drei neue Kitas für je 2,3 Millionen Euro gebaut werden: 2018 an der Hirschhorner Straße, 2020 in der Nähe des Jochimsees, 2021 in Erbach.
Teurer wird voraussichtlich auch der Neubau der Nibelungenhalle: Von 2018 bis 2020 sind dafür 7,65 Millionen Euro angesetzt. Zuletzt waren im vergangenen Jahr 6,5 Millionen Euro genannt worden. Die Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) begründete dies mit einer Steigerung des Baupreisindexes um sechs Prozent pro Jahr. Die Stadt suche nach Zuschüssen, so Burelbach.
Der Haushalt wurde mit den Stimmen der Koalition verabschiedet. GLH, FDP und FWHPINI enthielten sich, die WG LIZ lehnte den Etat ab. Die endgültigen Entscheidungen fällt die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 30. November.


HAUSHALT 18/19
                                                                                                       
Ergebnishaushalt im ordentlichen Ergebnis: 2018 Erträge 54,736 Millionen Euro, Aufwendungen 54,332 Millionen Euro, Saldo 404 000 Euro. 2019 Erträge 58,166 Millionen Euro, Aufwendungen 57,155 Millionen Euro, Saldo 1,011 Millionen Euro. Außerordentliches Ergebnis: 2018 Saldo 156 300 Euro. 2019 Saldo 3,481 Millionen Euro. Damit ergibt sich 2018 ein Überschuss von 560 300 Euro, 2019 von 4,493 Millionen Euro. Kredite, die für Investitionen aufgenommen werden: 2018 und 2019 jeweils 1,35 Millionen Euro.

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Starkenburger Echo
7. Oktober 2017
mam

Zwei neue Kitas für Heppenheim

PARLAMENT Zustimmung für Einrichtung an Hirschhorner Straße und Übergangslösung auf Bruchsee-Parkplatz


Noch Grünfläche: Hier an der Hirschhorner Straße in Heppenheim soll eine neue Kindertagesstätte entstehen. Bis diese steht, sollen 74 Kinder in vier Gruppen in einer Übergangs-Kita in Systembauweise auf dem Bruchsee-Parkplatz unterkommen. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. Heppenheimer Stadtverordneten haben am Donnerstag mehrheitlich die Mittel für zwei Kitas freigegeben. An der Hirschhorner Straße soll auf einem 1300 Quadratmeter großen städtischen Grundstück ein Neubau entstehen. Dafür hat das Parlament Planungskosten von 300 000 Euro bewilligt. Hintergrund ist ein zusätzlicher Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei und über drei Jahren, wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) vor einiger Zeit erläutert hatte. Ursachen seien eine gestiegene Geburtenrate, Familiennachzug bei anerkannten Flüchtlingen und eine frühere Inanspruchnahme von Kinderbetreuung.
Als Übergangslösung soll eine Kita in Systembauweise für vier Gruppen mit 74 Kindern auf dem südöstlichen Teil des Bruchsee-Parkplatzes errichtet werden. Dafür bewilligte das Parlament mit großer Mehrheit 1,29 Millionen Euro. Dort soll auch die Gruppe aus der Kita in der Nibelungenschule integriert werden, weil der Kreis die Räume selbst nutzen will und die Betriebserlaubnis nur bis 31. August 2018 reicht.
Peter Janßen (WG LIZ) kritisierte beide Entscheidungen. Der Bedarf sei absehbar gewesen. Man habe neue Wohngebiete erschlossen, Gebäude umgewidmet, aber keine Infrastruktur geschaffen. Jetzt müsse alles ganz schnell gehen. Für die Hirschhorner Straße fehle sogar eine Kostenschätzung und die Vorlage umfasse nur eine halbe Seite. Noch sei Zeit, um Fördergeld abzurufen. Den Stadtverantwortlichen warf Janßen ein Desinteresse an „Kindeswohl und Stadtentwicklung“ vor.
Von einem „Schauspiel besonderer Güte“ sprach Christopher Hörst (FDP). Janßen führe eine Tragödie auf und vergieße Krokodilstränen. Ihm gehe es nicht um Kindeswohl oder besondere Sorgfalt. „Es geht ihnen rein um Rabatz und darum eine Duftmarke zu setzen“, betonte Hörst. Auf die Kosten zu verweisen, sei „nahezu eine Unverschämtheit“. Denn die WG LIZ verursache die meisten Kosten „mit Anfragen, die gespickt sind mit Unterstellungen“. In der Hirschhorner Straße gehe es lediglich darum, die Planungskosten freizugeben.

Seine Fragen zur Kita-Bedarfsplanung habe die Verwaltung „adäquat beantwortet“, ergänzte Franz Beiwinkel (GLH). Der Bedarf sei aufgrund mehrerer Umstände relativ akut, wie im Sozialausschuss dargelegt worden sei. „Die Maßnahme ist nur zu begrüßen“, so Beiwinkel.
GLH scheitert mit Wunsch nach Solaranlagen
Mehrheitlich befürwortet wurden auch die Änderungen des Bebauungsplans für das Gewerbegebiet Süd. In der neuen Fassung wurde das Gebiet um die MUK-Logistik ausgenommen, Straßenverläufe korrigiert und der Kreisel an der Bürgermeister-Metzendorf-Straße aufgenommen. Wohnungen sind dort ausgeschlossen und die Gebäudehöhe wurde von 30 auf 15 Meter reduziert.
Die GLH scheiterte mit dem Antrag, die für Solaranlagen nötigen Statikberechnungen auf Dächern vorzuschreiben, um deren Bau zu fördern. In der jetzigen Fassung wird der Bau von Fotovoltaikanlagen lediglich empfohlen. Hermann Peter Arnold (CDU) verwies auf die Ungleichbehandlung der neuen Bauherren im Vergleich zu den alten. Man wolle niemand abschrecken. Dem pflichtete Andrea Pfeilsticker (SPD) bei: „Es geht nur noch um wenige Grundstücke“, sagte sie. Der überwiegende Teil der Baugenehmigungen sei bereits erteilt oder angefragt.
Ebenso genehmigt wurde der Bebauungsplan für eine Fotovoltaikanlage am Segelflugplatz. Von 9,2 Hektar Projektfläche sind 3,4 Hektar in zwei Teilflächen übrig geblieben.
Auf Antrag der GLH zahlt die Stadt ab 2018 einen Zuschuss von 30 Cent pro Einwohner (etwa 7500 Euro) an das Tierheim, um die „hervorragende Arbeit zu unterstützen“, so Beiwinkel. Es könne nicht sein, dass das Tierheim sich auf Dauer über Spenden finanzieren müsse. Es sammle bereits 250 000 bis 270 000 Euro pro Jahr. Der Magistrat soll sich zudem für ähnliche Förderungen in Nachbarstädten einsetzen. Lorsch hat bereits einen entsprechenden Beschluss gefasst.
Janßen kritisierte den Zuschuss an einen „privaten Verein“, der bereits Zahlungen für Fundtiere bekomme und vermutlich Tiere aus dem Ausland vermittle, obwohl diese sich schwer an die häusliche Umgebung gewöhnten.

PETER JANSSEN KRITISIERT FRAUENTREFFEN
                                                                                                       
 Von einem ersten interfraktionellen Treffen der weiblichen Stadtverordneten ín einem netten Rahmen berichtete Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU). Nächstes Jahr sollten auch Ortsvorsteherinnen und Ehemalige dazu eingeladen werden. Peter Janßen (WG LIZ) sprach von einem „Skandal“ und kritisierte den Ausschluss eines Geschlechts und einer Fraktion „wegen ihrer Zusammensetzung“. (FDP und Linke haben keine Frauen in ihren Reihen).
Zudem wollte Janßen wissen, was die „Frauensause“ den Steuerzahler gekostet habe. „Nichts“, entgegnete Benyr. Die Frauen hätten sich selbst verköstigt. „Eine Männergruppe wäre sicher auch zugelassen“, sagte Franz Beiwinkel (GLH). „Es gibt auch andere Geschlechter neben Männern und Frauen“, entgegnete Janßen. Bisher hat sich allerdings niemand von den Heppenheimer Stadtverordneten in dieser Hinsicht geoutet.


Kommentar LIZ
zur Frauensause:
Peter Janßen redete von keinem Skandal sondern wies auf die Neutralitätspflichten der Stadtverordnetenvorsteherin hin und nannte das Frauenkränzchen 'altbacken'. Tatsächliche Skandale gibt es ausreichend in Heppenheim, nur daß die Zeitung nicht darüber berichtet, wie sie auch unsere Anträge verschweigt.
Eingeladen waren nur weibliche Stadtverordnete und Stadträte zu einer Wanderung bei der "für das leibliche Wohl bestens gesorgt" ist und einem Ausklingen in einem Heppenheimer Gasthaus.
KOMMENTAR
                     Solo für zwei                    
Von Marion Menrath zur WG LIZ
Im Prinzip wurden alle Themen der Stadtverordnetenversammlung bereits ausführlich in den Ausschüssen diskutiert. Dort zeigt sich was abgelehnt wird und was durchgeht. Selten entscheidet das Parlament anders als die Ausschüsse. Natürlich haben die Stadtverordneten und Zuschauer, die nicht in diesen Gremien waren, einen Anspruch darauf, dass die Dinge nochmal begründet werden. Doch Peter Janßen (WG LIZ) scheint, frei nach Karl Valentin, nach dem Prinzip vorzugehen: „Es ist alles gesagt aber noch nicht von mir.“ Dabei flicht er in Reden und Antragstexten immer wieder Vorwürfe und Unterstellungen ein. Beispielsweise: Der Magistrat „wurstele“ sich durch, die zwei Hauptamtlichen an der Verwaltungsspitze brächten nichts, die anderen Stadtverordneten engagierten sich nicht und Behördenversagen sei die Ursache für die Zustände in der Bahnunterführung Lorscher Straße. Zweimal ermahnte ihn Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU) wegen der Wortwahl. Von LIZ-Antrag zu LIZ-Antrag schmolz am Donnerstag die Zahl der Enthaltungen. Die WG LIZ erweist der eigenen Sache einen Bärendienst. Dabei wäre einiges einer Diskussion wert. Aber in einem anderen Ton.

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Starkenburger Echo
23. September 2017
jr

Raus aus dem Zug, rauf aufs Mietrad

NEXTBIKE VRN-Unternehmen steigt auch in Heppenheim ein / 13 Stationen mit 56 Rädern im gesamten Gebiet der Kernstadt / Stadtteile später
HEPPENHEIM. Raus aus dem Zug, rauf aufs Fahrrad: Heppenheims Bahnhof wird einer der Standorte, wenn in absehbarer Zeit so wie schon in Bensheim und anderen Städten das Fahrradverleihsystem VRN-Next-Bike eingeführt wird. Dass das System kommt, daran besteht kein Zweifel: Der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss hat am Donnerstagabend einstimmig einen Sperrvermerk aufgehoben, womit im Haushalt 30 000 Euro zur Einführung von Next-Bike zur Verfügung stehen.
Lediglich Ulrike Janßen, Stadtverordnete von WG LIZ, enthielt sich der Stimme. Sie vertrat die Auffassung, dass der zugrunde liegende Beschluss des Stadtparlaments die Prüfung des Projektes anstrebte und nicht dessen Umsetzung. Eine Sicht, der Andrea Pfeilsticker (SPD) widersprach: Das Parlament habe die Entscheidung nach Vorlage eines Konzeptes in die Hände des Hauptausschusses gelegt. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) wies darauf hin, dass der Magistrat sich intensiv mit dem Thema befasst habe. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar wolle das Projekt unbedingt in Heppenheim umsetzen und gebe der Kreisstadt alle Freiheiten, was die Ausgestaltung angehe – auch in Bezug auf die Anzahl der Standorte.
...
Kommentar LIZ Ausschnitt aus Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 8.12.2016 Vorlage 2016-0334:
Der Beschluß vom 8.12.2016 Vorlage 2016-0334 lautet auszugsweise: "... wird außerdem beantragt, einen Betrag von 30.000 € mit Sperrvermerk in den Haushaltsplan einzustellen, der, sofern die Stadtverordnetenversammlung die Einführung des Fahrradverleihsystems beschließt, durch Beschluss des HFW-Ausschusses freizugeben ist." Ein Beschluß über die Einführung des Fahrradverleihsystems wurde bisher nicht gefasst, von daher kann der HFW nicht vorgreifend eine Mittelausgabe beschließen.

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Starkenburger Echo
16. September 2017
mam



Das Tierheim Heppenheim soll mehr Geld von der Stadt bekommen. Das Foto zeigt den Neubau des Pfotencafés FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

Mehr Geld fürs Tierheim

AUSSCHUSS Heppenheim erhöht Zuschuss / Fotovoltaikanlage am Segelflugplatz wird kleiner

HEPPENHEIM. Auf mehr Geld kann künftig das Tierheim Heppenheim hoffen. Einstimmig befürworteten die Mitglieder des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses am Donnerstag einen entsprechenden GLH-Antrag. Demnach soll die Stadt künftig 0,30 Euro pro Einwohner Zuschuss zahlen, also etwa 7500 Euro. Außerdem soll der Bürgermeister bei anderen Städten und Gemeinden im Einzugsgebiet für ähnliche Regelungen werben. Bisher zahle Heppenheim einen festen Zuschuss von 3000 Euro im Jahr, erläuterte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Die Aufnahme von Fundtieren werde extra vergütet. Er habe bereits mit einigen Bürgermeistern über das Thema gesprochen.
Die GLH habe sich vor Ort über die hervorragende Arbeit des Tierheims informiert, begründete Franz Beiwinkel den Antrag. Das Tierheim habe Kosten von 315 000 bis 370 000 Euro im Jahr und erfülle mit der Unterbringung von Fundtieren hoheitliche Aufgaben. Trotzdem gebe es eine jährliche Deckungslücke von 50 000 Euro. Die Lorscher Stadtverordneten haben auf Antrag der Grünen bereits einen ähnlichen Antrag beschlossen.
Die am Segelflugplatz geplante freistehende Fotovoltaikanlage der GGEW AG wird deutlich kleiner als ursprünglich geplant. Statt 9,2 Hektar Projektfläche geht es jetzt nur noch um 3,4 Hektar. Die Fläche ist zudem nicht mehr zusammenhängend, sondern in zwei Areale von 1,5 und 1,9 Hektar unterteilt. Das geht aus dem geänderten Flächennutzungsplan und Bebauungsplan „Photovoltaik“ östlich der Autobahn 5 hervor.
Kreis hat Bedenken, gegen Fotovoltaik
Es geht jeweils um einen 110 Meter breiten Streifen östlich der Autobahn 5. Wie André Göbel vom bearbeitenden Büro Schwaiger und Scholz erläuterte, wollten die Besitzer der zwischen den Arealen liegenden Flächen diese nicht für die Fotovoltaikanlage zur Verfügung stellen, sodass es jetzt im Wesentlichen bei den städtischen Flächen bleibt. Während der Aereoclub keine Bedenken gegen die Anlage hat, soweit die Flugsicherheit nicht beeinträchtigt wird, sprechen sich verschiedene Abteilungen des Landratsamts gegen den damit verbundenen Flächenverbrauch und den Verlust landwirtschaftlicher Areale aus.
Wie Burelbach betonte, stünden die Flächen aber nach 30 Jahren wieder zur Verfügung. Dann müsse die Fotovoltaikanlage zurückgebaut werden. Außerdem sei unter den Anlagen weiterhin Weidewirtschaft mit Schafen und die Gewinnung von Gras möglich. „Für den jetzigen Landwirt, der keine Schafe hat, ist das ein Problem, wenn er Gemüse ziehen will“, sagte Beiwinkel (GLH). Ulrike Janßen (WG LIZ) fragte, ob die nicht mehr zusammenhängenden Flächen noch rentierlich seien. Letztlich stimmten acht Ausschussmitglieder für die geänderte Planung bei einer Nein-Stimme der WG LIZ und einer Enthaltung der GLH.
Der Realität angepasst wurde auch der Bebauungsplan Gewerbegebiet Süd, dessen Ursprünge bis 1996 zurückreichen. Mittlerweile wurde das Gebiet der geplanten MUK-Erweiterung in einem eigenen Bebauungsplan geregelt, Straßenverläufe korrigiert und der Kreisel an der Bürgermeister-Metzendorf-Straße (L 3398) aufgenommen. Wohnungen in dem Gebiet sind ausgeschlossen und die Gebäudehöhe wurde von 30 auf 15 Meter reduziert. Beiwinkel scheiterte mit dem Antrag, Fotovoltaikanlagen für die Dächer zwingend vorzuschreiben. Die CDU-Vertreter gaben zu bedenken, dass das die Vermarktung erschwere. Am Ende stimmten acht Mitglieder für die Bebauungsplanänderung, bei zwei Nein-Stimmen von GLH und WG LIZ.

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Starkenburger Echo
13. September 2017
jr

Millionen für die Betreuung

KINDERTAGESSTÄTTEN Provisorium am Bruchsee und Pläne für zwei reguläre Einrichtungen


Noch Grünfläche: Hier an der Hirschhorner Straße in Heppenheim soll eine neue Kindertagesstätte entstehen. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. Die angespannte Lage in der Kinderbetreuung zwingt die Stadt, schnell und mit dem Einsatz von Millionensummen zu reagieren. Während man im Rathaus davon ausgeht, dass die Betreuung für Kinder über drei Jahren gesichert ist und es (in den Stadtteilen) sogar vereinzelt freie Plätze gibt, sieht die Angelegenheit bei Kindern unter drei Jahren deutlich schlechter aus. Hier setzt man auf Unterstützung durch Tagesmütter, muss, wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) im Sozialausschuss zugab, aber viele Heppenheimer Eltern schlicht vertrösten. Erschwert wird die Situation dadurch, dass kurzfristig Betreuungsplätze für acht Kinder von Flüchtlingen gebraucht werden, die bislang bei Tagesmüttern in Bensheim untergebracht waren.
Die Stadt steht wegen gesetzlicher Vorgaben trotz zurzeit vorhandener 915 Betreuungsplätze (ohne die bei Tagesmüttern) mit dem Rücken zur Wand und muss dringend handeln. Erste Abhilfe soll eine Kindertageseinrichtung in Systembauweise bringen, die – wie bereits berichtet – in der südöstlichen Ecke des Bruchsee-Parkplatzes errichtet werden soll. Aber obwohl es sich „nur“ um Container handelt, die hier aneinandergefügt werden, wird das Ganze teuer: 1,29 Millionen Euro sind hierfür vorgesehen, die von den Stadtverordneten freigegeben werden müssen und wohl auch werden.
Große Mehrheit steht hinter Bemühungen der Verwaltung
Im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss stimmte jedenfalls die große Mehrheit für die Ausgabe. So wie auch für weitere 300 000 Euro, die gebraucht werden, um die Planung für einen Kindergarten im Süden Heppenheims in die Wege zu leiten. Der soll im Bereich Hirschhorner Straße auf einem 1300 Quadratmeter großen Grundstück hochgezogen werden und die Kinder aufnehmen, die zunächst für eine Übergangszeit in den Containern untergebracht werden sollen.
Kritik an der Eile, mit der die Projekte vorangetrieben werden, kommt von der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ). Ulrike Janßen, die als Einzige gegen die Ausgaben stimmte, vermisst eine „Bedarfsanalyse“ und könnte sich vorstellen, die Container zu mieten statt gleich zu kaufen. Was Burelbach allerdings ablehnt. Der Bürgermeister geht davon aus, dass die Container nicht nur als Zwischenlösung im Süden der Kreisstadt benötigt werden, sondern auch noch an anderer Stelle zum Einsatz kommen – auch wenn es einen „Plan B“ gibt, der die Anmietung eines (der Stadt angebotenen) Gebäudes vorsieht. Bedarf ist für den Norden angemeldet – schließlich entsteht in den nächsten Jahren die Nordstadt II, außerdem wird an der Gunderslacher weitergebaut –, aber auch für den Stadtteil Erbach, wo ebenfalls ein neuer Kindergarten angedacht ist. Werden die Container eines Tages nicht mehr benötigt, kann man sie, so Burelbach, immer noch verkaufen.
Übers Geldsparen hat auch FDP-Fraktionschef Christopher Hörst nachgedacht. Eine Möglichkeit hierzu sieht er darin, auf die geplante Außenanlage für die Zwischenlösung am Bruchsee, die ohnehin nicht länger als 24 Monate genutzt werden darf, zu verzichten und diese stattdessen gleich dort anzusiedeln, wo sie in Zukunft und auf Dauer gebraucht wird: An der Hirschhorner Straße nämlich.
Dass die Containerlösung mit 1,29 Millionen zu Buche schlägt, hat übrigens mit der Dimension des Projektes zu tun. Für die hier unterzubringenden maximal 74 Kinder (auch die aus der Tagesstätte der Nibelungenschule sollen einziehen) werden 40 Systemmodule zu einem 500 Quadratmeter großen Gebäude zusammengesetzt. Und auch, wenn es sich „nur“ um Container handelt, werden die laut Burelbach den gleichen Qualitätsansprüchen genügen müssen, wie festgebaute Tagesstätten. Weshalb die Inneneinrichtung des Provisoriums 200 000 Euro der Gesamtsumme ausmacht.


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Starkenburger Echo
23. Juni 2017
jr

Auch in den nächsten Jahren holprig

STARKENBURGWEG Stadtparlament lehnt Prüfantrag der FDP für Sanierung ab / Arbeiten würden mindestens 1,2 Millionen Euro kosten1
HEPPENHEIM.
 Der Weg zur Starkenburg ist, sagen wir mal, urig. So ähnlich dürften Pflasterwege im Hochmittelalter ausgesehen haben, vielleicht etwas ebener. Dass hier Handlungsbedarf besteht, ist Heppenheims Lokalpolitik deshalb seit Langem geläufig, allerdings ist man in der Vergangenheit vor der eigentlich gebotenen Sanierung zurückgeschreckt – der Kosten wegen. Und das bleibt auch so, vorläufig jedenfalls: Ein Antrag der FDP, zu prüfen, ob und mit welchem Aufwand der Weg saniert werden könnte, ist im Stadtparlament gescheitert – nur sie selbst stimmte mit Ja. ...

... Allerdings setzt man bei der großen Mehrheit der Stadtverordneten andere Prioritäten. Zunächst, so die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Pfeilsticker, müsse man die geplanten Großprojekte umsetzen – nach dem Kaufhaus Mainzer sind dies erst einmal die neue Nibelungenhalle und das Kulturzentrum Amtshof. „Zu gegebener Zeit“, so Pfeilsticker, könne man sich dann so wie von der FDP gewollt Gedanken über den Weg machen und die Möglichkeit von Zuschüssen prüfen.
Peter Janßen, Fraktionschef von WG LIZ, regte an, besser die Attraktivität der Burg zu steigern, dafür zu sorgen, dass die Straße nicht mehr zugeparkt wird und mit kleineren Reparaturen dafür zu sorgen, dass sie besser befahrbar wird. ...

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Starkenburger Echo
10. Juni 2017
mam

Baulücke im Villenviertel

AUSSCHUSS Mehrfamilienhaus auf Gelände des Schwesternwohnheims sorgt für Diskussionen


Umstrittenes Projekt: Auf dem Gelände des ehemaligen Schwesternwohnheims an der Ernst-Ludwig-Straße 7 soll ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohnungen entstehen. Gegenüber befinden sich denkmalgeschützte Metzendorfvillen des Höhnschen Viertels. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. Das Bauprojekt ist relativ klein, befindet sich aber in einem sensiblen Gebiet: Auf dem Gelände des ehemaligen Schwesternwohnheims oberhalb des Seniorenheims Haus Johannes soll an der Ernst-Ludwig-Straße 7 ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohnungen mit jeweils 80 bis 90 Quadratmetern sowie ein Parkdeck entstehen. Direkt gegenüber und nebenan befinden sich jedoch die denkmalgeschützten Metzendorfvillen des Höhnschen Viertels. Neben vielen einzelnen Gebäuden steht das gesamte Villenviertel unter Ensembleschutz.
Ein Teil des Schwesternwohnheims wurde für den Neubau abgerissen. Im dreistöckigen Rest mit Flachdach befinden sich Büros und Wohnungen. Ein Bebauungsplan wird auch deshalb nötig, weil das Grundstück bisher als „Fläche für Gemeinbedarf, Alten- und Pflegeheim“ ausgewiesen ist.
Gebäude darf maximal sieben Meter hoch werden
Wie Ingenieur Michael Schweiger vom Büro Schweiger und Scholz am Donnerstag im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss erläuterte, soll nun auf 0,31 Hektar ein allgemeines Wohngebiet ausgewiesen werden. Im Gegensatz zu einem Mischgebiet sollen zudem dort außer Wohnen fast alle Nutzungsarten wie Beherbergungsbetriebe und Verwaltungsgebäude ausgeschlossen werde. Sonstige, nicht störende Gewerbebetriebe wie Büros seien aber zulässig. So solle garantiert werden, dass die Nachbarschaft möglichst wenig gestört werde, erläuterte Schweiger.
Die Gebäudehöhe wird auf sieben Meter über der Fahrbahnmitte der Ernst-Ludwig-Straße festgelegt. Durch die Hanglage wäre damit ein dreistöckiges Gebäude mit einem Flachdach möglich. Die Form des Dachs ist im Bebauungsplanentwurf nicht festgelegt. Das Gebäude werde etwa die Höhe wie der abgerissene Vorgänger haben, versicherte Schweiger. „Der Besitzer hätte gerne ein Stockwerk mehr gehabt“, sagte der Ingenieur. Dies habe aber der Denkmalschutz abgelehnt, um den Blick aus dem Höhnschen Viertel nicht zu stören. Man habe alles verhindert, „was Schaden anrichten kann“, so Schweiger.
Das Parkdeck im nordwestlichen Teil des Grundstücks ist über eine Rampe von der Ernst-Ludwig-Straße anfahrbar und liegt zur Hälfte im Untergeschoss des Neubaus. Störungen für die Tierwelt sind laut einem Artenschutzgutachten nicht zu erwarten. Entgegen den Vermutungen seien dort auch keine Zauneidechsen gefunden worden, so Schweiger.
Ulrike Janßen (WG LIZ) kritisierte, dass der Neubau wohl größer werde als der Vorgänger. Das Parkdeck liege an der Grundstücksgrenze, für dessen Abgrenzung auch ein Maschendrahtzaun zulässig sei. Sie sprach von einer „Verhöhnung der geschichtlichen Bedeutung“ des Viertels. Schon das Bestandsgebäude habe negative Auswirkungen, der Plan verstärke dies noch. Außerdem wollte sie wissen, wie es möglich sei, dass Büros im früheren Schwesternwohnheim eingerichtet werden konnten.
Die Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) erläuterte, dass die Genehmigung des Parkdecks aus einem früheren Bebauungsplan stamme. „Architektur ist nicht festsetzungsfähig“, ergänzte Schweiger. Die Zufahrt zum Parkdeck halte drei Meter Abstand zum Nachbarn, der Neubau sieben Meter. Außerdem habe die Stadt lange Zeit selbst das Gebäude genutzt, ohne dass dort Büros genehmigt gewesen seien. Im Gegensatz zu früher bevorzuge der Denkmalschutz heute Gebäude, die sich optisch deutlich vom Bestand absetzten, so Schweiger. Das Baufenster sei auf 30 Prozent des Grundstücks eingeschränkt. Ein Teil davon sei für Terrassen vorgesehen.
„Jetzt kommt nach einem Schuhkarton wieder ein Schuhkarton hin“, kritisierte auch Heinrich Morweiser (SPD). Trotz der Bedenken eher beruhigt durch die Vorgaben des Denkmalschutzes, fühlte sich Steffen Gugenberger (CDU).
Am Ende stimmten sieben Vertreter von CDU, SPD und GLH für den Bebauungsplanentwurf bei zwei Nein Stimmen von WG LIZ und SPD und einer Enthaltung der Freien Wähler. Der Ausschussvorsitzende Christopher Hörst (FDP) hatte wegen Befangenheit den Saal verlassen.

HÖRST SCHLIESST JANSSEN AUS
                                                                                                       
 Mehrfach hatte er es angedroht, am Donnerstag hat der Bauausschussvorsitzende Christopher Hörst (FDP) nun Ulrike Janßen (WG LIZ) von der weiteren Sitzung ausgeschlossen. Diese zog daraufhin unter Protest im Kurfürstensaal auf die Zuschauerplätze um. Vorausgegangen war ein Streit um das Protokoll. Janßen hatte sich bei der Abstimmung eines Antrags über Grillplätze nicht beteiligt, weil ein ähnlicher Antrag von 2012 noch nicht abgearbeitet sei. Sie forderte, ihre Nichtabstimmung im Protokoll festzuhalten. Dies verweigerte Hörst, weil auch nicht vermerkt werde, wenn jemand zur Toilette gehe und deshalb nicht abstimme. Nachdem er ihr das Wort entzogen hatte und sie weiter redete, kam der Ausschluss.
Ihr Ehemann und Fraktionsvorsitzender Peter Janßen forderte eine Ältestenratssitzung. Das habe aber keinen Sinn, weil nicht alle Fraktionsvorsitzenden da seien, sagte Hörst.

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Starkenburger Echo
10. Juni 2017
mam


Viel los ist an der Kreuzung der Lorscher Straße (B460) mit Uhland- (links im Bild) und Weiherhausstraße. HessenMobil hat dort nun einen von der Stadt Heppenheim gewünschten Kreisel wegen mangelnder Verkehrssicherheit abgelehnt. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

Mit und ohne Rundkurs

VERKEHR Hessen Mobil lehnt Kreisel an der Uhlandstraße in Heppenheim ab, Pläne für B 3-Kreisel vorgestellt
An vielen Stellen geht es schon rund in Heppenheim. Jeweils mehrere Kreisel gibt es auf der Bürgermeister-Metzendorf- und der Bürgermeister-Kunz-Straße. An der Lorscher Straße (B 460) existiert bisher jedoch nur ein Kreisel, der den Europaplatz sowie die Tankstelle und McDonald’s erschließt. Einen weiteren Kreisel an der Kreuzung der Lorscher Straße mit Uhland- und Weiherhausstraße hat Hessen Mobil jetzt wegen mangelnder Verkehrssicherheit abgelehnt. Das gab die Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) im Ausschuss bekannt.
Fußgängerampel soll kommen
Stattdessen werde es aber eine Neuordnung der Ampeln samt einer Fußgängerampel für die Uhlandstraße geben. Dort gibt es derzeit keine Querungshilfen für Fußgänger. Während Hessen Mobil die Fußgängerampel direkt in der Nähe der Kreuzung mit der B 460 verwirklichen wollte, habe die Stadt erreicht, diese südlich der Straße „Am Steinern Weg“ einzuplanen, sodass Fußgänger, die beispielsweise in Richtung Bahnhof unterwegs sind, nicht zuviel Umweg machen müssen.
Wie Verwaltungsmitarbeiter Volkmar Sonntag ergänzte, habe Hessen Mobil mehrere Probleme mit einem Kreisel an dieser Stelle angeführt: Durch den Umfang des Kreisels würde die Straße „Am Steinern Weg“ praktisch vom Verkehr abgehängt. Auf der gegenüberliegenden Seite sei die Abzweigung der Lilienthalstraße zum Lidl relativ nah an der Kreuzung, sodass sich dort ein Rückstau bilden könnte und die Autos nicht mehr gut aus der Lilienthalstraße herauskämen. Die Leistungsfähigkeit des Kreisels sei nicht gewährleistet. Aus Platzgründen seien Bypasse schwierig, die zudem gefährlich für Radfahrer seien. Wie Sonntag erläuterte, sind auf der Lorscher Straße täglich 18 000 Fahrzeuge unterwegs, auf der Uhlandstraße 6000.
Während noch unklar ist, wann die Fußgängerampel kommt, werden die Pläne für den Kreisel an der Kreuzung Ludwigstraße (B 3), Erbacher Tal (L 3120) und Bürgermeister-Metzendorf-Straße (L 3398) langsam konkret. Da Hessen Mobil sowieso die Fahrbahndecke der B 3 vom Postknoten bis zur Einmündung auf das alte Vitos-Gelände sanieren will, bot es sich für die Stadt an, sich mit dem Bau des Kreisels anzuhängen. 30 000 Fahrzeuge seien dort am Tag unterwegs. Die Stadt rechnet mit 600 000 Euro Kosten, die zu 80 Prozent über das Kommunalinvestitionsprogramm des Landes finanziert werden sollen. Einen entsprechenden Förderbescheid hat Justizstaatssekretär Thomas Metz (CDU) im Dezember übergeben. Bereits im August könnte es losgehen.
Sonntag stellte Pläne für einen einspurigen Kreisel mit 36 Meter Außendurchmesser vor. Außenherum sind Fahrradwege geplant, die zum Teil über vorhandene Parkplätze in Kreuzungsnähe an der Bürgermeister-Metzendorf-Straße und am Erbacher Tal führen. Die Stellplätze habe man beibehalten, weil sie als Besucherparkplätze für die neue Jugendpsychiatrie an der Bürgermeister-Metzendorf-Straße und für die Wohnungen auf dem alten Vitos-Gelände gebraucht würden.
Die vor dem künftigen Kreisel, von der Ludwigstraße abzweigende Anliegerstraße, die die Brunhildstraße und das Neubaugebiet Nibelungenpark II erschließt, solle ebenfalls bleiben. Wie Sonntag erläuterte, ist Hessen Mobil nur für die Fahrbahn zuständig. Wollte die Stadt an dieser Anliegerstraße etwas ändern, müsste sie das selbst bezahlen. Außerdem dränge die Zeit wegen der anstehenden Ausschreibungen.
Ulrike Janßen (WG LIZ) wollte wissen, warum Fahrradwege und keine Schutzstreifen eingeplant worden seien. Radwege müssten die Fahrradfahrer nutzen und dafür auch Umwege in Kauf nehmen. Schutzstreifen habe Hessen Mobil aus Sicherheitsgründen abgelehnt, entgegnete Sonntag. „Ich finde Radfahrstreifen gut, aber nicht in so gefährlichen Bereichen. Hier sind Radwege besser“, betonte der passionierte Radfahrer Franz Beiwinkel (GLH).


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Starkenburger Echo
5. Mai 2017
jr

Bombach nein danke

WINDKRAFT Mehrheit im Bauausschuss gegen Standort östlich der „Odenwaldquelle“


Ungeliebter Standort: Am Berg im Hintergrund liegt das Bombachtal, das als Fläche für Windkraftanlagen in Frage käme. Im Vordergrund ist der Gebäudekomplex des Getränkeproduzenten Odenwaldquelle zu sehen. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. Windkraft ist in Heppenheim nach wie vor umstritten, jedenfalls dann, wenn diese an den Hängen der Bergstraße erzeugt werden soll. Und deshalb gab es am Mittwochabend im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss (BUS) die gewohnt große Mehrheit, als in einem Beschlussvorschlag des Magistrats „das im Zweiten Entwurf des Sachlichen Teilplans Erneuerbare Energien dargestellte Vorranggebiet für Windenergienutzung“ abgelehnt wurde. Lediglich die Vertreter von Grüner Liste und Wählergemeinschaft Leben im Zentrum, Franz Beiwinkel und Ulrike Janßen, stimmten mit Nein, außerdem gab es eine Enthaltung des CDU-Parlamentariers Klaus Bitsch. Alle anderen folgten dem Vorschlag des Magistrats.
Inhaltlich ging es um den Standort für eine Windkraftanlage im Süden Heppenheims, genauer um 42,3 Hektar (ursprünglich waren 73,2 Hektar vorgesehen; wegen einzuhaltender Abstände zur Besiedlung wurde die Fläche bereits reduziert) im Wald östlich des Getränkeproduzenten Odenwaldquelle. Dieser Standort war vom Stadtparlament schon vor ziemlich genau zwei Jahren am 5. Mai 2014 abgelehnt worden. Stattdessen plädierten die Parlamentarier für den Standort Kesselberg (zwischen Ober-Hambach und Schannenbach gelegen), der aber, wie sich herausstellte, innerhalb des FFH-Gebietes „Buchenwälder des Vorderen Odenwaldes“ liegt und damit für Windräder nicht infrage kommt.
Bleibt also nur der Standort am Bombach – vorausgesetzt, dass dieser als Vorranggebiet im Sachlichen Teilplan Erneuerbare Energien als Bestandteil des Regionalplans festgelegt wird. Geschehe dies nicht, so Janßen im Ausschuss, könne man „praktisch überall ein Windrad hinstellen“, Wildwuchs sei Tür und Tor geöffnet.
Verzicht auf Festlegung könnte gefährlich werden
Eine Sicht, die auch Beiwinkel teilt, der appellierte, sich auf den Standort festzulegen, auch wenn er „nicht schön ist.“ Gefährlicher sei demgegenüber die Alternative – nämlich der Verzicht auf die Vorrangfläche. Beiwinkel erinnerte auch daran, dass andere Energiearten mit weit unangenehmeren Folgeerscheinungen verbunden seien – wie beispielsweise die Nutzung der Braunkohle, bei der die Bewohner ganzer Dörfer vertrieben und die Landschaft auf Jahrzehnte verschandelt würde. Und man müsse dann auch mal über die Belastungen durch die Autobahn oder das Atomkraftwerk Biblis reden, dessen Hinterlassenschaften die Region noch über Jahrzehnte beschäftigen würden. Den Kollegen im Ausschuss, die für den Magistratsantrag stimmten, attestierte Beiwinkel „mangelnden ökologischen Willen.“
Eine Aussage, die von CDU wie SPD zurückgewiesen wurde. Steffen Gugenberger (CDU) betonte, „grundsätzlich für Windkraft“ zu sein, aber nicht vor Ort mit dem „engen Lebensraum“ den die Bergstraße und der Vordere Odenwald bilden. Bei den am Bombach drohenden Windrädern handele es sich jedoch um „Industrieanlagen“, die mit ihren riesigen Flügeln „doppelt so hoch sind wie die Berge, auf denen sie stehen.“ Dies werde Folgen haben für Tourismus, Natur, Weinbau, aber auch für die Segelflieger am nahe gelegenen Heppenheimer Flugplatz. Ein Gewinn seien die Windräder, „hässliche Monster“ von mehr als 150 Metern Höhe, lediglich für die Investoren. Die Kunden, so Gugenberger, müssten deren Vermögen über hohe Netzgebühren mehren.
Klaus Bitsch findet Windkraft „sinnvoll“
Eine weniger ablehnende Meinung zur Windkraft vertrat Gugenbergers Fraktionskollege Klaus Bitsch. Er nannte Windkraft „eigentlich sehr sinnvoll“, würde diese Form der Energiegewinnung in Heppenheim aber auch lieber auf dem Kesselberg als am Bombach sehen, weshalb er sich im Ausschuss der Stimme enthielt.
Zustimmung zur Magistratsvorlage kam von CDU-Koalitionspartner SPD. Und zum von Beiwinkel beklagten „mangelnden ökologischen Willen“ verwies Heinrich Morweiser auf die großflächige Fotovoltaikanlage am Flugplatz, die vom Stadtparlament vor Kurzem erst durchgewinkt worden war.

WINDKRAFT AN DER BERGSTRASSE
                                                                                                       
Nach dem hessischen Energiezukunftsgesetz sollen in den Regionalplänen Vorranggebiete für Windenergienutzung mit Ausschlusswirkung in einer Größenordnung von zwei Prozent der Landesfläche in geeigneten Gebieten festgelegt werden, auf den übrigen 98 Prozent dürfen keine Windenergieanlagen (WEA) errichtet werden.
Im Kreis Bergstraße sind in Abstimmung mit den Kommunen aktuell drei Genehmigungen erteilt worden: Greiner Eck, Neckarsteinach/Hirschhorn (5 WEA), Stillfüssel, Wald-Michelbach (5 WEA genehmigt, 1 Anlage zurückgestellt), Kahlberg, Fürth (5 WEA), Gemeinde Fürth hat in der 1. Offenlage die Ausweisung zweier Vorrangflächen befürwortet.

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Starkenburger Echo
5. Mai 2017
jr

Leerstand wird beendet


Drogerie im früheren Norma, Bio beim ehemaligen Chinesen: Auf diesem Areal an der Heppenheimer Tiergartenstraße sollen zwei neue Märkte einziehen. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

TIERGARTENSTRASSE Biomarkt und Drogerie anstelle von Norma und China-Lokal / Bauausschuss diskutiert Auswirkung auf Innenstadt

HEPPENHEIM. Seitdem „Norma“ und das chinesische Restaurant in unmittelbarer Nachbarschaft zur Diskothek ihre Gebäude an der Tiergartenstraße geräumt haben, steht die Frage im Raum, wer oder was die Nachfolge in diesem Teil des Gewerbegebietes antritt. Eine Antwort gab es in der Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses (BUS) am Mittwochabend: Die jeweils rund 700 Quadratmeter großen Flächen sollen künftig von einem Biofachmarkt (im ehemaligen Restaurant) und einem Drogeriemarkt (im ehemaligen Norma, vermutlich dm) genutzt werden.
Im BUS ging es um eine Änderung des Bebauungsplans ausschließlich für das Areal, auf dem die beiden Gebäude stehen – der bisherige Bebauungsplan gäbe die geplante Nutzung nicht her. Im Ausschuss stimmten CDU, SPD und FWHPINI für die Änderung, GLH und FDP enthielten sich der Stimme, WG LIZ stimmte gegen die Beschlussvorlage des Magistrats.
Burelbach wirbt für Ansiedlung
Hintergrund einer intensiv geführten Diskussion war die seit der Ansiedlung von Großmärkten „auf der grünen Wiese“ mit ihrem großen kostenfreien Parkangebot bestehende Befürchtung, dass Neuansiedlungen entlang der Tiergartenstraße negative Auswirkungen auf die Geschäftswelt der Heppenheimer Innenstadt haben könnten. Was auch hier der Fall ist: Denn zwar wird die Ansiedlung des Biofachmarktes in einer von der Stadt in Auftrag gegebenen Analyse als „unkritisch“ betrachtet; der Drogeriemarkt hingegen „etwas kritischer“, wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) erläuterte. Die Pläne seien „grenzwertig, aber noch zu vertreten“.
Burelbach warb deshalb dafür, dem Antrag des Magistrats zuzustimmen. Unterstützung erhielt er aus der eigenen Partei, Bauausschussmitglied Steffen Gugenberger sah in dem „besonderen Sortiment“ keine Konkurrenz für bestehende Geschäfte der Innenstadt, so wie Fraktionskollege Volker Gerstorfer, der positiv vermerkte, dass es künftig auch ein Angebot für „ökologisch interessierte Heppenheimer“ sowie eine Drogeriekette geben werde, die gerade bei jungen Leuten angesagt sei.
Zustimmung zum Antrag kam von den Freien Wählern. Kerstin Fuhrmann mochte keine Gefahr für die Innenstadt sehen, da verlasse man sich durchaus auf die von der Verwaltung vorgelegte Analyse.
Ablehnend äußerte sich demgegenüber Ulrike Janßen (WG LIZ), die unter anderem darauf hinwies, dass der Biomarkt sein Publikum durchaus auch in der Innenstadt finden würde. Allerdings erinnerte Burelbach an jahrelange, letztendlich vergebliche Bemühungen der Verwaltung, einen Lebensmittelmarkt im Bereich der Fußgängerzone anzusiedeln. Entweder seien die Verkaufsflächen als zu gering für einen tauglichen Umsatz angesehen worden, oder die Vermieter hätten überzogene Mietforderungen gestellt.
Skeptisch zu den Plänen äußerte sich Franz Beiwinkel (GLH), der, vor allem was den Drogeriemarkt angeht, durchaus negative Folgen für die Innenstadt befürchtete.
Verzicht auf Kontrolle

Kritisch sah Christopher Hörst, FDP, die Pläne. Hörst, auch Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung, der Vertretung der Heppenheimer Geschäftsleute, erinnerte an Beschlüsse der früheren SPD/FWHPINI-Koalition aus den Neunzigern, mit denen verhindert werden sollte, dass Großmärkte sich unkontrolliert ausbreiten und so die Innenstadt gefährden. Eine Zustimmung zur Bebauungsplanänderung sei gleichbedeutend mit Verzicht auf Kontrolle.

EINKAUF AUF DER GRÜNEN WIESE
                                                                                                       
Auf dem für den Biomarkt und den Drogeriemarkt vorgesehenen Areal sind derzeit noch der Kfz-Dienstleister ATU, eine Spielhalle und die Großdiskothek „Apfelbaum“ untergebracht.
Das Ensemble fügt sich in das Gewerbegebiet mit seinen vielen Märkten ein, zu denen die großen wie das Rewe-Center (mit mehreren kleineren Untermietern), Bauhaus und der Mediamarkt gehören, aber auch kleinere Anbieter wie Aldi, ein Textil-Discounter, ein Sport- und ein Schuhgeschäft.
Pläne, weitere Märkte auch auf der Westseite der Tiergartenstraße anzusiedeln, sind gescheitert.

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Bergsträsser Anzeiger
6. April 2017
jr

NORDSTADT II: In diesem Jahr wird mit der Erschließung des Neubaugebietes begonnen

Ab Ende 2018 wird gebaut

HEPPENHEIM. Am Verkehrskreisel auf der B 3, der eine Verbindung zur Gunderslachstraße herstellt, wird noch gebaut – ansonsten ist nicht viel zu sehen vom Neubaugebiet Nordstadt II. Dass es langsam ernst wird, kann man unter anderem daran erkennen, dass einige Kleingärten verwaist, eine Obstbaumreihe und ein Hundeübungsplatz verschwunden sind. Ende 2018, Anfang 2019 aber dürften die ersten Häuser auf der nördlich der bereits bestehenden Nordstadt gelegenen Fläche hochgezogen werden.
...
CDU, SPD, FDP und Freie Wähler tragen die geplante Art der Bebauung ... .
Grüne stimmten ebenso wie die Vertreter der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) gegen den Bebauungsplan. Sie forderten einen „sparsameren Umgang mit der Ressource Boden“, den sie bei Grundstücksflächen bis hin zu 700 Quadratmetern ignoriert sahen. 
Kritik von WG LIZ
Scharfe Kritik äußerte vor allem die WG LIZ. Sie sah die Anregungen von Bürgern nicht gebührend berücksichtigt und versuchte mit Anträgen zu sozialem Wohnungsbau, Grundstücksgrößen, Ausgleichsflächen und Lärmschutz Änderungen durchzusetzen.

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Starkenburger Echo 
25. März 2017
mam

Bebauungsplan für Gebiet Weiherhaus soll in Heppenheim Wildwuchs verhindern / Widerspruch gegen Wahl der Stadträtin abgelehnt

HEPPENHEIM. Schon lange hat es außerhalb von konstituierenden Sitzungen nicht mehr so viel Veränderungen gegeben wie am Donnerstag in der Stadtverordnetenversammlung. Zu Beginn wurden die neuen Mitglieder Simone Reiners (SPD) und Markus Viereckl (CDU) begrüßt, die für die Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) und Michael Brunnengräber (CDU) nachgerückt sind. Für Bender, die am 1. März das Amt angetreten hat, war es die erste Sitzung in der neuen Funktion. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) bekam zur erfolgreichen Wiederwahl mit 82,1 Prozent gegen Herausforderer Peter Janßen (WG LIZ) Blümchen von der Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU) und Applaus von fast allen Stadtverordneten.
Doch die Überraschung kam am Ende, als der CDU-Stadtverbands- und Fraktionsvorsitzende Jürgen Semmler aus beruflichen Gründen den Verzicht auf alle Ämter und das Mandat erklärte. Semmler hat seine Partei nach der Kommunalwahl 2016 in die Große Koalition mit der SPD geführt, nachdem eine Zusammenarbeit der bisherigen Partner FDP und FWHPINI wegen persönlicher Differenzen nicht möglich schien.
Mit großer Mehrheit auf den Weg gebracht (29 Ja, 2 Nein, 5 Enthaltungen), hat das Parlament einen Bebauungsplanentwurf für ein 5,5 Hektar großes Mischgebiet im Weiherhaus. Gleichzeitig wurde eine Veränderungssperre für das Gebiet zwischen Weiherhaus-, Benz-, Opel- und Daimlerstraße erlassen. Damit solle das bestehende Gewerbe geschützt werden, betonte Burelbach. Im Moment sei das Verhältnis von Wohnen und Gewerbe 50:50. Weitere Bauanträge für Wohnhäuser könnten das Gebiet zum Kippen bringen.
Wegen eines Formfehlers ist der ursprüngliche Bebauungsplan für ein Gewerbegebiet seit 1998 nicht mehr in Kraft, worauf immer mehr Wohngebäude entstanden. Vor anderthalb Jahren gab es schon einmal einen Anlauf mit einem größeren Gebiet, der dann gestoppt wurde. Wie der Bürgermeister erläuterte, gebe es unzweifelhafte Gewerbeareale im Weiherhaus. Diese sollten separat geregelt werden.
Für die Freien Wähler begrüßte Kerstin Fuhrmann das Vorhaben, das längst überfällig und dringend erforderlich sei. Die Möglichkeiten seien begrenzt, betonte Volker Gerstorfer (CDU): „Ein Gewerbegebiet fliegt uns um die Ohren.“
Befangenheit setzt voraus, dass jemand Vorteile hat
Erwartungsgemäß abgelehnt wurde der Widerspruch der WG LIZ gegen die Wahl der Ersten Stadträtin Christine Bender mit 29 Nein-Stimmen, bei zwei Ja-Stimmen der WG LIZ und fünf Enthaltungen. Peter Janßen (WG LIZ) begründete den Widerspruch unter anderem damit, dass Jürgen Semmler nicht den Saal verlassen habe, als ihn die FDP als Kandidaten für das Amt des Ersten Stadtrats benannte, und der Wahlvorbereitungsausschuss nicht einberufen worden sei. Semmler hatte die Kandidatur jedoch abgelehnt. Außerdem sei der Wahlvorbereitungsausschuss „willkürlich“ besetzt worden, durch Hinzuziehen von Verwaltungsmitarbeitern sei die Nichtöffentlichkeit verletzt worden, was der Hessische Datenschutzbeauftragte auf Anfrage der WG LIZ bemängelt habe. Die Ausschussmehrheit habe eine Aussprache über die Kandidaten verweigert und „vollkommen kopflos“ gehandelt. Für tumultartige Szenen sorgte Janßen, als er sagte, das sei „ein Machtanspruch, wie man ihn aus totalitären Staaten kennt“. Dem widersprach unter anderem der Bürgermeister.
Christopher Hörst (FDP) sagte später, für diesen Satz hätte Janßen vor die Tür geschickt werden müssen. Außerdem habe er aus einer nicht-öffentlichen Sitzung berichtet. Janßen rede Mängel herbei. Die Fraktionen seien frei, wen sie in die Ausschüsse schickten. „Ein Kandidat wird ein Kandidat, wenn er zur Kandidatur bereit ist“, betonte Hörst. Andernfalls könne er 35 Stadtverordnete als Kandidaten benennen und dann mit dem Fraktionskollegen Markus Wilfer alleine Beschlüsse fassen.
Befangenheit setze voraus, dass jemand durch eine Entscheidung persönliche Vor- oder Nachteile erlange, ergänzte Jean Bernd Neumann: „Wenn er nicht kandidiert, steht er nicht in Gefahr, Vor- oder Nachteile zu erlangen“.

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Bergsträsser Anzeiger
22. März 2017
mam

Kommunalpolitik Wählergemeinschaft legt Widerspruch gegen die Wahl von Christine Bender zur Ersten Stadträtin ein

WG LIZ sieht Verstöße gegen Vorschriften

HEPPENHEIM. Die Wählergemeinschaft „Leben im Zentrum“ (WG LIZ) hat Widerspruch gegen die Wahl von Christine Bender (SPD) am 2. Februar zur Ersten Stadträtin in Heppenheim eingelegt. Mit diesem Widerspruch wird sich die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 23. März, befassen. Die öffentliche Sitzung beginnt um 18 Uhr im Kurfürstensaal.
Klage bereits angedroht
Wie Gerhard Falkenstein, der Leiter der Kommunalaufsicht auf Anfrage erläuterte, kann nach Paragraf 55, Absatz 6, der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) jeder Gemeindevertreter/Stadtverordneter innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses Widerspruch einlegen. Über den Widerspruch entscheidet die Gemeindevertretung/Stadtverordnetenversammlung.

Lehnt diese den Widerspruch ab, kann gegen diese Entscheidung Klage vor dem Verwaltungsgericht erhoben worden. Diesen Schritt hat die aus dem Ehepaar Ulrike und Peter Janßen bestehende Fraktion WG LIZ bereits angedroht.
Als Begründung für den Widerspruch gibt die Fraktion an, es sei im Wahlvorbereitungsausschuss und bei der Wahl selbst „gegen wesentliche Verfahrensvorschriften verstoßen“ worden. Es sei beispielsweise in der Stadtverordnetenversammlung versäumt worden, den Wahlvorbereitungsausschuss einzuberufen, nachdem die FDP den CDU-Fraktionsvorsitzenden Jürgen Semmler als Kandidaten vorgeschlagen habe. Semmler habe so an der Beratung teilnehmen und seine Entscheidung abwägen können, statt sich sofort im Wahlvorbereitungsausschuss zu erklären.
Semmler, der offenbar zuvor überhaupt nicht gefragt worden war, hatte jedoch in seinem Redebeitrag erklärt, nicht für das Amt zur Verfügung zu stehen, denn er stehe für Verlässlichkeit, Geradlinigkeit und Vertrauen und führe seine Fraktion nicht in eine so ungewisse Wahl. Falkenstein hält es nach erster Einschätzung für ausreichend, dass diese Erklärung in der gleichen Sitzung erfolgte.
Weiterhin führt die WG LIZ an, dass im Wahlvorbereitungsausschuss am 26. Januar der Tagesordnungspunkt „Wahl eines Schriftführers“ nachträglich auf die Tagesordnung genommen worden sei, obwohl dies bei Wahlen nicht möglich sei. Danach sei der Punkt mehrheitlich wieder von der Tagesordnung genommen worden, obwohl er bereits aufgerufen worden war.
Zudem kritisiert die WG LIZ unter anderem die Verletzung der Nichtöffentlichkeit der Ausschusssitzungen, eine verweigerte Aussprache über die Kandidaten und eine fehlende öffentliche Bekanntmachung der Sitzung des Wahlvorbereitungsausschusses am 29. November.
Wegen eines Formfehlers war das Verfahren der Wahl eines hauptamtlichen Ersten Stadtrats im November gestoppt und neu aufgerollt worden. Die Schriftführerin des aus dem Haupt- und Finanzausschuss (HFW) gebildeten Wahlvorbereitungsausschuss war zwar für den HFW, nicht aber für den neu gebildeten Ausschuss gewählt worden. Eine Beschwerde der WG LIZ wegen angeblicher Verletzung der Nichtöffentlichkeit des Ausschusses hat die Kommunalaufsicht nach Angabe von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) damals zurückgewiesen.
Bender war am 2. März in geheimer Wahl mit 21 Stimmen bei 35 anwesenden Stadtverordneten zur Ersten Stadträtin gewählt worden. Sie ist auf sechs Jahre gewählt und hat das Amt am 1. März angetreten. CDU und SPD haben sich nach der Kommunalwahl 2016 zu einer Großen Koalition zusammengetan.
Bürgermeister Burelbach wurde am 16. März gegen Herausforderer Peter Janßen (WG LIZ) mit 82,1 Prozent im Amt bestätigt. Er beginnt seine zweite Amtszeit am 1. September.

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Bergsträsser Anzeiger
16. Februar 2017
mam


Stadtverordnetenversammlung I: Parlamentsmitglieder befürworten die von der GGEW geplante Photovoltaikanlage am Flugplatz und auch den Lidl-Neubau

Große Mehrheit für das Solarkraftwerk


Auf einem Streifen dieses Ackers am Segelflugplatz plant die GGEW ein Solarkraftwerk. BILD: KÖPPNER

HEPPENHEIM. Mit jeweils großer Mehrheit hat die Stadtverordnetenversammlung am Dienstagabend die Bebauungsplanverfahren für eine Vergrößerung des Lidl-Marktes und für ein Solarkraftwerk am Segelflugplatz auf den Weg gebracht. Wie berichtet, will Lidl den bestehenden Markt mit 788 Quadratmetern Verkaufsfläche an der Lilienthalstraße abreißen und durch einen Neubau mit 1480 Quadratmetern Verkaufsfläche ersetzen.
Aufgrund der räumlichen Enge stoße der Markt seit geraumer Zeit an seine Leistungsgrenzen - mit nachteiligen Auswirkungen auf die Kundenfreundlichkeit, schreibt Lidl in der Begründung. Mit dem Neubau wolle man hier Abhilfe schaffen. Zudem könnten die Arbeitsabläufe optimiert werden, weil die Waren weniger häufig nachgefüllt werden müssten. Da Parkplätze überbaut werden, stehen künftig nur noch 99 statt bisher 118 Plätze zur Verfügung.
Kein Geschäft auf dem Parkhof
Als einziger Redner kritisierte Peter Janßen (WG LIZ) das Vorhaben. Jeder wisse um die Probleme in der Innenstadt und die nachteilige Wirkung von Märkten auf der grünen Wiese. „Trotz aller Wahlkampfversprechen ist es nicht gelungen, ein Lebensmittelgeschäft auf dem Parkhof anzusiedeln“, sagte er.
Künftig werde es in dem Lidl-Markt 220 Quadratmeter mit „innenstadt-relevantem Sortiment geben. Die breiteren Gänge seien zunächst Ressourcenverschwendung, würden aber sicher bald mit weiteren Waren zugestellt, so Janßen weiter: Es ist nicht nachhaltig und wirtschaftlich, alle zehn Jahre neue Gebäude zu bauen. Am Ende stimmten 25 Vertreter von CDU, SPD, FDP und FWHPINI für den Entwurf des Lidl-Bebauungsplans. Zwei Nein-Stimmen kamen von der WG LIZ, vier Enthaltungen von der GLH.
Über neun Hektar Projektfläche
Ähnlich sahen die Mehrheitsverhältnisse bei der Einleitung des Bebauungsplanverfahrens für ein Solarkraftwerk am Segelflugplatz aus: Hier gab es 30 Ja- und zwei Nein-Stimmen der WG LIZ. Südlich der Gebäude und westlich vom Flugfeld will der Bensheimer Energieversorger GGEW auf 9,2 Hektar Projektfläche eine Freiflächen-Photovoltaikanlage bauen.
Mit 4,5 Megawatt Spitzenleistung könnten 1500 Haushalte versorgt werden, hatte GGEW-Vorstandschef Carsten Hoffmann im Ausschuss erläutert. Errichtet werden soll die Anlage auf einem 110 Meter breiten Streifen entlang der Autobahn 5 bis zur Landesgrenze. Allerdings muss sich die GGEW wegen der Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz in einem Ausschreibungsverfahren im Juni erst um Förderung bewerben.
Seine Fraktion habe keine Einwände gegen die Planung, sagte Markus Wilfer (FDP): Jeder Gewinn aus erneuerbarer Energie ist besser als Strom aus Kernenergie. Zwiespältig sah die GLH die Freiflächenanlage: Immerhin gehe es um eine Fläche, die einem Drittel des Gewerbegebiets Süd entspreche, sagte Franz Beiwinkel.
Kritischer Blick der GLH
Trotz der Energiewende müsse man bis 2023 immer noch mit der Kernenergie leben, deren Abfall noch folgende Generationen belasten werde.Insofern ist es zu begrüßen, dass sich die GGEW früh über regenerative Energieversorgung Gedanken macht. Ob diese Art der Weisheit letzter Schluss ist, ist aber kritisch zu hinterfragen, so Beiwinkel. Den Verlust der Ackerfläche könne man nicht ignorieren. Doch angesichts der Begrenzung auf 25 Jahre sei die Anlage in der Interessensabwägung verantwortbar.
Gegenteiliger Meinung war Peter Janßen (WG LIZ). Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen entspreche nicht dem von der Mehrheit beschlossenen Klimaschutzkonzept. Es gebe dafür ausreichend Dachflächen auf den Lagergebäuden im Gewerbegebiet Süd. Die Anlage betone die zerschneidende Wirkung der Autobahn und vernichte die letzten Freiräume zwischen den Orten. Mit den Neubaugebieten würden insgesamt 77,5 Hektar aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen.

Kommentar LIZ Rede von Peter Janßen auf der Stadtverordnetenversammlung zur Lidl-Vergrößerung am 14.2.2017:
Jeder weis um die Probleme der Innenstadt. Jede hier sitzende Fraktion hatte im Wahlkampf mit der Belebung der Innenstadt geworben. Insbesondere SPD, CDU, FWHPINI, FDP und Bürgermeister Burelbach warben mit einem Lebensmittelgeschäft im Zentrum bzw. auf dem Parkhof. Hier in der Stadtverordnetenversammlung werden seit Jahrzehnten die nachteiligen Auswirkungen von Märkten auf der sogenannten Grünen Wiese thematisiert. Und genau gleiche Parteien stimmen jedesmal vollkommen unkritisch neuen Märkten und Marktvergrößerungen zu. Zuletzt Aldi, jetzt also Lidl. Und auf dem Parkhof passiert rein gar nichts und die Innenstadt wird immer unattraktiver. Und immer wieder die gleichen Begründungen zur Zustimmung trotz Angabe, daß es zukünftig zusätzlich 220 m² innenstadtrelevantes Sortiment gibt. Sie machen also genau das Gegenteil von dem, was Sie im Wahlkampf versprechen. Sowas nennt man Wählertäuschung.
Aber nun zu Ihren Antworten auf unsere Kritik in den Ausschüssen.
1. Herr Serdani Sie haben unsere Kritik an der fehlenden Festsetzung für regenerative Energien wie Photovoltaik auf dem Lidldach damit zurückgewiesen, daß wir ja gar nicht wüßten, ob der Bauherr dies nicht irgendwann mal macht. Stimmt - ebensowenig wie Sie. Aber es gibt nun einmal die Verpflichtung zu erneuerbaren Energien, und die Möglichkeit der bauplanerischen Festsetzung. Die auf Seite 23 angeführten angeblichen erheblichen Eingriffe in die privaten Eigentumsrechte sind vorgeschoben. Angesichts des Flächenverbrauchs für Photovoltaikanlagen an der Autobahn finden wir es sinnvoll große Dachflächen mit Photovoltaik zu versehen, insbesondere solche Flächen mit Südausrichtung, die nicht von Bäumen verschattet werden, wie zukünftig hier.
2. Herr Arnold behauptet, daß ausschließlich die Gänge und nicht das Warensortiment erweitert würden und führt Bensheim als Beispiel an. Wir halten unnütz breite Gänge für Ressourcenverschwendung was Beheizung, Beleuchtung, Bauherstellung und Bodenversiegelung betrifft. Auch zeigt die Marktentwicklung, daß die breiten Gänge vorübergehender Natur sind und das Warensortiment ständig ansteigt. Die Discounter entwickeln sich in der Konkurrenzsituation immer mehr zu Vollsortimentern mit Erlebniswelten.
3. Herr Serdani Sie sagten, wir sollten jede Investition begrüßen. Einerseits macht mir das bewußt auf welchen niedrigen Niveau Sie Heppenheim einstufen, was ich sehr traurig finde, weil ich Heppenheim offensichtlich wesentlich besser aufgestellt sehe als Sie und es eben nicht schlecht rede wie die CDU, sondern das Potential das Heppenheim hat, sehe. Und was den Investor und die Marktarchitektur betrifft: Lidleigentümer Schwarz ist Milliardenschwer. Es geht bei den verschiedenen Markteigentümern neben der Gewinnmaximierung auch um Standortsicherung. Und wenn Sie angesichts der guten Versorgungslage in Heppenheim, des guten Standortes von Lidl und dem reichen Eigentümer schon keine Auflagen machen wollen, können Sie gleich ganz auf das Bauplanungsrecht verzichten. Schauen Sie sich doch mal wesentlich schlechtere Standorte in anderen Orten an. Teils weisen die Märkte gute Architektur auf, teils sind sie in Erdgeschossen von Mehrfamilienwohnhäuser, in denkmalgeschützen Gebäuden oder auch in Ober- oder Untergeschossen untergebracht – und warum? Wohl nicht weil diese Orte den Markteigentümern freie Hand gelassen haben wie Sie. Ihre Angst Herr Serdani, daß hier ein Investor abspringen könnte, ist nichts anderes als die Kaschierung von Unwissen.
4. Herr Neumann. Sie können mich schon gar nicht mehr enttäuschen. Es gibt nun einmal Baurechtsbegriffe. Und Sie führten ja richtig aus, daß der Begriff „über angrenzenden Gelände“ interpretierbar wäre. Sie sollten wissen, daß man Bebauungspläne aufstellt, um Rechtssicherheit zu bekommen, und nicht dazu, Interpretationsspielräume zu eröffnen, damit Rechtsanwälte Geld verdienen können.
Ich rate auch wegen weiterer Fehler und Unzulänglichkeiten zur Überarbeitung der Beschlußvorlage. Vielleicht überlegen sie mal, ob es nachhaltig und wirtschaftlich ist, alle 10 Jahre wie hier beim Lidl oder auch beim Aldi neue Gebäude zu bauen. Wir werden diese Vorlage aus formalen, rechtlichen und städtebaulichen Gründen ablehnen.

Kommentar LIZ Rede von Peter Janßen auf der Stadtverordnetenversammlung zum Solarfeld zwischen Segelflugplatz und Landesgrenze am 14.2.2017:
Die Mehrheit hat gegen unsere Stimme das Klimaschutzkonzept beschlossen. In diesem wird ausschließlich empfohlen Photovoltaik auf Dächern zu installieren. Landwirtschaftliche Flächen hierfür zu nutzen steht also dem von Ihnen beschlossenen Klimaschutzkonzept entgegen. Auf den Verweis meiner Frau auf ausreichende Flächen z.B. im Gewerbegebiet-Süd reichte Bürgermeister Burelbachs Vorstellungsvermögen nur zur Verwendung von dortigen Freiflächen zum Nachteil etwaiger Gewerbesteuereinnahmen von ansiedlungswilligen Unternehmen. Diese fehlende Kreativität wird auch bei Ihrer Verweigerungshaltung gegenüber zeitgemäßen Anpassungen der Gewergebietsplanung deutlich. Es gibt dort ausreichend Flächen, ob durch Überbauung versiegelter Rangierflächen oder Nutzung der großflächigen Flachdächer. Es müßten nur Eigentümer mit Trägern der Energiewirtschaft zusammengebracht werden, wenn man schon nicht bauplanungsrechtlich vorgehen will. Aber komplette Fehlanzeige bei unserer politischen Mehrheit – Schade.
Am vorletzten Montag auf der landwirtschaftlichen Woche formulierte der hessische Wirtschaftsminister AlWazir von den Grünen als Ziel der hessischen Landesregierung den Flächenverbrauch zu reduzieren. Hierbei will er von den Landwirten, daß diese das in den Debatten vor Ort durchsetzen. Und was passiert hier: seine eigenen Parteimitglieder stimmen in Heppenheim ständig für weiteren Flächenverbrauch, ebenso wie die CDU, die ja den Ministerpräsidenten stellt, unter Ignorierung der Wortbeiträge der Ortslandwirte.
Und wenn man jetzt die auserkorene Fläche ansieht. Da ist man schon über die Förderungspolitik erstaunt. Da wird die landschaftszerschneidende optische wie bauliche Wirkung der Bundesautobahn mit parallellaufender Industriealisierung noch betont. Der Wildwechsel und die freie Landschaft, die einen ganz eigenen ökologischen Wert darstellt, wird behindert bzw. weitgehend vernichtet. Stellen Sie sich einmal vor, wenn Laudenbach das gleiche macht. Ein Siedlungsbrei von Frankfurt bis Heidelberg und darüber hinaus. Sie vernichten gerade die letzten nennenswerten Freiräume zwischen Ortschaften an der Bergstraße.
Und dann sollten Sie sich mal vergegenwärtigen was Bürgermeister Burelbach mit Ihrer Mehrheit die letzten 5 einhalb Jahre angestellt hat. Neben der Vernichtung erheblichen Stadtgrüns haben sie 77,4 ha aus der landwirtschaftlichen Nutzung entnommen bzw. sind dabei. Und dabei sind die Flächen von der Gunderslache und das Beabsichtigte an der Psychiatriegärtnerei und östlich Bruchsee nicht einmal enthalten, und auch nicht die nur noch eingeschränkt bewirtschaftbaren Flächen am Schloßberg oder Maiberg durch fehlende Wegeunterhaltung. Auch nicht enthalten sind durch Fehlentscheidungen des Magistrats unter Bürgermeister Burelbach so eingeschränkt anfahrbare land- und forstwirtschaftliche Flächen wie z.B. hinter der Erbisgasse. Das heißt, Sie haben 3 Heppenheimer Durchschnitts-Vollerwerbslandwirtschaftsbetriebe vernichtet. Und dann führt Bürgermeister Burelbach und Frau Pfeilsticker hinsichtlich des Photovoltaikflächenverbrauchs an, daß dem Landwirt an anderer Stelle mindestens gleichwertiges Land angeboten wird. Wo, sagen Sie nicht – auch auf wessen Kosten es dann geht, verschweigen Sie natürlich.
Wir werden die Vorlage ablehnen.

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Region Bergstraße
4. Februar 2017
Pressemitteilung vom 2. Februar 2017

BÜRGERMEISTERKANDIDAT Peter Janßen zur aktuellen Berichterstattung

HEPPENHEIM. Einen „Garten für die Seele“ versprach der Investor für die alte Psychiatrie und malte Bestandsbäume in seine Werbebroschüre, die jetzt nicht mehr da sind. Und wie damals bei der Kastanienfällaktion am Bahnhof glaubt der Bürger Kritikern, wie dem Stadtverordneten der WG LIZ und Bürgermeisterkandidaten Peter Janßen erst, wenn der Kahlschlag sichtbar ist und damit zu spät. Der Landeswohlfahrtsverband hat sich im Arbeitskreis mit Stadt, Kreis und Denkmalschutz um Käufer für das Alte Psychiatriegelände bemüht und sich für einen Investor entschieden, der stückweise weiterverkauft. Die entstehenden Gewinne hätte auch die öffentliche Hand in bauplanerischer Begleitung realisieren können. Eine bauplanerische Entwicklung wurde von Bürgermeister Burelbach aber abgelehnt, um einen möglichst schnellen Verkauf realisieren zu können. Ein städtebaulicher Vertrag, der die Interessen Heppenheims wahrt wurde ebensowenig geschlossen.
Der Investor will die Aussicht auf die Weinberge nicht mit Bäumen versperrt haben. Bäume, die sich in der Werbung gut machen, ökologisch wertvoll und dem Stadtbild zuträglich sind, jetzt muß man sagen, waren. Und so wird auch eine Nachpflanzung den Verlust nicht aufwiegen, wenn denn die Ausgleichspflanzung überhaupt gemacht wird, denn Ausgleichspflanzungen hält die Stadt nicht einmal selbst ein, siehe z.B. Europaplatz. So ist zu retten was zu retten ist: Bürgermeisterkandidat Peter Janßen will sich hier für eine ordnungsgemäße Verkehrserschließung einsetzen, die auch die Belange von Fußgängern und Radfahrern berücksichtigt. Auch das westlich der B3 liegende Gebiet ist zu entwickeln, Planlosigkeit und Stückwerk muß beendet werden.
Bei der Flurbereinigung sehen die Bürger jetzt das gleiche Ergebnis planlosen Vorgehens. Ein Ergebnis, das auch Bürgermeister Burelbach zu vertreten hat, der sich jetzt auch noch eine Erste Stadträtin gönnt, die dies alles still mittrug. Jetzt sollen die baulichen Maßnahmen abgeschlossen sein? Wo sind die Aussichtsplätze, die Wegesicherheit bei Drosselbergweg, Staig und Höhenweg? Die Natur ist schneller und überwuchert mangels Pflegekonzept schon wieder einiges. So bleibt es eine einzige Steuergeldverschwendung. Eine sachgerechte Planung hätte ein besseres Ergebnis erzielt. Die untragbaren Zustände, auch z.B. am Maiberg will Peter Janßen gemeinsam mit Anliegern und allen engagierten Bürgern lösen.
Beim Ärztehaus, das entgegen der öffentlichen Darstellung allein von der LIZ abgelehnt wurde, wird ähnliches entstehen. Eine anspruchloses Bauwerk. Eine Haltestelle an der falschen Stelle, die nur in zeitraubenden Kurvenfahrten zu erreichen ist, ein Fertigparkhaus dessen Architektur und Lärm sich negativ auf das nahe gelegene Hotel und Naherholungsgebiet auswirken wird. Vertane Chancen. Aber was soll man von politischen Mehrheiten erwarten, die das Kreiskrankenhaus abwirtschafteten, bis es verkauft werden mußte. Auch in diesem Gebiet gibt es noch Gestaltungsbedarf, der auf Lösung wartet: Kreuzung
Tiergartenstraße/Bürgermeister-Metzendorfstraße, Bruchseegebiet, Umgehungsstraße mit überörtlichem ÖPNV-Konzept … . Die in diesem Bereich jetzt von Bürgermeister Burelbach unterstützte Vernichtung von 10 ha landwirtschaftlicher Fläche für eine Photovoltaikanlage, die die trennende Wirkung der Autobahn noch verstärkt, kann nicht im Interesse von Heppenheim sein. Eine Nutzung der großflächigen Flachdächer im Gewerbegebiet scheint da sinnvoller. Es gilt die Interessen von Heppenheim, den Eigentümern und der Energiewirtschaft zusammenzubringen – was Peter Janßen als Bürgermeister angehen wird.


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Starkenburger Echo
4. Februar 2017
jr

Abwahlantrag Nummer fünf

STADTPARLAMENT Fraktion WG LIZ scheitert mit Versuch, Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr aus dem Amt zu entfernen

Bleibt im Amt: Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr sollte nach dem Willen der WG LIZ abgewählt werden. FOTO: DAGMAR JÄHRLING

HEPPENHEIM. Im Sommer 2014 der damalige Vorsitzende des Bauausschusses, Jean-Bernd Neumann, und wenig später der Behindertenbeauftragte Helmut Bechtel (beide SPD), im Mai 2015 Karl-Heinz Ringleb (FWHPINI), Nachfolger von Neumann im Bauausschuss, und im Juli 2015 Horst Wondrejz (CDU), Stadtverordnetenvorsteher: Die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) hat inzwischen so etwas wie Routine entwickelt im Stellen von Abwahlanträgen gegen Kollegen aus der Stadtpolitik. Jetzt war Susanne Benyr an der Reihe, CDU, und seit der Kommunalwahl vom März 2016 Stadtverordnetenvorsteherin. Routiniert auch das Ergebnis in der Stadtparlamentssitzung vom Donnerstagabend: Außer WG LIZ wollte niemand am Sessel der Parlamentschefin sägen – zwei Stimmen für, 32 Stimmen gegen die Abwahl.
Ganze Liste von „Verfehlungen“
WG LIZ-Fraktionsvorsitzender Peter Janßen hatte eine ganze Liste von „Verfehlungen“ parat, die sich Benyr habe zuschulden kommen lassen. Benyr agiere parteiisch, benachteilige die Fraktion systematisch, lasse sich von ihrer Partei einspannnen, zeige offensichtliche Mängel in der Amtsführung, selbst bei Abstimmungen müsse sie sich immer wieder korrigieren. Ihr fehle es an „Größe“, sie sei ein schlechtes Vorbild als Stadtverordnetenvorsteherin, die die Gesamtheit und die Würde des Parlaments repräsentieren solle, die unparteiisch und gerecht zu agieren habe.
Vorwürfe, die die anderen Fraktionen nicht mittragen. CDU-Fraktionschef Jürgen Semmler nahm die Parteifreundin in Schutz und warf Janßen seinerseits vor, „in einer eigenen Welt“ zu leben, in der dieser sich als „Heilsbringer“ sehe, ohne den Heppenheim im Chaos versinke. Er bedauere, dass die Stadtverordnetenvorsteherin nicht konsequent von ihrem Hausrecht Gebrauch mache und Janßens verletztende und beleidigende Einwürfe sanktioniere.
„Gut repräsentiert“ durch Benyr sieht sich auch FDP-Fraktionschef Christopher Hörst, Janßen betreibe Fundamentaloppostion, nur um zu zeigen, „wie dumm wir doch alle sind.“
Rückenstärkung erhielt Benyr aber auch von den Freien Wählern, der SPD und den Grünen, die Benyr eine gute Sitzungsführung bescheinigten (Bernd Neumann, stellvertretender SPD-Fraktionschef), sich „fair behandelt“ fühlen (Franz Beiwinkel, GLH-Fraktionschef) oder ihr „volles Vertrauen“ (Hubert Vettel, FWHPINI-Fraktionschef) aussprachen.


Kommentar LIZ Der Abwahlantrag
incl. Begründung steht unter ANTRÄGE der WG LIZ
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Starkenburger Echo
4. Februar 2017
jr Kommentar / mam Bericht

Christine Bender ist gewählt

HEPPENHEIM. Heppenheim hat eine hauptamtliche Erste Stadträtin. Die Stadtverordnetenversammlung hat Donnerstagnacht nach fast dreistündiger und teilweise mit Angriffen unter der Gürtellinie geführten Diskussion die 50 Jahre alte Bauingenieurin und Sozialdemokratin Christine Bender in dieses Amt gewählt. Bender erhielt 21 Ja-Stimmen - eine weniger als Mitglieder der großen Koalition aus CDU und SPD anwesend waren. Der von der GLH vorgeschlagene Gegenkandidat, der 52 Jahre alte Architekt und Stadtplaner Robert Ahrnt bekam zehn Ja-Stimmen. Es gab vier Nein-Stimmen auf den 35 abgegebenen Stimmzetteln.
Der Vorsitzende Hermann Peter Arnold (CDU) schilderte die Arbeit des Wahlvorbereitungsausschusses, bei dem acht Bewerbungen eingingen. Zuletzt blieben vier Bewerbungen übrig. Der Ausschuss habe sich mit sechs gegen vier Stimmen für Bender ausgesprochen.
Die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Pfeilsticker hob Benders berufliche und menschliche Qualifikationen hervor. Sie sei die beste Bewerberin für das Amt angesichts der anstehenden Großprojekte. Als Bauingenieurin und Gutachterin für Immobilien wisse sie, welche Schwachstellen beim Bau auftreten könnten. Durch ihre Erfahrung mit Kläranlagen könne sie den Eigenbetrieb Stadtwerke betreuen. Sie sei um Konsens bemüht und überzeuge mit Teamfähigkeit und ihrer ruhigen und ausgeglichenen Art. Jean-Bernd Neumann hob die Verwurzelung Benders in Heppenheim und ihre kommunalpolitischen Erfahrungen hervor. Alle anderen Kandidaten müssten „Heppenheim erst lernen“.
Franz Beiwinkel (GLH) lobte die Qualifikationen Robert Ahrnts, der die Anforderungen an das Amt am besten erfülle. Er habe in vielfältigen Positionen in Bauaufsicht und Bauleitplanung im Kreis Darmstadt-Dieburg und der Stadt Darmstadt gearbeitet, habe Verkehrsgutachten angefertigt und sei im Vorstand des Bauvereins tätig gewesen. Er sei Mitglied der Grünen, ohne ein Mandat zu haben. Seit Januar 2016 leitet er das Amt für Stadtentwicklung und Umweltplanung in Viernheim.
Die FDP brachte überraschend den als Ingenieur bei Hessen Mobil in Frankfurt beschäftigten CDU-Fraktions- und -Stadtverbandsvorsitzenden Jürgen Semmler als Kandidaten ins Spiel, für den sich auch FWHPINI aussprach. FDP-Fraktionsvorsitzender Christopher Hörst begründete den Vorschlag über eine halbe Stunde mit einer Suada gegen die SPD, den früheren Ersten Stadtrat und Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) und die Presse. Bender sei zwar eine „äußerst sympathische Person“, doch es fehle ihr an Führungserfahrung für über 250 Mitarbeiter. Er wolle nicht, „dass der Mensch unter der Verantwortung bricht und scheitert“. „Frau Bender erfüllt im Vergleich mit anderen Bewerbern die wenigsten der gestellten Kriterien“, sagte auch Hubert Vettel (FWHPINI). Wie solle sie jetzt die Projekte umsetzen, die die SPD jahrelang torpediert habe.
Ähnlich äußerte sich Peter Janßen (WG LIZ), der jedoch in teils ehrenrühriger Weise über angeblich fehlende Qualifikationen und angeblich fehlende Zeugnisse Benders sprach. Neumann drohte daraufhin mit juristischen Konsequenzen.
Semmler lehnte eine eigene Kandidatur ab. Er stehe für Verlässlichkeit, Geradlinigkeit und Vertrauen. Er führe seine Fraktion „nicht in eine Wahl, die so ungewiss ist, wie die Ziehung der Lottozahlen“ und er lege sein berufliches Schicksal nicht in die Hand von 36 Stadtverordneten, die sich ideologisch und emotional leiten ließen. Semmler erinnerte daran, dass nach der Kommunalwahl im März 2016 die Bildung einer bürgerlichen Koalition gescheitert war. Hörst habe damals zu hoch gepokert und es habe scheinbar unüberwindliche Gegensätze zwischen FDP und FWHPINI gegeben, mit denen die CDU von 2011 bis 2016 eine Koalition gebildet hatte.
Wegen der fortgeschrittenen Zeit nach 23 Uhr konnte nach der Wahl der nächste Tagesordnungspunkt, die Vereidigung und Amtseinführung der neuen Hauptamtlichen nicht mehr aufgerufen werden. Einer der ersten Gratulanten in einer langen Reihe war Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), mit einem Blumenstrauß. Christine Bender ist nach mehr als elf Jahren Pause die erste Hauptamtliche auf dem Posten und die erste Frau. Ursprünglich war die Wahl für Anfang Dezember vorgesehen; sie musste jedoch wegen Formfehlern bei der Gründung des Ausschusses verschoben werden.
Die Stadtverordnetenversammlung will am Dienstag, 14. Februar, ab 18 Uhr, weiter tagen.

BIOGRAPHIE
                                                                                                       
Christine Bender ist im März 1966 in Darmstadt geboren. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Bender schloss 1991 ein Studium des Bauingenieurwesens an der TU Darmstadt ab und arbeitete sehs Jahre in der Projektsteuerung in der Siedlungswasserwirtschaft in Frankfurt. Von 1998 bis 2004 nahm sie Erziehungsurlaub. Nach der Fortbildung zur Gutachterin für Grundstücke und Immobilien arbeitete sie freiberuflich und seit 2015 im Gutachterausschuss der Stadt Mannheim. Sie ist seit 22011 für die SPD im Stadtparlament.

KOMMENTAR
                     Trickreich                    
Von Jürgen Reinhardt zur Stadtratswahl
Christine Bender von der SPD ist die neue, hauptamtliche Erste Stadträtin Heppenheims. Und dies ist nicht, wie Christopher Hörst von der FDP im Stadtparlament in seinem gut halbstündigen Diskussionsbeitrag verbreitete, Ergebnis einer von der Zeitung betriebenen Kampagne. Es ist vielmehr das Ergebnis des Unvermögens seiner Partei (und des der anderen kleinen Parteien), die nach der Kommunalwahl im März 2016 gebildete große Koalition aus CDU und SPD zu verhindern.
Ergebnis des Unvermögens der kleinen Parteien
Dass dieses, von beiden Parteien nicht herbeigewünschte Bündnis auf einem vertraglich festgelegten Geben und Nehmen fußt, dürfte, zumal in Parlamentarierkreisen, allgemein bekannt sein. Hierzu gehört auch die - natürlich politisch motivierte - Wahl der Genossin durch die Konservativen.
Mag sein, dass ein anderer Bewerber oder eine andere Bewerberin qualifizierter gewesen wäre. Der oder die wäre aber nur in anderen Mehrheiten zu haben gewesen. Und ob es in diesem Fall ausschließlich um Qualität gegangen wäre, darf bezweifelt werden, wie Hörst mit seinem Personalvorschlag Jürgen Semmler deutlich machte. Trickreicher geht nicht.


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Bergsträsser Anzeiger
3. Februar 2017
jr

Wegen Mängeln gegen Ärztehaus gestimmt

HEPPENHEIM. Die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) hat in einer Pressemitteilung auf unseren Artikel „Ende des Jahres soll der Bau stehen“ (ECHO vom Donnerstag, 2. Februar) reagiert und darauf hingewiesen, dass sie als einzige am 10. Oktober 2015 gegen das Ärztezentrum gestimmt habe. Der damalige Beschluss, so WG LIZ, sei mit 32 Ja-Stimmen gegen die zwei Stimmen der damaligen LIZ.LINKE-Fraktion gefasst.
Als LIZ habe man unter anderem stadtgestalterische Mängel, mangelhafte und wenig zukunftsorientierte ÖPNV-Anbindung (etliche Kurvenfahrten mit unnötigem Zeitverlust, fehlende Anbindung der Vitos ...), die Lage des Parkhausneubaus mit negativen optischen und akustischen Auswirkungen, fehlende Berücksichtigung der Verkehrsflüsse in Gutachten des Bauleitplanes und Verkehrsentwicklungsplan, negative Auswirkungen auf die Innenstadt und fehlenden gestaltenden Städtebau kritisiert.

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Bergsträsser Anzeiger
2. Februar 2017
jr

Wichtige Wahl

Parlament: Der neue Stadtrat wird bestimmt
HEPPENHEIM. Wichtigster Tagesordnungspunkt der öffentlichen Stadtverordnetenversammlung, zu der am Donnerstag, 2. Februar, um 18 Uhr in den Kurfürstensaal des Amtshofes eingeladen wird, ist unter Punkt 8.1 die geplante Wahl der SPD-Stadtverordneten Christine Bender zur hauptamtlichen Ersten Stadträtin. Ursprünglich sollte noch im alten Jahr gewählt werden; wegen Formfehlern musste der Termin aber verschoben werden. Ein Antrag der Fraktion WG LIZ zur Änderung der Hauptsatzung wird laut Tagesordnung erst später, unter Punkt 8.7 behandelt: Die Wählergemeinschaft will festlegen, dass das Amt des Ersten Stadtrats weiter ehrenamtlich besetzt wird. In den Ausschüssen gab es hierfür keine Mehrheit; auch wenn der Punkt vorgezogen werden sollte, wird er die Wahl wohl nicht mehr verhindern können.
Weitere Themen des Parlaments sind unter anderem ein Abwahlantrag von WG LIZ gegen Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU), der Magistratsbericht durch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), aktuelle Anfragen, die Erweiterungspläne des Lidl-Marktes und eine Fotovoltaik-Anlage am Flugplatz.

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Bergsträsser Anzeiger
28. Januar 2017
jr

Erster Stadtrat: WG LIZ scheitert mit dem Antrag, das Amt weiterhin ehrenamtlich besetzen zu lassen

Hauptamtlich ins Rathaus

HEPPENHEIM. Auch der (voraussichtlich) letzte Versuch, die Wahl eines hauptamtlichen Ersten Stadtrats zu verhindern, ist gescheitert - erwartungsgemäß. Dass eine Mehrheit einem Antrag der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) folgen würde, nach dem in der Hauptsatzung aus dem „hauptamtlicher“ ein „ehrenamtlicher“ Erster Stadtrat werden sollte, war wenig wahrscheinlich.
Im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss (HFW) gab es denn auch nur eine Stimme für die Satzungsänderung - die der WG LIZ-Stadtverordneten Ulrike Janßen nämlich. Alle anderen Ausschusskollegen stimmten gegen den Antrag.
Am kommenden Donnerstag, 2. Februar, steht nach elf Jahren Unterbrechung wieder die Wahl eines zweiten hauptamtlichen Magistratsmitgliedes auf der Tagesordnung des Stadtparlaments. Kandidatin für den Posten ist die 50-jährige SPD-Stadtverordnete Christine Bender. Die gelernte Bauingenieurin ist Vorsitzende des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses und sollte eigentlich bereits Ende vergangenen Jahres gewählt werden. Die SPD ist Koalitionspartner der CDU. Zusammen haben die Fraktionen eine satte Mehrheit im Stadtparlament, weshalb keine Zweifel bestehen, dass Bender Heppenheims Erste Stadträtin wird.
Wahlverfahren neu aufgerollt
Der Wahlvorgang musste verschoben werden, weil es im November Formfehler bei der Besetzung des (aus dem Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss gebildeten) Wahlvorbereitungsausschusses gegeben hatte: Die Schriftführerin war zwar ordnungsgemäß für den HFW, nicht aber für den neu gebildeten Ausschuss gewählt worden. Nachdem sich die Fraktion WG LIZ bei der Kommunalaufsicht beschwert hatte, musste das Verfahren gestoppt und neu aufgerollt werden. Die Probleme dürften inzwischen ausgeräumt sein, der Wahl damit nichts mehr im Weg stehen.
Ulrike Janßen, deren Fraktionskollege und Ehemann Peter Janßen bei der Direktwahl im März gegen Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) antritt, begründete den Antrag damit, dass die anfallenden Aufgaben im Rathaus „bei sachgerechter Verwaltungsorganisation“ vom Bürgermeister allein bewältigt werden könnten: „Einer teuren hauptamtlichen Stadtratsstelle bedarf es in einer Klein-/Kreisstadt wie Heppenheim nicht“, heißt es im Antrag.
Dass sie diese Auffassung mit Zitaten des früheren SPD-Bürgermeisters Gerhard Herbert untermauern konnte, der den Posten des zweiten Hauptamtlichen abgeschafft hatte und noch bei der Bürgermeisterwahl 2011 bei 150 000 Euro jährlichen Kosten von 900 000 Euro geschwärmt hatte, die der Stadt in seinen sechs Jahren Amtszeit auf diese Weise erspart geblieben seien, macht die Angelegenheit vor allem für die SPD ein wenig unangenehm.
SPD sieht geänderte Situation
Andrea Pfeilsticker, Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Hauptausschuss, verwies allerdings auf eine gegenüber 2011 geänderte Situation, die ein Umdenken der SPD bewirkt habe. Für die mit einem hohen verwaltungstechnischen Aufwand verbundenen anstehenden Großprojekte - die Sanierungen des Metzendorfgebäudes, den Umbau des Kurmainzer Amtshofes zum Kulturzentrum und den Neubau der Nibelungenhalle am Starkenburg-Stadion - bedürfe es zur Unterstützung des künftigen Bürgermeisters sehr wohl eines zweiten Hauptamtlichen im Rathaus.

i PARLAMENT WÄHLT
Wenn die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 2. Februar, um 18:00 Uhr im Kurfürstensaal des Amtshofes zusammenkommt, steht unter Tagesordnungspunkt 8.1 auch die Wahl des Ersten Stadtrates/der Ersten Stadträtin an. Anschließend folgt die Amtseinführung.


Arbeitsplatz Rathaus: Am Donnerstag entscheidet das Stadtparlament über einen hauptamtlichen Ersten Stadtrat für Heppenheim. Ein Antrag von WG LIZ, den Posten wie in den vergangenen Jahren ehrenamtlich zu besetzen, ist gescheitert. BILD: KÖPPNER

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Bergsträsser Anzeiger
21. Januar 2017
jr


Künftig mit mehr Platz: der Lidl-Markt an der Lilienthalstraße in Heppenheim. BILD: KÖPPNER

Discouter:
Lidl investiert an der Lilienthalstraße / Bauausschuss stimmt Aufstellung eines Bebauungsplans zu

Verkaufsfläche wird verdoppelt

HEPPENHEIM. Aldi hat es vorgemacht in seinen zwei Filialen an der Tiergartenstraße und der Dieselstraße, und der Discounter-Konkurrent Lidl macht es in seiner Filiale zwischen Lilienthalstraße und Lorscher Straße nun nach: Erweiterung der Fläche, neues Konzept, attraktiveres Präsentieren der Waren.
Mit neun Ja- und einer Nein-Stimme hat Heppenheims Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss (BUS) am Donnerstagabend der Aufstellung eines Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren zugestimmt, der dem Unternehmen die Möglichkeit gibt, das bestehende Gebäude abzureißen und ein neues mit verdoppelter Verkaufsfläche hochzuziehen.
Der bestehende, gut frequentierte Markt im Gewerbegebiet Weiherhausstraße stößt laut Begründung in dem Flachbau seit geraumer Zeit an seine Leistungsgrenzen. In den beengten Räumlichkeiten fehle Platz, damit die Kunden sich freier bewegen können; aber auch die Warenauffüllung erfordere einen immer höheren Aufwand. Deshalb hat sich Lidl entschieden, das bestehende Gebäude mit 788 Quadratmetern durch ein neues mit einer Verkaufsfläche von dann 1480 Quadratmetern zu ersetzen - was den Vorgaben des Konzerns für künftige Marktstandorte entspricht, weswegen nun aber auch die Bebauungsplanänderung notwendig ist.
Weniger Stellplätze als bisher
Für den neuen Lidl, der bei einer Höhe von maximal acht Metern über eine Geschossfläche von insgesamt 2420 Quadratmeter verfügen wird, müssen einige der derzeit 118 Stellplätze geopfert werden: Nur noch 99 Parkplätze stehen künftig zur Verfügung. Auch diese Anzahl genügt den Anforderungen der Stellplatzsatzung, nach der ein Stellplatz je 15 Quadratmetern Verkaufsfläche da sein muss. Für Räder gilt ein Abstellplatz je 100 Quadratmetern Verkaufsfläche.
Mit der Erweiterung der Fläche ist laut Antrag keine Erweiterung des Warensortiments verbunden - von wechselnder „Aktionsware“ abgesehen, werde damit auch im neuen Lidl das gewohnte Angebot zu finden sein - in weniger beengten Verhältnissen allerdings. Und mit der Gefahr, so Ulrike Janßen von der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) im Ausschuss, dass kleine Läden in und um die Fußgängerzone Kunden einbüßten. Denn zu den Lebensmitteln, Getränken, Drogerieprodukten, Haushaltswaren, Wasch- und Putzmitteln sowie Schnittblumen kommen weitere „Grund- und Nahversorgungsgüter für den täglichen Bedarf“ hinzu: Zeitungen, Zeitschriften, Schreibwaren und Schulbedarf dürfen ebenfalls verkauft werden, und dies auf einer Fläche von 220 Quadratmetern. Nicht zufrieden äußerte sich Janßen über Möglichkeiten für Fußgänger wie Radfahrer, den Discounter zu erreichen.
Nur LIZ lehnt ab
Janßen äußerte sich auch kritisch, was die Vorgaben für Werbeanlagen angeht. Wohl mit Blick auf die Dimensionen einer solchen Anlage eines Fastfood-Unternehmens in der Nachbarschaft (an der Lorscher Straße), stellte sie die Frage nach den diesbezüglichen Absichten von Lidl.
Dem Antrag ist zu entnehmen, dass die Höhe höchstens sechs Meter über dem angrenzenden Gelände betragen darf. Für Janßen blieb unklar, was mit „angrenzendem“ Gelände gemeint ist und ob die Werbung nicht doch üppiger als vertretbar ausfallen könnte. Janßen war nach kurzer Diskussion die Einzige, die den Antrag ablehnte. Alle anderen anwesenden Ausschussmitglieder stimmten mit Ja.

Auch die Konkurrenz ist vertreten

 Der Discounter Lidl ist seit 1999 an der Lilienthalstraße, einer Parallelstraße zur Lorscher Straße (B 460) beheimatet.
■ Weitere Discount-Märkte bieten Aldi (einer an der Tiergartenstraße, ein weiterer an der Dieselstraße) und Netto, das über einen Markt an der Darmstädter Straße verfügt.
■ Norma hat seinen Markt an der Tiergartenstraße im vergangenen Jahr geschlossen.
■ Aldi hat seine Filialen vor Kurzem erst ausgebaut und umgestaltet; sie haben sich in Aussehen und Warenangebot „normalen“ Märkten angenähert. Lidl zieht mit seinen Plänen nun nach.
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Starkenburger Echo
14. Januar 2017
jr Kommentar / mam Bericht

Gute Nachrichten im Kurfürstensaal

RÜCKBLICK Neujahrsempfang, Rückkehrer im „Ostbahnhof“ und Risse im Putz
HEPPENHEIM Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten – heißt es mitunter in der Medienwelt. Ähnliches gilt im Politikgeschäft, wenn ein Herausforderer auf einen Amtsinhaber trifft. So wie beim Neujahrsempfang der Stadt, der am Montag Thema im ECHO war. Im Kurfürstensaal hatte Bürgermeister Rainer Burelbach, CDU, der am 12. März zur Wiederwahl antritt, erwartungsgemäß vor allem „good news“ für die Gäste. Und Herausforderer Peter Janßen, WG LIZ, einziger Gegenkandidat, dürfte es heftig gejuckt haben, seine Sicht der Dinge zu schildern. Ging aber nicht, war nicht sein Termin, bleiben noch knapp acht Wochen Wahlkampf. Man darf gespannt sein.
Schöner geworden ist er nicht, der „Ostbahnhof“, in dem die Stadt an der Siegfriedstraße Obdachlose unterbringt. Nachdem das heruntergekommende Gebäude abgerissen war, hatte man eigentlich erwartet, dass hier etwas Attraktiveres als das einstöckige Gebäude entsteht, das doch sehr an eine Baracke erinnert. Ob ein attraktiverer Bau von den Bewohnern, die in den vergangenen Tagen und Wochen eingezogen sind, honoriert worden wäre, steht auf einem anderen Blatt.
Nach wie vor äußerst attraktiv ist Heppenheims Kurfürstensaal. Aber an dem nagt der Zahn der Zeit, war am Freitag zu lesen, und Risse im Putz hatten vor Längerem schon für erhöhte Aufmerksamkeit in der Stadtverwaltung gesorgt. Der Schaden war jedoch nicht allzu groß und ist inzwischen behoben. „Kein Grund zur Sorge“ versichert der Bürgermeister, Und in absehbarer Zeit soll der Raum ohnehin entlastet werden – wenn das Kulturzentrum Amtshof verwirklicht wird.

Rainer Burelbach tritt gegen Peter Janßen an

BÜRGERMEISTERWAHL Wahlausschuss bestätigt die Zulässigkeit beider Kandidaturen
HEPPENHEIM Jetzt ist es amtlich: Der Wahlausschuss hat am Freitagnachmittag die Zulässigkeit beider Bewerbungen für die Heppenheimer Bürgermeisterwahl am Sonntag, 12. März, festgestellt. Die Heppenheimer CDU hatte bekanntlich den 51 Jahre alte Bürgermeister Rainer Burelbach vorgeschlagen; die Wählergemeinschaft „Leben im Zentrum“ (WG LIZ) setzt auf den 56 Jahre alten Architekten Peter Janßen.
Wie Wahlleiter Thomas Ehret feststellte, waren beide Bewerbungen fristgerecht vor dem 2. Januar abgegeben worden: Janßen reichte die Unterlagen am 5. Dezember ein, Burelbach am 6. Dezember. Es habe bis Fristende kleinere redaktionelle Veränderungen gegeben. Mängel, die zur Zurückweisung eines Vorschlags hätten führen können, habe es nicht gegeben, so Ehret. Die Reihenfolge der Bewerber auf dem Stimmzettel ergebe sich aus den Stimmzahlen der Parteien bei der Kommunalwahl am 6. März 2016. Die CDU hatte damals 116 190 Stimmen (37,8 Prozent) erzielt; die WG LIZ 15 756 Stimmen (5,1 Prozent). Demnach wird Burelbach auf Platz 1 der Liste stehen, Janßen auf Platz 2.
Burelbach ist in Neuerburg in der Eifel geboren, ist Bank- und Diplom-Kaufmann. Janßen stammt aus Bremen, ist Vermessungstechniker, Landespfleger und Architekt.

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Starkenburger Echo
3. Januar 2017
mam

Bürgermeisterwahl: Es gibt keinen dritten Kandidaten

Bei der Bürgermeisterwahl in Heppenheim trifft Amtsinhaber Rainer Burelbach (CDU) auf Peter Janßen (WG LIZ)

HEPPENHEIM. Bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag, 12. März, haben die Heppenheimer die Wahl zwischen zwei Kandidaten. Amtsinhaber Rainer Burelbach (CDU) trifft auf Peter Janßen (WG LIZ). Das bestätigte der Heppenheimer Wahlleiter Thomas Ehret am Montagabend nach Ablauf der Bewerbungsfrist.
Der 51 Jahre alte, gelernte Bankkaufmann und studierte Diplom-Kaufmann Burelbach strebt eine zweite Amtszeit an. Er wurde Ende September einstimmig von der CDU als Kandidat nominiert. Zu seinen größten Erfolgen zählt Burelbach, den Stillstand in Heppenheim „in vielen Dingen“, bei Einwohnerzahlen, demografischem Wandel und der Ausweisung von Gewerbe- und Wohnflächen überwunden und die Finanzen saniert zu haben.
Der 56 Jahre alte Architekt Janßen ist seit März Fraktionsvorsitzender der zweiköpfigen Wählergemeinschaft „Leben im Zentrum“ (WG LIZ) im Stadtparlament, die er 2011 mitgegründet hat. Seiner Meinung nach werden die „wunderbaren Voraussetzungen, die Heppenheim bietet“, nach wie vor ungenügend genutzt. Es fehle, „eine ganzheitliche, auf zukünftige Entwicklungen ausgerichtete Planung“ und ein Bürgermeister, der parteineutral fungiere.
Burelbach ist im Örtchen Nusbaum in der Eifel aufgewachsen. Der CDU gehört er seit 1991 an. Bevor er 2011 Bürgermeister wurde, war er seit 2007 Leiter des Kreis-Eigenbetriebs Neue Wege. Janßen ist in Bremen geboren, hat Vermessungstechniker gelernt und Landespflege und Architektur studiert. Seit 1991 lebt er mit seiner Frau Ulrike, geborene Herrmann, in Heppenheim, seit 1993 ist er als Freier Architekt tätig.
Beide Bewerber kennen sich aus dem Wahlkampf 2011. Damals schied Janßen mit 4,7 Prozent im ersten Wahlgang aus. Burelbach gewann in der Stichwahl mit 55,6 Prozent gegen Amtsinhaber Gerhard Herbert (SPD).
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Bergsträsser Anzeiger
16. Dezember 2016
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Stadtparlament: Mehrheit stimmt gegen den Wunsch der Grünen nach Schaffung einer Koordinationsstelle in der Verwaltung

Nachhaltigkeitsantrag scheitert

HEPPENHEIM. Der Wunsch der Heppenheimer Grünen nach einem „Nachhaltigkeitsbeauftragten“ und der Schaffung einer Koordinationsstelle Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit in der Stadtverwaltung erfüllt sich nicht. Wie in den Ausschüssen scheiterte die GLH auch im Stadtparlament mit einem entsprechenden Antrag. Lediglich die Fraktion selbst stimmte für den Antrag, 29 Stadtverordnete waren dagegen, drei enthielten sich der Stimme.a
Anna-Lena Groh hatte noch einmal für den Antrag ihrer Fraktion geworben. Mit Blick auf sich weltweit wiederholende Wetterkatastrophen reiche es nicht, nur von Klimaschutz zu reden. Jeder Einzelne müsse seinen Beitrag leisten, nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen sei gefragt, und dies nicht zuletzt in Heppenheim selbst. Die Grüne erinnerte auch daran, dass das Stadtparlament 2014 ein Klimaschutzkonzept beschlossen hatte - in dem auch der Posten eines Klimaschutzbeauftragten aufgeführt sei. Daher sei es nicht nachvollziehbar, wenn die Kollegen nun dem Grünen-Wunsch ablehnend gegenüber stünden.
Jean-Bernd Neumann (SPD) begründete das Nein seiner Fraktion damit, dass ohnehin jeder Mitarbeiter der Verwaltung zum sinnvollen Umgang mit den Ressourcen verpflichtet sei. Außerdem sei das Bemühen um Nachhaltigkeit in der Hessischen Gemeindeordnung verankert.
Von „politischem Aktionismus“ sprach Peter Janßen (WG LIZ). Die Stadtverwaltung verfüge bereits über Mitarbeiter, die sich um das Thema Nachhaltigkeit kümmerten.
Mehr Erfolg hatten die Grünen mit ihrem Antrag, die Skateranlage am Jugendtreff Oase (Weiherhausstraße) mit einer Beleuchtungsanlage zu versehen. Bei nur einer Enthaltung wurde dieser Antrag angenommen. Die Anlage ist ein beliebter Treffpunkt Jugendlicher und wird auch in den Abendstunden gern genutzt. In den Herbst- und Wintermonaten, wenn es früh dunkel wird, endet die Nutzung derzeit allerdings gegen 17 Uhr.

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Bergsträsser Anzeiger
15. Dezember 2016
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Stadtentwicklung: Heppenheimer Parlament bringt neuen Bebauungsplan auf den Weg / Gegenstimmen von GLH und WG LIZ / 5,72 Hektar im Westen der Kreisstadt

Alte Kaute: Ein weiteres Neubaugebiet


Wo jetzt noch Bäume stehen, soll das Neubaugebiet Alte Kaute entstehen. Links im Bild der Altbestand und einige Neubauten des Quartiers Gunderslache. BILD: KÖPPNER

HEPPENHEIM. Das Neubaugebiet Alte Kaute ist einen wichtigen Schritt weiter: In der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments wurde ein alter Aufstellungsbeschluss aus dem Jahr 2000 aufgehoben und die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Für die Einleitung des Verfahrens stimmten 26 Stadtverordnete von CDU, SPD, FDP und FWHPINI. Gegenstimmen kamen von GLH und WG LIZ. Yannick Lindner (Linke) enthielt sich der Stimme.
Erster Versuch im Jahr 2000
Bei der Alten Kaute handelt es sich um ein 5,72 Hektar großes Areal zwischen Hambach und Bürgermeister-Kunz-Straße westlich der Bahngleise. Schon 2000 gab es den Versuch, das Gelände für ein neues Wohnviertel zu nutzen - was am Ende aber nicht klappte.
Kurze Zeit später verschwanden die Pläne dann mehr oder minder in der Versenkung, obwohl sich die Stadt erhebliche Einnahmen durch den Verkauf stadteigener Baugrundstücke versprochen hatte und diese potenziellen Einnahmen auch schon für den Ausgleich des Haushalts herhalten mussten. Erst im Sommer 2015 kam das Projekt neu aufs Tapet, und nach dem Beschluss der Parlamentsmehrheit dürfte der Umsetzung nichts mehr im Weg stehen.
CDU und SPD zufrieden

In der Großen Koalition aus CDU und SPD ist man zufrieden mit der Entscheidung, die Alte Kaute jetzt endlich auf den Weg zu bringen. CDU-Fraktionschef Jürgen Semmler lobte im Stadtparlament eine „weitsichtige Verwaltung“, die mit dem neuen Verfahren für Rechtssicherheit sorge. Die Alte Kaute werde in den nächsten zehn bis 15 Jahren zur Stadtentwicklung beitragen, so Semmler.
In der Opposition sieht man das Projekt dagegen zweigeteilt: Während FDP und FWHPINI mit der Koalition stimmten, zeigten sich Grüne und die Wählergemeinschaft „Leben im Zentrum“ wenig begeistert. Peter Janßen, Fraktionsvorsitzender der WG LIZ, sprach von einer „absehbar planlosen Bebauung“, die hier drohe. Franz Beiwinkel, Fraktionsvorsitzender der Grünen Liste, bezweifelt, dass an dieser Stelle bezahlbare Wohnungen entstehen können, die dringend benötigt werden. Auch kritisierte Beiwinkel die absehbar weiten Wege, die Kinder aus dem Neubaugebiet zu Kitas und Schulen zurücklegen müssten.
Grundstücke an die Stadt?
FDP-Fraktionschef Christopher Hörst, dessen Fraktion das Projekt schon vor 15 Jahren in der damaligen Koalition mit der CDU umsetzen wollte und jetzt für den neuen Bebauungsplan stimmte, regte an, im Parlament darüber nachzudenken, ob die Stadt die Grundstücke kaufen und die Bebauung so steuern könnte.
Auch die Freien Wähler sind für das Neubaugebiet. Fraktionschef Hubert Vettel sprach von der Notwendigkeit, weitere Grundstücke für Häuslebauer zur Verfügung zu stellen. Er bezweifelte allerdings, dass sich die Alte Kaute für den Bau von Sozialwohnungen eigne: Angesichts problematischer Bodenverhältnisse, die sorgfältige Gründungen erfordern, da die unmittelbare Nachbarschaft zum Hambach trotz verstärkter Dämme für Probleme sorgen könnte, werde das Bauen hier sehr teuer werden.


Kommentar LIZ Rede von Peter Janßen auf der Stadtverordnetenversammlung am 8.12.2016:
Ein schönes Beispiel wie Bürgermeister Burelbach und seine Mehrheit arbeitet. Erst lässt man Investoren ganz in Ruhe Grundstücke aufkaufen. Wenn diese ausreichend Fläche zusammen haben, beginnt man zu deren Gunsten die Bauleitplanung, übersieht dabei aber, daß es schon längst einen Aufstellungsbeschluß gibt und meinte auf den Hinweis hin, daß man diesen zur Sicherheit halt nochmal fasst. Die Verkehrsauswirkungen dieser alten, jetzt wieder aus der Schublade geholten Planung, waren im gar nicht so lange her veröffentlichten Verkehrsentwicklungsplan, wie so vieles andere auch, natürlich nicht berücksichtigt. Frau Bender als Bau-Stadtratsaspirantin hielt damals natürlich auch hierzu den Mund, wie 6 Jahre lang auch zu allen anderen Planungen. Und so kann einem nur Angst und Bange werden, wenn man sich vergegenwärtigt, daß dann zwei Bauplanungslaien - wie Herr Burelbach und Frau Bender - zukünftig die Stadtplanung leiten sollen, die ja durch die seltsame Personalpolitik von Herrn Burelbach in der Stadtverwaltung, gänzlich verwaist ist. Und die SPD, die unter ihrem Bürgermeister Herbert das Grünzugkonzept genauso konterkarierte wie CDU-Bürgermeister Burelbach beschließt jetzt die Bebauung des vorhin unter Top 7.2 beschlossenen Grünzugs. Eine absehbar planlose Bebauung landwirtschaftlicher und der Erholung dienender Flächen, ohne die Folgekosten nur ansatzweise aufzuzeigen. Daß das bauliche Wachsen einer Stadt nicht einhergeht mit wirtschaftlichem Gewinn, kann man an etlichen Kommunen und Städten sehen, deren Schulde dann noch schneller wuchsen als die Bauten, zum Nachteil der Altbürger. Und weil diese Vorgehensweise fortgesetzt chaotisch ist und man Städtebau eigentlich anders betreibt als die hiesige Mehrheit, werden wir auch diesen Aufstellungsbeschluß ablehnen. Einen planlosen Beschluß, der Heppenheim noch teuer zu stehen kommt, ebenso wie die anderen von Herrn Burelbach ideenlos aus der Schublase gezogenen Projekte.

 
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Bergsträsser Anzeiger
10. Dezember 2016
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Stadtverordnete
Weniger Redezeit in Heppenheim
HEPPENHEIM. Bedeutet die Begrenzung der Redezeiten in der Stadtverordnetenversammlung eine Einschränkung der Rechte kleiner Fraktionen? Darum ging es am Donnerstag bei einer anderthalbstündigen, emotionalen Debatte über eine Änderung der Geschäftsordnung, bei der erstmals maximale Redezeiten für das Parlament festgelegt werden.
Eingebracht wurde der Antrag von Bürgermeister Burelbach (CDU). Verabschiedet wurde er mit 26 Stimmen von CDU, SPD, FWHPINI und FDP.

Stadtverordnetenversammlung: Nach emotionaler Debatte beschließen Parlamentarier eine Begrenzung / Opposition warnt

Mehrheit für kürzere Reden

HEPPENHEIM. Bedeutet die Begrenzung der Redezeiten in der Stadtverordnetenversammlung eine Einschränkung der Rechte kleiner Fraktionen? Darum ging es am Donnerstag bei einer anderthalbstündigen, emotionalen Debatte über eine Änderung der Geschäftsordnung, bei der erstmals maximale Redezeiten für das Parlament festgelegt werden.
Im Paragraf 22 „Beratung“ wird ein Passus ergänzt, der jeder Fraktion sieben Minuten Redezeit pro Tagesordnungspunkt einräumt; jeder Stadtverordnete darf zusätzlich zwei Minuten sprechen. Fraktionslose bekommen für eigene Anträge drei Minuten. Für Haushaltsreden gibt es zehn Minuten pro Fraktion, vier Minuten für jeden Stadtverordneten und sechs Minuten für Fraktionslose.
In der Summe stünden somit für eine Haushaltsrede 14 Minuten zur Verfügung, für den einzigen Fraktionslosen, den bei der FDP hospitierenden Yannick Mildner (Linke) sechs Minuten, erläuterte Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU).

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Wie ist es anderswo geregelt?

In Bensheim gibt es acht Minuten Redezeit pro Fraktion, zwei Minuten pro Stadtverordnetem und vier Minuten für Fraktionslose. Bei Haushaltsreden sind es 16 (Fraktion), vier (Stadtverordnete) und acht Minuten (Fraktionslose).
Im Kreistag sind es zehn Minuten für den ersten, drei Minuten für weitere Redner, fünf Minuten für Fraktionslose.
In Lorsch und Lampertheim gibt es keine Minuten-Festsetzung, aber die Regelung, dass jeder Stadtverordnete zu einem Antrag nur einmal reden soll.

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Benyr begründete den von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) eingebrachten Antrag mit „einer besseren Sitzungsökonomie“. „Andere Städte tun das schon lange“, schloss Benyr. In den Ausschüssen besprochene Anträge würden bisher im Parlament erneut ausgiebig beraten. Weil die Geschäftsordnung nach Beschluss sofort in Kraft treten sollte, stand eine große Stoppuhr bereit.
„Denkwürdiger Vorgang“
Von einem „denkwürdigen Vorgang“ sprach Christopher Hörst (FDP). „Ein Stück weit wird unser Recht als Stadtverordnete beschränkt, hier frei reden zu dürfen“, so Hörst. Dabei gehe es nur auf das Verhalten einer Fraktion (gemeint war die WG LIZ). Er habe ein Problem damit, dass der Hospitant Mildner künftig nicht mehr für die FDP sprechen dürfe. Die Große Koalition könnte auch beschließen, dass die „Mehrheit mehr redet, die Minderheit weniger“. „Wehret den Anfängen“, so Hörst. Schließlich enthalte die Geschäftsordnung bereits jetzt „alle Werkzeuge“ bis zum Ausschluss Stadtverordneter von Sitzungen. Dies müsse konsequent angewandt werden.
Die Mehrheit werde ihren Willen durchsetzen, egal, was diskutiert werde, sagte Peter Janßen (WG LIZ). Unruhe kam auf, als er die Stadtverordnetenvorsteherin scharf angriff, ihr unter anderem parteiisches Handeln und Verstöße gegen die Hessische Gemeindeordnung vorwarf und mit einem Abwahlantrag drohte. Den hatte die damalige LIZ.Linke in der vergangenen Legislaturperiode bereits ergebnislos gegen Vorgänger Horst Wondrejz (CDU) gestellt. Der Bürgermeister geriere sich als Fraktionsvorsitzender, wenn er Anträge stelle, die innere Angelegenheiten der Stadtverordneten beträfen, so Janßen weiter.
„Sie sind der Beweis, dass wir eine Redezeitbegrenzung wirklich benötigen“, konterte Benyr. Stadtverordnete hätten sich bei ihr über lange und doppelte Sitzungen beklagt. Es gehe nicht um eine Einschränkung der Demokratie, sondern um mehr Disziplin bei den Reden.
„Es gibt Reden, die sind unnötig lang, unnötig unverständlich, und manche Redner nerven“, sagte Franz Beiwinkel (GLH). Doch auch früher habe man dies erduldet. Er bezweifelte, ob man die Zeitbegrenzung wirklich brauche. „Überhaupt nicht gut“ finde er es, wenn das Ergebnis der Abstimmung vorweggenommen werde, indem die Stoppuhren schon mal aufgestellt würden.
Yannick Mildner kritisierte seine Ungleichbehandlung als Fraktionsloser. Das Parlament sei kein Wirtschaftsunternehmen, das um jeden Preis effizient sein müsse.
„Lassen Sie es uns versuchen“
„Lassen Sie es uns mal versuchen“, appellierte Andrea Pfeilsticker (SPD). Im übrigen werde Mildner mehr Zeit eingeräumt, „als anderen gewählten Stadtverordneten“.
Bei der namentlichen Abstimmung stimmten 26 Stadtverordnete von CDU, SPD, FWHPINI und FDP für die Redezeitbegrenzung; zehn Stadtverordnete von GLH, FDP, WG LIZ und Linke waren dagegen.

i Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung: 14 CDU, 9 SPD, 4 GLH, 4 FDP, 3 FWHPINI, 2 WG LIZ, 1 Linke.

In der letzten Sitzung des Jahres der Stadtverordneten im Kurfürstensaal gab es neben lobenden Worten aus der Hand von Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU) Blumen und Wein für ehemalige Mandatsträger und Magistratsmitglieder. Sieben von 21 geladenen früheren Mandatsträgern nahmen die Ehrung im kaum beheizten und deshalb zunehmend kälteren Saal entgegen, darunter der frühere Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz, Reinhard Raimund, Emina Hamann, Jürgen Fickel, Johannes Schäfer, Dr. Karl-Heinz Ringleb und Winifred Hörst.

Kommentar LIZ zur Verabschiedung ausgeschiedener Mandatsträger:
Daß überhaupt eine Verabschiedung erfolgte ging auf die zweimalige Erinnerung durch Peter Janßen (WG LIZ) zurück. Die Einladungsschreiben gingen 8 Tage vor der Stadtverordnetenversammlung  bei den Geladenen ein. Die Verabschiedung war mangels Ankündigung in der Tagesordnung nicht öffentlich bekannt gemacht, was wir (WG LIZ) als einzige Fraktion am Beginn der Sitzung kritisierten. Als Einziger wurde unser ehemaliges Magistratsmitglied Olaf Stjerna von Stadtverordnetenvorsteherin S. Benyr (CDU) nicht eingeladen. Auch sorgte Stadtverordnetenvorsteherin Benyr während einer Rede von Peter Janßen für die Aufstellung lauter Heizlüfter, die nach Protest der WG LIZ  wieder demontiert wurden. Die ungenügende Beheizung während Veranstaltungen und Stadtverordnetensitzungen ist seit Jahren bekannt, ohne daß bisher Lüfter bereitstanden (pünktlich zu ungenehmen Redebeiträgen).

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Bergsträsser Anzeiger
10. Dezember 2016
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Haushalt 2017: Stadtverordnete mit großer Mehrheit für die Satzung

Jetzt kann das Geld fließen

HEPPENHEIM. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Stadtparlament, das von der CDU/SPD-Koalition dominiert wird, war die Abstimmung am späten Donnerstagabend (die Sitzung im Kurfürstensaal endete gegen 23 Uhr) im Grunde nur eine Formalie: Der Haushalt 2017, der zum dritten Mal in Folge einen Überschuss ausweist, ist unter Dach und Fach, die Haushaltssatzung mit 24 Ja- bei 10 Nein-Stimmen beschlossen.
27 Stimmen gab es für das Haushaltssicherungskonzept, zwei dagegen, fünf Stimmenthaltungen. Für das Investitionsprogramm stimmten 24 Parlamentarier, sechs waren dagegen, der Rest enthielt sich. Beschlossen wurde auch der Wirtschaftsplan der Stadtwerke, hier gab es 32 Ja- und zwei Nein-Stimmen.
Konsequent Nein stimmten die beiden Stadtverordneten der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ), Peter und Ulrike Janßen. Fraktionsvorsitzender Peter Janßen kritisierte unter anderem die gesteigerten Ausgaben fürs Personal, insbesondere die für einen hauptamtlichen Ersten Stadtrat. Grünen-Fraktionschef Franz Beiwinkel gratulierte - „nicht ohne Ironie“ - dazu, dass es gelungen ist, 4,8 Millionen Euro für die Sanierung des Metzendorfhauses einzustellen, „dank der hessischen Steuerzahler“, die den größten Batzen der Sanierungskosten übernähmen. Beiwinkel vermisste ein „ökologisches Handeln“ im Entwurf - ein Grund, warum die Grünen das Zahlenwerk ablehnten.
Hubert Vettel, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler legte Wert darauf, dass die positive Haushaltsentwicklung vor allem ein Verdienst der alten, aus CDU, FWHPINI und FDP bestehenden Koalition sei. Auch dass wieder Investitionen in größerem Umfang getätigt würden, sei dieser Vorarbeit zu verdanken.
Jürgen Semmler, Chef der CDU-Fraktion, freute sich über die „nachhaltige Stadtentwicklung“ seit Amtsübernahme durch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Der Schuldenabbau und die positive Entwicklung des Haushaltes („wir geben nicht mehr Geld aus, als wir einnehmen“) sorgten für finanzielle Spielräume, die unter anderem für mehr Personal für Ordnungskräfte und Kindergärten genutzt würden. Andrea Pfeilsticker, Vorsitzende der SPD-Fraktion, verwies auf Forderungen ihrer Partei vor der Kommunalwahl im März, die mit diesem ersten Koalitionshaushalt erfüllt würden, wie bezahlbaren Wohnraum, den Neubau der Nibelungenhalle, Geld für ein Kulturzentrum Amtshof, den Ausbau des Grünzugs oder den Erhalt des Stadtbusses.
Auch FDP-Fraktionschef Christopher Hörst sah im dritten ausgeglichenen Haushalt in Folge so wie Vettel vor allem einen Erfolg der alten Koalition. Er zeigte sich „sehr zufrieden“ mit der Leistung Burelbachs, die allerdings nicht zuletzt dem Rückhalt in der alten Koalition zu verdanken gewesen sei.
Die Eckdaten
Der Haushalt 2017 sieht so aus:
Ergebnishaushalt: Ordentliches Ergebnis: Einnahmen 49,921 Millionen, Ausgaben 49,746 Millionen, Überschuss 175 000 Euro. Finanzhaushalt: 220 300 Euro Überschuss. Kredite für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen: 2,161 Millionen (darin enthalten 801 000 Euro aus dem Kommunalinvestitionsprogramm des Landes). Verpflichtungsermächtigungen: 1,1 Millionen.
Höchstbetrag Kassenkredite in 2017: 15 Millionen. Steuersätze für die Gemeindesteuern für 2017: Grundsteuer A 370 v.H., Grundsteuer B 370 v.H., Gewerbesteuer 380 v.H.

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Starkenburger Echo
25. November 2016
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Weil es bei der Einsetzung des Wahlvorbereitungsausschusses einen Formfehler gab, muss das Verfahren zur Besetzung der Stelle des hauptamtlichen Ersten Stadtrats im Heppenheimer Rathaus neu aufgerollt werden. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

Sessel im Rathaus bleibt frei

ERSTER STADTRAT Wahl verzögert sich wegen Verfahrensfehler im Vorbereitungsausschuss
HEPPENHEIM. Aus der geplanten Wahl der SPD-Stadtverordneten Christine Bender zur hauptamtlichen Ersten Stadträtin noch im Dezember wird nichts. Wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) gestern mitteilte, wird das Verfahren ausgesetzt und neu aufgerollt. Hintergrund ist ein Formfehler bei der Besetzung des Wahlvorbereitungsausschusses, der sich aus Mitgliedern des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses zusammensetzt: Die Schriftführerin, die ansonsten das Geschehen im Hauptausschuss protokolliert, war nicht, wie vorgeschrieben, auch in den Wahlvorbereitungsausschuss gewählt worden. Über das zweithöchste Amt im Rathaus wird nun voraussichtlich erst im Februar entschieden.
Der Vorgang ist auch deshalb unangenehm für Burelbach und die ihn stützende Koalition aus CDU und SPD, weil ihm eine Beschwerde der Fraktion WG LIZ bei der Kommunalaufsicht vorausgegangen war, in der Fraktionsvorsitzender Peter Janßen die Behauptung aufgestellt hatte, dass der Ausschuss nicht wie in der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) vorgeschrieben unter Ausschluss der Öffentlichkeit getagt habe. Im Sitzungssaal, so Janßen, hätten sich Personen aufgehalten, die nicht dem Ausschuss angehörten. Wer das war, mochte Janßen auf Nachfrage nicht sagen.
Diese Beschwerde, so Burelbach, sei seitens der Aufsichtsbehörde nach einer Prüfung zurückgewiesen worden. Allerdings habe man bei der weiteren Untersuchung des Vorgangs erkannt, dass man die für den Hauptausschuss ordnungsgemäß gewählte Schriftführerin auch für den Wahlvorbereitungsausschuss hätte wählen müssen.
Mitbewerber könnten Schadenersatz einklagen
Dies sei nicht erfolgt, der Ausschuss nicht korrekt zusammengesetzt und damit die Gefahr gegeben, dass Abstimmungen für ungültig erklärt werden könnten. Und schlimmer noch: Mitbewerber, hatten Gespräche mit Landrat Christian Engelhardt und Fachleuten des Städtetags ergeben, könnten bei einer Niederlage den Klageweg beschreiten und Schadenersatz beanspruchen. Ein Risiko, so Burelbach, das man auf keinen Fall eingehen wolle.
Aus diesem Grund wird das ganze Verfahren jetzt noch einmal gestartet. Der Wahlvorbereitungsausschuss wird sich in der kommenden Woche erneut treffen und bei dieser Gelegenheit die Schriftführerin ordnungsgemäß wählen. Danach muss die Stelle im Rathaus (die seit dem Wechsel des damaligen Ersten Stadtrats Gerhard Herbert, SPD, auf den Sessel des Bürgermeisters im Jahr 2005 nicht mehr besetzt und gestrichen war, nach einem Beschluss des Stadtparlaments aber neu geschaffen wird), noch einmal ausgeschrieben werden.
Voraussichtlich im Januar wird man dann zu einer Sondersitzung zusammenkommen müssen, so Burelbach, bevor im Februar gewählt werden kann.
Dass die Koalition ihre Kandidatin durchsetzt, scheint trotz der unerwarteten Verzögerung sicher, zumal die SPD darauf verzichtet, einen Gegenkandidaten zum wieder für die CDU antretenden Bürgermeister aufzubieten. Einziger Kandidat neben Burelbach ist derzeit Peter Janßen, der sich schon bei der letzten Wahl beworben hatte, aber gescheitert war. Beide Bewerber haben sich allerdings noch nicht offiziell beworben; Bewerbungsschluss ist am 2. Januar 2017.
Parlamentsmehrheit für die Wahl steht
Im Gegensatz zum Bürgermeister wird dessen Stellvertreter (beziehungsweise, wie in diesem Fall abzusehen ist, Stellvertreterin) nicht direkt, sondern von den Stadtverordneten gewählt. CDU und SPD verfügen im Stadtparlament jedoch über 23 (CDU 14, SPD 9) von insgesamt 37 Mandaten und haben sich auf die Sozialdemokratin Bender geeinigt. Die ist zurzeit Vorsitzende des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses und bei den Parlamentskollegen als Fachfrau anerkannt.

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Starkenburger Echo
12. November 2016
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Zweifel am Wahlverfahren

ERSTER STADTRAT Heppenheimer WG LIZ-Fraktion schaltet die Kommunalaufsicht ein
HEPPENHEIM. Die Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung soll im Dezember einen Ersten Stadtrat oder eine Erste Stadträtin wählen. Der Wahlvorbereitungsausschuss hat zuletzt am Donnerstag getagt. Peter Janßen, Vorsitzender der zweiköpfigen WG LIZ-Fraktion, hat Beschwerde bei der Kommunalaufsicht eingelegt. Er behauptet, der Ausschuss habe nicht – wie es die Hessische Gemeindeordnung (HGO) vorsieht – unter Ausschluss der Öffentlichkeit getagt. Im Sitzungssaal des Rathauses hätten sich Personen aufgehalten, die nicht dem Ausschuss angehören. Um wen es sich handelte, wollte Janßen nicht sagen.
Hermann Arnold (CDU), der Vorsitzende des Wahlvorbereitungsausschusses, wollte sich am Freitag nicht zu den Vorwürfen äußern. Mit einer Kommentierung würde er genau den Fehler begehen, den die WG LIZ-Fraktion unterstelle, sagte Arnold.
Bekannt ist, dass sich die SPD-Stadtverordnete Christine Bender um das Amt der Ersten Stadträtin bewirbt. Wie in solchen Fällen üblich, hatte ihre Partei den Namen der Bewerberin genannt, unabhängig von den Beratungen im Ausschuss.
Der Wahlvorbereitungsausschuss kann der Stadtverordnetenversammlung die Wahl eines Bewerbers empfehlen, muss dies aber nicht tun. Unabhängig von allen Formalitäten könnten selbst im Verlauf der entscheidenden Stadtverordnetensitzung weitere Bewerber benannt werden.
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Bergsträsser Anzeiger
12. November 2016
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Plätze und Straßen Heppenheims sollen attraktiv sein. Hierfür braucht es genügend Personal, weshalb CDU und SPD den Bauhof um zwei Stellen und das Ordnungsamt um eine Stelle aufstocken wollen. Das Foto zeigt den Dorfplatz Erbach, der 25-jähriges Jubiläum feiern kann und von der Koalition ebenfalls bedacht wird: Statt 7500 sollen 15 000 Euro in die Verschönerung investiert werden. BILD: KÖPPNER.

Haushaltsberatung:
CDU und SPD wollen den Baubetriebshof und das Ordnungsamt stärken

Geld für Personal, ÖPNV und Dorfplatz

HEPPENHEIM. Der Haushaltsentwurf 2017 hat die nächste Hürde genommen. In einer Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses im Rathaus sprachen sich am Donnerstagabend CDU und SPD mit sieben Stimmen für den Entwurf aus, GLH, FWHPINI und FDP enthielten sich, WG LIZ stimmte mit Nein.
Nächste Station für den Haushalt ist der Hauptausschuss am kommenden Donnerstag, 17. November. Am 8. Dezember wird im Stadtparlament endgültig über das Zahlenwerk entschieden.
Änderungswünsche hielten sich in der Bauausschuss-Sitzung in engen Grenzen. Einer davon ist die von der CDU/SPD-Koalition beantragte Aufstockung des Personals im Baubetriebshof von jetzt 39 auf dann 41 und im Ordnungsamt von 11 auf dann 12 Mitarbeiter. Das Mehr an Personal soll laut CDU-Fraktionschef Jürgen Semmler dazu dienen, einer „deutlich gewachsenen Erwartungshaltung der Bürgerinnen und Bürger im Bereich der öffentlichen Ordnung“ entgegenzukommen. Die Zusatzkräfte sollten ein Auge ebenso auf Ordnungswidrigkeiten wie Verunreinigungen im Stadtbild werfen, insgesamt mehr Präsenz zeigen.
Weitere 30 000 Euro wollen CDU und SPD für ein Konzept für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ausgeben und den Ansatz für den Erbacher Dorfplatz von jetzt 7500 auf 15 000 Euro verdoppeln: Der Platz kann bald das 25-jährige Jubiläum feiern. Gegenfinanziert werden die Zusatzkosten unter anderem durch Einsparungen bei den Sach- und Dienstleistungen der Verwaltung, die auf Antrag der Koalition um pauschal vier Prozent gekürzt werden sollen.
LIZ-Anträge ohne Chance
Keine Chance hatten dagegen Anträge von Ulrike Janßen (WG LIZ), die 30 000 Euro für Querungshilfen auf der Gerhart-Hauptmann-, der Mozart- und der Tiergartenstraße haben wollte. Auch der Wunsch nach 5000 Euro für Verdunkelung und einen Beamer für das sanierte und umgebaute Alte Rathaus in Hambach wurde abgelehnt.
Postbrücke erst 2018 dran
Zu Beginn der Sitzung hatte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) aus dem Magistrat berichtet. Ein Thema war die denkmalgeschützte Postbrücke über die alte Weschnitz, die in Zusammenarbeit mit Lorsch saniert werden soll. Während die Nachbarstadt bereits vorgeprescht ist, will man sich in Heppenheim bis 2018 Zeit nehmen, um sich Zuschüsse aus dem Denkmalschutz sichern zu können.
Mehr Fahrgäste beim Stadtbus
Erfreulichere Zahlen als früher konnte Burelbach zum Stadtbus präsentieren: Mit im Schnitt 80 Fahrgästen pro Tag konnte in diesem Jahr der bisher höchste Wert gemessen werden. Bescheidener sind die Zahlen allerdings an den Wochenenden, wenn im Schnitt (und in erster Linie samstags) 36 Mitfahrer gezählt werden.
Bauantrag Metzendorf-Gebäude
Am 6. Oktober ist der Bauantrag für das Metzendorf-Gebäude (ehemaliges Kaufhaus Mainzer) in der Fußgängerzone gestellt worden. Burelbach rechnet mit der Baugenehmigung für Ende November. Baubeginn für das Millionenprojekt wäre dann im März 2017. Einer Anregung aus der Geschäftswelt, die Fassade nach dem Aufstellen der Baugerüste zu verhüllen, erteilte Burelbach eine Absage. Eine Prüfung durch die Verwaltung habe ergeben, so Burelbach, dass die Kosten zu hoch wären: „Das Geld stecken wir lieber in die Sanierung.“
Sanierung Friedensstraße
Demnächst soll auch mit einer anderen Sanierung begonnen werden, nämlich der Friedensstraße 6 und 8. Hier sind derzeit noch eine Reihe von Obdachlosen untergebracht, die in den nächsten Tagen an die Siegfriedstraße zurückkehren sollen. Hier steht die von der Wohnbau Bergstraße neu gebaute Unterkunft, die vielen Heppenheimern unter der Bezeichnung „Ostbahnhof“ ein Begriff ist, wieder zur Verfügung.

i MEHRHEIT FÜR ETAT
Der Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss hat mit sieben Ja-Stimmen (CDU und SPD), einer Nein-Stimme (WG LIZ) sowie drei Enthaltungen (FDP, GLH, FWHPINI) neben dem Haushalt 2017 auch Investitionsprogramm und Haushaltssicherungskonzept gebilligt.

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Bergsträsser Anzeiger
11. November 2016
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Sozialausschuss: Einstimmiges Votum für Verleihsystem Nextbike von VRN / Mehr Geld für Weinmarkt

Spontan unterwegs mit blauen Rädern

HEPPENHEIM. Die Stadt soll ein Fahrradverleihsystem bekommen, wie es Bensheim bereits hat und in Lorsch und Zwingenberg geplant ist. Das hat der Sozialausschuss nun einstimmig befürwortet. Falls die Stadtverordnetenversammlung dem im Dezember auch zustimmt, wird der Magistrat Verhandlungen mit VRN aufnehmen. Wie viele Stationen mit wie vielen Rädern dafür nötig sind, muss noch geklärt werden.
Der Magistrat habe den Antrag ebenfalls befürwortet, sagte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Im Dreieck mit Lorsch und Bensheim könne das System „ganz gut funktionieren“. Es gebe aber auch Herausforderungen.
Einmal angemeldet, ermöglicht es Nextbike den Nutzern, spontan und flexibel die blauen Fahrräder abzuholen und an anderen Stationen wieder abzugeben. Das kostet einen Euro pro halber Stunde bei einem maximalen Tagessatz von neun Euro. In Bensheim gibt es derzeit acht Stationen mit ursprünglich je acht Rädern, unter anderem in der Innenstadt, am Rathaus, am neuen Fachmarktzentrum auf dem Güterbahnhofgelände und an den Bahnhöfen in Bensheim und Auerbach. Bensheim zahlt dafür 28 500 Euro Zuschuss im Jahr an den VRN. Ulrike Janßen (WG LIZ) und Kerstin Buchner (FWHPINI) regten an, auch E-Bikes zur Verfügung zu stellen, um den Odenwald besser zu erschließen. Doch wie Christopher Herbert (SPD) erläuterte, seien die Kosten für E-Bikes sehr hoch und VRN biete sie auch nicht an.
Mehr Geld für den Weinmarkt
Auf Antrag von FWHPINI plädierte der Ausschuss mit neun Ja-Stimmen, und je einer Nein-Stimme (WG LIZ) und Enthaltung (FDP), dafür den jährlichen Zuschuss für den Weinmarkt von 11 700 auf 13 000 Euro zu erhöhen. Buchner begründete dies mit gestiegenen Kosten für Gema-Gebühren, Sanitäts- und Sicherheitsdienste. Deswegen seien bereits die Standgebühren erhöht worden.
Nach einer Diskussion um die Notwendigkeit der Erhöhung beschloss der Ausschuss auf Antrag von Franz Beiwinkel (GLH), dass der Weinmarktverein, in dem die Stadt selbst Mitglied ist, dem Magistrat einen jährlichen Rechenschaftsbericht vorlegen soll.
Beleuchtung Skateranlage
Auf Antrag der GLH soll noch einmal eine Beleuchtung für die Skateranlage im Hinblick auf Kosten, Effizienz und Haftungsfragen geprüft werden. Diese war nach einem Ortstermin zurückgestellt worden, weil Ausschussmitglieder befürchteten, dass „für eine blendfreie Beleuchtung“ die Kosten aus dem Ruder laufen, wie Christopher Herbert betonte.
Grünzugkonzept
Die Koalition aus CDU und SPD will das in Vergessenheit geratene Grünzugkonzept wieder aufleben lassen. Es beruht auf Planungen des Büros Ziegler-Machauer von 2008. Ursprünglich sollte der Grünzug vom Bruchsee über die Lorscher Straße bis zur Gunderslache reichen. Ulrike Janßen sprach von einem Torso, weil beispielsweise am Europaplatz die Fußwege über die Lorscher Straße fehlten. Beiwinkel regte an, erst einmal die Powerpoint-Präsentation des Büros zu zeigen, weil die neuen Stadtverordneten gar nicht wüssten, wo der Grünzug verlaufe.
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Bergsträsser Anzeiger
30. September 2016
mam

Nibelungenhalle: Architekt präsentiert im Sozialausschuss sechs Standortvarianten / Drei werden verworfen / Favorisierter Entwurf sieht die Überbauung einer Straße vor

Wo soll die neue Sporthalle stehen?


Am Eingang des Starkenburgstadions soll nach dem Willen des Heppenheimer Sozialausschusses der Neubau der Nibelungenhalle entstehen. Dabei würde die Straße „In den langen Äckern“ (im Bild vorne) bis zur alten Nibelungenhalle (links) überbaut. BILD: KÖPPNER

HEPPENHEIM. Für einen Neubau der Nibelungenhalle hatte sich die Stadtverordnetenversammlung bereits im Februar mit breiter Mehrheit entschieden. Am Dienstag wurden die Pläne nun erstmals im Sozialausschuss vorgestellt. Architekt Jörk Zimmermann hat den Bedarf und sechs mögliche Standort-Varianten untersucht, die jedoch alle im Starkenburgstadion liegen.
Genutzt wird die Halle derzeit von der Nibelungenschule sowie den Sportvereinen FC Sportfreunde, HC VfL und TV Heppenheim. Zudem haben unter anderem der SV Erbach, der Verein für Bewegungsförderung, der Schwimmclub, der Skiclub und das Starkenburg-Gymnasium weiteren Bedarf angemeldet.
Schule und Vereine
Zimmermann stellte fest, dass die Halle von 8 bis 22 Uhr fast täglich belegt ist, nur montags von 13 bis 14.30 Uhr gebe es noch größere Freiräume im Belegungsplan. Unter der Woche nutzen die Nibelungenschule und Vereine die Halle, am Wochenende finden dort Handball- und Basketballspiele statt. Dazu kommen bis zu 500 Zuschauer, die natürlich auch im Neubau Platz finden müssen.
Denkbar sind eine Zweifachhalle von 22 mal 45 Metern oder eine Dreifach-Halle von 27 mal 45 Metern Fläche. Neben der Größe schreiben DIN-Normen auch vor, wie viele Duschen und Toiletten dafür einzuplanen sind. Hinzu kommen ein Raum für Lehrer, Trainer und Schiedsrichter sowie Platz für Geräte und Putzmittel. Die kleinstmögliche Halle hätte eine Fläche von 1250 bis 1900 Quadratmetern, die größte 2250 bis 2900 Quadratmeter. Letztere beinhaltet weitere Toiletten sowie Umkleide- und Abstellräume aus dem ebenfalls sanierungsbedürftigen Vereinsheim des Starkenburgstadions. Für diesen Baukörper hat Zimmermann sechs mögliche Standorte im Stadion gesucht, von denen Magistrat und Ausschuss jedoch drei gleich wieder verwarfen.
Konflikte vermeiden
Die beiden Standorte östlich des Kunstrasenplatzes sowie nördlich des Rasenplatzes in Richtung Nibelungenstraße befänden sich zu nah an Wohnhäusern, was mögliche Nachbarschaftskonflikte mit sich bringe. Der südlichste Standort an der Stadionstraße würde die Rollschuhbahn überbauen. Zudem würde der Neubau an diesen Platz ohnehin nur knapp passen, so der Architekt.
Weiterverfolgt werden sollen drei Standorte direkt am Eingang des Stadions an und teilweise auf der Straße „In den langen Äckern“. Favorit ist nun Variante 2, ein Neubau neben der Stadiongaststätte, diagonal zur alten Nibelungenhalle und östlich des Rasenplatzes. Dafür müssen der Basketballplatz und die Straße „In den langen Äckern“ überbaut werden. Diese würde zur Sackgasse.
„Diese Variante hat eine große Mehrheit im Magistrat gefunden“, sagte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Dafür spreche die zentrale Lage mit guter Anbindung an das Hauptspielfeld und den Kunstrasenplatz, so Architekt Zimmermann. „Zudem ergibt sich daraus die Möglichkeit, einen neuen Eingang für das Stadion zu definieren“.
Nur auf den ersten Blick günstiger
Auf den ersten Blick kostengünstiger ist Variante 4, eine Halle zwischen Kunstrasenplatz und „In den langen Äckern“, die die Straße nicht überbauen würde. Stattdessen müsste aber ein Rasentrainingsplatz verlegt werden, was den Kostenvorteil wieder aufwiegen könnte. „Der Rasenplatz ist stark frequentiert“, gab Christine Bender (SPD) zu bedenken. Sie sprach sich ebenso wie weitere Ausschussmitglieder für Variante 2 aus.
Ulrike Janßen (WG LIZ), die den Neubau als einzige völlig ablehnt, warf die Frage auf, warum dieser nicht Sache des Kreises sei, wenn die Nibelungenschule die Hälfte der Hallenzeiten in Anspruch nehme. Bürgermeister Burelbach erläuterte daraufhin, dass der Kreis Bergstraße stark an einem Neubau interessiert sei, selbst aber nur eine kleine Halle für eine Grundschule finanzieren könne. „Gespräche über die finanzielle Beteiligung des Kreises laufen“, so Burelbach weiter. Mit zehn Ja- gegen eine Nein-Stimme der WG LIZ beschloss der Ausschuss, die drei Neubauvarianten am Eingang des Stadions weiterzuverfolgen.


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Starkenburger Echo
28. Oktober 2016
ai

Kandidat Peter Janßen

HEPPENHEIM . Peter Janßen tritt am 12. März bei der Bürgermeisterwahl in Heppenheim als unabhängiger Kandidat an. Diese Zeitung hatte versehentlich berichtet, Amtsinhaber Rainer Burelbach (CDU) sei bisher der einzige Kandidat.

Janßen ist Vorsitzender der zweiköpfigen Fraktion Wählergemeinschaft „Leben im Zentrum (LIZ)“ in der Stadtverordnetenversammlung. Janßen wurde 1960 in Bremen geboren. Er hat den Beruf des Vermessungstechnikers gelernt, in Berlin und Kassel Landespflege und Architektur studiert und 1987 und 1989 mit Ingenieurs- und Universitätsdiplom abgeschlossen. Nach mehreren Stationen als Angestellter ist er seit 1993 als freier Architekt tätig. Seit 1991 lebt er mit seiner Frau Ulrike in Heppenheim. Janßen war bereits 2011 gegen Gerhard Herbert (SPD) angetreten, aber mit 4,7 Prozent im ersten Wahlgang ausgeschieden.

Peter Janßen BILD: LIZ
Peter Janßen 28.10.2016

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Bergsträsser Anzeiger / Starkenburger Echo
12. Oktober 2016
mam

Auch Bürger sollen künftig mitreden



Seltene Gäste: Zur Fortsetzung ihrer Sitzung vom Donnerstag kamen Heppenheims Stadtverordnete erneut zusammen, diesmal in Ober-Laudenbach. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. ... Mit 14 zu 12 Stimmen wurde gebilligt, dass die Nutzung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat bei Neuverpachtungen landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzter städtischer Fläche vertraglich ausgeschlossen wird. Obwohl in der CDU Skepsis herrscht, was die Schädlichkeit des Mittels angeht, stimmten auch eine Reihe von CDU-Stadtverordneten dafür. Unterstützung für den GLH-Antrag kam von der WG LIZ, die eine Verbindung zum Einsatz des Giftes Agent Orange während des Vietnamkrieges zog.
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Starkenburger Echo
8. Oktober 2016
mam

Freie Bahn für Baugebiet Nordstadt II

PARLAMENT Stadtverordnete fassen Satzungsbeschluss / Ja zum Ersten Stadtrat
HEPPENHEIM. Mit großer Mehrheit hat die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag den Satzungsbeschluss für das Baugebiet Nordstadt II gefasst. Nach der amtlichen Bekanntmachung tritt der Bebauungsplan für das 12,6 Hektar große Gebiet in Kraft.
In Heppenheims größtem Baugebiet sollen zwischen Bahnlinie, B 3, Nordstadt I und Gunderslachstraße um die 332 Wohneinheiten entstehen, überwiegend Einzel- und Doppelhäuser. Nur zur Bahn hin sind 28 Reihenhäuser geplant, an die sich zwei Mehrfamilienhäuser mit bis zu 65 Wohnungen anschließen.
Für den Satzungsbeschluss stimmten 29 Stadtverordnete von CDU, SPD, FWHPINI, FDP und GLH, bei zwei Nein-Stimmen der WG LIZ und vier Enthaltungen von GLH und FDP. Die Behandlung der Anregungen aus der öffentlichen Beteiligung billigten 32 Stadtverordnete, bei zwei Nein-Stimmen und einer Enthaltung. Nach der ausführlichen Diskussion in den Ausschüssen wurden die Beschlüsse ohne große Aussprache gefasst.
Hubert Vettel (FWHPINI) erinnerte an die beabsichtigte Vergabe der Bauplätze nach sozialen Kriterien, um die sich eine Magistratskommission kümmern soll.
Ulrike Janßen (WG LIZ) kritisierte erneut den „fachlich falschen“, teilweise anmaßenden oder widersprüchlichen Umgang mit den Anregungen der Bürger und das insgesamt „konzeptionslose Vorgehen“. Bedauerlich sei auch der Verzicht von Projekten zur ökologischen Aufwertung in Heppenheim. Stattdessen würden für 70 000 Euro Grünflächen in Alsbach-Hähnlein verbessert.
Ebenfalls mit großer Mehrheit von 34 Ja- bei zwei Nein-Stimmen (WG LIZ) befürworteten die Stadtverordneten eine Änderung der Hauptsatzung, die nun einen hauptamtlichen Ersten Stadtrat vorsieht. Bisher ist diese Position ehrenamtlich mit Christoph Zahn (CDU) besetzt. Dazu wird die Zahl der Stadträte auf neun erhöht. Überfraktionell bestehe Einigkeit, dass ein zweiter Hauptamtlicher für die Erledigung der Geschäfte notwendig sei, betonte Jürgen Semmler (CDU). Eine Kandidatenkür kurz vor Bürgermeisterwahl am 12. März sei wenig sinnvoll, widersprach Peter Janßen (WG LIZ). Die Koalition solle endlich die Karten offenlegen, wen sie benennen wolle.


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Starkenburger Echo
8. Oktober 2016
jr

Ideen gesucht

EUROPAPLATZ Parlament will Areal optisch aufwerten / Bauantrag für Kaufhaus Mainzer

Schön ist anders: Der Europaplatz in Heppenheim. Ein Ideenwettbewerb soll Gestaltungsalternativen ausloten Foto: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. „Der Magistrat schreibt einen Ideenwettbewerb zur optischen Aufwertung der Außenansicht des Europaplatzes aus. Kleinere Preisgeldbeträge könnten zur Teilnahme interessierter Bürger, Vereine und Institutionen anregen.“ Der große Wurf ist es nicht, was am Donnerstagabend im Stadtparlament beschlossen wurde. Aber der Antrag der SPD-Fraktion war der einzige von vier Anträgen, der (die SPD koaliert mit der CDU) eine Mehrheit erhielt: 27 Ja-Stimmen, fünfmal Nein und vier Enthaltungen.
Einig waren sich alle Fraktionen, dass mit dem Gelände am Rand der Lorscher Straße (B 460) dringend etwas geschehen muss. Seitdem das 44 000 Quadratmeter große Areal für den Hessentag 2004 hergerichtet wurde, ist – außer dem Hessentag – nicht allzu viel passiert auf der Fläche: Ein Auftritt des damaligen Formel 1-Weltmeisters Sebastian Vettel, zwei, drei Gewerbemessen, wenige Zirkusauftritte. Kein Wunder, dass man sich Gedanken darüber macht, wie der Europaplatz sinnvoll genutzt werden kann.
Am radikalsten wollte die FDP an das Problem herangehen, die in ihrem Antrag ein Wohn- und Kleingewerbegebiet zwischen Lorscher Straße und Steinern Weg für den größeren westlichen Teil des Platzes anregte. Die Grüne Liste setzte sich für die Renaturierung des östlichen Teils ein, und die WG LIZ für die Erarbeitung eines Verschönerungs- und Umnutzungskonzeptes durch den Magistrat, der hierfür einen offenen Ideenwettbewerb ausschreiben sollte.
Verträge verhindern große Veränderungen
In der Begründung ihres Antrages erinnerte die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Pfeilsticker daran, dass die Nutzung des Europaplatzes an diverse Verträge gekoppelt ist, die eine Umnutzung aus ihrer Sicht unmöglich machen. Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Semmler wies darauf hin, dass die rechtliche Lage Änderungen zumindest kompliziert macht: Die „Gemeindebedarfsfläche“, die der Europaplatz ist, dürfe ausschließlich für gemeindliche Zwecke genutzt werden – eine private Nutzung, also für Wohnbauten oder Gewerbe, so Semmler, sei nicht möglich ohne planungsrechtliche Schritte. Die wiederum für Ärger sorgen könnten, weil einige der für den Europaplatz benötigten Flächen enteignet worden seien.
Deckeln Ja, aber wenn es denn nicht anders geht, den Deckel halt doch ein wenig anheben: So oder ähnlich könnte man den Änderungsantrag verstehen, den die FDP-Fraktion überraschend zum Projekt Kaufhaus Mainzer (Metzendorfgebäude) ins Stadtparlament eingebracht hat. „Maximal“ 5,7 Millionen Euro sollten, so Fraktionsvorsitzender Christopher Hörst, inklusive der Fördersummen für Sanierung und Umbau ausgegeben werden. Sollte es dann aber doch teurer werden, könnte man noch ein wenig drauflegen – vorausgesetzt, Ausschüsse und Stadtparlament stimmen zu.
Darüber hinaus solle der Magistrat für „ein engmaschiges Projektcontrolling“ während der Arbeiten sorgen und den Stadtverordneten „monatlich Bericht erstatten.“
Der Änderungsantrag fand ebenso wenig eine Mehrheit wie der ursprüngliche Antrag der Fraktion WG LIZ, die die Planungsarbeiten für das ehemalige Kaufhaus in der Fußgängerzone „vorläufig“ einstellen lassen wollte – weil, wie Fraktionschef Peter Janßen in der schriftlichen Begründung schrieb, das „Vorergebnis ... gestalterisch anspruchslos, baurechtlich fragwürdig, unwirtschaftlich, die Finanzierung ungeklärt und die Folgekosten nicht nachgewiesen“ seien.
Sitzung wird am Montag fortgesetzt
Den Anträgen hielt Semmler entgegen, dass hier ein „Leuchtturmprojekt“ umgesetzt werde, und man zuversichtlich sei, den im Entwurf vorgesehenen Betrag von 4,796 Millionen Euro einhalten zu können. Sollten Kostensteigerungen nicht zu vermeiden sein, gehe er davon aus, dass diese sich im Bereich von nicht mehr als zehn bis 15 Prozent bewegen würden. Übrigens: Der Bauantrag für das Projekt wurde am Donnerstag beim Kreis eingereicht.

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Bergsträsser Anzeiger
30. September 2016
mam

Auch Peter Janßen geht erneut ins Rennen

Peter Janßen will bei der Heppenheimer Bürgermeisterwahl 2017 erneut als Unabhängiger kandieren. Er ist Vorsitzender der zweiköpfigen Fraktion Wählergemeinschaft “Leben im Zentrum“ in der Stadtverordnetenversammlung.
Janßen ist 1960 in Bremen geboren. Er hat in Bremen Vermessungstechniker gelernt, in Berlin und Kassel Landespflege und Architektur studiert und 1987 und 1989 mit Ingenieurs- und Universitätsdiplom abgeschlossen. Nach mehreren Stationen als Angestellter ist er seit 1993 als freier Architekt tätig. Seit 1991 lebt er mit seiner Frau Ulrike in Heppenheim.
Janßen war bereits 2011 gegen Gerhard Herbert (SPD) angetreten, aber mit 4,7 Prozent im ersten Wahlgang ausgeschieden.


Peter Janßen ARCHIV-BILD: IGIEL


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Starkenburger Echo
24. September 2016
jr

Am 12. März wird gewählt

BÜRGERMEISTER Hauptausschuss akzeptiert den Termin / Gebühren für Flohmarkt steigen
HEPPENHEIM. Am Sonntag, dem 12. März 2017, wird ein neuer Bürgermeister für Heppenheim gewählt. Da der Hauptausschuss am Donnerstagabend dem Beschlussvorschlag des Magistrats bei nur einer Enthaltung zugestimmt hat, kann man davon ausgehen, dass das Ergebnis im Stadtparlament nicht anders sein wird. Eine Stichwahl wäre zwei Wochen später, am 26. März 2017. Beide Termine waren im Ältestenrat befürwortet worden.
CDU will Burelbach am Mittwoch nominieren
Die Amtszeit von Bürgermeister Rainer Burelbach, der seine sechsjährige Amtsperiode am 1. September 2011 begonnen hat, endet am 31. August 2017. Nach den Bestimmungen der Hessischen Gemeindeordnung muss die Wahl des Bürgermeisters frühestens sechs Monate und spätestens drei Monate vor dem Freiwerden der Stelle durchgeführt werden.

Burelbach, der vor seiner Wahl den Bergsträßer Eigenbetrieb Neue Wege geleitet hatte, hat bereits seine Kandidatur angekündigt. Über seine Nominierung wird Heppenheims CDU am kommenden Mittwoch (28.) ab 19.30 Uhr im Restaurant „Gossini“ entscheiden. Zweifel daran, dass Burelbach, der vor gut fünf Jahren als Herausforderer den amtierenden Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) geschlagen hatte, von seiner Partei nominiert wird, bestehen nicht. Ob und welche Herausforderer der Amtsinhaber haben wird, bleibt abzuwarten. 2011 hatten sich neben Herbert und Burelbach als unabhängige Kandidaten der jetzige FDP-Fraktionsvorsitzende Christopher Hörst, der heutige WG LIZ-Fraktionsvorsitzende Peter Janßen und der frühere Leiter des Bürgerbüros, Gerhard Kasper, beworben. In der Stichwahl setzte sich Burelbach mit 55,6 Prozent der Stimmen gegen Herbert durch, der nach nur einer Amtsperiode mit 44,4 Prozent verabschiedet wurde.
Neben dem Termin für die Wahl des Bürgermeisters hatten die elf Mitglieder des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses eine ganze Reihe anderer Themen (27 Tagesordnungspunkte) zu besprechen, die aber zügig abgehandelt wurden.
So wurde unter anderem einer Erhöhung der Standgebühren für den innerstädtischen Flohmarkt von jetzt 10 auf künftig 15 Euro zugestimmt. Die Begründung: Seit der letzten Gebührenfestsetzung 2010 ist der finanzielle Aufwand für Hilfspersonal und Müllentsorgung bei inzwischen rund 200 Standplätzen erheblich gestiegen.
Ein weiteres Thema waren „überplanmäßige Aufwendungen“ in Höhe von 427 000 Euro im Haushalt 2016 für Personal und Versorgungsleistungen. Hier schlagen vor allem bislang private Kindergärten zu Buche, die von der Stadt übernommen wurden - die Kitas von Odenwaldschule, Nibelungenschule sowie Krümelkinderkreis. Ausgeglichen wird der Betrag durch Einsparungen und durch - wie Burelbach andeutete - offensichtlich bedeutende Mehrerträge bei der Gewerbesteuer.
Dass die Höhe des benötigten Betrages auch damit zu tun hat, dass im Bereich Soziales Mitarbeiter für den Bereich Migration/Integration eingestellt werden mussten, veranlasste Ulrike Janßen (WG LIZ) dazu, auf einen Zeitungsbericht von dieser Woche hinzuweisen. Hierin hatte der Grünen-Landtagsabgeordnete Marcus Bocklet bei einem Besuch in Heppenheim darauf hingewiesen, dass 1,3 Milliarden Euro vom Land für die Integration zur Verfügung stehen. Die Stadt, so Janßen, könne sich das Geld für das Integrationspersonal ja aus Wiesbaden erstatten lassen.

ENTLASTUNG FÜR DEN BÜRGERMEISTER
                                                                                                       
Wenn am 1. September 2017 ein neuer Bürgermeister sein Amt antritt, wird er nach zwölf Jahren erstmals wieder durch einen hauptamtlichen Ersten Stadtrat entlastet. Gestrichen wurde dieser Posten nach der Wahl Gerhard Herberts (SPD) zum Bürgermeister - Herbert war zuvor selbst Erster Stadtrat unter Bürgermeister Ulrich Obermayr (CDU).
Im Hauptausschuss, der als Wahlvorbereitungsausschuss tätig wird, sprach sich am Donnerstagabend eine große Mehrheit (neun Ja-Stimmen, eine Enthaltung, einmal Nein) für die Änderung der Hauptsatzung aus, die Voraussetzung für die Wahl eines Ersten Stadtrats ist.

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Starkenburger Echo
21. September 2016
mam



Alt und Neu: Im Vordergrund ist bereits das rötliche Betonsteinpflaster zu sehen, das ab Oktober auch im südlichen Graben verlegt werden soll. Bis zum Fastnachtsumzug am 26. Februar soll alles fertig sein. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

Neues Pflaster für Graben Süd

BAUPROJEKT Ab Anfang Oktober wird die Umgestaltung im letzten Abschnitt fortgesetzt
HEPPENHEIM. Anfang Oktober beginnt der Umbau des südlichen Teil des Grabens in Heppenheim. Dabei werden die Pflasterung und Fahrbahnen an den bereits abgeschlossenen nördlichen Teil angeglichen, wie der für Tiefbau und Flurneuordnung zuständige Fachbereichsleiter Hans-Christian Fleischmann im Bauausschuss erläuterte. Bis zum Fastnachtsumzug 2017, das ist am Sonntag, 26. Februar, solle alles fertig sein. Die Submission ist beendet, nun müsse aus den angeboten das wirtschaftlichste ausgewählt werden.
Wie im Norden wird für die Gehwege buntes Betonsteinpflaster verwendet, für die Fahrbahnen Asphalt. Ein Straßenübergang in Höhe des Landratsamts mit Natursteinpflaster, wo ein Infokasten für Veranstaltungen untergebracht ist, soll ebenfalls mit Betonpflaster versehen werden. Das Kopfsteinpflaster sei „schwierig“, betonte Fleischmann. Auch das rote Granit-Natursteinpflaster auf dem Gehweg vor dem neuen Landratsamt am Graben wird mit Betonpflaster ersetzt, Im Hof des Landratsamts wird der rote Granit dagegen erhalten bleiben. Beim Umbau werden zugleich die Fahrradstellplätze verlegt, die derzeit am Ende des Grabens gegenüber der Gaststätte „Am Stadtgraben“ untergebracht sind. Dies sorge derzeit regelmäßig während der Verkehrspitzenzeiten für Chaos, sagte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). 
Fahrradstellplätze werden in Gräffstraße verlegt
Künftig sollen die Räder etwas weiter östlich in der Gräffstraße am Landratsamtspark gegenüber der Martin-Buber-Schule stehen. Dafür müssen dort elf Parkplätze weichen, die den Gehweg unterbrechen. Derzeit müssen Fußgänger an dieser Stelle entweder durch den Park gehen oder sie weichen auf die Straße aus – eine mögliche Gefahrenquelle. Für die wegfallenden Parkplätze könnten vier neue Stellplätze am Graben entstehen, so Burelbach. Die Parkplätze würden künftig nicht mehr durch Markierungen getrennt, ergänzte Fleischmann. Während einige Autofahrer sich sehr genau an die Markierungen hielten, beanspruchen andere gerne mal zwei Plätze. Die derzeitigen Steinmarkierungen korrespondieren allerdings auch nicht mehr unbedingt mit den Breiten moderner Autos.
Während der Arbeiten im Süden werden gleichzeitig am nördlichen Graben die Rinnen in der Fahrbahn zurückgebaut, die Raser zum Bremsen bewegen sollten. Das funktioniert aber offenbar nicht, weswegen Anwohner nachts öfters von einem dumpfen Schlag geweckt wurden und gar langfristig Schäden an ihren Häusern befürchten. Künftig solle es nur noch optische Hürden in Form von Pflasterbändern mit einem minimalen Höhenunterschied geben, erläuterte Fleischmann.
Christopher Hörst (FDP) wünschte sich, beispielsweise für die Stadtkirchweih, in den Boden versenkbare Versorgungseinrichtungen für Strom und Wasser. Ein absenkbarer Stromverteiler sei im Norden am Vereinshaus geplant, so Fleischmann.
Ulrike Janßen (WG LIZ) bedauerte, dass die Pflasterung in der Gräffstraße in der Flucht des nördlichen Gehwegs ende und nicht die gesamte Gräffstraße bis zur Altstadt einbeziehe. Burelbach begründete dies mit den Grenzen des Fördergebiets für den Stadtumbau. Eine Anregung von Hubert Vettel (FWHPINI), den Zebrastreifen über die Gräffstraße vom Laudenbacher Tor in Höhe der Buber-Schule zu den neuen Fahrrad-Stellplätzen zu verlegen, soll dagegen geprüft werden.

UMBAU HAT 2013 BEGONNEN
                                                                                                       
Für den weiteren Umbau der Straße Am Graben und der Ehrenmalanlage stehen in diesem Jahr aus dem Städtebauförderungsprogramm des Landes 510 000 Euro, zusammen mit noch vorhandenen Mitteln 640 000 Euro zur Verfügung. Im Frühsommer 2013 war mit der Umgestaltung begonnen worden. 650 000 Euro konnten zunächst verplant werden, 250 000 hiervon musste die Stadt übernehmen, die weitere 80 000 Euro in die Pflasterung vom Vereinshaus bis zur Werlestraße und 100 000 Euro in die Neupflasterung der Kellereigasse investierte.

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Starkenburger Echo
17. September 2016
mam

Einigkeit bei Nordstadt II

BAUGEBIETE Ausschuss stimmt Satzung zu / Stadt verhandelt in Sachen „Alte Kaute“


Blick von den Weinbergen auf die Gunderslache und das künftige Baugebiet Nordstadt II links davon. Die Bushaltestelle im Vordergrund an der B3 muß verlegt werden, weil dort ein Kreisel gebaut wird.  FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. Nicht alle Wünsche für die künftige Nordstadt II werden erfüllt, doch am Donnerstagabend zeichnete sich im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss eine große Mehrheit für den Satzungsbeschluss des Bebauungsplans ab: Neun Vertreter von CDU, SPD, FDP und FWHPINI stimmten dafür, zwei Vertreter von GLH und WG LIZ dagegen. Den endgültigen Beschluss wird die Stadtverordnetenversammlung nun voraussichtlich am 6. Oktober fassen.
In dem 12,6 Hektar großen Gebiet zwischen Bahnlinie, Bundesstraße 3, Nordstadt I und Gunderslachstraße sollen 332 Wohneinheiten entstehen, überwiegend in Einzel- und Doppelhäusern. Extremwerte zwischen 170 und 514 Wohneinheiten wären rechnerisch möglich. Zur Bahnlinie sind 28 Reihenhäuser geplant, an die sich zwei Mehrfamilienhäuser mit 50 bis 61 Wohnungen anschließen könnten. Unter anderem wegen umfangreicher naturschutzrechtlicher Untersuchungen hatte der Bebauungsplanentwurf eine weitere Runde in den parlamentarischen Gremien absolviert und sich das Projekt um ein Jahr verzögert.
Für die SPD machte Jean-Bernd Neumann deutlich, dass der Entwurf zwar nicht völlig den Vorstellungen der Fraktion entspreche. Mit den jetzt möglichen zwei Mehrfamilienhäusern sei man dem aber näher gekommen. „Eine grundlegende Überarbeitung würde für Verzögerungen sorgen, ohne große Veränderungen“, so Neumann. Weil der Bedarf für bezahlbaren Wohnraum „zeitnah“ an anderer Stelle erfüllt werden könne, stimmte die SPD trotz Bedenken dem Kompromiss zu. Ähnlich äußerte sich Hubert Vettel (FWHPINI): „Ich bin mit der Planung recht zufrieden, hätte mir aber eine höhere Verdichtung gewünscht.
Generalkritik von WG LIZ
Franz Beiwinkel (GLH) mahnte dagegen einen sparsameren Umgang mit der Ressource Boden an, den er bei Grundstücksgrößen bis 700 Quadratmeter für ein Einzelhaus verletzt sah. Zudem würden die vom Regierungspräsidium Darmstadt geforderten Dichtewerte von 35 bis 50 Wohneinheiten pro Hektar unterschritten. Die Verwaltung kommt auf 31 Wohneinheiten pro Hektar und begründet die Unterschreitung mit dem landschaftlich empfindlichen Standort am nördlichen Ortsrand und der nötigen städtebaulichen Anpassung an die Nordstadt I.
Generalkritik kam von Ulrike Janßen (WG LIZ), die eine despektierliche Behandlung der Anregungen rügte und den Bebauungsplanentwurf als „armselig“ bezeichnete. Mit zehn allesamt abgelehnten Einzelanträgen, unter anderem zu sozialem Wohnungsbau, Grundstücksgrößen, Ausgleichsflächen, Lärmschutz und der Größe des Grünstreifens wollte sie Veränderungen erreichen.
Auch andernorts tut sich etwas. Wie im Ausschuss deutlich wurde, verhandelt der Magistrat bereits über Grundstücke in der „Alten Kaute“ (zwischen Bürgermeister-Kunz-Straße und Hambach) für den Wohnungsbau. Der frühere Stadtrat Vettel warf der großen Koalition vor, dort mit der Bekanntgabe von Kaufabsichten in einem Antrag zur „Baulandentwicklung“ die Preise zu verderben. Darauf erläuterte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), dass die Grundstücke in der Alten Kaute bereits größtenteils in einer Hand seien. Ein Privatunternehmen habe im Magistrat und einigen Fraktionen Pläne vorgestellt. Darauf fühlten sich einige Ausschussmitglieder „veräppelt“ (Janßen) und kritisierten den „Schauantrag“ (Christopher Hörst, FDP). Die Stadt will auch den südlichen (Schwesternwohnheim) und westlichen Teil (frühere Gärtnerei) des alten Vitos-Geländes für Wohnbau kaufen.

Der Koalitionsantrag zur Baulandentwicklung wurde mit acht zu zwei Stimmen angenommen, ein allgemeinerer GLH-Antrag eines Konzepts zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum abgelehnt. Ebenfalls abgelehnt wurde der Antrag der FDP, den westlichen Europaplatz mit Gewerbe und Wohnhäusern zu bebauen.

DIE ZAHLEN
                                                                                                       
7,72 Hektar der 12,6 Hektar in der künftigen Nordstadt II sind für das allgemeine Wohngebiet vorgesehen. 2,93 Hektar für Straßen und Plätze. 0,85 Hektar für öffentliche Grünflächen. Erschlossen werden soll das Wohngebiet über die Gunderslachstraße, die einen Kreisel an der B3 bekommt, sowie die Verlängerung der Blüten- und Rebenstraße von der Nordstadt I. Auch der Rieslingweg und die Straße „In den Mahden“ werden fortgesetzt.

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Bergsträsser Anzeiger
1. September 2016
jr

Sanierung: Heppenheims Ausschüsse diskutieren bei einer gemeinsamen Sitzung den Entwurf des Architekturbüros / Geplante Kosten steigen um 80 000 Euro

Metzendorfhaus: Viele Fragen zum Brandschutz



Warten auf die Sanierung: das seit Jahren leerstehende frühere Kaufhaus Mainzer in Heppenheims Fußgängerzone. BILD KÖPPNER
 

HEPPENHEIM. 4,79 Millionen und damit 80 000 Euro mehr als bisher gedacht soll die Sanierung des früheren Kaufhauses Mainzer kosten. Die Mehrkosten sind unter anderem dem Brandschutz geschuldet. Dreieinhalb Stunden lang haben sich Heppenheims Ausschüsse am Dienstagabend in einer gemeinsamen Sitzung dem Thema Metzendorfhaus gewidmet. Dabei ging es ausführlich um die Frage: Dürfen Ausschüsse Beschlüsse fassen?
Hatte der Magistrat doch einen „Beschlussvorschlag“ zur Beratung vorgelegt, mit dem der Sanierungsentwurf des Architekturbüros „bauquadrat“ in Michelstadt mit einem Kostenvolumen von 4,796 Millionen Euro „als Grundlage für den weiteren Projektfortschritt beschlossen“ werden sollte.
Beschließen, so FDP-Stadtverordneter Christopher Hörst, könne aber nur das Stadtparlament, die Ausschüsse könnten den Entwurf also bestenfalls „zur Kenntnis“ nehmen. Eine Sicht der Dinge, die bei früheren Beschlüssen eher keine Rolle spielte - zumal allen Beteiligten klar sein dürfte, dass die „wirklichen“ Beschlüsse im Stadtparlament fallen und es in den Ausschüssen um Willensbekundungen geht. Eine gute halbe Stunde lang wurde hin und her diskutiert, bis man sich am Ende auf die Formulierung „zur Kenntnis genommen“ einigte.
An dem von Architekt Jens Holger Jung vorgestellten Entwurf wurde Kritik laut. Dabei ging es hauptsächlich um das Thema Brandschutz, insbesondere die Anordnung von Türen an den Fluchtwegen. Peter Janßen (WG LIZ), der den gesamten Entwurf sinngemäß als untauglich und nicht gesetzeskonform bezeichnete, bemühte drastische Formulierungen für die aus seiner Sicht unzulässige Gestaltung der Fluchtwege: „Bleibt man bei diesem Entwurf, werden Menschenleben aufs Spiel gesetzt.“ Architekt Jung hielt dem entgegen, dass der Brandschutz mit allen zuständigen Behörden abgesprochen sei.
Flexible Nutzung
Kritisch betrachtet wird von einigen Stadtverordneten auch die vorgesehene flexible Nutzung der insgesamt 2560 Quadratmeter großen Nutzfläche, die in dem denkmalgeschützten Gebäude nach der Sanierung zur Verfügung stehen wird. So soll das Atrium im Erdgeschoss für „bürgernahe Dienste“ wie das Tourismusbüro genutzt werden, aber auch als Probenraum für Chöre.
Das Untergeschoss steht ausschließlich der Musikschule zur Verfügung und wird für technische Einrichtungen genutzt. In den drei oberen Stockwerken sollen Verwaltungsbüros entstehen, die nachmittags und abends nicht genutzt werden und daher zu Übungsräumen werden sollen. „Wir wollen ja kein Geld für leerstehende Räume ausgeben“, so Burelbach.
Das Bemühen um „Multifunktionalität“ stößt bei den meisten Stadtverordneten auf Zustimmung. Der von Peter Janßen geäußerten Kritik an der fehlenden Planungsgrundlage mochte sich außer Fraktionskollegin und Ehefrau Ulrike Janßen in der Sitzung niemand anschließen. Kritische Fragen kamen von einigen Parlamentskollegen zu Belüftungstechnik, fehlenden Außenjalousien, Zugang zur Tiefgarage und den angepeilten Sanierungskosten. Einige befürchten, dass diese am Ende deutlich höher ausfallen könnten.

i FÖRDERMITTEL
Ohne die Inanspruchnahme öffentlicher Förderung ist die jetzt auf 4,79 Millionen Euro taxierte Sanierung des Metzendorfhauses nicht zu stemmen. Bisher wurden nach Darstellung des Magistrats 1,8 Millionen Euro bewilligt. Mit dem Mittelantrag 2016 wurden weitere 2,9 Millionen Euro geltend gemacht. Darüber hinaus soll versucht werden, weitere Mittel aus anderen Fördertöpfen zu erhalten.
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Starkenburger Echo
2. August 2016
red

„Umfangreiche neue Erkenntnisse“

STADTBUS WG LIZ widerspricht Darstellung zu Akteneinsichtsausschuss
HEPPENHEIM. Die Wählergemeinschaft „Leben im Zentrum“ (WG LIZ) hat in einer Stellungnahme der Darstellung im ECHO vom Freitag, 29. Juli, widersprochen, dass der Akteneinsichtsausschuss zum Thema Stadtbus keine neuen Erkenntnisse gebracht habe.
Richtig sei, dass sich für die damalige Fraktion LIZ.Linke umfangreiche neue Erkenntnisse durch die Akteneinsicht ergeben hätten, schreibt die WG LIZ. Der von der Fraktion LIZ.Linke am 22. November 2013 verlangte Akteneinsichtsausschuss habe vom 3. Februar 2014 bis 3. November 2014 getagt.
Zudem habe sich die LIZ.Linke vom Blick in die Akten nicht nur Informationen über Kündigungsfristen und -bedingungen sowie über Umfang und Möglichkeiten von Leistungsreduzierungen erhofft, sondern diese Informationen durch die Lektüre auch erhalten.
Wie die WG LIZ schreibt, habe Jean-Bernd Neumann (SPD), der den mit der Akteneinsicht betreuten Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss in der vergangenen Wahlperiode, 2011 bis 2016, zeitweise leitete, die Stadtverordnetenversammlung am 3. November 2014 über die Mehrheitsmeinung des Akteneinsichtsausschusses informiert. Die damalige Fraktion LIZ.Linke legte einen eigenen Minderheitsbericht vor.
Unter dem damaligen Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz (CDU) sei schließlich der Vorschlag „Die Stadverordnetenversammlung nimmt den Beschluss des Akteneinsichtsausschusses zur Kenntnis und die Beendigung des Akteneinsichtsausschusses“ mit 33 Ja- bei zwei Nein-Stimmen beschlossen worden.


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Starkenburger Echo (und Bergsträsser Anzeiger gering abweichend)
29. Juli 2016
mam/jr

Pro Bahn mit Lob und Kritik

STADTBUS Linie 679 fährt seit 12. Juni auf anderen Wegen / Fahrgastverband sieht trotz vieler positiver Neuerungen noch Luft nach oben


           AUSSCHUSS         
Kommentar LIZ zur offensichlichen Falschberichterstattung der Starkenburger Echo-Redakteure Dr. Marion Menrath und Jürgen Reinhardt :
Mit Schreiben vom 29.7.2016 haben wir unter inhaltlichem Hinweis auf unseren im Internet stehenden Minderheitenbericht der Berichterstatterin Ulrike Janßen (WG LIZ) Richtigstellung der Falschberichterstattung verlangt (Zitate aus dem BA unter "Ausschuss stellt seine Tätigkeit ein"):
Sie schreiben: "Keine neuen Erkenntnisse" hat der Akteneinsichtsausschuß gebracht, der sich auf Antrag der Fraktion LIZ.Linke seit Mai um das Thema Heppenheimer Stadtbus bemühte.
Richtig ist: Der von der Fraktion LIZ.Linke am 22.11.2013 verlangte Akteneinsichtsausschuß tagte vom 3.2.2014 bis 3.11.2014. Für die akteneinsichtnehmende Fraktion LIZ.LINKE haben sich umfangreiche neue Erkenntnisse ergeben.
Sie schreiben: LIZ.Linke hatte sich vom Blick in die Akten erhofft, beispielsweise über Kündigungsfristen und - bedingungen sowie über Umfang und Möglichkeiten von Leistungsreduzierungen zu erhalten.
Richtig ist: LIZ.LINKE konnte den Akten Informationen entnehmen über Kündigungsfristen und -bedingungen, sowie Umfang und Möglichkeiten von Leistungsreduzierungen.
Sie schreiben: Jean-Bernd Neumann (SPD), der den mit der Aufgabe betreuten Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuß leitet, informierte das Stadtparlament in der jüngsten Sitzung, dass die Prüfung, für die die Ausschussmitglieder fünfmal zusammengekommen waren, nach Sichtung der "zutreffend und vollständig" zur Verfügung gestellten Unterlagen nichts Neues erbracht habe. Der Ausschuss habe deshalb seine Tätigkeit eingestellt.
Richtig ist: Jean-Bernd Neumann (SPD), der den mit der Aufgabe betreuten Bau- Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss in der letzten Wahlperiode,  2011 bis 2016, zeitweise leitete, informierte die Stadtverordnetenversammlung am 3.11.2014 über die Mehrheitsmeinung des Akteneinsichtsausschusses. Unter damaligem Stadtverordnetenvorsteher Wondrejz (CDU) wird der Vorschlag "Die Stadtverordnetenversammlung nimmt den Beschluß des Akteneinsichtsausschusses zur Kenntnis und die Beendigung des Akteneinsichtsausschusses“ mit 33/0/2 beschlossen.

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Starkenburger Echo
16. Juli 2016
mam

Vier Stunden sind nicht genug

PARLAMENT Diskussionen ohne Ende: Heppenheimer vertagen zehn von achtzehn Tagesordnungspunkten auf Oktober


Schilder und sogenannte Klingelbrücken warnen Lastwagenfahrer in der Lorscher Straße (B 460) vor der auf 3,90 Meter Höhe begrenzten Unterführung. Ursache sind Stahlträger, mit denen die Deutsche Bahn AG im März ihre desolate Brücke im Verlauf der vielbefahrenen Main-Neckar-Bahn abgestützt hat. Anwohner klagen, dass kaum ein Tag vergeht, ohne dass sich ein Lastwagenfahrer dorthin verirrt und mit viel Lärm aus der Sackgasse herausgeleitet werden muss. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. Achtzehn Tagesordnungspunkte mit Diskussion hatte sich die Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung für die letzte Sitzung vor der Sommerpause vorgenommen. Weniger als die Hälfte, nämlich acht dieser Punkte, wurden schließlich bis kurz nach 22 Uhr abgearbeitet. Die Geschäftsordnung für das Parlament bestimmt, dass nach 22 Uhr keine neuen Themen mehr begonnen werden sollen.
Über die Unterstützung der Tanzschule Vienna bei einem selbst aufgelegten Ferienprogramm für Jugendliche als Ersatz für die Ferienspiele der Stadt, die Verschönerung des Europaplatzes und den von der WG LIZ beantragten Ausstieg aus dem Projekt Kaufhaus Mainzer (Metzendorfhaus) wird jetzt voraussichtlich erst im Oktober diskutiert. Dann jedoch sind die Ferienspiele längst gelaufen und soll bereits die Entwurfsplanung für die Sanierung des Kaufhauses Mainzer vorliegen. Auch Anwohner der Erbisgasse in Hambach, die wegen einer Diskussion über die dortige Engstelle gekommen waren, warteten vergeblich.
Zwei Sitzungsunterbrechungen und ausführliche Debatten über Themen, die in den Ausschüssen ausführlich behandelt worden waren, trugen zum schleppenden Verlauf bei. Die Mahnungen von Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU), sich im Sinne der Sitzungsökonomie zu beschränken, fruchteten kaum.
“ Wir haben keinen Fraktionszwang, obwohl wir verheiratet sind. Ulrike Janßen (WG LIZ)
Für kurze Erheiterung sorgte das Ehepaar Janßen beim Thema Stadtjugendpflege. Alle Fraktionen hatten im Sozialausschuss eine Neuausrichtung in einem gemeinsamen Antrag gefordert. Peter Janßen (WG LIZ) begründete dann ausführlich, warum er sich dennoch enthalten werde. Das irritierte Christian Böhm (CDU), er sei „komisch berührt“, schließlich hätten alle Fraktionen, auch die WG LIZ, den Antrag unterschrieben. „Wir haben keinen Fraktionszwang, obwohl wir verheiratet sind“, sagte dazu Ulrike Janßen (WG LIZ). Wenn ihr Mann anders abstimmen wolle, dürfe er das natürlich.
Längere Diskussionen gab es über die Stellungnahme der Stadt zum Bundesverkehrswegeplan 2030. Die Stadt fordert den sechsspurigen Ausbau der A 5 und einen zweiten Autobahnanschluss an der L 3398 in Höhe Segelflugplatz. Dort soll eine Ortsumfahrung angeschlossen werden, die die Bundesstraßen 3 und 460 im Ortskern entlastet. Bis 2025 seien auf der B 460 pro Tag 22 000 Fahrzeuge zu erwarten, davon 4000 Lastwagen. Dies sei nicht verträglich und schränke die Nutzung der Straße ein. Die Umgehung der B 460 wurde jedoch im Gegensatz zur B 3-Umgehung und dem Ausbau der A 5 nicht in den vordringlichen Bedarf aufgenommen. Das will die Stadt nicht hinnehmen.
Ulrike Janßen, die von einer „lustlosen Stellungnahme“ sprach, ging das nicht weit genug. Es fehlten Zahlen, um etwa die Belastung des bestehenden Autobahnanschlusses an der Tiergartenstraße und die Dringlichkeit eines zweiten Anschlusses zu belegen. Franz Beiwinkel (GLH) beklagte dagegen, dass in der Stellungnahme der Automobilität höchste Priorität eingeräumt werde. Die Gier nach Ausbau scheine unendlich zu sein. Ortsumgehungen verbrauchten viel Fläche und lösten das Problem nur teilweise. Er forderte den Ausbau des ÖPNV. Mit 30 Ja-, vier Nein-Stimmen (GLH) und einer Enthaltung wurde letztlich die Stellungnahme der Verwaltung angenommen. Der weitergehende Antrag der WG LIZ wurde abgelehnt.
Uneinigkeit herrschte auch darüber, wie soziale Kriterien bei der Vergabe städtischer Grundstücke in der Nordstadt II zu verankern sind. FWHPINI forderte einen Kriterienkatalog, den eine Magistratskommission festlegen könnte, die FDP plädierte für ein vom Parlament zu beschließendes Punktesystem, WG LIZ für ein Losverfahren nach Lorscher Vorbild. Ein solches Punktesystem führe zu neuen Ungerechtigkeiten, fürchteten Beiwinkel und Jürgen Semmler (CDU). Eine Mehrheit lehnte dies ebenso ab wie ein Losverfahren. Mit 27 Ja-, je vier Nein-Stimmen und Enthaltungen bleibt es bei der Verantwortlichkeit des Magistrats für die Vergaberichtlinien.
Fünf vor Zehn wurde der von der GLH beantragte Lückenschluss im Radweg in der Verlängerung „In den Mahden“ für die künftige Nordstadt II aufgerufen. Es geht um 550 Meter Feldweg in Heppenheim und Bensheim. Für den Ausbau stimmten überfraktionell 27 Stadtverordnete bei fünf „Nein“ und sieben Enthaltungen.


TERMINE
                                                                                                       
Nach der Sommerpause beginnt die neue reguläre Plenarrunde erst wieder am Dienstag, 8. September, mit dem Sozial-, Kultur- und Sportausschuss.
Die nächste reguläre Stadtverordnetenversammlung ist für Donnerstag, 8. Oktober, geplant. Es ist die vierte Sitzung des am 6. März neu gewählten Gremiums. Wahrscheinlich wird aber nach der Sommerpause eine Sondersitzung der drei Ausschüsse angesetzt, in der die Entwurfsplanung für die Sanierung des Metzendorfhauses in der Innenstadt für geschätzte 4,7 Milllionen Euro vorgestellt wird.

KOMMENTAR
                     Keine Werbung                    
Von Marion Menrath
Zum Glück war die Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend nur spärlich besucht. Denn Werbung für das am 6. März neu gewählte Gremium wurde dort nicht gemacht. Frei nach dem Karl Valentin zugeschriebenen Motto „Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen“, wurden viel zu viele Diskussionen aus den Ausschüssen wieder aufgewärmt, fortgesetzt und selbst Enthaltungen bei sonst einstimmigen Beschlüssen ausführlich begründet.
Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen
Und das betraf nicht nur die zweiköpfige Fraktion „Wählergemeinschaft Leben im Zentrum“, bei der das Ehepaar Janßen für sich freies Abstimmungsverhalten selbst dann beansprucht, wenn einer der beiden sich in den Ausschüssen der Mehrheit angeschlossen hat.
Am Ende mussten zehn Tagesordnungspunkte auf Oktober verschoben werden. Darunter war mit einer Unterstützung der Tanzschule Vienna bei der Organisation alternativer Ferienspiele für Jugendliche ein Thema mit einem gewissen Eilbedarf. Setzt sich das fort, könnte das Gremium den Nachfolgern im Jahr 2021 an die 340 unbearbeitete Themen hinterlassen.


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Starkenburger Echo
23. Juni 2016
jr

Kreuzung soll entschärft werden

LUDWIGSTRASSE Im Bereich der früheren Psychiatrie entsteht im nächsten Jahr ein Kreisverkehr


30.000 Fahrzeuge passieren jeden Tag die Kreuzung der B3 in Höhe des Erbacher Tals in Heppenheim. Hier soll im nächsten Jahr ein Verkehrskreisel entstehen. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM.  Heppenheim bekommt einen neuen Verkehrskreisel, der für besseren Verkehrsfluss im Süden der Kreisstadt sorgen soll. Standort wird die Kreuzung zwischen Ludwigstraße, Bürgermeister-Metzendorf-Straße und Erbacher Tal (B 3 / L 3398 / L 3120), die jetzt noch über mehrere Ampeln verwaltet und ist insbesondere in verkehrsstarken Zeiten stauanfällig ist. Die Kreuzung wird täglich von 30 000 Fahrzeugen passiert.
Dass an diesem Verkehrsknotenpunkt eine erhebliche Summe investiert werden kann, steht in Zusammenhang mit Plänen von Hessen Mobil. Die Landesbehörde will im kommenden Jahr die Decke der B 3 im Bereich Lehrstraße bis zur Kreuzung an der früheren Psychiatrie sanieren. In diesem Zusammenhang sollen auch die Bushaltestellen an der Zollhausstraße sowie die Fußgängerwege entlang der B 3 barrierefrei umgestaltet werden.
Verbesserungen auch für Fußgänger und Radfahrer
Mit dem Verkehrskreisel, heißt es in einem Antrag des Magistrats, der am Dienstagabend im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss einstimmig gebilligt wurde, „werden die Wartezeiten außerhalb der Spitzenzeiten verringert und der Verkehr  an der Geschwindigkeit gemessen verstetigt.“
 Das erleichtert aus Sicht der Verwaltung die Situation für Fahrer, die von der B 3 in Richtung Metzendorf-Straße abbiegen wollen, zum anderen werde es Radfahrern leichter gemacht, in Richtung Innenstadt zu kommen.
Im Rathaus spricht man von Kosten in Höhe von 600 000 Euro, von denen die Stadt maximal 20 Prozent zu tragen hat. Der Rest wird über das Kommunalinvestitionsprogramm des Landes beglichen. Wie der Magistrat mitteilt, hat Hessen Mobil inzwischen seine Zustimmung zu dem Projekt zugesichert.
In einem von der Mehrheit abgelehnten Änderungsantrag forderten die Freien Wähler lärmoptimierten Asphalt (sogenannten „Flüsterasphalt“), eine Anpassung der bestehenden Radwege an die Einmündungsbereiche der anschließenden Straßen und die Verlegung des Mahnmals, das an das alte Zollhaus erinnert und nach Wunsch der Freien Wähler besser sichtbar werden soll. Akzeptiert wurde hingegen ein Änderungsantrag der Grünen, die Verbesserungen durch den Kreisel nicht nur für Kraftfahrer, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer forderten.
Weiteres Thema war die Stellungnahme der Stadt zum Bundesverkehrswegeplan 2030. Hierin setzt sich die Stadt unter anderem für den sechsspurigen Ausbau der A 5 und eine zweite Anschlussstelle, aber auch für Ortsumfahrungen für die B 3 (Ludwigstraße) und die B 460 (Siegfriedstraße) ein.
Allerdings, wie Ulrike Janßen (WG LIZ) befand,
nicht in ausreichendem Maß. Sie unterstellte der Verwaltung im Ausschuss „wenig Interesse an einer zügigen innerstädtischen Verkehrsberuhigung“. Die Stadt, so Janßen, sollte in ihrer Stellungnahme stärker auf die Probleme hinweisen, die sich insbesondere durch die extreme Nutzung der Siegfriedstraße ergäben. Denn die müsse auch den größten Teil des Verkehrs aufnehmen, der aus dem Odenwwald in Richtung Norden führe. Der Saukopftunnel bei Weinheim bringe nur für den Verkehr Vorteile, der in Richtung Süden fließe, Heppenheim habe hiervon wenig. Die Dringlichkeit für eine Ortsumgehung ergibt sich aus Janßens Sicht auch daraus, dass die Hauptverkehrsachse über dem verdolten Stadtbach und entlang der denkmalgeschützten Altstadt verlaufe.
Strikt gegen den Ausbau der Autobahn, einen zweiten Anschluss und neue Ortsumgehungen argumentierte dagegen Franz Beiwinkel (Grüne Liste). Er erwartet keine Vorteile, sondern stattdessen mehr Fahrzeugverkehr und unnötigen Flächenverbrauch. Stattdessen, so Beiwinkel, sollte der Öffentliche Personennahverkehr gestärkt werden.
Eine Sicht, die ihm eine bissige Replik Janßens einbrachte: Beiwinkel könne locker gegen neue Ortsumgehungen stimmen, er lebe „ja gut in Erbach mit seiner Ortsumgehung. Auch vom Verkehr geplagte Menschen, so Janßen, „sind Teil der Natur.“


BUNDESSTRASSE B460 FEHLT
                                                                                                       
Der Bundesverkehrswegeplan 2030 wurde am 16. März vorgestellt. Im Rahmen des Konsultationsverfahrens ist eine öffentliche Beteiligung möglich und soll mit einer anschließenden Überarbeitung zu einem abschließenden Beschluss durch das Bundeskabinett führen. Bislang  enthalten in dem Entwurf ist die Ortsumfahrung der B 3 für Heppenheim sowie die Höherstufung des sechsspurigen Ausbaus der A 5 in den vordringlichen Bedarf. Beide Projekte ermöglichen damit aus Sicht der Verwaltung weiter die Realisierung eines neuen Autobahnanschlusses an der Landesstraße 3398 (Bürgermeister-Metzendorf-Straße). Die Ortsumfahrung der B 460 (Siegfriedstraße) fehlt hingegen.
 
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Starkenburger Echo
23. Juni 2016
jr
Bei Glyphosat scheiden sich die Geister
HEPPENHEIM. Krebserregend oder nicht? Beim Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat gehen die Ansichten auseinander, und das auch im Bauausschuss. Hier hatte die Grüne Liste einen Antrag eingebracht, wonach der Magistrat aufgefordert werden sollte, „das Unkrautvernichtsmittel Glyphosat auf städtischen Flächen nicht mehr zu verwenden. Bei Neuverpachtungen städtischer Grünflächen verpflichtet sich der Pächter vertraglich, dieses Mittel nicht mehr einzusetzen“. „Grünflächen“ wurde auf Anregung dann durch gärtnerisch, forst- und landwirtschaftlich genutzte Flächen ersetzt – eine Mehrheit fand der GLH-Antrag trotzdem nicht.
CDU zweifelt an der Schädlichkeit
Franz Beiwinkel begründete den Antrag mit der Krebsgefahr, aber auch der „Gefahr für die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft“. Unterstützung erhielt er von Ulrike Janßen (WG LIZ), die daran erinnerte, dass Bestandteile von Glyphosat während des Vietnam-Krieges als „Agent Orange“ zur Entlaubung der Wälder genutzt wurden und viele Menschen geschädigt hatte.

Bezweifelt wurde die Schädlichkeit des in der Landwirtschaft häufig genutzten Mittels unter anderem von Steffen Gugenberger (CDU), der Nachteile für Bauern befürchtet („die müssen dann mit der Hacke ran“ ). Bürgermeister Rainer Burelbach (ebenfalls CDU) betonte, dass die Stadt auf die Verwendung des Giftes ohnehin verzichte.
 

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Starkenburger Echo
21. Juni 2016
jr

Weg von Metzendorf?

BAUAUSSCHUSS Stadtparlamentsfraktion WG LIZ will Ausstieg aus „Projekt Kaufhaus Mainzer“
HEPPENHEIM. Um 18 Uhr tritt heute Abend die Deutsche Nationalmannschaft zu ihrem nächsten EM-Spiel an. Zeitgleich muss Heppenheims Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss ran: Beginn der öffentlichen Sitzung ist um 18 Uhr im Rathaus, und es stehen eine ganze Reihe interessanter Punkte auf der Tagesordnung.
Für Diskussionen könnte insbesondere ein Antrag von WG LIZ sorgen, in dem es um einen Ausstieg aus dem „Projekt Kaufhaus Mainzer“ geht. Wie berichtet, taxiert das Michelstädter Büro bauquadrat die Sanierung des Metzendorfhauses auf 4,72 Millionen Euro. Bis vor Kurzem war von geschätzten drei Millionen Euro Sanierungskosten die Rede. Schon vor dem Kauf des seit eineinhalb Jahrzehnten leerstehenden Gebäudes in der Heppenheimer Fußgängerzone durch die Stadt waren Zweifel an den prognostizierten Sanierungskosten geäußert worden. Das Gebäude selbst wurde für 1,9 Millionen Euro gekauft.
Weitere Themen sind, unter anderem, der Bericht aus dem Magistrat durch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), der Bundesverkehrswegeplan 2030, der Umbau der Kreuzung Erbacher Tal/Bürgermeister-Metzendorf-Straße/B3 zum Kreisverkehr, und die Vergabe von Bauplätzen im Neubaugebiet Nordstadt II.


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Starkenburger Echo
18. Juni 2016
mam

„Men in Black“ im Parlament

PERSÖNLICH Von neuen Koalitionen, engagierten Firmen und Terminstau am Wochenende
HEPPENHEIM. Koalitionen scheinen das Bewusstsein zu verändern. Das war diese Woche schön im Sozialausschuss zu beobachten: Die neue Oppositionsfraktion FWHPINI hat offenbar vergessen, dass sie bis vor Kurzem mit den Stadträten Norbert Golzer und Hubert Vettel im Magistrat vertreten war, diese sogar eigene Ressorts verantworteten und stellt jetzt lauter Anträge, die das Tun auch dieser Stadträte hinterfragen. Dabei sei im Magistrat genau besprochen worden, wie es beispielsweise wegen Personalproblemen zur Herabsetzung des Höchstalters bei den Ferienspielen kam, wunderte sich Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU).
Die SPD wiederum ist in der neuen Koalition mit der CDU so im Regierungsrausch, dass sie die Niederlagen, die ihr die alte Koalition beigebracht hat, total verdrängt hat. Christopher Herbert (SPD) musste zugeben, dass ein Antrag der Sozialdemokraten zur Neuorientierung der Stadtjugendpflege, den er noch aktuell wähnte, bereits am 3. Dezember abgelehnt worden war. Draufgebracht hat ihn Aline Zuchowski (GLH): „Ich bin ja nicht Koalitions-geblitzdingts worden“, sagte sie zur Erklärung.
Wir erinnern uns: Bei den „Men in Black“ behandeln Agenten in schwarzen Anzügen Menschen, die Aliens gesehen haben, mit dem Blitzdings, einem Neutralisator, damit sie alles vergessen. Denn die Aliens leben längst unter uns.
Bei der FDP waren die „Men in Black“ wohl schon im Wahlkampf: Die Liberalen konnten sich schon vor der Wahl nicht mehr erinnern, dass sie mit Vettel lange Zeit einen eigenen Stadtrat hatten und führten den Wahlkampf wie eine Oppositionspartei.
Nur die WG LIZ wurde leider nicht besucht. Ihre Vertreter, Ulrike und Peter Janßen, erinnern sich noch an alles, was jeder andere Kommunalpolitiker jemals in den verflossenen fünf Jahren gesagt hat. Weil sie dieses Wissen auch gerne teilen, dauern die Redebeiträge immer etwas länger.
Doch jetzt genug von der Politik. Vorbildlich gehandelt hat diese Woche die Heppenheimer Firma Infectopharm. Die Mitarbeiter des Pharmaunternehmens, das auf Medikamente für Kinder spezialisiert ist, haben auf eine Weihnachtsfeier verzichtet und 25 000 Euro für eine Kinderbetreuung in der Flüchtlingsunterkunft an der Tiergartenstraße spendiert. In geschütztem Rahmen können die Vorschulkinder dort miteinander spielen und vor allem erste Erfahrungen mit Deutsch machen. Denn noch ist für viele Flüchtlingskinder Deutschland wie ein fremder Planet.
Nicht vergessen haben die Heppenheimer, das nächste Woche der Bergsträßer Weinmarkt beginnt. Deshalb haben sie alles in dieses Wochenende gepackt: Kaltblutschau (Sonntag), Tag der offenen Tür beim Aeroclub (beide Tage), Sommerfest der Kulturgemeinschaft (Sonntag), Jubiläum des Skiclubs (Samstag), Dorffest Erbach (Sonntag), ein Fest des Fördervereins des Kreiskrankenhauses, Konzert des Konservatoriums, Flohmarkt in der Stadtbücherei (alle Samstag).


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Bergsträsser Anzeiger
17. Juni 2016
mam


SOZIALAUSSCHUSS Bürgermeister kritisiert die ehemaligen Stadträte Golzer und Vettel für einen FWHPINI-Antrag

Parteipolitischer Streit um Ferienspiele

HEPPENHEIM. Die Vergabekriterien für städtische Bauplätze in der Nordstadt II und die Reduzierung der Altersgrenze bei den Ferienspielen in diesem Jahr haben kontroverse Diskussionen im Bauausschuss ausgelöst. Ausgangspunkt waren jeweils Anträge von FWHPINI.
Wie Bauplätze vergeben?
Für die Nordstadt II wollte FWHPINI erreichen, dass der Magistrat einen Prioritätenkatalog erstellt, nach dem alle städtischen Bauplätze dort nach sozialen Kriterien vergeben werden. Damit wolle man vermeiden, dass die Plätze nach dem Grundsatz „wer sich zuerst meldet, erhält einen Bauplatz“ vergeben würden, erläuterte Kerstin Buchner (FWHPINI).
Den anderen Fraktionen war dieser Antrag einerseits zu weitreichend wie Christian Böhm (CDU) für die Koalition von CDU und SPD erklärte, andererseits zu allgemein. „Was sind soziale Komponenten“, fragte Aline Zuchowski. Sie könne sich darunter nichts vorstellen. Ähnlich äußerten sich Ulrike Janßen (WG LIZ) und Markus Wilfer (FDP).
Die Koalition brachte einen Änderungsantrag ein, laut dem der Magistrat bei der Vergabe städtischer Grundstücke soziale Komponenten berücksichtigen solle. Gegebenenfalls solle eine Magistratskommission eingerichtet werden. Man solle dem Magistrat „ein Stück weit freie Hand lassen, wie die Prioritätenliste aussieht“, erläuterte Christopher Herbert (SPD).
Die Stadt Lorsch sei mit einem Losverfahren gut gefahren, sagte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Die mit der Nordstadt II beauftragte Firma Terramag habe vor Prioritätenlisten gewarnt. Es habe deswegen schon viele Prozesse gegeben. Schließlich stimmten acht Vertreter von CDU, SPD und WG LIZ für den Antrag der Koalition bei einer Nein-Stimme (FWHPINI) und Enthaltungen von GLH und FDP.
Auch die Reduzierung der Altersgrenze von 16 auf 12 Jahre bei den Ferienspielen wegen personeller Probleme sorgt weiter für Diskussionen. Eine so kurzfristige Absage sei ein „No Go“ gegenüber den Eltern, die den Sommerurlaub früh buchen müssten, betonte Kerstin Buchner. Nun solle die Tanzschule Vienna, die ein Sommerprogramm für 13- bis 17-Jährige anbietet, weitgehend unterstützt werden, etwa mit freiem Eintritt ins Schwimmbad, günstigen Konditionen für Busfahrten und der Übernahme der Differenz zum Preis der Stadt.
„Wieso fällt Ihnen das jetzt erst ein“, fragte Janßen. Stadtrat Norbert Golzer (FWHPINI) habe doch sicher im Magistrat mit entschieden. Vertreter von SPD, GLH und FDP äußerten Verständnis, dass es dieses Jahr nicht möglich sei, das volle Programm anzubieten.
Es gehe um eine sensible Sache, deswegen sei er erschrocken, wie das eingeordnet werde, betonte Burelbach. Der Fachbereich sei zudem stark mit Flüchtlingen beschäftigt. Ende April seit für die gesamte Organisation der Ferienspiele nur eine Kraft da gewesen; deswegen sei das nicht mehr zu stemmen gewesen. Es gehe auch um die Verantwortung für 420 Kinder; das Programm müsse mit allen beteiligten Vereinen abgestimmt werden. Die ehemaligen Stadträte Golzer und Hubert Vettel hätten das alles mitbekommen. Deswegen verstehe er nicht, warum man glaube, damit kurzfristig politisch punkten zu müssen.  Der Antrag von FWHPINI wurde mit sieben Nein-Stimmen bei einer Ja-Stimme und drei Enthaltungen abgelehnt. Die Stadt habe der Tanzschule Vienna bereits Hilfe angeboten, hieß es zur Begründung.
Einig waren sich alle Ausschussmitglieder darin, dass die Stadtjugendpflege langfristig ein neues Konzept braucht, für das auch externe Hilfe herangezogen werden kann.


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Starkenburger Echo
10. Juni 2016
mam

 Sanierung für 4,72 Millionen Euro

METZENDORFHAUS Ausschüsse sprechen sich für teurere Variante aus / In Originalzustand zurückversetzen
Die Sanierung des Metzendorfhauses wird voraussichtlich teurer als geplant: Statt ursprünglich genannten drei Millionen Euro schätzt das Michelstädter Büro bauquadrat die Kosten in einer „All-Inclusive“-Variante auf 4,72 Millionen Euro. Diese beinhaltet neben einem umfangreicheren Umbau des Untergeschosses mit schallgedämmten Boxen für laute Instrumente der Musikschule eine Innendämmung und die Komplettsanierung des Dachs. Die günstigste Sanierungsvariante kommt auf 3,57 Millionen Euro.
Nach dem Magistrat haben sich am Dienstag zwei Ausschüsse des Stadtparlaments bei einer gemeinsamen Sitzung mit großer Mehrheit für die teurere Variante der Vorentwurfsplanung ausgesprochen. Im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungs- (BUS) sowie im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss (HFW) stimmten je neun Vertreter von CDU, SPD, FDP und FWHPINI dafür; je ein Vertreter der WG LIZ stimmte dagegen; die GLH enthielt sich.
Der Magistrat plädierte für die große Lösung, weil sonst bei einer später nötigen Dachsanierung erneut Kosten für das Gerüst anfielen und es bei einer abschnittsweisen Umsetzung Probleme mit der Gewährleistung geben könnte.
Man wolle das 1907 fertiggestellte Gebäude aus der Hand des „großen Meisters Heinrich Metzendorf“ so weit wie möglich in den Originalzustand zurückversetzen, betonte Architekt Jens Holger Jung von bauquadrat. Dazu wird unter anderem die Fassade zur Friedrichstraße hinter die Arkadenbögen zurückgesetzt.
Der Haupteingang soll von der Friedrichstraße in ein großzügiges Foyer führen. Dort sollen die Tourist Info, weitere bürgernahe Dienste und zwei Gewerbeeinheiten untergebracht werden. Der bisherige Eingang an der Ecke Zwerchgasse führt in eine dieser Gewerbeeinheiten. Die Holzbalkendecke wird teilweise zurückgenommen, sodass im ersten Stock ein luftiges Mezzazingeschoss entsteht, mit neun Büros und 21 Arbeitsplätzen für bürgernahe Dienste an einer Galerie.
Im zweiten Stock werden 13 Büros mit 28 Arbeitsplätzen für die Verwaltung angelegt, im dritten Stock soll auf 508 Quadratmetern die Musikschule unterkommen mit zwölf Übungsräumen und Sekretariat.
Alte Treppen werden abgebaut; dafür entstehen an der Westseite und im Nordosten zur Zwerchgasse zwei neue Treppenhäuser. An der Westseite am früheren Durchgang zum Gebäude Friedrichstraße 21a soll zudem ein Aufzug für barrierefreien Zugang sorgen.
Christopher Hörst (FDP) regte an, zu prüfen, ob der Aufzug auf die Ostseite verlegt und bis in die Tiefgarage fortgesetzt werden könnte, um auch von dort einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Dies werde ergebnisoffen geprüft, versicherte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Laut dem Bürgermeister könnten aus dem Stadthaus außer den Abteilungen Finanzen, Kasse und Soziales ein Großteil der Mitarbeiter in das Metzendorfhaus umziehen. Auch die verstreut untergebrachte Musikschule könne dort vereint werden.
Generalkritik kam von Ulrike und Peter Janßen (WG LIZ), die von vielen Unzulänglichkeiten und einer teilweise bauordnungswidrigen Planung sprachen. Der Architekt habe das Budget von drei Millionen Euro bis zu 57 Prozent überschritten; die Tourist Info werde am Hinterhof untergebracht; Gewerbeflächen würden ohne Büro und Lager geplant. Die Musikschule bekomme nur 54 Prozent der benötigten Flächen. Auch das Stadthaus werde nicht völlig untergebracht. Bei den Treppenhäusern werde der Brandschutz missachtet.
Jung sagte, Letzteres werde noch mit der Bauaufsicht und einer Planerin abgestimmt. Burelbach verwies in einer teilweise hitzigen Diskussion darauf, dass es nur um eine Vorentwurfsplanung gehe und die Pläne erneut beraten würden.
Die höheren Kosten seien wegen zusätzlich gewonnener Quadratmeter nachvollziehbar, sagte Andrea Pfeilsticker (SPD). Hubert Vettel (FWHPINI) sprach von einer guten Planung. Es sei vernünftig, das Dach mitzumachen.
Bis Ende Juni 2018 könnte alles fertig sein.

METZENDORFHAUS
                                                                                                       
Das 1906/07 nach den Plänen von Heinrich Metzendorf gebaute ehemalige Kaufhaus Mainzer gilt als herausragendes Beispiel für Jugendstil. Bis 2002 war dort das Möbelhaus Metzendorf untergebracht; seitdem stand das Haus leer. Die Stadt hat das Gebäude samt der angrenzenden Tiefgarage 2015 für 3,4 Millionen Euro gekauft. Der Bürgermeister hofft auf bis zu 85 Zuschuss.
 
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Unsere Pressemitteilung vom 7. Juni 2016
an Redaktion übersendet und am 20.6.2016 im Starkenburger Echo leicht gekürzt veröffentlicht.

Betrifft Sanierungsplanung Kaufhaus Mainzer

Nun bestätigt sich wieder einmal die Kritik der LIZ, jetzt am Kauf und Investment der Stadt beim Kaufhaus Mainzer. Das Vorgehen von CDU, FDP und FWHPINI entpuppt sich als das was es ist: unsachlich, unseriös und unwirtschaftlich. Die Wunschblase entwickelt sich zu einem 10 Mio. € Abenteuer auf dem Rücken von Steuerzahlern, Verwaltungsmitarbeitern und Musikschule. 57% Kostenüberschreitung (4,7 statt 3 Mio. €) schon beim Vorentwurf, die geplanten Nutzungen – Verwaltung und Musikschule – können nur zu ca. 54% untergebracht werden, die restlichen Nutzungen wirken angestrengt, ohne dem denkmalgeschützten und innenstadtbildprägenden ehemaligen Kaufhaus mit Wohnungen gerecht zu werden. Es soll eine Innenhalle entstehen, die so wie geplant alle vorhandenen Funktionsmängel der verschiedenen städtischen Immobilien in sich vereint. Dazu zwei kleine Gewerbeflächen im Erdgeschoß, die den Anforderungen nicht gerecht werden. So werden wir vielleicht eine schöne Außenfassade erhalten, die aber mit unnötigen Zwängen und sehr viel Geld erkauft wird. Die jetzt vom Magistrat im vorgelegten Vorentwurf beschlossene Unterbringung des – angeblichen Frequenzbringers – Tourismus-Information im Hinterhof, zeigt die ganze Hilflosigkeit, die jetzt auch noch von der SPD gemäß Koalitionsvertrag unterstützt wird, damit sie zwei Pöstchen in Stadt und Kreis bekommt. Die LIZ-Fraktion, Ulrike und Peter Janßen, wird sich hieran nicht beteiligen und hat einen Antrag zum Projektausstieg eingebracht und wird die vom Magistrat offensichtlich abseits des Stadtverordnetenbeschlusses aus 2014 geschlossenen Verträge prüfen. Die LIZ wird sich weiterhin für eine angemessene Gewerbe- und Wohnungsnutzung im Kaufhaus Mainzer und eine zukunftsfähige Musikschule einsetzen, damit Leben im Zentrum ist.

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Bergsträßer Anzeiger - morgenweb
28. Mai 2016
LESERBRIEF
Gerhard Loewen Heppenheim
(In Rotschrift sind Textbestandteile aus der Wiedergabe des Leserbriefes aus dem Starkenburger Echo vom gleichen Tag eingefügt - in eckigen Klammern dortige Auslassungen)

ABFALLENTSORGUNG:
„Vermülltes Heppenheim“
„Dauerproblem Müll sorgt für Diskussion“  [Ursachen beseitigen]
Nach dem Lesen des Artikels muss ich feststellen: Im Heppenheimer Stadtparlament wackelt schon wieder der Schwanz mit dem Hund. Bei Politikern ist es wohl üblich, sich mit einem Symptom und nicht mit der Ursache zu beschäftigen.
Da stellt der linke [Linke] Yannick Mildner als Neupolitiker an den Magistrat die Anfrage, in welchem Zyklus Abfallbehälter geleert [werden] und Müll aufgesammelt wird. Mehr Müllbehälter, speziell für Hundehalter, meint will er. Und Ulrike Janßen(WG LIZ) beantragt einen Fotowettbewerb mit Preisgeld unter dem Motto „Wie schmutzig ist meine Stadt?“.
[Wir brauchen keine Stänkerer]
Dann machen die Janßens zusätzlich städtebauliche Miseren, anspruchslose Architektur und Vernachlässigung des gesamten öffentlichen Raums für das Heppenheimer Kalkutta verantwortlich. Ist dem Wähler eigentlich klar, was er da gewählt hat? Wir brauchen keine Politiker [ständigen Stänkerer] in den öffentlichen Gremien, die mit allen Mitteln jedes Fass aufmachen und damit auch private Interessen umsetzen möchten. Wir brauchen proaktive Personen, die parteiübergreifend zum Wohle des mündigen Bürgers handeln und die Katze am Schwanz packen statt [sie] zu streicheln.
Der städtische Bauhof wurde von mir mehrmals öffentlich gelobt, und das mache hiermit nochmals. Bei jedem Wetter bin ich täglich mindestens zehn Kilometer zu Fuß und zusätzlich noch mit dem Auto in Heppenheim unterwegs. Dabei sehe ich ständig fleißige Bauhofmitglieder, die ihre Arbeit mit Motivation durchführen, obwohl ich daran eigentlich zweifeln müsste.
Als ich gegenüber [dem] Rewe[-Markt] in den Abfallbehältern regulären Hausmüll entdeckte, habe ich auf meinen Rundgängen alle Körbe überprüft und das Gleiche festgestellt. Noch mehr Müllbehälter für ZAKB-Preller?
Hundekot habe ich auch nicht gefunden, der liegt überall verstreut in der Landschaft. Die Ursache ist allein im Handeln unmündiger und egoistischer Bürger zu suchen, die ohne Skrupel ihr Verhalten außerhalb der aktuellen Gesetzeslage täglich zur Schau tragen.
[Handeln und bestrafen ]
[ Um dem Einhalt zu gebieten,] Dazu braucht es keine Ausschüsse und endlose[m] Diskussionen. Hier heißt es, im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten [zu] handeln und empfindlich [e Strafen auszusprechen] zu bestrafen. Davor scheuen sich Politiker, denn auf der anderen Seite steht dann ein [bestrafter] bestrafender Wähler.
Nicht die Hundesteuer erhöhen, sondern „Gassi-Führer“, die außerhalb ihres Grundstückes 
jeden Anderen andere mit der Hinterlassenschaft ihres Vierbeiners [nerven] konfrontieren, ordentlich zur Rechenschaft ziehen. Dafür gibt es ein Ordnungsamt und nicht den Bauhof. Es nutzt aber auch kein Aufstocken vom Ordnungsamt, wenn dessen Mitarbeiter nicht durchgreifen [(Drei-Affen-Effekt)]. Dazu könnte ich auch einiges berichten, aber für heute ist es genug.
Den Heppenheimer Kommunalpolitikern sei nochmals ins Buch geschrieben: Beschäftigt euch mit den Ursachen und nicht mit Symptomen. Das 
erspart Geld [für den] dem Steuerzahler Geld und gegenseitige Beschimpfung[en] unter den Stadtverordneten.

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Starkenburger Echo
20. Mai 2016
mam

Müll ist ein Dauerproblem

PARLAMENT I Rege Diskussionen nach Anfrage von Yannick Mildner / Ausschüsse sollen Thema diskutieren


Müll in Stadt und Natur bleibt in Heppenheim ein Ärgernis. Das Foto entstand an einem Türmchen auf der Freilichtbühne. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. Das Thema Sauberkeit in Heppenheim beschäftigt die Stadtverordneten. Auslöser war eine Anfrage des Linken Yannick Mildner, die nun im Ausschuss weiter diskutiert werden soll.
Das Thema Sauberkeit in Stadt und Landschaft ist nicht neu, aber eines, das die Menschen bewegt und zu dem jeder etwas beitragen kann. Bei großen Putzaktionen wie „Sauberhaftes Hessen“ kommt immer einiges zusammen: Bauschutt in Wassergräben, Bier- und Wodkaflaschen am Jochimsee, Damenbinden am Bruchsee und Coffee-to-Go-Pappbecher an der Gunderslache gehörten zur Ausbeute eines Tages.
Allgemein ist zu beobachten, dass offenbar die Hemmschwelle sinkt, Müll in der Landschaft zu hinterlassen. Auch die Winzer klagen, dass insbesondere nach Wochenenden der Abfall von der Feier einfach in den Weinbergen liegen bleibt. Die Stadt hat reagiert und beispielsweise das Wassertempelchen auf dem Maiberg mit Gittern abgesperrt, nachdem die Partys samt ihren Hinterlassenschaften dort überhandgenommen haben.
Müll vor Imbissen und im „Außerhalb“
Yannick Mildner, bei der FDP hospitierender Linker, hat nun eine Anfrage an den Magistrat zum Thema Sauberkeit gestellt. Unter anderem wollte Mildner wissen, in welchem Zyklus Abfallbehälter geleert werden und Müll aufgesammelt wird. Zudem ging es um Deckel für Müllbehälter, weil insbesondere vor Schnellimbissen sonst der Müll auf dem Boden lande oder vom Wind weggetragen werde. Außerdem regte Mildner an, mehr Müllbehälter außerhalb des Stadtgebiets aufzustellen. Im gesamten Gebiet zwischen Autobahn 5 und Ratsäckerweg 14 gebe es keine Abfallbehälter, obwohl dort viele Hundehalter mit ihren Tieren unterwegs seien.
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) antwortete, dass die Mitarbeiter des Baubetriebshofes die Müllbehälter je nach Erfordernis mit unterschiedlichen Zyklen leerten: Täglich in der Fußgängerzone, weniger häufig anderswo. Für das Beseitigen von Müll auf dem Boden gebe es keine festen Zyklen. Die Stadt bemühe sich darum, die Müllbehälter nach und nach mit Deckeln auszustatten, auch wegen der Wildtiere. Abfallbehälter insbesondere für Hundekot im Außerhalb aufzustellen, sei eine Einzelfallentscheidung. Dabei arbeite man mit dem Club der Hundefreunde zusammen.
Ulrike Janßen (WG LIZ) beantragte, einen Fotowettbewerb unter dem Motto „Wie schmutzig ist meine Stadt“ mit 500 bis 1000 Euro Preisgeld auszuschreiben. Damit könne man werbewirksam darstellen, wie hoch der Aufwand zur Müllbeseitigung sei. Das Problem gebe es nicht nur auf städtischen Flächen, sondern auch an den Autobahnauffahrten. Janßen und ihr Mann Peter Janßen machten jedoch auch „städtebauliche Miseren“, die „Vernachlässigung des gesamten öffentlichen Raums“ und „anspruchslose Architektur“ für die Vermüllung verantwortlich und stießen damit auf Widerspruch der anderen Fraktionen.
Christopher Hörst (FDP) appellierte, wichtige Themen in konstruktiver Art und Weise zu behandeln und dies zu tun, ohne ständig „Verwaltung und Mitarbeiter anzugreifen“ oder die anderen Stadtverordneten, „die hier verantwortungsvoll handeln wollen, auch zu beschimpfen“. Er habe andere Rückmeldungen als Mildner bekommen, sagte Jürgen Semmler (CDU). Es werde auch wahrgenommen, dass der Bauhof sich samstags um die Fußgängerzone kümmere.
Anna-Lena Groh (GLH) beantragte, das Thema vertiefend in den Ausschüssen zu beraten. Dem stimmte auch Hubert Vettel (FWHPINI) zu, bis vor Kurzem als Stadtbaurat selbst für das Thema zuständig. Im Ausschuss könne der Bauhof auch darstellen, wie viele Tonnen Fremdmüll eingesammelt würden und was das koste. Er habe sich nach der Rede von Frau Janßen eher wie in Bombay oder Kalkutta gefühlt, als im „sehr gepflegten Heppenheim“.
Das Thema soll nun in den Ausschüssen beraten werden.

BAUBETRIEBSHOF
                                                                                                       
Laut Haushaltsplan 2015/16 sind für Baubetriebshof und Fuhrpark 24 Stellen vorgesehen. Weitere drei Stellen werden alleine der Straßenreinigung zugeschrieben. Elf Stellen sind für die Betreuung von Park- und Gartenanlagen eingeplant.

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Starkenburger Echo
19. Mai 2016
mam

Magistrat ohne „Leben im Zentrum“

PARLAMENT Fünf Fraktionen einigen sich auf gemeinsame Wahlliste / Christoph Zahn bleibt vorerst Erster Stadtrat

HEPPENHEIM. Christoph Zahn (CDU) fungiert erneut als ehrenamtlicher Erster Stadtrat im Magistrat – zumindest bis ein hauptamtlicher Erster Stadtrat gewählt ist. Die CDU stellt drei der acht Stadträte, die SPD zwei, FDP, GLH und FWHPINI stellen je einen Stadtrat; die WG LIZ ist nicht mehr vertreten.

Heppenheim hat einen neuen Magistrat. Nach den kontroversen Diskussionen über die Verkleinerung des Heppenheimer Magistrats von neun auf acht Stadträte bei der konstituierenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 21. April, ging die Besetzung des Gremiums am Dienstag geräuschlos über die Bühne. Wie berichtet, soll der Magistrat später mit Hilfe einer erneuten Satzungsänderung wieder auf neun Stadträte aufgestockt werden, wenn ein hauptamtlicher Erster Stadtrat gewählt ist. Diese Stelle soll öffentlich ausgeschrieben werden. Darauf hat sich die große Koalition aus CDU und SPD geeinigt. Insbesondere die CDU wünscht sich seit langem diese Entlastung für Bürgermeister Rainer
Burelbach (CDU), der aufgrund seines Amtes Vorsitzender des Magistrats ist.
Fünf Fraktionen, ein Wahlvorschlag
CDU, SPD, FDP, GLH und FWHPINI legten einen gemeinsamen Wahlvorschlag vor, laut dem die CDU drei der acht ehrenamtlichen Stadträte stellt, die SPD zwei, FDP, GLH und FWHPINI je einen Stadtrat. Die Liste mit Christoph Zahn, Barbara Schaab, Hermann Friedrich (alle CDU), Helmut Bechtel, Gisela Geiger (beide SPD), Oliver Wilkening (FDP), Mathias Matzeit (GLH) und Norbert Golzer (FWHPINI) bekam in einer geheimen Wahl 34 Stimmen – ebenso viele wie Vertreter der genannten Fraktionen anwesend waren.
Die Wählergemeinschaft „Leben im Zentrum“ (LIZ) scheiterte mit dem Antrag, ihren Vertreter Peter Rossa zum Stadtrat zu ernennen. Dafür gab es nur zwei Stimmen – ebenso viele wie die LIZ Mitglieder hat. Die WG LIZ, die in der vergangenen Legislaturperiode durch Olaf Stjerna vertreten wurde, ist damit nicht mehr Mitglied im Magistrat. Die Fraktion hatte jedoch bereits bei der konstituierenden Sitzung angekündigt, sich die Informationen bei Bedarf über andere Wege zu beschaffen, beispielsweise über Anträge und Anfragen.
Wilkening und Matzeit sind neu im Magistrat und wurden von Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU) vereidigt. Nachdem alle Magistratsmitglieder den Verzicht auf das Stadtverordnetenmandat erklärt hatten, überreichte Burelbach die Ernennungsurkunden.
Franz Beiwinkel, neuer Fraktionsvorsitzender der GLH, sagte, er bedauere, den Magistrat nach 15 Jahren zu verlassen. Bürgermeister Burelbach dankte er für die faire und sehr ordentliche Sitzungsführung. Dem schloss sich der bisherige Stadtbaurat Hubert Vettel (FWHPINI) an. Er habe den hohen Anspruch gehabt, etwas für Heppenheim zu tun und dazu einen kleinen Beitrag geleistet. Vettel, der bis zum vergangenen Jahr der FDP angehörte, ist jetzt Fraktionsvorsitzender der FWHPINI.
Burelbach hatte zu Beginn den bisherigen Magistratsmitgliedern für ihr kollegiales Verhalten gedankt. Die meisten Entscheidungen, außer beim Kauf des Metzendorfhauses, seien im Konsens gefällt worden. Burelbach dankte insbesondere den Stadträten Golzer und Vettel, die eigene Ressorts in der Verwaltung übernommen hatten. Dies habe ihn enorm entlastet und sei ein Erfolgsmodell gewesen. „Wir haben Projekte in einer Anzahl gestemmt, die wir sonst nicht hätten stemmen können“, lobte Burelbach.
NACHRÜCKER
Folgende Frauen und Männer sind für die Magistratsmitglieder in die Stadtverordnetenversammlung nachgerückt: Tobias Wohlfart, Christian Böhm, Hermann Peter Arnold (alle CDU), Egon Eisermann, Heinrich Morweiser (beide SPD), Sebastian Bommes (GLH), Kerstin Buchner (FWHPINI) und Karl-Heinz Krauß (FDP).

KOMMENTAR
                     Eigentor                    
Von Marion Menrath
Die Fraktion LIZ.Linke hat sich in der vergangenen Legislaturperiode nicht gerade beliebt gemacht. Die Redebeiträge von Ulrike Janßen endeten oft mit einer Generalkritik an Bürgermeister, Verwaltung und gerne auch an ihren Kollegen, die mitunter persönlich verletzend war.
Denkanstöße bleiben oft auf der Strecke
Auf der Strecke blieben dabei ihre oft konstruktiven Denkanstöße nach sorgfältigem Studium von Bebauungsplänen und sonstigen verfügbaren Unterlagen. Mittlerweile ist sich die WG LIZ mit zwei Sitzen im Parlament selbst genug; der einzige Linke, Yannick Mildner, ist als Hospitant lieber bei der FDP-Fraktion eingezogen.
Bisher war es guter parlamentarischer Brauch, alle Fraktionene, auch die Kleinen, am Magistrat zu beteiligen. Dass die anderen Fraktionen die WG LIZ nun ausgeschlossen haben, könnte sich noch als Eigentor erweisen: Neben Anfragen und Anträgen könnte auch die Zahl der Akteneinsichtsausschüsse noch einmal steigen.

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Starkenburger Echo
27. April 2016
mam

Neue Runde für Bebauungsplan

„NORDSTADT II“ Neufassung soll Klarheit schaffen / Naturschutzverbände äußern viele Bedenken


Eine kleinteilige Struktur von Äckern, Wiesen und Kleingärten dominiert das Gebiet der künftigen Nordstadt II in Heppenheim. Das Foto zeigt das Gebiet mit Blick nach Südosten zu den Häusern der  Nordstadt I mit der Starkenburg im Hintergrund. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. Der Bebauungsplan Nordstadt II wird in einer zweiten Fassung erneut ausgelegt. Dem stimmten die Stadtverordneten mehrheitlich ebenso zu wie der Behandlung bisher eingegangener Anregungen. Die Veränderungen durch Gutachten und Gebiete für Mehrfamilienhäuser waren so umfangreich, dass die Stadt sich zur Neufassung entschloss.
Frühestens im Herbst könnte mit der Bebauung der Nordstadt II begonnen werden. Denn vor 1. Oktober ist aus Gründen des Naturschutzes keine Rodung von Gehölzen erlaubt. Ursprünglich hatte die Stadt gehofft, dass Ende des Jahres bereits die ersten neuen Bewohner einziehen könnten. Doch zusätzliche Gutachten, insbesondere zum Artenschutz, und nachträgliche Änderungen bei der Bebauungsdichte, sorgten für Verzögerungen.
In dem 12,6 Hektar großen Gebiet, wovon 7,72 Hektar auf Wohnbebauung entfallen, sollen 332 Wohneinheiten entstehen. Extremwerte von 170 bis 514 Wohneinheiten sind rechnerisch möglich, aber nicht wahrscheinlich. In mittlerweile drei Gebieten im nordwestlichen Teil sollen Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 65 Wohnungen möglich sein.
Verbände äußern Zweifel an Methodik
83 Seiten umfasst der neue artenschutzrechtliche Fachbeitrag mit Datum 30. März 2016 zur Nordstadt II. Weitere 19 Seiten wurden einer tierökologischen Untersuchung des streng geschützten Kammmolchs am Hundsteich „In den langen Mahden“ gewidmet. Zuvor hatten die Naturschutzverbände Nabu und BUND in einer gemeinsamen Stellungnahme die Methodik zum Nachweis geschützter Brutvögel, Fledermäuse und Amphibien kritisiert und den Planentwurf „wegen gravierender Mängel“ abgelehnt. Beide Verbände äußern sich skeptisch, ob Brutvögel sich mithilfe von Nistkästen in das nördlich angrenzende Gebiet umsiedeln lassen.
Probleme macht laut einem Gutachten auch der Schallschutz an der Bahnlinie. Weil auch mit einer Erhöhung der vorhandenen, fünf Meter hohen Schallschutzmauer die Grenzwerte nicht eingehalten werden, sind nun stattdessen „passive Schallschutzmaßnahmen“ an den betroffenen Häusern vorgeschrieben. Zur Darmstädter Straße wird eine 125 Meter lange und 3,50 Meter hohe Schallschutzwand gebaut.
Bedenken gegen den Bebauungsplan äußerten GLH, WG LIZ und der bei der FDP hospitierende Linke Yannick Mildner. Von einem „massiven Eingriff in das Landschaftsgefüge“, der zehn Hektar Land entnommen würde, sprach Franz Beiwinkel (GLH). Die Ausgleichsmaßnahmen seien alle „weiter weg“ angesiedelt. Prinzipiell sei man für das Baugebiet. Beiwinkel kritisierte jedoch die geringe Dichte von 34 Wohneinheiten pro Hektar. Der Regionalplan fordere 35 bis 50 Wohneinheiten pro Hektar. Grundstücksgrößen über 700 Hektar stellten einen massiven Landschaftsverbrauch dar. Für Einzelhäuser sollten maximal 450, mindestens 251 Quadratmeter ausgewiesen werden.
Bürgermeister verweist auf erneute Offenlage
Die Kritik von BUND und Nabu müsse ernst genommen werden, forderte Mildner. Ulrike Janßen (WG LIZ) kritisierte unter anderem ein schwaches Grünkonzept. Die gesamte Planung bleibe ungenügend. Es gebe keine Einbindung in die Landschaft; die Baudichte entspreche nicht den aktuellen Anforderungen. Es gebe jetzt schon 18 000 Kraftfahrzeuge täglich auf der B 3. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) verwies auf die Offenlage, bei der sich die Naturschutzverbände erneut äußern könnten.
Es gebe auf privaten Wunsch nur ein einziges Grundstück mit 700 Quadratmeter; die anderen seien um die 400 Quadratmeter. „Es gibt eine riesengroße Nachfrage nach Wohnraum aller Art in Heppenheim“, betonte Burelbach. Man solle die ganze Sache nicht über Jahre diskutieren, sondern lieber einen Schritt weiterkommen.
Dem neuen Entwurf, der nun erneut einen Monat öffentlich ausgelegt wird, stimmten letztlich 28 Vertreter von CDU, SPD, FDP und FWHPINI zu, bei fünf Nein-Stimmen von GLH und WG LIZ sowie drei Enthaltungen von GLH und FDP. Ähnlich verlief die Abstimmung zur Behandlung der eingegangenen Einwände und Anregungen (27 Ja-, vier Nein-Stimmen, drei Enthaltungen). Die drei Änderungsanträge der GLH wurden abgelehnt.12,6 HEKTAR GROßES BAUGEBIETDer Bebauungsplan Nordstadt II umfasst 12,6 Hektar ohne Kompensationsflächen. Es liegt zwischen Nordstadt I, Gunderslachstraße, Bahnlinie und Darmstädter Straße (B 3). Erschlossen werden soll es über einen Kreisel an B 3 und Gunderslachstraße. 7,72 Hektar davon entfallen auf ein allgemeines Wohngebiet, 2,93 Hektar auf Straßen und Plätze, 0,85 Hektar auf öffentliche Grünflächen. Dazu kommen 4,2 Hektar naturschutzrechliche Kompensationsflächen.

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Starkenburger Echo
23. April 2016
jr

„Leben im Zentrum“ fühlt sich abgestraft

PARLAMENT I In der ersten Sitzung setzen CDU und SPD die (vorläufige) Verkleinerung des Magistrats durch


Gut besucht war die konstituierende Sitzung des Heppenheimer Stadtparlaments am Donnerstagabend im Kurfürstensaal des Amtshofes. Eröffnet wurde ide Sitzung vom Bürgermeister FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. Das neugewählte Heppenheimer Stadtparlament hat seine Arbeit aufgenommen. Am Donnerstag war konstituierende Sitzung im Kurfürstensaal des Kurmainzer Amtshofes. Eines der Themen des Abends war die Änderung der Hauptsatzung.
Wenn die erste Sitzung der neuen Stadtverordnetenversammlung das widerspiegelte, was in den kommenden fünf Jahren zu erwarten ist, dann können sich Stadtverordnete, Verwaltung, aber auch Besucher auf einiges gefasst machen. Denn schon beim ersten diskussionswürdigen Tagesordnungspunkt – der Änderung der Hauptsatzung – demonstrierten CDU/SPD-Koalition und Opposition, also GLH, FDP, FWHPINI und WG LIZ, dass sie sich in dieser Legislaturperiode nichts schenken werden. Dabei waren die vorhergehenden Regularien – unter anderem die Wahl von Susanne Benyr (CDU) zur neuen Stadtverordnetenvorsteherin – in Anwesenheit von erstaunlich vielen interessierten Bürgern geräuschlos über die Bühne gegangen.
Beim Thema Hauptsatzung dagegen gingen die Meinungen massiv auseinander. Stand doch die Entscheidung im Raum, die Anzahl der Stadträte von derzeit neun auf acht zu begrenzen. Dies aber nicht auf Dauer, sondern nur solange, bis die frischgebackene Koalition aus CDU und SPD einen Kandidaten für den Posten des hauptamtlichen Ersten Stadtrats ausgedeutet habe.
Künftig dann wieder neun Stadträte
Danach, machte CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Semmler deutlich, will man in einer weiteren Änderung der Hauptsatzung die Anzahl der Magistratsmitglieder wieder auf neun (einschließlich des Hauptamtlichen) erhöhen. Der hauptamtliche Erste Stadtrat, auf den mehr als zehn Jahre lang verzichtet worden war, sei nötig, um den Bürgermeister zu entlasten und die Verwaltung effektiver und damit auch schneller zu machen.
Parlamentsneuling Peter Janßen, der zusammen mit seiner Ehefrau Ulrike Janßen die Fraktion WG LIZ (Wählergemeinschaft Leben im Zentrum) bildet, sah hinter dem Antrag von CDU und SPD den Versuch, seiner Fraktion einen Sitz im Magistrat zu verwehren. Ausgerechnet die „Wahlverlierer“, so Janßen mit Blick auf die Verluste von SPD und CDU (die SPD büßte zwei, die CDU ein Mandat ein), starteten hier den Versuch, LIZ „abzustrafen“. Die „einzige Partei, die sich ausschließlich um die Belange Heppenheims kümmert“, werde bewusst ausgegrenzt. So werde Politikverdrossenheit produziert.
Franz Beiwinkel, neuer Fraktionschef der Grünen Liste, „bedauerte“ den Antrag der Koalition, die Magistratssitze zu reduzieren, führe das doch zu einem Verlust an Demokratie. In Anbetracht der großen Rechte, die dem Magistrat gegeben seien – wie beispielsweise die Entscheidung über Grundstücksgeschäfte – sollten alle im Parlament vertretenen Fraktionen auch im Magistrat präsent sein. Beiwinkel sprach von einem „schlechten Start“ für die neue Legislaturperiode.
Auch Christopher Hörst, Fraktionsvorsitzender der FDP, sprach von einem „untauglichen Versuch“, die Fraktion WG LIZ aus dem Magistrat herauszuhalten. Er könne nicht nachvollziehen, so Hörst, inwieweit die Arbeitsfähigkeit des Gremiums eingeschränkt würde, wenn ein weiterer Stadtrat mitrede: „Die meisten Vereine haben mehr Leute in ihrem Vorstand.“
Jean-Bernd Neumann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD, verteidigte das Vorgehen der Koalition. Erst wenn man sich auf ein Stellenprofil für den Ersten Stadtrat geeinigt habe, mache es Sinn, den Posten im Magistrat zu verankern. Man werde Schritt auf Schritt machen, die dann notwendige weitere Satzungsänderung werde zeitnah kommen. Und Jürgen Semmler bezweifelte, dass die Reduzierung der Sitze mit einem Demokratieverlust einhergehe. Der Magistrat müsse im übrigen nicht das ganze Parlament widerspiegeln. Was, so Semmler, wenn so wie in Frankfurt am Main eine Vielzahl von kleinen Fraktionen mitmische?
Dem Koalitionsantrag stimmten am Ende 25 Parlamentarier zu, 11 stimmten mit Nein. Sollten die Koalitionäre jetzt aber hoffen, die nicht nur von ihnen oft genug als nervig oder lästig empfundenen Wortmeldungen und Anträge von WG LIZ so verhindern zu können, hatte Peter Janßen bereits eine schlechte Nachricht parat: Werde seine Fraktion von den Informationen aus dem Magistrat abgeschnitten, werde man alle anstehenden Fragen anderweitig klären müssen – bei Bedarf über Wortmeldungen und Anträge.


Starkenburger Echo
23. April 2016
mam

Ein Frauentrio an der Spitze

PARLAMENT II Wahlen dominieren Tagesordnung bei konstituierender Sitzung
Gut zu tun hatten die Helfer der Fraktionen bei den vielen Wahlen zur konstituierenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag. Von links: Christopher Hörst, Ulrike Janßen, Kerstin Fuhrmann, Franz Beiwinkel, Andrea Pfeilsticker, Isa Serdani. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER


HEPPENHEIM. Entscheidungen über Personalien dominierten die konstituierende Sitzung der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend. Das Prozedere zog sich hin, weil viele Ämter in geheimer Wahl vergeben wurden.
Immer wieder wurden die Stadtverordneten am Donnerstagabend namentlich aufgerufen, um in zwei improvisierten Wahlkabinen im Kurfürstensaal geheim über Positionen in verschiedenen Verbandsversammlungen und die Stellvertreter der neuen Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr (CDU) abzustimmen. Bei letzterem setzte sich die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Pfeilsticker mit 29 Stimmen als erste Stellvertreterin durch, gefolgt von Mechthild Ludwig (CDU) als zweite Stellvertreterin.
Dass ein Frauentrio an der Spitze der Stadtverordnetenversammlung steht, ist eine weitere Premiere in Heppenheim. Die weiteren Kandidaten, Christopher Hörst (FDP) mit sechs Stimmen und Peter Janßen (WG LIZ) mit zwei Stimmen, kamen nicht zum Zug. Schriftführerin ist Claudia Weber-Huthmann.
Bei den drei Ausschüssen kamen die Kommunalpolitiker überein, dass jede Fraktion die ihr zustehenden Mitglieder selbst benennen kann. Die Sitze werden entsprechend den Mehrheitsverhältnissen im Parlament verteilt. Demnach besetzt die CDU vier der jeweils elf Sitze, die SPD drei; FDP, GLH, FWHPINI und WG LIZ bekommen je einen Sitz.
Länger zog sich die Wahl der Vertreter in den Verbänden hin. Immer wieder zogen die kleinen Fraktionen „aus Gründen der Sitzungsökonomie“ Kandidaten zurück, sodass bei nur noch zwei Bewerbern offen abgestimmt werden konnte. Die WG LIZ kritisierte das: „Man hält sich doch für die geeignete Person“, sagte Ulrike Janßen. Da könne man doch nicht sagen, „och, wir haben jetzt zehn vor Neun“ und deshalb die Kandidatur zurückziehen. Zumal die bisherigen Vertreter, beispielsweise im Gewässerverband, laut ihrer Ansicht für Heppenheim nichts gebracht hätten.
Letztlich setzten sich folgende Kandidaten durch: Sparkassenzweckverband: Steffen Guggenberger (CDU), Stellvertreterin Sonja Guttmann (SPD). Gewässerverband Bergstraße: Klaus Bitsch (CDU), Stellvertreterin Sonja Guttmann (SPD). ekom21– KGRZ Hessen: Christopher Herbert (SPD), Stellvertreter Isa Serdani (CDU). ZAKB: Vertreter Hermann Peter Arnold (CDU) und Norbert Golzer (FWHPINI); Stellvertreter Hubert Vettel (FWHPINI) und Holger Mitsch (FDP).

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Starkenburger Echo
8. März 2016
jr

CDU bleibt stärkste Fraktion

ENDERGEBNIS Für 37,8 Prozent gibt es 14 Mandate im Stadtparlament / SPD stellt nur noch neun Stadtverordnete
HEPPENHEIM. Allzuweit weg vom Endergebnis war der Trend nicht, der sich am Sonntagabend abzeichnete. Allerdings gab es bei allen Parteien und Listenverbindungen kleinere Abweichungen - bei den einen, wie der CDU, zum Positiven, bei den anderen, wie der SPD, zum Negativen.
...
Kleine unbelastet von Bundestrends
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Aber auch die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) konnte gewinnen, wenn auch nicht ganz soviel, wie der Trend vom Sonntagabend vermuten ließ: Von 2,3 ging es rauf auf 5,1 Prozent, was zwei Mandate bedeutet.
...
Starkenburger Echo
8. März 2016
mam

Wähler gestalten die Listen neu

KOMMUNALWAHL Zwei der sieben Spitzenkandidaten fallen durch / Arzt Nawid Hariri rückt acht Plätze bei FDP vor
HEPPENHEIM. Die Wähler haben die Möglichkeiten des Kumulierens und Panaschierens bei der Kommunalwahl 2016 wieder ausgiebig genutzt und praktisch keine Wahlliste unverändert gelassen.
Zwei der sieben Spitzenkandidaten wurden von den Wählern nach unten versetzt: Jean Bernd Neumann fiel bei der SPD von Platz 1 auf Platz 4. Die meisten Stimmen bei den Sozialdemokraten bekam die Listenzweite Andrea Pfeilsticker, die auch Vorsitzende der Sportgemeinschaft ist. Bei den Linken wäre der bisherige einzige Stadtverordnete Bruno Schwarz nach derzeitigem Stand nicht mehr im Parlament. Er wurde von dem jungen Linken Yannick Mildner überholt.
Bei der SPD steht zwar kein Kandidat mehr auf dem ursprünglichen Platz, doch die ersten neun Kandidaten wurden auch alle in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Bei der CDU sind zwar die beiden ersten Positionen mit Jürgen Semmler und Barbara Schaab unverändert. Dafür wurde Michael Brunnengräber von Platz 17 auf 11 hochgewählt, während der Polizist Hermann Peter Arnold, der früher in Fürth wohnte, von Platz 14 auf 17 fiel, und nach derzeitigem Stand nicht der Stadtverordnetenversammlung angehören wird.
Bei der FDP machte der Arzt Nawid Hariri von 11 auf 3 den größten Sprung. Er verdrängte gleichzeitig Daniela Lüdke, die von Platz 4 auf 10 fiel. Bei der GLH wurden die ersten vier Kandidaten alle ins Parlament gewählt: Anna-Lena Groh rückte von Rang 4 auf 2 vor.
Bei FWHPINI wurde der ehemalige FDP-Politiker und ehrenamtliche Stadtrat Hubert Vettel von Platz 6 auf 3 gewählt. Kerstin Fuhrmann kam von Platz 4 auf 2. Der andere ehemalige Liberale Benjamin Kramer fiel von Rang 3 auf 7.
Bei der WG LIZ ist das Ehepaar Ulrike und Peter Janßen zu zweit im Parlament.




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Starkenburger Echo - ECHO online
1. März 2016

ai


ECHO-Podium: Die Spitzenkandidaten der Parteien und Gruppierungen, die sich bei der Neuwahl der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung um Mandate bewerben, diskutierten am Montag im Festsaal des Hotels Halber Mond. Von links: Ulrike Janßen (WG LIZ), Norbert Golzer (FWH), Franz Beiwinkel (GLH), Christopher Hörst (FDP), Bruno Schwarz (Linke), Andrea Pfeilsticker (SPD) und Jürgen Semmler (CDU).

Jeweils eine Minute Werbeblock

ECHO-PODIUM Sieben Heppenheimer Spitzenkandidaten erklären, warum die Wähler sich für sie entscheiden sollen
HEPPENHEIM. Zwei Stunden lang beantworteten sieben Spitzenkandidaten für die Wahl zur Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung Fragen auf dem ECHO-Podium. 250 Gäste hörten im Festsaal des Hotels Halber Mond aufmerksam zu und mischten sich selbst in die Diskussion ein.
Sieben Köpfe, sieben Themen: Christian Knatz, der stellvertretende Leiter der ECHO-Redaktion, hatte seinen Fragenkatalog in Runden eingeteilt. Er moderierte die Podiumsdiskussion so, dass sich den Kandidaten die Möglichkeit bot, die eigenen politischen Überzeugungen vorzutragen und Unterschiede zu den Mitbewerbern herauszustellen.
Aufgelockert wurde die Diskussion durch Frage-und-Antwort-Spiele, mit denen Knatz die menschlichen Seiten der Kommunalpolitiker beleuchten wollte. Fragen aus dem Publikum, die schriftlich formuliert und auf das Podium weitergereicht worden waren, erweiterten das vom Moderator festgelegte Themenfeld.
Ab und zu lief die Stoppuhr mit. Ohne den Blick auf den Sekundenzeiger wäre es kaum möglich gewesen, innerhalb von 120 Minuten die Redezeit fair zu verteilen.
„Warum sollen die Heppenheimer ausgerechnet bei ihrer Liste ein Kreuz machen?“ Mit dieser Frage bot Knatz die Möglichkeit zur Selbstdarstellung.
Norbert Golzer (FWH) warb damit, dass seine Wählergemeinschaft „keine Direktiven von oben“ zu befolgen habe, sondern sich auf die Kommunalpolitik beschränke. Seine Gruppierung folge dem Prinzip, dass sich jeweils – ohne Fraktionszwang – die jeweils beste Idee in der Stadtverordnetenversammlung durchsetzt. Die FWH bildet seit 2011 eine Koalition mit der CDU.
Bruno Schwarz (Linke) füllte seinen „Werbeblock“ so: „Weil wir für die Heppenheimer Bürger eine unabhängige, eigene Energieversorgung anstreben, weil wir das Bauen nicht Investoren überlassen wollen, weil wir für Familien eine gute Kinderbetreuung organisieren möchten, weil wir die Initiative Freifunk unterstützen und den ÖPNV ausbauen wollen“.
Jürgen Semmler (CDU) warb damit, dass sich seine Partei in den vergangenen fünf Jahren als verlässlich erwiesen habe, dass „viel erreicht und viel auf den Weg gebracht“ worden sei. Dabei habe die CDU als Mehrheitsfraktion solide gewirtschaftet. Darauf wollen Semmler und seine Mitstreiter in den nächsten fünf Jahren aufbauen. Seine Mitstreiter, das seien die Kandidaten auf einer Liste, die einen Querschnitt aus der Bürgerschaft darstelle.
Christopher Hörst (FDP) beschreibt seine Partei als Plattform, die Bürgern die Möglichkeit bietet, die Stadt „ohne Kastendenken“ mitzugestalten. „Wir haben Menschen angesprochen, die politisch noch nicht in Erscheinung getreten sind. So entstand eine bunt zusammengewürfelte Liste“.
Andrea Pfeilsticker (SPD) warb damit, dass ihre Partei bisher auch aus der Opposition heraus gestalterisch für Heppenheim am Werk war. In den nächsten fünf Jahren solle „Wohnen für alle“ eines der wichtigsten Themen in der Kommunalpolitik sein.
Ulrike Janßen (WG LIZ) sieht den Kampf gegen den Durchgangsverkehr nach wie vor als ihre Hauptaufgabe an. Daraus leitet sie die Forderung nach dem Bau von Umgehungsstraßen und einem zweiten Autobahnanschluss ab. „Die Stadt ist völlig verlärmt. Sie hat in den vergangenen Jahrzehnten an Charme und Schönheit verloren“, so ihre Erkenntnis.
Franz Beiwinkel (GLH) versprach den Wählern, nicht nur grüne Politik umzusetzen, sondern sozialpolitisch aktiv zu sein. „Kitas sind wichtig, klare Verkehrspolitik, Kulturpolitik, Zusammenarbeit mit Kreis, Land und Bund“, mit diesen Schlagworten füllte er seine 60 Sekunden Redezeit aus.

Aufmerksam: 250 Zuhörer waren zur Podiumsdiskussion des Starkenburger Echo in den Festsaal des Heppenheimer Hotels Halber Mond gekommen. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

Alle wollen für ihr Heppenheim nur das Beste

ECHO-PODIUM Mit provozierenden Fragen lockt der Moderator die Kandidaten aus der Reserve
HEPPENHEIM. In der zweiten Runde wollte ECHO-Redakteur Christian Knatz durch gezielte Fragen an die einzelnen Kandidaten herausfinden, was sie sich für die neue Wahlperiode vorgenommen haben.
Jürgen Semmler (CDU) beschrieb, wie er sich die Nutzung des ehemaligen Kaufhauses Mainzer und des Kurmainzer Amtshofs vorstellt und wie er 10,5 Millionen Euro für den Neubau der Nibelungenhalle im städtischen Haushaltsplan abbilden möchte.
Von Franz Beiwinkel (GLH) wollte Knatz wissen, wie realistisch in Heppenheim eine Koalition sei, in der die Grünen mitreden können. Der GLH-Spitzenkandidat antwortete, dass er Sachpolitik „Koalitionsspielen“ vorziehe. Koalitionen seien auf kommunaler Ebene hinderlich. „Wir wollen Gemeinsamkeiten suchen. Das ist auch für den sozialen Frieden besser“, sagte er.
Ulrike Janßen (LIZ) wies den Vorwurf aus anderen Fraktionen zurück, sie vergifte das Klima in der Stadtverordnetenversammlung. „Ich mache so weiter wie bisher. Wenn sich andere daran stören, müssen sie sich überlegen, wo das Problem liegt“, antwortete sie. Sie setze auf Sachpolitik. Blitzer, Zebrastreifen am Nettomarkt, die Ampel am Haus der Kirche, das sieht sie als ihre Verdienste.
Auch Christopher Hörst (FDP) wurde mit einem Vorwurf konfrontiert: Die Partei beschäftige sich vor allem mit sich selbst. „Ja, es gab Reibereien. Aber die sind aus der Welt geschafft“, antwortete der Spitzenkandidat. Im Wahlkampf wolle die FDP zeigen, dass es ihr um Heppenheim geht.
Andrea Pfeilsticker (SPD) wurde damit konfrontiert, dass ihre Fraktion gegen den Kauf des Kaufhauses Mainzer gestimmt hat. „Kritik an den Kosten: Ist das nicht ein bisschen wenig für die größte Oppositionspartei?“, fragte Knatz. Die Sozialdemokratin konterte: Seit 2008 arbeite sie in der „Lokalen Partnerschaft (Lopa)“ mit Einzelhändlern und Stadtverwaltung zusammen. Sie erinnerte daran, dass die SPD den juristischen Weg gehen wollte. Der Hausbesitzer sollte mit einer Bauverpflichtung konfrontiert werden. Die Stadt habe eine Million Euro zu viel für die Immobilie bezahlt. Doch Andrea Pfeilsticker wollte genau bei diesem Thema zeigen, dass die SPD konstruktiv arbeitet: „Das Beste daraus machen“, mit dieser Devise beteilige sie sich an der Diskussion über ein Nutzungskonzept für das ehemalige Kaufhaus.
Norbert Golzer (FWH) musste sich von Knatz die Frage gefallen lassen, inwiefern sich die Freien Wähler noch von der CDU unterscheiden. „Wir haben erfolgreich mit der CDU zusammengearbeitet, aber wir haben nach wie vor eigene Ideen“, so die Antwort.
Bruno Schwarz (Linke) durfte sich gegen den Vorwurf wehren, er sei im Stadtparlament nur als Neinsager aufgefallen. Der Linke sagte, umgekehrt würden seine Anträge aus Prinzip abgelehnt, um sie mit zeitlicher Verzögerung als eigene Idee verkaufen zu können. Als Beispiel nannte er die Ankündigung, einen Abschnitt der Lorscher Straße (Bundesstraße 460) als Tempo-30-Zone auszuweisen.
Um die Vorschläge von Klaus Neher zur Umgestaltung der Fußgängerzone, um Finanzen und Verkehr ging es in der nächsten Diskussionsrunde. Semmler rechnete vor, dass der Schutzschirmvertrag mit dem Land Hessen die Schuldender Stadt von 37,5 Millionen Euro im Jahr 2013 auf 29,1 Millionen Euro reduziert habe. Ulrike Janßen bezweifelte diese Zahlen, Franz Beiwinkel sprach von 17 Millionen Euro Erlass und nannte dies einen „ordentlichen Brocken“. Trotzdem seien die Kommunen nach wie vor „chronisch unterfinanziert“.
„Die 17 Millionen Schulden hat jetzt jemand anderes“, sagte Schwarz. „Ein Hütchenspiel“ nannte er den Kommunalen Finanzausgleich. Andrea Pfeilsticker führte die Haushaltskonsolidierung vor allem auf die gute konjunkturelle Lage zurück.
Mehrere Fragen aus dem Publikum drehten sich um das Thema Verkehr und um Energie. Eine Zuhörerin schlug vor, Heppenheim an das Straßenbahnnetz anzuschließen, ein Zuhörer wollte wissen, was aus den leerstehenden Gebäuden der Odenwaldschule (OSO) werden soll. Obwohl die Stadt darauf keinen direkten Einfluss hat: Alle hoffen, dass aus der OSO kein Geisterdorf wird.

Brüderle, Kretschmann, Merkel und der Papst

ECHO-PODIUM Welches Bild würden sich Heppenheims Spitzenkandidaten aufhängen?
HEPPENHEIM. Ihre Kreistagsfraktion ist dazu verpflichtet, eines von drei Porträts im Fraktionszimmer aufzuhängen. „Sagen Sie spontan, welches Bild sie nehmen würden“, fragte Christian Knatz die sieben Kommunalpolitiker am ECHO-Podium.
Christopher Hörst (FDP) würde sich für Reiner Brüderle entscheiden, nicht für Benedikt XVI. oder Landrat Christian Engelhardt (CDU). Brüderle sei bodenständig, sagte Hörst.
Andrea Pfeilsticker (SPD) mag Winfried Kretschmann (Grüne) mehr als den früheren Landrat Ekkehard Lommel oder Ex-Kanzler Gerhard Schröder, beides Sozialdemokraten. Kretschmann leiste viel als Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
Norbert Golzer (FWH) wollte weder Ex-Landrat Matthias Wilkes noch den Staatssekretär Michael Meister (beide CDU) in seinem Zimmer sehen, sondern Bundeskanzlerin Angela Merkel. Golzer war beeindruckt von der Kanzlerin, wie sie am Sonntagabend im Fernsehgespräch die Fragen von Anne Will beantwortete.
Ulrike Janßen (LIZ) wünschte sich Wilkes: „Zur Abschreckung“, wie sie sagte.
Überraschend auch die Antwort von Jürgen Semmler (CDU), der Horst Seehofer (CSU), Donald Tramp (Republikaner) und Matthias Schimpf (Grüne) zur Auswahl hatte. Er sprach sich für den grünen Kreisbeigeordneten aus, weil der im Umgang mit der großen Zahl von Flüchtlingen gute Arbeit geleistet habe.
Bruno Schwarz (Linke) wollte weder Che Guevara noch Engelhardt, sondern Papst Franziskus. Schwarz ist katholisch und bekennender Katholik.
Franz Beiwinkel (GLH) wollte weder den Dalai Lama noch den Gewerkschafter Klaus Ernst, sondern den amtierenden Landrat Engelhardt. „Ich will ihm eine Chance geben“, so seine Erklärung.


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Starkenburger Echo
1. März 2016

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Koalitionsschelte bei Kaffee und Tee

HEPPENHEIM. Die SPD-Kandidaten für die Stadtverordnetenversammlung und Interessierte trafen sich zum politischen Frühstück in den Fachwerkstuben. Bei Kaffee und Kuchen wurden Fragen gestellt und beantwortet.
Stimme es, dass die Mehrheitskoalition ...
Kritische Worte über LIZ.Linke
Auch über die jüngste Pressemitteilung der LIZ wurde gesprochen. Es sei unseriös, den Menschen zu sagen, ein weiterer Autobahnanschluss wäre kurzfristig zu realisieren. So wichtig er für Heppenheim wäre, werde über die Realisierung auf anderer Ebene entschieden werden. Die Sozialdemokraten glauben, dass dies nur erreicht werden kann, wenn der Anschluss in Richtung Landesgrenze verschoben wird und mit der Metropolregion Rhein-Neckar ein größerer Partner mit ins Boot genommen wird. Dies aber lehne die LIZ ab, ebenso wie die Mehrheitskoalition.
Angemerkt wurde, dass die Art, wie die Zweipersonenfraktion LIZ.Linke in den Gremien zeitweise agiere, als arrogant, diffamierend und verletzend empfunden worden sei. Akteneinsichtsausschüsse, die ein wichtiges Kontrollmittel der Fraktionen sind, seien für Nichtigkeiten gefordert worden. Auch Angriffe in der Öffentlichkeit gegen ehrenamtlich Arbeitende scheue man nicht. Es sei sehr schade, wenn durch diese Zweipersonenfraktion das politische Arbeitsklima derart vergiftet werde.


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Starkenburger Echo
1. März 2016

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ECHO-Podium zur Kommunalwahl



Rede und Antwort gestanden: Die Spitzenkandidaten für die Wahl zum Heppenheimer Stadtparlament Ulrike Janßen (WG LIZ), Norbert Golzer (FWHPINI), Franz Beiwinkel (GLH), Christopher Hörst (FDP), Bruno Schwarz (Linke), Andrea Pfeilsticker (SPD) sowie Jürgen Semmler (CDU) mit den Moderatoren Christian Knatz und Bernd Sterzelmaier (von links) beim ECHO-Podium am Montagabend im „Halben Mond“. Eine Fotogalerie gibt es auf www.echo-online.de. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER
 
Sechs Tage vor der Kommunalwahl hat das „Starkenburger Echo“ am Montagabend zur Podiumsdiskussion in den Festsaal des Heppenheimer Hotels „Halber Mond“ eingeladen. Die Spitzenkandidaten der sieben für das Stadtparlament antretenden Parteien und Gruppierungen - Jürgen Semmler (CDU), Andrea Pfeilsticker (SPD, in Vertretung von Jean Bernd Neumann), Franz Beiwinkel (GLH), Norbert Golzer (FWHPINI), Christopher Hörst (FDP), Ulrike Janßen (WG LIZ) und Bruno Schwarz (Linke) - hatten zwei Stunden lang Gelegenheit, sich und ihre Wahlziele vorzustellen.
Moderiert wurde der Abend vom stellvertretenden Redaktionsleiter Christian Knatz, begrüßt wurden die Gäste, darunter Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) und ECHO-Chefredakteur Lars Hennemann, von Redaktionsleiter Bernd Sterzelmaier.
Rund 200 politisch Interessierte waren der Einladung gefolgt und erlebten eine faire und sachliche Veranstaltung, in deren Verlauf die Kandidaten zunächst jeweils eine Minute Zeit hatten, sich dem Publikum bekannt zu machen und einige ihrer primären Ziele für die kommende Legislaturperiode vorzustellen. Es folgten mehrere Fragerunden mit zum Teil provokanten Thesen, die den Kandidaten Gelegenheit zu Stellungnahmen gaben. Dass diese weitgehend diszipliniert abgegeben wurden und dass auf persönliche Angriffe verzichtet wurde, dürfte bei Zuschauern gut angekommen sein.
Die wichtigsten auf dem Podium angesprochenen Themen waren die städtischen Finanzen, die Zukunft der Kernstadt mit den Großprojekten Metzendorfhaus (Kaufhaus Mainzer), Nibelungensporthalle und Kurmainzer Amtshof, die Verkehrsbelastung und Mittel zu ihrer Reduzierung sowie der Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Einbringen konnte sich auch das Publikum, das nach anfänglichem Zögern eine Reihe von Fragen schriftlich formulierte und an die Damen und Herren auf dem Podium richtete. Nach gut zwei Stunden wurde das ECHO-Podium gegen 21 Uhr beendet.
Neu gewählt werden in der Stadt Heppenheim am 6. März insgesamt 37 Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung, jeweils neun Mitglieder der Ortsbeiräte Erbach, Hambach, Kirschhausen, Sonderbach und Wald-Erlenbach sowie jeweils sieben Mitglieder der Ortsbeiräte Mittershausen-Scheuerberg und Ober-Laudenbach. Wahlberechtigt sind knapp 20 000 Kreisstädter.
Bericht folgt

Filmmitschnitt vom ECHO-Podium am 29.2.2016 im Halben Mond - weiter.Teil - weiter.Teil - weiter.Teil - weiter.Teil



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Starkenburger Echo
25. Februar 2016

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Sieben an einem Tisch

KOMMUNALWAHL Starkenburger Echo bietet am Montag den Bürgern von Heppenheim die Möglichkeit zum Vergleich

echo Podium 29.2.2016 Halber Mond Ulrike Janßen WG LIZ

Kandidaten für die Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung. Von links: Jürgen Semmler (CDU), Andrea Pfeilsticker (SPD), Bruno Schwarz (Linke), Christopher Hörst (FDP), Franz Beiwinkel (Grüne Liste), Norbert Golzer (FWHPINI) und Ulrike Janßen (WGLIZ). FOTOS: PRIVAT - (Bilder der Kandidaten Pfeilsticker, Schwarz, Hörst, Beiwinkel und Golzer waren digital nicht abrufbar)

HEPPENHEIM. Fünf Tage vor der Kommunalwahl lädt das Starkenburger Echo zu einer Podiumsdiskussion ein, in der die sieben Parteien und Gruppierungen zu Wort kommen, die sich um Mandate in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung bewerben.
Am 6. März werden in Hessen die Kommunalparlamente für fünf Jahre neu gewählt: Kreistage, Stadtverordnetenversammlungen beziehungsweise Gemeindevertretungen sowie Ortsbeiräte. In Heppenheim bewerben sich sieben Parteien und Gruppierungen um die 37 Sitze in der Stadtverordnetenversammlung. Wie in den meisten Fällen, wenn das Starkenburger Echo zu einer Podiumsdiskussion einlädt, sollen am Montag vor der Wahl die Politiker die Möglichkeit erhalten, sich in einer Podiumsdiskussion den Bürgern vorzustellen. In Heppenheim ist – wie zuletzt vor der Landratswahl im Frühjahr 2015 – der Festsaal des Hotels Halber Mond Veranstaltungsort. Damit nutzt das ECHO die moderne Veranstaltungstechnik, die der Halbe Mond bietet: LED-Projektionswand, Beschallungsanlage sowie die Möglichkeit der Videoübertragung auf einen Bildschirm im Foyer.
Auf dem Podium nehmen Platz: Jürgen Semmler (CDU, Liste 1), Andrea Pfeilsticker (SPD, Liste 2), Bruno Schwarz (Linke, Liste 4), Christopher Hörst (FDP, Liste 5), Franz Beiwinkel (GLH, Liste 6), Norbert Golzer (FWHPINI, Liste 7) und Ulrike Janßen (WG LIZ, Liste 8). Im Verlauf von zwei Stunden sollen sich die Kandidaten den Fragen von ECHO-Redakteur Christian Knatz sowie des Publikums stellen.
In der Stadtverordnetenversammlung, wie sie 2011 gewählt wurde, sind die Sitze so verteilt: CDU 15, SPD 12, GLH 5. FDP, FWHPINI, Linke und LIZ verfügen über die restlichen fünf Mandate. Die CDU-Fraktion wird verstärkt durch den parteilosen Abgeordneten Benjamin Kramer, der früher mit der Abgeordneten Winifred Hörst die FDP-Fraktion bildete.
In Heppenheim sind 18 000 der 25 000 Einwohner wahlberechtigt. Im Gegensatz zu Landtags- oder Bundestagswahlen können auch Bürger wählen, die keine deutschen Staatsbürger sind. Es genügt, dass sie aus einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union kommen.
Die Podiumsdiskussion soll für die Zuhörer eine Möglichkeit zur Meinungsbildung sein, um am 6. März auf gesicherter Informationsbasis eine Wahlentscheidung zu treffen.

Termin Podiumsdiskussion des Starkenburger Echo, Montag (29.), 19 bis 21 Uhr, Festsaal Hotel Halber Mond, Heppenheim. Sieben Parteien und Gruppierungen zur Wahl für die Stadtverordnetenversammlung.

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Starkenburger Echo
25. Februar 2016

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SPD sieht Verwaltung am Zug

FRÜHERES VTIOS-GELÄNDE Westlich der B3 könnte die Stadt Bauerwartungsgelände erwerben /Geld im Haushalt

Wo früher westlich der B3 unter anderem die Gärtnerei des Zentrums für Soziale Psychiatrie (Vitos-Klinik) untergebracht war, herrscht Tristesse. Die Stadt könnte das Gelände kaufen und so dessen Entwicklung maßgeblich steuern. bislang ist dies nicht geschehen. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. Entwicklungsflächen werden rar, auch in Heppenheim. Im Eck zwischen B 3, Bürgermeister-Metzendorf- und Hirschhorner Straße gibt es aber noch größere Freiflächen, die genutzt werden könnten.
Gibt die Stadt ihren Einfluss auf und verzichtet auf die Möglichkeit, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, fördert sie stattdessen das Bauen für „Leute mit dickem Geldbeutel“, wie der Fraktionsvorsitzende der SPD, Jean Bernd Neumann, in der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung mutmaßte? Lässt sie Chancen ungenutzt zugunsten der Gewinnmaximierung von Investoren, wie Ulrike Janßen, Fraktionsvorsitzende von LIZ.Linke, Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) in der gleichen Sitzung vorwarf?
Bei beiden ging es um ein bislang weitgehend ungenutztes Gelände westlich und im Besitz der früheren Vitos-Klinik, deren denkmalgeschützte Gebäude derzeit in hochpreisige Wohnungen für eher betuchte künftige Bewohner umgewandelt wird. Das Areal, zwischen B 3, Bürgermeister-Metzendorf-Straße und Hirschhorner Straße gelegen, gilt als Bauerwartungsland und ist kaum bebaut. Im Nachtragshaushalt 2014 war der Ansatz für Grundstücke, Gebäude und Bauten von 200 000 auf 4,2 Millionen Euro heraufgesetzt worden – nicht zuletzt deshalb, um dieses Areal zu erwerben und der Stadt damit Einflussmöglichkeiten für etwaige künftige Bebauung zu sichern. Aus der SPD war deshalb die Anfrage an die Verwaltung gegangen, ob es inzwischen einen Ankauf gegeben habe, beziehungsweise wie „derzeit der Stand etwaiger Verhandlungen“ sei.
Vergebliche Gespräche mit Schön-Klinik
Burelbach musste die Frage nach dem Ankauf verneinen – trotz des Haushaltsansatzes. Der Stadt sei das Entwicklungspotenzial durchaus bewusst, zunächst habe man sich aber auf die Entwicklung des früheren Klinikgeländes und die Verwertung von drei Häusern auf der gegenüberliegenden Seite konzentriert, für man inzwischen einen Investor gefunden habe, der bereit und im Gegensatz zur Stadt in der Lage sei, einen Millionenbetrag in die Modernisierung der Häuser am Rand der B 3 zu stecken.
Zwischenzeitlich, so Burelbach, habe es auch Interesse seitens der Schön-Klinik-Gruppe, die in Lorsch eine Fachklinik betreibt, an dem Gelände gegeben, und es habe Verhandlungen zwischen der Stadt und Schön gegeben.
Man habe die „Bauüberlegungen planerisch relativ weit verwaltungsseits begleitet“, aber zur Kenntnis nehmen müssen, dass sich die Gruppe für einen anderen Standort entschieden habe: „Das hat uns ein Jahr gekostet.“ Inzwischen, so Burelbach, sei man mit Vitos im Gespräch, es gebe Platz für viele Wohnarten, und auch die SPD sei eingeladen, sich einzubringen.
Jürgen Semmler, Fraktionschef der CDU, verteidigte das Vorgehen der Verwaltung und unterstellte den Kritikern, hier schlicht Wahlkampf zu betreiben. Er erinnerte daran, dass es ältere (potenzielle) Baugebiete gibt, die weit länger in der Diskussion sind wie beispielsweise die Alte Kaute (an der Bürgermeister-Kunz-Straße gelegen), aber auch noch nicht umgesetzt seien, obwohl der frühere Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) die Möglichkeit hierzu gehabt habe.
Neumann hielt dem entgegen, dass es im Fall des Vitos-Geländes die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen für eine Umsetzung gebe. Die aber habe die CDU durch ihre Entscheidung verhindert, die Zuständigkeit für Grundstücksankäufe ausschließlich beim Magistrat anzusiedeln. Zu Herberts Zeiten habe man immerhin die Neubauten auf dem Widmer-Gelände und den Nibelungenpark angepackt, und die Wohnungen in der früheren Vitos-Klinik kämen nur zustande, weil zu Herberts Zeiten der Umzug ans Kreiskrankenhaus vorbereitet worden sei.


Kommentar LIZ zum Bauerwartungsland westlich der alten Psychiatrie mit Rede von Fraktionsvorsitzender Ulrike Janßen in der Stadtverordnetenversammlung am 11.2.2016:
Bauerwartungsland:Zur Stadtentwicklung westlich der alten Psychiatrie hatte die LIZ.LINKE-Fraktion beantragt für das Gebiet zwischen Ludwigstraße (B3), Bürgermeister-Metzendorf-Straße (L3398) und Hirschhorner Straße einen Bebauungsplanentwurf zu erarbeiten. Der Antrag wurden gegen die beiden Stimmen der LIZ.LINKE-Fraktion am 3.4.2014 mit 22 Stimmen bei 4 Enthaltungen (2 SPD, 2 GLH) abgelehnt - also auch von der großen Mehrheit der SPD.
Zuständigkeit Grundstücksverkäufe:
Zum Erwerb und Veräußerung von Grundstücken hatte die LIZ.LINKE-Fraktion beantragt § 4 Pkt. e) und g) der Hauptsatzung zu ändern, um die abschließende Entscheidung über diese Verträge vom Magistrat wieder auf die Stadtverordnetenversammlung, hier den Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuß rückzuübertragen. Der Antrag wurden gegen die beiden Stimmen der LIZ.LINKE-Fraktion am 24.1.2012 mit 31 Stimmen bei 0 Enthaltungen abgelehnt - also auch von der gesamten SPD.
Rede vom 11.2.2016: Angesichts der Flüchtlingsproblematik und fehlendem billigen Wohnraum, ist in keiner Weise nachvollziehbar, daß die Stadt das Wohngebäude an der Ludwigstraße, mit über 1.230 m² großem Grundstück, zum Bodenwert quasi verschenkt und dazu die Option, die zwei weiteren Wohngebäude mit 2.600 m² zuzukaufen verstreichen lassen hat. Die Stadtverwaltung betreibt auch hier wieder keine Stadtentwicklung. Die Beantwortung legt offen, daß ausschließlich bei Auftauchen von Investoren gehandelt wird. Es wird nicht agiert, sondern nur noch reagiert und das ist angesichts der Heppenheimer Probleme unverständlich Daher meine Frage gem. §16 (2) GO): Herr Burelbach, wollen Sie auch Ihr letztes Jahr als Bürgermeister so passiv verbringen und uns weitere Zukunftsprobleme bescheren, indem Sie solche Möglichkeiten zum Wohle der Stadt ungenutzt lassen und einzig Investoren zum Gewinn verhelfen? 

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Starkenburger Echo
23. Februar 2016

jr

Kunst der Kompromissfindung

STADTVERORDNETE Willi Guthier (CDU) tritt nach mehr als zwanzig Jahren nicht mehr zur Wahl an
HEPPENHEIM. Ein Vierteljahrhundert lang war Willi Guthier, Jahrgang 1949 und gebürtiger Hambacher, seit Anfang der 1990er Jahre Fraktionsmitglied der CDU im Heppenheimer Stadtparlament; zuletzt führte er den Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss. Auf eine neuerliche Kandidatur hat er verzichtet, zugunsten Jüngerer.
ECHO: Herr Guthier, Sie haben in der letzten Stadtverordnetenversammlung einer Kollegin der Fraktion LIZ.Linke „unbeschreibliche Arroganz“ und, sinngemäß, den Missbrauch der Verwaltung vorgeworfen. Sie haben von drei Spielplätzen gesprochen, die man mit dem Geld hätte finanzieren können, das deren Anfragen gekostet haben. Sehen Sie die Aufgabe eines Stadtverordneten darin, die Verwaltung zu schonen?
Willi Guthier: Nein, die Stadtverordneten sind dazu da, die Verwaltung zu kontrollieren. Ich muss aber immer die Frage stellen, in welcher Weise kontrolliere ich die Verwaltung und was ist zum Schluss das Ergebnis meiner Kontrolle und wie setze ich das wiederum in Politik um. Das, was Frau Janßen, ich nenne jetzt mal den Namen, macht, und wenn man sich auf der Homepage von LIZ die Liste der Anfragen und Anträge anschaut und liest, ich habe hier 104 Anfragen gestellt, dann muss man sich fragen, was will ich mit dem Ergebnis bewirken. Und da sage ich: Wertschöpfung für die Fragen gleich Null. Wenn ich 104 Anfragen sehe und wie lange die Verwaltung an jeder Anfrage gearbeitet hat, im Schnitt fünf Stunden, dann sind das etliche Tausend Euro. Und da überlege ich, dass man das Geld woanders hätte investieren können, zum Beispiel in Spielgeräte. In Wirklichkeit ist das nur ein Tritt in Richtung Verwaltung. Da habe ich ein andere Auffassung.


Abschied aus dem Stadtparlament: Willi Guthier vor dem Metzendorfhaus, für dessen Kauf er sich mit seinen Fraktionskollegen von der CDU eingesetzt hatte. Ein Erfolg aus seiner Zeit als Stadtverordneter, in der es aber auch die eine oder andere Niederlage gab. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

ECHO: Thema Auffassung. Haben Sie das das Gefühl, mit Ihrer Auffassung etwas bewegt zu haben in den mehr als zwei Jahrzehnten im Stadtparlament?
Guthier: Das hat etwas mit Lernen zu tun. Als ich angefangen habe, so nach dem Motto, jetzt muss ich doch mal gucken, was ich für Heppenheim tun kann, da habe ich schnell gemerkt, dass die Mühlen der Verwaltung relativ langsam mahlen. Man hat Ideen, aber letzten Endes muss man einsehen, die Idee ist das eine, das andere ist die nötige politische Mehrheit. Und das ist manchmal gescheitert, und manchmal ist es ziemlich zäh.
ECHO: Es ist also oft die Kunst der Kompromissfindung?
Guthier: Absolut.
ECHO: Muss man sehr oft Zugeständnisse machen oder hat man das Gefühl, man kann auch eigene Ziele formulieren und hat dann auch Erfolgsaussichten?
Guthier: Ja, man muss schon eigene Ziele formulieren, und dann halt schauen, wo bestehen Möglichkeiten der Umsetzung. Aber man muss auch auf andere eingehen können. Ich nenne mal ein typisches Beispiel: Die Kita Karlchen an der Karlstraße, die im ehemaligen Katasteramt untergebracht wurde. Ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, es wäre besser gewesen, das Ganze abzureißen. Es ist mehr oder minder ein Bürogebäude, und heute sieht eine Kita in ihrer architektonischen Aufteilung ganz anders aus. Da konnten wir uns leider nicht durchsetzen, aber dem muss man auch keine Träne nachweinen. Das Leben besteht, ob in der Wirtschaft, im Privaten oder halt in der Politik aus Kompromissen, die Welt ist nicht schwarz und weiß, die Welt ist grau.
ECHO: Welche Projekte aus Ihrer Zeit im Parlament würden Sie nennen, bei denen Sie sagen, das hat prima geklappt, hier habe ich meinen Beitrag geleistet? Herausragende Projekte, so wie beispielsweise die neue Halle für Kirschhausen?
Guthier: Halle Kirschhausen? Da waren wir davon überzeugt, dass es der richtige Weg ist, gemeinsam mit dem Kreistag etwas zu bewegen. Es gab andere in der Stadtverordnetenversammlung, die weniger davon überzeugt waren. Ein „Leuchtturmprojekt“ war sicher der Hessentag 2004. Das war ein Schub für die Stadt, auch kurzfristig Projekte zu realisieren. Und gerade in den letzten fünf Jahren haben wir eine ganze Menge bewegt, wenn auch leider Gottes nicht immer mit einer satten Mehrheit. Wir haben ja am 6. März Kommunalwahlen. Da steht die Entwicklung von Heppenheim auf der Tagesordnung, und nicht das, was in Wiesbaden oder Berlin passiert. Und wenn man beispielsweise das Wahlprogramm der SPD mit dem der CDU vergleicht, dann gibt es durchaus ähnliche Ziele, aber man müsste sich mal über die Prioritäten unterhalten. Ein spannendes Thema ist beispielsweise der Kurmainzer Amtshof – für wen und für was will ich den künftig nutzen und wie soll der Innenausbau aussehen....
ECHO: Aus dem, was jetzt kommt, haben Sie sich ja ausgeklinkt. Sie haben gesagt, es reicht jetzt, ich trete nicht mehr zur Wahl an. Welche Gründe gab es hierfür?
Guthier: Mittlerweile bin ich ja hauptberuflich Rentner. Und da ich weiß, wieviel Arbeit man beispielsweise als Vorsitzender des Hauptausschusses hat, habe ich gesagt, jetzt reicht es, ich habe genug gemacht. Und wenn ich mir die Liste der CDU anschaue, sage ich, es gibt eine tolle Mischung aus erfahrenen und jungen Kandidaten, und die Jungen haben jetzt die Chance, sich einzubringen... Ich habe meinen Söhnen, als ich damals eingestiegen bin, gesagt, ich will nicht nur kritisieren, ich will auch proaktiv mitreden können. Und das hat mich damals auf die Liste der CDU gebracht. 
ECHO: Das heißt, Sie wollen und können jungen Leuten empfehlen, ins Stadtparlament zu gehen, auch wenn es um Kommunalpolitik und manchmal um kleinklein geht, es lohnt sich, mitzumachen ....
Guthier: Absolut... manchmal mahlen die Mühlen etwas langsam, da wird man auch schonmal ungeduldig, vor allem wenn man jung ist, aber es lohnt sich, eigene Ideen einzubringen und zu versuchen, die umzusetzen. Ich erinnere mich da an die Pläne, zwischen Heppenheim und Bensheim ein gemeinsames Erlebnisbad zu bauen, und junge Leute sind vielleicht eher mal bereit, interkommunal zusammenzuarbeiten und zu überlegen, was können wir gemeinsam bewegen.
ECHO: Werden Sie die Kollegen, die Arbeit im Parlament vermissen?
Guthier: Ich werde es vermissen, es hat gerade in den letzten fünf Jahren Spaß gemacht, mit Jürgen Semmler und Bürgermeister Rainer Burelbach. Und jetzt der breite Konsens beim Neubau der Nibelungenhalle. Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge: Lachend, weil ich mit Kollegen wie Frau Janßen nichts mehr zu tun haben muss, und weinend, weil es wirklich Spaß gemacht hat. Was ich nicht wollte, war, dass es heißt, der ist alt genug, wählen wir den doch zum Stadtverordnetenvorsteher..... und dann schlag ich mich mit Frau Janßen rum...

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Starkenburger Echo
22. Februar 2016

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Kälte und Regen getrotzt haben vier der sieben derzeit im Stadtparlament vertretenen Parteien und am Samstagvormittag in Heppenheims Fußgängerzone für die Wahl am 6. März geworben. Allzu üppig war der Andrang an den Ständen angesichts der Wetterverhältnisse allerdings nicht. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

Parteien rüsten zum Endspurt

STADTPARLAMENT CDU, FWHPINI, FDP und WG LIZ werben in Heppenheims Fußgängerzone für ihre Ziele
HEPPENHEIM. Der Kampf um Stimmen für die Kommunalwahl ist in seine heiße Phase getreten. Zwei Wochen vor der Entscheidung am 6. März läuteten die Parteien am Samstag mit Informationsständen in der Heppenheimer Fußgängerzone den Endspurt ein.
Kandidaten und Unterstützer von CDU, FPD, FWHPINI und WG LIZ trotzten der schlechten Witterung und warben am vorletzten Samstag vor der Kommunalwahl am 6. März in der Bachgasse für ihre Ziele. Vertreter der SPD und GLH zogen angesichts Dauerregens und Temperaturen von nur vier Grad Celsius die warme Stube zuhause vor.
Untätigkeit vorgeworfen werden kann auch diesen beiden Parteien aber nicht: Analog zu ihren Konkurrenten waren sie in den vergangenen Wochen damit beschäftigt, die Stadtlandschaft mit Plakaten zuzupflastern. Slogan der SPD: „Für ein besseres Heppenheim.“ Das Motto der Grünen strotzt nur so vor Selbstbewusstsein: „GLH – was sonst?“
Den vier in der Fußgängerzone präsenten Parteien darf Standhaftigkeit attestiert werden. Unbeeindruckt vom miesen Wetter, bei dem man umgangssprachlich nicht einmal einen Hund vor die Haustür gejagt hätte, verteilten sie an die – allerdings nur wenigen – Passanten Prospekte und luden bei einer Tasse Kaffee zum Verzehr von Croissants (CDU) und Muffins (FDP) ein. Die FWHPINI servierte Berliner und überreichte passend zur nass-kalten Witterung Tempotaschentücher. Überhaupt nicht verschnupft reagierte Spitzenkandidat Norbert Golzer. „Die Stimmung bei uns ist hervorragend“, sagte er und fügte augenzwinkernd hinzu: „Weil unser Wahlprogramm so hervorragend ist.“
Wer die Programme gegenüberstellt, wird indessen nur punktuell große Unterschiede feststellen können. Ähnlich wie ausgebuffte Verkäufer, die nur das Beste wollen, nämlich das Geld ihrer Kunden, buhlen die Parteien um das für sie Beste, die Stimmen der Wähler. Der große Unterschied: Ein Reibach machen lässt sich mit kommunalpolitischen Engagement nicht. Abgesehen von den wenigen Hauptamtlichen, für die es bei jeder Wahl direkt oder indirekt auch um persönliche Besitzstandswahrung geht, handelt es sich bei den Stadtverordneten um ehrenamtlich tätige Frauen und Männer. Ihr Zeitaufwand kann mit den schmal ausfallenden Sitzungsgeldern kaum aufgewogen werden.
Besonders viel Prominenz zog am Samstag der CDU-Stand an. Bundestagsabgeordneter Michael Meister gab seinen Parteifreunden ebenso die Ehre wie Landrat Christian Engelhardt und Bürgermeister Rainer Burelbach. Kreisbeigeordneter Philipp-Otto Vock schaute ebenfalls vorbei und gewann dem nicht endend wollenden Regen scherzhaft sogar eine gute Seite ab. Dass alle für den Wahldienst eingeteilten Helfer kamen, sei doch ein Beweis dafür, „dass wir keine Schönwetterpartei sind“.
In der auf Hochglanzpapier gedruckten CDU-Broschüre wird das aus Jürgen Semmler, Barbara Schaab und Steffen Gugenberger gebildete Spitzentrio optisch besonders groß herausgestellt. Inhaltlich spannt die Partei einen breiten Bogen, indem sie eine solide Finanz- und Standortpolitik als wichtigste Voraussetzung für Investitionen in die Zukunft angibt. Seine Partei werde, schreibt Semler, auch nach dem 6. März „über den Tag hinaus denken“.
„Leben im Zentrum“ bleibt auf Distanz
Die aus Freien Wählern und Parkhofinitiative gebildete FWHPINI wirbt mit dem Slogan „Wir für Heppenheim“ und will sich (betont im Fettdruck) für eine „lebendige und liebenswerte Stadt“ einsetzen. Wobei ihr die innerstädtische Entwicklung offenbar besonders am Herz zu liegen scheint. Gefordert werden der zügige Umbau des Kaufhauses Mainzer, ein Lebensmittelgeschäft und eine attraktivere Gestaltung der Fußgängerzone.
Einem „starken, lebendigen und lebenswerten Heppenheim“ reden auch die Freien Demokraten das Wort. Ihre Liste weist insofern eine Besonderheit auf, als nur elf der 37 Kandidaten eingeschriebene Mitglieder sind. Die FDP-Bewerber verstehen sich folglich als „Bürger für Bürger“ (Slogan) und wollen alles daran setzen, dass das „übliche Parteidenken“ aus der Kommunalpolitik herausgehalten wird. Spitzenkandidat Christopher Hörst schreibt: „Heppenheim kann mehr.“
Während sich CDU, FWHPINI und FDP fast Seit an Seite auf dem engen Raum zwischen Sparkasse und Metzendorf-Haus präsentierten, hatte die Wählergemeinschaft „Leben im Zentrum“ (LIZ) ihren Stand gut 100 Meter davon entfernt in der unteren Fußgängerzone aufgebaut. Was auch deshalb konsequent war, weil Spitzenkandidatin Ulrike Janßen mit den „Bürgerlichen“ absolut nichts am Hut haben will.
Deutlich wird dies im Wahlkampfflyer, in dem LIZ gegen Parlamentsmehrheit und Verwaltungsspitze schweres Geschütz auffährt. Die Rede ist dabei von „Geschäftsordnungstricks, widerrechtlichen Vorgehensweisen, Mobbing, verfälschenden Niederschriften und strafrechtlich relevanten Beleidigungen“. Sich selbst stellt LIZ eine gute Fleißnote aus. So habe Janßen in den verflossenen fünf Jahren 87 Anträge und 104 große Anfragen ins Parlament eingebracht. Auch in Zukunft gelte es, mehr Bewegung in die Stadtpolitik zu bringen.

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Unsere Pressemitteilung vom 16. Februar 2016
im Starkenburger Echo am 20. Februar 2016 gekürzt veröffentlicht unter

Konzepte für Park- und Amtshof nötig

LEBEN IM ZENTRUM Die 2010 gegründete Wählergemeinschaft setzt Schwerpunkte

Unsere Pressemitteilung (von der Lokalredaktion des Starkenburger Echos vorgenommene inhaltliche Kürzungen in Rot markiert):

KOMMUNALWAHL. Einige Ziele der LIZ

Kommunalwahl Heppenheim 2016 WG LIZ Kandidaten

 

Die LIZ hat sich 2010 gegründet, damit Bewegung und Leben im Zentrum nicht nur aus Autoverkehr besteht. Inzwischen sind die Ziele der LIZ, die von den anderen Parteien als Utopie bezeichnet und jahrzehntelang abgelehnt wurden, auf den Weg gebracht oder umgesetzt: Ortsumfahrungen sind vom Land Hessen für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Die Anschlußstelle-Süd ist nur noch eine Frage absehbarer Zeit. Tempo 30 ist, zumindest abschnittsweise nachts auf der Bundesstraße 460, kurz vor der Umsetzung. Vier zusätzliche Fußgängerüberwege über B460 und B3 sind realisiert. Blitzer in Ortsteilen und der Stadt sind aufgestellt. Der ‚Durchbruch‘ wurde nach einem Jahr LIZ ad acta gelegt. Die Siegfriedstraßensanierung wurde aufgrund unserer Einsprüche um Jahre verschoben. Auch weitere Forderungen wurden umgesetzt, jedoch Vieles aus rein machtpolitischen Erwägungen von den anderen Parteien abgelehnt. So wollen wir noch einiges für Heppenheim tun, unter anderem:
Beim Parkhof ist trotz eines bezahlten FWHPINI-Dezernenten in den letzten 5 Jahren wieder nichts passiert. Im Gegenteil, durch unkluge Entscheidungen des Magistrats bei Immobiliengeschäften und Baugenehmigungen wurden zusätzliche Hürden errichtet. Wir fordern weiterhin ein Konzept für das ganze Gebiet mit neuer Parkhofzufahrt, angemessenem Park- und Verkehrskonzept, Wohnbebauung auf untergenutzten Flächen und einer Einzelhandelsansiedlung an prädestinierten Stellen. Die Situation im Amtshof ist in den letzten 5 Jahren nicht verbessert worden. Die von der Verwaltung vorgelegten ‚Bestuhlungspläne‘ für Kelterhaus und Winzerkeller führen nicht weiter. Wir fordern ein umfassendes kulturelles Konzept mit einer baulichen Gesamtplanung unter Einbeziehung von Innenhof, Gewölbekeller, Vertriebenenmuseum, Festspiele, Freilichtbühne und Amtshofparkplatz.
Der ÖPNV in Heppenheim ist neu zu strukturieren und kundenfreundlicher auszugestalten. Abschreckende Haltestellen, wie die durch den Grabenumbau verlegte Haltestelle an die Lehrstraße, sind abzuändern, was auch auf den Haltestellenversatz an 'Halben Mond' und Lehrstraße betrifft. Diese sind gegenüberliegend einzurichten.
Der Europaplatz, an unserem wichtigsten Stadteingang, ist zur gewerblichen Flohmarkt- und Schotterfläche verkommen. Wir fordern die Umsetzung der vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahme Randbegrünung bis ein zukunftsfähiges Baukonzept, das den Mc-Donald-Kreisel, die Kreuzung Uhlandstraße und den Bahnhofsbereich einschließt, umgesetzt werden kann.
Die Bundesstraßen sind einer Kreisstadt angemessen umzugestalten. Für Siegfried-, Lehr-, Lorscher Straße und Postplatz ist ein Gestaltungskonzept unter Berücksichtigung einer Stadtbachaufwertung zu erarbeiten, um die Stadtentwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die durch Verlagerung des Durchgangsverkehrs auf Ortsumfahrungen realisiert werden können.
Dem Gunderslacheninvestor ist der städtebauliche Vertrag zu kündigen. Danach ist eine Bauleitplanung zu entwickeln, die den Erfordernissen aus Innenstadtanbindung und Verkehr gerecht wird. Es sind die städteplanerischen Voraussetzungen für den Siedlungsdruck aus dem absehbaren S-Bahnanschluß
Heppenheims zu schaffen, ohne über die bisher festgesetzten Siedlungsgrenzen des Flächennutzungsplanes hinauszugehen.
Eigentlich planerische und bauliche Selbstverständlichkeiten wie Radwegekonzept, ein Verkehrs- und Sportentwicklungsplan, die ihrem Namen gerecht werden und schrittweise umzusetzen sind, eine Bauunterhaltung, Baum- und Grünflächenpflege, die auf Erhalt und Modernisierung ausgerichtet ist und nicht wie derzeit auf Verfall und Beseitigung, sind weitere Forderungen der LIZ. Hierbei sind Grün-/Geh-Radwegeachsen zu realisieren, die den Verzicht auf das Kfz erleichtern und auch zu unseren direkten Nachbarstädten führen. Einfach und kostengünstig zu verwirklichende Blickfänge, Ruhe und Ausblickpunkte sind im Landschaftsraum zu schaffen, um Naherholung und Tourismus zu stärken. Das Kaufhaus Mainzer ist einer Nutzung aus Wohnen und Gewerbe zuzuführen, die Musikschule ist in diesem Gebäude fehl am Platz. Das Synagogengelände ist zu gestalten und nicht der demokratischen Kontrolle zu entziehen, durch Einbringung in eine wenig solvente Bürgerstiftung.
Statt Steuergeld für eine Notbrücke Lorscher Straße (B460) über die Autobahn zu verschwenden ist die neue Autobahnanschlußstelle kurzfristig zu realisieren. Dies sollte ein Bürgermeister bei seinen Parteikollegen in Berlin durchsetzen können. Bei dem bisherigen ungeschickten Vorgehen der Verwaltungsspitze kann auch ein 1. Stadtrat (Kämmerer) nicht helfen, den die LIZ auch angesichts der politischen Streitereien der Vergangenheit für überflüssig hält.

Die LIZ wirbt um Ihre Stimme, um die Desinformationspolitik der Verwaltungsspitze und die einer Demokratie unwürdigen Verhältnisse in der Stadtverordnetenversammlung zu Gunsten einer modernen Zivilgesellschaft ändern zu können, um den Bürgern einen angemessenen Informationszugang und die Mitgestaltung ihrer Umwelt, ihrer Heimat zu ermöglichen, damit das Leben im Zentrum lebenswerter wird, insbesondere durch die Hauptforderung: Herausnahme des Durchgangsverkehrs.

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Bergsträßer Anzeiger
16. Februar 2016

jr

AKTENEINSICHT: Opposition sieht Kauf von Metzendorfgebäude und Synagogengrundstück nach wie vor kritisch

Die Minderheit hat weiterhin Zweifel

HEPPENHEIM. Ist beim umstrittenen Kauf des Metzendorfgebäudes alles so gelaufen, wie es hätte sein sollen? Und wie sieht es aus mit dem Kauf des Synagogengrundstücks am Schlossberg? Fragen, die zwei Akteneinsichtsausschüsse des Stadtparlaments klären sollten.
In der letzten Sitzung der Stadtverordneten wurde deutlich: Die Mehrheit hält die vom Magistrat getätigten Geschäfte für sauber. Eine Minderheit ist sich da aber nicht so ganz sicher.
Bei Heppenheims Grünen, die den Akteneinsichtsausschuss beantragt hatten, wie in der SPD hat man nach wie vor Zweifel, dass der Kauf des Metzendorfgebäudes wie der benachbarten Tiefgarage für 3,4 Millionen Euro im Sinne der Stadt abgewickelt worden ist. Das wurde in der Schlusssitzung des Stadtparlaments am vergangenen Donnerstag deutlich. GLH-Fraktionschef Peter Müller musste zwar zugeben, dass die Sichtung der Akten keinen Aufschluss über das Zustandekommen des Kaufpreises ergeben habe - es blieben aber viele Fragen offen. So gebe es keine Notizen zu Verhandlungsgesprächen, Gutachten zum Zustand des Gebäudes seien erst nach Vertragsunterzeichnung erstellt worden, es werde nicht klar, wer der Initiator des Geschäftes gewesen sei. Und es sei auch kein Wort zur Koppelung des Kaufes mit dem Verkauf des Areals südlich der Friedrichstraße zu finden gewesen - auf dem die früheren Besitzer des Metzendorfgebäudes Wohnungen hochziehen wollen.
Auch Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) vermisste nach Durchsicht der Akten Notizen, aus denen man hätte erkennen können, wie das Geschäft zustandegekommen war. Sie schließe daraus, dass es schlicht keine Verhandlungen gegeben habe - „oder dass die Akten schlampig geführt wurden“.
Was auch Ulrike Janßen (LIZ.Linke) so sah. Sie fühlte sich nach der Durchsicht der Akten aber „ausreichend bestätigt“, dass man den Kauf besser nicht getätigt hätte.
Willi Guthier (CDU), der als Vorsitzender des Haupt, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss auch zuständig für den Akteneinsichtsausschuss war, nannte den Kaufpreis in seinem Abschlussbericht dagegen aus Sicht der Mehrheit „plausibel“. Ob Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) „geschickt oder ungeschickt verhandelt hat“, sei im Nachhinein nicht mehr feststellbar. Zwar fehlten tatsächlich Gesprächsnotizen, aus denen man auf die Verhandlungen hätte schließen können; „diese Notizen hat es aber bei Gerhard Herbert nicht gegeben“ - dem früheren Bürgermeister aus den Reihen der SPD.
Der Verdacht der Minderheit, dass die früheren Besitzer, die Brüder Weis, bei einem Kaufpreis von 1,9 Millionen Euro für das Metzendorfgebäude Reibach gemacht hätten, sehe die Mehrheit nicht so: In Anbetracht des entkernt übergebenen Gebäudes, von Gerichtskosten und Zinsen, die hätten getragen werden müssen, sei dies nicht der Fall.
Ganz ohne Gegenrede ging auch der Abschlussbericht zum Akteneinsichtsausschuss in Sachen Synagogengrundstück nicht über die Bühne, den Michael Eck (SPD), der Vorsitzende des Sozial-, Kultur- und Sportausschusses abgegeben hatte. Eck verwies auf die Ausschussmehrheit, die auch dieses Geschäft für plausibel hält, trotz teilweise widersprüchlicher Aussagen, die die Akteneinsicht gegeben habe.
Janßen kritisierte darüber hinaus, dass der Kauf ohne Wertgutachten zustandegekommen sei und ohne dass man sich mit den Nachfahren der ursprünglichen, jüdischen Besitzer in Verbindung gesetzt habe.


Kommentar LIZ zur Wiedergabe der Reden von Fraktionsvorsitzender Ulrike Janßen in der Stadtverordnetenversammlung am 11.2.2016:
Akteneinsicht Kaufhaus Mainzer: Redakteur Jürgen Reinhardt hing offensichtlich bei Kaufhaus Mainzer nur an den Worten seines eigenen Parteivorsitzenden von der GLH. Dieser wartete mangels eigener Erkenntnisse, in der der Stadtverordnetenversammlung vorausgehenden HFW-Sitzung zunächst ab, was LIZ und SPD vortrugen, um dann mehr schlecht als recht das Gehörte als eigene Erkenntnisse zu verkaufen - das übliche Verfahren dieses seit 1985 in der Stadtverordnetenversammlung Sitzenden. Die in der Sitzung vorgetragene Ergebnisfeststellung der LIZ ist auf der LIZ-Startseite (oben) abzurufen, aus der u.a. sehr wohl hervorgeht, daß die Akten ein Koppelgeschäft offen legen.
Akteneinsicht Synagogengelände: Redakteur Jürgen Reinhardt übt sich wieder in Falsch- und Nichtberichterstattung: Es gibt ein Wertgutachten, das jedoch dem Akteneinsichtsausschuß rechtswidrig vorenthalten wurde. Ein Wertgutachten, das nur die Hälfte des gezahlten Kaufpreises angibt. Ein Wertermittlungsbetrag, den die Verwaltung für zu hoch hielt und deswegen vom Kauf mehrfach und dringend abriet. Und darüber, daß Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen inmitten ihrer Rede über die Ergebnisfeststellung von Stadtverordnetenvorsteher Wondrejz (CDU) das Wort grundlos entzogen wurde, schweigt Redakteur Reinhardt (GLH) ebenso. Die Ergebnisfeststellung ist auf der LIZ-Startseite (oben) abrufbar.

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Starkenburger Echo
13. Februar 2016

jr


Zum Abschied ein Millionenprojekt: Heppenheims Magistrat (links) und Stadtverordnete (rechts) am Donnerstag während der letzten Sitzung dieser Legislaturperiode im Kurfürstensaal. Wichtigster und finanziell folgenschwerster Tagungsordnungspunkt war der Beschluß, die Nibelungensporthalle neu bauen zu lassen.  FOTO: DAGMAR JÄHRLING

Schulterschluss in Sachen Sport

NIBELUNGENHALLE Stadtparlament beschließt in der letzten Sitzung der Legislaturperiode den Neubau
HEPPENHEIM. Mit einem fast einstimmigen Ja zu einem Millionenprojekt, nämlich dem Neubau der Nibelungensporthalle, ist die Legislaturperiode für Heppenheims Stadtverordnete zu Ende gegangen.
Es war noch einmal eine lange Sitzung, die Heppenheims Mandatsträger am Donnerstagabend absolvieren mussten: Von 18 bis 22.30 Uhr zog sich die Stadtverordnetenversammlung hin, an deren Anfang es den Dank sowie ein Präsent der Parlamentarier für den scheidenden Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz (CDU) gab und am Ende dessen Dank an Parlament, Magistrat, Verwaltungsmitarbeiter, Ortsbeiräte für deren Engagement und „wegweisende Entscheidungen“ sowie den Appell an Heppenheims Wähler, sich am 6. März an den Kommunalwahlen zu beteiligen. „Viele auf dieser Welt“, so Wondrejz, „wären froh, wenn sie die Möglichkeit zur Wahl hätten.“ Abschiedsworte, die von den Mandatsträgern, die sich von ihren Plätzen erhoben hatten, mit lang anhaltendem Applaus quittiert wurden.
In der Zeit dazwischen ging es weniger harmonisch zu. Dies fing schon mit der Diskussion um die Tagesordnung an, die allein eine Dreiviertelstunde in Anspruch nahm. Nach dem Magistratsbericht durch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) und der Aktuellen Viertelstunde standen Anfragen und deren Beantwortung an, bevor es um eine ganze Reihe von Anträgen der Fraktionen oder des Magistrats ging. Wichtigster Punkt hier: Eine Entscheidung über die Zukunft der Nibelungensporthalle am Starkenburg-Stadion.
Hier war die Entscheidung aber im Grunde vorgegeben: In sämtlichen Ausschusssitzungen, in denen es um das Thema ging, hatte sich eine eindeutige Mehrheit für einen Neubau der dringend sanierungsbedürftigen Sportstätte gezeigt. Einzige Fraktion, die stattdessen für eine umfangreiche Sanierung plädierte, war LIZ.Linke. Ulrike Janßen kritisierte auch am Donnerstag den Mehrheitswillen. Sie warf insbesondere der Verwaltung vor, diese habe das städtische Eigentum vernachlässigt und herunterkommen lassen.
Befürwortet wurde ein Neubau, der auf 5,6 Millionen Euro geschätzt wird, von Andrea Pfeilsticker (SPD), die auch Vorsitzende der Heppenheimer Sportgemeinschaft ist. Sie betonte, dass nur durch einen Neubau viele der Schwachstellen, die in der Halle erkannt seien, beseitigt werden könnten und dass der Wunsch, statt einer Zwei- eine Drei-Feld-Halle zu bauen, dem Bedarf entspreche.
Jürgen Semmler (CDU) freute sich über den breiten Konsens unter den Fraktionen, erinnerte aber daran, dass dies im Fall des Hallenneubaus in Kirschhausen nicht der Fall gewesen sei. Zustimmung kam auch von den Grünen. Reimund Bommes wies darauf hin, dass die Halle schon in den 80er Jahren marode war, als er hier selbst noch Handball gespielt hatte. Der Beschluss für den Neubau wurde mit 31 Ja- und zwei Nein-Stimmen (LIZ.Linke) ohne Enthaltungen gefast.

Kommentar LIZ: Redebeitrag Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen in der Stadtverordnetenversammlung am 11.2.2016:
Trotz Zusage ist Herr Burelbach bis heute die von mir angefragte Aufstellung der Investitionen der letzten 16 Jahre in diese Sporthalle schuldig geblieben. Wohl wahrscheinlich deshalb, um nicht auch noch Schwarz-auf-Weiß geschrieben sehen zu müssen, wie die Stadt unnötiges Geld verschleudert hat. Aber jeder der die Turnhalle besucht, kann ja sehen, wie die Bauunterhaltung, aus was für Gründen auch immer, ihren Aufgaben nicht nachkommt: Defekte Lampengehäuse, offene Stromleitungen, unzumutbare Geruchsbelästigung im Kraftraum, ersatzlos entfernte Duschköpfe und so weiter. Wer sein Eigentum so herunterkommen lässt, wie die Heppenheimer Stadtverwaltung, muß sich nicht wundern, wenn der Ruf nach teuren Neubauten laut wird – hier einfach mal 3 Millionen Euro mehr. Eine neue Halle zu bauen ist ja auch so viel bequemer und auch viel schicker als sein vorhandenes Eigentum zu pflegen und zu unterhalten. Die derzeitige Hinterhof-Sportfläche, die laut Vorlage als Neubaustandort feststeht und nicht eine unter anderen zu untersuchenden Fläche ist, wird heute von Ihnen als Neubaustandort beschlossen. Dieser Ort kann kein adäquater Standort für einen Neubau sein, nur weil diese Fläche eben da ist. Und wenn hier die Neubaunotwendigkeit auch mit Grundschulturnen und Koronasport herbeigeredet wird, wie in Kirschhausen, sollten Sie sich fragen, ob für diese Leibesübungen wirklich eine hohe Dreifeldhalle benötigt wird. Und, was die Feldsportarten betrifft, wird die Halle wohl ausschließlich mit der Handballabteilung begründet und das vordringlich für Spiele mit Besuchern. Wenn man Veranstaltungs- und Sportlerzahl ansieht, erscheint diese Millioneninvestition nicht gerechtfertigt. Dann sollte man schon den Schritt zur Mehrzweckhalle gehen, aber das geht an diesem Standort nicht. Und beim vorgelegten Konzeptvorschlag liegt für zukünftige Besucher nahe, daß Spielzüge, die jetzt hinter Stützen nicht zu sehen sind, zukünftig hinter erhöhter Sitzposition und Brüstung verschwinden. Einen Vorteil kann ich hierin nicht sehen. Anderswo werden gerade solche Lösungen zurückgebaut, um die Zuschauer wieder zurück nahe ans Geschehen heranzubringen, nämlich auf Sportlerebene. Für eine moderne Halle mit städtebaulicher Einbindung, was Zufahrt, Parken, Verbindung zu den Außensportstätten etc. betrifft, bieten diese Vorskizzen keinen Anhalt. Früher, als die Stadtverwaltung noch funktionierte, war es auch in Heppenheim üblich, Skizzen mit Variantenvorschlägen vorgelegt zu bekommen – angemessene Diskussionsgrundlagen für eine der Sache und dem hohen Geldausgabevolumen gemäße Entscheidung. Bei unserer CDU-Verwaltung wird aber willkürlich entschieden, von Verwaltungsstrukturen und Problemabarbeitung keine Spur. Sie vergleichen bei dieser Kostengegenüberstellung Äpfel mit Birnen und haben nicht einmal ansatzweise die vorhandenen Probleme vor Ihrer Entscheidung erörtet. Insoweit setzen Sie einfach Ihre Vorgehensweise so fort wie vor 16 Jahren. Nichts haben Sie aus den Fehlern der letzten Sanierung gelernt und haben den Undichtigkeiten des neuen Daches jahrelang zugesehen. Bei der Sanierungsvariante wurden weder Umbauten kalkuliert, um einen tatsächlichen Vergleich mit einer Neubauhalle zu ermöglichen, noch beim Neubau notwendige Räume, Raumerweiterungen, Abriss und Außenraumgestaltung kalkuliert. So hätte es für Ihre heutige Entscheidung mit der Sie auch die Beauftragung eines Vorentwurfes freigeben, dieser Untersuchung nicht bedurft. Sie dient Ihnen allen ausschließlich als Deckmäntelchen für Ihre Wahlkampfentscheidung, allein um die niveaulose Kirschhausensporthallen-Wahlkampftaktiererei nicht zu wiederholen, mit der Sie alle sich in der Öffentlichkeit unmöglich gemacht hatten. Ich werde mich an diesem planlosen Vorgehen nicht beteiligen und die Vorlage ablehnen.

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Starkenburger Echo
13. Februar 2016

jr




Zu groß und zu teuer für die Kleinstadt Heppenheim? Diese Meinung zur städtischen Musikschule vertrat der Stadtverordnete Karl-Heinz-Ringleb am Donnerstag im Stadtparlament. FOTO: KARL-HEINZ-KÖPPNER

„Begrenzter Interessentenkreis“

MUSIKSCHULE Stadtverordneter Karl-Heinz Ringleb kritisiert hohe Zuschüsse für städtische Einrichtung
HEPPENHEIM. In der Sitzung des Stadtparlaments wurde nicht nur über die Zukunft der Nibelungensporthalle, sondern auch über eine Reihe weiterer Anträge diskutiert und abgestimmt. So ging es auch um eine neue Gebührenordnung für die Musikschule.
Wie in den Ausschüssen von der Mehrheit abgelehnt wurde ein Antrag der SPD, sich für einen zweiten Autobahnanschluss mit den Nachbargemeinden südlich der Landesgrenze in Verbindung zu setzen, um so die Chancen zu erhöhen, wie Gabriele Kurz-Ensinger in ihrer Begründung sagte. Von CDU, Grüner Liste und LIZ.Linke wurde der Antrag jedoch zurückgewiesen, der als „kontraproduktiv“ (Jürgen Semmler, CDU) beziehungsweise „überflüssig“ (Ulrike Janßen, LIZ.Linke) bezeichnet wurde. Peter Müller (Grüne Liste) vertrat die Auffassung, dass sich das Projekt, weil es aus seiner Sicht von der Stadt selbst finanziert werden müsste, schon aus Kostengründen erledigen werde.
Semmler zeigte sich überzeugt, dass der sechsspurige Ausbau der A 5 in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wird. Er geht davon aus, dass es bis zu einer Umsetzung eine Zwischenlösung geben wird, nämlich die schon an anderen Autobahnen praktizierte zeitweilige Freigabe der Standspur, und dass dann die zweite Autobahnzu- und abfahrt kommen werde.
Janßen forderte die SPD auf, statt unnötige Kosten für die Stadt zu erzeugen, besser ihre Bundestagsabgeordneten einzuschalten, um den Anschluss durchzusetzen. Müller erinnerte an Bedenken im zuständigen Bundesministerium, das die Dringlichkeit infrage gestellt habe. Wolle die Stadt das Projekt, werde sie auch bei einem sechsspurigen Ausbau das Geld hierfür selbst aufbringen müssen.
Akzeptiert wurde die Änderung des Bebauungsplans für das Wohngebiet Gunderslache, wo jetzt auch Reihenhäuser gebaut werden können. Ulrike Janßen vertrat die Auffassung, dass sich die Stadt „seit Jahrzehnten vor der Verantwortung für das Viertel drückt“, wo die Menschen mit einer Dauerbaustelle leben müssten. Dem Investor, der für die Reihenhäuser den jetzt noch hier gelegenen Kinderspielplatz an eine Stelle des Areals verlegen will, wo auch ein Denkmal für die Zwangsarbeiter der Nazi-Zeit entstehen soll, warf sie vor, ihm sei „die Psyche der Kinder“ ebenso egal wie die Gefühle derer, die hier der Nazi-Opfer gedenken wollten.
„Zu groß für eine Kleinstadt“ nannte Karl-Heinz Ringleb (Fraktion FDP und Ringleb) Heppenheims Musikschule, für die eine neue Schul- und Gebührenordnung beschlossen wurde, in die jetzt auch Ermäßigungen für die Heppenheim-Karte eingebaut wurden. Mit mehr als 1400 Schülern sei die Einrichtung erheblich größer als die der größeren Nachbarstadt Bensheim, die rund 900 Schüler zähle. Angesichts eines Zuschusses von 330 000 Euro in 2016 nach 217 000 Euro 2015 müsse man „mal gegensteuern“, denn dies sei „viel Geld für einen begrenzten Interessentenkreis“.
Widerspruch erntete Ringleb vor allem vom Grünen Peter Müller. Der drückte seine Freude darüber aus, dass die Resonanz in Heppenheim so prächtig sei und erinnerte daran, dass bei den für den kommunalen Rettungsschirm beschlossenen Gebührenerhöhungen die Musikschule ganz bewusst außen vor geblieben sei. Müller unter dem Beifall der Kollegen: „Und so sollte es auch bleiben!“

Kommentar LIZ: Redebeiträge Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen in der Stadtverordnetenversammlung am 11.2.2016:
BAB-Anschlußstelle-Süd
Die SPD versucht hier erneut, einen Autobahnanschluß auf der Landesgrenze ins Gespräch zu bringen. Dies ist nicht nur überflüssig, sondern würde für die Stadt auch noch unnötige Kosten zur Folge haben. Auf meine Kritik zum mangelnden Einsatz der beiden Bundestagsabgeordneten Lambrecht und Meister äußerte Herr Neumann im BUS, daß Frau Lambrecht schließlich eine Anfrage gestellt hätte, deren Antwort wir erhalten hätten. Ich weiß wirklich nicht, Herr Neumann, was dies für Heppenheim gebracht haben soll: einen Sachverhalt 10 Tage vor der offiziellen Stellungnahme mit einer solchen Häme vorgelegt zu bekommen, um damit das gescheiterte SPD-Vorhaben erneut ins Spiel zu bringen – Ihren Plan B. Ich kann SPD und CDU nur erneut auffordern, ihre Bundestagsabgeordneten dazu anzuhalten, für Heppenheimer Interessen endlich beim Bund adäquat tätig zu werden. Wir haben mehr Durchgangsverkehr als Mörlenbach und bei uns sind vom Verkehrslärm weit mehr Menschen betroffen als in Mörlenbach und Rosengarten zusammen. Die SPD will, daß hier mit Nachbarkommunen gesprochen wird, schafft es aber nicht einmal, ihre eigene Bundestagsabgeordnete in die richtige Richtung zu aktivieren. Diese unnütze Vorlage kann ich nur ablehnen.
Baugebiet Gunderslache
Die Stadtverordnetenmehrheit drückt sich bei diesem Wohngebiet seit Jahrzehnten vor einer Lösung. Ein Baugebiet, in denen so viele Bürger leben, wie in einigen Stadtteilen Heppenheims. Ein Baugebiet, in dem die dort hingezogenen Bürger seit Jahrzehnten auf der Baustelle leben müssen, nur weil Sie einem Investor, wie heute auch wieder – den größtmöglichen finanziellen Gewinn ermöglichen wollen. Hierbei sind Sie sogar bereit, auf ehemals vertraglich vereinbarte Infrastrukturmaßnahmen zum Schaden der Stadt und zum Nachteil der Bewohner zu verzichten. Nicht einmal Kindern gönnen Sie, Sie die in Ihren Stadtteilen für jede Kleinigkeit Forderungen erheben, eine Heimat und machen den Kinderspielplatz zur Verschiebemasse. Ein Kinderspielplatz, der nun neben einer zukünftigen Haupterschließungsstraße und einem Zwangsarbeiterdenkmal zu liegen kommt. Hierbei ist Ihnen einerseits die Psyche der Kinder egal, andererseits das Gedenken und die absehbaren Vandalismusschäden am Denkmal. Ich halte Ihr Vorgehen für verantwortungslos und diese neuerliche Planung für konfus, eine Planung der jede städtebauliche Begründung fehlt. Schauen Sie sich doch mal die entstandene Trostlosigkeit bei den von Ihnen in dieser Wahlperiode beschlossenen und gebauten Bebauungsplänen an:  westlich unseres Stadions z.B. oder an der Schneidmühle. Entspricht das wirklich Ihren Schönheitsidealen zum Leben? Ich lehne Ihre Vorgehensweise und diese Planung ab.
Musikschule
Erst lachen Sie mich in der SKS-Sitzung wegen den von mir genannten Mängeln und Fehlern in der Satzung aus und der zuständige Dezernent Golzer kann die gesetzliche Grundlage auf der er angeblich Änderungen vornehmen muß nicht nennen und ist auch nicht fähig, die vorgenommenen redaktionellen Änderungen zu versinnbildlichen. Dann werden ohne die notwendige Einbindung des Magistrats stillschweigend nach der Sitzung zwei von mir monierte Fehler berichtigt. Zur HFW-Sitzung erhalten wir dann diese veränderte Fassung, die aber immer noch einige Mängel hat. Im HFW versucht Herr Ringleb völlig ohne Not Gebührenerhebungen durchzusetzen - Anträge die er ja für heute nochmals einbringt - und die HFW-Mehrheit beschließt die mängelbehaftete Satzung, will aber nachträglich von der Verwaltung eine Überarbeitung, nur um meinem Antrag auf Rückziehung und Überarbeitung nicht nachzukommen – was für ein Kindergarten. Die Eile begründen Sie mit der notwendigen Einarbeitung der Heppenheim-Karte, einem Beschluß der im Februar 2014! gefasst wurde. Herr Golzer, ein Dezernent von dem man ja auch in anderer Beziehung in den letzten Jahren nichts sachdienliches für die Stadtentwicklung hörte, brauchte also 2 Jahre für die Einbringung eines Absatzes und Sie halten die Angelegenheit jetzt auf einmal für so wichtig, daß Sie nicht eine Sitzungsrunde länger warten können, bis Sie eine sachgemäß überarbeitete Satzung erhalten und beschließen könnten?  Ihre Zustimmung mit der Bitte um anschließende Überarbeitung legt ihr konfuses Vorgehen offen. Ich werde diese fehlerhafte, widersprüchliche und für den Bürger unzumutbare Satzung ablehnen.
 

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Starkenburger Echo
6. Februar 2016

jr

Tempo 30 für die Lorscher Straße

VERKEHR Heppenheim darf Geschwindigkeit auf Hauptverkehrsachse nachts reduzieren
HEPPENHEIM. Die Belastungen durch den Fahrzeugverkehr auf der B460, der Heppenheimer Lorscher-, beziehungsweise Siegfriedstraße, sorgen seit Jahren für Proteste von Anwohnern. Der Wunsch nach einer Ortsumgehung hat sich bislang nicht erfüllt und wird unter Umständen noch lange auf sich warten lassen. Jetzt ist aber immerhin ein Teilerfolg zu verzeichnen: In der Nacht von 22 bis 6 Uhr darf auf einem 500 Meter langen Abschnitt der Lorscher Straße nur noch Tempo 30 gefahren werden. Nach der Genehmigung durch das Regierungspräsidium wird eine diesbezügliche Anordnung des Kreises in den nächsten Wochen von der Stadt umgesetzt werden.

Wenigstens nachts wird es leiser

LÄRMSCHUTZ Auf einem Teilabschnitt der Lorscher Straße in Heppenheim gilt künftig Tempo 30 / Regierungspräsidium reagiert auf neue Messungen

HEPPENHEIM. Auf der Lorscher Straße zwischen der Kreuzung Weiherhausstraße/Uhlandstraße und dem Postknoten gilt in den Nachtstunden von 22 bis 6 Uhr künftig Tempo 30. Eine entsprechende Anordnung des Kreises wird nach der Genehmigung durch das Regierungspräsidium von der Stadt umgesetzt.
Es ist eine erfreuliche Nachricht, die Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) zum Wochenende verkünden konnte: Die seit Langem geforderte Verkehrsberuhigung kommt, wenn auch nicht in dem Umfang, den sich viele Anwohner der Innenstadt wünschen. Zumindest auf der Lorscher Straße (B 460) wird schon bald Tempo 30 gelten. Dies zwar nur in den Nachtstunden von 22 bis 6 Uhr und nur auf dem etwa 500 Meter kurzen Abschnitt zwischen Weiherhausstraße/Uhlandstraße und Postknoten, aber immerhin. Für die Bewohner der Häuser nördlich und südlich dieser vielbefahrenen Hauptverkehrsachse in und aus dem Odenwald dürfte die Neuregelung zumindest während der Schlafenszeit Erleichterung verschaffen. Die Fachleute im RP gehen von einer deutlichen Reduzierung des Verkehrslärms (um 2,5 Dezibel) aus.


So voll wie tagsüber ist die Lorscher Straße in Heppenheim nachts nicht. Aber Verkehr gibt's trotzdem, und der ist mitunter ganz schön laut. Tempo 30 soll Abhilfe schaffen und in der Zeit von 22 bis 6 Uhr vor allem den Lärm reduzieren. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

Weiter auf eine Verkehrsberuhigung warten müssen demgegenüber die Anwohner der Siegfriedstraße, ebenfalls B 460. Die ist im Bereich von Innen- und Vorstadt mindestens ebenso stark von Lärm, Abgasen und Erschütterungen durch große Lkw betroffen, wie die Lorscher Straße. Hier gibt es bislang jedoch keine Genehmigung durch den Darmstädter Regierungspräsidenten.
Burelbach optimistisch auch für Siegfriedstraße
Allerdings ist Burelbach optimistisch, dass man nach der Neuregelung für die Lorscher Straße auch hier zum Zug kommt und in absehbarer Zeit wenigstens für die Nachtstunden Tempo 30 einführen kann. Die jetzt genannten Argumente zur Einführung der Geschwindigkeitsbegrenzung bilden aus Sicht des Bürgermeisters jedenfalls „eine gute Basis“ für eine Lösung auch für die Siegfriedstraße.
Ein Anlass für den Kurswechsel im RP waren nämlich neue Messungen im Zusammenhang mit der Erstellung des Lärmaktionsplanes, und die haben offensichtlich höhere Belastungswerte ergeben als frühere Untersuchungen. Wobei es nicht von ungefähr kam, dass noch einmal geprüft wurde: Die Stadt hatte nach einem Beschluss der Stadtverordneten Widerspruch gegen einen früheren Entwurf des Lärmaktionsplans eingelegt und die neuen Messungen gefordert. Dass der RP jetzt nachgegeben hat, hat allerdings noch einen weiteren Grund: In Darmstadt geht man davon aus, dass sich trotz der nächtlichen Geschwindigkeitsbeschränkung kein Schleichverkehr durch Nebenstraßen entwickeln wird – es gibt schlicht keine lohnenden Abkürzungen.
Im Gegensatz zu anderen Städten, in denen Tempo 30 auf vielbefahrenen, überörtlich bedeutsamen Straßen erst einmal probeweise und auf begrenzte Zeit eingeführt wurde, geht Burelbach davon aus, dass die Regelung in Heppenheim auf Dauer gilt. Was immerhin ein wenn auch kleines Trostpflaster für diejenigen sein könnte, die sich seit Jahren für eine weit radikalere Lösung einsetzen: Sie plädieren für eine Ortsumgehung, die einen großen Teil des Verkehrs aus der Innenstadt abziehen würde.
Eine Ortsumgehung von der B 3 zwischen Heppenheim und Laudenbach bis zur B 460 zwischen Kirschhausen und Wald-Erlenbach („Variante C“) ist inzwischen in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen worden. Allerdings könnte es Jahrzehnte dauern, bis das Geld für eine solche Lösung zur Verfügung stehen wird – ein großer Teil der Strecke müsste durch einen teuren Tunnel geführt werden.


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Unsere Pressemitteilung vom 5. Februar 2016
 zum Pressebericht der CDU im Starkenburger Echo am 4.2.2016
im 
Starkenburger Echo am 10. Februar 2016 gekürzt veröffentlicht unter

Leben im Zentrum will „Politikwechsel“

STADTPARLAMENT Wählergemeinschaft LIZ übt scharfe Kritik an CDU und ihrer Koalition

Unsere Pressemitteilung:

Von sachlichen Argumenten und Weitsicht keine Spur

LIZ Zur CDU-Pressemitteilung im Starkenburger Echo am 4.2.2016

Die nun beschlossenen ‚Großprojekte‘ Amtshof, Kaufhaus Mainzer und Nibelungensporthalle sind schlecht geplant und werden die Stadt Heppenheim nicht voranbringen. Beim Amtshof, der nach CDU-Bekundung ohnehin erst in der übernächsten Wahlperiode ansteht, wird im Klein-Klein sowohl der Gewölbekeller als auch das Vertriebenenmuseum ausgespart. So wird das Entstehende erneut eine schlecht nutzbare Notlösung. Für die Nibelungensporthalle ist als Bauplatz eine Restfläche ohne jeden städtebaulichen Anspruch und in Ignorierung der Anforderungen ausgesucht. Die gleichen Parteien die erst vor 15 Jahren die Sporthallensanierung bejubelten, die jetzt wieder ein Sanierungsfall ist, gehen genauso planlos vor, wie damals.
Beim Kaufhaus Mainzer springen nun die Parteien, die die Freie Marktwirtschaft als Erfolgsmodell preisen, für den gescheiterten mit der CDU verbandelten Investor, ausgerechnet in eine 1-a-Lage ein. Und das alles ohne städtebauliches Konzept und ohne sachgerechte Kostenermittlung. Dies ist eine Entscheidung der Parteien, die genauso planlos das ‚Stadthaus‘ am Landratsamt erstellten, aus dem nun ausgerechnet die ohnehin in der Innenstadt ansässige Verwaltung ausziehen und als Frequenzbringer in die Fußgängerzone einziehen soll. Daß die Sanierung des Kaufhaus Mainzer nur maximal 3 Mio € kosten soll, davon träumt die CDU. Aber die tatsächlichen Kosten werden, wie üblich, erst nach Abschluß der Baumaßnahme genannt.
Das ist keine solide Finanzpolitik. Trotz anhaltend guter Konjunktur, Steuer-, Abgabenerhöhungen und Schutzschirm-Schuldenerlaß bewegt sich Heppenheim immer noch auf dem Schuldenstand von 2010 – dem Start der CDU-Koalition – jedoch mit Abschmelzung des Finanzvermögens um 21 %.
Genauso wie beim Haushalt hat sich die politische Mehrheit einer Diskussion über die neue Heimat in den neuen Baugebieten verschlossen. Im Baugebiet Gunderslache leben die ersten Bauherren seit 30 Jahren auf einer Baustelle, während der Investor eine Änderungsplanung nach der anderen vorlegt, um Zeit zu gewinnen und auszuprobieren, womit er den höchsten Gewinn erzielen kann – von Stadtplanung keine Spur.
Selbst bei kleinen Bauvorhaben wie die Sanierung der Fußgängerunterführung an der Lorscher Straße sind die ‚Altparteien‘ und der Behindertenbeauftragte gescheitert. Die Kommunikation zu ihren Bundestagsabgeordneten scheint auch gestört, wenn man deren mangelnden Einsatz für die Lösung der Heppenheimer Verkehrsproblematik betrachtet. Und nun stellt sich Herr Semmler hin, der als ehemaliger regionaler Netzmanager bei Hessen Mobil mit dem Märchen von Mindestabständen bei Autobahnausfahrten über Jahre eine zweite Ausfahrt verhinderte und redet von Weitsicht und Aufbruchstimmung, wie jedesmal vor Wahlen. Etliche der von der LIZ in den letzten 5 Jahren für kleine wie große Heppenheimer Probleme gestellten Anträge wurden von der Koalitionsmehrheit aus purer Machtpolitik diskussionslos abgelehnt. Auch deswegen ist die Stadt in den letzten 5 Jahren nicht schöner geworden, sondern die Probleme größer. Auch wurden vernünftige Stadtentwicklungmöglichkeiten wie zum Beispiel im Bereich der alten Psychiatrie verschlafen, beim Parkhof ist rein gar nichts passiert. Die LIZ wird keinen Schulterschluß üben mit rückwärtsgewandten Politikern wie Herren Semmler oder Burelbach, die für eine nie dagewesene Intransparenz verantwortlich zeichnen. Die LIZ wird sich auch in Zukunft für wirtschaftliche Lösungen sachgerecht einsetzen und weiterhin eine angemessene Sanierung des Amtshofes in einer Gesamtlösung incl. Gewölbekeller und Dachgeschoß einfordern, für eine für das Umfeld verträgliche Umbau-Sanierung der Nibelungensporthalle eintreten, für das Kaufhaus Mainzer eine gewerbliche zukunftsfähige Nutzung einfordern, eine Lösung für die Fehlinvestition Europaplatz anstreben, einen funktionierenden ÖPNV statt leer fahrender Stadtbusse verlangen, und weiterhin Vorschläge für ein schönes Heppenheim unterbreiten und Baumfällungen und Stadtgrünbeseitigung weiterhin anprangern. Ein politischer Wechsel ist notwendig, um den Stillstand, das unseriöse Vorgehen der CDU zu beenden, die bisher ausschließlich alte Projekte ideenlos aufwärmte.


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Starkenburger Echo
28. Januar 2016

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Heppenheims Nibelungenhalle (rechts im Bild) wird nicht mehr saniert, sondern nach dem Willen der Stadtverordneten durch einen Neubau ersetzt. Foto: Karl-Heinz Köppner

Stadtverordnete wollen Neubau

NIBELUNGENHALLE Sanierung ist vom Tisch / Kosten werden auf 5,6 Millionen Euro geschätzt
HEPPENHEIM. Die Nibelungenhalle am Starkenburg-Stadion wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Wie dieser Neubau, für den derzeit rund 5,6 Millionen Euro veranschlagt werden, aussehen wird, müssen weitere Untersuchungen ergeben. Die Alternative Sanierung, Kostenpunkt auch mindestens 3,3 Millionen Euro, ist damit vom Tisch.
...
Einen Teil der hier genannten Probleme könnte man laut Zimmermann auch mit einer aufwendigen Sanierung („Variante 1“) in den Griff bekommen. Aber beileibe nicht alle. Und wenn man beispielsweise so, wie von Ulrike Janßen (LIZ.Linke) nachgefragt, mit der Herausnahme der Säulen für einen freien Blick aufs Spielfeld sorgen wollte, würde die Sanierung auf einen umfangreichen Umbau herauslaufen – mit erheblichen Kosten, die nach Angaben von Zimmermann weit über die angesetzten 3,3 Millionen Euro hinausgingen.
...

Beim Handlungsbedarf ist man sich einig

NIBELUNGENHALLE Planung für Neubau soll jetzt zügig angegangen werden / Drei-Feld-Lösung wird geprüft
HEPPENHEIM. Dass dringender Handlungsbedarf besteht, was die Nibelungenhalle am Starkenburg-Stadion angeht, ist unstrittig unter Heppenheims Mandatsträgern. Und dass die Alternative Neubau vorzuziehen ist, ebenfalls. Bis auf die LIZ.Linke-Stadtverordnete Ulrike Janßen, die in der Sitzung der Ausschüsse Zweifel an den Neubauplänen äußerte und empfahl, weiter über eine Sanierung nachzudenken.
Janßen stellte unter anderem die Frage nach den Kosten eines Abrisses der bestehenden Halle (die, wie Architekt Jörk Zimmermann bestätigte, Asbest enthalten könnte), äußerte aber auch Bedenken, dass ein Neubau zu Konflikten mit der benachbarten Wohnbebauung führen könnte: Stichwort Lärmschutz. Janßen wollte darüber hinaus wissen, wieweit Stellplätze nachgewiesen würden, und ob ein Standort am Stadion wirklich der richtige sei.
Letzteres wird allerdings, wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) sagte, ohnehin Gegenstand der nun folgenden Untersuchung sein. Allerdings geht er offensichtlich davon aus, dass die Stadionnähe beibehalten wird. Anders würde man auch vergebens auf eine Beteiligung des Kreises hoffen, für den die Halle nur für den Schulsport der Nibelungenschule von Belang ist.
Burelbach betonte, dass es sich bei der Arbeit der Architekten um nicht mehr und nicht weniger als eine Voruntersuchung handele, die viele Lösungsmöglichkeiten offenhalte. Und dass man trotz dieses neuen Millionenprojektes gedenke, weiter solide zu wirtschaften und die Pläne Stück um Stück zu verwirklichen. Womit er auf eine Frage der Grünen-Stadtverordneten Christina Graubner reagierte, die daran erinnerte, dass Heppenheim zu den sogenannten Schirm-Kommunen gehört, die einen Teil ihrer Schulden an das Land abgegeben haben, sich im Gegenzug aber auch verpflichtet haben, sparsam zu wirtschaften. Wozu die Großprojekte Metzendorfhaus, das als nächstes umgesetzt wird, Ausbau des Amtshofes und jetzt noch die Nibelungenhalle nicht so ganz zu passen scheinen. Außerdem, so Graubner, müsse man sich angesichts neuer Baugebiete über Kurz oder Lang Gedanken über einen weiteren Kindergarten machen. Sie regte eine Prioritätenliste an.
Für Burelbach ergibt sich die Priorität aus den bestehenden Gegebenheiten: Wenn das Metzendorfhaus saniert ist, kann die Musikschule vom Amtshof hierhin umziehen, danach ist der Weg frei für den Umbau von Winzerkeller und Kelterhaus. Und bis mit dem Neubau der Halle begonnen werde, sei die Finanzierung des Metzendorfhauses kein Thema mehr. Trotzdem werde man vorsichtig vorgehen, die Entwicklung beobachten und nach Fördermöglichkeiten Ausschau halten.
Nutzer sollen bei Planung mitreden
Für CDU und SPD gibt es keine Zweifel am Neubau, eine Sanierung wird abgelehnt. Jean-Bernd Neumann (SPD) plädierte aber für eine „nutzergerechte“ Drei-Feld-Halle, um die Bedürfnisse von TVH, HC VfL und Nibelungenschule befriedigen zu können. Er regte außerdem an, die Sportgemeinschaft in die Planung einzubeziehen. Auch Jürgen Semmler (CDU) sieht Sinn in einer Halle, deren Spielfläche in drei kleinere Flächen aufgeteilt werden kann, will aber eine ergebnisoffene Untersuchung. Und er forderte Verhandlungen mit dem Kreis, der sich – nach langen Verhandlungen über das Ausmaß – auch beim Bau der Kirschhäuser Halle beteiligt hatte.
Semmlers Parteikollege Klaus Bitsch warf die Frage auf, wie die Bausubstanz aussieht und ob man die bestehende Halle nicht als Schulsporthalle an den Kreis verkaufen und den Neubau an einem alternativen Standort umsetzen könne. Und Johannes Schäfer (ebenfalls CDU) wies auf die Probleme hin, die entstünden, wenn man saniert: Dann, so seine Befürchtung, würde die Halle auf Monate blockiert, viele Sportler würden nach der Sanierung wegbleiben. Im Fall eines Neubaus wäre dies anders: Die neue Halle würde gebaut, während in der alten weitertrainiert werden könnte.


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Starkenburger Echo
31. Dezember 2015

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Sieben Wahlvorschläge für Heppenheim

KOMMUNALWAHL CDU, SPD, Linke, FDP, GLH, FWHPINI und WG LIZ treten an
HEPPENHEIM. Sieben Parteien und Wählergemeinschaften wollen bei der Kommunalwahl am 6. März 2016 für die Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung antreten. CDU, SPD, Die Linke, FDP, GLH, FWHPINI und WG LIZ haben Wahlvorschläge eingereicht.
Noch muss zwar der Wahlausschuss am 8. Januar die eingereichten Vorschläge prüfen. Doch nach derzeitigem Stand erwarten die Heppenheimer bei der Kommunalwahl am 6. März 2016 keine Überraschungen auf dem Zettel: Die sieben Parteien und Wählergemeinschaften, die jetzt Listenvorschläge eingereicht haben, sitzen alle bereits seit 2011 in der Stadtverordnetenversammlung. Am Montag ist die Frist, um Vorschläge einzureichen, abgelaufen.
Nach Angabe von Wahlleiter Thomas Ehret sind folgende Listenvorschläge für die Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung eingereicht worden: CDU, SPD, Die Linke, FDP, GLH (Grüne Liste Heppenheim), FWHPINI (Freie Wähler Heppenheim mit Parkhof-Initiative) und die Wählergemeinschaft „Leben im Zentrum“ (WG LIZ). Im Gegensatz zu 2011 als die Starkenbürger antraten, kandidiert 2016 keine Partei des rechten Spektrums.
Die Linke und die WG LIZ hatten nach der Kommunalwahl 2011 die gemeinsame Fraktion LIZ.Linke gegründet. Die ursprünglich zweiköpfige FDP-Fraktion hatte sich zwischenzeitlich aufgelöst, nachdem Winifred Hörst sich der FWHPINI angeschlossen hatte und Benjamin Kramer bei der CDU hospitierte. Mittlerweile hat Hörst FWHPINI verlassen und ist jetzt fraktionslos.
Bei der Kommunalwahl gilt ein System mit kombinierter Listen- und Persönlichkeitswahl: Jeder Wähler hat so viele Stimmen wie Sitze in dem entsprechenden Gremium sind. Für die Stadtverordnetenversammlung sind das 37 Stimmen. Diese Stimmen dürfen einzeln vergeben werden. Sie können an Bewerber verschiedener Listen vergeben werden (Panaschieren). Bis zu drei Stimmen können zudem auf einem Bewerber gehäuft (Kumulieren) werden.
Über die Gültigkeit der eingereichten Listenvorschläge entscheidet der Wahlausschuss am Freitag (8.) ab 18 Uhr im Saal Schlossberg im ersten Stock im Rathaus. Die Sitzung ist öffentlich.
Für die Ortsbeiräte in den Stadtteilen wurden folgende Listenvorschläge eingereicht:
Erbach: CDU/WGE (Wählergemeinschaft Erbach), FWG (Freie Wählergemeinschaft Erbach) und GLE (Grüne Liste Erbach).
Hambach: CDU und SPD.
Kirschhausen: CDU, SPD, FDP.
Mittershausen-Scheuerberg: SPD und CDU/WMS (Wählergemeinschaft Mittershausen-Scheuerberg).
Ober-Laudenbach: CDU und SPD.
Sonderbach: CDU, SPD, FDP, FWS (Freie Wähler Sonderbach).
Wald-Erlenbach: CDU, SPD.
Termin Sitzung des Wahlausschusses am 8. Januar (Freitag), 18 Uhr, Saal Schlossberg, erster Stock im Rathaus. Die Sitzung ist öffentlich.


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Starkenburger Echo
5. Dezember 2015

jr

Erst der Wahlkampf, dann das Büfett

STADTPARLAMENT Vorletzte Sitzung der Stadtverordneten in der zu Ende gehenden Legislaturperiode
HEPPENHEIM. In der letzten Parlamentssitzung 2014 stand die Entscheidung über den Kauf des Metzendorfgebäudes durch die Stadt auf der Tagesordnung. So Spektakuläres gab es am Donnerstagabend in der Stadtverordnetenversammlung nicht zu beschließen. Stattdessen warf die Kommunalwahl am 6. März ihre Schatten voraus.
Gruppenbild mit Bürgermeister am Anfang, kaltes Büfett mit Bergsträßer Wein am Ende: Eigentlich hätte die letzte Stadtverordnetenversammlung für dieses Jahr und die vorletzte in der laufenden Legislaturperiode eine harmonische sein können. War sie aber nicht: Am 6. März wird ein neues Parlament gewählt, und der Termin im Kurfürstensaal des Amtshofes wurde, wie nicht anders zu erwarten, auch für Werbung in eigener Sache genutzt.
Trotzdem wurden eine Reihe von Entscheidungen getroffen, einige davon sogar einstimmig oder fast einstimmig. Keine Gegenstimme gab es beispielsweise für die Übernahme der Trägerschaft des Kindergartens der Nibelungenschule durch die Stadt. Der Verein, der die Einrichtung bisher betreute, sieht sich, wie berichtet, hierzu nicht mehr in der Lage. Einstimmig gebilligt wurde auch ein gemeinsamer Antrag aller Fraktionen, in dem die „Bemühungen des Magistrats“ unterstützt werden, „sich im Rahmen der Baumaßnahme Ludwigstraße/B3 für eine Verbesserung der Fußgänger- und Radwege einzusetzen.“ Ulrike Janßen (LIZ.Linke), die den Antrag ebenfalls unterstützte, hatte zuvor allerdings noch einmal vergeblich versucht, einen eigenen, aus ihrer Sicht besseren Antrag durchzusetzen.
MUK Logistik darf bauen
Mit großer Mehrheit gebilligt wurde die Erweiterung der MUK Logistik im Gewerbegebiet Tiergartenstraße um eine neue Kühlhalle, gebilligt wurden auch die Fortschreibungen des Investitionsprogramms und des Haushaltssicherungskonzeptes sowie eines Antrages, mit dem weitere Zuschüsse für das Metzendorfgebäude aus einem Bundesprogramm generiert werden sollen. Hierzu gab es einen – abgelehnten – LIZ.Linke-Antrag, nach dem auch die Nibelungensporthalle und die Umgestaltung des Amtshofes zum Kulturzentrum genannt werden sollten.

Für die Historie: Vor der Sitzung kamen Heppenheims Parlamentarier im Wappensaal zum Gruppenfoto zusammen. Im März endet die Legislaturperiode, die Sitzung war die vorletzte. FOTO: JÜRGEN REINHARDT
Keinen Erfolg hatte die SPD mit ihren Anträgen zu einem Konzept für die Stadtjugendpflege und für die Errichtung von Wohngebäuden durch die Christophorus Wohnheime eG, die derzeit in mehreren anderen Städten im Kreisgebiet dabei ist, Unterkünfte für Flüchtlinge (die später in Sozialwohnungen umgewandelt werden sollen) zu errichten. Wie in den Ausschüssen sah die CDU (und mit ihr die Koalitionäre FWHPINI und Benjamin Kramer, die die Anträge ebenfalls ablehnten) die Aufgaben in der Verwaltung gut aufgehoben.
Eine Ansicht, die die SPD teilt. Allerdings wollte die Fraktion eine stärkere Einbindung des Parlaments erreichen und für die Stadtjugendpflege durch den Magistrat einen Bedarfsbericht sowie ein „zukunftsorientiertes Konzept für die nächsten Jahre“ erarbeiten lassen – nicht zuletzt, so Sonja Guttmann, mit Blick auf die jungen Flüchtlinge, die in Heppenheim ein neues Zuhause finden sollen. Für den Bau von Wohnungen durch die Christophorus eG wollte die SPD, dass der Magistrat geeignete Grundstücke auflistet und die Bedingungen für die Errichtungen der Wohnungen durch Christophorus oder vergleichbare Unternehmen übermittelt.
Dass die Koalition mit ihrer Mehrheit weder den einen, noch den anderen Antrag durchgehen ließ, führte Fraktionschef Jean-Bernd Neumann auf den Wahlkampf zurück. Um ablehnen zu können, sei der CDU und ihrem Fraktionsvorsitzenden Jürgen Semmler „jeder Kunstgriff“ recht, auch der, einen Keil zwischen SPD und Stadtverwaltung zu treiben. Empört reagierte Neumann, aber auch Grünen-Chef Peter Müller auf die Aussage Semmlers, dass es SPD und Grüne sowie der frühere Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) gewesen seien, die in den vergangenen Jahren den Bau von Sozialwohnungen versäumt hätten.
Müller erinnerte daran, dass es bis auf eine Legislaturperiode immer die CDU war, die die Mehrheit hatte, und dass sie in diesen Jahren zwar den Weg für Einzel- und Reihenhäuser freigemacht habe, sozialer, also mehrgeschossiger Wohnraum aber kein Thema gewesen sei. Und Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) wies darauf hin, dass die CDU auch für das Neubaugebiet Nordstadt II auf Einzelbebauung gesetzt hatte. Mehrgeschossige Anteile seien erst auf Druck der SPD in die Planung aufgenommen worden.

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Starkenburger Echo
26. November 2015

jr

Vor 2019 gibt’s kein Geld

AMTSHOF Investitionen in Kelterhaus erst in vier Jahren vorgesehen / SPD würde gerne schon 2017 loslegen
HEPPENHEIM. In den nächsten Jahren stehen eine Reihe von Großprojekten an, für die die Stadt erhebliche Summen aufbringen muss. Im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss (HFW) ging es am Dienstagabend unter anderem um die Fortschreibung beziehungsweise Aktualisierung des Investitionsprogramms bis 2019.

Das Kelterhaus im Heppenheimer Amtshof, rechts im Bild zu sehen, kann nicht vor 2019 saniert und umgebaut werden.
Foto: Karl-Heinz Köppner
Die Nibelungenhalle am Starkenburg-Stadion muss entweder noch einmal aufwendig saniert werden, oder, worauf vieles hindeutet, durch einen Neubau ersetzt werden. Das eine wie das andere geht ebenso ins Geld wie die Sanierung des Metzendorfhauses, das in der Verwaltung neuerdings bevorzugt unter dem Namen „Kaufhaus Mainzer“ geführt wird. Aber auch der Umbau des Kurmainzer Amtshofes zu einem Kulturzentrum erfordert erhebliche finanzielle Mittel. Alle drei Großprojekte sind in der „Fortschreibung bzw. Aktualisierung der Ergebnis- und Finanzplanung und des Investitionsprogrammes bis 2019“ enthalten, die am Dienstagabend im HFW diskutiert wurden.
Für das Metzendorfgebäude, Friedrichstraße 21, sind in diesem Jahr eine Million, 2016 1,5 Millionen und 2017 weitere 500 000 Euro in der Investitionsübersicht zu finden. Für den Amtshof sind 46 000, 105 000, 240 000 und 900 000 Euro (2015 bis 2018) vorgesehen, außerdem weitere 700 000 Euro in 2019 für den Umbau des Kelterhauses. Für einen (eventuellen) Neubau der Nibelungenhalle stehen 650 000 sowie 1,5 Millionen Euro in den Investitionsjahren 2016 und 2017 zur Verfügung.
Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) kritisierte, dass das Kelterhaus erst 2019 zum Zug kommt und wollte bereits für die Jahre 2016 und 2017 jeweils 250 000 Euro in den Haushalt einstellen. Seitens der Verwaltung wurde allerdings darauf aufmerksam gemacht, dass die Stadtverordneten einen Doppelhaushalt 2015/16 verabschiedet haben und Änderungen deshalb nur im Rahmen eines Nachtragshaushaltes vorgenommen werden können. Ein Antrag der SPD, eine Summe von 500 000 Euro stattdessen wenigstens in den Investitionshaushalt 2017 aufzunehmen, wurde von der Mehrheit im Ausschuss jedoch abgelehnt.
Jahresabschlüsse 2010 und 2011sind durch
Ohne größere Diskussionen gingen die anderen Tagesordnungspunkte über die Bühne, die sich ebenfalls mit den Finanzen der Stadt beschäftigten. So wurden die Jahresabschlüsse der Stadt für 2010 und 2011 mit großer Mehrheit akzeptiert und der Magistrat entlastet.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) kritisierte allerdings, dass die Verwaltung die Abschlüsse erst mit fünf beziehungsweise vier Jahren Verspätung vorgelegt habe. Sie mutmaßte, dass der Jahresabschluss für den ersten von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) zu verantwortenden Haushalt erst nach der Kommunalwahl vorliegen werde.
Fortgeschrieben wird auch das Haushaltssicherungskonzept für den sogenannten „Kommunalen Schutzschirm Hessen“, mit dem das Land Hessen Heppenheim 17,6 Millionen Euro Schulden abgenommen hat. Dafür musste sich die Stadt verpflichten, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, was mit dem Konzept sichergestellt werden soll. Der Fortschreibung (bis 2019) stimmten CDU und SPD zu; Grüne und LIZ.Linke stimmten mit Nein.



Kommentar/Ergänzung LIZ: Redebeitrag Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen in der Stadtverordnetenversammlung am 11.2.2016:
Es wurden seitens der LIZ zur Begründung der Ablehnung im Ausschuß detailliert etliche Fehler in den Jahresabschlüssen angeführt und auf die umfangreichen und wesentlichen Mängelfeststellungen des Rechnungsprüfungsamtes hingewiesen. Zu Amtshof und Nibelungensporthalle brachte die LIZ Anträge ein, daß der Magistrat Förderanträge noch vor Fristablauf einreichen soll - siehe hierzu Anträgesammlung.

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Starkenburger Echo
26. November 2015

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ADFC will besseren Schutz für Radler

LUDWIGSTRASSE Interessenvertretung fordert Streifen statt Fahrradwege
HEPPENHEIM. Der Forderung der LIZ.Linke bei der geplanten Sanierung der Ludwigstraße (B 3) Schutzstreifen für Fahrradfahrer zu schaffen, hat sich nun auch der ADFC Bergstraße angeschlossen.
„Der Vorschlag Schutzstreifen für Radfahrer entlang der B 3 zu schaffen, ist ein guter Vorschlag“, schreibt Matthias Gehrmann, Vorsitzender des ADFC Bergstraße in einer Stellungnahme. Schutzstreifen seien weitaus ungefährlicher als die derzeit an der B 3 vorhandenen Radwege. Zur Zeit seien Radfahrer auf diesen Wegen nämlich in permanenter Gefahr durch Autos, die von den Seitenstreifen, der Tankstelle oder aus Ausfahrten kommen. Dies liege aber nicht unbedingt an den Autofahrern, denn diese könnten die Hauptstraße nicht überblicken, ohne bis an den Rand der Fahrbahn zu fahren.
Genau hier liege der Vorteil von Schutzstreifen, wie sie auf der B 3 schon vorhanden seien und auf der B 460 kommen sollen. Radfahrer und Autofahrer seien dann auf einer Ebene und Radfahrer würden besser wahrgenommen. Allerdings würde eine solche Planung auf der jetzigen B 3 die Kosten erheblich erhöhen, da der Untergrund außerhalb der jetzigen Fahrbahn für Lastwagen tauglich gemacht werden müsse.
Letztens sei er, Gehrmann, zu einer Bürgerversammlung nach Zwingenberg eingeladen gewesen. Das Gespräch mit Hessen Mobil sei dort sachlich und von Sorge für Fußgänger und Radfahrer geprägt gewesen. „Wir vom ADFC bedauern es sehr, dass es in Heppenheim nicht üblich ist, wie in anderen Städten des Kreises, bei solch einer wichtigen Sanierung uns als Vertreter des Radfahrers dazu zu holen“, so Gehrmann.


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Starkenburger Echo
19. November 2015

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Mehr Platz für Fußgänger

Wenn die Ludwigstraße in Heppenheim saniert wird, sollen auch die Rad- und Fußwege verbessert werden FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. Voraussichtlich im nächsten Jahr soll die Ludwigstraße (der südliche Teil der B 3 durch Heppenheim) saniert werden. Und ginge es nach der Fraktion LIZ.Linke, würden bei dieser Gelegenheit auch gleich ein „Schutzstreifen“ für Radfahrer auf beiden Seiten der vielbefahrenen Straße geschaffen. Auf diese Weise, so Ulrike Janßen, könnten die Bürgersteige mehr Raum für Fußgänger bieten, außerdem die einmal vorhandene Allee wieder hergestellt werden, von deren Bäumen in den vergangenen Jahren viele gefällt wurden. Die Kollegen der anderen Fraktionen wollten allerdings nicht mitspielen: Christina Graubner sah Verbesserungsbedarf bei den vorhandenen Radwegen und regte einen Prüfantrag bei Hessen Mobil an, hält aber nichts von Radstreifen. Jürgen Semmler (CDU) sah die Zuständigkeit bei Land und Hessen Mobil, handelt es sich doch um eine Bundesstraße, und warnte davor, die Radler „einfach auf die Straße zu schicken.“ Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) verwies darauf, dass man in Sachen Ludwigstraße seit zwei Jahren Gespräche mit Hessen Mobil führt und darum gebeten hat, Pläne vorzulegen. Und dass man sich nicht sicher sei, dass die Behörde „das macht, was wir wollen.“ Am Ende stand ein Antrag, in dem der Magistrat gebeten wird, sich bei Hessen Mobil „für eine Verbesserung der Rad- und Fußwege einzusetzen.“

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Starkenburger Echo
19. November 2015

jr

Die MUK kann ihr neues Kühlhaus errichten

GEWERBEGEBIET SÜD Bauausschuss stimmt Antrag für Halle zu – Bauanträge für Steigkopf und Feuerwehrmuseum
HEPPENHEIM. Der Tiefkühllogistiker MUK in Heppenheim kann ein neues Lager für langfristig zu kühlende Waren bauen.
Das scheint nach dem Abstimmungsergebnis im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss sicher, in dem es lediglich eine Enthaltung beim Satzungsbeschluss gab. Alle anderen Stadtverordneten stimmten mit Ja.
Es wird eine große Halle, die die MUK zwischen Tiergartenstraße und Autobahn A 5 baut: 5300 Quadratmeter Fläche und eine Höhe von 25 Metern soll der Bau aufweisen, der wie die anderen Hallen über die Straße „An der Autobahn“ erschlossen wird. Die einzige Enthaltung und kritische Fragen zum Projekt kamen von Ulrike Janßen (LIZ.Linke). Sie hielt eine Überplanung für erforderlich, weil aus ihrer Sicht die Entwässerung der neuen Halle nicht geklärt sei. Außerdem wollte sie wissen, wer für die Ertüchtigung des Grabensystems zu zahlen habe – das Unternehmen MUK oder die Allgemeinheit?
Bürgermeister Rainer Burelbach verwies darauf, dass nicht nur die MUK ihre neue Halle entwässern muss. Vor dem gleichen Problem stehen alle anderen Unternehmen, die im Gewerbegebiet Süd neu bauen oder erweitern, so wie beispielsweise auch die ESM, die die Genehmigung für zwei weitere Hallen in der Tasche und jetzt noch einen Bauantrag für ein Bürogebäude eingereicht hat. Die Entwässerung über die Gräben ist laut Burelbach jedoch in den Erschließungskosten enthalten, und die werden anteilig auf die Neusiedler im Gewebegebiet umgelegt. Prinzipiell, so Burelbach, sind die Stadtwerke für Entwässerungsgräben zuständig; die Bachläufe hingegen werden vom Gewässerverband betreut.
Im Ausschuss hatte der Bürgermeister noch einige Nachrichten aus dem Magistrat für die Stadtverordneten. So liegt im Rathaus inzwischen ein Bauantrag der Ausflugsgaststätte auf dem Steigkopf vor. Um die hatte es lange Diskussionen gegeben, hierbei ging es vor allem um die Abwasserentsorgung.
Ein weiterer Bauantrag stammt von der Freiwilligen Feuerwehr Heppenheim-Mitte. Die will auf dem Gelände an der Weiherhausstraße ein Feuerwehrmuseum errichten, in dem die Sammlerstücke aus dem privaten Museum des verstorbenen Rudolf Kohl unterkommen sollen.

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Starkenburger Echo
13. November 2015

jr

Vage Hoffnung auf zusätzliches Geld

METZENDORFHAUS Stadt stellt Antrag auf Fördermittel aus Bundesprogramm
HEPPENHEIM. In der Sitzung des Sozial-, Kultur- und Sportausschusses am Dienstag ging es auch um zusätzliche Fördermittel für die Sanierung des Metzendorfgebäudes.
Auch wenn die Chancen eher gering sind, dass die Stadt Erfolg damit hat, wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) am Dienstagabend im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss sagte: Heppenheim wird einen Antrag auf Aufnahme in das neue Bundesprogramm „Sanierung von kommunalen Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ stellen. Und hofft so auf Zuschüsse für die Sanierung und den Umbau des Metzendorf-Gebäudes in der Fußgängerzone.
100 Millionen Euro insgesamt im Topf
Der Startschuss für das Zuschussprogramm fiel am 5. Oktober, und es sind rund 100 Millionen Euro, die für Projekte bundesweit zur Verfügung gestellt werden. Gestellt werden muss der Antrag bis zum heutigen Freitag (13.), ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung kann bis zum 4. Dezember nachgereicht werden. Im Ausschuss sprach sich eine große Mehrheit für den Antrag aus. Zuvor hatte Ulrike Janßen (LIZ.Linke) vergeblich gefordert, im Antrag als zweites Projekt die Sanierung der Nibelungenhalle zu nennen. Das lehnte die Ausschussmehrheit ab, die sich inzwischen auf einen Neubau der Halle festgelegt hat.
Burelbach berichtete im Rathaus auch darüber, dass der runderneuerte Spielplatz an der Gerhart-Hauptmann-Straße in Heppenheims Weststadt demnächst seiner Bestimmung übergeben wird: Am Freitag (20.) in der nächsten Woche wird um 12 Uhr zur offiziellen Einweihung eingeladen. Außerdem wies der Bürgermeister auf Bestrebungen hin, angesichts der Probleme, genügend Wahlhelfer zu rekrutieren, die Anzahl der Wahlbezirke in Heppenheim um sechs zu reduzieren. Burelbach erwähnte dies im Zusammenhang mit einer Nachfrage zur Ausländerbeiratswahl.
Die war in der Kreisstadt ausgefallen, obwohl zum Stichtag 30. Juni 2802 Ausländer gemeldet waren. Einzeln angeschrieben worden waren die nicht; Burelbach verwies aber darauf, dass auf verschiedenen Wegen (Flyer, Zeitung, städtische Homepage etc.) umfassend über die Wahl informiert worden sei und dass Organisationen, die sich mit Ausländern beschäftigen, in die Vorbereitungen einbezogen waren. Trotzdem hatten sich wie schon bei der letzten Wahl nicht genügend Kandidaten


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Unsere Pressemitteilung vom 11. November 2015
 zu Presseberichten der CDU und SPD
An Redaktion übersendet, wurde aber nicht veröffentlicht.


1. hauptamtlicher Stadtrat?


Die LIZ ist für einen Wechsel in der Stadtverordnetenversammlung und beim Bürgermeister. Wo soll der Mehrwert liegen, einem ideenlosen Bürgermeister einen 1. Stadtrat zur Seite zu stellen? Die Auswahl der Dezernenten Vettel (ehem. FDP) und Golzer (FWHPINI) spricht Bände. Eine Auswahl, die von Bürgermeister Burelbach (CDU) nicht aufgrund fachlicher Qualifikation, sondern aus politischem Opportunismus getroffen wurde. Und die im Übrigen mitnichten „ehrenamtlich“ arbeiten, sondern jeden Monat 1.500 € Salär erhalten, und das steuerfrei, ohne daß Leistungen erkennbar sind. Die Koalition aus CDU, FWHPINI und FDP hat in den vergangenen 5 Jahren ausschließlich alte Vorhaben unter weitgehendem Ausschluß der Öffentlichkeit umgesetzt, ohne auch nur einen zukunftsweisenden Vorschlag vorzulegen. Alle in den vergangenen 5 Jahren aufgekommenen Chancen für eine angemessene und fortschrittliche städtebauliche Entwicklung wurden vertan. Das Stadtbild wird Investoreninteressen überlassen. Aufgrund fehlender Verwaltungsführung wurden hunderttausende Euro für unsinnige und unverwertbare Gutachten wie beim Stadtumbau oder Klimaschutzgutachten hinausgeworfen, oder aktuell für die Sanierungsprüfung Nibelungensporthalle, obwohl SPD und CDU sich schon auf einen Neubau geeinigt haben. Und so, wie in den letzten Jahren, wird die CDU absehbar mit einem zusätzlichen 1. Stadtrat auch in Zukunft handeln. Und dann haben wir zwei überforderte und ideenlose Hauptamtliche, die den Stadtsäckel belasten. Die LIZ steht für einen Wechsel und für sachorientierte Kommunalpolitik. Wir wollen langfristige, in einem Gesamtkonzept eingebettete Planungen unter Einbindung der Öffentlichkeit. Wir wollen ein Grünkonzept, bei dem man nicht scheinheilig gesetzlich vorgeschriebene Ausgleichsmaßnahmen als besondere Leistung und Ersatz für willkürliche Baumfällmaßnahmen hinstellen muß, wie Herren Burelbach und Vettel. Die LIZ steht auch für ehrliche Kostennennung anstatt politischen Kostenschätzungen, wie beim Kaufhaus Mainzer; auch für eine angemessene Bauunterhaltung anstatt grundlagenlos einen Turnhallenneubau zu fordern wie SPD und CDU, die die Sanierungsfehler und mangelnde Pflege der Nibelungensporthalle zu verantworten haben. Wie vor der letzten Wahl Steuererhöhungen ausgeschlossen wurden, um sie nach der Wahl vorzunehmen, werden die Bürger jetzt wieder getäuscht.

Mit zwei Hauptamtlichen der CDU würde Mitbestimmung und Transparenz in Heppenheim nochmals abgebaut werden, die politischen Verflechtungen und der Bimbesstaat zunehmen. Wenn man der Meinung ist, daß Herr Burelbach es allein nicht schafft, wie die CDU selbst einräumt, sollte man 2017 einen anderen Bürgermeister wählen, statt den Bürgern noch mehr Kosten zu verursachen. Es sollten Bürger gewählt werden, die Interesse an der Meinung Anderer haben, auch ohne Vorlage umfangreicher Ausarbeitungen, wie die von Herrn Neher; Bürger, die Anträge Anderer nicht aus ideologischen Gründen ablehnen, wie in den letzten 5 Jahren mit dutzenden Anträgen der LIZ geschehen.

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Bergsträßer Anzeiger
3.  November 2015

zg
Unsere Pressemitteilung ebenso erschienen im Starkenburger Echo am 3.11.2015 (gekürzt) unter dem Titel 'Initiative will weiter den zweiten Anschluß'
Vorberichterstattung aus dem
Starkenburger Echo  November 2015 (jr)

VERKEHR: Initiative reagiert auf den zunächst ablehnenden Bescheid aus der vergangenen Woche / Kritik an anderen Fraktionen

LIZ kämpft weiter für Autobahn-Anschluss

HEPPENHEIM. Die Initiative Leben im Zentrum (LIZ) wird sich weiterhin für eine zusätzliche Autobahn-Anschlussstelle Süd und Ortsumfahrungen einsetzen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, mit der LIZ auf die jüngsten Entwicklungen reagiert (wir haben berichtet).
„Die Herausnahme des Durchgangsverkehrs ist Grundvoraussetzung für eine angemessene Innenstadtentwicklung und dient dem Gemeinwohl. Anstatt pressewirksam ein Totenlied anzustimmen, wie die GLH, oder einen unrealistischen Autobahnanschluss auf der Landesgrenze mit Sprung über die Autobahn mit Vernichtung von Natur, Ackerland und Ausgleichsflächen zu verlangen, wie die SPD, hat die LIZ etliche Gespräche mit Bundes- und Landesbehörden geführt, um den von der Koalition unter Bürgermeister Burelbach angerichteten Schaden zu eruieren.“
Denn anders als dargestellt, sei nicht der Bund sondern die „hessische Straßenbauverwaltung“ (Zitat Norbert Barthle, Schreiben vom 13.10.2015) verantwortlich für die Ablehnung - also die Hessische Verwaltung unter Minister Al-Wazir (Grüne). „ Also genau jene Grünen-Politiker, die den Begriff ÖPNV als Mantra seit Jahrzehnten wiederholen und solche Fehlinvestitionen wie den Heppenheimer Stadtbus verantworten“, schreibt LIZ.
Wer Ortsumfahrungen oder eine zweite Anschlussstelle als Utopie bezeichne, wie Peter Müller (GLH), oder lieber 1,5 Millionen Euro in ein Provisorium wie die Not-Autobahn-Brücke an der B 460 stecke, wie Hessen Mobil, statt dieses Geld in die Anschlussstelle Süd zu investieren, sei nicht zukunftsfähig: „Das ist verantwortungsloser Umgang mit Steuergeldern.“
Appell an Abgeordnete
„Es wäre schön“, meint LIZ, „wenn unsere Bundestagsabgeordneten Meister (CDU) und Lambrecht (SPD), unsere Landtagsabgeordneten Bauer (CDU) und Schmitt (SPD) und unser CDU-Landrat sich für die Kreisstadt Heppenheim genauso einsetzen würden wie für die drei direkten Anwohner in Rosengarten. Dort wird ein Vielfaches pro Betroffenem für eine Ortsumfahrung ausgegeben, als in Heppenheim notwendig wäre.
Und GLH-Stadtrat Beiwinkel sollte vor Abgabe von Presseerklärungen erst einmal den Verkehrsentwicklungsplan lesen, in dem Alt-Bürgermeister Herbert (SPD) genauso wie Bürgermeister Burelbach (CDU) es versäumten, sinnvolle Ortsumfahrungen und die Anschlußstelle an der L 3398 zu untersuchen und die Verkehrsflüsse aus neuen Baugebieten und vieles andere mehr darzustellen, um zukunftsfähige Lösungsansätze zu präsentieren.“
Verkehrsverlagerung gehe nicht einher mit Lärmverlagerung, wie behauptet werde, sondern stelle eine notwendige Infrastrukturmaßnahme dar, die auch den von der GLH mitgetragenen neuen Baugebieten diene und immanente städtebauliche Entwicklungen und Verbesserungen im Bestand eröffne. Wer nichts tue, wie die GLH, nehme zusätzliche Lärm- und Abgasbelastungen und alle daraus entstehenden Folgen für die Innenstadt billigend in Kauf und provoziere die Abwanderung ins Grüne und damit neuen Verkehr und Landverbrauch.
Die LIZ habe von vornherein eine regionale Einbindung verlangt und ausreichende Belastungszahlen an der Anschlussstelle Süd mit Ortsumfahrungen als Gesamtkonzept nachgewiesen. „Hierbei“, heißt es in der Pressemitteilung, „wäre es sinnvoll gewesen, den Siegfriedstraßenausbau, wie von der LIZ gefordert, abzulehnen“.
„Die Heppenheimer Mehrheiten, die alles taten, um die Forderungen der LIZ zu boykottieren, auch die Erkenntnisse aus dem Akteneinsichtsausschuß zur Anschlussstelle-Süd-Anmeldung, haben jetzt mit der vorläufigen Ablehnung durch die Landesbehörde ihre 'Früchte' eingefahren. Es wäre besser, wenn jetzt alles unternommen wird, dass die Gelder für die unnötige Autobahn-Notbrücke an der B 460 in eine neue kurzfristige Anschlussstelle auf der Vorratsfläche im Gewerbegebiet-Süd fließen und die Antragsunterlagen und Bescheide von der Koalition gegenüber der Stadtverordnetenversammlung offengelegt werden, um die Sichtweise der Landesbehörde überprüfen zu können.“
Genauso wichtig sei es, dass der für Ende November erwartete Referentenentwurf die Ortsumfahrungen im Bundesverkehrswegeplan an wichtiger Stelle berücksichtigt. Die LIZ werde sich weiter für die Umsetzung der im Regionalplan Südhessen aufgenommenen Anschlussstelle einsetzen und Ende November ihre Stadtverordnetenbewerberliste und das Wahlprogramm verabschieden.
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Hintergrund unserer Pressemitteilung ist ein Antwortschreiben vom Parlamentarischen Staatssekretär Norbert Barthle MdB (CDU) vom 13.10.2015 an Frau Lambrecht MdB (SPD) und die dazu erfolgte Presseberichterstattung vor Vorliegen des Bescheides. Der nachfolgend oberste Artikel, betrifft ein Treffen im Bundesministerium, daß nach dieser Berichterstattung erfolgte und ist mit dem Bericht zum Besuch von Staatssekretär Bomba am 4.4.2015 zu vergleichen.

Pressemitteilung des Magistrats vom 27.11.2015 erschienen im Starkenburger Echo am 28.11.2015
Bürgermeister zum Arbeitstreffen im Bundesverkehrsministerium
Zu einem Fachgespräch reiste Bürgermeister Rainer Burelbach am Dienstag dieser Woche (24.) nach Berlin, um die Verkehrssituation an der Bergstraße, im Ried und im Odenwald zu thematisieren.

Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Staatssekretär Dr. Michael Meister wurde er im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur von Staatssekretär Rainer Bomba und weiteren Fachleuten empfangen. Themen des Fachgesprächs waren die geplante zweite Autobahnanschlussstelle im Süden der Kreisstadt und die Verkehrssituation in und um Heppenheim. Dabei wurde besonders auf die hohe Verkehrsdichte auf der A5 eingegangen. Demnach ist bis 2030 mit einer weiteren Zunahme vor allem des Güterverkehrs auf den Straßen zu rechnen.
Alle Beteiligten waren sich darüber einig, beim Thema Autobahnanschluss am Ball zu bleiben.
Kommentar/Ergänzung LIZ:  Am 4.4.2015 sagte Staatssekretär Bomba (CDU) vor Ort im Gewerbegebiet-Süd "Ich bin ganz sicher, dass wir eine Lösung finden" (siehe Bericht unten). Nach der von Bgm. Burelbach versäumten Einbindung von Mdb Lambrecht (SPD), den Nachbarkommunen und anderen zuständigen Staatssekretären und Ministern, fragt man sich, ist dies alles nur schlechtes, jahrzehntelang dauerndes CDU-Schauspiel, gehört der abgebildete Rücken zu einem etwas vergesslichen Staatssekretär (man hat ja so viele Autobahnanschlußstellen in ganz Deutschland zu versprechen), oder handelt es sich hier um ein Bomba-Double.

Starkenburger Echo 31.10.2015 (e) 

HINTERGRUNDNicht Schadenfroh“

In der Freitags-Ausgabe des Starkenburger Echo hieß es in einem Kommentar, die Heppenheimer SPD sei schadenfroh, dass der Autobahnanschluss Süd nun in absehbarer Zeit nicht kommen werde. Das, so Heppenheims SPD in einer Pressemitteilung, „ist absolut nicht der Fall. Auch wir finden es sehr schade, dass dieser für Heppenheim so wichtige und wünschenswerte Autobahnschluss nun in absehbarer Zeit nicht kommen wird. Auch die SPD möchte diesen Autobahnanschluss und wir werden nun selbstverständlich gemeinsam mit dem Bürgermeister, dem Magistrat und den Stadtverordneten versuchen eine Lösung zu finden, um diesen gemeinsamen Wunsch umsetzen zu können.“

Starkenburger Echo 31.10.2015

Die Enttäuschung sitzt tief“

AUTOBAHNANSCHLUSS Heppenheims CDU bedauert Absage aus Verkehrsministerium
HEPPENHEIM (e). „Es sind keine guten Nachrichten, die aus Berlin zu dem Antrag der Stadt Heppenheim auf einen zweiten Autobahnanschluss an der A 5 gekommen sind“. So kommentiert der Heppenheimer Partei-und Fraktionsvorsitzende Jürgen Semmler die vorläufige Absage des für Heppenheim „so wichtigen Infrastrukturprojekts“.
„Der im Frühjahr von Staatssekretär Rainer Bomba geäußerte Optimismus zu dem Projekt ist natürlich erst mal verflogen und die Enttäuschung sitzt tief“, schreibt Semmler weiter in einer Pressemitteilung. Ein Autobahnanschluss sei natürlich ein „dickes Brett“, das es zu bohren gelte. „Und wer glaubt, dass die Stadt im ersten Anlauf eine Zustimmung des Bundesverkehrsministeriums auf ihren Antrag erhält, bewegt sich in einer blauäugigen und naiven Denkweise“, so Semmler. Wer jetzt von einem derben Rückschlag spreche, der resigniere. Die Tür sei nicht zu, im Gegenteil sei sie mit der aktiven Unterstützung der CDU Heppenheim und dem von Bürgermeister Rainer Burelbach auf den Weg gebrachten Antrag weit aufgestoßen worden. Jetzt endlich, nach über zehn Jahren, lägen die Fakten auf dem Tisch, auf deren Grundlage die Möglichkeiten auszuloten seien, wie der für die Kreisstadt so wichtige zweite Autobahnanschluss doch noch realisiert werden könne.
Die CDU Heppenheim begrüße daher das anvisierte Gespräch im Bundesverkehrsministerium, heißt es abschließend, und werde darauf drängen, dass Bürgermeister Burelbach von allen, die sich bisher für das Projekt ausgesprochen haben, ob Politik oder Wirtschaft, uneingeschränkte Unterstützung erfährt. Ein starkes und vereintes Auftreten der Region könne für die Kreisstadt mehr bewirken, als das politische Scharmützel im Zuge der bevorstehenden Kommunalwahl.

Starkenburger Echo 31.10.2015

„Wahnsinn endlich gestoppt“

AUTOBAHNANSCHLUSS Grüne freuen sich über Absage aus Berlin
HEPPENHEIM (e). Als das „Ende eines lokalpolitischen Irrsinns“ bezeichnet die Grüne Liste Heppenheim (GLH) den „vermeintlichen Traum eines zweiten Autobahnanschlusses im Süden Heppenheims“.
„Es ist gut, dass dieser verkehrspolitische Wahnsinn endlich gestoppt wurde und sich Heppenheim einer realistischen Lösung seiner Verkehrsprobleme zuwenden kann“, so die Grüne Liste in ihrer Stellungnahme. Einer der Gründe für die Errichtung eines Autobahnanschlusses habe in der Hoffnung gelegen, das Gewerbegebiet Süd möglichst schnell vermarkten zu können. Im kommunalen Alleingang sei bereits in der letzten Wahlperiode mit der Mehrheit aller Parteien, außer der Grünen Liste, eine regionale Verkehrsbedarfsplanung in Auftrag gegeben. Doch während die umliegenden Gemeinden eine finanzielle Beteiligung weitestgehend abgelehnt hätten, habe sich die Heppenheimer Politik in eine weit über 100 000 Euro kostende Verkehrsanalyse verstiegen: „Für die Katz, wie sich jetzt herausstellt.“
„Utopische Planungen“
Ein weiterer Grund für die Forderung nach einer zweiten Ausfahrt habe der kürzlich präsentierte Heppenheimer Verkehrsentwicklungsplan offenbart: So als könne man mit einem „größenwahnsinnigen“ Umgehungsstraßennetz die Verkehrsbelastung von B 3 und B 460 lösen, „wurden im Auftrag der Parlamentsmehrheit utopische Planungen entwickelt. Bestandteil dieses Planes sind weiträumige Untertunnelungen und Brücken, die den Verkehr im Norden unter oder um den Schlossberg, beziehungsweise im Süden durch den Maiberg in Richtung Laudenbach ableiten sollten. Mit dem Aus für den zweiten Autobahnanschluss fällt der Heppenheimer Verkehrsentwicklungsplan wie ein Kartenhaus zusammen.“
„Keinesfalls verkennen wir als Grüne die teilweise dramatische Verkehrsbelastung insbesondere der Lorscher- und der Siegfriedstraße“, so Magistratsmitglied Franz Beiwinkel, „aber Umgehungstraßen würden, sollten sie je realisiert werden, die Lärm- und Abgasbelästigungen nur verlagern. Wir brauchen endlich einen überregionalen flächendeckenden Personennahverkehr mit kurzen Taktzeiten und einem Ausbau der Bahnlinie zwischen den Ballungsräumen des Rhein-Main-Neckar-Raumes, eine alte Forderung der Grünen.“ Das Nein aus Berlin bedeute die Chance, ökologische und ökonomische Lösungen zu finden und umzusetzen.

Starkenburger Echo 30.10.2015
KOMMENTAR
                     Aus der Traum                    
Von Jürgen Reinhardt
Aus dem seit vielen Jahren geforderten zweiten Autobahnanschluss für die Kreisstadt wird nichts, auch wenn die Heppenheimer CDU alles mobilisiert hat, was auf Landes- wie Bundesebene aufzubieten war. Die einzige Möglichkeit wäre jetzt, das Ganze selbst zu finanzieren, was angesichts der Finanzlage der Stadt aber schlicht nicht Infrage kommt. Es ist eine harte Landung nach hochfliegenden Träumen, die in den vergangenen Monaten immer mehr zur baldigen Realität verklärt wurden. Das ist nicht schön für die CDU, das ist aber auch nicht schön für die Zukunft des Gewerbegebiets Tiergartenstraße, das eben erst angefangen hat, im südlichen Bereich zu wachsen.
SPD kann sich Schadenfreude nicht verkneifen
In der SPD kann man sich eine gewisse Schadenfreude nicht verkneifen, schließlich hat sich die Konkurrenz den zweiten Anschluss auf die eigenen Fahnen geschrieben und hätte sich wohl auch gebührend feieren lassen, wenn das Projekt Wirklichkeit geworden wäre. Auch für die eine oder andere Stimme bei der Wahl im März wäre die Umsetzung sicher gut gewesen. Daraus wird nun nichts, weil in Berlin nun einmal andere Prioritäten gesetzt werden als in Heppenheim an der Bergstraße.
Bleibt das Problem Tiergartenstraße: Das Gewerbegebiet erstickt schon jetzt unter dem zunehmenden Schwerlastverkehr, und die Situation wird sich weiter verschlimmern. Je erfolgreicher die Stadt bei der Anwerbung neuer Unternehmen ist, umso höher dürfte die Belastung werden. Ein wenig helfen könnte es, wenn jetzt wenigstens die Ortsumgehung von Weinheim bis Laudenbach nach Heppenheim verlängfert würde und ein Teil des Schwelastverkehrs in und aus Richtung Süden ausweichen könnte. Hierfür gibt es Pläne, die relativ weit gediehen sind. In Heppenheim müssen jetzt kleinere Bröttchen gebacken werden.


Eigentlich sollte es von diesem Kreisel am Südrand des Heppenheimer Gewerbegebietes Süd einmal zum zweiten Autobahnanschluss der Kreisstadt weitergehen. Daraus wird aber nichts: Wie am Donnerstag bekannt wurde, lehnt das zuständige Ministerium in Berlin das Projekt ab. FOTO KARL-HEINZ KÖPPNER

Es bleibt bei einem Autobahnanschluss

INFRASTRUKTUR Verkehrsministerium weist Antrag auf zweiten Heppenheimer Zugang zur Autobahn 5 zurück
HEPPENHEIM. Eines der wichtigsten Projekte für die Infrastruktur der Stadt Heppenheim kann nicht umgesetzt werden. Wie gestern bekannt wurde, kann der vor allem von der CDU geforderte zweite Autobahnanschluss für Heppenheim auf absehbare Zeit nicht gebaut werden.
Die Nachricht, dass es mit dem zweiten Autobahnanschluss für Heppenheim entgegen dem in den vergangenen Monaten von CDU wie Bürgermeister verbreiteten Optimismus nichts wird, kam gestern von der SPD. Deren Spitze präsentierte eine Kopie eines Schreibens an die SPD-Bundestagsabgeordnete Christine Lambrecht, das es in sich hat. In dem Schreiben teilt Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Lambrecht mit, dass die zuständige hessische Straßenbauverwaltung nach einer Prüfung festgestellt hat, dass „dem Antrag derzeit nicht entsprochen werden kann.“
Erst bei sechspurigem Ausbau neue Chance
Wörtlich heißt es in dem Schreiben an Lambrecht: „Anträge auf neue Anschlussstellen an Bundesautobahnen sind zunächst an die Straßenbauverwaltung des Landes zu richten, das die Bundesfernstraßenverwaltung im Auftrag des Bundes wahrnimmt. Im Fall eines positiven Testats durch die Auftragsverwaltung (AV) legt diese dann den entsprechenden Antrag beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zur Zustimmung vor.“
Und weiter: „Die Stadt Heppenheim hat am 05.05.2015 bei der AV einen Antrag zur Errichtung einer AS Heppenheim-Süd als zweite AS in Heppenheim gestellt. Dieser Antrag ist von der hessischen Straßenbauverwaltung anhand des Kriterienkatalogs des BMVI für neue Anschlussstellen an Bundesautobahnen geprüft worden. Hierbei wurden neben der Fernverkehrswirksamkeit insbesondere die Kapazität der heutigen AS, die Leistungsfähigkeit der heutigen Hauptfahrbahn sowie der Anschlussstellenabstand berücksichtigt.“ Ergebnis: siehe oben.
Auf absehbare Zeit dürfte der zweite Anschluss damit unerreichbar bleiben. Allerdings hält das Schreiben des Staatssekretärs ein Hintertürchen offen: „Für den Fall, dass im neuen Bundesverkehrswegeplan 2015 ein sechsstreifiger Ausbau der A 5 verankert werden kann, könnte zu gegebener Zeit evtl. eine erneute Prüfung erfolgen, wenn sich die Aufnahmekapazität der Autobahn durch den Ausbau erhöht.“ Unter einer, angesichts des leeren Stadtsäckels und des Plätzchens unter dem „kommunalen Rettungsschirm“ aber wenig erfreulichen Prämisse: Weil „die weiteren zustimmungsrelevanten Kriterien sich hierdurch allerdings nicht verändern“ würden, wäre Bedingung für eine Zustimmung zu einer neuen AS „deshalb eine vollständige Kostenübertragung durch die antragstellende Kommune sein, da vonseiten des Bundes kein eigenes Interesse an einer zusätzlichen AS besteht.“
In der SPD, die beim Pressegespräch mit dem Ortsvereinsvorsitzenden und früheren Bürgermeister Gerhard Herbert, dem Fraktionsvorsitzenden Jean-Bernd Neumann, seiner Stellvertreterin Andrea Pfeilsticker und Fraktionsmitglied Michael Eck vertreten war, sieht man sich in der eigenen Ansicht bestätigt, dass ein zweiter Autobahnanschluss nur in Zusammenarbeit mit den benachbarten Kommunen auf baden-württembergischer Seite realisierbar wäre.
Dieser sollte aus Sicht der SPD auch nicht auf Heppenheimer Gemarkung, sondern an der Landesgrenze gebaut werden. Ein Ziel, das in das Programm der Sozialdemokraten für die anstehende Kommunalwahl einfließt.
Das Projekt zweiter Anschluss wurde von der CDU seit Jahren und mit zunehmend größerer Intensität verfolgt und ist auch im Wahlprogramm der CDU an vorderster Stelle vermerkt. Insofern dürfte es gerade für sie einen herben Rückschlag bedeuten.
Bürgermeister Rainer Burelbach will „weiter dafür kämpfen“, sagte er, nachdem er mit der Nachricht vom mindestens vorläufigen Aus für den zweiten Heppenheimer Autobahnanschluss konfrontiert wurde (wir haben berichtet). Eine für Burelbach überraschende Nachricht, wie er versicherte, obwohl die SPD davon ausgeht, dass das Stadtoberhaupt seit mindestens einer Woche von dem negativen Bescheid aus dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gewusst habe.

Starkenburger Echo 30.10.2015 (jr)

Burelbach will weiter kämpfen“

HEPPENHEIM. Bürgermeister Rainer Burelbach will „weiter dafür kämpfen“, sagte er, nachdem er mit der Nachricht vom mindestens vorläufigen Aus für den zweiten Heppenheimer Autobahnanschluss konfrontiert wurde.
Eine für Burelbach überraschende Nachricht, wie er versicherte, obwohl die SPD davon ausgeht, dass das Stadtoberhaupt seit mindestens einer Woche von dem negativen Bescheid aus dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gewusst habe.
Er selbst, sagt Burelbach am Donnerstag, kenne das an die Bundestagsabgeordnete gegangene Schreiben nicht, und im Rathaus sei bislang kein Bescheid aus dem Ministerium eingegangen: „Es ist wohl das Privileg von Bundestagsabgeordneten, schneller an solche Informationen zu kommen.“
Der Bergsträßer CDU-Bundestagsabgeordnete und -Kreisvorsitzende Michael Meister hat dieses Privileg offensichtlich nicht genutzt: Auch aus dieser Richtung war Burelbach bis Donnerstag nichts zu Ohren gekommen, was auf die Rückweisung des Heppenheimer Antrages in Berlin hätte schließen lassen. Und auch in der Heppenheimer CDU, die heute, Freitag (30.) im Restaurant „Gossini ihre Mitgliederversammlung hat, gibt es laut Burelbach keine neuen Erkenntnisse zum Stand der Dinge. Gewußt habe er allerdings um die Position von HessenMobil und diese in der jüngsten Sitzung des Magistrats auch thematisiert: Vor einem sechsspurigem Ausbau der A5 bei Heppenheim hält Hessen Mobil den Bau eines zweiten Autobahnanschlusses für nicht sinnvoll. Burelbach sieht hierin aber eher den Versuch der Straßenbehörde, Druck in richtung sechsspurigen Ausbau zu erzeugen.
Auf einen Bescheid wartet der Bürgermeister auch, was das Projekt Ortsumgehung angeht. Die Verlängerung der Strecke Weinheim-hemsbach-Laudenbach nach heppenheim ist in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen, ob wenigstens hieraus etwas wird, steht aber ind en Sternen. dabei würde diese Straße, die eigentlich zum zweiten Autobahnanschluss führen sollte, zumindest einen Teil der Verkehrsbelastung von der Tiergartenstraße nehmen.
Burelbach hofft jetzt auf ein gespräch, dass ihn zusammen mit Meister ins Ministerium nach Berlin führen wird. Die Hoffnung habe er jedenfalls noch nicht aufgegeben.

Starkenburger Echo 4.4.2015 (ai)

Neue Hoffnung für zweiten Anschluss

Verkehr  Staatssekretär Rainer Bomba (CDU) informiert sich in Heppenheim an der Autobahn 5
HEPPENHEIM. Die Chancen, dass Heppenheim einen zweiten Autobahnanschluss erhält, sind gestiegen. Rainer Bomba (CDU), Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, sagte am Donnerstag bei einem Besuch, der zunächst an die Autobahn, danach ins Rathaus führte: „Ich bin ganz sicher, dass wir eine Lösung finden.“

Welche Verkehrsprobleme es in der Region Heppenheim zu lösen gibt, machte der Bergsträßer Bundestagsabgeordnete Michael Meister seinem Kabinettskollegen Rainer Bomba deutlich. Meister ist Staatssekretär im Finanzministerium, Bomba im Verkehrsministerium. Meister beschrieb, warum in Heppenheim seit Jahren der Wunsch nach einem zweiten Anschluss an die Autobahn 5 geäußert wird: Es geht um einen besseren Anschluss der Odenwaldregion an die A 5 und darum, in Heppenheim das Gewerbegebiet Süd zu erschließen. Eine zweite Anschlussstelle würde sowohl die Bundesstraße 460 (Lorscher Straße/Lehrstraße/Siegfriedstraße) als auch die Tiergartenstraße entlasten.
Meister hatte Bomba schon in Berlin mit dem Thema vertraut gemacht. Beim Ortstermin an der Hüttenfelder Straße nannte er ein Argument pro Anschluss, das sich aus einem anderen Problem ergibt: Die Brücke, auf der die B 460 die A 5 überquert, muss neu gebaut werden. Das Bauwerk ist so beschädigt, dass eine Fahrspur gesperrt werden musste. Finanzexperte Meister rechnete dem Verkehrs-Fachmann vor: Wenn die B-460-Brücke abgerissen wird, muss der Verkehr auf einem Provisorium an der Baustelle vorbeigeleitet werden. Kosten dafür: zwei Millionen Euro. Für diese Summe könnte zwei Kilometer weiter südlich allerdings auch eine Behelfszufahrt zwischen A 5 und Hüttenfelder Straße gebaut werden; der erste Schritt zu einem vollwertigen Anschluss.
Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) formulierte eine weitere Befürchtung: Wenn die Anschlussstelle Heppenheim gesperrt wird, wäre die Kreisstadt vom überregionalen Verkehr abgeschnitten. Weil über die Hüttenfelder Straße nicht nur das Gewerbegebiet erschlossen wird, sondern auch die beiden Kliniken – Vitos und Kreiskrankenhaus – rechne sich ein zweiter Anschluss. Die Kosten-Nutzen-Berechnungen sind laut Burelbach in dem Antrag enthalten, der mit Hessen Mobil ausgearbeitet wurde. Burelbach erläuterte die unterschiedlichen Varianten zum Bau eines zweiten Autobahnanschlusses. Eine Variante sieht vor, die Kreisverbindungsstraße, die von Weinheim parallel zur B 3 bis Laudenbach führt, an die Anschlussstelle heranzuführen. Von Vorteil sei in jedem Fall, dass sämtliche dafür benötigen Flächen im Besitz von Stadt oder Land Hessen sind, sagte der Bürgermeister.
Bomba sagte, aus Sicht des Ministeriums sei klar, „dass etwas passieren muss“. Die A 5 habe ihre Kapazitätsgrenzen erreicht, der sechsspurige Ausbau überfällig. Der Bau zusätzlicher Zu- und Abfahrten sei allerdings deshalb problematisch, weil mit jeder Anschlussstelle die Staugefahr steigt. Normalerweise müssten acht Kilometer zwischen zwei Anschlüssen liegen. Doch in Heppenheim gebe es gute Argumente, von dieser Vorgabe abzuweichen. Finanzierungsprobleme sieht Bomba nicht. Mit höchstens sieben Millionen Euro wäre ein solches Projekt vergleichsweise gut zu finanzieren.
Kreis unterstützt den Wunsch der Kreisstadt
Der Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf (Grüne) schilderte dem Staatssekretär die Belastungen, unter denen die Bürger im Raum Heppenheim zu leiden hätten. Der CDU-Landratskandidat Christian Engelhardt nutzte die Gelegenheit, den Staatssekretär auch auf das Projekt B 38a im Weschnitztal anzusprechen. Die Ortsumgehung Mörlenbach und eine zweite Anschlussstelle an die A 5 bei Heppenheim würden Umfahrungsmöglichkeiten schaffen und damit deutliche Entlastungen für die Bürger mit sich bringen, sagte Engelhardt zu Bomba.
Zu den Zuhörern an der Autobahn gehörten am Donnerstag die Landtagsabgeordneten Peter Stephan und Alexander Bauer (beide CDU) sowie Heppenheims Baustadtrat Hubert Vettel (FDP) und Markus Schmidt von Hessen-Mobil. Ähnliche Worte wie die von Bomba haben sie in den vergangenen Jahren – besonders in Wahlkämpfe.
Weitere Informationen
Hintergrund
Rainer Bomba (CDU), Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, sagte am Donnerstag in Heppenheim, dass bis 2018 zusätzlich zu den bisher kalkulierten Haushaltsmitteln 4,35 Milliarden Euro für Verkehrsprojekte zur Verfügung stehen. Hinzu kämen 2,5 Milliarden aus der Pkw-Maut sowie weitere Milliarden, die eingenommen werden, wenn Lastwagen auf sämtlichen Bundesstraßen Maut bezahlen müssen. Mit seinem hessischen Kollegen Tarek Al-Wazir (Grüne) stehe er im Kontakt, um festzulegen, welche Projekte im Bundesverkehrswegeplan Priorität genießen.

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Starkenburger Echo
10. Oktober 2015

jr

Kommunalaufsicht soll erst prüfen

HEPPENHEIM. Die Kommunalaufsicht soll prüfen, ob das Begehren von LIZ.Linke auf einen Akteneinsichtsausschuss in Sachen Synagogengrundstücke rechtens ist.
Sollte dies so sein, und da hatte nicht nur Peter Müller (Grüne) Zweifel, wird sich der Sozial-, Kultur- und Sportausschuss als Akteneinsichtsausschuss mit dem Thema befassen. Die Forderung von LIZ.Linke, den Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss mit dieser Aufgabe zu betrauen, wird abgelehnt. So das Ergebnis nach gut einer Stunde Diskussion am Donnerstagabend im Stadtparlament. Hintergrund ist der Kauf der Grundstücke, auf dem bis zu ihrer Zerstörung in der Reichspogromnacht am 10. November 1938 Heppenheims Synagoge stand. Aus dem Areal soll eine würdige Gedenkstätte werden, weshalb der Magistrat im März beschlossen hat, die Grundstücke für 70 000 Euro zu kaufen. Zuvor hatte es eine, allerdings abgelehnte Bauvoranfrage für die Fläche am Fuß des Schlossberges gegeben. LIZ.Linke sieht „widersprüchliche Aussagen“ von Magistrat und Bürgermeister in diesem Zusammenhang und will die Akteneinsicht auch, „zur Beurteilung, ob der Magistrat evtl. planvoll vorgegangen ist, um einen Privateigentümer zu bevorteilen“, wie es im Antrag für den Ausschuss heißt.
Was den Fraktionsvorsitzenden der CDU, Jürgen Semmler, in Harnisch brachte: Hier werde von Janßen Bürgermeister und Magistrat, „also auch Ihrem eigenen Stadtrat“ korruptes Verhalten unterstellt.
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Starkenburger Echo
10. Oktober 2015
jr

Blitzer am Friedhof

HEPPENHEIM. Die neue Errungenschaft am Rand der Landesstraße 3120, die in diesem Abschnitt Erbacher Tal heißt, dürfte Heppenheimer wie Durchreisende gleichermaßen begeistern: Ein sogenannter Blitzer sorgt jetzt dafür, dass Raser über den Griff ins Portemonnaie diszipliniert werden. In Höhe des städtischen Friedhofes überwacht die Radaranlage den Verkehr zur und von der Juhöhe, eine der am stärksten befahrenen Straßen der Kreisstadt. Die Strecke, die sich durch starke Steigung (in Richtung Juhöhe) wie starkes Gefälle (in Richtung Heppenheim) auszeichnet, dürfte so manchen Euro in die Stadtkasse spülen. Der neue Blitzer wird aber hoffentlich auch ein Mehr an Sicherheit für Besucher des Friedhofes bringen, die oft genug die Straße überqueren müssen.
Nicht genutzt werden kann die Anlage zur Verkehrszählung. Hierfür, so Bürgermeister Rainer Burelbach im Stadtparlament, ist sie nicht ausgerüstet.
Die neue Radaranlage in Höhe des städtischen Friedhofes im Erbacher Tal von Heppenheim. FOTO: KARL-HEINZ-KÖPPNER


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Starkenburger Echo
10. Oktober 2015

jr

Ja zum Parkhaus

STADTPARLAMENT Mehrheit akzeptiert Pläne für Kreiskrankenhaus
HEPPENHEIM. Das Stadtparlament hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend mehrere Beschlüsse gefasst, durch die bereits angeschobene Projekte fortgeführt werden können– darunter die geplante Sanierung der Siegfriedstraße und ein Parkhaus für das Kreiskrankenhaus.
Die dritte Änderung des Bebauungslans „Am Gänsweiher und Die großen Weidäcker“ sowie ein zugehöriger Satzungsbeschluss sind am Donnerstagabend im Stadtparlament mit großer Mehrheit verabschiedet worden. Bei den nicht jedem geläufigen Gemarkungen geht es um Areale am Kreiskrankenhaus, genauer um eine Nutzungsänderung sowie um den Bau eines großdimensionierten Parkhauses, mit dem die seit Jahren bestehenden Parkprobleme gelöst werden sollen. Dringlich wird die Investition nicht zuletzt deshalb, weil am Krankenhaus ein Ärztezentrum geplant ist, das weitere Patienten und damit Verkehr anziehen wird. Bei der Nutzungsänderung geht es um das Schwesternwohnheim, das übergangsweise für Verwaltungszwecke des Kreiskrankenhauses gebraucht wird.
Bedenken waren in den zurückliegenden Monaten vor allem wegen der Dimension des Parkhauses geäußert worden, das eine Höhe von 14 Metern haben und einen erheblichen Teil der jetzt ebenerdigen Parkfläche einnehmen soll. Ulrike Janßen (Fraktionsvorsitzende LIZ.Linke), die mit ihrem Fraktionskollegen Bruno Schwarz gegen die Vorlagen stimmte, kritisierte unter anderem aber auch die aus ihrer Sicht fehlende Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr: Die Pläne würden „einem modernen Krankenhaus nicht gerecht“. Jürgen Semmler (Fraktionsvorsitzender CDU) wies diese Kritik zurück und warf Janßen seinerseits vor, „gegen die Stadt, gegen das Gesundheitszentrum und damit die Patienten“ zu votieren. Was Schwarz seinerseits zu der Bemerkung veranlasste, dass Semmler hier bereits in den Wahlkampfmodus geschaltet habe (im März 2016 stehen die Kommunalwahlen an).
Nächster Schritt für Sanierung der B 460
Mit großer Mehrheit gebilligt wurde am Donnerstag auch das Planfeststellungsverfahren für die Sanierung der B 460 (Siegfriedstraße) durch die Heppenheimer Vorstadt. Auch hier kam Kritik von LIZ.Linke. Janßen sieht aufgrund der vorliegenden Pläne erhebliche Nachteile auf die Anlieger zukommen, die 50 Prozent der Sanierungskosten zu tragen hätten und dafür mit mehr Lärm und Abgasen belohnt würden. Ein Antrag von LIZ.Linke, der vom Rest des Parlaments zurückgewiesen wurde, forderte einen Rückzug der Stadt aus der Sanierungsfinanzierung, soweit es um Gehwege und Stellplätze geht, und ganz generell den Verzicht auf die grundhafte Erneuerung der Bundesstraße sowie auf die ebenfalls geplante Sanierung der Stadtbach-Verdolung, wenn nicht vorher der Durchgangsverkehr ausgelagert würde.
Semmler hielt dem entgegen, dass die im Planfeststellungsverfahren erhobenen Forderungen der Stadt – wie zusätzliche Querungshilfen, Radspuren, Tempo 30 – die Verkehrsbedingungen deutlich verbessern würden und in Summe für einen „ordentlichen Verkehrsablauf“ sorgen würden. Dem folgten SPD und Freie Wähler, die Grünen enthielten sich der Stimme, weil, wie Fraktionschef Peter Müller sagte, die Pläne „auch Gutes“ enthielten, die Grundausrichtung - ein besserer Verkehrsfluss, der aus Grünensicht auch mehr Verkehr provoziert - aber Grünen Vorstellungen widerspräche.
Eine weitere Entscheidung der Parlamentarier betraf die Aufstellung eines Lärmaktionsplans, der von allen Fraktionen gebilligt wurde, und von Jürgen Semmler als „starkes Signal“ an die Behörde bewertet wurde, dass sich Parlament und Magistrat für den Schutz der Anwohner stark befahrener Straßen vor Lärm- und Abgasemissionen einsetzten. Beschlossen wurden auch neue Gebührenordnungen für Museum und Stadtbücherei; das Verlangen der SPD nach einem Mietpreisspiegel wurde von allen anderen Fraktionen zurückgewiesen.

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Starkenburger Echo
6. Oktober 2015

mam

Großprojekt lässt weiter auf sich warten

VERKEHR Die Stadt gibt erneute Stellungnahme zur Sanierung der B 460 ab / 6,5 Millionen Euro Kosten
HEPPENHEIM. Seit Jahren ist die Sanierung der Siegfriedstraße (B 460) geplant. Weil parallel die desolate Verdolung des Stadtbachs erneuert werden muss, ist das ein Großprojekt mit 6,5 Millionen Euro Kosten. Ursprünglich war der Beginn für 2012 geplant, dann 2015, jetzt wird es wohl frühestens 2019 losgehen. Nun beschäftigte sich der Hauptausschuss erneut mit dem Projekt.
33 detaillierte Punkte umfasst die Einwendung der Stadtverwaltung im Planfeststellungsverfahren B 460; acht weitere Punkte kommen von den Stadtwerken. Der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss stimmte dem am Dienstag mit acht Stimmen von Koalition und SPD zu, bei einer Nein-Stimme (LIZ.Linke) und einer Enthaltung (GLH).
Zuvor war ein Antrag der LIZ.Linke, dass die Stadt sich mit Ausnahme der Kosten für den ÖPNV nicht finanziell an Sanierung und Umgestaltung von Gehwegen und Parkplätzen beteiligen soll, mit neun gegen eine Stimme abgelehnt worden. Zudem sollte die Stadt auf Wunsch der LIZ.Linke der vollständigen Kanalisierung des Stadtbachs widersprechen.
Endgültig entscheidet nun die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag (8.) über die Einwendungen der Stadt in dem Verfahren.
Wie Hessen Mobil auf ECHO-Anfrage mitteilte, wurde eine zweite Offenlegung der Pläne aufgrund von Planänderungen erforderlich. Nach ausführlichen Baugrundgutachten habe die Planung der Stadtbachverdolung angepasst werden müssen. Nach der Offenlage in Juni und Juli würden nun als nächstes die eingegangenen Einwendungen bearbeitet. Über die Dauer des Planfeststellungsverfahrens könne keine genaue Aussage gemacht werden. Wie Sprecher Jochen Vogel erläuterte, entscheidet das Regierungspräsidium Darmstadt darüber, ob ein Erörterungstermin nötig werde. Den Planfeststellungsbeschluss erlasse dann das Ministerium.
Hessen Mobil: Keine Aussage zu Baubeginn
Erst wenn Baurecht vorliegt, könne das Projekt in das Bauprogramm aufgenommen werden. Über einen möglichen Baubeginn könne daher bisher keine Aussage getroffen werden. In einer Magistratsvorlage ist von frühestens 2019 die Rede.
Der Stadtbach werde auf einer Länge von 1000 Metern in einem Verdolungssystem unter der Bundesstraße 460 geführt, erläutert Hessen Mobil weiter. Umfangreiche Untersuchungen des Verdolungssystems hätten ergeben, dass sich der Zustand der Bauwerke „in statischer Hinsicht als äußerst bedenklich darstellt und somit eine grundhafte Erneuerung unumgänglich ist“.
Bei der Sanierung sei auch eine Neuaufteilung des Straßenquerschnittes der Siegfriedstraße geplant, um einen „gestalterisch ansprechenden Straßenraum“ zu schaffen, der „auch den technischen Anforderungen und Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer genügt“. Durch eine stärkere Trennung der einzelnen Verkehrsteilnehmer durch die Bereitstellung separater Verkehrsflächen für Kraftfahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger solle die Sicherheit speziell der nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer erhöht werden, schreibt Hessen Mobil weiter.
Für die Umsetzung des Projekts setzt Hessen Mobil eine Bauzeit von etwa drei Jahren an. Derzeit sei geplant, die Verkehrsführung während der Bauzeit über halbseitige Sperrung mit Baustellenampel zu regeln.
Auf Anregung von Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) soll Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) hier noch einmal nachfassen. Nach Auffassung der Stadt würden sich die Bauzeit und damit auch die Baukosten bei einer möglichen Vollsperrung enorm reduzieren. Natürlich müsse eine Regelung für Anwohner und Rettungsdienste gefunden werden.
Die erste Reaktion bei Hessen Mobil, ob es möglich ist, diese wichtige Durchgangsstraße zu sperren, klang auf ECHO-Anfrage jedoch sehr skeptisch.

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Starkenburger Echo
26. September 2015

jr

Neuer Blitzer für das Erbacher Tal

BAUAUSSCHUSS Bürgermeister Burelbach berichtet aus dem Magistrat
HEPPENHEIM.  ...
Fahrer, die sich ab der kommenden Woche auf den Weg zur Juhöhe machen oder von hier in Richtung Heppenheim rollen, müssen vorsichtiger sein, wenn sie nicht zur Kasse gebeten, werden wollen: Wie Bürgermsier Rainer Burelbach in seinem Magistratsbericht am Dienstagabend im Bauausschuss (BUS) mitteilte, wird in den nächsten Tagen eine stationäre Radaranlage installiert.

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Starkenburger Echo
26. September 2015

jr

Der nächste Schritt hin zur Sanierung

SIEGFRIEDSTRASSE Bauausschuss billigt Entwurf für Planfeststellung
HEPPENHEIM. Im Planfeststellungsverfahren zur Sanierung der Siegfriedstraße (B 460) in Heppenheim hat der Bauausschuss einem Entwurf der Verwaltung mit großer Mehrheit zugestimmt.
Auch wenn Ulrike Janßen (LIZ.Linke) im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss von einer „rechtsfehlerhaften Planung“ sprach, die Interessen der Anwohner, aber auch die von Radfahrern oder Fußgängern ignoriert und „das letzte Grün verschwinden“ sah, haben die anderen Mitglieder einen Entwurf des Magistrats zum Planfeststellungsverfahren zur Sanierung der B 460 zugestimmt.
Zuvor hatten sie einen Antrag der SPD vor allem durch Enthaltung gebilligt (drei Ja-Stimmen der SPD, sechs Enthaltungen, zweimal Nein), der vor Ein- und Ausfahrten eine durchgehende Pflasterung ohne Aufpflasterungen, aber mit farblichen Markierungen vorsieht. Jean-Bernd Neumann (SPD) nannte diese Herangehensweise sinnvoller, auch weil hierdurch Geld gespart werden könnte. Jürgen Semmler (CDU) sah diesen Vorteil nicht unbedingt, hatte aber auch keine grundlegenden Einwände gegen den Wunsch der SPD.
Die seit Jahren geplante Erneuerung der viel befahrenen und entsprechend geschädigten Hauptverkehrsachse in und aus dem Odenwald hat sich immer wieder verzögert. In der Vorlage des Magistrats ist nun auch davon die Rede, dass mit der Sanierung „frühestens im Jahr 2019“ begonnen werden kann. Erschwert wird das Ganze dadurch, dass auch die Verdolung des Stadtbaches dringend sanierungsbedürftig ist und zeitgleich erfolgen soll.
Burelbach:  Viele verschiedene Interessen
Bürgermeister Rainer Burelbach sprach im Ausschuss von einer Fülle unterschiedlichster Interessen, die hier unter einen Hut gebracht werden müssen - wie die von Kraftfahrern, Radlern, Fußgängern, Anliegern und Geschäftsleuten. Die Verwaltung sei jedoch bemüht, so Burelbach, Kompromisse im Sinne aller Betroffenen zu finden. So werde es zwar weniger Stellplätze (und Parkraumbewirtschaftung), dafür aber auch eine ganze Reihe von Verbesserungen beispielsweise für Fußgänger oder Radfahrer geben. Und die weitere Bemühung, Tempo 30 für die Siegfriedstraße durchzusetzen.

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Starkenburger Echo
25. September 2015

jr

Erstmal soll Tempo 30 rein

LÄRMAKTIONSPLAN Stadt erhebt Widerspruch gegen Entwurf des Regierungspräsidiums für Heppenheim


Ein Kreisverkehr würde aus Sicht der Stadt die Lärm- und Abgasbelastungen an der Kreuzung B460/Weiherhausstraße in Heppenheim reduzieren. Deshalb soll diese Forderung ebenso wie die nach einer Ortsumfahrung und Tempo 30 Bestandteil des neuen Lärmaktionsplans werden. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER
HEPPENHEIM. Die Stadt erhebt Widerspruch gegen den Entwurf des Lärmaktionsplans, den das Regierungspräsidium Darmstadt vorgelegt hat. Einer der Gründe ist die Forderung, Tempo 30 auf der innerstädtischen Strecke der B 460 wenigstens in den Nachtstunden einzuführen.
Bis zum 27. September hätte die Stadt eigentlich ihre Stellungnahme zum Lärmaktionsplan für den Regierungsbezirk Darmstadt vorlegen müssen, auf Antrag aber einen Aufschub bis zum 16. Oktober erhalten. Die Lage ist komplex in Heppenheim, weil sich hier zwei extrem frequentierte Bundesstraßen kreuzen: die B 3 und die B 460. Und weil beide Straßen durch Wohnbereiche führen, in denen die Anwohner seit Jahr und Tag unter Lärm und Abgasen zu leiden haben. Weshalb seit Jahren für Tempo 30 wenigstens in den Nachtstunden gekämpft und die Forderung nach einer Ortsumfahrung erhoben wird.
Beides aber lässt auf sich warten, auch wenn die Ortsumfahrung inzwischen in der Vorschlagsliste des Landesregierung für den Bundesverkehrswegeplan enthalten ist, und deshalb ist es durchaus von Bedeutung, ob diese Forderungen im Lärmaktionsplan enthalten sind. Denn der dient auch dazu, Konfliktgebiete zu ermitteln und Prioritäten für den vordringlichen Handlungsbedarf festzusetzen, wie es im Beschlussvorschlag des Magistrats heißt, der am Dienstagabend im Bau-, Umwelt- und Stadtentwickungsausschuss diskutiert und bei einer Gegenstimme der Grünen-Stadtverordneten Christina Graubner-Reinhardt gebilligt wurde. Für die Grünen bedeutet die Forderung nach einer Ortsumfahrung, dass Lärm und Abgase nur verlagert würden.
Ortsumfahrung soll Bestandteil werden
Im Widerspruch der Stadt ist deshalb die Forderung an den RP enthalten, sich im Rahmen der Lärmaktionsplanung für die Ortsumfahrung der B 3 einzusetzen. Außerdem soll eine Geschwindigkeitsbegrenzung für den innerörtlichen Abschnitt der B 460 (Lorscher Straße/Lehrstraße/Siegfriedstraße) in den Plan aufgenommen werden, da die Menschen hier nicht nur unter Lärm und Abgasen, sondern auch unter den durch Schwerlastverkehr verursachten Erschütterungen zu leiden haben. Langfristig, auch das soll im Plan vermerkt werden, will man in der Kreisstadt aber auch für diese Straße eine Ortsumfahrung. Weitere Lärmreduzierungen verspricht man sich im Rathaus von Kreisverkehren: Die sollen an der Kreuzung B 3/Erbacher Tal und Metzendorfstraße sowie an der Kreuzung B 460/Weiherhausstraße und Uhlandstraße entstehen und deshalb ebenfalls in den Aktionsplan aufgenommen werden.
Nicht einverstanden ist man in der Verwaltung auch mit der Art der Ermittlung der Verkehrs- und Lärmbelastung. So wird moniert, dass „im Gegensatz zur B 38 die Zählstellendichte auf der B 3 deutlich geringer ausfällt.“ Dies sei „im Hinblick auf eine mögliche Herabstufung der Bundesstraße äußerst kritisch anzusehen. Erst wenn eine Ortsumfahrung B 3 verwirklicht wird, wäre eine Abstufung der Bundesstraße im überregionalen Straßennetz sinnvoll.“
Im Ausschuss wurde deutlich, dass die Stadtverordneten, abgesehen von den Grünen, hinter den Forderungen der Verwaltung stehen. Auseinander gehen die Meinungen bei den Möglichkeiten, zügig Tempo 30 für die B 460 zu verwirklichen. Hier sah Jean-Bernd Neumann (SPD) den Landrat in der Pflicht. Der, so Neumann, unterstützt von Ulrike Janßen (LIZ.Linke), habe durchaus die Handhabe, innerörtliche Geschwindigkeitsbeschränkungen auf einer Bundesstraße durchzusetzen. Und dies nicht nur, um Gefahren abzuwehren, sondern auch dann, wenn „nur“ Lärm und Abgase Anwohner gefährdeten.

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Starkenburger Echo
29. Juli 2015

jr

Grüne wollen „Licht ins Dunkle bringen“

STADTPARLAMENT Akteneinsicht soll Vorgänge um Metzendorfgebäude klären
HEPPENHEIM. In der jüngsten Sitzung des Heppenheimer Stadtparlaments ging es auch um einen Akteneinsichtsausschuss, mit dem die Grünen Vorgänge um den Kauf des Metzendorfgebäudes klären lassen wollen.
Der Kauf des Metzendorfgebäudes (und der benachbarten Tiefgarage) durch die Stadt ist notariell besiegelt, die definitive Übernahme des seit mehr als einem Jahrzehnt leer stehenden Hauses steht bevor. Ausgestanden ist die Diskussion um die 1,9 Millionen Euro kostende Übernahme damit nicht: Heppenheims Grüne wollen mit einem Akteneinsichtsausschuss klären lassen, wie es zu Kauf und ausgehandeltem Preis gekommen ist. In der Sitzung des Stadtparlaments in der vergangenen Woche wurde festgelegt, dass der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss diese Rolle übernimmt.
„Grüne wollen Erfolg Burelbachs schmälern“
Jürgen Semmler, Fraktionsvorsitzender der CDU, sprach von einem Versuch der Grünen, mit Blick auf die im nächsten Jahr anstehenden Kommunalwahlen „den Erfolg des Bürgermeisters zu schmälern“ – Rainer Burelbach (CDU) hatte den Kauf eingefädelt und durchgesetzt. Semmler prophezeite auch, dass man bei der Aktendurchsicht „ein Haar in der Suppe finden“ werde, schon deshalb, weil man eines finden wolle. Er empfahl, statt in Akten zu wühlen lieber „die positive Aufbruchstimmung zu nutzen“ und das Projekt Metzendorf schnellstmöglich zu realisieren: „Wir sollten besser ran und das Ganze unterstützen!“
Nicht einverstanden war Semmler mit dem Zeitraum, für den die Grünen Akteneinsicht beantragt haben: Die Akten ab dem 1. Januar 2011 sollten vorgelegt werden – womit vor allem die Amtszeit von Burelbach betroffen wäre, der im April 2011 direkt gewählt wurde.
Was aus Sicht der Grünen allerdings angemessen wäre. Haben sie doch nach wie vor den Verdacht, dass sich die Stadt bei den Verhandlungen mit den bisherigen Besitzern, den Brüdern Weis, über den Tisch hat ziehen lassen. „Wir suchen nicht das Haar in der Suppe, wir wollen Licht ins Dunkel bringen“, sagte GLH-Fraktionschef Peter Müller in der Begründung zum Antrag.
Man wolle vielmehr wissen, „was los war“, wie der Einstieg in die Verhandlungen aussah, warum es die Verzögerungen gegeben habe, und warum Burelbach zunächst versucht habe, den Kauf ohne Einbindung des Stadtparlaments über den Tisch zu bringen. Zudem habe man nach wie vor Zweifel, wie das Projekt finanziell für die Stadt ausgehe. Am Ende einigte man sich darauf, die Akten ab der ersten Kaufabsicht der Stadt einzusehen.
Vor diesem Antrag auf Akteneinsicht hatte Ulrike Janßen (LIZ.Linke) einen eigenen reklamiert, bei dem es um den Kauf eines Grundstücks am Fuß des Starkenburgwegs geht, auf dem bis zur sogenannten „Reichspogromnacht“ die Heppenheimer Synagoge stand. Für Janßen ist der Kaufpreis von 70 000 Euro deutlich zu hoch; sie will genau wissen, wie es zu diesem Preis gekommen ist, die Begründung des Bürgermeisters, dass in den Preis auch ein Teilbetrag zur Erstattung der Auslagen der Verkäufer enthalten ist, war für sie nicht befriedigend.
Synagogengelände erst nach der Sommerpause
Eigentlich, so Janßen, hätte ihr Antrag schon in der vergangenen Woche im Stadtparlament abgehakt werden müssen. Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz (CDU) hatte den Antrag allerdings nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Janßens Versuch, den Antrag nachträglich auf die Tagesordnung setzen zu lassen, scheiterte: Die notwendige Zweidrittelmehrheit hierfür kam nicht zustande, der Antrag kann jetzt erst nach der Sommerpause behandelt werden.

Auch der Kauf des Synagogengeländes am Starkenburgweg soll Gegenstand eines Akteneinsichtsausschusses werden. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER 

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Starkenburger Echo
23. Juli 2015

jr

Wassersatzung bis Aldi-Erweiterung

STADTPARLAMENT Bei Sitzung in der Mehrzweckhalle Ober-Laudenbach wird eine Reihe von Anträgen abgesegnet


Alles neu und schön kühl: Für ihre Sitzung am Dienstagabend ahtten heppenheims Stadtverordnete sich nach Ober-Laudenbach gemacht. In der Mehrzweckhalle, vor Kurzem erst saniert und mondernisiert, konnte man es trotz tropischer Temperaturen vor der Tür gut aushalten. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER.
HEPPENHEIM. Das Stadtparlament hat den Reigen seiner Sitzungen in den Stadtteilen am Dienstagabend fortgesetzt. Ziel war diesmal die hessische Enklave Ober-Laudenbach.
Susanne Benyr, Ortsvorsteherin und Stadtverordnete der Heppenheimer CDU, hatte ihr Redemanuskript zwar vergessen – angesichts der Temperaturen kein Wunder –, hatte aber dennoch keine Mühe, den in der Mehrzweckhalle versammelten Stadtverordneten die Vorzüge ihres Dorfes in wenigen Worten nahezubringen. Der älteste Stadtteil Heppenheims (1220 Jahre alt), als hessische Enklave oberhalb des badischen Laudenbach (Rhein-Neckar-Kreis) gelegen, ist mit seinen 800 Einwohnern zwar nach wie vor „mobilfunkfreie Zone“ (Benyr), hat dafür aber viel Natur zu bieten. Und zehn Vereine pflegen das soziale Miteinander, der größte ist der TV 07, es gibt die Freiwillige Feuerwehr, den Spielmannszug. Die katholische Gemeinde gehört zu Sankt Peter Heppenheim, die evangelischen Gläubigen sind Laudenbach zugeordnet.
Und es gibt die Mehrzweckhalle, in der die Ortsvorsteherin ihre Gäste begrüßen konnte, zur Freude der dankbaren Ober-Laudenbacher frisch saniert und herrlich kühl im Vergleich zu den tropischen Temperaturen, die vor den Türen herrschten. Außerdem hatte der Ortsbeirat für Körbe voller Eis gesorgt, das vor Sitzungsbeginn an alle im Raum verteilt wurde.
Ein angenehmer Einstieg in eine Sitzung, die angesichts der weitgehend unstrittigen Projekte, die abzuhandeln waren, relativ kurz hätte ausfallen können, sich wegen des nicht ungewöhnlichen, die Kollegen aber zunehmend nervenden Engagements von LIZ.Linke aber doch bis gegen 21.30 Uhr hinzog. 29 von 45 Punkten, die in der Tagesordnung aufgeführt waren, gingen auf Initiativen der aus Ulrika Janßen (LiZ) und Bruno Schwarz (Linke) gebildeten Fraktion zurück: ein Abwahlantrag gegen Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz (CDU), 13 Anfragen und dazu gehörige Antworten der Verwaltung, außerdem sieben Anträge, die bis auf wenige Ausnahmen ebenso wie der Abwahlantrag lediglich die Ja-Stimmen der Antragsteller erhielten. Fast alle anderen Stadtverordneten stimmten mit Nein, wenige enthielten sich.
Anders verhielt es sich mit Anträgen des Magistrats. So wurde die 4. Änderung der Wasserversorgungssatzung – gegen Kritik Janßens, die von zum Teil massiven Kostensteigerungen nur wenige Monate nach einer vorhergehenden Gebührenerhöhung in der 3. Änderung sprach – durchgewunken, ebenso wie die 1. Änderung der Entwässerungssatzung. Vom Parlament genehmigt wurde auch eine neue Gebührenordnung für touristische Leistungen.
MUK kann neues Kühlhaus bauen
Die Firma MUK Logistik kann ihr Betriebsgelände um eine weitere Halle erweitern, Aldi im Eck Weiherhausstraße/Dieselstraße erweitern (Bedenken gab es wegen des Pylons mit der Aldi-Werbung), und in der Gunderslache können Reihenhäuser statt der bislang vorgesehenen Doppelhäuser gebaut werden. Allerdings wird städtebaulich festgelegt, dass der jetzt vorhandene, aber wegen der Reihenhäuser wegfallende Kinderspielplatz an anderer Stelle der Gunderslache neu angelegt werden muss.
Ebenfalls genehmigt wurden 240 000 Euro für die Umgestaltung des kleinen Parks am Landratsamt, der Ehrenmalanlage an der Gräffstraße und die Versetzung des Torbogens am Vereinshaus. Bei einem der abgelehnten Anträge von LIZ.Linke ging es um den (von den Grünen ebenfalls befürworteten) Einsatz von Glasflaschen anstelle von PET-Flaschen bei Sitzungen der Parlamentarier. Dass Janßen von ökologischen Gründen sprach, forderte die SPD-Parlamentarierin Sonja Guttmann heraus: Wenn es Janßen um Ökologie gehe, so Guttmann, solle sie vielleicht einmal darüber nachdenken, Bäume zu schonen und den von ihr für Anträge und Anfragen verursachten Papierverbrauch einzuschränken.

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Starkenburger Echo
23. Juli 2015

jr

Nur Liz.Linke will Wondrejz weghaben

PARLAMENT Abwahlantrag gegen Stadtverordnetenvorsteher scheitert
HEPPENHEIM/OBER-LAUDENBACH. Nach Abwahlanträgen gegen Jean-Bernd Neumann (SPD, damals Vorsitzender des Bauausschusses) sowie Karl-Heinz Ringleb (Freie Wähler, aktueller Vorsitzender Bauausschuss, Nachfolger von Neumann) wollte LIZ.Linke am Dienstagabend in der Sitzung des Stadtparlaments in Ober-Laudenbach die Abdankung von Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz (CDU) erzwingen.
Wondrejz, so die Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen, die ihre Begründung mit vom Blatt verlesenen „Vorfällen“ der vergangenen vier, fünf Jahre ausführlich garnierte, übe sein Amt „parteiisch“ aus, verstoße „wiederholt und umfangreich gegen Kommunalrecht und Geschäftsordnung.“ Er behindere „die freie Meinungsäußerung aus offensichtlich parteipolitischen Gründen. „Er betätigt sich allein gegenüber der LIZ.Linke-Fraktion als Sprachpolizist, um die freie Rede zu behindern. Er ist trotz vielfacher Aufforderungen nicht bereit, von seinem Vorgehen abzulassen.“ Inzwischen seien „mehrere Punkte aufgelaufen, so dass das Amt des Stadtverordnetenvorstehers und die Stadtverordnetenversammlung im Ganzen durch seine Sitzungsleitung im öffentlichen Ansehen Schaden nimmt und abschreckend auf am Lokalgeschehen interessierte Bürger wirken kann. Es ist nicht auszuschließen, dass dieses Verhalten Politikverdrossenheit fördert.“
Horst Wondrejz FOTO: LUTZ IGIEL
Letztere Aussagen – was öffentliches Ansehen, Abschreckung der Bürger und Politikverdrossenheit betraf – konnte der CDU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Semmler bestätigen – allerdings nicht in Bezug auf den scharf kritisierten Fraktionskollegen, sondern auf die Anklägerin selbst: Es sei Janßen mit ihrer „gestörten Wahrnehmung“, die sich nach Neumann und Ringleb nun an Wondrejz, dem „Abbild des preußisch korrekten Beamten“ abarbeiten wolle und damit Person wie Amt schädige.
Und es sei die Stadtverordnete selbst, die mit „exzentrischen Auftritten und Bemerkungen weit unter der Gürtellinie den politischen Umgang im Stadtparlament vergiftet“ und so zur Politikverdrossenheit beitrage.
Unterstützung für Wondrejz kam auch von Martin Greif (FWHPINI-Fraktionsvorsitzender), der konstatierte, dass sich hier der Bock selbst zum Gärtner mache: Es seien die Ausfälle Janßens, die die Politikverdrossenheit förderten. Und Willi Guthier (CDU) nannte den Abwahlantrag „eine Frechheit“. Es sei Janßen, die durch ihre „überhebliche Art und Arroganz“ das Klima im Parlament vergifte – inzwischen mehrten sich die Stimmen, die das Sitzungsgeld als „Schmerzensgeld“ bezeichneten.
Unterstützung für den Antrag gab es auch von den Grünen nicht: GLH-Fraktionsvorsitzender Peter Müller nannte den LIZ.Linken-Antrag „nicht satisfaktionsfähig.“ Das Beste, so Müller, sei „nicht diskutieren, abstimmen und fertig“.
Was unmittelbar danach geschah: Zwei Stimmen für die Abwahl (Janßen und Fraktionskollege Bruno Schwarz), der Rest (34 Stimmen) dagegen. Und Wondrejz konnte seinen Platz am Vorsitzendentisch wieder einnehmen und die Sitzung weiter leiten.


KOMMENTAR
                     Diskussionswürdig                    
Von Jürgen Reinhardt
Es ist nicht auszuschließen, dass dieses Verhalten Politikverdrossenheit fördert - hat die Fraktionsvorsitzende der Zwei-Mandatsträger-Fraktion LIZ.Linke in der Parlamentssitzung am Dienstagabend in Ober-Laudenbach zum Besten gegeben. Sich selbst hat Ulrika Janßen damit nicht gemeint. Sondern Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz. Was den Fraktionsvorsitzenden der Drei-Mandatsträger-fraktion FWHPINI, Martin Greif, veranlasst hat, vom Bock zu reden, der sich hier selbst zum Gärtner macht. Wenn hier jemand für Verdrossenheit sorge, so Greif, dann Janßen.
„Arroganter und überheblicher Ton“
Richtig an den Vorwürfen Janßens ist, dass Wondrejz ihr - in den zurückliegenden Monaten zunehmend - in die Parade  fährt, wenn sie mal wieder ganze Sitzungen dominiert und ihr Redefluss kaum noch zu stoppen ist. Was für Janßen parteipolitisch motiviert ist. Von diesen Ausnahmen abgesehen verfolgt der Parlamentschef aber mit geradezu bewunderungswürdiger Geduld die Beiträge Janßens, die oft genug einen Ton annehmen, den Willi Guthier jetzt, vom zustimmenden Kopfnicken seiner Parlamentskollegen begleitet, arrogant und überheblich nannte.
Dass die fraktionsvorsitzende des öfteren Probleme anspricht, die durchaus diskussionswürdig sind, aber undiskutiert abgebügelt werden, weil keiner der Kollegen mehr gewillt ist, sich diesen Ton anzuhören, ist bedauerlich. Aber in erster Linie von Frau Janßen selbst zu verantworten. Ein Blick in dei zuschauerränge, undzwar nicht nur auf den meist anwesenden Ehemann und ehemaligen Bürgermeisterkandidaten, würde ihr zeigen, wer hier für Politikverdrossenheit sorgt. Horst Wondrejz ist das jedenfalls nicht.

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Starkenburger Echo
16. Juli 2015
jr

Noch fehlen die Experten

HISTORIE Magistrat tut sich schwer, Fachleute für die Aufarbeitung der Geschichte der Zwangsarbeiter zu finden
HEPPENHEIM. Laut einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom November 2014 soll die Geschichte der Arbeits- und Konzentrationslager in Heppenheim während der Nazi-Herrschaft untersucht werden. Was fehlt, sind Experten, die sich der Sache annehmen.
Die Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses am Dienstagabend war schnell abgehakt – der Ausschussvorsitzende Willi Guthier (CDU) benötigte kaum mehr als zwei Stunden, um die 19 Tagesordnungspunkte über die Bühne zu bringen. Allein sieben hiervon entfielen auf Anträge von LIZ.Linke, die im Bauausschuss schon ausgiebig begründet und kurz diskutiert worden waren; beim Rest handelte es sich um Satzungsänderungen (Wasserversorgung, Entwässerung und touristische Leistungen), um die Erweiterung des Kühlhallenbetreibers MUK, die Vergrößerung des Aldi-Marktes an der Weiherhausstraße/Dieselstraße, den geänderten Bebauungsplan für das Neubaugebiet Gunderslache und die Umgestaltung von Landratsamtpark und Gedenkanlage am Graben. Alle LIZ.Linke-Anträge wurden abgelehnt, die anderen Punkte mit großer Mehrheit angenommen. Erneut thematisiert wird dies alles in der nächsten Woche, wenn die Stadtverordneten entgegen sonstiger Gepflogenheiten nicht am Donnerstag, sondern bereits am Dienstag (21.) um 18 Uhr – nicht im Kurfürstensaal, sondern in der Turnhalle Ober-Laudenbach – zusammenkommen.
Letztes Thema am Dienstag war ein Antrag an den Magistrat vom 3. November 2014 und eine diesbezügliche Anfrage von LIZ.Linke vom 15. Juni, in dem es um die „Aufarbeitung der Geschichte der Arbeits-, Zwangsarbeiter-, Konzentrations- und Nebenlager in Heppenheim während der Zeit der Nationalsozialistischen Herrschaft“ geht. Der Magistrat sollte „geeignete Personen oder Institutionen“ finden, die sich dieser Aufgabe widmen. Fündig geworden ist der Magistrat bislang nicht wirklich: Die Geschichtswerkstatt Bensheim hat derzeit andere Projekte laufen; das „Büro für Erinnerungskultur“ (Babenhausen) sowie das „Kultur-Büro AHB8 (Babenhausen) wollen erst wissen, wie tief sie forschen sollen, bevor sie Angaben zu ihren Honorarforderungen stellen, und das ebenfalls angefragte „Büro Neumann & Kamp“ (München) hat schon mit einer Anfangsforderung von 400 Euro pro Tag plus Mehrwertsteuer für die Erstellung eines Exposés (Arbeitszeit hierfür sieben Tage) verschreckt.
Ohne Antwort blieb bislang eine weitere Anfrage bei der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, von der man Namen von Experten zu erfahren hoffte. Es wird, wie es scheint, noch einige Zeit dauern, bis die Kreisstädter mit der Aufarbeitung dieser Zeit beginnen können.

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Bergsträßer Anzeiger
10. Juli 2015

jr

Kommunales Datennetz:

Klage über hässliche Verteilerkästen

HEPPENHEIM. Seit Monaten sind sie überall im Stadtgebiet zu finden: die Verteilerkästen für das kommunale Datennetz IKbit. Dass diese Kästen „ohne Berücksichtigung denkmalpflegerischer und stadtgestalterischer Notwendigkeiten“ willkürlich auf Gehwegen positioniert würden, ist (wohl nicht nur) LIZ.Linke ein Dorn im Auge. Ein Antrag, die „Stellung von Verteilerkästen und Stadtmobiliar“ durch den Bauausschuss „auf Grundlage von Vorschlägen der Stadtverwaltung durch Lageplan mit Kennzeichnung geplanter und vorhandener Einrichtungen“ beschließen zu lassen, fand bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses keine Mehrheit.

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Starkenburger Echo
10. Juli 2015

jr

Lieber Reihen- als Doppelhäuser

GUNDERSLACHE Bebauungsplan für Neubaugebiet in Heppenheims Westen wird zum vierten Mal geändert

Auf diesem Teilbereich des Neubaugebietes Gunderslache in Heppenheim sollen Reihenhäuser entstehen - und der Spielplatz verlegt werden. FOTO: Karl-Heinz Köppner
HEPPENHEIM. Reihenhäuser statt Doppelhäuser: Im Heppenheimer Neubaugebiet Gunderslache wird ein Teilbereich neu beplant, der Bebauungsplan wird zum vierten Mal geändert.
Heppenheims Stadtparlament hatte Mitte September 2013 der dritten Änderung des Bebauungsplans für das „Wohngebiet Gunderslache“ zugestimmt. Damit war der Weg – rund ein Vierteljahrhundert nach den ersten Plänen für das Neubaugebiet und erst nachdem deutlich wurde, dass der Weg für das weitere und noch größere Baugebiet Nordstadt II bereitet wird – frei für das Bensheimer Unternehmen Dreher, das hier die neue Siedlung mit rund 60 Doppelhaushälften und Einfamilienhäusern – von denen nun einige zugunsten von Reihenhäusern wegfallen sollen – sowie einer ebenso großen Anzahl von Wohnungen bauen wollte.
Bei den Wohnungen handelt es sich um 60 Einheiten, von denen 19 mit einer Größe von 68 bis 95 Quadratmetern in einer Baulücke zwischen der bereits vorhandenen Bebauung zwischen Vala-Lamberger-Straße und Am Tonwerk errichtet werden sollen. Weitere 42 Wohnungen entstanden bereits, beziehungsweise entstehen noch, in zwei Bauabschnitten entlang der Vala-Lamberger-Straße, und ein dritter Bauabschnitt mit noch einmal 28 Wohnungen soll später folgen, wenn auch das bislang unbeplante, nördlich liegende Areal in Dreher-Besitz bebaut wird.
Im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss wurde am Dienstagabend der jetzt vierten Änderung des Bebauungsplans zugestimmt, der nach seiner Verabschiedung im Stadtparlament den Bau von insgesamt 25 Wohneinheiten in Reihenbauweise zulässt. Zuvor sollten auf dem Streifen zwischen dem bereits errichteten Mehrfamilienhaus und den westlich gelegenen Doppelhäusern 18 Wohneinheiten Platz finden.
Eine Verdichtung, die von den Parlamentariern akzeptiert wird; lediglich die Vertreterin von LIZ.Linke, Ulrike Janßen, stimmte gegen die vom Bauherren aufgrund neuer Marketingüberlegungen – Reihenhäuser sind derzeit gefragter als die teureren Doppelhäuser – beantragte Bebauungsplanänderung. Janßen „warnte“ davor, der Änderung zuzustimmen. Sie erinnerte daran, dass die Bebauung mit Doppelhäusern vom Bauherren noch vor eineinhalb Jahren als „genau das, was gefordert ist“ bezeichnet wurde, und daran, dass es einen städtebaulichen Vertrag zwischen Stadt und Dreher über den Bau eines Fußgängertunnels zur Nordstadt gibt, von dem auch noch nichts zu sehen sei. Außerdem sah sie den Spielplatz in Gefahr, der auf dem künftigen Baugebiet der Reihenhäuser liegt und verlegt werden müsste.
Diese Gefahr sieht Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) allerdings nicht. Er versicherte in der Sitzung im Bauausschuss, dass es einen Spielplatz für das Neubaugebiet geben werde. „Wo der genau sein wird und wie er künftig aussehen wird, werden wir sehen“, aber es werde sichergestellt, dass der bestehende Spielplatz erst dann wegkomme, wenn der neue (Burelbach: „eventuell dann auch bessere“) Spielplatz zur Verfügung stehe.

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Starkenburger Echo
10. Juli 2015

jr
NACHRICHTEN

Schutzgeländer als Hindernis

HEPPENHEIM. Die kleine, mit einem schmiedeeisernen Geländer gesicherte Brücke über den Stadtbach wurde 2013 erneuert, allerdings „ohne dass die Belange behinderter oder gehandikapter Personen beachtet wurden“, wie Ulrike Janßen von der Fraktion LIZ.Linke im Bauausschuss sagte. Sie wollte, dass das Schutzgeländer so geändert wird, „dass der Zugang für gehandikapte Personen nicht mehr eingeschränkt wird.“ Bürgermeister Rainer Burelbach sieht in der Verbesserung der Situation normales „Verwaltungshandeln“, eine Ansicht, der der Ausschuß folgte.

Kommentar/Ergänzung LIZ: ... und den Antrag ablehnte.

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Starkenburger Echo
10. Juli 2015

jr
NACHRICHTEN

Nicht für Rollstuhlfahrer

HEPPENHEIM. Auch bei der 2014 erneuerten Fußgängerbrücke über den Erbach in Nähe der Konrad-Adenauer-Schule vermisste die Fraktion LIZ.Linke ein Eingehen auf die Bedürfnisse von Menschen mit Handikap. Bei der Erneuerung sei „weder auf passgerechte Einfügung noch auf sachgerechte Anschlussherstellung geachtet“ worden. Bürgermeister Burelbach betonte demgegenüber, dass die Brücke „noch nie“ für Rollstuhlfahrer geeignet gewesen sei, man die Situation mit der Erneuerung aber verbessert habe. Ein Antrag, nach dem der Magistrat für eine Mängelbeseitigung sorgen sollte, wurde im Bauausschuss abgelehnt


Starkenburger Echo
9. Juli 2015

jr

250 000 Euro für den Stadtumbau

STADTENTWICKLUNG Bauausschuss unterstützt Pläne für Umgestaltung von Landratsamtpark und Ehrenmalanlage



Stadtumbau: Weil zum Jahresende Zuschüsse aus dem Landesprogramm Stadtumbau verfallen würden, soll noch in diesem Jahr mit der Umgestaltung des kleinen Parks

HEPPENHEIM. Es war ruhig geworden um das Projekt „Stadtumbau“. Jetzt ist es wieder Thema: Im Bau-,Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss ging es am Dienstagabend um 250 000 Euro, die für vier Einzelprojekte fließen sollen.
Ein Teilprojekt ist die Umgestaltung der Parkanlage am alten Landratsamt mit der Herabsetzung der Mauer für geschätzte 200 000 Euro, ein weiteres die Erneuerung der Brunnenanlage in der Ehrenmalanlage am Graben (30 000 Euro) und ein drittes die Versetzung des Torbogens am Vereinshaus (ebenfalls am Graben, geschätzte Kosten 10 000 Euro). Auf die ebenfalls ins Auge gefasste Verlegung des Römerpflasters vom Feuerbachplatz an den Graben, die ebenfalls mit 10 000 Euro veranschlagt war, wird vorläufig verzichtet,
Dass der Stadtumbau jetzt wieder auf dem Tapet gelandet ist, liegt an der Nachbarstadt Bensheim. Hier werden Förderungsmittel aus dem Landesprogramm „Interkommunale Kooperation Mittlere Bergstraße“ nicht benötigt, weshalb Heppenheim in den Genuss der Förderung kommen könnte. Voraussetzung ist allerdings, dass die Projekte in Heppenheim bis zum Jahresende gestartet werden – das Geld aus Wiesbaden muss bis Ende November 2015 abgerufen werden. Entscheiden die Gremien für die Umgestaltungen, würde der Löwenanteil der 250 000 Euro vom Land übernommen, die Stadt müsste rund 87 000 Euro aufbringen. Eine vergleichsweise bescheidene Summe, die laut Magistrat über Verschiebungen im Straßenbauprogramm zusammenkäme – auf die ohnehin in diesem Jahr nicht umsetzbare, aber im Haushalt als Ermächtigung enthaltene Sanierung des Starkenburgwegs würde verzichtet.
Am alten Landratsamt soll der kleine, von einer Mauer umgebene Park neu gestaltet werden. Das Geviert ist im Besitz des Kreises Bergstraße, seit Langem aber an die Stadt verpachtet. Im Zuge der Umgestaltung soll die Mauer in Abstimmung mit dem Denkmalschutz um etwa die Hälfte reduziert werden und der kleine, eigentlich malerische Park damit von außen besser einsehbar sein. Der Brunnen in der Ehrenmalanlage ist defekt, die Technik muss erneuert werden, und bei dieser Gelegenheit soll auch eine Neugestaltung vorgenommen werden.
Die Versetzung des Torbogens am Vereinshaus hängt mit der Erschließung des Areals südlich der Friedrichstraße zusammen, das bebaut werden soll. Der Denkmalschutz hat diesem Teilprojekt bereits seinen Segen erteilt. Im Bauausschuss wurde die Frage gestellt, wie weit die Bauherren zu den Kosten der Torbogen-Versetzung herangezogen werden können. Dies wird laut Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) geprüft.
Die Verlegung des Römerpflasters vom Feuerbachplatz zum Graben wurde von Jean-Bernd Neumann (SPD) infrage gestellt. Nach den Vorstellungen der Verwaltung hätte das rund 2000 Jahre alte, bei Arbeiten an der Werlestraße entdeckte Pflaster zwischen Martin-Buber-Haus und dem Anwesen Straub oder zwischen Bürgerbüro und Kellereigasse neu angelegt werden können. Hier, so Burelbach, könne man die antiken Überbleibsel öffentlichkeitswirksamer präsentieren. Neumann erinnerte allerdings daran, dass man am Feuerbachplatz mit Römer-Pflaster, Stadtbücherei im früheren Finanzamt, Amerika-Haus und den Metzendorfvillen „2000 Jahre Heppenheimer Geschichte“ an einem attraktiven Ort präsentieren könne. Eine Argumentation, der der Ausschuss folgte.
Ein Nein zur Beschlussvorlage kam von Ulrike Janßen (LIZ.Linke), die kritisierte, dass das Projekt unter Zeitdruck, ohne konkrete Pläne und bei nur geschätzten Kosten durchgepeitscht werden solle. Alle anderen Ausschussmitglieder stimmten der Vorlage, reduziert um das Teilprojekt Römer-Pflaster, zu.

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Starkenburger Echo
9. Juli 2015

jr

NACHRICHTEN

LIZ.Linke gegen Betonsperren

HEPPENHEIM. Die Fraktion LIZ.Linke ist mit ihrem Antrag gescheitert, Betonsperren auf Bürgersteigen im Gewerbegebiet Tiergartenstraße zu entfernen. Wie Bürgermeister Burelbach erläuterte, waren die Hindernisse an der Westerwaldstraße als Notbehelf („keine Dauerlösung“) installiert worden, um Lkw vom Parken abzuhalten - zeitweilig, so Burelbach, sei die Zufahrt zum ZAKB-Müllzentrum gefährdet gewesen. LIZ.Linke-Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen sieht in den Sperren ein Hindernis vor allem für Fußgänger, speziell von gehandikapten Personen.

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Starkenburger Echo
29. Mai 2015

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Kein Konzept, aber eine Mehrheit

RADWEGENETZ – Fraktionen wollen das Gleiche, aber Koalition will den Hut aufhaben
HEPPENHEIM. Obwohl offenbar alle Fraktionen die Verbesserung der Radwege-Infrastruktur im Sinn haben, gab es um zwei entsprechende Anträge Diskussionen: Die SPD forderte ein Konzept für ein Fahrradwegenetz in Heppenheim. Die Koalition aus CDU, FWHPINI und FDP im Grunde auch, nur anders.
Die Diskussion um ein Konzept zur Weiterentwicklung des Radwegenetzes in Heppenheim schwelt schon eine Weile. In ihrer Versammlung haben die Stadtverordneten nun eine Entscheidung getroffen. Mit 19 Ja- und acht Nein-Stimmen bei fünf Enthaltungen hat sich ein Antrag der Koalition aus CDU, FWHPINI und Benjamin Kramer (FDP) durchgesetzt.
Dieser sieht vor, das Radverkehrsnetz zu verbessern. Geschaffen werden soll ein zusammenhängendes Radverkehrsnetz „für alle Fahrtzwecke“ sowie „die Behebung von Problemstellen“. Diese wiederum sollen priorisiert werden. Als Grundlage dafür soll der Verkehrswegeplan dienen, den die Stadtverwaltung – nach zweijähriger Bearbeitungszeit – vor Kurzem vorgelegt hat. Darin sei eine Problemanalyse und Zielsetzung für den Radverkehr enthalten und das sei als Instrument ausreichend, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Semmler.
Diese Vorlage der Koalition war allerdings eine Reaktion auf einen Antrag, den die SPD bereits vor Wochen in die Ausschüsse gebracht hat. Die Sozialdemokraten wollten den Magistrat beauftragen, „ein Konzept für ein attraktives und umfassendes Radwegenetz zu erstellen und einzurichten“. Wo der Antrag der CDU vage bleibt, ist die SPD im Hinblick auf Verbesserungsvorschläge und Problemstellen sehr konkret geworden. So wollen die Sozialdemokraten unter anderem die Anbindung des Stadtzentrums an die durch Heppenheim führenden Fahrradwege wie den Radfernweg R 9 oder die verbesserte Erreichbarkeit der Stadtteile. Probleme sieht die SPD zum Beispiel zwischen der Bürgermeister-Kunz- und der Bürgermeister-Metzendorf-Straße, wo keine weitere Querung der Bahnlinie vorgesehen sei.
„Der Verkehrsentwicklungsplan reicht nicht aus“, so Jean Bernd Neumann. „Die Stadtteile sind in dem Plan überhaupt nicht enthalten.“ Auch das langfristige Ziel, eine Verbindung zwischen Bruch- und Jochimsee zu schaffen, fehle.
Der Verweis auf den Verkehrsentwicklungsplan war der Koalition jedoch wichtig, wie deren Vertreter in verschiedenen Sitzungen verdeutlicht haben. Doch auch, nachdem die Sozialdemokraten wohl konsenswillig ihren Antrag dahin gehend ergänzt haben, diesen miteinzubeziehen, konnten sich die Vertreter aus CDU, FWHPINI und FDP nicht zu einem „Ja“ durchringen. Der SPD-Antrag ist abgelehnt worden (17 Nein- und 15 Ja-Stimmen).
Vorboten des Wahlkampfs
Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) kommentierte in Richtung Koalition: „Sie wollen nichts anderes als wir. Ihr Antrag macht nur Sinn, wenn man dazu sagt: Nächstes Jahr sind Wahlen“ – eine Anspielung auf die Kommunalwahl im März 2016.
Peter Müller (Grüne Liste): „Ich frage mich, warum man zwei Anträge braucht, die mehr oder minder das gleiche ausdrücken.“ Und zur CDU: „Entweder die Anträge liegen nicht weit auseinander, oder Sie wollen nicht, was Sie schreiben.“ Auch Ulrike Janßen (LIZ.Linke) wunderte sich. Sinngemäß fragte sie, wie zwei Anträge, die das Gleiche wollen, auf die Tagesordnung kommen konnten. Sie werde dem SPD-Antrag zustimmen, weil sie ihn für „richtig und wichtig“ halte. Die Koalition hingegen brauche ein „Leckerli für ihren Selbstwert“. In ihrem Antrag mache die CDU Minimalerkenntnisse aus dem Verkehrsentwicklungsplan zur Grundlage.

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Starkenburger Echo
29. Mai 2015

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Veränderungen im zweiten Anlauf

NORDSTADT II – Erneute Offenlage des Bebauungsplans berücksichtigt Artengutachten und Mehrfamilienhäuser

Felder, Gärten und Wiesen prägen derzeit noch das Bild des Geländes, auf dem die Nordstadt II Wohnraum für 600 Menschen bieten soll. Geht es nach dem Zeitplan des Planungsbüros, könnten Ende 2016 die ersten Häuser fertig sein. Zunächst werden jedoch Teile des Bebauungsplans erneut öffentlich ausgelegt, um unter anderem Untersuchungen zu Natur- und Artenschutz zu berücksichtigen.  Foto: Karl-Heinz Köppner
HEPPENHEIM. Mit großer Mehrheit haben die Heppenheimer Stadtverordneten einer erneuten Offenlage des Bebauungsplans Nordstadt II zugestimmt. In einer verkürzten zweiwöchigen Frist können Behörden, Verbände oder betroffene Bürger aber lediglich Stellungnahmen zu den veränderten oder ergänzten Teilen abgeben.
Neu sind insbesondere Untersuchungen zu Arten- und Umweltschutz, die erst jetzt mit fortgeschrittener Vegetation hätten angefertigt werden können, wie das zuständige Planungsbüro erläuterte. Dabei wurden auch die streng geschützten Kammmolche in einem Teich an der Bahnlinie nachgewiesen (das ECHO berichtete). Bei den Überlegungen, ob die Tiere umgesiedelt werden können oder ihr Biotop durch Freischneiden wieder sonniger gestaltet werden soll, werden Heppenheimer Umweltschützer sicherlich mitreden wollen. Weitere Veränderungen betreffen die Höhe des Lärmschutzwalls zur Bahn wegen neuer Berechnungsmodelle und einen Grünstreifen zur Abgrenzung des Gebiets nach Norden.
Auf Hinweise der Regionalplanung, die Möglichkeiten in der 7,7 Hektar großen, für Wohnbebauung vorgesehenen Fläche flexibler zu gestalten, kommt nun möglicherweise doch noch Geschosswohnungsbau in die Nordstadt II. Allerdings können diese Mehrfamilienhäuser nach derzeitigem Stand höchstens zwei Voll- und ein Staffelgeschoss umfassen.
SPD hofft auf Geschosswohnungsbau
Die Überarbeitung war für die SPD der Grund, der erneuten Offenlage zuzustimmen, wie Christine Bender erläuterte. In Heppenheim würden auch kleine Wohneinheiten benötigt: „Wir freuen uns darüber, dass diese Möglichkeit in der Nordstadt II geschaffen wird.“
Peter Müller (GLH) bemängelte dagegen, dass Mehrfamilienhäuser dort nicht zwingend vorgeschrieben sind. „Es besteht die Möglichkeit, dass der Plan auf dem Papier existiert, aber nicht umgesetzt wird.“ Er hoffe noch auf eine endgültige Planung, die Geschosswohnungsbau dort vorschreibe. Für Jürgen Semmler (CDU) ist dagegen entscheidend, dass die erneute Offenlage mit neuen Untersuchungen zu Umwelt- und Artenschutz und größerer Flexibilität bezüglich der Bauformen zu größerer Rechtssicherheit führe.
Fundamentalkritik kam von Ulrike Janßen (LIZ.Linke). Sie sei nicht der Meinung, dass Heppenheim dort weiter in die Breite gehen müssen, sagte sie sinngemäß. Zudem gebe es noch viele unbebaute Grundstücke in der Nordstadt I. Und auch in der Gunderslache sei die Entwicklung bei weitem nicht so schnell vorangegangen, wie der Investor das geplant habe. Die Nordstadt II werde wieder so ein abgeschlossener Stadtteil, der irgendwie zwischen Bensheim und Heppenheim liege. Es handle sich dabei um wertvolles Ackerland, „davon haben wir nicht mehr so viel“. Sie habe versucht, mit 19 Änderungsanträgen für Verbesserungen zu sorgen. Die seien alle abgelehnt worden. Die drei bis vier Dinge, die durch die Hintertür realisiert worden seien, reichten nicht.
Am Ende stimmten 27 Vertreter von CDU, SPD, FWHPINI und FDP für die erneute, beschränkte Offenlage des Bebauungsplans, die zwei Vertreter der LIZ.Linke dagegen, die drei GLH-Vertreter enthielten sich.

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Starkenburger Echo
29. Mai 2015

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Erst mal bleibt wohl alles beim Alten

ÖPNV – Ein Konzept der SPD für eine Neuausrichtung des Stadtbusses wird im Stadtparlament abgelehnt
HEPPENHEIM. Der öffentliche Nahverkehr war erneut Thema im Heppenheimer Parlament. Vorläufiges Fazit: Es bleibt vorerst alles beim Alten. Der Vertrag für den Stadtbus läuft bis Ende 2018. Der Antrag der SPD, ein Konzept für eine Neuausrichtung von einem Experten erstellen zu lassen, wurde abgelehnt.
Einig sind sich alle Fraktionen darüber, dass der Stadtbus mit dem derzeitigen Konzept unattraktiv ist. Wohin die Reise aber künftig gehen soll, darüber gibt es unterschiedliche Vorstellungen. Durch den Rundkurs sitzt man mitunter lange im Stadtbus, um ein vergleichsweise nahes Ziel zu erreichen. Wichtige Ziele wie das Kreiskrankenhaus werden gar nicht angefahren. Der einstündige Takt ist zu unflexibel und im Vergleich zu den Parkgebühren sind die Fahrpreise zu hoch. Folglich nutzen den Stadtbus überwiegend Menschen, die keine Alternative haben.
Eine vom Magistrat nach einem Stadtverordnetenbeschluss eingesetzte ÖPNV-Arbeitsgruppe stellte drei mögliche Alternativen zur Verbesserung vor: Im ersten Vorschlag wird lediglich die Stadtbuslinie 679 neu geplant, um Lücken besser zu schließen. In der zweiten Alternative wird der Stadtbus komplett gestrichen, um mit dem Geld die Schulbuslinien in Hambach und Ober-Laudenbach auszubauen und die vier Regionalbuslinien zu ergänzen. Im dritten Vorschlag wird das gesamte ÖPNV-Netz in Heppenheim mit Hilfe eines externen Büros neu geplant.

Meistens leer dreht der Stadtbus der Linie 679 seine Runden durch Heppenheim. Vergangene Woche fiel das besonders auf, als ein großes Fahrzeug unterwegs war.  Foto: Karl-Heinz Köppner

Viele Heppenheimer informierten sich bei einer Veranstaltung des Fahrgastverbands Pro Bahn und des Umweltverbands BUND Bergstraße, wie die Stadt Detmold den öffentlichen Nahverkehr umgestaltet hat. Statt einer Stadtbuslinie im Halbstundentakt hat die 75 000-Einwohner-Stadt mittlerweile ein Netz mit acht Linien im Viertelstundentakt. Doch die Diskussion im Stadtparlament verminderte die Hoffnung, dass Heppenheim diesem Beispiel folgen könnte.
In Bezug auf Einwohnerzahlen und -struktur und das Gebiet mit einer Kernstadt und Stadtteilen sei Heppenheim „eher ein ländlich strukturierte Gegend“, sagte Jürgen Semmler (CDU). „Das Thema Ausbau weiterer Buslinien ist in Heppenheim nicht gegeben. Der Bedarf diesbezüglich ist nicht da.“ Semmler gab zu, dass das bestehende Netz aus Regional-, Schulbuslinien und Ruftaxis „nicht das Gelbe vom Ei ist“. Doch er könne sich für Heppenheim auch keine drei bis vier neuen Buslinien im Viertel- oder Halbstundentakt vorstellen. Da solche Verträge langfristig auf zehn Jahre geschlossen würden, sei das Kostenrisiko für die Stadt viel zu groß. Auch ein ÖPNV-Konzept sei keine Erfolgsgarantie. Semmler plädierte stattdessen für eine Optimierung des Bestands an Linien und Haltestellen.
Die SPD sprach sich in einem Antrag dagegen für die komplette Neugestaltung des ÖPNV mit Hilfe eines externen Büros aus, wie Jean Bernd Neumann erläuterte. Die ÖPNV-Arbeitsgruppe, der Bürgermeister, Behindertenbeauftragter, Mitarbeiter von Stadt, Kreis, dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) und Vertreter von Pro Bahn, BUND Bergstraße und der IG Nahverkehr Bensheim angehörten, sei offenbar am Ende der Weisheit angelangt. Wer wolle, dass der Autoanteil geringer werde, brauche ÖPNV zur Abdeckung. „Wir brauchen Berater, Externe, die uns weiterbringen“, betonte Neumann.
Auch er halte die Beauftragung eines Büros für sinnvoll, sagte Peter Müller (GLH). Aber vorher müsse man „ein paar Pflöcke einschlagen“, damit das Büro „über bestimmte Dinge gar nicht erst nachdenken muss“. In Heppenheim hätten viele Menschen ein Auto. Wenn man für den Preis von zwei Busfahrkarten fünf bis sechs Stunden parken könne, sei der ÖPNV nicht konkurrenzfähig. Für Überraschung sorgte Müller mit der Überlegung, ob die Anbindung der Ortsteile zwingend nötig sei, sei zweifelhaft. Dort wohnten nicht so viele Menschen.
Anbindung der Ortsteile zwingend nötig?
„Ich habe den Eindruck, dass der ein oder andere in einer anderen Welt lebt. Die Stadtteile können gerade nicht auf Nahverkehr verzichten“, entgegnete Gabriele Kurz-Ensinger (SPD). Als in Mittershausen-Scheuerberg das Ruftaxi ausgefallen sei, hätten die Einwohner sich untereinander organisiert, um Ältere und Menschen ohne Auto in die Stadt zu bringen. Es gebe in den Ortsteilen immer weniger Geschäfte. Weil der Wohnraum in Heppenheim teuer sei, wichen Menschen mit geringerem Einkommen, darunter auch Alleinerziehende, in die Ortsteile aus. Die Stadtverordneten könnten nicht überblicken, wer ÖPNV brauche und was diese Menschen dafür zahlen könnten. Um dieses dringende Problem für viele Menschen zu lösen, brauche man externen Sachverstand.
Der SPD-Antrag, ein externes Büro mit der ÖPNV-Neuausrichtung zu beauftragen, wurde mit 18 Nein-Stimmen der Koalition bei neun Ja-Stimmen der SPD und fünf Enthaltungen von GLH und LIZ.Linke abgelehnt. Zuvor wurde mit 26 Nein-Stimmen und sechs Enthaltungen gegen zwei Ja-Stimmen der LIZ.Linke ein Antrag dieser Fraktion abgelehnt, den Bericht der Arbeitsgruppe zurückzuweisen und wie gefordert eine überfraktionelle Arbeitsgruppe mit dem Thema zu befassen.

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Bergsträßer Anzeiger
13. Juni 2015

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LOKALGESCHICHTE Die Stadt kauft das Gelände an, die Fraktion LIZ.Linke meint aber, der Preis sei deutlich überhöht

Aufregung um Ex-Synagogen-Grundstück

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(Titel Starkenburger Echo:
Mit engagierten Akteuren in die Zukunft
GESCHICHTE Stadt kauft Grundstück, auf der die ehemalige Synagoge stand, doch der Fraktion LIZ.LINKE passt das nicht)
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Seit 1965 gibt es die Gedenkstätte vor dem Treppenaufgang der ehemaligen Synagoge am Starkenburger Weg  ©Köppner

HEPPENHEIM. Der Magistrat der Stadt Heppenheim hat im März dieses Jahres beschlossen, das Grundstück unterhalb des Starkenburgwegs zu erwerben, auf dem einst die Heppenheimer Synagoge stand. In der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag war dieses Thema erneut auf der Tagesordnung. Grund dafür war eine Anfrage der Fraktion LIZ.Linke, die den Kauf des Grundstücks seitens der Stadt in Frage stellte.
In der Sitzung des Bauausschusses Ende März hatte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) mitgeteilt, der Magistrat habe entschieden, das Areal für 70 000 Euro zu erwerben. „Warum wurde das Grundstück zum doppelten Preis des Wertgutachtens angekauft, was den Verkäufer nunmehr als Holocaust-Gewinner dastehen lässt?“, lautete eine der Fragen, die LIZ.Linke gerne beantwortet gehabt hätte. Ein der Kaufentscheidung vorangegangenes Gutachten habe ergeben, dass das betreffende Grundstück einen Wert von 40 000 Euro aufweisen soll.
Dem sei nicht so, erwiderte Burelbach, im Kaufpreis sei auch ein Teilbetrag zur Auslagenerstattung der Verkäufer enthalten. Ulrike Janßen (LIZ.Linke) kündigte an, einen Akteieinsichtsausschuss verlangen zu wollen. Auch zur Vergangenheit und Zukunft des Grundstücks reichte die Fraktion viele Fragen ein. Das Vorgehen der Stadt bezeichnete Janßen sinngemäß als ignoranten Umgang mit Heppenheimer Geschichte, wogegen sich Burelbach wehrte. „Es ist mir unbegreiflich, warum Sie in dieser Sache wieder Hass sähen“, so das Stadtoberhaupt. Eine Arbeitsgruppe sei parteiübergreifend zu dem Entschluss gekommen.
Was mit dem Grundstück in Zukunft geschehen soll, werde der Magistrat in enger Abstimmung mit den engagierten Vereinen und Gruppen besprechen. „Wir reden mit dem Schweigekreis, dem Geschichtsverein, den Kirchen und dem Verein Stolpersteine.“ Die Entscheidung werde mit diesen Akteuren und dem Magistrat getroffen, „und nicht von Frau Janßen“. Bis eine Entscheidung gefallen sei, würden sich die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs um das Grundstück kümmern.

Bewegende jüdische Geschichte am Fuß der Starkenburg

Jüdische Geschichte in Heppenheim reicht bis an den Anfang des 14. Jahrhunderts zurück, doch schriftliche Belege gibt es für die Zeit vor 1700 kaum - beim Stadtbrand im Jahr 1693 wurden viele Akten zerstört. Gleichwohl existierte die alte Synagoge an der Straße Kleine Bach wohl schon vor 1800.

Alte Synagoge 13.6.2015Die ehemalige Synagoge ©Stadtarchiv


Das neue jüdische Gotteshaus wurde 1900 auf dem Grundstück unterhalb des Starkenburgwegs eingeweiht, zu einem Zeitpunkt, als die jüdische Gemeinde in Heppenheim in voller Blüte stand. Die Synagoge entstand nach den Plänen des Architekten Heinrich Metzendorf, die Kosten für den Neubau trugen die aus Heppenheim stammenden und schon seit den 1890er Jahren in London lebenden Gebrüder Hirsch.
Im Zuge der als Reichspogromnacht in die Geschichte eingegangenen Ereignisse in der Nacht auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge zerstört. Angehörige der Sturmabteilung (SA) versuchten zunächst, die Synagoge zu sprengen. Weil die Explosion in den Augen der Nazis nicht genug Schaden anrichtete, legten sie Feuer im Innern. Danach zwangen sie die jüdischen Männer, die noch schwelende Ruine mit bloßen Händen abzureißen.
In einer Art perfidem Festzug wurden die Heppenheimer Juden im Anschluss daran durch die Stadt getrieben und in Arrestzellen im Rathaus eingesperrt. Währenddessen zogen weitere SA-Schergen durch die Stadt, drangen gewaltsam in jüdische Wohnungen ein, zerstörten den Hausrat und bedrohten Frauen und Kinder. Hunderte von Heppenheimer Bürgern sollen den Ausschreitungen tatenlos zugesehen haben.
Ende 1941, Anfang 1942 lebten nur noch 17 Juden in Heppenheim; Mitte März 1942 wurden die meisten deportiert, viele Familien wanderten zudem aus. Bald darauf war alles jüdische Leben aus Heppenheim verschwunden. Nach dem Krieg gab es hier keine jüdische Gemeinde mehr. Die Synagoge wurde nicht wieder aufgebaut. Dieser Ausbruch von Hass und roher Gewalt war bundesweit eine Zäsur, auch in Heppenheim.
Seit 1965 Gedenkstätte
Die Frage nach dem Umgang mit dem Grundstück ist keine neue, schon seit Jahren wurde immer mal wieder darüber diskutiert. Im Bauausschuss Ende März dieses Jahres hatte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) bekanntgegeben, dass die Stadt das Grundstück von den bisherigen Eigentümern zu einem Kaufpreis von 70 000 Euro erworben hat. Die bisherigen Eigentümer, Nachfahren der Familie Saul, haben das aus mehreren Flurstücken bestehende Areal einst rechtmäßig erworben.
Nach einem Beschluss des Bensheimer Amtsgerichts gingen 1986 das Flurstück, auf dem die Synagoge stand sowie die angrenzenden Parzellen in Besitz der Familie über. Diese hatte sich nach dem Ende des Krieges fast vier Jahrzehnte um das Grundstück gekümmert. Außerdem konnten der im Grundbuch eingetragene, bereits 1890 nach London ausgewanderte Eigentümer Hirsch und dessen Nachkommen damals nicht mehr ermittelt werden. Danach pflegte Familie Saul das Grundstück weitere 24 Jahre.
Vor dem in großen Teilen noch original vorhandenen Treppenaufgang entstand 1965 eine Gedenkstätte, an der sich alljährlich der Schweigekreis am Tag der Reichspogromnacht zum Gedenken Opfer und zur Erinnerung an die Verbrechen der Nazis trifft.
Als vor wenigen Jahren Pläne der Erbengemeinschaft Saul aufkamen, einen Teil des Areals bebauen zu wollen, wurde dies in der Stadt mehrfach diskutiert. Neben einem Initiativkreis, zu dem katholische und evangelische Kirchengemeinden, Geschichtsverein und die Lokalen Agenda 21 gehörten, sprachen sich in seltener Geschlossenheit die Stadtverordnetenversammlung sowie mit ihren Unterschriften mehr als tausend Heppenheimer gegen eine Bebauung aus. Eine Bauvoranfrage wurde letztendlich negativ beschieden.

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Bergsträßer Anzeiger
30. Mai 2015

Leserbrief

Wertvolle Arbeit, keine Bezahlung

EHRENAMT: Kommunalpolitische Diskussion über das Amt des Behindertenbeauftragten
Als engagierte Gewerkschafterin und Lehrerin bin ich sehr bestürzt über die Art und Weise wie CDU, SPD, nun auch Piraten gemeinsam die LIZ.Linke in Heppenheim und deren Ansicht zum Ehrenamt“ attackieren. Harsche Schelte und unglaubliche Aggressivität schlägt hier der parlamentarischen Opposition entgegen, weil diese es wagte, das Ehrenamt im Zusammenhang mit dem Behindertenbeauftragten in Frage zu stellen.
Um was geht es eigentlich? Ohne Mitglied dieses lokalen Links-Bündnisses zu sein, ist die Kritik an der immer weiter um sich greifenden freiwilligen Arbeit angebracht. Immer mehr Menschen sind in ihrer Freizeit für andere da. Allein bei der Caritas engagieren sich mehr als eine halbe Million Ehrenamtliche, in Europa schätzt man das Heer der ohne Bezahlung arbeitenden Menschen auf ca. 10 Millionen. Insbesondere Tierschützer und in den vielen Vereinen engagieren sich Menschen gerne und ehrenamtlich.
Politik macht sich „schlanken Fuß“
Das war schon sehr lange der Fall. Was neu ist und eine neue Qualität erreicht hat, ist Folgendes: Mittlerweile sind es ganze Teams von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen in Krankenhäusern, die neu aufgenommene Patienten auf die jeweiligen Stationen begleiten oder ihnen helfen, sich zurechtzufinden, über Freiwilligenagenturen, die Kleider an Bedürftige herausgeben sowie unentgeltlich erteilter Nachhilfeunterricht bis zu den Tafeln, deren Herzstück das ehrenamtliche Engagement bildet. Ebenso die zahlreichen schnell ausgebildeten „Altenpflegerinnen“, die ohne Aufwandsentschädigung und nur für Gottes Lohn wertvolle gesellschaftliche Arbeit leisten. Immer wichtiger sind die vielen Menschen, die sich den Flüchtlingen in unseren Gemeinden vorbildlich annehmen - ohne einen Cent.
Kurz: wertvolle gesellschaftliche Arbeit ohne Bezahlung. Da macht sich die Politik einen „schlanken Fuß“. Qualifizierte Arbeit muss so viel Wertschätzung erfahren, dass sie auch entsprechend bezahlt wird. Trotz geringer Arbeitslosigkeit wächst die Armut in Deutschland. Wenn Niedriglöhne, prekäre Jobs und Arbeitslosenhilfe auf Elends-Niveau sinken, muss es gestattet sein, über noch billigere - nämlich zum Nulltarif - verrichtete Arbeit nachzudenken.
Ich kann der LIZ.Linke nicht vorwerfen, das „Ehrenamt arrogant mit Füßen (zu) treten“. Vielmehr sehe ich bei vielen eine ungeheure Ignoranz gegenüber gesellschaftlich wichtigen Notwendigkeiten, wie eine gute Bezahlung für gute Arbeit. Insbesondere dann, wenn diese von Frauen erledigt wird.
Jutta Mussong-Löffler, Vorsitzende, DGB-Ortsverein Bensheim

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Starkenburger Echo
29. Mai 2015
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Ja zu Fahrradboxen

HEPPENHEIM. Einstimmig befürworteten die Bauausschussmitglieder am Dienstag einen Antrag der GLH, zu prüfen, ob weitere abschließbare Fahrradboxen wie am Bahnhof im Stadtgebiet aufgestellt werden können. Auf Wunsch der LIZ.Linke soll der Magistrat zudem angeben, in welchem Umfang die bestehenden Boxen genutzt werden, was eine Box mit und ohne Elektroanschluß kostet.

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Starkenburger Echo
28. Mai 2015

mam

Der Stadtbus ist ein Auslaufmodell

NAHVERKEHR  Kaum Unterstützer für Linie 679 – SPD will neues Konzept, Koalition mit dem Geld andere Linien stärken

Die Zeit des Stadtbusses für Heppenheim läuft ab: Nach mehrheitlicher Meinung hat sich das Konzept nicht bewährt. Die Koalition will das Geld verwenden, um andere Buslinien und Ruftaxis zu verbessern. Die SPD scheiterte im Bauausschuss mit einem Antrag, das gesamte Netz des öffentlichen Nahverkehrs neu zu planen. Das Archivfoto vom Januar zeigt das Fahrzeug auf der Mozartstraße, Ecke Straße der Heimkehrer.  Foto: Karl-Heinz Köppner
HEPPENHEIM. Der Stadtbus scheint in seiner jetzigen Form ein Auslaufmodell zu sein. Bei der Bauauschusssitzung am Dienstag fanden sich kaum noch Fürsprecher für die Buslinie 679, die einst als Ergänzung Lücken im Netz schließen sollte. Was stattdessen ab 2018 kommen könnte, darüber gingen aber die Meinungen zwischen Koalition und Opposition weit auseinander.
Seit Dezember 2010 dreht der Heppenheimer Stadtbus als Linie 679 seine Achterschleifen durch Heppenheim. Doch richtig angenommen wurde er nie. Zu teuer, zu selten und zu umständlich seien die Fahrten, so lautet die Kritik. Durch den Stundenrhythmus und den Rundkurs sind Rückfahrten schwierig zu planen. Das Kreiskrankenhaus wird gar nicht angesteuert, weil dort schon die Linie 669 hält, sodass Fahrgäste zur Klinik umsteigen müssen. Bis Ende 2018 läuft der Vertrag noch; doch danach wird der Stadtbus möglicherweise eingestellt. In der Vergangenheit war von 200 000 Euro Zuschussbedarf die Rede, wovon bis zu 80 000 Euro an der Stadt hängenbleiben könnten. Bereits 2013 sollte der Stadtbus eingestellt oder zumindest ausgedünnt werden.
Stattdessen wurde im vergangenen Jahr eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit dem Stadtbus und dem öffentlichen Nahverkehr in Heppenheim beschäftigen sollte. Die Gruppe, der unter anderem der Bürgermeister, der Behindertenbeauftragte, Mitarbeiter von Stadt- und Kreisverwaltung, des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) sowie Vertreter von Pro Bahn, BUND Bergstraße und der IG Nahverkehr Bensheim angehörten, hat jetzt erste Ergebnisse vorgelegt.
Demnach sind drei mögliche Varianten eines Konzepts denkbar: In der ersten Version werden die vier Regionalbuslinien und die Ruftaxis beibehalten; die Stadtbuslinie aber neu geplant, um die Lücken im Netz besser zu schließen. In der zweiten Variante wird der Stadtbus gestrichen und die dadurch freiwerdenden Mittel verwendet, um die Schulbuslinien für Hambach und Ober-Laudenbach sowie die Regionalbuslinien zu verbessern. In der dritten Variante wird das gesamte Netz des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) für Heppenheim und seine sieben Stadtteile neu geplant.
In welche Richtung es gehen soll, darüber haben Koalition und Opposition verschiedene Vorstellungen. Jean Bernd Neumann (SPD) plädierte für eine komplette Neuausrichtung des ÖPNV für Heppenheim und seine Stadtteile mithilfe eines Konzepts eines externen Experten und formulierte einen SPD-Antrag zum Stadtbus entsprechend um. Ohne qualifizierte und bezahlte externe Hilfe komme man nicht weiter, betonte Neumann. Ein ÖPNV-Konzept könne nicht einfach „aus dem Ärmel der Stadtverordneten geschüttelt werden“. In einer älter werdenden Gesellschaft seien immer mehr Menschen auf den ÖPNV angewiesen. Ein Gutachter solle zunächst Grobkonzepte mit geschätzten Kosten für drei bis vier Alternativen vorlegen.
Bus für bestimmte Gruppen oder für alle?
Er stimme im Prinzip der SPD zu, sagte Peter Müller (GLH). Doch zuvor müsse man festlegen, wen man mit dem Stadtbus erreichen wolle. Wolle man nur „Randgruppen“ erreichen, die kein Auto hätten und für die das Fahrrad keine Alternative sei? Oder wolle man ein Angebot darüber hinaus. Dann müsse man auch die billigen Parkplätze in der Innenstadt hinterfragen. Wenn man für 50 Cent anderthalb Stunden auf dem Parkhof parken könne und das Auto vor der Tür stehe, „muss man überzeugter Ökofreak sein“, um für fast zwei Euro mit dem Stadtbus zu fahren. Denkbar seien verkürzte Taktzeiten und ein Stadtbus, der „auf Zuruf“ überall am Straßenrand halte.
Der Stadtbus sei leider nicht so angenommen worden, wie man sich das erhofft habe, entgegnete Jürgen Semmler (CDU). Heppenheim sei mit seinen Stadtteilen eher ländlicher Raum und die Nachfrage nach Buslinien nicht so groß wie in Städten mit 50 000 bis 60 000 Einwohnern. Semmler plädierte dafür, mit dem Geld für den Stadtbus lieber Regional- und Schulbuslinien und die Ruftaxis auszubauen. Das Geld für ein ÖPNV-Konzept, vermutlich ein „höherer fünfstelliger Betrag“ könne man einsparen.
Heinrich Morweiser vom Seniorenbeirat berichtete von Selbstversuchen und einer Frau, die fünf Stunden unterwegs gewesen sei, um mit dem Bus ins Krankenhaus, auf den Friedhof und wieder nach Haus zu fahren. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) erinnerte daran, dass der Bus Teil eines Linienbündels des VRN sei. Nach dem Auslaufen des Vertrags 2018 sei alles möglich. „Nach meiner Auffassung ist der Stadtbus in der jetzigen Form komplett gescheitert“, betonte Burelbach. Da ÖPNV Kreisaufgabe sei, solle man über den Kreis daran arbeiten, das Liniennetz zu verdichten.
Auch Benjamin Kramer (FDP) sprach sich gegen eine Neuplanung des ÖPNV aus; denn die überregionalen Linien funktionierten. Man dürfe auch nicht die Anschlüsse in Richtung Bensheim und Hemsbach zerschlagen. Bei hohen Parkgebühren in der Heppenheimer Innenstadt werde die Mutter mit zwei Kindern im übrigen weiter Auto fahren, dann aber nach Bensheim oder ins Rhein-Neckar-Zentrum. Wenn der Stadtbus wegfalle, seien 60 Prozent von Heppenheim nicht mehr erschlossen, widersprach Neumann.
Am Ende wurde der SPD-Antrag, ein komplett neues ÖPNV-Konzept zu erarbeiten, mit sechs Nein-Stimmen der Koalition bei drei Ja-Stimmen der SPD abgelehnt. GLH und LIZ.Linke enthielten sich.

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Starkenburger Echo
28. Mai 2015

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LIZ.Linke scheitert mit Abwahlantrag

BAUAUSSCHUSS  Vorsitzender Ringleb dankt für Vertrauen – Semmler kritisiert Janßen
HEPPENHEIM. Die Fraktion LIZ.Linke ist am Dienstag erneut mit einem Abwahlantrag gegen einen Ausschussvorsitzenden gescheitert. Dem Antrag gegen Karl Heinz Ringleb (FWHPINI) mochte sich kein anderes Ausschussmitglied anschließen.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) verlas eine lange Liste, um Vorwürfe einer angeblich parteiischen Amtsführung, die sich nicht an Bestimmungen halte, zu belegen. Unter anderem warf Janßen Ringleb vor, er habe im November bei der Wahl des zweiten stellvertretenden Vorsitzenden gegen den Grundsatz der geheimen Wahl verstoßen. Nachdem ein geheimer Wahlgang auf Intervention von Janßen wiederholt werden musste und der zweite ein Patt zwischen Benjamin Kramer (FDP) und Sonja Guttmann (SPD) ergab, hatte Ringleb im dritten Wahlgang öffentlich abstimmen lassen. Ferner warf Janßen dem Ausschussvorsitzenden vor, den neuen Akteneinsichtsausschuss zur Unterführung B 460 und den Verkehrsentwicklungsplan nicht auf ihre Forderung zur Tagesordnung genommen zu haben, ihr beim Bebauungsplan „Südlich Friedrichstraße“ Befangenheit unterstellt zu haben und generell mit der Sitzungsführung überfordert zu sein. Ihr fehle Respekt und Wertschätzung gegenüber Amt und Personen, entgegnete Jürgen Semmler (CDU). Sowohl im Ausschuss als auch in der Stadtverordnetenversammlung säßen unbescholtene Bürger, Handwerker, Akademiker, Hausfrauen oder Rentner, die alle versuchten, das Amt nach bestem Wissen und Gewissen zu erfüllen. Er habe den Eindruck, dass Janßen eine Profilneurotikerin sei, die nur auf Krawall gebürstet sei. Wen schlagen sie denn vor als Vorsitzenden.
Jean Bernd Neumann (SPD) sprang seinem Nachfolger bei: „Ich habe an der Objektivität und Neutralität von Ringleb keinen Zweifel“, betonte Neumann. Auch Neumann hatte sich bereits Janßens Abwahlanträgen mit dem gleichen Vorwurf der parteiischen Sitzungsführung stellen müssen. Der Antrag scheiterte. Doch Neumann gab schließlich im November den Ausschussvorsitz freiwillig ab, um sich dem neuen Amt des SPD-Fraktionsvorsitzenden besser widmen zu können.
Ringleb dankte den Ausschussmitgliedern für ihr Vertrauen: „Ich kann damit gut leben, dass Frau Janßen damit ein Problem hat“.

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Starkenburger Echo
28. Mai 2015

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Piraten rügen LIZ.Linke

HEPPENHEIM. Auch die Piraten im Bergsträßer Kreistag haben sich jetzt nach der Berichterstattung über die Angriffe auf den Heppenheimer Behindertenbeauftragten Helmut Bechtel (SPD) mit Kritik an der Fraktion LIZ.Linke in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung zu Wort gemeldet: Veronika Zenker und Peter Dambier äußerten sich empört über die LIZ.Linke, die das Ehrenamt arrogant mit Füßen trete. „Dass man ehrenamtlich tätigen Bürgern mit Mobbig vertreibt, ist für uns unvorstellbar“, schreiben die Piraten in einer Stellungnahme.
Sie zeigten damit Bürgerfremdheit und schürten gleichzeitig Politikverdrossenheit. Die Piraten beziehen sich auf die Kritik, die die Fraktion in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung am ehrenamtlichen Stadtrat und Behinderten beauftragten Helmut Bechtel geübt hat.

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Starkenburger Echo
26. Mai 2015

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„Frontalangriff gegen das Ehrenamt“

KOMMUNALPOLITIK  CDU-Fraktionschef Jürgen Semmler kritisiert LIZ.Linke
HEPPENHEIM.  Der CDU- und Fraktionsvorsitzende Jürgen Semmler kritisiert das Verhalten der Fraktion LIZ.Linke. Mit ihren Abwahlanträgen gegen ehrenamtlich tätige Funktionsträger fördere sie Politikverdrossenheit und bringe das Ehrenamt in Misskredit.
„Wieder einmal hat LIZ.Linke mit einem Frontalangriff das Ehrenamt mit Füßen getreten“, betont der Partei- und Fraktionsvorsitzende der CDU Heppenheim, Jürgen Semmler laut einer Pressemitteilung der CDU. Nicht nur, dass LIZ.Linke erneut mit einem Abwahlantrag, diesmal gegen den Behindertenbeauftragten, gescheitert sei. Die Beschwerde wurde auch von der Kommunalaufsicht abgewiesen.
Es gehöre anscheinend zu dem Verhaltensmuster von Frau Janßen und ihrem Mitstreiter Bruno Schwarz, unbescholtene und ehrenamtlich tätige Bürger in der Kommunalpolitik in ungerechtfertigter Weise und übelster Manier anzugreifen, um den eigenen Vorstellungen und Sichtweisen Gehör zu verschaffen, schreibt die CDU. Da beide weder mit Sachthemen noch den vielzählig eingeforderten Akteneinsichtsausschüssen punkten könnten, würden Strickmuster entwickelt, die ehrenamtliche Funktionsträger in unsachlicher und ungerechtfertigter Art und Weise kritisierten. „Dabei wird billigend in Kauf genommen, dass engagierte Bürger und Bürgerinnen, die ein kommunalpolitisches Amt wahrnehmen, verunglimpft und in Misskredit gebracht werden und das Ehrenamt dadurch Schaden erleidet“, betont Semmler.
Anscheinend entspreche diese Vorgehensweise, die maßgeblich zur Politikverdrossenheit führe, der Wertevorstellung der maßgeblich handelnden Personen von LIZ.Linke. Semmler: „So wie die Zwei-Personen-Fraktion mit ihren Abwahlanträgen gegen den ehemaligen Vorsitzenden des Bauausschusses, Jean Bernd Neumann und den Behindertenbeauftragten, Helmut Bechtel gescheitert ist, wird auch der Abwahlantrag gegen den Vorsitzenden Karl Heinz Ringleb im heutigen (26.) Bauausschuss ins Leere laufen. Das ist auch gut so, denn alles andere wäre inakzeptabel und für das Ehrenamt nicht gerade förderlich.“
                                                               
Zur Vervollständigung das Original der CDU-Seite:

Frontalangriff gegen das Ehrenamt
„Wieder einmal hat LIZ.LINKE mit einem Frontalangriff das Ehrenamt mit Füßen getreten“, so der Partei - und Fraktionsvorsitzende der CDU Heppenheim, Jürgen Semmler. Nicht nur, dass LIZ.LINKE erneut mit einem Abwahlantrag, diesmal  gegen den Behindertenbeauftragten, gescheitert ist, wurde die Beschwerde diesbezüglich auch bei der Kommunalaufsicht abgewiesen. Es gehört scheinbar zu dem Verhaltensmuster von Frau Janßen und Ihrem Mitstreiter Bruno Schwarz, den sie im Schlepptau für ihre Zwecke instrumentalisiert, unbescholtene und ehrenamtlich tätige Bürger in der Kommunalpolitik in ungerechtfertigter Weise und übelster Manier anzugreifen, um den eigenen Vorstellungen und Sichtweisen Gehör zu verschaffen. Da die Dame und ihr Adlatus weder mit Sachthemen noch den vielzählig eingeforderten Akteneinsichtsausschüssen punkten kann, werden Strickmuster entwickelt, die ehrenamtliche Funktionsträger in unsachlicher und ungerechtfertigter Art und Weise kritisieren. Dabei wird billigend in Kauf genommen, dass engagierte Bürger und Bürgerinnen, die ein kommunalpolitisches Amt wahrnehmen, verunglimpft und in Misskredit gebracht werden und das Ehrenamt dadurch Schaden erleidet. Scheinbar entspricht aber gerade diese Vorgehensweise, die maßgeblich zur Politikverdrossenheit führt, der Wertevorstellung der maßgeblich handelnden Personen von LIZ.LINKE.
Semmler: „So wie die Zwei-Personen - Fraktion mit Ihren Abwahlanträgen gegen den ehemaligen Vorsitzenden des Bauausschusses, Neumann und den Behindertenbeauftragten, Bechtel gescheitert ist, wird auch der Abwahlantrag gegen den Vorsitzenden Dr. Ringleb im heutigen ( 26 ) Bauausschuss ins Leere laufen. Das ist auch gut so, denn alles andere wäre inakzeptabel und für das Ehrenamt nicht gerade förderlich.“

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Starkenburger Echo
22. Mai 2015

mam

LIZ.Linke scheitert mit Beschwerde

EHRENAMT Kommunalaufsicht hat beim Behindertenbeauftragten Bechtel nichts zu beanstanden
HEPPENHEIM. Die Kommunalaufsicht des Kreises Bergstraße hat eine Beschwerde der LIZ.Linke zur Position des Heppenheimer Behindertenbeauftragten Helmut Bechtel (SPD) zurückgewiesen. Weil die Hessische Gemeindeordnung (HGO) keine Ausführungen zur Bestellung von Behindertenbeauftragten mache, sei dieser einem Sachverständigen vergleichbar. Eine Ernennung durch Auswahl sei möglich.
Heppenheims Behindertenbeauftragter Helmut Bechtel äußerte sich im Gespräch mit dem ECHO erleichtert. Die Angriffe der LIZ.Linke hätten ihn und seine Familie stark belastet. Bechtel hilft in seinen wöchentlichen Sprechstunden und in seiner Freizeit vielen Menschen mit Behinderung bei vielerlei Problemen.
Die LIZ.Linke hat dagegen, wie zumindest aus einem Abberufungsantrag gegen Bechtel im vergangenen Jahr zu schließen ist, andere Vorstellungen von den Aufgaben des Behindertenbeauftragten. Bechtel habe beispielsweise bei der Fußgängerunterführung an der Lorscher Straße (B 460) und dem zu hohen Bürgersteig an der Brücke Kalterer Straße über die B 460 nicht die Rechte Behinderter vertreten, rügt die LIZ.Linke in ihrem Abwahl-Antrag.
Auch sei wegen der Doppelfunktion keine Trennung zwischen seiner parteipolitischen Arbeit als SPD-Stadtrat und seiner Aufgabe als parteipolitisch neutraler Behindertenbeauftragter erkennbar.
Ein LIZ.Linke-Antrag auf Abberufung Bechtels wurde im vergangenen Jahr im Heppenheimer Bauausschuss gegen die Stimme der Antragstellerin abgelehnt. Die anderen Ausschüsse und die Stadtverordnetenversammlung lehnten die Behandlung des Antrags wegen Unzuständigkeit ab, weil dies eine Magistratsangelegenheit sei.
LIZ.Linke vermisst Satzung und Regeln
Damit war die LIZ.Linke nicht zufrieden und bat im Oktober die Kommunalaufsicht mit einer Beschwerde um Prüfung. Insbesondere kritisiert die LIZ.Linke, dass die Tätigkeit des Behindertenbeauftragten nicht durch eine Satzung geregelt ist, dass die Stadtverordneten nicht über ein Konzept für seine Arbeit beschlossen hätten, er unbefristet in alleiniger Zuständigkeit des Magistrats ernannt worden sei, ohne Auswahlverfahren und ohne Möglichkeit der Abberufung. Außerdem liege wegen der Doppelfunktion als SPD-Stadtrat ein Interessenskonflikt vor.
Die Kommunalaufsicht hat diese Vorwürfe jetzt in einer Stellungnahme zurückgewiesen. Die Hessische Gemeindeordnung mache keine Ausführungen hinsichtlich der Bestellung eines Behindertenbeauftragten, heißt es darin. Er sei am ehesten einem Sachverständigen vergleichbar. „Auf welche Weise die Sachverständigen bestimmt oder gewählt werden“, darüber mache die HGO keine Ausführungen. Dies könne auf vielfältige Weise erfolgen; auch eine Ernennung durch Auswahl sei möglich. Auch die Benennung des Behindertenbeauftragten und Beschlussfassung des Handlungskonzepts durch den Magistrat sei rechtlich nicht zu beanstanden, heißt es weiter in der Stellungnahme. Die Stadtverordnetenversammlung habe zudem Kenntnis von dem Handlungskonzept genommen und keine Bedenken oder Änderungswünsche geäußert. Nach mehrheitlicher Auffassung vor Ort über der Behindertenbeauftragte seine Funktion zur allgemeinen Zufriedenheit aus.
Hinsichtlich der Doppelfunktion sei zu beachten, in welcher Funktion Bechtel tätig sei. „Die Tatsache, dass Herr Bechtel als Stadtrat uneingeschränkt Zugang zu Magistratssitzungen hat, kann für seine Tätigkeit als Behindertenbeauftragter auch von Vorteil sein, da er äußerst nah am innerstädtischen Geschehen ist und gegebenenfalls behindertenspezifische Aspekte schon vorab einbringen kann.“ Zur effektiven Ausübung des Amts sei es wichtig, dass er selbst und seine Funktion den Bürgern bekannt seien: „Insofern ist es nicht verwerflich und auch nicht rechtlich zu beanstanden, wenn Herr Bechtel auf seine Funktion verweist, die er zudem noch ehrenamtlich und mit nicht unerheblichem Zeitaufwand ausübt“, schreibt die Kommunalaufsicht.

Helmut Bechtel betont, dass viel Arbeit im Verborgenen läuft


Ein Zebrastreifen erleichtert jetzt hinter der Brücke der Kalterer Straße den Übergang über die Straße. So soll vermieden werden, dass Passanten direkt auf der Brücke queren, wo hohe Bordsteine den Übergang erschweren. Die Ausführung der 2011/12 neu gebauten Brücke ist einer der Kritikpunkte der LIZ.Linke.  Foto: Karl-Heinz Köppner  
HEPPENHEIM. Im Gespräch mit dem ECHO geht der Behindertenbeauftragte Helmut Bechtel auf die Vorwürfe der LIZ.Linke ein und erläutert seine Arbeit.
Er habe im Gegensatz zu einem Bürgermeister kein politisches Amt, betont Helmut Bechtel. Er wurde am 1. Januar 2006 zum Behindertenbeauftragten in der Kreisstadt ernannt. Es gebe so viele verschiedene Arten der Behinderung. Vieles seiner Arbeit laufe im Verborgenen. Er habe alle Kommunalpolitiker, auch die LIZ.Linke, in sein Büro eingeladen. Dies sei aber nicht angenommen worden. Die Trennung von der Parteipolitik habe er auch erst lernen müssen, gibt Bechtel zu. Die Position als Stadtrat im Magistrat ermögliche ihm jedoch eine frühzeitige Einbindung in die Projekte.
Vieles gefalle ihm auch nicht, beispielsweise bei der Unterführung der B 460, betont Bechtel. Er verstehe die Kritik. Bauträger sei dort aber Hessen Mobil gewesen, nicht die Stadt. Hessen Mobil habe die Passage nach den heute geltenden Vorschriften erneuert. Heute sei bei Rampen ein maximales Gefälle von sechs Prozent erlaubt. Ansonsten müssten Podeste eingebaut werden. Dies sei dort aber wegen der Topografie nicht möglich. Ebenso habe es in der alten Unterführung einen Asphaltstreifen am Rand gegeben, wo beispielsweise ein Fahrrad geschoben werden konnte. Dies sei aber auch nicht mehr mit den neuen Vorschriften vereinbar gewesen. „Die Unterführung war vorher nicht behindertengerecht und ist es jetzt auch nicht“, sagt Bechtel bedauernd.
Er habe im Lauf der Zeit gelernt, Kompromisse einzugehen, erläutert Bechtel. Wer immer lauthals nach der optimalen Lösung verlange, werde damit wenig Erfolg haben: „Lieber zeitnah eine Verbesserung erreichen, als dass sich zehn bis 20 Jahre gar nichts mehr tut. Oft ist der Spatz in der Hand besser als die Taube auf dem Dach“, sagt Bechtel.
Eine kleine Erleichterung gibt es jetzt an der Kalterer Straße, wo die hohen Bordsteine des Gehwegs auf der Brücke über die B 460 kritisiert wurden. Dies gilt insbesondere für die Ostseite. Ein Zebrastreifen unmittelbar hinter der Brücke, mit abgesenkten Bordsteinen, ermöglicht nun eine Querung, ohne die hohen Gehsteige direkt auf der Brücke überwinden zu müssen.
Mit im Boot ist der Behindertenbeauftragte dagegen bei städtischen Projekten. Bei der derzeit laufenden umfassenden Sanierung der Breslauer Straße werden beispielsweise behindertengerechte Übergänge angelegt, mit einer Nullabsenkung des Gehwegs auf das Straßenniveau, erläutert Bechtel.

KOMMENTAR
Tritt für das Ehrenamt
Von Marion Menrath
In Sonntagsreden wird das Ehrenamt hoch gehandelt. Doch im konkreten Fall ist es manchmal mit der Wertschätzung nicht weit her. Seit dem vergangenen Sommer versucht die Zwei-Personen-Fraktion LIZ.Linke im Heppenheimer Stadtparlament, den ehrenamtlich tätigen Behindertenbeauftragten Helmut Bechtel in Misskredit zu bringen. Mal geht es um angebliche Interessenskollisionen mit seinem Amt als SPD-Stadtrat im Magistrat, mal um angeblich mangelndes Engagement. Als Beweis für solche Behauptungen führt die LIZ.Linke unter anderem an, Bechtel habe ja gar keine Anträge ins Parlament eingebracht und zudem zugelassen, dass die Unterführung an der Lorscher Straße auch beim Neubau nicht behindertengerecht ausgeführt wurde. Doch ein Behindertenbeauftragter ist per se kein Bausachverständiger. Vieles seiner Arbeit von behinderten Menschen läuft naturgemäß im Verborgenen. Als Stadtrat im Magistrat hat er zudem andere Möglichkeiten als die Öffentlichkeit, um Vorschläge einzubringen.
Behindertebauftragter ist kein Bausachverständiger
Doch auf Bauprojekte anderer Träger wie HessenMobil hat auch die Stadt nur begrenzt Einfluss. Und auch Hessen Mobil kann die vorhandenemn geographischen Gegebenheiten samt beengten Raum an der Unterführung der Lorscher Straße (B460) nicht ändern, jedenfalls nicht ohne Einsatz eines Vielfachen der für die Sanierung ausgegebenen 2,65 Millionen Euro. Dafür war eine der wichtigsten Bundesstraßen in Heppenheim immerhin ein Jahr lang gesperrt. Bei größeren Umbauarbeiten wäre die Straße womöglich nicht rechtzeitig zum Hessentag in bensheim fertig geworden.
Nachdem die LIZ.Linke mit der Kritik am Behindertenbeauftragten in den städtischen Gremien nicht durchgedrungen ist, legte die Fraktion Beschwerde bei der Kommunalaufsicht ein. Diese hatte die Vorwürfe gegen die Ernennung Bechtels 2006 sämtlich zurückgewiesen. Nun muss es auch einmal gut sein mit den Vorwürfen. Alles andere ist ein Tritt für das Ehrenamt. Das Amt des Behindertenbeauftragten nimmt sonst womöglich weiteren Schaden.
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Starkenburger Echo
2. Mai 2015

jr

SPD und LIZ.Linke kritisieren, CDU und Burelbach verteidigen

Kritik am Verkehrsentwicklungsplans äußerten SPD und LIZ.Linke.
HEPPENHEIM. Heftige Kritik an der aus seiner Sicht viel zu späten Vorlage des Verkehrsentwicklungsplans kam von Jean-Bernd Neumann (SPD), der sich „nach Strich und Faden belogen“ wähnt. Während der VEP seit zwei Jahren in der Verwaltung vorgelegen habe, sei man in den Ausschüssen immer wieder mit der Behauptung abgespeist worden, dieser Plan stehe noch nicht zur Verfügung. Auf diese Weise habe man zwei Jahre verloren, in denen man die Informationen hätte nutzen können. Dies, so Neumann, sei „Schuld der Verwaltung“. Die Begründung, dass man den Plan aktueller Entwicklung habe anpassen müssen, wollten weder er noch seine Fraktionskollegin Sonja Guttmann gelten lassen.
 Diesen Grund hatte Jürgen Semmler (CDU) genannt, der das Vorgehen der Verwaltung verteidigte. Erst jetzt, nachdem sich die Projekte Ortsumgehung und Zweiter Autobahnanschluss mit der Chance auf Umsetzung fortentwickelt hätten, mache es Sinn, sich mit dem aktualisierten VEP zu befassen. Den gleichen Standpunkt vertrat auch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), der seine Mitarbeiter verteidigte und sagte, dass es ihm lieber sei, wenn die Verwaltung am Entwurf arbeite und die aktualisierte Version später vorlege, als dass ein früher, aber nicht aktualisierter Entwurf vorgelegt werde.
Verärgert zeigte sich Ulrike Janßen (LIZ.Linke) darüber, dass der Entwurf für die Ortsumgehung auf eine Tunnellösung, die von ihr als einzige wirkliche Entlastung angesehen wird, von vornherein verzichtet: Dies sei in Anbetracht anderer, inzwischen umgesetzter Projekte wie beispielsweise im nahen Schriesheim unnötig. Schließlich sei es der Bund, der ein solches Projekt zu finanzieren hätte.
Eine Sicht der Dinge, zu der Planer Thomas Ernst das Wort „Mondlösung“ einfiel: Bei den Arbeiten für den VEP sei es darum gegangen, finanziell umsetzbare Vorschläge zu machen, und in diese Rubrik falle der Tunnel nicht. Was auch aus der Verwaltung bestätigt wurde: Bei der Vorlage von Anträgen zu Großprojekten (wie der jetzt im Bundesverkehrswegeplan aufgenommenen Ortsumgehung) gehe es nicht zuletzt um den Kosten-Nutzen-Faktor. Und hier wäre der Tunnel ein „Totschlagargument“ gegen den Antrag gewesen.

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Starkenburger Echo
25. April 2015

mam

Kreiskrankenhaus kann expandieren

PARLAMENT  Stadtverordnete genehmigen Bebauungsplan für Ärztezentrum und Parkdeck an Klinik in Heppenheim

Bauplatz: Bis Anfang 2017 soll ein Fachärztezentrum am Eingang des Kreiskrankenhauses Bergstraße in Heppenheim fertig sein. Rechts im Bild ist die Krankenwagenzufahrt für Liegendtransporte zu sehen, die neu gestaltet werden muss. In das frühere Schwesternwohnheim (links im Bild) soll die Verwaltung einziehen.  Foto: Karl-Heinz Köppner
HEPPENHEIM. Das Kreiskrankenhaus Bergstraße ist unter den neuen Eigentümern von der Uniklinik Heidelberg auf Expansionskurs. Bis Anfang 2017 soll als erster Schritt das neue Ärztezentrum fertig sein. Am Donnerstag machte die Stadtverordnetenversammlung mit einem entsprechenden Satzungsbeschluss des Bebauungsplans den Weg dafür frei.
Noch gebe es keinen exakten Zeitplan für die Generalsanierung des im Juni 1982 in Betrieb genommenen Kreiskrankenhauses, sagte Kliniksprecherin Miriam Blumenstock am Freitag auf ECHO-Anfrage. Daran werde derzeit intensiv gearbeitet. Doch bis 2021/2022 solle die Generalsanierung abgeschlossen sein.
Erster Schritt ist der Bau eines Fachärztezentrums auf der derzeitigen Zufahrt zur Klinik und eines Parkhauses auf einem Teil des derzeitigen Parkplatzes, das die Stellplatzprobleme lösen soll.
Von dem Fachärztezentrum erhofft sich die Klinik eine bessere Vernetzung von ambulanten und stationären Leistungen und mehr Wirtschaftlichkeit. Durch die Verlagerung ambulanter Eingriffe ins Ärztehaus sollen Kapazitäten für größere Operationen geschaffen werden. Teure medizinische Geräte könnten gemeinsam angeschafft und genutzt werden. Fachärzte des neuen Zentrums könnten in Einzelfällen zu Operationen in der Klinik hinzugezogen werden. Vor allem hofft das Kreiskrankenhaus auf Unterstützung bei der aufwendigen Notfallversorgung rund um die Uhr, die jährlich ein sechsstelliges Defizit verursache, das andere Abteilungen ausgleichen müssten.
Ärztezentrum und Parkdeck sollen bis Anfang 2017 fertig sein, erläuterte Blumenstock. Nach derzeitigen Plänen wolle der Investor bereits in diesem Jahr mit dem Bau des Ärztehauses beginnen.
In den Neubau soll die derzeit in einem Anbau untergebrachte Radiologiepraxis umziehen. Die ebenfalls dort residierende Kinderärztin hat bereits neue Räume in der Stadt. Den Anbau will das Kreiskrankenhaus künftig selbst nutzen, um Kapazitätsengpässe zu beheben. Auch solle die Notaufnahme vergrößert werden, erläuterte Blumenstock.
Schwesternwohnheim als Rangierfläche
In die Umbaupläne einbezogen ist auch das frühere Schwesternwohnheim zwischen Klinik und Parkplatz. Es soll als eine Art „Rangierfläche“ bei der anstehenden großen Umstrukturierung dienen und beispielsweise die derzeit noch im Hauptgebäude untergebrachte Klinikverwaltung aufnehmen.
Für Ärztehaus und Parkdeck muss der Bebauungsplan „Am Gänsweiher und Die großen Weidäcker“ geändert werden. Dabei kommen die Heppenheimer Gremien ins Spiel. Am Donnerstag befürworteten die Stadtverordneten mit 32 Stimmen fast aller Fraktionen eine entsprechende Satzung des Bebauungsplans für das Ärztezentrum. Dagegen stimmten die zwei Vertreter von LIZ.Linke. Ebenso war das Stimmergebnis für den zweiten Teilbereich mit Schwesternwohnheim und Parkdeck. Dieser Teil B des Bebauungsplans muss jedoch, um Stellungnahmen von Behörden und Verbänden einzuholen, erneut öffentlich ausgelegt werden. Nach umfangreichen Erläuterungen in den Ausschüssen wurden die Entscheidungen nicht mehr diskutiert. Ulrike Janßen (LIZ.Linke) kritisierte, der Bebauungsplan bringe keine Verbesserungen für die Probleme mit Parkplätzen, dem Zugang und den Auswirkungen auf das Naherholungsgebiet.
Das nun genehmigte Ärztehaus kann bis zu 17 Meter hoch werden und 6000 Quadratmeter Gesamtfläche, bei 2300 Quadratmeter Grundfläche, bieten. Es bekommt drei Vollgeschosse, ein Staffelgeschoss für die Technik und ein Flachdach, um sich dem Kreiskrankenhaus anzupassen. Neben Arztpraxen sollen ein Café mit einer Terrasse und ein Laden für Dinge des täglichen Bedarfs im Erdgeschoss einziehen. Eine Brücke soll es mit dem Kreiskrankenhaus verbinden, um eine wettersichere Verbindung zu gewährleisten. Da sowohl die derzeitige Liegendzufahrt als auch die kleine Zufahrt mit Kurzzeitparkplätzen und Wendehammer überbaut werden, muss beides neu gestaltet werden.
Das geplante dreigeschossige Parkhaus im Südteil des bisherigen Parkplatzes kann bis zu 14 Meter hoch werden. Außer einer Festsetzung des Höchstmaßes der baulichen Nutzung mit Grundflächen- und Geschossflächenzahl werden im Bebauungsplan keine weiteren Vorgaben gemacht.

Daten  Das am 15. Juni 1982 eröffnete Kreiskrankenhaus Bergstraße hat 280 Betten und 800 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr wurden dort 15 300 Patienten behandelt; 60 Prozent davon kamen als Notfälle.

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Starkenburger Echo
16. April 2015

mam

Mehrheit für Ärztezentrum scheint sicher

GESUNDHEIT Auch Bauausschuss stimmt für umstrittenes Projekt am Kreiskrankenhaus


Bauplatz: Wo jetzt die Grünfläche ist, soll ein neues Ärztezentrum am Kreiskrankenhaus entstehen. Die derzeitige Zufahrt (links im Bild) wird dabei teilweise überbaut und wird weiter östlich neu angelegt. Einer entsprechenden Satzung des Bebauungsplans hat nach dem Bauausschuss auch der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss zugestimmt. Das endgültige Wort hat die Stadtverordnetenversammlung.
HEPPENHEIM.  Das Kreiskrankenhaus Bergstraße ist der Verwirklichung eines Ärztehauses einen Schritt näher. Nach dem Bauausschuss hat der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss am Dienstag mit großer Mehrheit einer Satzung der Bauleitplanung zugestimmt. Ebenso groß war die Mehrheit für ein Parkdeck.
Mit dem Facharztzentrum in unmittelbarer Nachbarschaft zur Klinik will das Kreiskrankenhaus Synergieeffekte nutzen und ambulante und stationäre Behandlung besser verzahnen. Teure medizinische Geräte könnten laut der Vorlage künftig gemeinsam angeschafft und damit wirtschaftlicher genutzt werden. Gleichzeitig solle die medizinische Versorgung der Bürger mit Fachärzten gesichert werden. Diese könnten zu Operationen in der Klinik zugezogen werden und dazu beitragen, die Notfallversorgung rund um die Uhr zu sichern.
Damit der Klinik Platz für Erweiterungen in Richtung Norden bleibt, rückt das Ärztezentrum im Gegensatz zu früheren Planungen um hundert Meter nach Osten und damit näher an das Schwesternwohnheim heran. Die derzeitige Zufahrt zur Klinik wird dabei überbaut und muss näher am Wohnheim neu angelegt werden.
Um mehr Platz für Klinikabteilungen zu schaffen, sollen auch eine Radiologie- und eine Kinderarztpraxis aus einem Anbau in das neue Ärztehaus umziehen. Für dieses wird in der Bauleitplanung für das Gebiet „Am Gänsweiher und Die großen Weidäcker“ ein Sondergebiet „Facharztzentrum“ eingerichtet.
Café, Laden und Arztpraxen
Das bis zu 17 Meter hohe Gebäude mit 2300 Quadratmeter Grundfläche bekommt drei Vollgeschosse, ein Staffelgeschoss für die Technik und ein Flachdach, um zum Kreiskrankenhaus zu passen. Neben Arztpraxen sollen ein Café und ein Laden für Dinge des täglichen Bedarfs im Erdgeschoss einziehen.
Der Ausschuss befürwortete weiterhin einen Bebauungsplanentwurf für ein Parkdeck auf einem Teil des bisher ebenerdigen Parkplatzgeländes. Damit soll mehr Platz geschaffen werden, um dem steigenden Parkdruck, auch durch die Verlagerung der Vitos-Klinik, Herr zu werden.
Die Stadt rechnet für Kreiskrankenhaus, Vitos-Klinik und Fachärztezentrum mit einem Bedarf von 600 Parkplätzen für Patienten, Besucher und Mitarbeiter.
Das geplante dreigeschossige Parkhaus im Südteil des bisherigen Parkplatzes kann bis zu 14 Meter hoch werden. Außer einer Festsetzung des Höchstmaßes der baulichen Nutzung mit Grundflächen- und Geschossflächenzahl werden im Bebauungsplan insbesondere zu Länge und Breite des Parkhauses keine weiteren Vorgaben gemacht. Weil die Planung erheblich geändert wurde, ist für das Parkhaus eine erneute Beteiligung von Behörden und Verbänden, den sogenannten „Trägern öffentlicher Belange, notwendig.
Allen Beschlüssen stimmten jeweils zehn Vertreter von CDU, FWHPINI, FDP, SPD und GLH bei einer Nein-Stimme der LIZ.Linke zu. Die endgültige Entscheidung über das Ärztehaus fällt nun die Stadtverordnetenversammlung voraussichtlich am Donnerstag (23.).
Die Bauleitplanung zum Parkdeck ginge nach einer Zustimmung der Stadtverordneten in eine erneute Runde mit öffentlicher Auslegung und Stellungnahmen von Behörden.a

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Starkenburger Echo
12. März 2015

jr

Bleibt unbeplant: Für das Heppenheimer Gewerbegebiet Weiherhaus wird es weiter keinen Bebauungsplan geben. Ein entsprechender Antrag des Magistrats für das Gebiet links im Bild wurde abgelehnt, ebenso wie ein Antrag der SPD, auch das Gebiet rechts, also zwischen Weiherhausstraße und Bahngleisen, einzubeziehen.  Foto: Karl-Heinz Köppner

Keine schlafenden Hunde wecken

STADTENTWICKLUNG Koalition lehnt Antrag des Magistrats für Bebauungsplan Weiherhaus ab

HEPPENHEIM. Erstaunlicher Sinneswandel in der Koalition: Während CDU, FWHPINI und der FDP-Stadtverordnete Benjamin Kramer im Bauausschuss noch für einen vom Magistrat beantragten Bebauungsplan für das Gebiet „Weiherhaus“ stimmten, lehnten sie genau diesen Antrag am Montagabend im Stadtparlament ab.
Im von Autohäusern, Handwerksbetrieben und Bürogebäuden geprägten Viertel zwischen Weiherhaus-, Daimler-, Opel- und Dieselstraße ist seit Jahren ein erheblicher Wildwuchs zu verzeichnen: Als „Folge von größtenteils nicht genehmigten und nicht sanktionierten Umnutzungen“, wie es in einem Antrag des Magistrats heißt, entstünden auf dem rund 5,5 Hektar großen Areal immer mehr Wohnungen. Dabei war das Viertel im Wesentlichen als Gewerbegebiet geplant, und bis 1998 wurden auch Bebauungspläne angewandt, die Beurteilungsgrundlage für eingereichte Bauvorhaben waren. Wegen eines Formfehlers, heißt es im Magistratsantrag weiter, seien diese Bebauungspläne allerdings nicht wirksam in Kraft gesetzt worden und inzwischen auch nicht mehr anwendbar.
Eine Lücke also in der Stadtplanung, die nun eigentlich geschlossen werden sollte, kurioserweise aber ausgerechnet an der Koalition von CDU, FWHPINI und dem FDP-Stadtverordneten Benjamin Kramer scheiterte, die im Bauausschuss noch für den Antrag gestimmt hatte. Den Sinneswandel begründete Martin Greif (FWHPINI) im Stadtparlament zum einen mit den drohenden Kosten für den Bebauungsplan, der trotzdem keine Rechtssicherheit bringe, zum anderen mit drohenden Klagen von Anliegern. Man wolle „keine schlafenden Hunde wecken“ und sei geneigt, den Wildwuchs zu akzeptieren, um negative Folgen für die Stadt zu vermeiden. Jürgen Semmler (CDU) sprach von einer „funktionierenden Situation – warum also sollen wir daran etwas ändern?“ Befürchtungen, dass es künftig zwischen Handwerk und Wohnenden zu Konflikten kommen könne, teile er nicht, so Semmler, ein Bebauungsplan aber werde das Viertel auf lange Sicht in seiner Entwicklung lahmlegen.
Jean-Bernd Neumann (SPD) vermutet hinter der 180-Grad-Wende der Koalition allerdings handfestere Gründe: einen vorausgegangenen „Abgleich mit wichtigen Wahlhelfern der CDU“ nämlich. Womit Neumann wohl auf ein geplantes Wohnbauprojekt für das Viertel anspielte, hinter dem ein Heppenheimer steht, der die CDU insbesondere im vergangenen Bürgermeisterwahlkampf unterstützt hatte. Neumann befürchtet Gefahren für die Gewerbebetriebe und begründete noch einmal den Antrag seiner Partei, auch das Gebiet zwischen Weiherhausstraße und Bahngleisen in einen Bebauungsplan aufzunehmen.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) stellte die Frage, warum die nicht genehmigten Umnutzungen nicht geahndet worden seien, und vermutete – mit Blick auf die ungenehmigte „Trutzburg“ in den Weinbergen, die auf Anweisung der Behörden abgerissen werden musste – dass es im Weiherhaus schlicht um eine andere Klientel gehe.
SPD hofft auf mehr Rechtssicherheit
Christine Bender (SPD) freute sich über die Klarstellung, die mit dem Magistratsantrag verbunden sei, und mehr Rechtssicherheit für das Viertel bringe. Aus dem gleichen Grund sei es aber auch wichtig und sinnvoll, die Fläche östlich der Weiherhausstraße einzubeziehen.
Peter Müller (GLH) nannte es „seltsam“, dass die Koalition sich gegen den Antrag des Magistrates stelle, und sein Fraktionskollege Reimund Bommes konnte die Argumentation der CDU nicht ganz nachvollziehen, dass Wohnnutzung und Gewerbe auch ohne eine Rechtsbindung konfliktfrei nebeneinander bestehen könnten. Er erinnerte an das Schicksal der im Brennstoffhandel tätigen Firma Hamel, die vor Jahren in das Gewerbegebiet Weiherhaus umziehen wollte, aber am Widerstand eines Hausbesitzers gescheitert war, der die Interessen der Bewohner seiner Reihenhäuser beeinträchtigt sah.
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) sah das Scheitern seines Magistratsantrages gelassen: Derlei Vorlagen scheiterten immer mal wieder im Stadtparlament, und im Weiherhausviertel handele es sich um eine „schwierige Gemengelage“. Der Antrag wurde mit den Stimmen von Koalition und LIZ.Linke abgelehnt (21 Stimmen), SPD und Grüne Liste stimmten dafür. Der Zusatz-Antrag der SPD war zuvor gescheitert: Für diesen stimmten ebenfalls SPD und Grüne, dagegen die Koalition. LIZ.Linke enthielt sich der Stimme.

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Starkenburger Echo
12. März 2015

mam

Bauangelegenheiten, Busse und Feuerwehr

PARLAMENT  Bürgermeister Rainer Burelbach erläutert den Stand von Projekten
HEPPENHEIM. Bauangelegenheiten dominierten die Mitteilungen von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) bei der Stadtverordnetenversammlung am Montag.
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65 Wohnungen sind am Eckweg geplant
Bezüglich der alten Vitos-Klinik habe der Magistrat den Plänen von Investor Terraplan zugestimmt, den Nordflügel in Wohnungen umzuwandeln. Ebenso stimmte der Magistrat dem Bau von fünf Mehrfamilienhäusern mit 65 Wohnungen am Eckweg zu.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) fragte daraufhin in der aktuellen Stunde unter anderem nach einem geplanten Ausbau des Eckwegs für Schwerlastverkehr, damit er auch für Müllfahrzeuge befahrbar wird, sowie möglichen Konflikten der Nutzung des Wegs für Verkehr und Spaziergänger. Diese Fragen sollen schriftlich beantwortet werden.

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Starkenburger Echo
11. März 2015

mam

Weg frei für Bebauung des Innenhofs

PARLAMENT HeppenheimsStadtverordnete stimmen mehrheitlich für Bebauungsplan Südlich Friedrichstraße


Potenzieller Bauplatz: Die Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung hat am Montag mit einem Satzungsbeschluss mehrheitlich den Weg geebnet für die Bebauung des 3780 Quadratmeter großen Innenhofs zwischen Wilhelm-, Friedrichstraße und Graben.  FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. Heppenheims Stadtverordnete haben am Montag den Weg frei gemacht für die Bebauung des 3780 Quadratmeter großen Innenhofs zwischen Wilhelm-, Friedrichstraße und Graben in der Innenstadt. Mit den Stimmen der Koalition wurde der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan „Südlich Friedrichstraße“ gefasst und die Behandlung der Einwände befürwortet.
Die 18 Mitglieder von CDU, FWHPINI und FDP stimmten für den Satzungsbeschluss und die Behandlung der Anregungen; 15 Vertreter von SPD, GLH und LIZ.Linke stimmten dagegen. Geplant ist dort ein dreieinhalbstöckiges Gebäude mit maximal elf Meter Traufhöhe. In den Obergeschossen könnten sechs bis acht Wohnungen entstehen, unten sollen Läden, Gastronomie oder Dienstleister einziehen. Für eine feuerwehrtaugliche Zufahrt vom Graben in den Innenhof muss der denkmalgeschützte Torbogen am Trafohäuschen versetzt werden. Der Denkmalschutz stimmt dem nur zu, wenn er auf der Südseite des Trafohäuschens – am Eingang zum Vereinshaus – wieder aufgebaut wird.
Längere Diskussion über Befangenheit
Da alle Argumente bereits ausführlich in den Ausschüssen ausgetauscht wurden, fiel die Diskussion dieses Mal vergleichsweise kurz aus. Einen längeren Disput gab es auf Intervention von Ulrike Janßen (LIZ.Linke) zu Beginn darüber, ob Karl Heinz Ringleb (FWHPINI) befangen ist und deshalb den Saal verlassen muss. Ringlebs Frau gehört ein Haus auf der anderen Seite der Wilhelmstraße, das jedoch nicht Teil des durch den Bebauungsplan umgrenzten Gebiets ist. Deshalb sagte Ringleb zu Beginn, er fühle sich nicht befangen. Nach Paragraf 25 der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) liegt ein Widerstreit der Interessen vor, wenn jemand „durch die Entscheidung in der Angelegenheit einen unmittelbaren Vorteil oder Nachteil erlangen kann“.
Jean Bernd Neumann (SPD) erinnerte jedoch daran, dass bei der Entscheidung über das Gewerbegebiet Süd auch Eigentümer aus dem angrenzenden Gebiet an der Gießener Straße als befangen galten. Bevor Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz über die Befangenheit Ringlebs abstimmen lassen konnte, erklärte dieser schließlich „im Sinne der Sitzungsökonomie“ selbst seine Befangenheit.
Neumann erinnerte an die Einwände betroffener Hausbesitzer, die um Licht und Luft für ihre Häuser fürchteten. Es gebe zudem widerstreitende Interessen von Anwohnern und Denkmalschutz. Das Parlament habe die Aufgabe, bei Nutzungskonflikten abzuwägen. Dies sei aber mangels grundlegender Abwägungsmerkmale nicht möglich. Der Architekt habe das geforderte Lichtraumprofil nicht geliefert. Alle Abwägungen würden auf dem Altar des Weis’schen Projekts geopfert.
Noch deutlicher wurde Peter Müller (GLH): Es handle sich offensichtlich um einen Teil eines Gesamtpakets. 30 Jahre seien die Pläne nicht vorangekommen. Wenn es jetzt plötzlich doch vorangehe, „wird es schon was, mit dem anderen Gebiet zu tun haben“. Gemeint ist der Ankauf von Metzendorfhaus und angrenzender Tiefgarage durch die Stadt, deren Besitzer, die Brüder Weis, identisch sind mit den Investoren im Gebiet „Südlich Friedrichstraße“. Die Planung sei auf bestimmte Käufer zugeschnitten, sagte Ulrike Janßen. Es gebe Abwägungsfehler, hohe Folgekosten und kein sinnvolles Konzept. Der Planer habe keine Bestandsaufnahme der Nutzung gemacht und die versiegelte Fläche mit überbauter Fläche gleichgesetzt.
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) hat einen Zusammenhang beider Geschäfte immer wieder kategorisch zurückgewiesen.
Die Kritik sei ungerechtfertigt, sagte Jürgen Semmler (CDU). Nach über 30 Jahren Planung werde die bauliche Nachverdichtung der Innenstadt endlich angegangen. Die Entwicklung in dem brachliegenden Hinterhof werde die Attraktivität der Fußgängerzone steigern und zusätzliche Frequenz in die Innenstadt bringen. Belichtung und Belüftung würden durch eine Abstufung der Geschosse und den Versatz der Bauten gesichert. Die Einwände und die fünf privaten Stellungnahmen seien angemessen berücksichtigt worden. Das Thema Brüder Weis sei vermutlich die Motivation der Opposition, die Pläne abzulehnen.
„Man muss anerkennen, dass bestimmte Dinge mal abgearbeitet und erledigt sind und nicht immer alte Kamellen vortragen“, sagte Martin Greif (FWHPINI).

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Starkenburger Echo
19. Februar 2015

mam

Weiherhaus, MUK und „Südlich Friedrichstraße“

PARLAMENT  Heppenheimer Stadtverordnete tagen heute im Kurfürstensaal
HEPPENHEIM Bauprojekte prägen heute (19.) die öffentliche Sitzung der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung. Sie beginnt um 18 Uhr im Kurfürstensaal im Amtshof.
In der Tagesordnung mit Diskussion vorgesehen ist der Bebauungsplan „Südlich Friedrichstraße“, bei dem es um eine Bebauung des 3780 Quadratmeter großen Innenhofs zwischen Friedrich-, Wilhelmstraße und Graben geht. Weil die Firma MUK Logistik mit Sitz in der Straße „An der Autobahn“ eine weitere Tiefkühlhalle bauen will, die den Festlegungen bisheriger Bebauungspläne für das Gewerbegebiet widerspricht, soll dies in einem eigenen Bebauungsplan geregelt werden.
Unterschiedliche Abstimmungsergebnisse in den Ausschüssen gab es zum Thema Bebauungsplan Weiherhaus, mit dem dort künftig die Ansprüche von Gewerbe und Wohnen besser aufeinander abgestimmt werden sollen. Während der Bauaussschuss dem mehrheitlich zustimmte, lehnte es der Haupt- und Finanzausschuss ab.
Die GLH beantragt, dass sich die Stadt bei Landes- und Bundesregierung gegen eine Liberalisierung imSinne des Transatlantischen Freihandelsabkommens mit den USA (TTIP) ausspricht. Die GLH befürchtet, dass geplante Regelungen zum Investorenschutz die Handlungsfähigkeit der Kommunen massiv gefährden könnten.
Die Fraktion LIZ.Linke fordert einen neuen Akteneinsichtsausschuss, der sich mit Unterlagen zur Erneuerung der Fußgängerunterführung an der Lorscher Straße (B 460) beschäftigen soll.
Unstrittig und deshalb ohne Diskussion geplant ist ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen zur kulturellen Nutzung des Kurmainzer Amtshofs sowie Anträge der LIZ.Linke für einen Zebrastreifen auf der Siegfriedstraße (B 460) in Höhe Schneidmühle und einen Rad-und Fußweg entlang der B 460 nach Kirschhausen. Ergänzt wird die Tagesordnung wie üblich durch die Mitteilungen des Stadtverordnetenvorstehers, den Bericht des Magistrats und eine aktuelle Viertelstunde.

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Starkenburger Echo
12. Februar 2015

schu

Schutz für Fußgänger und Radfahrer

VERKEHR Zebrastreifen an der Schneidmühle, Radweg von Fischweiher nach Kirschhausen
HEPPENHEIM. Im Verlauf der Siegfriedstraße könnten zwei Gefahrenpunkte für Radfahrer und Fußgänger demnächst entschärft werden. Entsprechende Anträge hat der Haupt-, Finanz und Wirtschaftsförderungsausschuss am Dienstag angenommen.
Bei der Siegfriedstraße handelt es sich um eine der meist befahrenen Straßen Heppenheims, die vor allem von Ost-West-Pendlern genutzt wird - pro Tag bedeutet dies mehrere Tausend Fahrzeuge, darunter Schwerverkehr.
Einem – einstimmig angenommenen – Antrag der Fraktion LIZ.Linke zufolge soll der Magistrat in Abstimmung mit der Verkehrsbehörde Hessen Mobil prüfen, ob in Höhe der Straße „Schneidmühle“ ein Zebrastreifen eingerichtet werden kann.
Die Schneidmühle" mündet in eine Kurve der Siegfriedstraße und ist insbesonderer für Kinder schlecht einsehbar", heißt es in dem Antrag. Die Einschätzung, wie schnell ein Fahrzeug unterwegs ist, sei schwer möglich.
Um nahe gelegene Haltestellen des ÖPNV gefahrlos zu erreichen und ein nachbarschaftliches Miteinander zu gewährleisten, sei ein Füßgängerweg unerlässlich; zumal sich gerade dort viele junge Familien ansiedeln.
Ein weiterer Antrag der Fraktion Liz.Linke verlangt zu prüfen, ob die Errichtung von Geh- und Radwegen zwischen Fischweiher und Kirschhausen notwendig ist.
Aufgrund der dichten Wohnbebauung gebe es viele Fußgänger entlang der Siegfriedstraße, die durch Wanderer und Touristen weiter erhöht werde. Eine getrennte Führung von Radfahrern und Fußgängern ist daher notwendig", heißt es weiter. Da der Platz auf der Straße begrenzt sei, könnte auf einem Mittelstreifen verzichtet werden und gegebenenfalls Tempo 30 angeordnet werden. Der Antrag wurde mehrheitlich angenommen.

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Bergsträsser Anzeiger
6. Februar 2015

mam

MAGISTRAT SOLL PRÜFEN:

Überweg und Radweg an der B 460

HEPPENHEIM. Der Bauausschuss hat am Dienstag zwei Aufträge, die die Bundesstraße 460 betreffen, an den Magistrat gestellt. Der Magistrat soll in Abstimmung mit Hessen Mobil prüfen, ob auf der Siegfriedstraße in Höhe der Straße "An der Schneidmühle" ein Zebrastreifen oder eine Ampel möglich ist. Zur Begründung führte Ulrike Janßen (LIZ.Linke) die besonders für Kinder schlechte Übersichtlichkeit der vielbefahrenen Siegfriedstraße in dieser Kurve an.
Ebenfalls geprüft werden soll, ob entlang der B 460 östlich der Stadtbach-Verdolung über Fischweiher bis Kirschhausen ein Fahrrad- und Fußweg angelegt werden kann. Als Begründung wird die hohe Verkehrsfrequenz mit 16 500 Fahrzeugen täglich angeführt.
Jürgen Semmler (CDU) formulierte beide Anträge der LIZ.Linke in Hessen-Mobil-Deutsch um, dem dann - bei einer Enthaltung beim Thema Radweg - alle Ausschussmitglieder zustimmten.

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Bergsträsser Anzeiger
5. Februar 2015

mam

BAUAUSSCHUSS: Gremium stimmt mit knapper Mehrheit für Bebauungsplan „Südlich Friedrichstraße“

Einwände gegen verdichtete Bebauung



Ziemlich wüst sieht derzeit das Gebiet "Südlich Friedrichstraße" in der Heppenheimer Innenstadt zwischen Friedrich-, Wilhelmstraße und Graben aus. Laut Bebauungsplan, dem der Bauausschuss am Dienstag mit knapper Mehrheit zugestimmt hat, könnte dort ein dreieinhalbstöckiges Gebäude entstehen. Im Innenhof wuchsen ursprünglich Büsche und Bäume - nach zwei größeren Rodungsaktionen 2001/2002 und Anfang 2013 ist davon nur ein Dickicht aus Weidenschösslingen, Brombeeren und Waldrebe übrig. Die Blickrichtung ist von der Friedrichstraße aus nach Süden.© köppner
HEPPENHEIM. Das Bauprojekt im 3780 Quadratmeter großen Innenhof von Friedrich-, Wilhelmstraße und Graben in der Heppenheimer Kernstadt ist der Verwirklichung einen Schritt näher: Der Bauausschuss stimmte am Dienstag mit knapper Mehrheit einem entsprechenden Satzungsbeschluss sowie einer Stellungnahme der Stadtplanung zu den Einwänden Betroffener zu. Die Planung für das letzte große freie Grundstück in der Innenstadt polarisiert, wie aus dem Abstimmungsergebnis von sechs Ja-Stimmen der Koalition gegen fünf Nein-Stimmen der Opposition (SPD, GLH, LIZ.Linke) sowie zahlreichen Einwendungen Betroffener hervorgeht.
Pläne seit den 80er Jahren
Pläne für das Gebiet "Südlich Friedrichstraße" gibt es seit den achtziger Jahren. 2001/02 und in einer Neuauflage 2009 sollte der Hof zunächst komplett zugebaut und eine Passage von der Friedrich- zur Wilhelmstraße und zum Graben geschaffen werden. Die Verbindung zur Wilhelmstraße scheiterte dann am Veto der dortigen Eigentümer. Im vergangenen Jahr griff die Stadt die Pläne in einer luftigeren Variante auf, so dass nun ein zentraler Platz übrigbleibt, der über eine Zufahrt am Graben in Höhe des derzeitigen Torbogens erschlossen wird. Im Innenhof wird ein dreieinhalbstöckiger Baukörper mit maximal elf Meter Traufhöhe geplant. In den oberen Etagen könnten sechs bis acht Wohnungen entstehen; unten könnten Gastronomie, Läden, Dienstleister oder eine ambulante Pflegestation einziehen. Zudem könnte an etliche Bestandsgebäude eingeschossig angebaut werden. Teilweise existieren dort heute bereits verschiedene Schuppen.
Einwendungen kommen unter anderem vom Denkmalschutz, der auf die Bedeutung des Ensembles Friedrichstraße 4, 6, 8 und Graben 1 und 3 hinweist. Als denkmalgeschützte Einzelobjekte ausgewiesen sind das 1613 erbaute Anwesen Friedrichstraße 2/4 und das Haus Friedrichstraße 6/8 aus dem späten 16. Jahrhundert. Einer eingeschossigen Überbauung der Innenhöfe dieser Häuser könne das Landesamt für Denkmalpflege nicht zustimmen, schreibt die Behörde.
Der Torbogen am Graben, der versetzt werden soll, um eine für Feuerwehrautos taugliche Zufahrt zum Innenhof zu schaffen, sei "wiederum ein unverzichtbarer Teil des Kulturdenkmals Transformatorenhaus". Einer Versetzung stimme das Amt nur zu, wenn der Bogen auf die Südseite des Transformatorenhauses rücke. Dies kann nur gelingen, wenn der Torbogen künftig den Eingang zum Vereinshaus umschließt. Dem hätten die alten Besitzer bisher nicht zugestimmt, sagte Diplom-Ingenieur Michael Schweiger vom Büro Schweiger und Scholz im Ausschuss. Offenbar gibt es unter den neuen Besitzern aber Bewegung.
Keine Annäherung erkennbar ist dagegen bei den Einwänden betroffener Besitzer der Bestandshäuser: Dort ist bezüglich eines Mehrfamilienhauses die Rede von "massiver grenznaher Bebauung", die die Belichtung und Belüftung beeinträchtige.
Ein Eigentümer in der Wilhelmstraße äußert ähnliche Bedenken, fordert aber auch im Sinne der Gleichbehandlung einen Zugang zu dem neuen Platz. Andere Eigentümer beklagen zu kleine Baufenster für eingeschossige Anbauten oder den Wegfall eines für zwei Gewerbebetriebe nötigen Lagers ohne Ausgleich.
In der fachlichen Beurteilung werden die Einwände fast alle zurückgewiesen. Schweiger verwies darauf, dass einige Gebäude ihr Grundstück zu hundert Prozent ausnutzten. Verändere man die Verkehrsfläche, bleibe zu wenig Baufläche übrig. Die Gewerbebetriebe profitierten durch die Erschließung der Rückseite und könnten an anderer Stelle ein Lager bauen.
Sie könne die Einwände der Anwohner bezüglich der Lichtverhältnisse nachvollziehen, sagte Sonja Guttmann (SPD). Die Einwände seien nicht ausgeräumt, betonte auch Christina Graubner (GLH). Sie sei hoch enttäuscht von dieser Planung, die von den meisten Anwohnern abgelehnt werde, so Ulrike Janßen (LIZ.Linke.)
"Alles, was sich dort tut, ist ein Gewinn für die Innenstadt", widersprach Jürgen Semmler (CDU). Er vermutete die Gründe der Ablehnung in der Person des Investors. "Es geht um die Frage, was und wie gebaut wird, nicht um die Frage, wer da baut", widersprach Jean Bernd Neumann (SPD). Die Belüftungssituation und denkmalschutzrechtliche Fragen seien noch zu klären. Die endgültige Entscheidung fällt die Stadtverordnetenversammlung voraussichtlich in der Sitzung am 19. Februar.

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Starkenburger Echo
4. Dezember 2014

(Auszug)
jr

Vielleicht auch Geld fürs Tierheim

ETATBERATUNG Hauptausschuss setzt Diskussion fort – Koalition bleibt bei Doppelhaushalt für 2015/16

Kein Anschluss unter dieser Adresse: Das Heppenheimer Tierheim will sich ans öffentliche Kanalnetz anschließen lassen. Und das Stadtparlament überlegt, das Projekt, das auf mindestens 50 000 Euro veranschlagt ist, finanziell zu unterstützen. 10 000 Euro könnten hierfür im Doppelhaushalt 2015/16 eingestellt werden.  Foto: Karl-Heinz Köppner
HEPPENHEIM. Auch im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss hat der Entwurf für den Doppelhaushalt 2015/16 eine Mehrheit bekommen: Sechs Stadtverordnete von CDU, FWHPINI und FDP stimmten für das Zahlenwerk, drei von SPD und einer von LIZ.Linke dagegen, der Vertreter der Grünen enthielt sich.
...
Tierheim: Heppenheims Tierschützer, Im Außerhalb beheimatet, brauchen dringend einen Anschluss an die öffentliche Kanalisation. Und sie rechnen mit einem Betrag von gut 50 000 Euro für das Projekt. Die Fraktion LIZ.Linke möchte das Tierheim unterstützen und hat einen Antrag gestellt, 10 000 Euro im Etat bereitzustellen für den Fall, dass die Kosten die 50 000-Euro-Marke überschreiten. Die anderen Fraktionen signalisierten Zustimmung, Bürgermeister Burelbach nannte das Projekt „in unser aller Interesse“ – und in der Stadtverordnetensitzung der kommenden Woche wird der Antrag wohl einstimmig durchgehen.

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Unsere Pressemitteilung vom
1. Dezember 2014
An Redaktion übersendet, wurde aber nicht veröffentlicht.

Mehrzweckhalle Erbach

Aufgrund der öffentlich gewordenen Mängel an der geplanten Erschließung des Mehrzweckraumes in der Mehrzweckhalle Erbach, der Ablehnung des von Ulrike Janßen für die LIZ.LINKE-Fraktion gestellten Antrages zu Umbau und Sanierung der Sanitär- und Funktionsräume im anstehenden Doppelhaushalt, sowie dem Bekanntwerden weiterer Unzulänglichkeiten auf der letzten Ortsbeiratssitzung hat die LIZ.LINKE-Fraktion eine Ortsbesichtigung mit städtischen Mitarbeitern durchgeführt. Neben den bekannten Unzulänglichkeiten, konnten etliche weitere aus fehlender Bauunterhaltung und mangelhafter Funktionalität festgestellt werden. In Angesicht der in den letzten Jahren durchgeführten Baumaßnahmen, wie den Ersatz für die ohne Statik errichtete Florwall-Hangsicherung, die außerhalb des Gebäudes errichtete Holzhackschnitzelheizungsanlage und die Dach- und Außenwandsanierung ist mit Erschrecken festzustellen, daß der Magistrat offensichtlich plan- und ziellos, eine Einzelmaßnahme nach der anderen durchführt, ohne ein wirtschaftliches Konzept zu verfolgen. Einerseits weitgehend leerstehende Lager- oder untergenutzte Räume, andererseits überbelegte bzw. vollgestopfte Flächen. Nun soll ein Durchgang durch den Kraftraum hergestellt werden, der schon jetzt angesichts der unzähligen und eigentlich zu eng stehenden Geräte noch mal eingeengt und von den Fenstern abgeschnitten werden soll. Ein Durchgang der absehbar nicht nur in Einzelfällen von Personen mit Handikap genutzt werden wird, sondern auch für Anlieferungszwecke und damit auf Dauer als neuer bequemerer Zugang als der jetzige steile und unfallträchtige absatzlose Treppenabgang, bei dem nicht nur jeder Gestaltungsanspruch fehlt. Der Magistrat mißachtet den Wertverlust der wegfallenden Sportfläche und mögliche Selbsthilfe, um sich seine Lösung billig zu rechnen. So werden auch in Zukunft weiteren Maßnahmen zur Nachbesserung der jetzt Geplanten erforderlich werden, allein schon um die den Mehrzweckraum besuchenden Behinderten das Umlaufen des gesamten Gebäudes zu ersparen, um die eine Etage höher gelegene Behindertentoilette aufzusuchen. Ein weiterer Schildbürgerstreich unseres Behindertenbeauftragten Bechtel.
Beim Gebäude der Feuerwehr-Mitte wird ähnlich planlos vorgegangen. Dem neuen Versammlungsraum auf dem ehemaligen Flachdach mangelt es an Barrierefreiheit (z.B. Altersabteilung) und am Fluchtweg, der nun mit einer Billiglösung von 3.000 € nachgebessert werden soll. Der Antrag von Ulrike Janßen für die LIZ.LINKE-Fraktion auf Mittelbereitstellung für eine angemessene Lösung und Nachbesserungsarbeiten etlicher Mängel wurde von der Stadtverordnetenmehrheit abgelehnt. Es ist offensichtlich wahlwirksamer mit Neubauvorhaben zu werben, wie jetzt für die Nibelungenhalle oder Häuser oder Grundstücke überteuert zu kaufen, als den alltäglichen Notwendigkeiten nachzukommen und wirtschaftlich zu handeln. Die LIZ.LINKE-Fraktion fordert die politischen Mehrheiten auf endlich wieder für normale Planungsabläufe zu sorgen und das Gespräch mit den Nutzern und Betroffenen zu suchen und im anstehenden Fall für die Mehrzweckhalle Erbach ein Gesamtkonzept mit neuer Raumaufteilung und Zuordnung, sowie vollständiger Mängelauflistung vorzulegen.

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Starkenburger Echo
27. November 2014

mam

Tauziehen um zweiten Stellvertreterposten

BAUAUSSCHUSS Karl Heinz Ringleb wird neuer Vorsitzender – Kramer gegen Guttmann
HEPPENHEIM. Karl Heinz Ringleb (FWHPINI) ist neuer Vorsitzender des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses. Johannes Schäfer (CDU) bleibt erster Stellvertreter. Benjamin Kramer (FDP) wurde im dritten Wahlversuch zweiter Stellvertreter gegen Sonja Guttmann (SPD).
Das gesamte Prozedere mit geheimer Wahl per Stimmzettel und einer Wahlwiederholung wegen möglichen Verstößen gegen den Grundsatz einer geheimen Wahl dauerte dann eine knappe Stunde.
Nötig geworden war die Wahl eines neuen Ausschussvorsitzenden durch den Rücktritt des bisherigen Vorsitzenden Jean Bernd Neumann (SPD). Dieser hatte kürzlich den SPD-Fraktionsvorsitz von Gabriele Kurz-Ensinger übernommen. Im Ausschuss erklärte Neumann dazu, er sei „beruflich und privat stark eingespannt“. Die Doppelbelastung beider Ämter könne er nicht leisten. Als Fraktionsvorsitzender wolle er zudem die Meinung der SPD pointiert vertreten. In der Vergangenheit sei es auf Kritik gestoßen, wenn er den Ausschussvorsitz niedergelegt habe, um selbst Stellung zu nehmen.
Jürgen Semmler (CDU) legte dar, dass es in der Vergangenheit Fraktionsvorsitzende gegeben habe, die auch Ausschussvorsitzende waren. Möglicherweise habe Neumann vor der Kollegin Ulrike Janßen (LIZ.Linke) kapituliert, die mehrfach versucht habe, ihn des Amtes entheben zu lassen. Dies wies Neumann zurück.  
Janßen beantragte, keinen neuen Vorsitzenden zu wählen. Bis zur nächsten Kommunalwahl komme man mit den beiden Stellvertretern aus. Dies sei eine unnötige Postenschieberei. Dieser Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.
Relativ rasch ging die Wahl eines neuen Vorsitzenden über die Bühne. Jürgen Semmler (CDU) schlug Karl Heinz Ringleb (FWHPINI) vor. Ein Gegenkandidat wurde nicht benannt. In geheimer Wahl erhielt Ringleb zehn Ja- und eine Nein-Stimme. „Die Wahl zeigt, dass ein bisschen Vertrauen noch in mich gesetzt wird“, bedankte sich Ringleb.
Johannes Schäfer (CDU) bleibt erster stellvertretender Vorsitzender. Da Ringleb zuvor zweiter stellvertretender Vorsitzender war, musste diese Position ebenfalls neu besetzt werden. Semmler schlug dafür Benjamin Kramer (FDP/CDU-Hospitant). Neumann forderte, nicht alle Positionen an die Koalition zu vergeben und nominierte Sonja Guttmann (SPD) als Gegenkandidatin.
Im ersten Wahlgang erhielt Kramer fünf und Guttmann vier Stimmen, bei einer Nein- und einer ungültigen Stimme. Dann intervenierte Janßen, weil, so Janßen sinngemäß, nicht auszuschließen sei, dass gegen den Grundsatz der geheimen Wahl verstoßen worden sei. Zeitweise seien mehrere Ausschussmitglieder in der improvisierten Wahlkabine, der Teeküche, gewesen.
Koalitionsmehrheit wackelt kurzfristig
Bei der Wiederholung wurde dann strikt darauf geachtet, dass immer nur ein Ausschussmitglied in der Küche war. Nun lautete das Ergebnis plötzlich jeweils fünf Stimmen für Kramer und Guttmann bei einer Nein-Stimme. Mutmaßlich hatte dabei ein Mitglied der Koalition für Guttmann gestimmt.
Nach längerer Diskussion über demokratische Gepflogenheiten und das weitere Vorgehen wurde schließlich öffentlich abgestimmt. Nun stand die Koalitionsmehrheit wieder und das Endergebnis lautete sechs Stimmen der Koalition für Kramer, vier Stimmen von SPD und GLH für Guttmann und eine Nein-Stimme der LIZ.Linke.
Karl Heinz Ringleb Foto Köppner
                                                                                                   

Zahlen Der Bauausschuss hat folgende elf Mitglieder: 4 CDU, 3 SPD, 1 FWHPINI, 1 GLH, 1 fraktionsloser CDU-Hospitant, 1 LIZ.Linke.

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Starkenburger Echo
27. November 2014

jr

Nordstadt II rückt näher

STADTENTWICKLUNG Bauausschuss billigt Bebauungsplanentwurf – SPD und Grüne wollen Mehrfamilienhäuser

Strukturreiche Landschaft: Das künftige Baugebiet Nordstadt II in Heppenheim zeichnet sich derzeit noch durch Äcker, Streuobstwiesen und einige kleinere Gärten aus – und soll auch nach der Bebauung so wie die bestehende Nordstadt I „gut durchgrünt“ sein.  Foto: Jürgen Reinhardt.
HEPPENHEIM. Mit den Stimmen der Koalition aus CDU, FWHPINI und FDP hat der Bauausschuss am Dienstagabend den Bebauungsplanentwurf für das Neubaugebiet Nordstadt II gebilligt und den Weg frei gemacht für die förmliche Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der betroffenen Behörden und Träger öffentlicher Belange. Gegen den Entwurf stimmten die Vertreter von SPD, GLH und LIZ.Linke
Im Heppenheimer Neubaugebiet Nordstadt II entsteht Wohnraum für 600 Menschen. Auf einer Fläche von acht Hektar sollen 184 Bauplätze für Doppel- und Einfamilienhäuser erschlossen, mit einem Kreisverkehr soll das Viertel an die Bundesstraße 3 angeschlossen werden. Nach dem Ergebnis der Abstimmung im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss ist davon auszugehen, dass der jetzt vorliegende Entwurf für das Neubaugebiet auch im Stadtparlament Bestand haben wird und die ersten Häuser, so wie geplant, 2016 stehen könnten.
Anregungen sind in Entwurf eingeflossen
Nach Einwänden aus dem Stadtparlament und Anregungen aus der frühzeitigen Beteiligung war ein Vorentwurf des Planungsbüros Holger Fischer (Linden) für den am Dienstag vorgelegten Antrag modifiziert worden. Diplom-Ingenieurin Elisabeth Schade erläuterte den jetzt gebilligten Entwurf, der eine Fülle von Untersuchungen, Gutachten und Plänen beinhaltet. So wurden nach Angaben der Städtebauarchitektin unter anderem ein Straßenplan erstellt, Bushaltestellen und Fußwege geplant, Stellplätze und Begrünung festgelegt, Bodengutachten und Schallgutachten eingeholt und eine Verkehrsuntersuchung gemacht.
Der aktuelle Entwurf für das 12,87 Hektar große Neubaugebiet zwischen der bestehenden Nordstadt I, Gunderslachstraße, Bahnlinie und B 3 sieht auf 7,7 Hektar Wohnbebauung vor. 2,9 Hektar sind für Verkehrsflächen vorgesehen, 1,2 Hektar für Grünflächen sowie 0,32 Hektar für Wege und einen kleinen, schlauchförmigen Park, der sich etwa in der Mitte des Neubaugebietes von Süd in Richtung Nord zieht. 184 Areale werden nach diesem Entwurf für Bauherren und für den Bau von Doppel- und Einfamilienhäusern zur Verfügung stehen. Kompaktere Bebauung könnte nach diesen Plänen lediglich im Bereich der Bahnlinie entstehen, wo ein geschlossener Reihenhausriegel zusätzlichen Schallschutz für die östlich geplante Bebauung bringen würde. Schallschutz ist auch ein Thema am Ostrand des Neubaugebietes: Hier ist entland der B 3 eine Lärmschutzwand geplant, deren Höhe mit drei Metern über Straßenniveau angegeben wird.
Zum Entwurf gehört auch ein Umweltbericht, den Jörg Weise für das Planungsbüro im Ausschuss erläuterte. Weise sprach von einer „strukturreichen Landschaft“, die jetzt noch vorzufinden ist. Ausgleichsmaßnahmen entlang der Gunderslachstraße und in einem etwas nördlich dieser Straße gelegenen Areal sollen den Verlust durch die Bebauung – so gehen 4700 Quadratmeter Streuobstwiesen verloren, ein Teil der existierenden Bäume muss gefällt werden – kompensieren. Außerdem ist für das Neubaugebiet eine „gute Durchgrünung“ geplant, und eine Reihe von derzeit existierenden Bäumen wird in den Bebauungsplan aufgenommen.

Plan Nordstadt II 27.11.2014
Bebauungsplanentwurf: Heppenheims Nordstadt II nach den Vorstellungen der Planer. Angefahren wird das Neubaugebiet über Blüten- und Rebenstraße und über die Gunderslachstraße. Rechts ist der Kreisverkehr auf der B 3 zu sehen. Die grüne Fläche in der Mitte kennzeichnet einen kleinen Park, der grüne Streifen oben rechts steht für eine Ausgleichsfläche. Links ist der bereits existierende Radweg nach Bensheim zu sehen, der auch nach der Bebauung Bestand haben wird.  Foto: Stadt Heppenheim/Planungsbüro Holger Fischer
In der anschließenden Diskussion wurde noch einmal deutlich, dass die Vorstellungen zur Gestaltung des Neubaugebietes durchaus unterschiedlich sind. Während die Koalition und Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) den Standpunkt vertraten, dass es einen großen Bedarf für die Einzel- und Doppelhäuser gebe, die hier entstehen sollen, plädierten SPD und Grüne für eine bessere Durchmischung der Neubaugebiete und für größere Wohneinheiten mit leichter finanzierbaren Wohnungen.
Burelbach gab im Ausschuss zu, dass es insgesamt einen großen Bedarf an Wohnraum in Heppenheim gebe – und dies in allen Bereichen. Während in jüngerer Zeit aber viele Reihenhäuser oder, wie an der Tiergartenstraße, mehrgeschossige Wohnbauten entstanden seien oder im Entstehen begriffen, fehlten Möglichkeiten für Bauherren, die sich ein alleinstehendes Haus wünschten. Unterstützung erhielt Burelbach von CDU-Fraktionschef Jürgen Semmler, der betonte, dass es politischer Wille der Koalition sei, genau diesen Wunsch nach dem „Häuschen mit Garten“ zu erfüllen.
Burelbach wie Semmler wiesen auch den Vorwurf zurück, hier würden „Bauplätze für Gutbetuchte“ (Christina Graubner-Reinhardt, Grüne Liste) geschaffen, und man trage mit einer solchen Politik zur „Ghetto-Bildung bei“, weil die Bautätigkeit der jüngsten Zeit vor allem einem „eher abgehobenen“ Kreis zugute käme (Sonja Guttmann, SPD).
Fläche entspricht 24 Fußballplätzen
Jean Bernd Neumann (SPD) forderte eine „gute Durchmischung“ wie in der Nordstadt I, die sich auch durch eine ganze Reihe von mehrgeschossigen Miethäusern auszeichne. Dass in der Nordstadt II, deren Planungsfläche 24 Fußballplätzen entspreche, ausschließlich Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen sollten, sei „so nicht in Ordnung!“ Sein Antrag, „Geschosswohnungsbau in nennenswertem Umfang“ einzuplanen, fand keine Mehrheit. Ebenso wenig wie vier Anträge von Ulrike Janßen (LIZ.Linke), die statt der Lärmschutzwand einen Lärmschutzwall, eine Aufweitung von Gunderslachstraße und Bahnunterführung, die Anbindung des Staatsweingutes an den geplanten Verkehrskreisel und die Übernahme der Kosten für Wall, Aufweitung und Kreisel durch die künftigen Eigentümer der Baugrundstücke wollte.

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Starkenburger Echo
27. November 2014

jr

Es bleibt beim Zaun

HALLE ERBACH  Behinderten-Zugang zum Mehrzweckraum führt durch Kraftsportraum
ERBACH. Am „luft- und lichtdurchlässigen“ Zaun für den Kraftsportraum in der Mehrzweckhalle Erbach führt wohl kein Weg vorbei – auch wenn nicht alle, die hier trainieren, mit dem Projekt der Verwaltung einverstanden sind.
Wie berichtet soll in der Halle Erbach ein behindertengerechter Zugang zum Mehrzweckraum im Kellergeschoss des Gebäudes geschaffen werden. Grund ist zum einen, dass Besucher dieses Raumes und eines Nachbarraumes, der von der Trachtengruppe genutzt wird, bislang nur über eine steile Stahltreppe hierher gelangen können. Zum anderen gibt es Forderungen des Brandschutzes, die erfüllt werden müssen. Zunächst, so der ehrenamtliche Dezernent und Stadtrat Hubert Vettel (FDP), habe man diesen Zugang mit einer einfachen Markierung auf dem Boden herstellen wollen – dieser Vorschlag sei jedoch vom Turnverein Heppenheim, dessen Sportler hier trainieren, aus Gründen der Haftung abgelehnt worden.
Stattdessen habe man sich auf eine andere Lösung geeinigt: Ein etwa 1,20 bis 1,40 Meter hoher, licht- und luftdurchlässiger Zaun wird einen schmalen Streifen des Kraftsportraums abtrennen – insgesamt fallen laut Vettel so 25 von 335 Quadratmetern weg. Zumutbar, findet Vettel, der darauf hinweist, dass der TVH die immer noch verbleibenden 310 Quadratmeter zum Freundschaftspreis von 50 Euro pro Jahr zur Verfügung hat. Für die Stadt wäre jede andere der ins Gespräch gebrachten alternativen Lösungen nach Angaben Vettels dagegen zu teuer: Sowohl der Umbau des jetzigen Zugangs als auch ein Fahrstuhl, mit dem Rollstuhlfahrer die Nutzung der Räumlichkeiten erleichtert werden könnte.
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) sprach von einer „unnötigen Diskussion“, die in diesem Zusammenhang geführt werde. Seit mehr als zehn Jahren werde nach einer Lösung des Problems gesucht, und jetzt sei es Zeit, dieses Problem zu lösen. Ein Aufzug komme schon deshalb nicht in Betracht, weil er im Brandfall streiken und damit zu einer Falle werden könnte. „Alle vernünftigen Leute“ hätten der Kompromisslösung zugestimmt, und wer nicht ertragen könne, „dass Leute beim Sportmachen zuschauen, der muss seinem Sport woanders nachgehen.“
Ein Antrag von LIZ.Linke für eine Ortsbesichtigung in Erbach, wurde im Bauausschuss abgelehnt.

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Unsere Pressemitteilung vom
26. November 2014
An Redaktion übersendet und von Jürgen Reinhardt (GLH) auf wenige Worte gekürzt.
Starkenburger Echo
 29. November 2014

jr

Starkenburger Echo
 26. November 2014

Bericht Greif
Zur Berichterstattung im Starkenburger Echo am 26.11.2014

"Greif beschuldigt Altbürgermeister Herbert".

Entgegen den Darstellungen des Starkenburger Echos hat die Fraktion LIZ.LINKE in der letzten Stadtverordnetenversammlung gegen den Jahresabschluß 2009 gestimmt und aufgrund des eingeschränkten Testates dem damaligen Magistrat keine Entlastung erteilt. Herr Greif, der als Teil der Koalition die schleppende Bearbeitung über 3 Jahre und kostenintensiven externen Berater mitverantwortet, stellt sich nun als großer Aufklärer dar. Dies obwohl auch seine Fraktion in der letzten Wahlperiode keine Einwände gegen das Verfahren hatte. Schon damals hätte die CDU-FDP-FWHPINI-Mehrheit ihre Kontrollfunktion sachgerecht ausüben können, anstatt die Verwaltungsvorlagen willfährig abzunicken, wie sie das auch in dieser Wahlperiode wieder tun. Falls Herr Greif zum Ende seines Denkens gekommen einen Akteneinsichtsausschuß verlangt, können wir diesen nur begrüßen, um dann auch die Rolle der FWHPINI zu beleuchten, die ja Herrn Herbert damals als Ersten Stadtrat ins Amt hob. Angesichts des bisherigen Desinteresses der Koalitionsmitglieder am Aktenstudium gehen wir bei der Ankündigung von Herrn Greif jedoch von beginnendem Wahlkampfgetöse aus, andernfalls läge das Verlangen auf Akteneinsicht schriftlich auf dem Tisch.

29.11.2014 Starkenburger Echo

LIZ.LINKE stimmt mit Nein

HEPPENHEIM. "Bei Enthaltung von CDU und FWHPINI hat das Stadtparlament in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich den Jahresabschluß 2009 der Kreisstadt zugestimmt" - heißt es in unserem Artikel "Greif beschuldigt Altbürgermeister Herbert" vom Mittwoch (26.). Die Fraktion LIZ.LINKE hat jetzt darauf hingewiesen, dass sie als Einzige mit Nein gestimmt hat.
 
26.11.2014 Starkenburger Echo
Greif beschuldigt Altbürgermeister Herbert
POLITIK Die Eröffnungsbilanz 2009 enthält 720 000 Euro nicht eintreibbare Forderungen
HEPPENHEIM. Bei Enthaltung von CDU und FWHPINI hat das Stadtparlament in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich dem Jahresabschluss 2009 der Kreisstadt zugestimmt. Es war der erste Geschäftsbericht, der nicht mehr unter den Bedingungen der Kameralistik, sondern unter denen der Doppik bilanziert wurde.
Martin Greif Foto: Köppner
Es war das erste Mal, dass bei einer Jahresbilanz der Stadt Heppenheim die Doppik anstelle der Kameralistik zur Anwendung kam, und es war ein schwieriger Übergang – nicht nur mit Blick auf die neuen Computerprogramme, die von den Mitarbeitern der Kämmerei beherrscht werden mussten. Aus Sicht von Martin Greif, Fraktionsvorsitzender von FWHPINI und damit Koalitionspartner der CDU, lag es aber nicht an diesen Problemen und auch nicht an der Verwaltung, dass der Jahresabschluss 2009 erst jetzt und mit deutlich höheren Kosten vorgelegt werden konnte. Greif sieht die Schuld vielmehr bei Altbürgermeister Gerhard Herbert (SPD). Der, so Greif, habe verhindert, dass ein Betrag von 720 000 Euro, von dem klar war, dass er nicht mehr in die Stadtkasse fließen werde (hierbei sei es um Forderungen gegangen, die nicht mehr einzutreiben waren), weiter im Haushalt 2008 enthalten war. Damit, so Greif, habe Herbert die Stadt „künstlich reich gerechnet“ für die Eröffnungsbilanz 2009, den Start in die Doppik.
Zwar habe das Regierungspräsidium zu diesem Zeitpunkt „Gnade walten“ lassen, bei der Schlussbilanz 2009 hätten andere Prüfer die Angelegenheit jedoch weniger locker gesehen und darauf bestanden, dass der Betrag ausgebucht wird. Die Folge: Ein eingeschränktes okay der Prüfer. Wörtlich heißt es: „Für den Bereich der Forderungen wird das Testat eingeschränkt, da eine Bewertung der offenen Posten mangels Fälligkeitsdatum über alle offenen Posten nicht vorgenommen werden konnte. Erschwerend musste festgestellt werden, dass Datensätze gelöscht wurden.“
Möglicherweise nächster Akteneinsichtsausschuss
Auch wenn der Jahresabschluss laut Revisionsamt „mit dieser Einschränkung“ den „gesetzlichen Vorschriften“ entspricht, will Greif das Verhalten des Altbürgermeisters nicht einfach hinnehmen. Denn erst unter Herberts Nachfolger Rainer Burelbach (CDU) seien die Probleme deutlich geworden. Und auch die extrem lange und teure Prüfungszeit – laut Greif 70,75 Tage statt der sonst üblichen etwa 30 Tage, bei einem Tagessatz von 600 Euro für die Prüfungsgebühr – kreidet Greif Herbert an. Dass bei den jetzt noch anstehenden Prüfungen der Jahresbilanzen von 2010, 2011 und 2012 ähnliche Probleme auftauchen könnten wie für 2009, lässt Greif über ein immer wieder gern verwendetes Instrument der Parlamentarier nachdenken: Einen Akteneinsichtsausschuss.

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Starkenburger Echo
18. November 2014

BRIEFE AN DIE REDAKTION
                                                                                                                        
BEHINDERTENBEAUFTRAGTER Probleme gelöst
Der Seniorenbeirat der letzten Legislaturperiode kann dem Behindertenbeauftragten der Stadt, Helmut Bechtel, für sein Mitwirtken nur danken. Mit Herrn Bechtel wurden viele Dinge gemeinsam angegangen und gelöst. Auch mit dem neuen Seniorenbeirat ist die Zusammenarbeit positiv. Vor allem verdient der Einsatz des Herrn Bechtel für einzelne Menschen hohe Anerkennung. Wir verstehen Kritik der Fraktion LIZ/LINKE nicht. Der Abwahlantrag gegen Herrn Bechtel ist weder konstruktiv noch gerechtfertigt. Schade, es könnte eine gute Opposition sein. Aber nein, man stempelt sich selber zum Querulanten ab.
Hans Joachim Krüger Mitglied des Seniorenbeirates Mozartstraße 70H, Heppenheim

Anmerkung: Hans-Joachim Krüger, SPD-Stadtrat von 2001-2006, SPD-Stadtverordneter und SPD-Fraktionsvorsitzender 2006-2007, SPD-Ortsvereinsvorsitzender 2007-2008, seit 2008 im Seniorenbeirat, ist uns wohl immer noch gram, daß wir einen Auflösungsantrag des Seniorenbeirates wegen dessen Untätigkeit gestellt hatten. Die zwischenzeitlichen Aktivitäten vom inzwischen aus dem Seniorenbeirat geschiedenen Herrn Bergweiler (CDU) sind unter SPD-Vorsitz mit Ex-Stadtverordneten Schnabel wieder eingeschlafen. So wird der Seniorenbeirat weiter parteipolitisch mißbraucht, anstatt die Interessen sachgerecht zu vertreten. Zu der unter Mitwirkung des Behindertebeauftragten und SPD-Stadtrat Bechtel mißlungenen Fußgängerunterführung der B460 war und ist vom Seniorenbeirat nichts zu hören.

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Starkenburger Echo
11. November 2014

jr

Stadtbus: Keine neuen Erkenntnisse

STADTPARLAMENT  Bauausschuss beendet nach einem halben Jahr Akteneinsicht
HEPPENHEIM.  Der seit Mai tagende Akteneinsichtsausschuss zum Thema Stadtbus hat seine Arbeit beendet.
„Keine neuen Erkenntnisse“ hat der Akteneinsichtsausschuss gebracht, der sich auf Antrag der Fraktion LIZ.Linke seit Mai diesen Jahres um das Thema Heppenheimer Stadtbus bemüht hat. Hintergrund waren die hohen Kosten von rund 200 000 Euro pro Jahr, die die innerstädtische Linie bei schwacher Auslastung verursacht. LIZ.Linke hatte sich von dem Blick in die Akten erhofft, Aufschluss beispielsweise über Kündigungsfristen- und bedingungen sowie über Umfang und Möglichkeiten von Leistungsreduzierungen zu erhalten.
Jean-Bernd Neumann (SPD), der den mit der Aufgabe betrauten Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss leitet, informierte das Stadtparlament in der jüngsten Sitzung am Montag vergangener Woche darüber, dass die Prüfung, für die die Ausschussmitglieder fünfmal zusammengekommen waren, nach Sichtung der „zutreffend und vollständig“ (Neumann) zur Verfügung gestellten Unterlagen nichts Neues erbracht habe. Der Ausschuss habe deshalb seine Tätigkeit eingestellt.
Widerspruch kam von den Antragstellern. LIZ.Linke-Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen warf der Ausschussmehrheit sinngemäß vor, eigene Versäumnisse decken zu wollen. Außerdem kritisierte sie, dass ein halbes Jahr vergangen war, bis die Akten von der Verwaltung zur Verfügung gestellt worden waren und dass der Ausschuss ein weiteres halbes Jahr benötigt hatte, bis er zum abschließenden Ergebnis gelangt ist.
CDU-Fraktionschef Jürgen Semmler verteidigte das Vorgehen der Parlamentarier – und die Zuarbeit der Verwaltung. Alle Fragen seien zur Zufriedenheit der Parlamentarier geklärt, die Zeit aber notwendig gewesen, um zum Ziel zu gelangen.

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Starkenburger Echo
 6. November 2014

jr

Lücke in Nordstadt I wird geschlossen

PARLAMENT  Grundstück am Eingang darf bebaut werden – „Kritik berücksichtigt“
HEPPENHEIM. Ein etwa 0,65 Hektar großes Areal am Eingang zu Heppenheims Nordstadt und in Nachbarschaft zum Christophorus-Kindergarten kann bebaut werden. Das Stadtparlament hat am Montagabend einer entsprechenden Bebauungsplanänderung zugestimmt. Bislang war die westlich der Rebenstraße gelegene Fläche für den Bau einer laut Kreis nicht mehr benötigten Schule vorgesehen, außerdem gibt es hier einen Bolzplatz. Beides war im ursprünglichen Bebauungsplan enthalten.
Mit dem Satzungsbeschluss, dem nur die Fraktion LIZ.Linke nicht zustimmte, besteht nun die Möglichkeit, eine Wohnsiedlung zu errichten. Bedenken aus der Nachbarschaft, was die Gestaltung der künftigen Bebauung angeht (sowohl an der Höhe der geplanten Bebauung als auch am Abstand zu den Nachbarhäusern war Kritik laut geworden), seien „angemessen berücksichtigt“ und der Entwurf „gemäß der Abwägungsentscheidung“ angepasst worden. Dass auch der Bolzplatz bebaut wird, wird damit begründet, dass „dieser am Standort aus Gründen des Immissionsschutzes kritisch zu beurteilen“ sei.

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Starkenburger Echo
 6. November 2014

jr

Aldi darf erweitern

PARLAMENT Stadtverordnete stimmen mehrheitlich für Änderung des Bebauungsplans
Der Discounter Aldi kann seine Filiale an der Weiherhausstraße in Heppenheim wie gewünscht von derzeit 904 auf 1139 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitern.
HEPPENHEIM. Das Stadtparlament hat in seiner Sitzung am Montagabend der entsprechenden Bebauungsplanänderung im beschleunigten Verfahren zugestimmt. Gegen den Antrag war die Fraktion LIZ.Linke, die verschärfte Konkurrenz für die Geschäfte der Innenstadt befürchtet. Notwendig wurde die Bebauungsplanänderung, weil für einen Markt in der geplanten Größe ein Sondergebiet ausgewiesen sein muss. Festgesetzt ist hier bislang aber ein Gewerbe- und Mischgebiet. Aus Sicht der Stadt ist der bestehende Markt jedoch „für die örtliche Nahversorgung im nördlichen Stadtbereich von zentraler Bedeutung“. Der Markt solle daher „gesichert, aber auch so entwickelt werden können, dass er weiterhin seinen Versorgungsaufgaben für die Bevölkerung im nördlichen Stadtbereich der Kernstadt ausreichend gerecht wird. Die Planungen des Marktbetreibers decken sich daher auch mit den gemeindlichen Zielsetzungen.“
Die Auswirkungen auf den bestehenden Einzelhandel werden im Rathaus – im Gegensatz zur Auffassung von LIZ.Linke – als gering erachtet. Die Umverteilungsquoten lägen laut Gutachten unter drei Prozent, die geplante Erweiterung werde deshalb „weder die Funktionsfähigkeit der Zentralen Orte in ihrer regionalen Aufgabenstellung noch eine geordnete städtebauliche Entwicklung und innerörtliche Versorgung nennenswert beeinträchtigen.“

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Starkenburger Echo
 5. November 2014

jr

Heppenheim will Nazi-Greuel aufarbeiten

HISTORIE  Stadtparlament lässt Geschichte der Arbeitslager untersuchen
HEPPENHEIM. Im Stadtparlament wurde nach Einwänden von Ulrike Janßen (LIZ.Linke) trotz Einstimmigkeit im Hauptausschuss noch einmal kurz diskutiert, aber dann stand der von allen Fraktionen getragene Antrag: „Der Magistrat wird beauftragt, nach geeigneten Personen und Institutionen zu suchen, die aufgrund ihres historischen Fachwissens qualifiziert sind, die Geschichte der ehemaligen Arbeits-, Zwangsarbeiter-, Konzentrations- und Nebenlager im Nationalsozialismus in Heppenheim aufzuarbeiten und diese der Stadtverordnetenversammlung vorzustellen“ – und dies bis zur Sommerpause der Stadtverordneten, wie als Ergebnis der Diskussion ergänzt wurde. Initiiert wurde der Antrag von LIZ.Linke, die ihn Anfang September eingereicht hatte mit der Begründung, dass Heppenheim bei der Aufarbeitung der Gräueltaten des Naziregimes und deren Folgen anderen Kommunen hinterher hinke.

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Unsere Pressemitteilung vom
30. Oktober 2014
An Redaktion übersendet, wurde jedoch nicht veröffentlicht.

Starkenburger Echo
 30. Oktober 2014

Bericht Bechtel

Zur Berichterstattung im Starkenburger Echo am 30.10.2014 „Unzählige Anträge und Stellungnahmen“

Es dient den behinderten Menschen in Heppenheim nicht, wenn „unzählige Anträge und Stellungnahmen“ bei SPD-Magistratsmitglied und Behindertenbeauftragten Herrn Bechtel einzusehen sind, wenn diese weder Stadtverordneten noch anderen Stadträten vorliegen. Es ist Sache vom nicht mit Entscheidungskompetenz ausgestatteten Behindertenbeauftragten die Belange der von ihm vertretenen Personen offensiv und in der Öffentlichkeit wahrzunehmen und sich nicht in heimlichen von der Verwaltung die Umsetzungsmöglichkeiten vorschreiben zu lassen. Behindertenbauftragter Bechtel hat es durch vorzeitiges Verlassen der BUS-Sitzung vermieden sich zu erklären. In der Stadtverordnetenversammlung zog er es vor, als Magistratsmitglied und Stadtrat eine persönliche Erklärung ohne Aussprachemöglichkeit abzugeben. Seine Genossen sorgten für die Absetzung des Tagesordnungspunktes in SKS, HFW und Stadtverordnetenversammlung. Statt die Kritik offen zu diskutieren, zieht es der langjährige SPD-Pressesprecher vor, dies in der Zeitung auszutragen. Hier schreibt er sich Projekte gut, die auf langjährige Forderungen von Vereinen und Ortsbeiräten zurückgehen, oder, wie beim Kreisel Gießener Straße/Bürgermeister-Metzendorf-Straße, gesetzlichen Vorgaben entsprechend auszuführen waren. Seine selbst gerühmte Maßnahme der Von-Erthal-Straße ist hilflos und entspricht keinen gesetzlichen Anforderungen. Wenn er behauptet, daß er ausschließlich der Stadtverwaltung zuzuarbeiten hat, ignoriert er den Stadtverordnetenbeschluß und das vom Magistrat für ihn beschlossene Aufgabenprofil, das unter vielen anderen Punkten ausführt: „Abgabe von Stellungnahmen und Empfehlungen gegenüber der Stadtverordnetenversammlung“. Ulrike Janßen (LIZ.LINKE Fraktion) fordert Behindertenbeauftragten Bechtel nochmals auf, Lösungen für seine Fehlentscheidungen zur Fußgänger-Unterführung der Lorscher Straße (B460) und Brücke Kalterer Straße kurzfristig herbeizuführen. Hat er keine Lösung, sollte er zurücktreten, um einem Behindertenbeauftragten Platz zu machen, der sich sachgerecht, zeitnah und angemessen engagiert. Es gibt unendlich viel in Heppenheim zu tun, auch bei Kleinigkeiten, über die man im wahrsten Sinne des Wortes tagtäglich stolpert, anstatt eine Pressekampagne gegen die engagierten Stadtverordneten der Fraktion LIZ.LINKE zu führen.

30.10.2014 Starkenburger Echo
„Unzählige Anträge und Stellungnahmen“
Politik – Behindertenbeauftragter Helmut Bechtel weist Vorwurf von LIZ.Linke zurück
HEPPENHEIM. Heppenheims Behindertenbeauftragter Helmut Bechtel weist in einer Erklärung den Vorwurf der Fraktion LIZ.Linke zurück, in dieser Legislaturperiode untätig gewesen zu sein.
In einer Stellungnahme hatte die Fraktion LIZ.Linke am vergangenen Samstag noch einmal Heppenheims Behindertenbeauftragten und SPD-Stadtrat Helmut Bechtel angegriffen und behauptet, dieser habe in dieser Wahlperiode keinen einzigen Antrag und keine einzige Stellungnahme zu den zahlreichen Baumaßnahmen und Bauleitplanungen gegenüber der Stadtverordnetenversammlung abgegeben. In der zurückliegenden Stadtverordnetenversammlung war LIZ.Linke mit dem Versuch gescheitert, Bechtel aus seinem Amt zu entfernen. Bechtel wies nun in einer Erklärung darauf hin, dass er „in den zurückliegenden neun Jahren unzählige Anträge und Stellungnahmen geschrieben“ habe, die man auch einsehen könne. Beispiele seien der Fahrstuhl zum Kurfürstensaal, ein behindertenfreundlicher Zugang zum Dorfgemeinschaftshaus Mittershausen, ein Fahrstuhl für das Dorfgemeinschaftshaus Wald-Erlenbach, ein behindertengerechter Zugang zum Multifunktionsraum der Sporthalle Erbach, aber auch behindertengerechte Zugänge in der Von-Erthal-Straße, ein behindertengerechter Fußgängerüberweg am Kreisel Gießener Straße/ Bürgermeister-Metzendorf-Straße, die Akustikausstattung für Blinde an der Kreuzung Tiergartenstraße/Viernheimer Straße.
Dies, so Bechtel zu den Anwürfen von LIZ.Linke, seien „nur einige Baumaßnahmen, denen Anträge von mir vorausgegangen sind. Dazu kommen viele Stellungnahmen, die ich auf Wunsch der Verwaltung zu verschiedenen Maßnahmen schreibe.“

Die Anträge, so Bechtel abschließend, gingen immer an den Magistrat, der dann entsprechende Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung machen lasse, sollte dies notwendig werden: „Es ist nicht meine Aufgabe an die Stadtverordnetenversammlung Anträge zu stellen. Mehr möchte ich nicht zu diesem leidigen Thema sagen.“


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Starkenburger Echo
 23. Oktober 2014

cris

Strom aus städtischen Steckdosen?

UMWELT  Ein Elektroauto-Fahrer findet, Heppenheim sollte sein Klimakonzept ernstnehmen und Ladestationen aufstellen

Platz für eine Elektroladesäule gebe es an dieser Stelle der Neckarsteinacher Straße in Heppenheim, findet Marcus Bickel.  Foto: Christian Knatz

„Elektromobilität“ ist geradezu ein Zauberwort in der Debatte um die Energiewende – und Teil des Klimaschutzkonzepts für Heppenheim. Höchste Zeit, dass die Stadt etwas dafür tut, meint Marcus Bickel.
HEPPENHEIM. Der 31 Jahre alte IT-Fachmann fährt ein Elektroauto, genauer: einen Renault Twizy, und er wohnt in Heppenheim, genauer: in der Neckarsteinacher Straße südlich des Stadions. Beides passt derzeit nicht gut zusammen, wie Bickel erklärt. 35 Kilometer lang ist sein täglicher Weg zum Arbeitsplatz in Mannheim für den E-mobilen Pendler. „Das reicht gerade so hin und zurück“, sagt der Mann, der seit mehr als zehn Jahren in Heppenheim lebt. Dann müsse der Akku aufgeladen werden.
Kein Problem in Mannheim, wo ihm sein Arbeitgeber, der Energieanbieter MVV, eine Elektroautoladesäule kostenlos zur Verfügung stelle. In Heppenheim werde nichts dergleichen geboten; nur Bauhaus und Auto Goss haben nach Bickels Angaben Ladesäulen, deren Nutzung aber in der Regel an die Geschäftszeiten gekoppelt ist.
Zwar sei es ihm wie anderen unbenommen, das Elektroauto an einer ganz normalen Steckdose aufzuladen, doch Marcus Bickel führt zwei Gründe dafür an, dass eine öffentliche Einrichtung besser sei. Zum einen hätten die Menschen etwa im benachbarten Hochhausviertel eben nicht die Möglichkeit, ans eigene Netz zu gehen. „Die können ja nicht ins Treppenhaus fahren.“ Ein von ihm vorgeschlagener Standort für eine Ladesäule an der Neckarsteinacher Straße schräg gegenüber von seinem Haus und mit vielen öffentlichen Parkplätzen rundum könne passgenau Abhilfe schaffen.
Klar gehe es ihm auch um ein persönliches Anliegen, sagt Bickel. Aber ein Angebot an geeigneter Stelle in diesem wie in anderen Stadtteilen könne womöglich Menschen zum Kauf eines Elektroautos ermutigen, das schon ab 9000 Euro zu haben ist.
Eine Kiste für weniger als 500 Euro
Zum anderen koste eine Ladestation auch nicht die Welt. In der Neckarsteinacher Straße muss nach Angaben des E-Mobilisten nur eine Säule neben den vorhandenen Stromkasten gestellt werden. Ideal sei eine sogenannte Drehstromkiste, die deutlich weniger als 500 Euro koste.
Der Vorteil: Neben einem normalen einphasigen Anschluss, wie ihn der Twizy braucht, könne ein haushaltsüblicher Drehstromanschluss geboten werden, bei dem durch drei dickere Leitungen wesentlich mehr Strom fließt, was die Ladezeit verkürzt.
Einzig die Wartung des Kastens koste etwas Geld, während die Stromkosten für die Stadt selbst bei Dauerbetrieb zu vernachlässigen seien. Der Zugang könne ja wie andernorts gegen einen geringen Obolus über Schlüssel oder Karten geregelt werden. Bickel selbst hat Ladestations-Karten der MVV und des Bensheimer Energieversorgers GGEW; letzterer betreibt E-Tankstellen unter anderem in Bensheim und Lorsch.
Marcus Bickel findet, nun sei Heppenheim am Zug. Ein entsprechender Antrag der Fraktion LIZ.Linke freilich ist im Februar 2013 mit großer Mehrheit vom Hauptausschuss abgelehnt worden. Dabei ist Elektromobilität Teil des Klimaschutzkonzepts der Stadt, das nur wenige Wochen nach der Ablehnung der Elektrotankstelle vorgestellt wurde.
Zu den 20 Maßnahmen, die damals von einer Arbeitsgruppe um den Umweltexperten Franz Schreier vorgeschlagen wurden, gehört solch ein Angebot zwar nicht. Unter der kryptischen Kapitelüberschrift „Systemischer Denkansatz“ wird aber sogar als „kurzfristig“ Folgendes vorgeschlagen: „Elektro-Fahrzeug-Ladestationen im Stadtgebiet einrichten“. Nachzulesen ist das auf der Homepage der Stadt unter www.heppenheim.de.
Nur recht und billig, dass die Stadt etwas tut, findet Bickel. Das Letzte, was er von ihr zu diesem Thema hörte, war ein Nein aus dem Ordnungsamt. Von diesem wollte er eine Sondergenehmigung haben, über die Brücke südlich der Saulache bis zur L 3398 und weiter nach Mannheim zu fahren. Anders nämlich komme er wegen des Abrisses der Autobahnbrücke zwischen Heppenheim und Hüttenfeld kaum noch zur Arbeit und zurück.

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Starkenburger Echo
 25. Oktober 2014

(Unsere Pressemitteilung vom 23. Oktober 2014 gekürzt)
Starkenburger Echo
 23. Oktober 2014

Leserbrief R.Metz

„Keinen Antrag zu Baumaßnahmen“

POLITIK  LIZ.Linke bekräftigt Kritik am Behindertenbeauftragten
Die Fraktion LIZ.Linke nimmt einen Leserbrief zur Unterführung Lorscher Straße zum Anlass sich erneut kritisch über den Behindertenbeauftragten Helmut Bechtel (SPD) zu äußern.
HEPPENHEIM. Ein Antrag der LIZ.Linke, Bechtel von der Aufgabe des Behindertenbeauftragten zu entbinden, war erst kürzlich in der Stadtverordnetenversammlung mit großer Mehrheit von der Tagesordnung genommen worden (das ECHO berichtete ausführlich), weil nur der Magistrat über Berufung oder Absetzung eines Behindertenbeauftragten entscheiden könne. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) stellte jedoch klar, dass davon nicht die Rede sei. Er sprach von einer hervorragenden Zusammenarbeit mit Bechtel. Die LIZ.Linke hat unterdessen ihre Vorwürfe gegen Bechtel bekräftigt: Der SPD-Stadtrat und verantwortliche Behindertenbeauftragter Helmut Bechtel habe in dieser Wahlperiode keinen einzigen Antrag und keine einzige Stellungnahme zu den zahlreichen Baumaßnahmen und Bauleitplanungen gegenüber der Stadtverordnetenversammlung abgegeben, schreibt die Fraktion LIZ.Linke.
Der neue Zebrastreifen an der Darmstädter Straße und die Ampel an der Ludwigstraße (B 3) gingen ebenso wie das Versetzen von mitten auf dem Gehweg errichteten Verkehrsschildern am Bahnhof oder Reinigen der Bahnsteig-Blindenstreifen auf Anträge der LIZ.Linke zurück.
„Diese und andere von der LIZ.Linke-Fraktion gestellten Anträge wurden notwendig, weil Behindertenbeauftragter Bechtel keine Reaktionen zeigte“, heißt es weiter.
Bechtel sei auf die LIZ, für die dies die erste Wahlperiode sei, nicht einmal in Bezug auf Belange von Behinderten zugekommen. Im Gegenteil habe er sich auf Anträge der LIZ ablehnend geäußert und die Entscheidungen der Behörden verteidigt. Wenn nun an der Unterführungsrampe Lorscher Straße (B 460) Verbotsschilder für Behinderte aufgestellt würden, „mit Entfernungsangaben ins Nichts“, trage er dafür die Verantwortung mit. Genauso dafür, dass die Brückenüberführung Kalterer Straße wegen überhoher Bordsteine nicht nutzbar sei.
Wenn er, so ehrenwert es sei, bei Anträgen fürs Versorgungsamt oder Behindertenausweisen helfe, was nicht im vom Magistrat beschlossenen Handlungskonzept aufgeführt sei, „aber die ihm übertragenen Tätigkeiten nicht angemessen wahrnehme, verfehlt er seine Aufgaben“, schreibt die LIZ.Linke.

23.10.2014 Starkenburger Echo

BRIEFE AN DIE REDAKTION
STADTVERORDNETENVERSAMMLUNG
Zumutbare Entfernung?
Zu den in der Stadtverordnetenversammlung am 16. Oktober behandelten Themen Unterführung an der B460 und Absetzung Behindertenbeauftragter erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
Zur Rechtfertigung von Bürgermeister Burelbach: Es hätte mich auch gewundert, wenn Politiker zugeben würden, sie hätten Fehler gemacht. Dir Unterführung war zwar nicht ganz behindertengerecht, aber mit dem Rollstuhl befahrbar. Nach der Sanierung ist sie für Rollstuhlfahrer nicht mehr geeignet, für bestimmte Personengruppen noch begehbar. Denn die Unterführung wurde umgebaut und nicht saniert. Für Ihren Vorschlag, die Unterführung am Bahnhof wäre in zumutbarer Entfernung, habe ich folgende Empfehlung: Wenn Sie zur Arbeit gehen, laufen Sie die Siegfriedstraße hoch, über die Schunkengasse ins Rathaus. Dieser kleine Umweg ist auch für Sie eine zumutbare Entfernung.
Zum Antrag betreffend die Absetzung des Behindertenbeauftragten Helmut Bechtel der Fraktion LIZ.LINKE: Ich kenne Herrn Bechtel als engagierten Beauftragten, der sich für Behinderte einsetzt.
Wenn Herr Bechtel für einen Vorschlag im Parlament keine Mehrheit findet, war der Vorschlag für den Papierkorb.
Reinhard Metz, Friedensstr. 1, Heppenheima
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Starkenburger Echo
 18. Oktober 2014
schu

Bericht und Kommentar von Kerstin Schumacher zu unserem Antrag (siehe Anträgesammlung) Behindertenbeauftragten Bechtel abzusetzen, der als Stadtrat (Magistrat) und Pressesprecher der SPD durch seinen Parteigenossen Gerhard Herbert (SPD) 3 Monate vor der Kommunalwahl 2006 auf Lebenszeit(?) ernannt wurde. Der Tagesordnungspunkt wurde in der Stadtverordnetenversammlung am 16.10.2014 mit 35/2/0 abgesetzt, wodurch keine Beratung und Beschlußfassung stattfand. Stadtrat Bechtel wurde durch Stadtverordnetenvorsteher Wondrejz (CDU) und Bürgermeister Burelbach (CDU) entgegen der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) ermöglicht, im "Bericht des Magistrats" als Behindertenbeauftragter eine Erklärung abzugeben.

Empörung und Unverständnis

Parlament: LIZ-Linke fordert Absetzung des Behindertenbeauftragten und blitzt ab
Den ganzen Sommer über schwelte in Heppenheim ein Konflikt um die Arbeit des Behindertenbeauftragten Helmut Bechtel (SPD). Ausgelöst wurde die Debatte durch einen Antrag von LIZ.Linke.
Helmut Bechtel ©  oh
HEPPENHEIM. In allen Ausschüssen sind sie abgeblitzt und auch in der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend ist das Thema mit großer Mehrheit von der Tagesordnung genommen worden:  Seit Wochen versucht die Fraktion LIZ.Linke ihren Antrag, Stadtrat Helmut Bechtel (SPD) von seiner Arbeit als Behindertenbeauftragter zu entbinden, zur Diskussion beziehungsweise Abstimmung zu bringen.
Eher Kosten im Blick als Menschen
In dem Antrag heißt es, Bechtel komme seinen Aufgaben "nicht in erforderlicher Qualität und Umfang nach". Ulrike Janßen (LIZ.Linke) kritisiert, Bechtel vertrete "vordringlich die Kosteneinsparungsinteressen anderer Behörden und nicht der Behinderten".
Janßen wollte die Angelegenheit im Stadtparlament behandelt wissen, während Vertreter der anderen Fraktionen diese als interne Personalie in den Magistrat geben wollen. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) als dessen Vorsitzender: „Es ist unsere Aufgabe, einen Behindertenbeauftragten zu berufen.“ Oder ihn eben abzusetzen. Doch dass davon keine Rede sein kann, bekräftigte das Stadtoberhaupt umgehend: Zwischen Bechtel und der Stadt existiere eine „hervorragende Zusammenarbeit und es gibt keinen Anlass, dies zu ändern“.
Mit ihren Äußerungen stieß Janßen am Donnerstag überwiegend auf Empörung und Unverständnis. Zustimmendes Klopfen auf den Tischen erntete hingegen Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) mit dem Hinweis: „Das fördert die ehrenamtliche Arbeit sicher nicht“.
Janßen kritisiert im Antrag zum wiederholten Male unter anderem die Unterführung der Bundesstraße 460 an der Kalterer Straße. Diese sei nicht behindertengerecht. Bürgermeister Burelbach erklärte, eine Umgestaltung sei nur mit erheblichem baulichen und finanziellen Aufwand möglich gewesen. Nicht zuletzt, weil es sich bei der Maßnahme um eine Sanierung handelte und nicht um einen Neubau. „Wir haben abgewägt und entschieden, dass die im Zuge des Hessentags 2004 sanierte Unterführung am Heppenheimer Bahnhof in zumutbarer Entfernung liegt“, so Burelbach.
Bechtel, der das Ehrenamt vor neun Jahren übernommen hatte und sich im Zuge der Diskussion selbst zu Wort meldete, war sichtlich betroffen ob der Vorwürfe. „Zurzeit läuft in Heppenheim eine Kampagne gegen mich und meine Familie. Ich finde das sehr belastend.“ Als er das Amt 2005 übernommen hat, so Bechtel, habe er nicht gewusst, was auf ihn zukommt. „Ich musste in den neun Jahren viel lernen.“
Inzwischen genieße er das Vertrauen von Betroffenen. „Aber Vertrauen“, sagte Bechtel, „muss man sich erarbeiten“. Als Behindertenbeauftragter pflegt Bechtel engen Kontakt zu den Menschen, „das ist der wichtigste Teil meiner Arbeit“. Weil dazu das Büro, dass er von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommt und dass er nur freitags benutzen kann, nicht ausreicht, empfange er Betroffene auch zu Hause. „Meine Familie toleriert, dass ich viel Zeit opfere.“
Mittlerweile weiß Bechtel, „wohin ich Menschen schicken kann und wie man bestimmte Dinge am besten anpackt“. Er habe die Vertreter der Fraktion Liz.Linke eingeladen, an einer seiner Sprechstunde teilzunehmen, um sich ein Bild von seiner Arbeit zu verschaffen. „Niemand ist gekommen."
Aus Schriftwechseln, die der Redaktion vorliegen, geht hervor, dass Bechtel sich engagiert für die Belange Behinderter einsetzt und Anfragen beantwortet – selbst wenn diese von Betroffenen kommen, die weit von Heppenheim entfernt leben. Im konkreten Fall hatte ein Mann aus Mettman um Hilfe gebeten. Er war über „Echo online“ auf Bechtel und seine Arbeit gestoßen.
In einer anderen E-Mail bedauert eine Leserin (Name der Redaktion bekannt) den Antrag der LIZ.Linke. „Das ist so eine Unverschämtheit“, heißt es darin. Und weiter: „Herr Bechtel hat nicht nur mich, sondern auch Verwandte und Freunde bei Problemen (...) unterstützt – und zwar erfolgreich“. Die Frau spricht sich wie viele andere für Bechtel aus und lobt dessen Engagement. Er sei immer erreichbar, beantworte Anfragen zeitnah. „Als es mir nicht gut ging, hat er einen Hausbesuch bei mir gemacht, damit wir hier einen Antrag für das Versorgungsamt ausfüllen können“.

K O M M E N T A R
Das große Kopfschütteln
Von Kerstin Schumacher
Die seit dem Sommer schwelende Diskussion um die Absetzung des Behindertenbeauftragten Helmut Bechtel ist hässlich. Eine Zwei-Personen-Fraktion ist mit dessen Arbeit nicht zufrieden und greift ihn mehrfach öffentlich an. Die LIZ.Linke pocht darauf, Bechtels - ihrer Ansicht nach - Untauglichkeit für den Posten ebenfalls öffentlich zu debattieren.
Ob diese Diskussion von Rechts wegen in die Ausschüsse und die Stadtverordnetenversammlung - und damit in die Öffentlichkeit - gehört, wie Ulrike Janßen (LIZ.Linke) sagt, oder doch, wie Bürgermeister Rainer Burelbach bekräftigt, Sache des nicht-öffentlich tagenden Magistrats ist, sei dahingestellt. In jedem Fall zeugt es von schlechtem Stil, eine Personaldebatte in dieser Form zu führen. Eine solche "Kampagne", wie Bechtel die Anfeindungen gegen sich selbst nennt, ist schmutzig. Sie beschädigt den Behindertenbeauftragten in verletzender Weise und damit zugleich das Ehrenamt, das er seit neun Jahren ausfüllt.
Verantwortungsvolle Mandatsträger benehmen sich anders
Schlimm ist dabei nicht, dass eine Minderheit die Arbeit eines Ehrenamtlichen nicht schätzt und an dessen Eignung für das Amt zweifelt. Unterschiedliche Ansichten gehören zur Gesellschaft, zur Lebenswirklichkeit in jeder Demokratie. Schlimm ist, dass sie das auf diese Art tut. Man mag sich fragen, woher diese Destruktivität kommt, ob die Fraktion LIZ.Linke tatsächlich im Sinne ihrer Wähler handelt, ob sie im Handeln ihrer Aufgabe gerecht wird. Am Ende bleibt das große Kopfschütteln. Denn verantwortungsvolle Mandatsträger benehmen sich anders.
Bechtel zeigt sich stets ansprechbar, hilfsbereit und kompetent, wenn es um die Belange von Behinderten geht. Natürlich konnten nicht alle Projekte in den vergangenen Jahren umgesetzt werden, für die er sich eingesetzt hat. Im Post-Gebäude zum Beispiel gibt es noch immer keinen barrierefreien Zugang, die Unterführung der B460 an der Kalterer Straße wird bleiben, wie sie ist. Ob Gegenwind von Hausbesitzern oder bauliche beziehungsweise finanzielle Gründe in dem einen oder anderen Fall dafür verantwortlich sind, kann und muß hier nicht beantwortet werden - am fehlenden Engagement von Helmut Bechtel liegt es nicht.

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Bergsträsser Anzeiger
 10. Oktober 2014

mam

STÄDTISCHER HAUPTAUSSCHUSS: Mühsamer Weg zum Jahresabschluss 2009 / Revisionsamt findet viele Fehler

Gelöschte Datensätze bereiten Probleme

HEPPENHEIM. Eine Diskussion über den Jahresabschluss 2009 am Dienstag im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss verdeutlichte exemplarisch die Probleme, die viele Kommunen mit der Umstellung von der Kameralistik auf die Doppik hatten. Fehler bei der Erstellung der Eröffnungsbilanz hinterlassen mühsam zu korrigierende Spuren in den Jahresabschlüssen.
Kaldschmidt sprach von vielen kleinen Fehlern. Am gravierendsten waren diese bei den Forderungen, die das Revisionsamt wegen gelöschter Datensätze nicht bewerten konnte. Das Testat für diesen Bereich sei daher eingeschränkt worden. Der Verursacher sei nicht mehr feststellbar.
Wie Kaldschmidt betonte, sollte eine zertifizierte Buchhaltungssoftware "Eingriffe in dieser Tiefe" eigentlich nicht zulassen. Die Stadt denke nun darüber nach, die Software wechseln. Außerdem wurden die Stadtverordneten damals nur teilweise über Haushaltsüberschreitungen in Kenntnis gesetzt, was gegen die Hessische Gemeindeordnung (HGO) verstoßen habe.
"Keiner hat in die Kasse gegriffen"
Wie Simone Geisler, Leiterin der Finanzen bei der Stadt, erläuterte, sei es mit viel Mühe gelungen, die gelöschten Buchungen Stück für Stück wieder herzustellen. Es seien teilweise ausgeglichene Forderungen gelöscht worden, aber auch Datensätze bei Verbindlichkeiten oder Anlagevermögen. Es gebe zwar "komische Umbuchungen", aber keinen Finanzmittelfluss. "Es hat keiner in die Kasse gegriffen und es ist keiner begünstigt worden", erläuterte Geisler.
Noch viele offene Fragen
Insbesondere Martin Greif (FWHPINI) sah viele offene Fragen und Handlungsbedarf, um Weichen für die Zukunft zu stellen. Offenbar werden die Verluste des Schwimmbads nur alle fünf Jahre ausgeglichen, so dass dafür Rückstellungen von 1,18 Millionen Euro gebildet wurden. Greif bemängelte ferner Arbeitgeberdarlehen, die nach dem Ausscheiden der Arbeitnehmer nicht sofort zurückgezahlt wurden, und wollte wissen, was es mit offenen Forderungen von 722 054 Euro aus Steuerschulden auf sich hat.
Wie Geisler erläuterte, handelt es sich dabei um Forderungen, die eigentlich bereits in der Eröffnungsbilanz vom 1. Januar 2009 hätten niedergeschlagen, also ausgebucht, werden müssen, weil sie nicht mehr eingetrieben werden können. Dies sei damals aber nicht gewollt gewesen. Man werde dies mit dem Jahresabschluss 2011 berichtigen.
Derzeit arbeitet die Verwaltung aber noch am Jahresabschluss 2010. Die Zeit drängt, denn der Jahresabschluss 2012 sei die Voraussetzung für die Genehmigung des Haushalts 2015, wie Kaldschmidt erläuterte.
Andererseits haben offenbar viele Kommunen Probleme mit den Jahresabschlüssen: 2013 habe im Kreis Bergstraße nur eine Kommune den Jahresabschluss fristgerecht abgegeben; in diesem Jahr waren es zwei, wie der Leiter des Revisionsamts erläuterte.
Im sogenannten Herbsterlass habe das Ministerium in diesem Jahr die Hürden für die Jahresabschlüsse gesenkt. Das Revisionsamt sehe das aber kritisch und weise in den Berichten auf Abweichungen zur Gesetzeslage hin.
Trotz allem kommt das Revisionsamt zum Schluss, dass der Jahresabschluss mit dieser Einschränkung den gesetzlichen Vorschriften entspreche. Er vermittle "unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stadt Heppenheim".
Der Entlastung des Magistrats für die Haushaltsführung 2009 stimmten schließlich acht Vertreter von CDU, SPD und FDP zu; die LIZ.Linke stimmte mit Nein; die Vertreter von GLH und FWHPINI enthielten sich.
Angesichts der Probleme, die auch in den nächsten Jahresabschlüssen Spuren hinterlassen werden, zog Bürgermeister Rainer Burelbach eine Vorlage über neue Kennzahlen und Zielsetzungen zurück.

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Unsere Pressemitteilung vom
9. Oktober 2014
An Redaktion übersendet, jedoch nicht veröffentlicht.

Neuer Fußgängerüberweg über Ludwigstraße (B3)FGÜ Ludwigstraße B3 9.10.14

Die neue Fußgängerampel über die Ludwigstrasse (B3) in Höhe von Karl-Marx-Straße/Werlestraße, die auf einen Antrag der LIZ.LINKE-Fraktion vom 17.9.2011 zurückgeht, ist inzwischen in Betrieb genommen. Sie stellt einen weiteren sicheren Übergang über die viel befahrene B3 für Anwohner, Innenstadtbesucher und Nutzer öffentlicher Einrichtungen wie Haus der Kirche, Stadtbücherei, Schwimmbad und Bahnhof dar. Der Überweg bietet sich auch für Nutzer des Heppenheimer Radwegenetzes an, da von der Stadt empfohlene Radtouren diese Kreuzung queren. Es bleibt zu hoffen, daß die Ampelschaltung auf Dauer so eingerichtet bleibt, daß das derzeit schnelle Fußgängergrün weiterhin gewährt wird. Zu hoffen bleibt auch, daß auf Dauer eine Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr erfolgt, so daß solche Hilfsmaßnahmen entbehrlich sind.



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Starkenburger Echo
 9. Oktober 2014

mam

Schnelle Entscheidungen bei Bausachen

HEPPENHEIM. Ohne große Diskussion hat der Hauptausschuss jeweils gegen die Stimme der LIZ.LINKE Bebauungsplanänderungen zugestimmt, die bereits im Bauausschuss behandelt worden waren. Dabei ging es um das Fachärztezentrum, die Aldi-Erweiterung und ein bisher freies Grundstück am Eingang der Nordstadt 1.

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Starkenburger Echo
 9. Oktober 2014

mam

Grob fehlerhaftes Gutachten

HEPPENHEIM. Die Stadtverordnete Ulrike Janßen (LIZ.Linke) weist darauf hin, dass sie in der Bauausschusssitzung am 30. September von einem grob fehlerhaften Gutachten gesprochen habe, nicht von einem grob falschen. Bei ihren Ausführungen zum Feuerwiderstand der Holzbalkendecke und der unklaren statischen Funktion von Wänden handle es sich um Zitate aus zwei Gutachten, die dem Magistrat vorlägen. Eine Besichtigung des Gebäudes sei ihr, wie allen anderen Stadtverordneten, nicht möglich gewesen.

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Bergsträßer Anzeiger
 4. Oktober 2014

mam

BAUAUSSCHUSS: Verkaufsfläche an der Dieselstraße soll von 904 auf 1139 Quadratmeter wachsen

Der Aldi-Markt will größer werden



Großen Kundenzuspruch hat der Aldi-Markt an der Dieselstraße. Die Firma Aldi will deshalb dort die Verkaufsfläche von 904 auf 1139 Quadratmeter erweitern. Einer dafür nötigen Änderung des Bebauungsplans stimmte der Bauausschuss am Dienstag mehrheitlich zu.
HEPPENHEIM. Um Aldi eine Vergrößerung am Standort Dieselstraße 1 zu ermöglichen, will die Stadt den Bebauungsplan "Überführung im Schlüssel" ändern. Dort soll nun ein Sondergebiet für "Einzelhandel Nahversorgung" festgesetzt werden. Dem stimmte der Bauausschuss mit großer Mehrheit zu.
Weil der Aldi-Markt in hohem Maß frequentiert werde, stoße dieser an seine Leistungsgrenzen, heißt es in der Begründung. Die räumliche Enge habe nachteilige Auswirkungen auf die Kundenfreundlichkeit. Außerdem sei der Aufwand beim Auffüllen der Waren größer. Aldi wolle die Verkaufsfläche von 904 auf 1139 Quadratmeter erhöhen, dadurch die Waren besser präsentieren und die Arbeitsabläufe optimieren. Eine Erweiterung des Warenangebots sei nicht geplant.
Die Stadt will dieses Vorhaben unterstützen, um den Markt an diesem Standort zu sichern. Dieser sei "für die örtliche Nahversorgung im nördlichen Stadtbereich von zentraler Bedeutung". Wegen der angestrebten Verkaufsfläche sei dafür aber statt des bisherigen Gewerbe- und Mischgebiets ein Sondergebiet für "Einzelhandel Nahversorgung" nötig.
Ablehnung von LIZ.Linke
Kritik kam von Ulrike Janßen (LIZ.Linke), die sinngemäß sagte, sie werde dies ablehnen, weil sich der Discounter immer mehr zu einem für die Innenstadt schädlichen Vollsortimenter entwickle. Bewohner von Nordstadt und Gunderslache müssten dann nicht mehr in die Innenstadt.
Dem widersprach Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Ihm habe Aldi erklärt, dass es eine fest umrissene Zahl von Artikeln gebe, an denen sich auch in Zukunft nichts ändern werde.
Es gehe darum, die Flure wie in einem modernen Aldi breiter zu machen und so auch den Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern. Künftig könnten dann Maschinen eingesetzt werden, um die Regale zu füllen, was derzeit nicht möglich sei.
Die Koalition werde dem Bebauungsplan zustimmen, um den bestehenden Markt an diesem Standort zu sichern, sagte Jürgen Semmler (CDU). Es gehe
darum, eine kundenfreundliche Verkaufsfläche zu gestalten.
Am Ende stimmten zehn Mitglieder von CDU, FWHPINI, SPD und GLH für die Änderung des Bebauungsplans; die LIZ.Linke votierte dagegen.

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Starkenburger Echo
 2./3. Oktober 2014

mam

Mehrheit für Kauf des Metzendorfhauses

BAUAUSSCHUSS  Opposition zweifelt an Rentabilität, Koalition unterstreicht die Chancen
HEPPENHEIM. Fast zwei Stunden hat der Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss am Dienstag über den geplanten Kauf von Metzendorfhaus und benachbarter Tiefgarage diskutiert. Am Ende stimmten die sechs Vertreter der Koalition für den Kauf; die vier Vertreter von SPD und GLH dagegen.
Die Koalitionsmehrheit für eines der größten Vorhaben der Stadt Heppenheim scheint zu stehen: Nach den Koalitionsmitgliedern im Sozialausschuss haben auch die sechs Mitglieder von CDU und FWHPINI im Bauausschuss dafür gestimmt, dass die Stadt das Metzendorfhaus samt Tiefgarage für insgesamt 3,4 Millionen Euro kauft. Vier Vertreter von SPD und GLH stimmten dagegen. Ulrike Janßen (LIZ.Linke) nahm nicht an der Abstimmung teil, weil sie der Auffassung ist, dass Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) Aufgaben, die dem Magistrat übertragen wurden, nicht an die Stadtverordneten zurückdelegieren könne.
Ein Antrag der SPD, stattdessen ein Instandsetzungs- und Modernisierungsgebot gegen die jetzigen Eigentümer zu erlassen, wurde mit sechs Stimmen der Koalition abgelehnt gegen fünf Ja-Stimmen der Opposition. Zwangsmittel seien wenig zielführend, sagte Jürgen Semmler (CDU).
Frontlinien sind weitgehend abgesteckt
Nach den vorausgegangenen Aufregungen verlief die fast zweistündige Diskussion bis auf einige Ausnahmen sachlich. Die Frontlinien sind abgesteckt; viele Argumente bekannt. Die Opposition bezweifelt weiterhin, ob der Kaufpreis von 1,9 Millionen Euro für das Metzendorfhaus plus 1,547 Millionen Euro (samt Nebenkosten) für die Tiefgarage Lehrstraße 2-8 gerechtfertigt sind und ob es bei Sanierungskosten von drei Millionen Euro bleibt. Dem Gutachter seien viele Dinge vorgegeben worden, kritisierte Christine Bender (SPD). Beispielsweise habe er bei der Tiefgarage die 60 Plätze nicht berücksichtigen sollen, die die Stadt finanziert hat und für die sie ein Belegungsrecht hat. Das beeinflusse aber doch den Wert. Sie sehe auch keine große Belebung der Fußgängerzone durch einen Umzug von Musikschule und bürgernahen Diensten in das Metzendorfhaus, die jetzt schon beide am Rand der Fußgängerzone untergebracht seien.
Fundamentalkritik äußerte Ulrike Janßen (LIZ.Linke) die aufgrund der Vorgaben der Stadt von einem „grob falschen“ Gutachten sprach. Baumängel und -schäden seien nicht Gegenstand des Gutachtens gewesen. Es gebe Holzbalkendecken mit mangelndem Feuerwiderstand und Wände, deren statische Funktion unklar sei. Der Kaufpreis sei nicht plausibel.
„Ich bin erschüttert, wie an das Projekt herangegangen wird“, betonte Gabriele Kurz-Ensinger (SPD). Es gebe keine realistische Schätzung der Sanierungskosten: „Brauchen wir 3,5 Millionen Euro, hat das Gebäude nur noch einen Wert von 180 000 Euro“, sagte Kurz-Ensinger. Kurz-Ensinger bezieht sich dabei auf eine Berechnung des Grundstückswerts des Gutachters, der von 680 000 Euro Wert für das Gebäude Friedrichstraße 21 bei drei Millionen Euro Sanierungskosten ausgeht. Außerdem müsse die Höhe der Förderung verbindlich geklärt werden, „bevor wir uns in das Abenteuer stürzen“.
Chancen statt der Risiken hob Jürgen Semmler (CDU) hervor. Letztlich gehe es um eine Differenz von 610 000 Euro zwischen Kaufpreis und Wertgutachten. Für die Ermittlung des Verkehrswerts seien die Sanierungskosten nicht relevant. „Die Immobilie steht zwölf Jahre leer. Jetzt ist die Chance gekommen, das Ganze anzugehen und diesen Schandfleck in der Innenstadt zu beseitigen und einer Nutzung zuzuführen“, sagte Semmler.
Kritik an einer einseitigen Fokussierung der Beschlussvorlage auf einen künftigen Nutzung des Metzendorfhauses für die Musikschule, Tourist-Info und Teile der Stadtverwaltung teilte Semmler jedoch. Er wünsche sich eine offenere Formulierung. Einen entsprechenden Änderungsantrag will die Koalition im Haupt- und Finanzausschuss einbringen.
Die endgültige Entscheidung fällt die Stadtverordnetenversammlung am 16. Oktober (Donnerstag).

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Starkenburger Echo
 2. Oktober 2014

mam

BAUAUSSCHUSS: Facharztzentrum wird größer und weiter östlich gebaut / Dreigeschossiges Parkdeck

Kreiskrankenhaus auf Expansionskurs

HEPPENHEIM. Nach über zwei Jahren Pause werden die Planungen für den Bau eines Facharztzentrums am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim in veränderter Form wieder aufgenommen. Das Zentrum soll nun größer werden und im Osten näher am Schwesternwohnheim liegen. Neu in die Planung aufgenommen wurde ein Parkdeck mit drei Etagen auf einem Teil der bisherigen Stellplätze.

Das Kreiskrankenhaus Bergstraße plant ein dreistöckiges Fachärztezentrum mit 6000 Quadratmeter Fläche auf der jetzigen Zufahrt und den Kurzzeitparkplätzen. Diese soll parallel dazu weiter östlich neu angelegt werden. Bild Köppner. 
Seit mehr als zwei Jahren ruhten die Planungen für ein Fachärztezentrum am Kreiskrankenhaus Bergstraße, mit der die Klinik die Wirtschaftlichkeit des Betriebs verbessern und den Standort langfristig sichern will. Zunächst erklärte im Juli 2012 der damalige Investor seine Insolvenz; dann übernahm bekanntlich im März 2013 die Uniklinik Heidelberg die Klinik. Als Lehrkrankenhaus der Uni seit Juli 2014 spielt sie künftig auch eine Rolle bei der Ausbildung von Studenten. Nach einer Phase der Prüfung hat der neue Eigentümer nun die Planungen in veränderter Form wieder aufgenommen.
Auf einem Teil der bisherigen Stellplätze ist ein dreigeschossiges Parkdeck geplant, um den gesteigerten Bedarf von 600 Plätzen für Klinik, Vitos und Ärztezentrum zu decken. Dies alles bringt Änderungen im Bebauungsplan "Am Gänsweiher und Die großen Weidäcker" mit sich, die am Dienstag erstmals im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt wurden.
Ein alter Satzungsbeschluss vom Dezember 2011 soll aufgehoben werden. Wie Planer Michael Schweiger vom Büro Schweiger und Scholz erläuterte, bewerte die neue Geschäftsführung des Kreiskrankenhauses die Lage anders und setze auf Expansion. Deshalb sollen die Radiologiepraxis und ein Kinderarzt aus dem Anbau in der Nähe des Eingangs der Klinik in das neue Fachärztezentrum umziehen, um im Anbau Platz für weitere Betten zu schaffen. Zudem sei eine Aufstockung des OP-Trakts geplant.
Bushaltestelle direkt am Eingang
Auch das Facharztzentrum werde größer ausfallen als ursprünglich geplant, mit maximal 2300 statt wie früher vorgesehen 1800 Quadratmeter Grundfläche. Mit drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss für die Technik wird das Gebäude bis zu 17 Meter hoch sein und eine Gesamtfläche von 6000 Quadratmeter bieten. Mit einem Flachdach soll es sich optisch an die bestehenden Gebäude des Kreiskrankenhauses anlehnen.
Um Platz für eine Erweiterung der Klinik in Richtung Norden zu lassen, wird das Ärztezentrum um etwa hundert Meter nach Osten versetzt und rückt nun näher an das Schwesternwohnheim heran. Dadurch wird die jetzige Zufahrt zu der Klinik überbaut; sie muss ebenfalls näher am Schwesternwohnheim neu errichtet werden.
Zwischen dem Zentrum und der Klinik wird ein Platz entstehen, auf dem auch eine Bushaltestelle eingerichtet werden soll, um die Fahrgäste künftig direkt zum Eingang zu bringen. Ursprünglich sollte der Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft vor der jetzigen Radiologie entstehen.
Nach wie vor soll eine Dialysestation der Hauptmieter im neuen Ärztezentrum sein. Auch ambulante Operationen will die Klinik an die Fachärzte abgeben. Neuer Interessent ist eine Praxis für die Langzeitbeatmung von Patienten in Verbindung mit stationärer Kurzzeitpflege, für die es noch großen Bedarf an der Bergstraße gebe. Zudem soll ein Café mit Außenbewirtschaftung auf einer Terrasse entstehen und ein Laden mit maximal 500 Quadratmeter Fläche, der Dinge des täglichen Bedarfs wie Zeitungen, Lebensmittel, Hygieneartikel oder Blumen anbietet.
Anders als vor drei Jahren als kontrovers über die Konkurrenz für Fachärzte in der Innenstadt diskutiert wurde, gab es am Dienstag kaum Redebedarf. Wie Schweiger versicherte, werde der städtebauliche Vertrag, der unter anderem Ärzte in der Innenstadt vor der neuen Konkurrenz schützen sollte, unverändert übernommen.
Zustimmung von Koalition und GLH
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) kritisierte, die Mängel der langen Fußwege insbesondere zur Vitos würden durch das Parkdeck nicht beseitigt. Die Einzelhandelsfläche sei zu groß. Den Planungen stimmten im Ausschuss sieben Vertreter von Koalition und GLH zu, bei drei Enthaltungen der SPD und einer Nein-Stimme der LIZ.Linke.

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Starkenburger Echo
 25. September 2014

mam

Statt drei am Ende neun Millionen für Sanierung?

Metzendorf-Immobilie – Heppenheimer Architekt hat vor zwölf Jahren ein Gutachten erstellt
Für Bürgermeister Rainer Burelbach und die anderen Befürworter des Metzendorf-Projektes gibt es keine Zweifel. Bei den Gegnern sieht das völlig anders aus, wie der „Fragen-und-Antworten-Teil“ der Veranstaltung im Halben Mond zeigte.
HEPPENHEIM. Der Erste aus dem Publikum, der sich zu Wort meldete, war Professor Karl Härter, im Ehrenamt Vorsitzender des Heppenheimer Geschichtsvereins. Er stellte die Seriosität des Projektes infrage und sprach von einem „sittenwidrigen Vertrag“, wenn für das Metzendorf-Gebäude mit einem „Materialwert“ von 680 000 Euro 1,9 Millionen hingeblättert würden. Härter wie auch andere nach ihm stellten die Forderung nach einem Enteignungsverfahren auf, mit dem die derzeitigen Besitzer gezwungen werden könnten, den heruntergekommenen Bau zu sanieren. Mehrmals in Zweifel gezogen wurde die Höhe der Sanierungszuschüsse. Was, so die Frage eines Bürgers, wenn die Kosten deutlich höher als die von der Stadt veranschlagten drei Millionen Euro ausfallen? Bleibe die Stadt dann auf den Kosten sitzen? Und müsse man es sich gefallen lassen, dass die Besitzer mit ihrer heruntergekommenen Immobilie die Stadt unter Druck setzten und „sich die Taschen auf Kosten der Bürger vollstopfen?“
Für Aufmerksamkeit sorgten Aussagen des Architekten und Altstadtfreunde-Vorsitzenden Fritz Schneider. Der hatte nach eigener Darstellung 2002 die Metzendorf-Immobilie als Gutachter untersucht und war zu dem Ergebnis gekommen, dass für eine Sanierung neun Millionen Euro notwendig werden könnten – also das dreifache dessen, was die Stadt bislang veranschlagt hat. Würden auch in diesem Fall 85 Prozent der Sanierungskosten über Zuschüsse finanziert?
Eine ganze Reihe von Fragen hatte der Sprecher der Innenstadtinitiative Leben im Zentrum (LiZ), Peter Janßen, der beispielsweise Berechnungen zur Verkehrsbewirtschaftung, zu künftigen Mieteinnahmen, zur Stellplatzsituation oder zu drohenden Kosten der „maroden“ Tiefgarage vermisste. Janßen sprach angesichts fehlender Informationen von einer „Schauveranstaltung“.
Zweifel am Verfahren äußerte Jean-Bernd Neumann, SPD-Stadtverordneter und Vorsitzender des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses. Neumann war es aber auch, der am Ende der Veranstaltung einen Vorschlag unterbreitete, den der Bürgermeister erwägenswert nannte: Die aktuellen Besitzer Weis sanieren das Metzendorf-Haus für Zwecke der Stadt, die zieht mit ihren Einrichtungen ein und sorgt mit Mietzahlungen dafür, dass sich die Sanierung rentiert.
Unterstützung aus der Geschäftswelt
Im Halben Mond waren, erwartungsgemäß, die Geschäftsleute der Innenstadt stark vertreten, die sich seit Monaten für die Umsetzung von Burelbachs Plänen einsetzen. Irene Menninger, Inhaberin der Buchhandlung May, sprach davon, dass hier „zu viele Emotionen“ im Spiel seien: Lieber, so Menninger, nähmen es die Gegner in Kauf, dass nichts passiere, als dass hier jemand ein Geschäft mache, der letztlich auch unter diversen Fehlern von Behörden gelitten habe. Sie lobte Burelbach, „der sich endlich um das Problem kümmert“, und vermutete, dass der Bürgermeister beim von den Gegnern gewollten Scheitern des Projektes „mit Häme überschüttet würde, wenn er sein Wahlversprechen nicht umsetzen würde.“
Christopher Hörst, Vorsitzender der Heppenheimer Wirtschaftsvereinigung, stellte die Schuld der Besitzer am Zustand des Gebäudes infrage und verwies auf rechtliche Probleme und „Planungswirrwarr“, das den Brüdern Weis Steine in den Weg gelegt habe. Seit mehr als zehn Jahren werde es zudem immer schwieriger, Geschäftsleute in die Fußgängerzone zu ziehen, Hausbesitzer fänden keine Mieter mehr. Angesichts dieser Situation müsse man die Chance, die sich bietet, ergreifen, sagte Hörst. Denn alle Versuche der Wirtschaftsvereinigung, für eine attraktive Fußgängerzone zu sorgen, nützten nichts, wenn sich an dieser zentralen Stelle nichts bewege.

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Bergsträßer Anzeiger
 25. September 2014

schu

LIZ.Linke gegen Beauftragten

HEPPENHEIM. Gegen den städtischen Behindertenbeauftragten Helmut Bechtel richtete sich ein Antrag, den die Fraktion LIZ.Linke am Dienstag bei der Sitzung des Sozial-, Kultur- und Sportausschusses behandelt haben wollte. Dieser sieht vor, Bechtel von seiner Aufgabe zu entbinden, "weil er seinem Aufgabenfeld nicht in erforderlicher Qualität und Umfang" nachkomme. Helmut Bechtel setzt sich nach mehrheitlicher Auffassung jedoch seit vielen Jahren engagiert für die Belange Behinderter in Heppenheim ein. Der Antrag der LIZ.Linke wurde mit zehn gegen eine Stimme von der Tagesordnung genommen. Das Thema soll nun im Magistrat behandelt werden.

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Starkenburger Echo
12. September 2014

jr
(unsere Pressemitteilung  gekürzt, von jr eingearbeitet)

Ende gut, alles gut

Müll – Am Schleifweg werden die Tonnen wieder am Haus abgeholt
HEPPENHEIM. Am Heppenheimer Schleifweg kann „Vollzug gemeldet“ werden. Nach dem monatelangen Hin und Her um die Entsorgung des Mülls durch den Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße ist der Müll gestern erstmals wieder direkt bei den Anwohnern abgeholt worden.
Abgeholt wurde die Biotonne, die an diesem Tag ohnehin fällig war. Erledigt wurde die Arbeit mithilfe des einzigen Kleinfahrzeugs des ZAKB, und sicherheitshalber wurde die Fahrt über den Schleifweg von Mitarbeitern kontrolliert, die die Einhaltung der Sicherheitsabstände zwischen Fahrzeug und Fahrbahnrand überwachten. Das Ergebnis: Keine Beanstandungen, der Müll kann ab sofort wieder an den Häusern abgeholt werden und niemand muss die Tonnen zur Sammelstelle bringen.
Vorangegangen war, so Rolf Herzog, Sprecher der Anwohner, ein kurzer Baggereinsatz, weil der ZAKB noch Bedenken wegen eines kleinen Teilstückes am Schleifweg gehabt habe. Zuvor hatte Heppenheims Baubetriebshof den engen und steilen Schleifweg in den vergangenen Tagen mit Hacke und Schaufel vom Randbewuchs befreit und so dafür gesorgt, dass der von der Berufsgenossenschaft geforderte Abstand zwischen Fahrbahnrand und ZAKB-Fahrzeug eingehalten werden kann.
Zur Feier des Tages hatte sich gestern Morgen auch noch einmal der Hessische Rundfunk nach Heppenheim und an den Schleifweg begeben. Dessen Hessenschau hatte vor zwei Wochen die Berichterstattung im ECHO aufgegriffen und auf Anregung Herzogs über die Probleme der Anwohner berichtet, die im schlimmsten Fall ihren Müll 400 Meter weit vom Haus bis zur Sammelstelle unterhalb der Freilichtbühne rollen mussten. Jetzt war das Radioprogramm HR4 vor Ort und konnte bei dieser Gelegenheit auch vom Handschlag zwischen Herzog und einem Vertreter des ZAKB berichten, mit dem die Angelegenheit nun ein für alle Mal erledigt sein soll.
Kein Erfolg ohne öffentlichen Druck?
Dass Rolf Herzog den Erfolg der Anwohner im Streit mit dem ZAKB nicht zuletzt auf die Mobilisierung der Öffentlichkeit zurückführt, wird auch von Ulrike Janßen von der Stadtparlaments-Fraktion LIZ.Linke so gesehen. Nachdem Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) auf die öffentliche Anfrage von LIZ.Linke-Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen noch jedes Engagement in Sachen Schleifweg und ZAKB abgelehnt habe und auch die ZAKB-Vertreter der Stadtverordnetenversammlung bisher über ihr Abstimmungsverhalten in der Vertreterversammlung geschwiegen hätten, sei es „nun also doch ganz unkompliziert und schnell“ gegangen.
Schade sei, „dass in Heppenheim immer nur etwas passiert, wenn sich Bürger zusammenschließen und Presse, TV und Rechtsanwälte eingeschaltet werden.“ Und man frage sich, ob „der Magistrat unter Bürgermeister Burelbach in Hinsicht auf seine Schildbürgerstreiche Fußweg Brücke Kalterer Straße/B460 und der neuen Bahn-Fußgängerunterführung B460 auf ähnliche Publizität“ warte – „oder warum passiert dort nichts?“
Zum Hintergrund: Nach der aufwendigen Sanierung der Unterführung der Lorscher Straße ist der zugehörige Fußweg für Behinderte, insbesondere Rollstuhlfahrer, nicht zu gebrauchen. Und auf dem östlichen Fußweg der Brücke Kalterer Straße/B 460 wird das Fortkommen nicht nur für Behinderte durch hohe Bordsteine ebenfalls erschwert.

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Unsere Pressemitteilung vom
10. September 2014
An Redaktion übersendet, jedoch nicht veröffentlicht.

Zur Berichterstattung im Starkenburger Echo am 6.9.2014 "Wollen in der Sache vorankommen"

Bürgermeister Burelbach behauptet nun, daß es keinen Zusammenhang bei den Kauf- und Verkaufsgeschäften Kaufhaus Mainzer, Tiefgarage Lehrstraße und Grundstücke Südlich Friedrichstraße gäbe. Dies widerspricht seinen in den Magistratsberichten festgehaltenen Aussagen.
Bisher behauptete Bgm. Burelbach die Notwendigkeit von Stellplätzen aus Vermarktungsgründen, und regelte deren Unterbringung im Bebauungsplanentwurf in Garagen auf dem Grundstück. Nun beruft er sich auf angebliche satzungsgemäße Befreiungen der ‚Altstadtfläche 1a‘, obwohl sich das Grundstück in ‚Innenstadtfläche 2a‘ befindet, in der mit Ausnahme der Fußgängerzone keine Stellplatzbefreiung besteht. Er handelt unredlich, zumal er bisher jeglichen verkehrlichen wie städtebaulichen Lösungsvorschlag zur Stellplatzproblematik in der Innenstadt schuldig geblieben ist.
 Wenn Bgm. Burelbach bei der Wertbemessung die in der Zwischenzeit für die Stadt angefallenen und noch entstehenden Kosten, z.B. aus Scheunenabriss, Pflege- und Freimachen des Grundstückes, vernachlässigt, sich gleichzeitig auf eine 13 Jahre alte rechtlich nicht bindende Zusage beruft, so ist dies ebenso unredlich, zudem diese gegenüber einer anderen juristischen Person gemacht wurde. Als Beleg einer Verkaufszusage hat Bgm. Burelbach bisher ausschließlich ein Schreiben von Alt-Bgm. Obermayer vorgelegt. Einen verbindlichen Magistratsbeschluß hat er trotz Nachfrage bis heute nicht vorgelegt.
Angesichts der Angaben von Bgm. Burelbach dürfen sich die vom Umlegungsverfahren betroffenen Anlieger nun auf Einiges gefasst machen: Sie haben zugunsten der Familie Weis teils erhebliche Grundstücksteile abzugeben – werden evtl. enteignet, sind anschließend von einer nicht unerheblichen Nachverdichtung betroffen und sollen den Großteil (90%) der Kosten dieser städtebaulich fragwürdigen Maßnahme schultern. Wir sind gespannt, ob Bgm. Burelbach nun die ‚Wertgutachten‘ endlich vorlegt, wer diese erstellt hat und welche Grundlagen sie haben. Daß nicht mehr Kaufinteressenten schriftliche Angebote abgegeben haben ist wohl darin begründet, daß diese nicht auf dem freien Markt angeboten wurden und daß Allgemein bekannt ist, wem Bgm. Burelbach diese Grundstücke verkaufen will. Daß Bgm. Burelbach sich nun sogar trauen kann öffentlich zuzugeben, daß er Verkaufsentscheidungen aus politischen Vermutungen bzw. Gesichtspunkten fällt, sollte allen Bürgern zu denken geben.
Anstatt hier Aktionismus auf Grundlage eines Uraltplans zu betreiben, dessen Grundlage – eine weitere Verbindung zwischen Wilhelmstraße und Graben – entfallen ist, sollte man eine Aufwertung des Bereiches anstreben, evtl. auch durch einen Grünbereich und Einbeziehung der Veranstaltungsstätte Kolpinghaus. Zur Nachverdichtung gibt es innerstädtisch bessere Möglichkeiten als das vorliegend Geplante, was einzig das Investoreninteresse der Gebrüder Weis bedient und evtl. eine offene Wahlkampfrechnung von Bgm. Burelbach bereinigt.
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Starkenburger Echo
 10. September 2014

mam

„Wollen in Sache vorankommen“

Friedrichstrasse Bürgermeister Burelbach widerspricht Kritikern des Verkaufs
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) hat Vorwürfe von SPD und LIZ.Linke bezüglich des Verkaufs von Grundstücken im Gebiet „Südlich Friedrichstraße“ zurückgewiesen.
HEPPENHEIM. „Der Kauf von Metzendorfhaus und Tiefgarage auf der einen Seite und der Verkauf der Grundstücke sind zwei verschiedene Sachen“, versichert Bürgermeister Rainer Burelbach. Es gebe keinen Vertrag, der festlege, dass das eine das andere bedingt. Es gebe auch keine entsprechenden mündlichen Vereinbarungen. Dass man bei Verhandlungen über alles Mögliche rede und dabei auch Wünsche geäußert würden, sei eine andere Sache. Schließlich hätten die Brüder Weis, denen Metzendorfhaus und Tiefgarage derzeit gehören und die die städtischen Grundstücke im Gebiet „Südlich Friedrichstraße“ kaufen wollen, viele Grundstücke.
Die Innenstadtentwicklung im bisher brachliegenden Innenhof des Gebiets Friedrich-, Wilhelmstraße und Graben wolle die Stadt aber so und so angehen, betont der Bürgermeister. Deshalb habe man einen entsprechenden Bebauungsplan lange zuvor angepackt. Seit 30 Jahren gebe es Pläne für dieses Gebiet. Die letzte Offenlage eines Bebauungsplans war 2006. Bisher verlief alles im Sand.
Passage sollte schon 2005 fertig sein
Am 24. Februar 2001 berichtete das ECHO beispielsweise unter der Überschrift „Die Fußgängerzone soll ein Stück größer werden“ über Pläne für eine Passage zwischen Wilhelmstraße und Graben. Bis zum Stadtjubiläum „1250 Jahre Heppenheim“ im Jahr 2005 sollte die Passage verwirklicht sein, hoffte der damalige Bürgermeister Ulrich Obermayr (CDU). Es kam bekanntlich anders. Im nächsten Jahr wäre die nächste Chance – dann wird Heppenheim bereits 1260 Jahre alt.
Auf einen Magistratsbeschluss aus der Ära Obermayr, vom 24. Januar 2001, beruft sich Burelbach auch bei den Grundstücksverkäufen: Der Magistrat sagte den Brüdern Weis damals zu, die Grundstücke zu dem Preis an sie weiterzuverkaufen, für den sie sie selbst erworben hatte. Daraus ergeben sich die hundert Euro pro Quadratmeter Verkaufspreis – 50 000 Euro für 500 Quadratmeter. Parallel habe der Magistrat den Investoren damals einen Bebauungsplan in Aussicht gestellt.
Den Preis hat Burelbach mit zwei Verkehrswertgutachten überprüfen lassen, wie er erläutert: Dabei seien einmal 58 000 Euro, einmal 65 000 Euro herausgekommen. Burelbach geht jedoch von hohen Erschließungskosten aus, weil der Innenhof tiefer liegt als der Graben, von dem aus er erschlossen wird.
Diese Erschließungskosten, zu denen auch die Umsetzung vom Torbogen und Trafohäuschen gehören, würden übrigens, anders als von der SPD behauptet, laut Gesetz umgelegt: 90 Prozent tragen die Grundstückseigentümer, zehn Prozent die Stadt. Der Verzicht auf eine Ablöse für Stellplätze ergebe sich wiederum aus einem entsprechenden Passus für die Altstadt in der Stellplatzsatzung. „Das ist ein rechtskonformer Passus“, betont Burelbach. In dem Gebiet sei weder eine Tiefgarage noch ein Parkhaus möglich.
Zum Vorwurf der LIZ.Linke, es habe andere Kaufinteressenten für die Grundstücke gegeben, erwidert Burelbach, es sei in zehn Wochen nur ein Angebot eingegangen. Burelbach glaubt jedoch, dass es sich dabei wohl um „ein politisch motiviertes Angebot“ handle.
Dass die SPD fordert, juristisch prüfen zu lassen, ob die Stadt wirklich für den von Obermayr zugesagten Preis verkaufen müsse, hält Burelbach für den falschen Ansatz. Ob Zusagen wirklich eingehalten werden müssten, sei für ihn keine juristische Frage. „Wir wollen in der Sache doch vorankommen“, betont der Bürgermeister. Ohne Absprache mit den Brüdern Weis sei in dem Gebiet auch keine Entwicklung möglich. Ihnen gehört ein Grundstück hinter dem Starkenburger Echo. Ohne dieses Grundstück könne man dort kein Haus bauen.
Die Offenlage des Bebauungsplans ist übrigens abgeschlossen. Nun geht es um eine Abwägung der Einwendungen, bevor ein Satzungsbeschluss vorbereitet werden kann.

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Bergsträßer Anzeiger
 9. September 2014

zg
(unsere Pressemitteilung von mam gekürzt)
GRUNDSTÜCKSVERKAUF: LIZ.Linke zu Burelbach und Semmler

„Die CDU schädigt den Haushalt“

HEPPENHEIM. Die Fraktion LIZ.Linke hat Äußerungen von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) zum Verkauf von Grundstücken im Gebiet "Südlich Friedrichstraße" in der Heppenheimer Innenstadt kritisiert.
Entgegen seiner jüngsten Darstellung (BA vom 6. September) habe Burelbach in der Bauausschusssitzung am 8. Juli erklärt, dass die Angelegenheit "Verkauf Südlich Friedrichstraße" "erst nach der Sommerpause" in der Stadtverordnetenversammlung behandelt werden sollte, schreibt LIZ.Linke.
Gutachten wurde nicht vorgelegt
Ebenfalls entgegen der Behauptung des Bürgermeisters habe der Magistrats-Verkaufsbeschluss "Südlich Friedrichstraße" keinen Auftrag über ein Wertgutachten enthalten, "welches auch zweckmäßigerweise vor Beschlussfassung hätte angefertigt werden müssen". Dieses im Nachhinein angefertigte Wertgutachten sei bisher weder im Magistrat noch in der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt oder behandelt worden.
Wenn der Bürgermeister sage, dass es sich bei den verkauften Grundstücken "um nicht erschlossenes Gartenland im Wert von drei Euro pro Quadratmeter" handle, missachte er den Zusammenhang der vom Graben aus erschlossenen Flurstücke, die im Kerngebiet liegend gemäß Paragraf 34 Baugesetzbuch vollflächig bebaubar seien. Dazu sei der Käufer, entgegen dem aktuell offenliegenden Bebauungsplan, sogar verpflichtet.
Unkenntnis über Stand der Technik
"Dass das Hochpumpen von Abwasser für Bürgermeister Burelbach ein zu erwähnendes Problem darstellt, soweit dies angesichts der Bebauungsplanung überhaupt erforderlich wird, zeigt einzig seine Unkenntnis über den Stand der Technik", schreibt LIZ.Linke weiter.
Entgegen der Behauptung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Jürgen Semmler hätten sich die Verkäufer der Stadt - Bürgermeister Rainer Burelbach und der erste Stadtrat Christoph Zahn - im Kaufvertrag verpflichtet, die beiden Elektroverteilerkästen so zu versetzen, dass diese nicht mehr auf den Verkaufsgrundstücken oder neu entstehenden Wegeflächen stünden. Insoweit trage diese Kosten die Stadt.
Mindestens ein weiteres Angebot
Die Behauptung über fehlende Interessenten entbehre jeglicher Grundlage. Der Stadt liege nach Information von LIZ.Linke mindestens ein weiteres schriftliches Kaufangebot vor. Warum der Bürgermeister dieses nicht behandle, obwohl das Geschäft nach seinen Aussagen nicht im Zusammenhang mit dem Kauf von Kaufhaus Mainzer und der Tiefgarage stehe, werde er den Aufsichtsbehörden erklären müssen.
Berechtigte Kritik schädige nicht den Ruf des Bürgermeisters. Die CDU-Vertreter Burelbach und Semmler schädigten dagegen den städtischen Haushalt, heißt es abschließend in der Pressemitteilung von LIZ.Linke.

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Unsere Pressemitteilung vom
6. September 2014
An Redaktion übersendet, jedoch nicht veröffentlicht.

Zum Pressebericht des Starkenburger Echo vom 6.9.2014 "Brücke über die A5 wird neu gebaut."

Nicht nur die Autobahnanschlußstelle, die Brücke über die A5, sondern auch die mitten durch Heppenheims Zentrum führende Bundesstraße 460 wurde in den 1960er Jahren auf den damals vorausgesagten Steigerungen des Verkehrs bemessen. Und auch für diese Straße (B460) gilt, daß die heutigen Belastungen damals nicht berücksichtigt wurden. Trotzdem geht die Erweiterung von Logistikfirmen und deren Neuansiedlung unter Bürgermeister Burelbach und Koalitionsmehrheit munter weiter. Während dessen schlummert der Entwurf des Verkehrsentwicklungsplans in Bgm. Burelbachs Schreibtischschublade weiter. Zu leiden unter den Verkehrsimmissionen aus Feinstaub, Abgasen und Lärm haben die Straßenanwohner und die Innenstadt, das Zentrum Heppenheims.
Ein Engagement, das Ortsumgehungen und den zweiten Autobahnanschluß an der im Bau befindlichen Autobahnbrücke voranbringt, ist unter Bgm. Burelbach nicht wirklich sichtbar. Dies, obwohl dieser zweite Autobahnanschluß L3398/A5 nun notwendiger wird denn je, da er auch als Ersatz während der Brückenneuerstellung B460/A5 herangezogen werden könnte. Dann wären ortsansässige Firmen von Umwegen verschont und die Umleitungsstreckenanwohner und die Innenstadt vor zusätzlichen Lärm und Abgas. Es bleibt abzuwarten, ob die politische Mehrheit Heppenheims durch den nun veröffentlichten Brückenzustand in Sachen zweiter Autobahnanschlußstelle verstärkt tätig wird und sich auch für Ortsumgehungen besser einsetzt.

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Bergsträßer Anzeiger
24. Juli 2014

jr

Stadtparlament: Metzendorf-Immobilie weiter im Mittelpunkt

Mit Fragen über Fragen in die Sommerpause

HEPPENHEIM. Wie nicht anders zu erwarten, war der Ankauf der Metzendorf Immobilie durch die Stadt das zentrale Thema in der Sitzung des Stadtparlaments am Dienstagabend in der Schlossberghalle in Hambach. Es lief ähnlich wie im Hauptausschuss der vergangenen Woche: Nachdem die Parlamentsmehrheit (CDU, FWHPINI und FDP) den Antrag für eine „Selbstanzeige Magistrat“ der Opposition (SPD, Grüne Liste und LIZ.Linke) im Zusammenhang mit dem geplanten Kauf von der Tagesordnung genommen hatte, wurde dieser eben unter dem Tagesordnungspunkt „Magistratsbericht“ thematisiert.
Daran änderte auch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) nichts, der zu Beginn des Magistratsberichts versicherte, auf eine „anregende Diskussion“ nach den Sommerferien zu setzen. Er werde die Bürger voraussichtlich im September auf den Stand des Verfahrens bringen, bevor das Parlament „im September oder Oktober“ – mit allen Informationen versehen – entscheiden könne. Die Kosten der Gutachten für die Immobilie bezifferte er mit rund 8000 Euro.
Peter Müller (Grüne) wunderte sich über die Verschiebung der Kaufentscheidung bis Oktober – schließlich, so Müller in einer Chronologie der Ereignisse, hätte zwischen der Entscheidung des Magistrats am 10. und dem Notartermin am 11. Juni ursprünglich nur ein Tag liegen sollen. „Warum diese Verzögerung?“, fragte Müller.


In der Hambacher Schlossberghalle fand die letzte Sitzung des Heppenheimer Stadtparlaments vor der Sommerpause statt. BILD: KÖPPNER
Vor dem Notartermin sollten laut Magistratsbeschluss noch offene Fragen beantwortet und Gutachten vorgelegt werden, antwortete Burelbach. Die Gutachten sowie ein beauftragtes Rechtsgutachten lägen noch nicht vor – „und bei einer so wichtigen Entscheidung will ich keine Fehler machen, damit die Gegner hinterher triumphieren“.
SPD fordert Dank
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) interessierte sich für den Zeitrahmen des angedachten Wiederverkaufs durch die Stadt sowie für die Frage, was der Magistrat unternommen hat, um die Besitzer der Immobilie zu „sozialerem Verhalten“ zu zwingen. Jean-Bernd Neumann (SPD) forderte ein Dankeschön des Magistrats dafür, dass die Opposition ihn davor bewahrt habe, „voreilig zu handeln“.
Burelbach begegnete dem eher ausweichend mit Aussagen zu dem langen juristischen Hin und Her zwischen den Besitzern der Metzendorf- und der Nachbarimmobilie Friedrichstraße 21a sowie einem Zitat des Philosophen Karl Popper, wonach „der Weg ständig zu überprüfen“ sei.
Einen ganzen Fragenkatalog hatte Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) dabei, die betonte, dass ihre Fraktion nicht das Projekt, sondern die „wenig prickelnden Konditionen“ ablehne: Das seit über einem Jahrzehnt leerstehende Metzendorf-Haus soll für 1,9, die Tiefgarage für 1,5 Millionen Euro erworben werden.
„Hält es der Bürgermeister nicht für nötig, vor dem Kauf das Gutachten zur Sanierung abzuwarten?“, so Kurz-Ensinger. „Welche Erkenntnisse erreichen wir dadurch denn?“, kommentierte der Rathauschef. Er wolle erst einmal die Hand auf der Immobilie haben, dann werde man sehen, wie die Sanierung aussehe. Sollte das Haus wie angedacht für die Musikschule und/oder andere öffentliche Einrichtungen genutzt werden, werde man das Ausmaß der Sanierung selbst bestimmen können, so Burelbach: „Unter Umständen lassen wir das vierte Obergeschoss beispielsweise einfach so, wie es jetzt ist.“ Die genannten drei Millionen Euro Sanierungskosten seien mithilfe öffentlich zugänglicher Tabellen errechnet worden.
Müller sieht Widersprüche
Peter Müller verwies noch einmal auf Widersprüche, die er bei der geplanten Finanzierung sieht: So sei in einer Magistratsvorlage einmal vom Verkauf von Bücherei und Musikschule die Rede, dann davon, dass das Geld im Haushalt eingeplant sei und davon, dass Verkäufe im Gewerbegebiet Süd herangezogen würden.
Für Burelbach keine Widersprüche: Immobilien- und Grundstücksverkäufe tätige die Stadt in jedem Jahr und auch derzeit, vor allem im Gewerbegebiet Süd, für das es vier bis fünf Interessenten gebe. Könne man die Stadtbücherei in den Winzerkeller und die Musikschule ins Metzendorf-Gebäude verlagern, würden die Häuser Karlstraße und Graf-von-Gagern-Straße frei und könnten ebenfalls problemlos verkauft werden. Für den Kauf von Metzendorf, so Burelbach, werde jedenfalls kein Kredit aufgenommen.

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Starkenburger Echo
22. Juli 2014

jr

Antrag wieder auf der Tagesordnung

STADTPARLAMENT  LIZ.Linke will „Selbstanzeige des Magistrats“
HEPPENHEIM. Ein Antrag der Fraktion LIZ.Linke für eine „Selbstanzeige des Magistrats“ im Zusammenhang mit dem geplanten Kauf der Metzendorf-Immobilie war im Hauptausschuss von der Tagesordnung genommen worden – das Thema dann aber trotzdem zur Sprache gekommen.
Die Fraktion LIZ.Linke weist in einer Stellungnahme zum Bericht über die jüngste Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss (ECHO vom Samstag (19.), „Am Thema Metzendorf kommt keiner vorbei“) darauf hin, dass das Thema Metzendorf-Immobilie Bestandteil der Tagesordnung hätte sein können, wenn der Punkt „LIZ.Linke fordert Selbstanzeige des Magistrats“ behandelt worden wäre.
War er jedoch nicht: Die Ausschussmehrheit von CDU, Freien Wählern und FDP hatte den Antrag, in dem laut LIZ.Linke „ein Großteil der in der Diskussion befindlichen ,Fragwürdigkeiten’ im Zusammenhang mit der Kaufangelegenheit Mainzer/Metzendorf zu entnehmen“ sei, gegen den Willen auch von SPD und Grüner Liste von der Tagesordnung nehmen lassen. Diskutiert wurde trotzdem: Peter Müller (GLH) hatte das Thema während des Magistratsberichtes angesprochen. Ein neuer Anlauf ist heute (22.) in der Sitzung des Stadtparlaments möglich: Der LIZ.Linke-Antrag steht unter Punkt 8.5 auf der Tagesordnung – kann aber vor Beginn der Sitzung von der Parlamentsmehrheit auch wieder gelöscht werden.
Das Stadtparlament kommt ab 18 Uhr zur öffentlichen Sitzung in der Schlossberghalle in Unter-Hambach zusammen. Weil hier eine schwierige Parkplatzsituation besteht, weist die Verwaltung darauf hin, dass man sinnvollerweise weiter unten in der Wasserschöpp parken sollte. Von hier führt eine Treppe hoch zur Halle.
Auf der Tagesordnung der Stadtverordneten stehen unter anderem aktuelle Stunde, Magistratsbericht, diverse Anfragen, Tätigkeitsberichte und Informationen der Verwaltung, der Grundsatzbeschluss zum Energiebezug der Stadt, und die Umnutzung einer Teilfläche des Stadtwalds in Naturwald.

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Starkenburger Echo
19. Juli 2014

jr

Am Thema Metzendorf kommt keiner vorbei

HAUPTAUSSCHUSS Kauf der Immobilie nicht auf der Tagesordnung, aber heiß diskutiert
HEPPENHEIM. Auf der Tagesordnung war von dem Thema nichts zu sehen – und trotzdem war der geplante Kauf der Metzendorf-Immobilie in der Heppenheimer Fußgängerzone für 1,9 Millionen Euro zentrales Thema im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss.
Angestoßen wurde die Diskussion vom Grünen Peter Müller, der „erwartet“ hatte, „etwas zu Metzendorf zu hören“, wie er im Ausschuss formulierte. Eine Erwartung, die der zu diesem Zeitpunkt aus dem Magistrat (über Dinge wie das Stadtmarketing) berichtende Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) so nicht befriedigen wollte: Er verwies darauf, dass eine Entscheidung über den Kauf erst nach der Sommerpause im Stadtparlament fallen werde und er zuvor „eventuell“ auch noch zu einer Bürgerversammlung zu diesem Thema einladen werde. Fragen hatten Müller, aber auch Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) und Ulrike Janßen (LIZ.Linke) trotzdem. So die Müllers nach den Kosten eines inzwischen vorliegenden ersten Gutachtens zur Immobilie, das Burelbach als „Plausibilitätsgutachten“ bezeichnete, dem ein weiteres, umfangreiches Gutachten erst noch folgen müsse. Zu den Kosten könne er derzeit deshalb noch nichts sagen.
Ebenso wenig wie zu einer Strafanzeige, die ein Kreisstädter gegen den Bürgermeister im Zusammenhang mit dem Kauf gestellt hat. Auf die entsprechende Frage von Kurz-Ensinger verwies Burelbach darauf, dass er keine Auskünfte „zu einem laufenden Verfahren“ geben könne – woraus die SPD-Stadtverordnete ihrerseits schloss, dass sich die Staatsanwaltschaft offensichtlich für diesen Fall interessiere.
Müller wie Kurz-Ensinger verwahrten sich in der Sitzung darüber hinaus, von Burelbach im Zusammenhang mit der Diskussion um die Immobilie öffentlich „als Lügner“ hingestellt zu werden. Was Burelbach zurückwies: Er mache lediglich auf „Unwahrheiten“ aufmerksam, die von der Opposition verbreitet würden – wie beispielsweise, dass das Freibad, die Musikschule und die Stadtbücherei geschlossen werden müssten, wenn die Stadt Millionen in den Erwerb stecke.
Auch den Vorwurf von Janßen, dass Burelbach Gefahr laufe, wegen „Förderbetrug“ zur Rechenschaft gezogen zu werden, wenn die Finanzierung von Landeszuschüssen abhängig gemacht werde, wies der Bürgermeister zurück. Sowohl Kauf als auch Sanierung der Immobilie werde in Wiesbaden „voll und ganz unterstützt“ – wie bei einem Besuch im zuständigen Ministerium in der vorigen Woche deutlich geworden sei. Er verwahre sich dagegen, „hier in die kriminelle Ecke gestellt“ zu werden.
Burelbach: „Risiken sind mir durchaus bewusst“
Gegen den Ton im Ausschuss verwahren wollte sich auch CDU-Stadtrat Hermann Friedrich, der die Ausschusssitzung vorzeitig verließ mit der Bemerkung, hier solle der Bürgermeister „demontiert“ werden. Zuvor hatten Kurz-Ensinger wie Müller unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ das Thema noch einmal aufgegriffen und Einzelheiten zum „Plausibilitätsgutachten“ und zum anstehenden „Sachverständigengutachten“ eingeklagt.
Während Müller von hohen Risiken sprach, die mit dem anvisierten Kauf ohne ausreichende gutachterliche Grundlage verbunden seien, sprach Burelbach davon, dass es „immer Risiken“ gebe und ihm diese Risiken durchaus bewusst seien. „Aber“, so Burelbach, „ob Halle Kirschhausen oder vier Straßensanierungen in einem Jahr – wir haben uns immer in außerordentlichem Maß im Kostenrahmen gehalten.“ Deshalb, so Burelbach, „sind wir auch stolz auf unsere Projekte.“

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Bergsträßer Anzeiger
10. Juli 2014

mam
Bauausschuss I:

Abwahlantrag scheitert

Darüber hinaus ist Ulrike Janßen (LIZ.Linke) mit einem Abwahlantrag gegen Bauausschussvorsitzenden Jean-Bernd Neumann (SPD) gescheitert. Neumann handle parteiisch und willkürlich; trotz fristgerechter Antragsstellung habe er mehrfach Anträge ihrer Fraktion nicht auf die Tagesordnung genommen, so Janßen. Der Antrag wurde mit zehn Stimmen gegen eine Stimme abgelehnt.
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Bergsträßer Anzeiger
10. Juli 2014

mam
Bauausschuss II: Bürgermeister Burelbach will eine Nachfrage ans Regierungspräsidium richten

Führt Naturwald zu Vermögensverlust?

HEPPENHEIM. Die Stadt hat einen Antrag zurückgezogen, ein 6,9 Hektar großes Waldstück sich selbst zu überlassen, damit sich dort Naturwald entwickelt. Wegen eines prognostizierten Wertverlusts von knapp 290 000 Euro will Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) zunächst beim Regierungspräsidium nachfragen, ob das bei einer Schutzschirmkommune überhaupt möglich ist.
Dem Wertverlust steht ein prognostizierter Wert von rund 325 000 Euro für mehr als 900 00 sogenannte Ökopunkte gegenüber. Jean-Bernd Neumann (SPD) bezweifelte daher, dass ein Vermögensverlust droht: Nutzwald werde lediglich gegen Ökopunkte eingetauscht. Franziska Gösch (CDU) hakte dagegen nach, ob Ökopunkte in dieser Höhe für die Kompensation der Eingriffe im Gewerbegebiet Süd oder für die Nordstadt II überhaupt gebraucht würden. Der Ausgleich für das Gewerbegebiet Süd sei abgeschlossen, so Burelbach – wie viel für Nordstadt II gebraucht werde, wisse er noch nicht.
Für die Nordstadt II brauche man aber wahrscheinlich nicht so viele Ökopunkte, ergänzte Verwaltungsmitarbeiter Jörg Knapp. Grundgedanke sei, wie bei einem Girokonto einen Betrag anzusparen, der später für alle möglichen Vorhaben zur Verfügung stehe. Die Kosten würden über die Grundstücksverkäufe wieder reingeholt.
Benjamin Kramer (FDP) kritisierte, es würden Ökopunkte bevorratet, ohne sie konkret zu brauchen. Christina Graubner (GLH) erinnerte daran, dass mit der Ausweisung von Naturwald ein Stadtverordnetenbeschluss auf Antrag ihrer Fraktion umgesetzt werde. „Der Wald ist doch immer noch da“, sagte Ulrike Janßen (LIZ.Linke). Er dürfe aber nicht mehr betreten werden, antwortete Stadtbaurat Hubert Vettel (FDP).
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Bergsträßer Anzeiger
10. Juli 2014

mam
Stadtentwicklung: Bürgermeister will erst nach den Sommerferien entscheiden lassen / Hitzige Diskussionen über Stadtbücherei

Thema Metzendorfhaus vertagt

HEPPENHEIM. Die Entscheidung über den Kauf des Metzendorfhauses und der dazugehörigen Tiefgarage wird bis nach der Sommerpause vertagt. Das gab Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) am Dienstagabend im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss bekannt.
Geplante Prüfaufträge zu einem möglichen Umzug der Stadtbücherei in den Winzerkeller erhitzten die Gemüter. Ursprünglich war geplant, nächste Woche nach dem Finanzausschuss eine außerordentliche Sitzung des Bauausschusses anzusetzen, so Burelbach. Die Diskussion zeige jedoch die Notwendigkeit, „weitere Informationen zu bringen“. Es gebe zu viele Gerüchte und Unwahrheiten. So habe man etwa nie vorgehabt, die Stadtbücherei im Metzendorfhaus unterzubringen.
„Möglichst schnell“ nach der Sommerpause sollen die Kaufpläne nun in einer gemeinsamen Ausschusssitzung und in der Stadtverordnetenversammlung diskutiert werden. Wie berichtet, plant die Stadt, das Metzendorfhaus für 1,9 Millionen Euro zu kaufen. Dazu kommen weitere 1,5 Millionen Euro für Tiefgaragenplätze.
Konkretisiert haben sich offenbar Überlegungen, die Musikschule im früheren Winzerkeller im Kurmainzer Amtshof unterzubringen. Daneben ging es auch um die Beauftragung einer Planung für die Umnutzung des ehemaligen Winzerkellers, konkret um die Vergabe von Aufträgen der Leistungsphase 1 und 2, wie Burelbach informierte.
Diese beinhalten eine Grundlagenermittlung und eine Vorplanung mit Kostenschätzung. Laut den Statikuntersuchungen sei der große Gastraum im Winzerkeller „statisch unbedenklich“, so der Rathauschef.
Im kleinen Saal könnten keine hohen Regale aufgestellt werden. Burelbach berief sich bei der geplanten Auftragsvergabe auf einen entsprechenden Prüfauftrag der Stadtverordnetenversammlung.

In der Diskussion: Die Stadt prüft weiterhin, ob die Stadtbücherei von der Villa in der Graf-Von-Galen-Straße in den Winzerkeller umziehen kann. BILD: KÖPPNER
Das Thema werde nächste Woche im Magistrat behandelt. Stadtbaurat Hubert Vettel (FDP) bezifferte die Kosten für die Aufträge auf „deutlich unter 10 000 Euro“.
Die Stadtverordnetenversammlung hatte der „Prüfung und Optimierung städtischer Gebäudeflächen“ mit den Unterpunkten Tourist-Info und Stadtbücherei im Juni 2013 mit nur einer Nein-Stimme und einer Enthaltung zugestimmt.
Um Kosten zu vermeiden, sollten diese Aufträge nicht vergeben werden, sagte Ulrike Janßen (LIZ.Linke). Die Verwaltung sei doch „kompetent genug“ zu prüfen, „ob die Bücherei mit all ihren Medien in den großen Saal reinpasst“. Von da an sank die Stimmung in den Keller.
Bürgermeister Burelbach wertete Ton und Formulierung Janßens als Angriff auf die Verwaltung. „Eine Frechheit“, so der Bürgermeister. „Der Ton ist bald nicht mehr tragbar“, kritisierte auch Mechthild Ludwig (CDU). Parteifreund Johannes Schäfer sprach von einem „Kasperletheater“. Trotz der „Aggressionen“ gegen ihre Person mache sie weiter wie bisher, entgegnete Janßen.
„Die Mehrheitsverhältnisse führen dazu, dass sich der Magistrat und die Mehrheit verselbstständigen“, kritisierte Ausschussvorsitzender Jean-Bernd Neumann. Er hatte zuvor die Sitzungsleitung an Karl Heinz Ringleb (FWHPINI) abgegeben. Jetzt solle Geld für Aufträge zu einem möglichen Umzug der Stadtbücherei ausgegeben werden, ohne dass den Gremien ein Zwischenstand präsentiert worden sei.
Neumann zog Parallelen zur geänderten Planung beim Grabenumbau. Auch hier sei der Bauausschuss nicht beteiligt worden. Dies sei eine Missachtung der Kommunalpolitiker.
Wenn grundlegende Entscheidungen anstünden, brauche man als Dezernent und Bürgermeister die entsprechende Sensibilität, dies zu erkennen und Gremien und Bürger mitzunehmen.
Vergiftete Atmosphäre
Dieser Vorwurf brachte das Fass beim Rathauschef offenbar zum Überlaufen. Ständig und viel mehr als sein Vorgänger informiere er in Ausschüssen oder der Stadtverordnetenversammlung. Neumann halte anderen Moralpredigten über den Stil, um dann das zu machen, was er anderen vorwerfe. Es sei noch keine Entscheidung gefallen, es werde aber ernsthaft geprüft. Dann müsse die Musikschule, die derzeit den Winzerkeller für Proben nutzt, wieder woanders hin, entgegnete Neumann. Auch nach einer Sitzungsunterbrechung blieb die Atmosphäre vergiftet. Nach 21 Uhr vertagte sich der Ausschuss.

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Bergsträßer Anzeiger
26. Juni 2014

zg
Metzendorfhaus: Diskussion rund um die Verabschiedung des Nachtragshaushalts geht weiter

LIZ.Linke wirft dem Bürgermeister „Falschauskünfte“ vor

HEPPENHEIM. Die Umstände der Verabschiedung des Heppenheimer Nachtragshaushalts 2014 sorgen weiter für Diskussionen. Die Fraktion LIZ.Linke wirft Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) vor, auf Nachfragen nach einem Pauschalbetrag von 4,2 Millionen Euro für „strategische Grundstückskäufe“ nur „allgemeine abschweifende Antworten“ gegeben zu haben. Diese geplanten Investitionen seien kein Diskussionsthema in Ausschüssen oder Stadtverordnetenversammlung gewesen, hieß es in der Berichterstattung. Diese Darstellung sei falsch, widerspricht nun Ulrike Janßen (LIZ.Linke). Sie selbst habe im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss „mit Nennung der Seite und Haushaltsnummern Bürgermeister Burelbach gefragt, welche An- und Verkäufe hier geplant seien“. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Gabriele Kurz-Ensinger habe im anschließenden Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss danach gefragt. Burelbach habe jedoch jeweils allgemeine abschweifende Antworten gegeben, dass die An- und Verkäufe mit den neuen Baugebieten in Zusammenhang stehen würden.
„Bürgermeister Burelbach hat also nicht nur zum Kaufhaus Mainzer geschwiegen, sondern hier beim Nachtragshaushalt im Wissen über den anberaumten Notartermin die Unwahrheit gesagt“, schreibt die LIZ.Linke. Deshalb sei nicht die Kameralistik oder die Doppik, also das System, „schuld an den Unzulänglichkeiten des Haushaltes, sondern das Umgehen von Magistrat unter Bürgermeister Burelbach und Stadtverordnetenmehrheit aus CDU, FDP und FWHPINI mit dem Zahlenwerk“.
Burelbach stehe es frei, den jeweiligen Haushalt „ehrlich und offen abzufassen“, was er aber verweigere, ebenso wie der CDU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Semmler (CDU) als Koalitionsführer. „Diese Nicht- beziehungsweise offensichtlichen Falschauskünfte zu den Fragen waren Grundlage der einzigen zwei Nein-Stimmen der Fraktion LIZ.Linke zum Nachtragshaushalt“.

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Bergsträßer Anzeiger
13. Juni 2014

zg

LIZ.Linke fordert Selbstanzeige des Magistrats

Die Fraktion LIZ.Linke wird in die nächste Stadtverordnetenversammlung einen Antrag einbringen, nach dem der Magistrat aufgefordert wird, „eine Selbstanzeige zu stellen, wegen Untreue zum Schaden der Stadt“ im Zusammenhang mit dem Kauf des Metzendorf-Gebäudes, der Tiefgarage Lehrstraße 2-8 sowie dem Verkauf einer Fläche südlich der Friedrichstraße.
Nach Darstellung von LIZ.Linke liegt nach den Vorgaben des Strafgesetzbuches (StGB, Paragraf 266) „Untreue vor, wenn das betreute öffentliche Vermögen mit einem naheliegenden Risiko unkalkulierbarer künftiger Verluste belastet wird.“
Dies sei hier der Fall, bei „krass fehlkalkulierten, unrentablen Investitionen mit unvertretbaren Erhaltungs- und Subventionierungsaufwand in der Zukunft.“ Erschwerend komme hinzu, „dass der Magistrat den Kauf offensichtlich ohne Besichtigung und Wertgutachten beschlossen hat.“

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Bergsträßer Anzeiger
11. April 2014

jr
Stadtentwicklung: Verkehrsberuhigung kann erst 2023 erfolgen

Beim Bahnhofsvorplatz ist Geduld gefragt

HEPPENHEIM. Die Kalterer Straße im Bereich des Bahnhofes kann vor 2023 nicht verkehrsberuhigt werden. Ein entsprechender Antrag von LIZ.Linke ist im Bauausschuss abgelehnt worden. Nach dem Willen der Fraktion sollte der Magistrat prüfen, ob eine verkehrsberuhigte Zone auf der Kalterer Straße im Bereich des Bahnhofsvorplatzes eingerichtet werden kann.
Wenn dies möglich ist, aber rechtliche Hindernisse bestünden, sollten diese unter Vorlage entsprechender Nachweise benannt werden, so der Antrag von LIZ.Linke weiter, mit dem die Fraktion den Platz vor dem Heppenheimer Bahnhof vor allem für Kinder sicherer machen wollte, die diesen Weg zur Schule nehmen.
„Etwas für Kinder tun“
Der Antrag wurde am Dienstagabend im Bauausschuss mit neun Stimmen und bei einer Enthaltung abgelehnt. Die einzige Ja-Stimme kam von Antragstellerin Ulrike Janßen.
Sie forderte den Magistrat dazu auf, „endlich etwas für Kinder zu tun“. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) hatte allerdings zuvor deutlich gemacht, dass die Stadt sich an dieser Stelle der Kalterer Straße, für die durchgängig Tempo 30 gilt, gehandicapt fühlt: Eine Anfrage bei Hessen Mobil habe ergeben, dass Zuschüsse für die Umgestaltung des Bahnhofsbereiches zurückgezahlt werden müssten.
Geld habe es gegeben, weil die Kalterer Straße als innerörtliche Hauptverkehrsstraße geführt werde, eine Verkehrsberuhigung würde diese Rolle jedoch infrage stellen. Vor 2023 sei ohne eine Rückzahlung der Förderung keine Änderung möglich.
Janßens Einwand, dass es auch möglich war, in der Stadionstraße (die die Kalterer Straße in Richtung Süden fortsetzt) „Kölner Teller“ zwecks Verkehrsberuhigung einzusetzen, wies Jürgen Semmler (CDU) zurück. Er verwies darauf, dass es im vorliegenden Fall ausschließlich um den geförderten Bereich am Bahnhof gehe.
In einem „Hinweis“ von Ulrike Janßens Ehemann Peter Janßen heißt es dazu wörtlich: „Angesichts der gemäß Förderrichtlinien vorgeschriebenen Behindertengerechtigkeit, die hier nicht eingehalten wurde, ebenso wie dem regelwidrigen Fehlen des westlichen Bürgersteigs sind offensichtlich bis heute keine (erfolgversprechenden) Gespräche oder Verhandlungen mit Hessen Mobil geführt worden, ob diese Fördergelder denn wirklich zurückgefordert werden. Die Führung solcher Verhandlungen ist angesichts der dortigen Situation eigentlich eine Selbstverständlichkeit vor Beantwortung beziehungsweise Ablehnung einer Anfrage. Ein bloße schriftliche, allgemein gehaltene Anfrage, dürfte wenig zielführend sein.“
Dies, so Janßen, der bei der Bürgermeisterwahl 2011 mit dem schlechtesten Ergebnis aller fünf Kandidaten (4,7 Prozent) unterlegen war, „als Beispiel, wie in der Stadtverwaltung gearbeitet wird“.

Vor 2023 besteht laut Bürgermeister keine Möglichkeit, den Bahnhofsvorplatz zur verkehrsberuhigten Zone zu machen. BILD: KÖPPNER

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Bergsträßer Anzeiger
11. April 2014

jr
Energiewende: Höchstspannungsleitung wird vermutlich über Bürstadt geführt

Neue Stromtrasse: Weg über Heppenheim wäre nur die Ersatzlösung

HEPPENHEIM. Wenn Öko-Strom vom Norden Deutschlands in den Süden geleitet werden soll, werden neue, leistungsfähige Trassen benötigt. Eine davon könnte über Heppenheimer Gemarkung führen.
Wirklich groß ist – nach derzeitigem Planungsstand – die Wahrscheinlichkeit aber nicht, dass Heppenheim Durchleitungsgebiet für eines der wichtigsten Projekte der Energiewende wird, die Höchstspannungsleitung des Gemeinschaftsprojektes Ultranet.
Trotzdem war das Projekt am Dienstagabend Thema im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss. Müsste nämlich auf die bevorzugte Trasse durch Südhessen verzichtet werden – sie würde bei Alsbach-Hähnlein abzweigen und über Biblis zunächst nach Bürstadt und dann an Viernheim vorbei weiter nach Mannheim führen –, könnte doch noch auf Heppenheim zurückgegriffen werden.
Dass die Trasse kommt, die unter anderem dem Transport der in Norddeutschland erzeugten Windenergie in Richtung Süden dienen soll, daran besteht kein Zweifel. Laut Magistrat hat der Gesetzgeber dieses Vorhaben in das Bundesbedarfsplangesetz aufgenommen und „somit eine energiewirtschaftliche Notwendigkeit und den vordringlichen Bedarf festgestellt“.
Der für die Trasse vorgesehene Korridor würde in der Westgemarkung Heppenheims liegen. Sollte die Trasse hier entlangführen, würden bereits vorhandene Leitungen genutzt, allerdings durch Neubauten (und damit wohl auch höher Strommasten) für die höheren Spannungen ersetzt.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) nannte die Pläne für die Stromtrassen bei aller Notwendigkeit „noch nicht ausgereift“. So werde beispielsweise nicht darauf eingegangen, dass dort, wo die Stromleitungen entlangführen sollen, auch die neuen ICE-Trassen verlaufen könnten. Sonja Guttmann (SPD) hat schon jetzt „großen Widerstand“ gegen die bevorzugte Trassenführung über Bürstadt registriert. Hier gibt es ein großes Umspannwerk, das einbezogen werden soll.
Jürgen Semmler (CDU) geht davon aus, dass Autobahn sowie Strom- und ICE-Trasse gebündelt kommen werden – und gab zu, dass dies mit erheblichem Flächenverbrauch verbunden wäre. Christine Bender (SPD) schlug vor, vorsichtshalber Argumente zu sammeln, die aus Heppenheimer Sicht gegen eine Stromtrasse sprechen.

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Bergsträßer Anzeiger
10. April 2014

jr
Bauausschuss: Koalition lehnt Vorranggebiet an der Grenze zu Baden-Württemberg ab / Kritik von SPD und Grünen

Keine Windkraft am Bombach

HEPPENHEIM. Die Koalitionäre im Heppenheimer Stadtparlament sind dagegen, eine Windkraftanlage im Bereich des Bombachs zu installieren. Das für den Regionalplan Südhessen genannte Vorranggebiet wird abgelehnt. Auch wenn Heppenheims Stadtparlament dem Klimaschutzkonzept erst kürzlich mit großer Mehrheit zugestimmt hat, in dem (neben dem Kesselberg) auch ein Areal am Bombach genannt wird, wollen CDU und FWHPINI sowie der fraktionslose Stadtverordnete Benjamin Kramer (FDP) verhindern, dass der Standort Regionalplan Südhessen aufgeführt wird.
Eine entsprechende Beschlussvorlage des Magistrats wurde im Bauausschuss mit sechs zu fünf Stimmen gebilligt. Vor der Diskussion hatte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) auf Schreiben des Aeroclubs Heppenheim und der Energiegenossenschaft Starkenburg hingewiesen: Während die Hobbyflieger sich gegen ein Windrad am Bombach aussprechen, hat die Genossenschaft der Stadt, die im Besitz der meisten hier benötigten Flächen ist, ein Angebot unterbreitet.
Janßen plädiert für Zustimmung
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) hatte zunächst beantragt, dem Vorranggebiet am Bombach zuzustimmen und „eine positive unterstützende Formulierung gemäß der derzeitigen Beschlusslage der städtischen Gremien für Flächen von Windkraftanlagen am Kesselberg“ sowie von der Einzelfallprüfung Gebrauch zu machen. „Die Stadtverordneten haben dem Klimaschutzkonzept zugestimmt, das Windkraft als unabdingbar bezeichnet“, so Janßens Begründung. Ihre Anträge wurden abgelehnt.
Das Klimaschutzkonzept werde ad absurdum geführt, wenn man weder Kesselberg noch Bombach für Windkraft zur Verfügung stelle, so Christina Graubner-Reinhardt von der (GLH). Argumente wie die Störung des Landschaftsbildes könnten nicht gelten: „Die Menschen gewöhnen sich an den Anblick.“
Benjamin Kramer verwies darauf, dass eine Anlage am Bombach extrem ins Auge fiele. Der Standort Kesselberg wiederum befinde sich in einem Fauna-Flora-Habitat, also einem Bereich, der in früheren Jahren von den Grünen vehement gegen jede Form der Bebauung verteidigt worden sei. Auch Jürgen Semmler (CDU) verwies auf die exponierte Lage des Bombachs, die das Landschaftsbild ungünstig beeinflussen würde: Zwischen Heidelberg und Darmstadt liege dann das einzige Windrad in direktem Sichtkontakt zur Bergstraße. Zudem nutzten die Segelflieger die gute Thermik: „Zusammen mit dem angedachten Autobahnzubringer wäre dies der Todesstoß für den Flugplatz.“
Semmler und Kramer sprachen sich zwar für Windkraft aus, bekräftigten aber auch, dass es bei ihrem Nein zum Bombach-Standort um strategische Überlegungen geht. „Alle Kommunen versuchten, ihre Flächen vor dem Zugriff des Regierungspräsidiums zu retten – und wenn die politische Vorgabe, in Hessen zwei Prozent der Fläche für Windkraft zu nutzen, nicht aufgeht, haben solche Kommunen das Nachsehen, die Vorrangstandorte angemeldet haben“, so Kramer. Semmler plädierte für Standorte im Ried. Unterstützung erhielt er von Koalitionspartner Karl-Heinz Ringleb (FWHPINI), der von kräftigen Brisen auf dem Bibliser See berichtete, und von Parteifreund Wilhelm Schäfer, der vor allen Standortentscheidungen konkrete Messungen forderte.
Christine Bender und Sonja Guttmann machten deutlich, dass die SPD weiter zur Windkraft auf Heppenheimer Gemarkung stehe. Mit ihrem Versuch, in die ursprünglich geplante Stellungnahme zum Regionalplan einen Hinweis auf den von den Gremien bevorzugten Standort Kesselberg unterzubringen, scheiterten sie zunächst – er ist jedoch in der jetzt abgesegneten Version enthalten.

Unter einer Windkraftanlage im Bereich Bombach (im Hintergrund rechts) hätten nach Angaben des Aeroclubs Heppenheim auch die Segelflieger zu leiden, die die Thermik auf der Westseite der Bergkette des Odenwalds nutzen. Das als Vorranggebiet vorgesehene Areal wird auch deshalb von der Parlamentsmehrheit abgelehnt. BILD: KÖPPNER

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Bergsträßer Anzeiger
5. April 2014

mam
Autobahn: Mehrheit plädiert aus Kostengründen für eine zweite Zufahrt an der Bürgermeister-Metzendorf-Straße

Für A5-Anschluss an Landesstraße 3398

HEPPENHEIM. Die Stadtverordneten wollen einen zweiten Autobahnanschluss im Süden, der die Innenstadt entlasten soll. Keine Einmütigkeit gab es über die beste Variante. Am Ende stimmten 21 Stadtverordnete von CDU, FWHPINI und FDP sowie LIZ.Linke für einen Anschluss in Höhe der Landesstraße 3398 nach Hüttenfeld, mit einer Anknüpfung an die Kreisverbindungsstraße K 4229 bei Laudenbach. Dies ist nun die Vorzugsvariante, die die Stadt weiter verfolgt. Die 16 Vertreter von SPD und GLH stimmten dagegen. Die Befürworter erhoffen sich von dieser Variante (Planfall 6) die besten Chancen für eine Realisierung, weil sie das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweise, wie Jürgen Semmler (CDU) betonte. Für den Autobahnanschluss an der L 3398 könne nämlich die Brücke über die A 5 genutzt werden, die dieses Jahr für 2,2 Millionen Euro neu gebaut wird.
Von der L 3398 (Bürgermeister-Metzendorf-Straße) soll eine Trasse zwischen Segelflugplatz und Kreiskrankenhaus/Vitos in Richtung Süden führen und in der Nähe der Landesgrenze eine Verknüpfung an die Kreisverbindungsstraße (K 4229) von Weinheim bis Laudenbach im Rhein-Neckar-Kreis schaffen. Damit würden signifikante überregionale Verkehrsverlagerungen erreicht, mit denen die Innenstadt von Heppenheim und die bestehenden Anschlussstellen in Heppenheim und Hemsbach stark entlastet würden, heißt es in der Vorlage. Die Variante sei auch ökologisch vertretbar und verbrauche relativ geringe Flächen, sagte Semmler.
Die Berechnungen der Ingenieurgesellschaft Habermehl und Follmann gehen von einem Anstieg der Verkehrsbelastung in Heppenheim von derzeit 21 700 Fahrzeugen am Tag auf 27 700 Fahrzeuge im Jahr 2025 aus. Mit dem zweiten Autobahnanschluss an der L 3398 würde die B 460 (Lorscher Straße) um 5050 Fahrzeuge am Tag, die B 3 um 4600 Fahrzeuge täglich entlastet.
Die SPD sprach sich dagegen für die teurere Variante (Variante 3a) eines Autobahnanschlusses in Höhe der Landesgrenze zu Baden-Württemberg aus, von der sie eine noch stärkere Entlastung erwartet. Jean Bernd Neumann (SPD) hatte zu Beginn vergeblich versucht, den Punkt von der Tagesordnung absetzen zu lassen, weil noch viele Dinge zu klären seien. Noch fehlten etwa offizielle Stellungnahmen von Kreiskrankenhaus und Vitos-Klinik.
Die Innenstadt soll durch den zweiten Anschluss vom Verkehr entlastet werden
Für die GLH machte Peter Müller deutlich, dass seine Fraktion am liebsten gar keinen zusätzlichen Autobahnanschluss hätte. Keiner derAnwesenden werde den Tag erleben, dass der Anschluss eröffnet werde, orakelte Müller. Neumann erinnerte an kontroverse Diskussionen in der Vergangenheit, als es um eine B 3 West gegangen sei, die von Hemsbach bis Bensheim parallel zur A 5 führen sollte und dabei Tongruben und Erlache durchschnitten hätte. Jetzt komme diese Trasse zurück. Der Knoten an der Bürgermeister-Metzendorf-Straße werde mit 6000 bis 7000 Fahrzeugen zusätzlich pro Tag belastet. Bei den Kosten müssten auch die nötigen Lärmschutzwände für die Kliniken mitberücksichtigt werden. Um die Chancen auf Realisierung zu steigern, müssten möglichst viele mit ins Boot genommen werden, forderte Neumann: „Wir müssen mit Laudenbach auch formal gemeinsame Beschlüsse fassen.“ Auch die Metropolregion solle diesen mittragen.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) verwies darauf, dass Laudenbach sich bereits für einen Anschluss an der L 3398 ausgesprochen habe und jetzt auf Heppenheim warte. Es sei genug Zeit für Beratungen gewesen. Jahrelang sei nichts für Anwohnerschutz und Verkehrsentlastung getan worden.
Burelbach mahnt, nicht zu warten
„Das Zeitfenster ist nicht ewig offen“, mahnte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Eine Chance auf Verwirklichung sehe er nur, wenn das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimme. Finanz-Staatssekretär Michael Meister (CDU) habe zugesagt, das Vorhaben zu unterstützen. Es habe bereits Gespräche mit dem Laudenbacher Bürgermeister und dem Landrat des Rhein-Neckar-Kreises gegeben. Burelbach appellierte an die Stadtverordneten, jetzt „in die Pötte“ zu kommen und später über den exakten Trassenverlauf zu beschließen. Eine neue Autobahnunterführung für die andere Variante sei so teuer, dass sie vermutlich das Aus bedeute.

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Starkenburger Echo
11. April 2014

e
Starkenburger Echo
5. April 2014

Kommentar jr

Bergsträßer Anzeiger
5. April 2014

mam
Hintergrund der nachfolgenden Entgleisungen von Stadtverordneten der CDU, FDP, FWHPINI, SPD und GLH, sowie der Presse, die sich aus politischen Gründen einer sachgerechten Richtigstellung verweigerte, ist, daß Bürgermeister Burelbach für die Einstellung des Strafverfahrens in Bezug auf seine Beleidigungen gegen Stadtverordnete Janßen straf- und zivilrechtlich zahlen und am Ende der Sitzung eine vereinbarte Entschuldigung abgeben mußte. Die Presse (GLH-Mitglied Jürgen Reinhardt, sowie Marion Menrath) verließen zusammen mit dem überwiegenden Teil der Stadtverordneten die Sitzung vorzeitig. Stadtverordnetenvorsteher Wondrejz (CDU) versuchte (erfolglos) kommunalrechtswidrig eine weitere persönliche Erklärung von Stadtverordnete Frau Janßen zu unterbinden. Die Stadtverordnetenmehrheit beschloß anschließend, dies nicht ins Protokoll aufzunehmen, obwohl die Kommunalaufsicht bescheinigte, daß dies hätte aufgenommen werden müssen.
Darüber hinaus war auch die Erklärung von Stadtverordnete Frau Bender (SPD) bewiesen falsch, wie auch keine "Frechheiten" (Redakteur und GLH-Mitglied Jürgen Reinhardt) ausgesprochen wurden (siehe Anträge-Sammlung). Auch hierzu verweigerten die Lokalredakteure aus offensichtlich persönlichen politischen Ansichten eine Richtigstellung.

Verlangen auf Richtigstellung, das Echo-Zeitungen ablehnte:
Jürgen Reinhardt, Redakteur der Lokalredaktion Heppenheim des Starkenburger Echos behauptete: „Bürgermeister Burelbach hat sich während einer hitzigen Diskussion im Stadtparlament im März des vergangenen Jahres im Ton vergriffen ... .“
Dies ist falsch, richtig ist:
– Es gab keine hitzige Diskussion.
– Die betreffende Stadtverordnetenversammlung fand am 22.3.2012 statt und nicht im vergangenem Jahr.
– Nachdem ich eine Grünanlage am Altenheim St. Katharina im Bereich der Durchbruchstrasse Postknoten anregte, beleidigte mich Bürgermeister Burelbach mit strafrechtlicher Relevanz. Alle Stadtverordneten der Koalition applaudierten ihm mit lautem Johlen und Tischeklopfen.
Das Wortprotokoll des betreffenden Tagesordnungspunktes ist auf der Internetseite http://www.liz-wghp.de/Dokumentation-Wp-12.03.22.pdf veröffentlicht.
Jürgen Reinhardt, Redakteur der Lokalredaktion Heppenheim des Starkenburger Echos behauptete: „... und der Fraktion LIZ.LINKE ‚kommunistische Planungen‘ vorgeworfen und von Verantwortung für den ‚Schießbefehl an der Mauer‘ gesprochen.“
Dies ist falsch, richtig ist: Bürgermeister Burelbach hat mich, Architektin Dipl.-Ing. Frau Janßen (WG LIZ) direkt vom Stehpult aus ohne Grund und Anlass mit folgenden Worten beleidigt:
„Sie sind verantwortlich für den Schießbefehl an der Mauer.”
„…Sie planen wie die Kommunisten geplant haben.”
Jürgen Reinhardt, Redakteur der Lokalredaktion Heppenheim des Starkenburger Echos behauptete:„Dafür hat ihn Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen – ergebnislos – strafrechtlich, dann zivilrechtlich belangt mit der Folge, daß Burelbach aufgrund eines Vergleichs am Donnerstag im Stadtparlament ans Mikrofon treten und in aller Öffentlichkeit eine Entschuldigung aussprechen musste.“
Dies ist falsch, richtig ist: Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat ein Ermittlungsverfahren AZ 1000 Js 22434/12 geführt und hat am 12.12.2012 entschieden: „... wird gemäß §153 a Abs.1 Strafprozeßordnung von der Erhebung der öffentlichen Klage vorläufig abgesehen, sofern der Beschuldigte innerhalb einer Frist von 2 Monaten ab Zugang dieses Schreibens einen Geldbetrag von 300,- Euro an (eine gemeinnützige Einrichtung) zahlt. ... Bei der vorläufigen Einstellung ist davon ausgegangen worden, dass es sich um einen einmaligen Fall handelt. Im Wiederholungsfalle kann der Beschuldigte nicht mit weiterer Nachsicht rechnen.“ Bürgermeister Burelbach zahlte.
Vor dem LG Darmstadt erfolgte am 21.2.2014 AZ 1O 253/13 in öffentlicher Verhandlung eine Einigung, die eine Zahlung von 1.500,- Euro und eine öffentliche Entschuldigung durch Bürgermeister Burelbach enthält. Diese Entschuldigung trug Bürgermeister Burelbach am 3.4.2014 am Ende der Stadtverordnetensitzung vor.
Jürgen Reinhardt, Redakteur der Lokalredaktion Heppenheim des Starkenburger Echos behauptete: „Kurz zuvor hatte Janßen in ihrer Begründung eines Antrages, in dem es um eine Art Berichtspflicht von Parlamentsvertretern in Kommissionen und Verbänden ging, den Kollegen relativ deutlich er-klärt, dass sie von deren Fachkenntnis herzlich wenig hält.“
Dies ist falsch, ich habe niemals den Kollegen weder deutlich, noch relativ deutlich erklärt, daß ich von deren Fachkenntnis herzlich wenig halte. Nachfolgender Wortlaut meiner Rede:
„Angesichts der Kosten bei den Stadtwerken, der Unzulänglichkeiten beim ZAKB und dessen Umbau zu einem Energieversorgungsunternehmen und z.B. des Ergebnisses beim Grabenumbau sollten eigentlich Alle ein Interesse daran haben, daß alle Stadtverordneten und damit auch die Öffentlichkeit besser informiert werden und die Gelegenheit bekommen, auf Mängel hinzuweisen oder Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. Es ist jetzt über die Hälfte der Wahlperiode vorbei und keiner der Gremienvertreter fand es bisher notwendig, zu erklären, ob er überhaupt und wie er die Interessen der Bürgerschaft vertritt. SPD-Stadtverordnete Frau Bender verweigerte sich sogar der Informationsweitergabe und meinte, daß es allein ihre private Sache wäre, welche Interessen sie vertritt. Es liegt bei jedem einzelnen Stadtverordneten in den Gremien seinem Wahlversprechen auf Transparenz nachzukommen. Hier haben Sie jetzt die Möglichkeit dem Wähler zu zeigen, daß Ihre Wahlversprechen mehr waren als leere Worte. Ich bitte daher um Zustimmung.“
Jürgen Reinhardt, Redakteur der Lokalredaktion Heppenheim des Starkenburger Echos behauptete: „Auch früher schon hat es verbale Entgleisungen im Stadtparlament gegeben, die aber selten im Persönlichen mündeten. Und das ein einzelner Mandatsträger alle anderen (inclusive) Verwaltung für unfähig erklärt, ist neu.“
Dies ist falsch, richtig ist: Seit ich Mandatsträger bin habe ich niemals alle anderen, inclusive Verwaltung, für unfähig erklärt. Es gibt keinen einzigen Beleg für die Behauptung des Redakteurs.
Jürgen Reinhardt, Redakteur der Lokalredaktion Heppenheim des Starkenburger Echos behauptete: Frau Janßen muss sich also nicht wundern, wenn sie allein auf weiter Flur Applaus allenfalls vom Fraktionskollegen Schwarz erhält und wenn ihre oft genug sinnvollen Anträge keine Chance auf Zustimmung haben oder legitime Nachfragen nachlässig beantwortet werden.“
Dies ist falsch, richtig ist: Sachargumente benötigen keinen Applaus. In unserer Fraktion wird nicht applaudiert. Meine Anträge sind oft genug angenommen, bzw. umgesetzt worden, wie – nach Einschaltung der Kommunalaufsicht – auch ein Großteil meiner Anfragen – inzwischen – sachgerecht beantwortet werden.
Jürgen Reinhardt, Redakteur der Lokalredaktion Heppenheim des Starkenburger Echos behauptete: „Selbst der Grüne Peter Müller, der in der Vergangenheit wiederholt den Arm für LIZ.LINKE-Anträge gehoben hatte, mag Ulrike Janßen nicht mehr verteidigen.“
Dies ist falsch, richtig ist:  Herr Müller hat mich nie „verteidigt“, wie dies auch nicht nötig ist, da die Stadtverordnetenversammlung keine Gerichtsverhandlung ist. Schon die Wortwahl ist anmaßend. Wie auf gleicher Veröffentlichungsseite zu lesen war, stimmte die Koalition zusammen mit meiner Fraktion LIZ.LINKE gegen die GLH für das Kernanliegen – der Verkehrsentlastung der Innenstadt – auf Grundlage einer Trassenführung, die bei den letzten Kommunalwahlen allein von der WG LIZ und der DIE LINKE vertreten wurde.
Jürgen Reinhardt, Redakteur der Lokalredaktion Heppenheim des Starkenburger Echos behauptete: „...Denn die haben die Wählergemeinschaft ‚Leben im Zentrum‘ ins Parlament befördert, damit ihre Ziele und Vorstellungen eingebracht und umgesetzt werden. Davon ist Frau Janßen weit entfernt.“
Dies ist falsch, richtig ist: Das politische Engagement der LIZ in der Stadtverordnetenversammlung seit 3.5.2011 trägt umfangreiche Früchte. Nachfolgend ein kleiner Ausschnitt der von mir eingebrachten und umgesetzten Ziele:
– Am 8.12.11 wurden Ortsumfahrungen in Nord-Süd und Ost-West-Richtung von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.
– Am 6.9.12 wurde der seit 1983 geplante Durchbruch für den Postknoten von der Stadtverordnetenversammlung endgültig zu den Akten gelegt.
– Am 3.5.13 wurde der Fußgängerüberweg an der Darmstädter Straße eingerichtet.
– Am 18.9.13 wurde eine Karte mit städtischem Grundeigentum digitalisiert gefertigt und allen Stadtverordneten zur Verfügung gestellt.
– Am 3.4.14 wurde die AS-Süd mit Anbindung an die Kreisverbindungsstraße von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen und kann somit beim Baulastträger angemeldet werden.
– Seit 7.3.14 sind feste Radaranlagen in Kirschhausen und Wald-Erlenbach sowie eine neue mobile in Betrieb.
– Am 24.3.14 wurde mitgeteilt, daß aufgrund Antrag der LIZ, Ortsumfahrungen sowie die AS-Süd in den Regionalplan Rhein-Neckar aufgenommen wurden.
– Dieses Jahr soll auf Betreiben der LIZ der inzwischen dritte Fußgängerüberweg, diesmal mit Ampel an der Ludwigstraße gebaut werden.
– Mehrere erfolgreiche Kommunalaufsichtsbeschwerden haben inzwischen unter vielem anderen dazu geführt, daß in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung ordnungsgemäß abgestimmt und ausgezählt wird.
– Unwirtschaftliche Investitionen beim Stadtumbau wurden zumindest ‚abgespeckt‘.
– Aufgrund rechtzeitiger Hinweise durch die Fraktion LIZ.LINKE konnten für die Stadt erhebliche Fördergelder gerettet werden (z.B. Grabenumbau, Klimaschutzkonzept).
– Bei der Suchanek-Stiftung konnte durch den von der Fraktion LIZ.LINKE verlangten und durchgeführten Akteneinsichtsausschuß Geldverschwendung dargestellt und mit einer rechtskonformen Haushaltsführung zumindest begonnen werden.
– Am 8.4.13 findet die von mir beantragte BUS-Sondersitzung zur städtischen Stellungnahme zur Windkraft statt.
– und vieles andere mehr.
Insoweit hat die WG LIZ in 3 Jahren mehr erreicht als die GLH in 30, bei der Redakteur Jürgen Reinhardt Mitglied ist. Wenn er um seine eigenen Wähler bangt, so ist dies gerechtfertigt, aber dann sollte er seine persönlichen Ansichten in Pressemitteilungen der GLH verpacken und nicht die der WG LIZ und LIZ.LINKE-Fraktion nach politischem Gusto durch umfangreiche Kürzungen entstellen, gar nicht veröffentlichen oder wie hier über die LIZ – unrecherchiert – wahrheitswidrige Kommentare veröffentlichen. Dies widerspricht allen journalistischen Grundsätzen.

„Viele Früchte getragen“ - StaEcho 11.4.14

LIZ.Linke  Die Stadtverordnete Ulrike Janßen fühlt sich falsch dargestellt – Kein Applaus nötig
HEPPENHEIM. Die Heppenheimer Stadtverordnete Ulrike Janßen (LIZ.Linke) sieht ihre Rolle in der Sitzung vom 3. April falsch dargestellt. Unabhängig von dieser Stadtverordnetensitzung vertritt sie die Auffassung, dass ihre politischen und juristischen Erfolge seit der Kommunalwahl 2011 und ihr Streit mit Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) falsch dargestellt werden.
Nach Auffassung von Ulrike Janßen wurde sie im Stadtparlament von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) „mit strafrechtlicher Relevanz“ beleidigt. Alle Stadtverordneten der Koalition aus CDU, FDP und Freien Wählern hätten nach der Rede des Bürgermeisters applaudiert und „mit lautem Johlen und Tischeklopfen“ reagiert. Dafür habe sie Burelbach zunächst strafrechtlich belangt (von einer öffentlichen Klage wurde von der Staatsanwaltschaft Darmstadt nach einer Entscheidung vom 12. Dezember 2012 laut Janßen „vorläufig abgesehen, sofern der Beschuldigte innerhalb einer Frist von 2 Monaten ab Zugang dieses Schreibens einen Geldbetrag von 300 Euro zahlt“), dann zivilrechtlich mit der Folge, dass der Bürgermeister aufgrund eines Vergleichs vor dem Landgericht Darmstadt vom 21. Februar 2014 1500 Euro zahlen sowie sich im Stadtparlament entschuldigen musste.
Ulrike Janßen kritisiert die Art, wie ihr Auftreten als Stadtverordnete in der ECHO-Ausgabe vom vergangenen Samstag (5.) kommentiert wurde. Sie erhalte – von ihrem Fraktionskollegen Bruno Schwarz abgesehen – selten Applaus, ihr Stil führe dazu, dass ihre – oft genug sinnvollen – Anträge keine Chance auf Zustimmung haben oder legitime Nachfragen nachlässig beantwortet werden, hieß es im Kommentar. Janßen meint dagegen, Sachargumente müssten nicht mit Applaus bekräftigt werden. Ihre Anträge seien oft genug angenommen oder umgesetzt worden, wie – nach Einschaltung der Kommunalaufsicht – auch ein Großteil ihrer Anfragen sachgerecht beantwortet worden sei.

Die Stadtverordnete behauptet zudem, ihr politisches Engagement in der Wählergemeinschaft „Leben im Zentrum (LIZ)“ trage entgegen der Aussagen im Kommentar Früchte. Sie listet ein gutes Dutzend von LIZ.Linke in der Stadtverordnetenversammlung eingebrachte Themen auf, die eine Mehrheit fanden: Beispielsweise sei am 3. Mai 2013 ein Fußgängerüberweg an der Darmstädter Straße eingerichtet worden oder der Beschluss vom 3. April, einen Autobahnanschluss Heppenheim-Süd mit Anbindung an die Kreisverbindungsstraße bei Laudenbach zu planen. Allerdings wird über dieses Projekt seit Jahrzehnten diskutiert, lange bevor die Wählergemeinschaft gegründet wurde. Als Erfolg wertet Janßen auch die Installation von Radaranlagen in Kirschhausen und Wald-Erlenbach an der B 460. Bei der Suchanek-Stiftung habe der von der LIZ.Linke verlangte Akteneinsichtsausschuss „Geldverschwendung dargestellt“. Sitzverteilung CDU 15, SPD 11, Grüne Liste 5, FHWPINI 3, LIZ.Linke 2. Benjamin Kramer (FDP) ist Hospitant in der CDU-Fraktion.

Kommentar von Jürgen Reinhardt - StaEcho 5.4.14

Entgleist

Bürgermeister Rainer Burelbach hat sich während einer hitzigen Diskussion im Stadtparlament im März vergangenen Jahres im Ton vergriffen und der Fraktion LIZ.LINKE "kommunistische Planungen" vorgeworfen und von Verantwortung für den "Schießbefehl an der Mauer" gesprochen. Dafür hat ihn Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen erst - ergebnislos - strafrechtlich, dann zivilrechtlich belangt mit der Folge, dass Burelbach aufgrund eines Vergleichs am Donnerstag im Stadtparlament ans Mikrofon treten und in aller Öffentlichkeit eine Entschuldigung aussprechen mußte.
Kurz zuvor hatte Janßen in ihrer Begründung eines Antrages, in dem es um eine Art Berichtspflicht von Parlamentsvertretern in Kommissionen und Verbänden ging, den Kollegen relativ deutlich erklärt, dass sie von deren Fachkenntnis herzlich wenig hält. Mit der Folge, dass Vertreter aller anderen Fraktionen sich derlei Frechheiten verbaten und die Stadtverordnete ihrerseits hart angingen.
Auch früher schon hat es verbale Enmtgleisungen im Stadtparlament gegeben, die aber selten im Persönlichen mündeten. Und das ein einzelner Mandatsträger alle anderen (inklusive Verwaltung) für unfähig erklärt, ist neu. Frau Janssen muss sich also nicht wunderen, wenn sie allein auf weiter Flur Applaus allenfalls vom Fraktionskollegen Schwarz erhält und wenn ihre oft genug sinnvollen Anträge keine Chance auf Zustimmung haben oder legitime Nachfragen nachlässig beantwortet werden.
Selbst der Grüne Peter Müller, der in der Vergangenheit wiederholt den Arm für LIZ.Linke-Anträge gehoben hatte, mag Ulrike Janßen "nicht mehr verteidigen". Was sie, wie sie deutlich machte, ohnehin nicht nötig hat. Schließlich weiß sie ja, dass sie recht hat, und das reicht ihr. Ob ihre Wähler das genauso sehen, bleibt dahin gestellt. Denn die haben die Wählergemeinschaft "Leben im Zentrum" ins Parlament befördert, damit ihre Ziele und Vorstellungen eingebracht und umgesetzt werden. Davon ist Frau Janßen weit entfernt.


Kommunalpolitik: Geharnischte Kritik an LIZ.Linke - BA/StaEcho 5.4.14

Streit im Parlament über Umgangston eskaliert

HEPPENHEIM. Der Unmut der anderen Fraktionen über das Verhalten der Fraktion LIZ.Linke eskalierte am Donnerstag im Stadtparlament. Auslöser war ein LIZ.Linke-Antrag, laut dem die Vertreter Heppenheims in Verbänden, Versammlungen oder Kommissionen künftig im Plenum Rechenschaft über ihre Tätigkeit ablegen sollen. In der Begründung des Antrags heißt es unter anderem, man wisse ja nichts „über Interessen oder Qualifikationen“ der gewählten Vertreter, weil diese ohne Vorstellung gewählt worden seien. Als Beispiel nannte Ulrike Janßen die SPDFrau Christine Bender, die ihr gesagt habe, wie sie im Gewässerverband abstimme, sei ihre Sache.
Nachdem Janßen dies noch einmal wiederholt hatte, wies Bender dies in einer persönlichen Erklärung zurück. Wie Bender ausführte, habe Geschäftsführer Ulrich Androsch vom Gewässerverband Bergstraße auf ihre Initiative hin die Wasserrahmenrichtlinie und ihre Folgen im Bauausschuss vorgestellt. Sie habe im Ausschuss um ein Meinungsbild gebeten und natürlich genauso im Verband abgestimmt, denn sie halte sich an die Meinung der Stadt.
Auch Jürgen Semmler (CDU) betonte, dass seine Fraktion „auf kollegialer Ebene“ jederzeit von den Vertretern Infos bekomme. Mit Janßens Äußerungen werde jeder von der Stadtverordnetenversammlung gewählte Vertreter beleidigt. Dies sei eine „Unverschämtheit“. Laut dem LIZ.Linke-Antrag würden die Vertreter zum „Freiwild“ in einem Verhör der LIZ.Linke. Transparenz sei wichtig, aber nicht so.
Semmler stellte einen Alternativantrag der Koalition, laut dem die städtischen Vertreter einmal im Jahr eingeladen werden, um zu berichten. „Es kann nicht sein, dass Leute in dieser diffamierenden Weise angegriffen werden“, betonte Gabriele Kurz-Ensinger (SPD). „Die Vertreter, die wir entsenden, können genauso frei entscheiden wie Sie als Vertreter der Bürger“, sagte sie zu Janßen.
Mehr Schmerzen als von Gürtelrose
Es sei jeder Fraktion überlassen, welche Vertreter sie benennte, sagte Martin Greif (FWHPINI). Um die kommunalen Interessen zu vertreten, seien manchmal Kompromisse nötig. Statt ihrem „besserwisserischen Vorgehen“ solle Janßen ihre Vorschläge lieber „sachlich und fair“ vortragen, empfahl Greif: „So verursacht es mir wirklich Schmerzen. Mehr Schmerzen als meine Gürtelrose“.
„Schon schlimm“, kommentierte Peter Müller (GLH). Der Antrag der LIZ.Linke enthalte ja „ein Korn Wahrheit und Vernunft“. Dass die Vertreter von Zeit zu Zeit berichteten, sei die „normalste Sache der Welt“. Dies werde nun aufgrund einer Antragstellerin abgelehnt, „die 35 bis 36 Stadtverordneten auf den Wecker geht“. Janßen kritisiere nicht nur jede Vorlage; jede Vorlage werde von ihr so von A bis Z in den Boden gestampft, „dass nichts übrig bleibt“. Von den Verwaltungsmitarbeitern vermittle sie den Eindruck, diese hätten wohl „die Weisheit mit kleinen Löffeln gegessen“. Er verspüre deshalb keine große Lust mehr, Janßen zu verteidigen.
Sie brauche gar keine Verteidigung, sagte Janßen. Schließlich sei dies keine Verhandlung, und jeder könne sagen, was er denke. Für den LIZ.Linke-Antrag stimmten nur deren Vertreter bei 33 Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen von SPD und GLH. Der Antrag der Koalition wurde einstimmig angenommen.

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Bergsträßer Anzeiger
5. April 2014

red
Tempoüberwachung

Seit Mitte März wird fleißig geblitzt

HEPPENHEIM. Wie Bürgermeister Burelbach im Stadtparlament mitteilte, sind die stationären Anlagen zur Geschwindigkeitsüberwachung seit Mitte März in Betrieb. Die modernen „Starenkästen“ stehen in Wald-Erlenbach (B 460, Höhe Friedhofsstraße in beiden Fahrtrichtungen) und in Kirschhausen (B 460, Höhe Waldstraße in Fahrtrichtung Heppenheim und in Höhe Kirchstraße in beiden Richtungen). Auch die neue mobile Geschwindigkeitsmessanlage ist seit Anfang Februar in Betrieb und „blitzt fleißig“ (Burelbach).

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Bergsträßer Anzeiger
5. April 2014

mam

Autobahn: Mehrheit plädiert aus Kostengründen für eine zweite Zufahrt an der Bürgermeister-Metzendorf-Straße

Für A5-Anschluss an Landesstraße 3398

HEPPENHEIM. Die Stadtverordneten wollen einen zweiten Autobahnanschluss im Süden, der die Innenstadt entlasten soll. Keine Einmütigkeit gab es über die beste Variante. Am Ende stimmten 21 Stadtverordnete von CDU, FWHPINI und FDP sowie LIZ.Linke für einen Anschluss in Höhe der Landesstraße 3398 nach Hüttenfeld, mit einer Anknüpfung an die Kreisverbindungsstraße K 4229 bei Laudenbach. Dies ist nun die Vorzugsvariante, die die Stadt weiter verfolgt. Die 16 Vertreter von SPD und GLH stimmten dagegen. Die Befürworter erhoffen sich von dieser Variante (Planfall 6) die besten Chancen für eine Realisierung, weil sie das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweise, wie Jürgen Semmler (CDU) betonte. Für den Autobahnanschluss an der L 3398 könne nämlich die Brücke über die A 5 genutzt werden, die dieses Jahr für 2,2 Millionen Euro neu gebaut wird.
Von der L 3398 (Bürgermeister-Metzendorf-Straße) soll eine Trasse zwischen Segelflugplatz und Kreiskrankenhaus/Vitos in Richtung Süden führen und in der Nähe der Landesgrenze eine Verknüpfung an die Kreisverbindungsstraße (K 4229) von Weinheim bis Laudenbach im Rhein-Neckar-Kreis schaffen. Damit würden signifikante überregionale Verkehrsverlagerungen erreicht, mit denen die Innenstadt von Heppenheim und die bestehenden Anschlussstellen in Heppenheim und Hemsbach stark entlastet würden, heißt es in der Vorlage. Die Variante sei auch ökologisch vertretbar und verbrauche relativ geringe Flächen, sagte Semmler.
Die Berechnungen der Ingenieurgesellschaft Habermehl und Follmann gehen von einem Anstieg der Verkehrsbelastung in Heppenheim von derzeit 21 700 Fahrzeugen am Tag auf 27 700 Fahrzeuge im Jahr 2025 aus. Mit dem zweiten Autobahnanschluss an der L 3398 würde die B 460 (Lorscher Straße) um 5050 Fahrzeuge am Tag, die B 3 um 4600 Fahrzeuge täglich entlastet.
Die SPD sprach sich dagegen für die teurere Variante (Variante 3a) eines Autobahnanschlusses in Höhe der Landesgrenze zu Baden-Württemberg aus, von der sie eine noch stärkere Entlastung erwartet. Jean Bernd Neumann (SPD) hatte zu Beginn vergeblich versucht, den Punkt von der Tagesordnung absetzen zu lassen, weil noch viele Dinge zu klären seien. Noch fehlten etwa offizielle Stellungnahmen von Kreiskrankenhaus und Vitos-Klinik.
Die Innenstadt soll durch den zweiten Anschluss vom Verkehr entlastet werden
Für die GLH machte Peter Müller deutlich, dass seine Fraktion am liebsten gar keinen zusätzlichen Autobahnanschluss hätte. Keiner derAnwesenden werde den Tag erleben, dass der Anschluss eröffnet werde, orakelte Müller. Neumann erinnerte an kontroverse Diskussionen in der Vergangenheit, als es um eine B 3 West gegangen sei, die von Hemsbach bis Bensheim parallel zur A 5 führen sollte und dabei Tongruben und Erlache durchschnitten hätte. Jetzt komme diese Trasse zurück. Der Knoten an der Bürgermeister-Metzendorf-Straße werde mit 6000 bis 7000 Fahrzeugen zusätzlich pro Tag belastet. Bei den Kosten müssten auch die nötigen Lärmschutzwände für die Kliniken mitberücksichtigt werden. Um die Chancen auf Realisierung zu steigern, müssten möglichst viele mit ins Boot genommen werden, forderte Neumann: „Wir müssen mit Laudenbach auch formal gemeinsame Beschlüsse fassen.“ Auch die Metropolregion solle diesen mittragen.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) verwies darauf, dass Laudenbach sich bereits für einen Anschluss an der L 3398 ausgesprochen habe und jetzt auf Heppenheim warte. Es sei genug Zeit für Beratungen gewesen. Jahrelang sei nichts für Anwohnerschutz und Verkehrsentlastung getan worden.
Burelbach mahnt, nicht zu warten
„Das Zeitfenster ist nicht ewig offen“, mahnte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Eine Chance auf Verwirklichung sehe er nur, wenn das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimme. Finanz-Staatssekretär Michael Meister (CDU) habe zugesagt, das Vorhaben zu unterstützen. Es habe bereits Gespräche mit dem Laudenbacher Bürgermeister und dem Landrat des Rhein-Neckar-Kreises gegeben. Burelbach appellierte an die Stadtverordneten, jetzt „in die Pötte“ zu kommen und später über den exakten Trassenverlauf zu beschließen. Eine neue Autobahnunterführung für die andere Variante sei so teuer, dass sie vermutlich das Aus bedeute.

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Bergsträßer Anzeiger
27. März 2014

zg
Politik: LIZ.Linke will weitere Antworten zu dem Ausflugslokal

Zwölf Fragen zum Steigkopf

HEPPENHEIM. Mit einem Fragenkatalog, der zwölf Punkte umfasst, schaltet sich die Fraktion LIZ.Linke in die Diskussion um die Ausflugsgaststätte „Zum Steigkopf“ in der Nähe der Guldenklinger Höhe ein. Die Fragen soll der Magistrat schriftlich für die Stadtverordnetenversammlung 3. April beantworten.
Bei den Fragen geht es insbesondere um die Abwassersituation der Gaststätte. Die Stadt wirft dem Unterpächter des städtischen Gebäudes unter anderem vor, dass eine ohne Zu- und Ablauf zu betreibende Klärgrube für Toilettenwasser einen Überlauf in eine weitere Grube hatte. Aus dieser sei Abwasser in den Wald gepumpt worden. Somit seien vermutlich auch Fäkalien in die Umwelt gelangt. Der Wirt sprach bisher nur von Spülwasser, das in den Wald gelangt sei.
Die Fraktion LIZ.Linke will jetzt unter anderem wissen, warum den Stadtwerken die geringe monatliche Abfuhr von fünf Kubikmetern Abwasser in der Gaststätte nicht aufgefallen sei und wie hoch der Verbrauch an Trink- und Quellwasser gewesen sei. Außerdem fragt die Fraktion, ob das Lokal bei der Suche nach der Ursache einer hartnäckigen Verunreinigung des Kirschhäuser Trinkwassers mit Colibakterien im Sommer 2012 überprüft worden sei. Die Kirschhäuser mussten drei Monate lang, von Mitte Juli bis Mitte Oktober 2012 das Trinkwasser abkochen. „Warum wurde das Grundstück nicht an das Kanalnetz angeschlossen?“, lautet eine Frage.
Was ist mit dem Forsthaus?
Die Abwasserleitung von Mittershausen-Scheuerberg und die des letzten angeschlossenen Hauses in Wald-Erlenbach lägen in „wirtschaftlich vertretbarer Nähe“, schreibt LIZ.Linke. Verfüge das neue Forsthaus, das oberhalb des Kirschhäuser Wasserschutzgebiets liege, über einen Kanalanschluss?
Weitere Fragen beschäftigen sich mit Details der Pachtverträge, beispielsweise der Höhe der jährlichen Pacht und Unterpacht für Stadt und Sängerbund, mit den Kosten für Rückbauten sowie möglichen weiteren Immobilien ohne ausreichende bau-, betriebs- oder wasserschutzrechtlichen Genehmigungen.

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Starkenburger Echo
20. März 2014
mam

Zweite Autobahnzufahrt entlastet Innenstadt

VERKEHR  Bauausschuss stimmt mehrheitlich für einen Anschluss Heppenheim-Süd bei der Landesstraße 3398 – Lückenschluss zur Kreisverbindungsstraße
HEPPENHEIM. Der Bauausschuss hat sich am Dienstag für eine Trassenvariante für den Autobahnanschluss Heppenheim-Süd entschieden. Der Anschluss soll in Höhe der L 3398 (Bürgermeister-Metzendorf-Straße) sein und die bestehende Brücke über die A 5 nutzen. Über eine Straße zwischen Kreiskrankenhaus/Vitos und dem Segelflugplatz soll die L 3398 mit der Kreisverbindungsstraße (K 4229) bei Laudenbach verbunden werden.

Die Brücke über die Autobahn 5 im Verlauf der L 3398 zwischen Heppenheim und Hüttenfeld wird im Juli wegen Schäden abgerissen und neu gebaut. An dieser Stelle wünscht sich die Stadt einen Autobahnanschluss Heppenheim-Süd, der die neue Brücke nutzen könnte.  Foto: Karl-Heinz Köppner
Skizze 20.03.14 N-S-Umgehung Süd
Für den Entwurf stimmten sieben Vertreter von Koalition und LIZ.Linke, dagegen GLH-Vertreterin Christina Graubner. Die drei SPD-Vertreter konnten sich noch nicht mit dieser Variante anfreunden und enthielten sich, um bis zur Stadtverordnetenversammlung darüber in der Fraktion zu beraten. Das Thema wird voraussichtlich am 3. April (Donnerstag) in der Stadtverordnetenversammlung beraten. Ziel ist es, eine Vorzugsvariante eines möglichen Autobahnanschlusses-Süd zu erarbeiten, um diese dann beim Bund zu beantragen. Ob die Stadt dann wirklich einen zweiten Autobahnzugang bekommt, wird beim Bund entschieden.
Der Abstimmung vorausgegangen war eine längere Diskussion. Edwin Mayer von der Ingenieurgesellschaft Habermehl und Follmann erläuterte Details zu einer Verkehrsuntersuchung, die bereits im November im Ausschuss vorgestellt worden war. Der nun vorgestellte, sogenannte Planfall 6 kombiniere zwei andere Varianten und ist aus Sicht des Büros die Variante mit der größten Verkehrsentlastung für die Heppenheimer Innenstadt und dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis. Mit dem Anschluss in Verbindung mit dem Lückenschluss zur Kreisverbindungsstraße (K 4229) in Baden-Württemberg „werden signifikante überregionale Verkehrsverlagerungen erreicht, mit denen die Innenstadt von Heppenheim und die bestehenden Anschlussstellen in Heppenheim sowie in Hemsbach stark entlastet werden“.
5050 Fahrzeuge weniger auf der Lorscher Straße
Die Verkehrsuntersuchung prognostiziert für diese Variante des Autobahnanschlusses eine Entlastung um 5050 Fahrzeuge pro Tag für die B 460/Lorscher Straße und 4600 Fahrzeuge pro Tag weniger für die B 3 (Ludwigstraße). Die B 3 in Laudenbach würde um 1700 Fahrzeuge pro Tag entlastet; die Bürgermeister-Metzendorf-Straße zwischen B 3 und Tiergartenstraße um 3650 bis 4870 Fahrzeuge pro Tag. Entlastet würden auch Bürgermeister-Kunz-Straße im Norden und die nördliche Tiergartenstraße.
Der Ausschussvorsitzende Jean Bernd Neumann (SPD) verlas ein Schreiben des Aeroclubs Bergstraße, der darum bat, die mögliche Verbindungsstraße nach Laudenbach zwischen den Kliniken und dem Segelflugplatz möglichst weit weg vom Segelflugplatz zu planen. Nur die östliche Landebahn des Segelflugplatzes habe den erforderlichen Mindestabstand von 300 Metern zur Autobahn 5, um dort Segelflugzeuge mit der Seilwinde starten zu dürfen. Das Regierungspräsidium Darmstadt habe aber zugesagt, dass der seitliche Abstand der Landebahn zur geplanten Straße nach Laudenbach nicht so groß sein müsse wie zu einer Autobahn.
Sonja Guttmann und Christine Bender (beide SPD) sahen noch erheblichen Diskussionsbedarf und forderten eine Gegenüberstellung dieser Variante mit Kosten und Nutzen eines Autobahnanschlusses in Höhe der Landesgrenze zu Baden-Württemberg. Beide äußerten auch Bedenken, ob bei einer Straße an den Kliniken der nötige Schallschutz mit maximal 49 Dezibel nachts zu erreichen ist. Man dürfe nicht nur die Kosten für eine zusätzlich nötige Brücke an der Landesgrenze sehen, sondern auch die Kosten für den nötigen Lärmschutz bei der anderen Variante, forderte Guttmann.
Laut Jürgen Semmler (CDU), bei Hessen Mobil für Planung und Bau des Riederwaldtunnels bei Frankfurt zuständig, ist der Schallschutz „mit einer normalen Lärmschutzwand in den Griff zu kriegen“. Er gab zu bedenken, dass ein Autobahnschluss an der Landesgrenze das Flugfeld für den Segelflugplatz verkürzt. Das bestätigte Maximilian Rüllmann, Vorsitzender des Aeroclubs, auf Fragen der Stadtverordneten. In diesem Fall müsse der Anschluss möglichst weit südlich der Landesgrenze liegen, um den Flugbetrieb nicht zu beeinträchtigen.
Die Anbindung an der L 3398 sei die bestmöglichste Lösung für Heppenheim und Laudenbach und „der günstigste Fall für den Bund mit den niedrigsten Investitionskosten“, betonte Semmler. Er rief dazu auf, die Region miteinzubeziehen und einen breiten politischen Konsens zu erwirken. Dazu gehöre auch ein möglichst einmütiges Votum in den Gremien.
Der Anschluss an der L 3398 sei nicht nur die finanziell günstigste Variante, sondern auch bezüglich der Umwelt, sagte Ulrike Janßen (LIZ.Linke). Zudem seien die Ärzte des Kreiskrankenhauses sehr an einer guten Anbindung interessiert. Über die überlastete Tiergartenstraße sei es kaum noch möglich, die Zehn-Minuten-Hilfsfrist einzuhalten.
Über die Autobahn sei der Wirkungskreis des Kreiskrankenhauses größer, sagte Bürgermeister Rainer Burelbach (SPD). Stiegen die Kosten, sinke das Projekt im Ranking des Bundes. Derzeit stünden die Chancen bei 50 Prozent, „dass es überhaupt durchkommt“.
HINTERGRUND Brücke an L3398 wird neu gebaut
Die Brücke über die A5, die als Teil der L3398 von Heppenheim nach Hüttenfeld führt, wird dieses Jahr abgerissen und neu gebaut. Sie war schon seit Jahren wegen Schäden nicht mehr mit schweren Lastwagen und nur mit Tempo 60 befahrbar.
Die Bauarbeiten beginnen im Juli und dauern 11 Monate bis Anfang Juni 2015, wie Stadtrat Hubert Vettel (FDP) am Dienstag bekannt gab. Auf der Nordseite der Brücke verläuft künftig ein Radweg. Die Umleitung erfolgt über Lorsch. Wie Jochen Vogel, Sprecher von Hessen Mobil, auch Echo-Anfrage erläuterte, wäre die Breite dieser neuen Bücke ausreichend, um die Autobahn anzuschließen. "Die Brücke könnte so bleiben", so Vogel.


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Bergsträßer Anzeiger
13. März 2014

red
Stellungnahme: Fraktion LIZ.Linke rügt die Lösung für den hohen Gehweg und kritisiert „milde Appelle“ an uneinsichtige Autofahrer

Strafzettel für Gehwegparker gefordert

HEPPENHEIM. Zu den Artikeln „Autofahrer blockieren Gehwege“ (BA vom 12. März) und „CDU sieht keinen Verkehrsnotstand“ (BA vom 8. März) erreichte die Redaktion eine Stellungnahme der Fraktion LIZ.Linke.
Es sei erfreulich, wenn sich Heppenheims Behindertenbeauftragter, Stadtrat Helmut Bechtel (SPD), für die schwächsten Verkehrsteilnehmer, die Fußgänger, einsetze. Fragwürdig, schreibt LIZ.Linke, scheine aber die Umsetzung – nämlich, dass der Magistrat nach Angabe von Bechtel nun einen Fußgängerüberweg über die Kalterer Straße anlegen wolle, um Fußgängern zu ermöglichen, den neu überhöht angelegten Gehweg nördlich der Brücke über die Lorscher Straße zu umgehen.
Anstatt diesen Baumangel vom Ersteller der Brücke – Hessen Mobil – beseitigen zu lassen, „verfährt der Magistrat hier mit Fußgängern genauso wie CDU-Fraktionsführer und Hessen Mobil-Mitarbeiter Jürgen Semmler mit Radfahrern, der diesen rät, doch den Postplatz über weite Umwege zu umfahren“, schreibt LIZ.Linke. Dieses Beharren, allein den im Warmen und Trockenen sitzenden Autofahrern Anspruch auf den kürzesten Weg einzuräumen, sei zu einem Großteil Schuld an der Heppenheimer Misere, heißt es weiter.
Hier sollten nun die Fußgänger in den nächsten Jahrzehnten die Straße wechseln und solle der Heppenheimer Steuerzahler für die Versäumnisse von Hessen Mobil geradestehen.
Einen Fußgängerüberweg allein auf nördlicher Seite anzulegen, zeige den ganzen Widersinn auf diesem Schulweg, den zukünftig auch viele neue Nordstadt II-Bewohner nutzen würden. Aber was machten die von Süden kommenden Fußgänger? Gegen Gehwegparker helfen nach Ansicht von LIZ.Linke dagegen erfahrungsgemäß nur Strafzettel.
Autofahrer stellten ihr Auto deshalb nicht quer auf einer Bundesstraße ab, weil sie wüssten, dass sie nicht nur sofort abgeschleppt werden würden, sondern auch noch ein Verfahren wegen Verkehrsgefährdung riskieren. Wenn sie aber auf Fuß- und Radwegen parkten, erwarteten sie nur milde Appelle an die Vernunft durch den Behindertenbeauftragten.

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Bergsträßer Anzeiger
13. März 2014
schu

Verkehr

Bald sind die Blitzer „scharf“

HEPPENHEIM. Fünf fest installierte Blitzer sind in den vergangenen Wochen in Heppenheimer Ortsteilen aufgestellt worden. Wie aus dem Rathaus zu erfahren war, stehen zwei der Geräte in Wald-Erlenbach in Höhe des Dorfgemeinschaftshauses, weitere zwei in Kirschhausen an der Sparkasse. Diese Blitzer stehen sich jeweils gegenüber, um beide Fahrtrichtungen abzudecken. Der fünfte Blitzer befindet sich am Ortseingang von Kirschhausen nach der Tankstelle. Die Blitzer sind jedoch noch nicht „scharf“.
Laut Erstem Stadtrat Christoph Zahn (CDU) ist der Innenausbau noch nicht fertig. „Sobald die Geräte geeicht sind, werden sie in Betrieb genommen“, sagte er am Dienstag im Sozialausschuss. Kosten entstehen der Stadt nicht, die Geräte wurden von einem Unternehmen aufgestellt und werden von diesem auch gewartet. Die stationären Überwachungsanlagen sollen Autofahrer disziplinieren. Auf der Bundesstraße 460 als Durchgangsstraße fahren viele Autofahrer oft zu schnell.

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Bergsträßer Anzeiger
13. März 2014

schu
Politik: Ausschuss behandelt die Themen Radwegenetz, Spielplätze und den Zustand des Naherholungsgebiets

Wege rund um den Bruchsee sind wieder begehbar

HEPPENHEIM. Aus der bislang wohl kürzesten Sitzung des Sozial- Sport und Kulturausschusses (SKS) am Dienstagabend im Saal Schlossberg im Rathaus gibt es fast nur Positives zu berichten. Nach nicht mal einer halben Stunde war alles gesagt, um kurz vor halb sieben konnte Ausschuss-Vorsitzender Michael Eck die Sitzung schließen.
Dem Fußball-Champions-League-Spiel war dies allerdings nicht geschuldet – die Tagesordnung war schlicht wenig umfangreich. Eine ebenso kurze Diskussion gab es um einen Antrag der Fraktion LIZ.Linke zu einem Radwegenetzplan. Darin heißt es, die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen, „die von der Verwaltung favorisierten Hauptverbindungsstrecken zur innerörtlichen Erschließung auf Grundlage eigener Feststellungen (...) in einem Plan zusammenzufassen“. Grund dafür ist nach Ansicht von Bruno Schwarz (LIZ.Linke), dass das Heppenheimer Radwegenetz lückenhaft ist: „Das muss dokumentiert werden.“ Bevor entsprechende Verbesserungen vorangetrieben werden könnten, müsse man den Ist-Zustand und die Brennpunkte kennen. „Ansonsten zäumt man doch das Pferd von hinten auf“.
Handlungsbedarf bestehe genug, sowohl was touristische Belange als auch was die Sicherheit angeht. Als Beispiel führte Schwarz unter anderem das Neubaugebiet Nordstadt II an: Dort seien bislang keine Radwege geplant. „Aber auch von dort müssen Schüler sicher zur Schule kommen.“ Dennoch sah die CDU keine Veranlassung, diesen Antrag zu behandeln (Mechthild Ludwig: „Das gehört nicht in den Sozialausschuss“), entsprechend wurde er mit sechs zu fünf Stimmen abgelehnt.
Sauerstoffpumpen abgebaut
Gute Nachrichten gibt es hingegen vom Bruchsee. Wie Erster Stadtrat Christoph Zahn in Vertretung für Bürgermeister Rainer Burelbach mitteilte, sind die Sauerstoffpumpen mittlerweile abgebaut worden. „Die Wasserqualität ist inzwischen in einem so guten Rahmen, dass sie nicht mehr benötigt werden.“ Die Pumpen werden im Bauhof zwischengelagert, „weil wir nicht wissen, ob wir sie nicht noch mal brauchen“, so Zahn. Außerdem seien die Wege rund um den Bruchsee wieder begehbar – und zwar auch für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen und Rollatoren, wie Zahn betonte.
In der Vergangenheit hatten Bürger den schlechten Zustand derWege rund um das Naherholungsgebiet bemängelt. Einem Frühlings-Spaziergang oder einer Jogging-Runde bei bestem Bergstraßen-Wetter steht am Wochenende also nichts im Weg.
Aus einer Mitteilungsvorlage geht außerdem ein neuer Sachstand beim Thema Spielplätze hervor. So sind einige Plätze stark sanierungsbedürftig und sollen instand gesetzt werden, und zwar „in bewährter Beteiligung mit den Kindern, Eltern und Anwohnern“. Spielplätze mit geringer Quadratmeterzahl sollen den Ein- bis Sechsjährige zur Verfügung gestellt werden.
Neue Spielgeräte geplant
Dazu gehört der Spielplatz an der Ecke Pestalozzi- und Lindenstraße. Bei einem Unternehmen aus Kreuzwertheim gebe es ein pädagogisch wertvolles Spiel-, Rutsch- und Klettergerät. Außerdem könnte eine Doppelschaukel mit Kleinkindersitz aufgestellt werden. Kosten und Montage betragen laut Vorlage15 000 Euro. Christian Vock (CDU) warf ein, dass eine derzeit dort installierte Sitzbankgarnitur Jugendliche und junge Erwachsene zum Verweilen einlade, die wiederum Dreck und leere Flaschen beziehungsweise Scherben hinterlassen. „Könnte man die Bänke nicht einfach abmontieren?“, schlug Vock denn auch als Lösung vor. Der städtische Bauhof soll dies prüfen.
Für den Spielplatz am Regenüberlaufbecken an der Mozartstraße sind die Spielgeräte bestellt und sollen in den kommenden Tagen aufgestellt werden. Das Technische Hilfswerk wird angefragt, eine Brücke zu bauen, die von der Willy-Brandt-Straße zum Gelände führt und nasse Füße vermeiden soll.
„Der Spielplatz an der Gerhart-Hauptmann-Straße wird von vielen Kindern aufgesucht“, heißt es weiter. Allerdings sei dessen Attraktivität sehr gering, was die Nutzer auch bemängelten. Aufgrund der Nähe zum Stadtbach könnte an dieser Stelle ein „Schiffsspielplatz“ entstehen. Entsprechende Angebote könnten in den nächsten Wochen eingeholt werden.
Bei den Spielplätzen in den Ortsteilen sieht es besser aus. Bei einer Sicherheitsprüfung sind bei den Plätzen an der Schlossberghalle in Hambach und im Reiterweg in Kirschhausen sowie in Sonderbach lediglich kleine Mängel an einzelnen Geräten aufgefallen. Diese werden in nächster Zeit behoben oder die Geräte werden erneuert.

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Pressemitteilung LIZ 
leicht gekürzt erschienen im
Bergsträßer Anzeiger
1. März 2014

zg
Starkenburger Echo
1. März 2043
e
 "Initiative sieht keinen Bedarf für Beratung"
Bezug zum Bericht:
"Radfahrer wollen keinen Vergleich mit dem ADAC - ADFC verlangt Entschuldigung von Bürgermeister Burelbach"

Radwege: Initiative „Leben im Zentrum“ kritisiert Vorgehensweise von Bürgermeister und Koalition

„Probleme werden verschärft“

Heppenheim. Zur Diskussion um die Radwege-Situation in Heppenheim hat sich die Initiative "Leben im Zentrum" (LIZ) zu Wort gemeldet.
Zu dem an der Koalition gescheiterten SPD-Antrag zur Verbesserung der Radewegesituation gebe Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) an, kein Radverkehrskonzept zu benötigen, da Verbesserungen ohnehin von der Verwaltung betrieben würden. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Semmler verweise hingegen auf den angeblich in Arbeit befindlichen Verkehrsentwicklungsplan.
Festzustellen bleibe, so die LIZ, "dass trotz Tatsachenschaffung über Vermarktung neuer Gewerbe- und Wohngebiete und trotz mehrfacher Nachfrage von Ulrike Janßen (LIZ.Linke-Fraktion) immer noch kein Verkehrsentwicklungsplan in der Stadtverordnetenversammlung oder im Magistrat behandelt wird und große Lücken im Radwegenetz bestehen".
Im Gegensatz zum ADFC habe die LIZ Lösungsvorstellungen, unter anderem zu den Problemen von Rad-, Fußgänger- und Kfz-Verkehr sowie zum Stadtbus. Diese stünden "in Verbindung mit einer geordneten Stadtentwicklung." Das Problem sei nicht, dass niemand aus den Reihen der Stadtverordneten in der Lage sei, "Lösungen zu sehen", sondern dass die Koalitionsmehrheit diese Lösungen, die auch auf allgemein anerkannten Grundsätzen aufbauten, "aus ideologischen Gründen ablehnt".
Es bedürfe keiner auswärtigen Fachberater, so die LIZ weiter, sondern "anderer politischer Mehrheiten, die für sachgemäße Verwaltungsarbeit sorgen und das örtlich vorhandene Fachwissen bündeln". Hieraus könnten für Heppenheim spezifische Lösungen erarbeitet werden. Dies gelinge jedoch nur, wenn man nicht wie Bürgermeister Burelbach versuche, die verschiedenen Akteure durch weltfremde Vergleiche, wie aktuell mit dem ADAC, gegeneinander auszuspielen oder Flickwerk zu betreiben.
Das Ziel der Koalition, Haushaltskonsolidierung allein durch Steuererhöhungen und Schaffung neuer Baugebiete zu betreiben, werde Heppenheim noch teuer zu stehen kommen. Denn die alten Probleme würden hierdurch nur noch weiter verschärft, insbesondere auch an Heppenheims zentralem Platz zwischen Postgebäude, Sankt Katharina und Fußgängerzone. Wer, wie die Koalitionäre, heute immer noch keinen "Handlungsdruck" erkenne, "ignoriert seine Pflichten als politisch gewählter Vertreter".
Der Magistrat habe aktuell die Möglichkeit, die auf den Weg gebrachten Umgehungsstraßen mit neuem Autobahnanschluss voranzutreiben. Hierdurch entstünden Verkehrsverlagerungen, die städtebauliche Lösungen zum Wohle aller, insbesondere für Fußgänger und Radfahrer, erlaubten.
Selbstverständlich, heißt es abschließend in der LIZ-Pressemitteilung, könne der Magistrat auch sofort Fußgänger und Radfahrer gleichberechtigt behandeln und zum Beispiel "richtlinienkonforme Fuß- und Radwege bauen, die in Heppenheim auch bei Straßenneubauten Seltenheitswert haben, oder auch Strafzettel für Gehsteig- und Radwegparken verteilen. Letzteres wäre aber allein Aufgabe des Bürgermeisters".

Reaktion des CDU Stadtverbandes am 8.3.2014

„Lücken ja, aber kein Verkehrsnotstand“
Radwege – CDU-Stadtverband Heppenheim weist Kritik der Wählervereinigung „Leben im Zentrum“ zurück
Der CDU-Stadtverband Heppenheim weist die Forderung der Wählergemeinschaft LIZ.Linke („Leben im Zentrum und Linke“) zurück, der Magistrat solle ein Radverkehrskonzept vorlegen, wie es auch die SPD-Stadtverordnetenfraktion verlangt hat. CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Semmler hat darauf verwiesen, dass ein Verkehrsentwicklungsplan in Arbeit sei.
HEPPENHEIM.  „Wer, wie LIZ.Linke, beratungsresistent ist, lässt auch kein gutes Haar an den Handlungsempfehlungen, die die Fachleute des ADFC zu der Situation der Radwege in Heppenheim gegeben haben“, so der Partei - und Fraktionsvorsitzende Jürgen Semmler (CDU).
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) und die Koalition aus CDU, FDP und Freien Wählern sehen das Verbesserungspotenzial und den Handlungsbedarf im städtischen Radwegnetz. Sie möchten sich aber vorerst primär den Handlungsempfehlungen des ADFC und der Verkehrsexpertenrunde aus der Radwegeverkehrsschau annehmen und diese abarbeiten. Semmler: „Die Vorschläge bedürfen daher zur Zeit keinem weiteren Konzept oder dem Pseudowissen und Ratschlägen der handelnden Personen von LIZ.Linke, die mittlerweile jedem Mitstreiter die Kompetenz absprechen und in allen Handlungsfeldern das gebündelte Fachwissen ausschließlich für sich reklamieren“.
Verantwortungsvolles Handeln, wie von Bürgermeister Burelbach und der Koalition praktiziert, konzentriere sich auf eine nachhaltige und geordnete Entwicklung der Stadt, mit dem Ziel, Heppenheim lebens- und liebenswert für seine Bürger zu gestalten und zu erhalten. Das „Spielfeld des blinden und unkoordinierten Aktionismus“ werde die Koalition weiterhin LIZ.Linke überlassen.
„Postknoten kann umfahren werden“
Auch wenn entsprechende Lücken im Radwegnetz in der Gemarkung Heppenheim vorhanden sind, könne sowohl in Ost-West- als auch in Nord-Süd-Richtung über die Gemeindestraßen der neuralgische Punkt „Postknoten“ umgangen werden. Die Fußgängerschutzanlagen in der Darmstädter Straße und an der Ludwigstraße in Höhe Hermannstraße beziehungsweise Nibelungenstraße ermöglichten ein sicheres Queren der Bundesstraße 3, und über die Kalterer Straße könne die B 460 ebenfalls gefahrlos gequert werden. Möglicherweise sei diese Führung für den Radverkehr im Rahmen der Beschilderung für die Fernradwege nicht enthalten, wäre nach Ansicht von Semmler aber mit entsprechender Ergänzung kurzfristig ein Mittel, das zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse für den Radfahrer beitragen würde. Die Gemeindestraßen bieten nach Ansicht der CDU auch ohne ausgewiesene Fahrradstreifen immer noch eine höhere Verkehrssicherheit als die Bundes- oder Landesstraßen, an meist keine Fahrradwege angelegt sind.
Eine Umgehungsstraße und ein zweiter Autobahnanschluss werden nach Ansicht der CDU Verkehr aus der Stadt verlagern und zur Entlastung beitragen. Semmler: „Dies sind aber Projekte, die langfristig ausgelegt sind und einer fundierten Vorbereitung bedürfen. Unkoordiniertes, unüberlegtes und voreiliges Handeln – die von LIZ.Linke favorisierte und praktizierte Vorgehensweise – würde zu einer Beschlusslage führen, die den Planungen dieser Verkehrsprojekte eher schaden als sie zu fördern.“ Der CDU-Vorsitzende räumt ein: „Ohne Zweifel, wir haben Defizite in der Verkehrsinfrastruktur, aber nicht den Verkehrsnotstand, den LIZ.Linke für Heppenheim proklamiert“. Die Koalition orientiere sich am Wohl der Stadt und der Bürger.
„Infrastruktur mit Finanzierungsvorbehalt“
„Als politisch gewählte Vertreter werden sich Burelbach und die Koalition ihrer Verantwortung in allen Handlungsfeldern stellen. Hierzu gehört neben der Verkehrsinfrastruktur die Sanierung des städtischen Haushaltes. Wer, so wie LIZ.Linke, dieses Problem ausblendet, nehme in Kauf, dass nachfolgende Generationen mit Schulden belastet werden.

 
Original Pressemitteilung der CDU vom 6. März 2014
(zur Verdeutlichung der von Herrn Semmler auch in der Stadtverordnetenversammlung praktizierten Umgangsformen)

"Wer, wie LIZ.LINKE, beratungsresistent ist, lässt auch kein gutes Haar an den Handlungsempfehlungen, die die Fachleute des ADFC zu der Situation der Radwege in Heppenheim gegeben haben", so der Partei - und Fraktionsvorsitzende Jürgen Semmler (CDU). Warum auch, wenn mit leeren Worthülsen versucht wird, eigene Lösungsvorstellungen zu präsentieren, die keine sind. Bürgermeister Burelbach und die Koalition sehen natürlich auch das Verbesserungspotenzial und den Handlungsbedarf im städtischen Radwegnetz. Sie möchten sich aber vorerst primär den Handlungsempfehlungen des ADFC und der Verkehrsexpertenrunde aus der Radwegeverkehrsschau annehmen und diese sukzessive abarbeiten. Semmler: " Die Vorschläge bedürfen daher zur Zeit keinem weiteren Konzept oder dem Pseudowissen und Ratschlägen der handelnden Personen von LIZ.LINKE, die mittlerweile jedem Mitstreiter die Kompetenz absprechen und in allen Handlungsfeldern das gebündelte Fachwissen ausschließlich für sich reklamieren". Verantwortungsvolles Handeln, wie von Bürgermeister Burelbach und der Koalition praktiziert, konzentriert sich auf eine nachhaltige und geordnete Entwicklung der Stadt, mit dem Ziel, Heppenheim lebens - und liebenswert für seine Bürger zu gestalten und zu erhalten. Das Spielfeld des blinden und unkoordinierten Aktionismus wird die Koalition auch weiterhin LIZ.LINKE überlassen, da sie mit ihren realitätsfremden und utopischen Vorstellungen die wesentlichen und wirklichen Probleme nicht mehr erkennen und einfach ausblenden. Auch wenn entsprechende Lücken im Radwegnetz in der Gemarkung Heppenheim vorhanden sind, kann sowohl in Ost - West als auch Nord - Süd Richtung über die Gemeindestraßen der neuralgische Punkt "Postknoten" umgangen werden. Die vorhandenen Fußgängerschutzanlagen in der Darmstädter - und Ludwigstraße in Höhe Hermann - bzw. Nibelungenstraße ermöglichen ein sicheres Queren der B3 und über die Kalterer Straße kann die B 460 ebenfalls gefahrlos gequert werden. Möglicherweise ist diese Führung für den Radverkehr im Rahmen der Beschilderung für die Fernradwege nicht enthalten, wäre aber mit entsprechender Ergänzung kurzfristig ein probates Mittel, die zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse für den Radfahrer beitragen würde. Die Gemeindestraßen bieten auch ohne ausgewiesene Fahrradstreifen immer noch ein höhere Verkehrssicherheit als die Bundes - oder Landesstraßen an denen in Teilbereichen keine Fahrradwege angelegt sind. Eine mögliche Umgehungsstraße und ein zweiter Autobahnanschluss werden mit Sicherheit Verkehre aus der Stadt verlagern und somit zu einer Entlastung beitragen. Dies sind aber Infrastrukturprojekte, die langfristig ausgelegt sind und einer fundierten fachlichen und politischen Vorbereitung bedürfen. Schnellschüsse, unkoordiniertes, unüberlegtes und voreiliges Handeln - die von LIZ.LINKE favorisierte und praktizierte Vorgehensweise -  würde zu einer Beschlusslage führen, die den Planungen dieser Verkehrsprojekte eher schaden als sie zu fördern. Semmler: "Ohne Zweifel, wir haben Defizite in der Verkehrsinfrastruktur, aber nicht den Verkehrsnotstand, den LIZ.LINKE für Heppenheim proklamiert". Ein zielgerichtetes und verantwortungsvolles Handeln der Koalition wird sich auch zukünftig an dem Wohl der Stadt und der in Heppenheim und seinen Stadtteilen lebenden Bürger ausrichten. Als politisch gewählte Vertreter werden sich Burelbach und die Koalition ihrer Verantwortung in allen Handlungsfeldern stellen. Hierzu gehört neben der Verkehrsinfrastruktur insbesondere auch die Sanierung des städtischen Haushaltes. Wer, so wie LIZ.LINKE, dieses Problem ausblendet, entzieht sich als politisch gewählter Vertreter jeglicher Verantwortung gegenüber unseren Enkeln und Urenkeln, den er nimmt billigend in Kauf, dass nachfolgende Generationen mit den Schuldenbergen ihrer Vorväter belastet werden.


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Starkenburger Echo
20. Februar 2014

jr

Verbesserungen auch ohne Konzept?

VERKEHR  Koalition lehnt Antrag der SPD zu Radwegen ab – Burelbach: Verwaltung kümmert sich um Probleme
Spurwechsel: Schon weit vor dem Postknoten endet die Radspur in Richtung Süden auf der Darmstädter Straße. Radfahrer, die weiter Richtung Innenstadt wollen, müssen hier entscheiden, ob sie in Konkurrenz zu den motorisierten Verkehrsteilnehmern weiter auf der B 3 unterwegs sind, oder ob sie sich auf Schleichwegen der Fußgängerzone nähern.  Foto: Karl-Heinz Köppner

HEPPENHEIM. Die SPD ist wie in den Ausschüssen im Stadtparlament mit ihrem Antrag gescheitert, von der Verwaltung ein „attraktives und umfassendes Konzept für ein Radwegenetz“ erstellen zu lassen.
SPD, Grüne Liste und LIZ.Linke waren dafür, die Koalition dagegen: Ein Antrag der SPD für ein Konzept, mit dem die Situation für die Radfahrer in der Kreisstadt verbessert werden sollte, wurde in der Sitzung der Stadtverordneten am vergangenen Donnerstag mit den 19 Stimmen von CDU und Freien Wählern gegen 18 Stimmen der Opposition abgelehnt. Nach den Vorstellungen der SPD sollte der Magistrat dieses Konzept erarbeiten, in dem es um Sicherheit der Radwege, aber auch um die Einbeziehung des Stadtzentrums und die Pflege der Wege ging. Außerdem sollten Förderungsmöglichkeiten geprüft und genutzt werden.
Christopher Herbert (SPD) erinnerte im Parlament noch einmal an den „Klimatest“ den der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) in Heppenheim – mit ernüchterndem Ergebnis – gemacht hatte. Leider, so Herbert, sei danach „wenig passiert“, obwohl die Missstände, beispielsweise die Probleme am Postknoten, benannt worden seien. Dabei würden die Radwege von allen Bevölkerungsgruppen genutzt, seien Schulwege, Einkaufswege, touristische Routen. Beim Antrag der SPD gehe es aber nicht zuletzt um die Sicherheit der Radler – weshalb die Stadt gut beraten sei, auch unter dem „kommunalen Rettungsschirm“ und mit dessen Sparzwängen in die Radwege zu investieren.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) wollte wissen, warum man auf der einen Seite einen Klimaschutzmanager einstellen wollte (der entsprechende Antrag des Magistrats wurde von der Tagesordnung genommen), auf der anderen Seite aber nicht bereit sei, Klimaschutz über das umweltfreundliche Fortbewegungsmittel Fahrrad zu fördern. Peter Müller (GLH) nannte es sinnvoll, die Probleme mit den Radwegen zu lösen: „Oder wollen wir warten, bis etwas passiert?“
Jürgen Semmler (CDU) verwies darauf, dass ohnehin ein Verkehrsentwicklungsplan in Arbeit sei, weshalb man keinen neuen Plan brauche. Die Defizite im Radverkehr seien im übrigen allgemein bekannt, Handlungsdruck sehe er nicht.
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) wehrte sich gegen den Eindruck, „dass ein Konzept gebraucht wird, damit etwas geschieht.“ Heppenheims Verwaltung, so Burelbach weiter, sei längst dabei, die Radwegesituation peu-à-peu zu verbessern, wie man an vielen Stellen der Stadt sehen könne. Als Beispiele nannte er die neuen Radstreifen in Wald-Erlenbach oder die entlang der Darmstädter Straße, aber auch den neuen Radweg von der Weststadt nach Hüttenfeld. Burelbach äußerte auch Zweifel an der Allgemeingültigkeit der Erkenntnisse des ADFC, deren Verlässlichkeit er mit denen des ADAC verglich.
Die Verwaltung werde sich auch ohne neues Konzept weiter um die Verbesserung des Radverkehrs kümmern. Helfen hierbei werde das hessenweite Meldesystem, dem sich Heppenheim angeschlossen hat und mit dem man Probleme auf Radstrecken ins Rathaus melden kann. Erst dieser Tage habe man eine Beschwerde registriert und werde die hier genannten Gefahren schnell beseitigen. Eine Lösung für den Engpass am Postknoten, wo B 460 und B 3 aufeinandertreffen, sehe er hingegen nicht: „Mit oder ohne Konzept.“

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Bergsträßer Anzeiger
19. Februar 2014

mam
Kommunalpolitik: LIZ.Linke erzwingt Wiederholung einer Abstimmung zur „Sicherung des Siedlungsrands“

Kein Bebauungsplan für den Schlossberg

HEPPENHEIM. Die Stadtverordnetenversammlung hat auf Intervention der LIZ.Linke einen Beschluss zur Sicherung des Siedlungsrands mit Schwerpunkt Schlossberg vom September 2013 wiederholt. Das hatte die Kommunalaufsicht empfohlen. Das Ergebnis bleibt das Gleiche: Ein Beschluss von 2009, die Grenzen mit einem Bebauungsplan rechtlich abzusichern, wird aufgehoben.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) hatte bemängelt, dass sie bei der Sitzung am 12. September 2013 als Einzige wegen eines möglichen Widerstreits der Interessen wegen eines Grundstücks auf dem Schlossberg von der Sitzung ausgeschlossen worden sei. Es sei nur über ihre Befangenheit abgestimmt worden, jedoch hätte auch weitere Stadtverordnete dort Grundstücke.
Da die Vorlage keine Gebietsabgrenzung enthalte, sei für sie auch keine Betroffenheit erkennbar gewesen, sagte Janßen in einer persönlichen Erklärung. Mittlerweile habe sich ergeben, dass zwei bis drei Stadtverordnete verwandtschaftliche Beziehungen zu Grundstückseigentümern hätten, was laut hessischer Gemeindeordnung ebenfalls zum Interessenswiderstreit führe, sagte Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz (CDU). Die Kommunalaufsicht habe eine Wiederholung der Abstimmung empfohlen, um „jeglichen Anschein einer Bevorteilung eines Mitwirkenden“ zu vermeiden.
In der Sache geht es um die Aufhebung eines Beschlusses der Stadtverordneten vom Oktober 2009, in dem der Magistrat aufgefordert wird, einen Bebauungsplan mit klaren Siedlungsgrenzen für den Schlossberg aufzustellen. Mittlerweile hält der Magistrat dort einen Bebauungsplan für überflüssig.
Der Siedlungsrand „um den Schlossberg herum“ sei bereits heute definiert. In Hambach gebe es einen gültigen Bebauungsplan; an anderen Stellen hätten Baugenehmigungen und Bauvorbescheide für Abgrenzungen zwischen Innen- und Außenbereich gesorgt.
Im Zweifel könne man die Aufstellung eines Bebauungsplans für den Einzelfall veranlassen, so der Magistrat. Ein Bebauungsplan für das gesamte, 100 Hektar große Gebiet schlage dagegen mit 220 000 Euro zu Buche. Auch eine Klarstellungssatzung, die festlegt, was Innen- und Außenbereich ist, koste mindestens 15 000 Euro.
Nach einer Diskussion und dem Hinweis von Wondrejz, die Befangenheit „tendenziell weit zu fassen“, verließen neben Ulrike Janßen und Christian Vock (CDU) auch Joachim Ballweg und Christine Bender (beide SPD), Karl Heinz Ringleb (FWHPINI) sowie Christina Graubner-Reinhardt (GLH) den Kurfürstensaal – auch wenn einige der Betroffenen betonten, dass ihr Grundstück rundum von bebauten Grundstücken umgeben sei und sie somit eigentlich nicht betroffen seien.
Die SPD forderte in einem Antrag, den Siedlungsrand mit einer Klarstellungssatzung für den Bereich oberhalb des Starkenburgwegs festzulegen. Die Unklarheit darüber, wer befangen sei, „zeigt deutlich, wie sehr wir eine Klarstellungssatzung an dieser Stelle brauchen“, so Gabriele Kurz-Ensinger (SPD). Sie verwies auf einen Fall am Blütenhang im Ortsteil Malchen in Seeheim-Jugenheim: Im Streit um Innen- und Außenbereich werde dort nun wohl „ein Riesengebäude“ gebaut, ohne dass die Gemeinde etwas dagegen tun könne. Gerade am Schlossberg habe es „ganz schlimme Anträge“ gegeben, „mit Gebäuden, die uns allen nicht gefallen“.
„Kosten sind geringer“
Jürgen Semmler (CDU) verwies auf die hohen Kosten für einen Bebauungsplan oder eine Klarstellungssatzung: Die planungsrechtlichen Instrumente der Stadt in dem Gebiet seien ausreichend, so Semmler. Ein Bebauungsplan sei nicht erforderlich. Der Antrag sei mittlerweile geändert und umfasse nur noch ein kleines Gebiet oberhalb des Starkenburgwegs – die Kosten seien deshalb wesentlich geringer, konterte die SPD.
Der Vorschlag der Verwaltung, den Beschluss aufzuheben, wurde mit 17 Stimmen der Koalition gegen 14 Stimmen von SPD, GLH und LIZ.Linke verabschiedet. Der SPDAntrag für eine Klarstellungssatzung wurde mit 13 Ja-Stimmen von SPD und GLH bei 17 Nein-Stimmen der Koalition und einer Enthaltung (LIZ.Linke) abgelehnt.

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Bergsträßer Anzeiger
19. Februar 2014

jr
Stadtparlament: Fraktion fühlt sich unzureichend informiert / Akteneinsichtsausschuss soll seine Arbeit aufnehmen

Thema Stadtbus: LIZ.Linke sieht Klärungsbedarf

HEPPENHEIM. Ein Akteneinsichtsausschuss soll nach dem Willen der Fraktion LIZ.Linke die Vorgänge um die Einrichtung des Heppenheimer Stadtbusses klären. Dieser kostet viel Geld – im vergangenen Jahr fast 200 000 Euro, wobei ein erheblicher Teil vom Land beigesteuert wird –, stößt aber nach wie vor auf wenig Resonanz.
Eine Arbeitsgruppe von Parlamentariern soll sich deshalb darum kümmern, dass die Linie 679, die seit Dezember 2010 ihre Runden zieht, künftig besser angenommen wird. Für die Fraktion LIZ.Linke stellt sich trotzdem die Frage, ob in der Vergangenheit alles getan wurde, damit die Linie erfolgreich werden konnte – und die Fraktion möchte in diesem Zusammenhang diverse Fragen geklärt wissen, weshalb sie einen Akteneinsichtsausschuss beantragt hat.
Startpunkt noch unsicher
In der vorhergehenden Stadtverordnetenversammlung hatte Vorsteher Horst Wondrejz (CDU) noch Bedenken gegen die Einrichtung des Ausschusses geäußert und sich geweigert, darüber abstimmen zu lassen. In der Sitzung am vergangenen Donnerstag führte dann aber kein Weg mehr vorbei am Kontrollgremium, auf das jede Fraktion unabhängig von ihrer Größe ein Recht hat. Übernommen werden soll die Rolle vom Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss. Wann dieser als Akteneinsichtsausschuss loslegt, steht noch nicht fest.
Die Notwendigkeit des Ausschusses begründete LIZ.Linke damit, dass der Magistrat den Stadtverordneten seit 2011 angefragte Informationen verweigere und die vertraglichen Bindungen nicht mitgeteilt habe. Insbesondere herrsche „Unklarheit über Kündigungsfristen und -bedingungen sowie über Umfang und Möglichkeiten von Leistungsreduzierungen“.
Notwendig sei der Ausschuss „zur Kontrolle der widersprüchlichen Magistratsaussagen“, zur „Beurteilung von Möglichkeiten und Handlungsspielräumen einer möglichen Arbeitsgruppe“ (die beschlossene Sache ist), „zur Kontrolle der Stadtverwaltung, ob der Stadtverordnetenbeschluss zur Einrichtung der Stadtbuslinie beschlusskonform durchgeführt wurde“ und „zur Kontrolle der Wirtschaftlichkeit“. Es stelle sich die Frage, ob gegen Haushaltsrechtsgrundlagen verstoßen worden sei.
„Fadenscheinige Gründe“
Die CDU sieht hingegen keinen Anlass, sich über die in der Verwaltung vorliegenden Akten herzumachen. Aus Sicht des Fraktionsvorsitzenden Jürgen Semmler sind die Parlamentarier völlig ausreichend über die Vertragsbedingungen informiert, LIZ.Linke argumentiere deshalb mit „fadenscheinigen Gründen“. Unterstützung erhielt Semmler vom Koalitionspartner FWHPINI: Auch Martin Greif sah keine Notwendigkeit für einen Akteneinsichtsausschuss, solange die Arbeitsgruppe noch nicht zu einem Ergebnis gelangt sei.
Unterstützung erhielten die Antragsteller von den Grünen: Peter Müller warnte davor, das „verbriefte Recht auf einen Akteneinsichtsausschuss“ infrage zu stellen. In Anbetracht der Zurückweisung des Antrages in der vorhergehenden Parlamentssitzung stelle sich die Frage: „Wie geht man mit Fraktionen um, die man auf den Tod nicht mag?"

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Bergsträßer Anzeiger
18. Februar 2014

mam
Bauprojekt: Stadtverordnetenversammlung macht Weg frei für Maßnahme an der Ecke Hirschhorner/Wald-Michelbacher Straße

Platz für fünf Reihenhäuser

HEPPENHEIM. Die Stadtverordnetenversammlung hat mit einer sogenannten Klarstellungssatzung den Weg freigemacht für eine Bebauung an der Ecke Hirschhorner/Wald-Michelbacher Straße. Dort sollen laut einer Bauvoranfrage fünf Reihenhäuser entstehen. Die Klarstellungssatzung war nötig geworden, weil zwischen Stadt und Kreis Uneinigkeit besteht, ob das Gebiet im Sinne des Baurechts als Innen- oder Außenbereich zu betrachten ist.
Die Stadt ging bisher davon aus, dass das Areal als Innenbereich zu betrachten ist. Dann wird, wenn kein Bebauungsplan vorliegt, Paragraf 34 angewendet. Danach ist ein „ein Vorhaben zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist“. Entsprechende Zusagen wurden Bauinteressenten in der Vergangenheit offenbar bereits gemacht. Für Bauvorhaben im Außenbereich gelten viel strengere Richtlinien.
Nachdem nun eine Voranfrage für den Bau von fünf Reihenhäusern einging, drängte das Kreisbauamt auf eine Klarstellung des „im Zusammenhang bebauten“ Ortsteils. Zwei Riegel mit Reihenhäusern existieren bereits an der Hirschhorner Straße in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem fraglichen Eckgrundstück. Eine Klarstellungssatzung wird durch Bekanntmachung wirksam. Eine Beteiligung von Behörden und Bürgern ist dabei weder nötig noch vorgesehen.
Bedenken bei LIZ.Linke
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) meldete Bedenken an, weil das betreffende Grundstück an das Gärtnerei- und Freizeitgelände der alten Vitos-Klinik an der Ludwigstraße angrenzt. Die Gärtnerei ist wegen des Umzugs in die neue Klinik am Bruchsee bereits aufgegeben und soll für Wohnbebauung vermarktet werden. Die Stadt Heppenheim riskiere Regressforderungen, sagte Janßen. Für eine geordnete städtebauliche Entwicklung in dem Gebiet sei ein Bebauungsplan nötig. Ein Antrag der LIZ.Linke auf einen Bebauungsplan „Westliche Psychiatrie“ für das Gebiet Ludwig-/Bürgermeister-Metzendorf-/Hirschhorner Straße wurde ohne Diskussion in den Bauausschuss verwiesen.
„Um dieses für die Stadtentwicklung wichtige Gebiet – nicht wie an vielen anderen Stellen in der Vergangenheit – ausschließlich Investoreninteressen zu unterstellen, ist durch Bauleitplanung eine geordnete Entwicklung im öffentlichen Interesse zu sichern“, heißt es in der Begründung des Antrags. Das betroffene Gebiet zeichne sich durch eine „ungeordnete, städtebaulich unbefriedigende Entwicklung aus“. Der vorgelegten Klarstellungssatzung fehle nach Osten eine städtebauliche Begründung, „wie auch eine geordnete Abrundung der Stadt gegenüber der freien Landschaft nicht ersichtlich ist“. Eine Bebauung zwischen B 3 und Klarstellungslinie werde unnötig rechtlich behindert.
Die Koalition stimme der Klarstellungssatzung zu, weil sie ermöglichen wolle, dass dieses Grundstück bebaut werde, sagte Franziska Gösch (CDU). Der frühere Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) habe zugesagt, dass dort nach Paragraf 34 wie im Innenbereich gebaut werden könne. Es gebe ein Problem der Abgrenzung von Innen- und Außenbereich. „Wir schaffen kein Baurecht. Wir stellen nur nach unserem, Beurteilungsrecht fest, dass dort Bebauung möglich ist“, so Gösch. Mit einem Bebauungsplan für das gesamte Gebiet gelte es abzuwarten, bis feststehe, was auf dem Vitos-Gelände entstehen solle. Die Klarstellungssatzung wurde schließlich mit 22 Stimmen von CDU, FWHPINI und GLH verabschiedet. Dagegen stimmten zwölf Vertreter von SPD und LIZ.Linke.


Baugrundstück: Eine Klarstellungssatzung regelt nun, dass ein Grundstück an der Ecke Hirschhorner/Wald-Michelbacher Straße (rechts im Bild) als Innenbereich gilt und bebaut werden kann. Geplant sind dort laut einer Bauvoranfrage fünf Reihenhäuser ähnlich denen, die im Hintergrund zu sehen sind. BILD: KÖPPNER

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Bergsträßer Anzeiger
18. Februar 2014

mam
Stadtparlament: Bürgermeister verteidigt den Zweckverband / Probleme in engen Straßen

Müllabfuhr-Resolution scheitert an der CDU

HEPPENHEIM. Die Probleme einer Reihe von Heppenheimern im Schleifweg und an der Starkenburg mit der Müllabfuhr durch den Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) waren jetzt auch Thema im Stadtparlament. Der Versuch der Fraktion LIZ.Linke, per Resolution Druck auf den ZAKB zu machen, scheiterte.
„Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Heppenheim fordert den ZAKB auf, die kommunale Abfallentsorgung ab den Hausgrundstücken auf Dauer sicherzustellen und, soweit es der öffentliche Verkehrsraum nicht zulässt, Standardfahrzeuge einzusetzen, die Abfallentsorgung mit an den Verkehrsraum angepassten kleineren Fahrzeugen sicherzustellen. Die städtischen Vertreter im ZAKB sind aufgefordert, entsprechende Anträge zu stellen und die Interessen der Stadt Heppenheim gemäß dieser Resolution beim ZAKB in die Vertreterversammlung einzubringen.“ So der Wortlaut der Resolution, mit der die Fraktion LIZ.Linke die Entsorgung auch problematischer Adressen wie am Schleifweg oder auf dem Schlossberg sicherstellen wollte.
Die Resolution, die kurzfristig in die Tagesordnung aufgenommen werden sollte, scheiterte am Widerstand der CDU: Zwei Drittel der Stadtverordneten hätten dafür stimmen müssen, von 35 Mandatsträgern stimmten aber nur 22 mit Ja.
In der Aktuellen Stunde wurde das Problem gleichwohl thematisiert. Jean-Bernd Neumann (SPD) wollte vom Bürgermeister wissen, wie die Stadt angesichts der Probleme damit umgehe, dass für die Bürger ein Anschluss- und Nutzungszwang besteht: „Sollen wir weg vom Zwang, oder sollen wir den Müll wieder in Eigenregie beseitigen?“ Burelbach hingegen wollte „die Sache erst einmal vernünftig diskutieren“ – so wie im ZAKB, dessen Vorstand in der vergangenen Woche zusammenkam, um sich auch mit dem Problem enger und steiler Zufahrten zu beschäftigen.
Wie Burelbach erläuterte, verfügt der ZAKB derzeit vor allem über die üblichen Großfahrzeuge. Lediglich ein Laster ist mittelgroß, hat aber die gleiche Breite wie die Großfahrzeuge. Darüber hinaus gibt es lediglich ein kleineres Müllauto, das aber auch nur über ein geringes Ladevolumen verfügt. Burelbach äußerte deshalb Verständnis für die Schwierigkeiten des ZAKB, für schnelle Abhilfe zu sorgen. Ende März sowie Anfang April würden zunächst die ZAKB-Spitze und dann die Verbandsversammlung zusammenkommen, um über geeignete Schritte zu beschließen.
Der Bürgermeister, der dem ZAKB guten Service und eine „hohe Leistungsdichte“ bescheinigte, wies im Stadtparlament aber auch darauf hin, dass es „seit ewigen Zeiten“ Adressen gibt, die aus verschiedenen Gründen nicht angefahren werden können. Und er erinnerte daran, dass die Nutzung kleinerer Fahrzeuge finanziell wie ökologisch heikel ist. Zum einen wollten viele Bürger möglichst niedrige Müllgebühren, und kleine Fahrzeuge könnten für eine regelrechte Kostenexplosion sorgen. Zum anderen würde durch das Mehr an Fahrten am Ende die Umwelt belastet.
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Bergsträßer Anzeiger
15. Februar 2014

mam
Umwelt: Die Sauerstoffwerte des Gewässers haben sich nach sieben Wochen Belüftung normalisiert

Bruchsee kommt wieder zu Atem

HEPPENHEIM. Die Lage an dem vom Umkippen bedrohten Bruchsee hat sich nach der seit Weihnachten laufenden Krisenintervention mit einer Belüftung stabilisiert. Die Sauerstoffwerte seien nun wieder gut, sagte Bürgermeister Rainer Burelbach am Donnerstag in der Stadtverordnetenversammlung.
Nachdem im Dezember tote Fische in dem Gewässer gefunden worden waren, habe man schnell gehandelt. Mit einer Rettungsaktion, in die Feuerwehr, Baubetriebshof und der Angelsportverein Petri Heil eingebunden waren, wurden große Fische eingefangen und in andere Seen umgesetzt. Mehrere Feuerwehren aus Kernstadt und Stadtteilen pumpten Wasser ab und sprühten es als Fontäne zurück in den See, um es mit Sauerstoff anzureichern.
Kurz vor Weihnachten wurden drei Belüfter am Nordufer installiert. Sie saugen seit mehr als sieben Wochen Wasser aus einer Tiefe von 3,5 bis vier Metern an und stoßen es in einer Fontäne aus, um es mit Luft anzureichern. Seitdem wurden keine toten oder nach Luft schnappenden Fische mehr gesichtet.
Belüftung bis ins Frühjahr
Nun hätten auch Messungen gezeigt, dass sich der See stabilisiert hat, so Burelbach. Am 18. Dezember wurde vor der Intervention noch der katastrophale Wert von 0,13 Milligramm Sauerstoff pro Liter Wasser gemessen. Am 9. Januar waren es 5,49 Milligramm, am 25. Januar dann 7,23 Milligramm Sauerstoff pro Liter. Konzentrationen ab 4,0 Milligramm seien ausreichend, so Burelbach weiter. Die Stadt will nun die Belüftung bis ins Frühjahr weiterlaufen lassen und zumindest im Winter den Sauerstoffgehalt überwachen.
Eine der Ursachen, warum der See „so ist, wie er ist“, sei die geringe Tiefe, sagte Burelbach. Diese liegt bei 11,50 Meter. Der Jochimsee etwa ist 18 Meter tief, der Bensheimer Badesee 17 Meter und der Wiesensee in Hemsbach 27 Meter. Der Bruchsee entstand 1967, als Kies für den Bau der Autobahn ausgebaggert wurde. Er hat weder Zu- noch Abfluss.
Das hessische Landesamt für Umwelt und Geologie nennt zwei Hauptursachen für die Probleme: die starke Verkotung durch Gänse, Enten und Hunde sowie eine extreme Windstille im Herbst. Zeitgleich habe es deshalb auch an anderen Seen Probleme gegeben. Seit Januar hat sich nun auch das Wetter geändert.
„Der Bruchsee ist und bleibt ein Naherholungsgebiet“, betonte Burelbach. Im Bau- und Umweltausschuss wurde bereits ein vor der aktuellen Krise erarbeitetes Pflegekonzept vorgestellt. Es sieht unter anderem vor, am Nordufer Bäume und Sträucher stark zu beschneiden, um die eingetragene Blattmasse zu reduzieren und die Sicht auf den See zu verbessern. Die Wiesen am Westufer sollen zweimal im Jahr gemäht und der Trimm-dich-Pfad überholt und ergänzt werden.
Weitere Aufklärung gefordert
Auf eine Anfrage der Fraktion LIZ.Linke bezifferte der Magistrat die Kosten für die See-Belüftung auf 516 Euro für Strom und 3784,74 Euro für Installation und Wartung. Die Geräte selbst hat das Regierungspräsidium Darmstadt der Stadt vorläufig kostenfrei zur Verfügung gestellt. Sie waren einst im Altrhein bei Nordheim im Einsatz.
Die alte Zwangsbelüftung im Bruchsee war 2002 stillgelegt worden. Die Pumpen wurden damals ausgebaut, das Gestänge befindet sich noch im See. In Zusammenarbeit mit der DLRG soll es entfernt und auf Tauglichkeit untersucht werden. Bereits Ende Januar hat die DLRG einen entsprechenden Tauchgang unternommen und das Gestänge dabei in einem stark korrodierten Zustand vorgefunden.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) forderte weitere Aufklärung. So seien beispielsweise die Kosten für den Einsatz von Feuerwehr, Bauhof und Angelsportverein nicht beziffert worden. Es sei auch fraglich, was mit den alten Pumpen passiert sei. See und Umfeld genügten in ihrem derzeitigen Zustand nicht dem Anspruch der Naherholung und machten einen negativen Eindruck. Abzuwarten, bis Fische keine Luft mehr bekommen und „mit dem Bauch nach oben schwimmen“, könne man als Tierquälerei bezeichnen.


Der Bruchsee bleibt in der Diskussion. Die seit sieben Wochen laufende Belüftung hat nun den Sauerstoffgehalt soweit verbessert, dass sich die Werte im normalen Rahmen bewegen. ARCHIVBILD: KÖPPNER

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Bergsträßer Anzeiger
11. Februar 2014

jr
Amtshof: Fraktion hält wenig von Musikschulbetrieb

LIZ.Linke hält Winzerkeller für ungeeignet

HEPPENHEIM. Die Fraktion LIZ.Linke hält die Nutzung des Winzerkellers für die Musikschule für problematisch. "Nunmehr hatten internationale und heimische Gäste unter Anwesenheit von Bürgermeister Rainer Burelbach und Landrat Matthias Wilkes das zweifelhafte Vergnügen, erleben zu dürfen, wie sich ein Klassikkonzert an Flügel und Querflöte oder Reden mit ,Untermalung' aus dem darunterliegenden Geschoss mit Rockmusik anhören", so die Fraktion.
Bislang 25 000 Euro ausgegeben
Die LIZ.Linke hat ihre Zweifel, was die Nutzung des Winzerkellers durch die städtische Musikschule angeht und deshalb eine Anfrage an den Magistrat gerichtet, die inzwischen teilweise beantwortet ist - zumindest, was den finanziellen Aspekt angeht.
Etwa 25 000 Euro wurden demnach für die Umgestaltung des ehemaligen Restaurants ausgegeben, wobei die Arbeiten für Schallschutz und Akustik mit gut 12 000 Euro angegeben werden. Nicht nur, aber auch der Akustik dient der neue Teppichboden, für den gut 8000 Euro ausgegeben wurden.
Dauer ist noch offen
Hinzu kommt Geld für Beleuchtung und Elektrik. Bislang unbeantwortet ist die Frage der Fraktion, wie lange die "Zwischenlösung Musikschule im Winzerkeller" andauern" soll. Denn solange unten geprobt wird, leiden aus Sicht von LIZ.Linke die Veranstaltungen im Kurfürstensaal.
"Da es bei derartigen Störungen zu Regressforderungen, insbesondere bei kostenpflichtigen Veranstaltungen kommen kann, ist es bedeutsam zu wissen, für welchen Zeitraum die Nutzung des Kurfürstensaales nur eingeschränkt möglich ist." Aber auch für die Schüler sieht die Fraktion Probleme: Für die Zeit von Festspielen und Gassensationen gebe es bereits Absagen zu Übungsstunden.

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Starkenburger Echo
05. Februar 2014
e
leicht gekürzte Wiedergabe der Pressemitteilung der IG LIZ
Stadtentwicklung – Initiative „Leben im Zentrum“ fordert Burelbach zum Handeln auf

„Inzwischen über zwei Jahre Zeit gehabt“

Zum Bericht über eine Veranstaltung der Wirtschaftsvereinigung Heppenheim mit dem Magistrat und Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) am 31. Januar erreichte uns eine Stellungnahme der Interessengemeinschaft „Leben im Zentrum“, LIZ.
HEPPENHEIM. Im Mai 2010 bereits hätte die LIZ in einem offenen Brief auf die umfangreichen Mängel des Stadtumbaus und die daraus folgenden Belastungen für Heppenheim hingewiesen und alle Verantwortlichen „erfolglos aufgefordert, eine innenstadtfördernde und wirtschaftliche Planung zu erarbeiten.“
Über zwei Jahre, so die LIZ, habe Bürgermeister Burelbach inzwischen Zeit gehabt, die Möglichkeiten des Stadtumbauprogrammes zu nutzen und die Fehlentwicklungen in geordnete Bahnen zu lenken. Stattdessen habe er „zur Finanzierung dieser Fehlplanungen starke Steuererhöhungen durchgesetzt.“ Und auf dem Graben stehe nun wieder das Auto im Vordergrund, heißt es weiter, anstatt des angedachten Stadtparks.
Am Stadtumbauprogramm lasse er „kein gutes Haar und schiebt vor der Wirtschaftsvereinigung der Nassauischen Heimstätte die Schuld für den Grabenumbau und die unbefriedigenden Ergebnisse des Förderprogrammes zu.“ Burelbach ignoriere „seine Bauherrenaufgaben und Verantwortung und spielt die verschiedenen Akteure gegeneinander aus.“
Vor gleicher Versammlung behaupte Burelbach, dass eine Ost-West-Umgehung und die Entwirrung des Postknotens „kaum realisierbar“ seien und dass das von Altbürgermeister Metzendorf entworfene Straßennetz „noch heute eine vernünftige Grundlage bilde.“ Burelbach rede hier „60 Jahre alten Planungen mit vierspurigen Durchgangsstraßen und einem autobahnähnlichen Kreuzungsbauwerk in der Stadtmitte unter weitgehendem Abriss der Altstadt das Wort.“
Burelbach heißt es weiter, ignoriere damit nicht nur die Stadtverordnetenbeschlüsse zu Ortsumfahrungen und Verzicht auf die Durchbruchslösung am Postknoten, sondern auch die Anmeldung eines Tunnels zum Bundesverkehrswegeplan durch die Landesregierung in 2013.
„Er hätte sich längst engagieren müssen für die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten, auch am zentralen Platz vor der Fußgängerzone und dem neu gebauten Altenheim. Ebenso hätte er den sich bewegenden Immobilienmarkt am Parkhof für städtebaulich sinnvolle Maßnahmen nutzen können, was er versäumte.“
Bei der Anschlussstelle-Süd ignoriere er nicht nur die Handlungsempfehlungen seines Parteikollegen Michael Meister, sondern unterlasse auch „zielführende Gespräche und die zeitnahe Erarbeitung einer Beschlussvorlage für die Stadtverordnetenversammlung.“
Bei allen neuen Baugebieten, heißt es abschließend, interessiere ihn „die städtebauliche Einbindung und die Schaffung notwendiger Infrastruktur in keiner Weise. Von einer Bauleitplanung im Bereich der alten Psychiatrie ist bis heute nichts zu sehen. Heppenheim braucht mehr denn je tragfähige Konzepte und eine Person, die leitet, statt nur schlecht zu verwalten.

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Starkenburger Echo
17. Januar 2014

(Auszug)
dj

Bürokratie macht vielen zu schaffen

SENIORENBEIRAT  Gremium beschäftigt sich mit Hilfen für pflegende Angehörige und der Parkplatzsituation
...
Ulrike Janßen von der Stadtparlamentsfraktion LIZ.Linke erinnerte an eine alte Forderung ihrer Partei: Es müsse eine Umgehungsstraße für Heppenheim gebaut werden. Dann sei ein Großteil des Lkw- und Autoverkehrs weg und es bestünde die Möglichkeit, mehr Kurzzeitparkplätze einzurichten.

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Starkenburger Echo
20. Dezember 2013

Pressemitteilung leicht, im BA stark gekürzt.
PARLAMENT LIZ.Linke stellt dem Magistrat Fragen zur ökologischen Lage des Bruchsees

„Problematik ist seit Langem bekannt“

Die LIZ.Linke hat als erste Fraktion in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung angekündigt, die Lage am Bruchsee in den städtischen Gremien anzusprechen. Eine Anfrage an den Magistrat ist bereits formuliert.
HEPPENHEIM. In einer Anfrage an den Magistrat bittet die LIZ.Linke um Beantwortung von vier Fragen: Die Kosten für die Rettungsaktion für den Fischbestand und Sauerstoffanreicherung. Was will der Magistrat kurzfristig unternehmen, um die Wasserqualität zu verbessern und was langfristig, um einen solchen Vorfall zu verhindern? Was ist aus der Belüftungsanlage geworden?
 „Die Problematik des Bruchsees in Heppenheim ist seit Langem bekannt, die jetzige Situation mit Umkippen des Sees war seit Langem absehbar – die Katastrophe ist hausgemacht“, schreibt die Fraktion LIZ.Linke in einer Pressemitteilung. Der Bruchsee sei „durch landwirtschaftlichen Düngemitteleintrag, eine unnatürlich hohe Gänsepopulation, übergroßen Hundekoteintrag und Laubfall durch konzeptionslose Begrünung überstark belastet“. Weiter verschlimmert werde die Situation durch unzureichende Unterhaltung sowie lieb- und planlose „Pflege“. Die im Internet beim Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) abrufbaren, seit 1990 erfolgten Messreihen zur Wasserqualität, endeten 2005.
Aus diesem Grund stellte Ulrike Janßen für die LIZ.Linke im Juni 2011 eine Anfrage zur Sicherung der Wasserqualität. Der Magistrat habe ein halbes Jahr später mit einer sechs Jahren alten Wasseruntersuchung geantwortet und dem Bruchsee einen „guten Zustand“ bescheinigt. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) führte in der Stadtverordnetenversammlung aus, dass es sich nicht um einen Badesee handle, und daher auch keine Notwendigkeit zur Wasserüberwachung bestehe. Außerdem „verfügt die Stadt Heppenheim nicht über Möglichkeiten, die Wasserqualität zu beeinflussen.“
„Naherholungsgebiet heruntergewirtschaftet“
 Weitere Nachfragen der Fraktion LIZ.Linke vom Februar 2012 seien bis heute unbeantwortet und wirkungslos geblieben ebenso mehrere Nachfragen der SPD. Um die geringen Untersuchungskosten für eine regelkonforme Gewässerüberwachung zu sparen, werde nun ein weiteres beliebtes Naherholungsgebiet heruntergewirtschaftet. „Angesichts der Kosten für die Noteinsätze, anstehender überstürzter Notmaßnahmen, und ökologischer Verluste erscheint das Vorgehen der Stadtverwaltung nicht nur wirtschaftlich unsinnig“, so LIZ.Linke. Die Vernachlässigung des Bruchsees sei ein Verstoß gegen Grundsätze des Bundesnaturschutzgesetzes zulasten von Flora und Fauna. Eventuelle Faulschlammausgasungen beeinträchtigten Erholung suchende und Anlieger. Die Verwaltung zögere die Erstellung eines tragfähigen Grünzugkonzeptes seit Jahren immer wieder hinaus. Nicht einmal die Verlegung der Vitos-Klinik an den See habe das Verwaltungshandeln beschleunigt, schreibt LIZ.Linke.

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Starkenburger Echo
4. Dezember 2013

jr
STADTBUS: Fraktion dringt auf Klärung / Stadtverordnete sollen die Verträge prüfen

LIZ.Linke will Akteneinsicht

HEPPENHEIM. Ulrike Janßen von der Fraktion LIZ.Linke zweifelt am Sinn des Stadtbusses in der jetzigen Form. In einem Akteneinsichtsausschuss will sie jetzt Fragen zum Vertrag und der Wirtschaftlichkeit klären lassen.

Zukunft unsicher: Die Diskussion um Heppenheims Stadtbus geht weiter. Auf Wunsch der Fraktion LIZ.Linke soll sich nun auch ein Akteneinsichtsausschuss um das Thema kümmern.  Foto: Lutz Igiel
Bei der jüngsten Sitzung des Sozial-, Kultur- und Sportausschusses waren die Mandatsträger der Magistratsmehrheit gefolgt, die das Ansinnen der Verwaltung abgelehnt hatte, den Fahrplan des Stadtbusses auszudünnen und auf Touren am späten Abend und an Sonn- und Feiertagen zu verzichten. 6500 Euro hätten auf diese Weise eingespart werden können - bei einem Gesamtzuschussbedarf von bislang 160 000 Euro pro Jahr (städtischer Anteil: 54 000 Euro), der in diesem Jahr um 38 000 Euro erhöht werden musste, ein Tropfen auf den heißen Stein.
Auch der Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss sowie der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss haben gegen einen reduzierten Fahrplan votiert und sich auf Antrag der Grünen Liste dafür ausgesprochen, eine fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe zu bilden, die ein zukunftsweisendes Konzept für die Linie erarbeiten soll.
Zuvor hatte Ulrike Janßen (LIZ.Linke) radikalere Schritte vorgeschlagen und in Anträge gekleidet: Zum einen wollte sie die Verträge zwischen Stadt und Betreiber einsehen können, zum anderen die Stadtbuslinie "weitgehend stilllegen", bis "ein vernünftiges Konzept" vorgelegt werde. In Anbetracht des hohen Zuschusses und derzeit kaum mehr als 200 Fahrgästen pro Woche kam Janßen auf eine Subventionierung von 17,74 Euro pro Gast und Fahrt. Ihre Anträge wurden abgelehnt.
Für die am Donnerstag anstehende Sitzung des Stadtparlaments (ab 18 Uhr im Kurfürstensaal des Amtshofes) hat die Fraktionsvorsitzende von LIZ.Linke Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz (CDU) gebeten, den Bauausschuss als Akteneinsichtsausschuss einzurichten, damit der sich des Themas annimmt. "Auftragsgegenstand" ist laut Janßen die "Untersuchung der Einrichtung eines Stadtbusses für die Stadt Heppenheim mit Vertragsabschluss". Einsehen soll der Ausschuss alle im Zusammenhang mit dem Stadtbus stehenden Unterlagen, Wirtschaftlichkeitsberechnung und Fahrgastzählungen, alle den Stadtbus betreffenden Verträge sowie alle Akten zur Festlegung der vertraglich festgelegten Linienführung.
"Widersprüchliche Aussagen"
Dass der Ausschuss eingerichtet werden soll, begründet Janßen damit, dass der Magistrat den Stadtverordneten seit 2011 angefragte Informationen verweigere und die vertraglichen Bindungen nicht mitgeteilt habe. Insbesondere herrsche "Unklarheit über Kündigungsfristen und -bedingungen sowie über Umfang und Möglichkeiten von Leistungsreduzierungen". Notwendig sei der Ausschuss "zur Kontrolle der widersprüchlichen Magistratsaussagen", zur "Beurteilung von Möglichkeiten und Handlungsspielräumen einer möglichen Arbeitsgruppe" (die beschlossene Sache ist), "zur Kontrolle der Stadtverwaltung, ob der Stadtverordnetenbeschluss zur Einrichtung der Stadtbuslinie beschlusskonform durchgeführt wurde," und "zur Kontrolle der Wirtschaftlichkeit und ob gegen Haushaltsrechtsgrundlagen verstoßen wurde".

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Bergsträsser Anzeiger
14. Juni 2013
mam
Straßenverkehr: Einstimmiger Beschluss des Bauausschusses

Stadt will Radarfallen installieren

HEPPENHEIM. So viel Einmütigkeit ist selten in den Heppenheimer Gremien: Einstimmig befürwortete der Bauausschuss am Dienstag, dass der Magistrat Pläne zur Installation „stationärer Geschwindigkeitsmessanlagen“ (Radarfallen) weiter verfolgen soll.
Es werde zwar in Heppenheim recht gesittet gefahren, sagte Jürgen Semmler (CDU). Doch sei es nach Erfahrungen der Nachbarkommunen erforderlich, an Problempunkten solche Anlagen aufzustellen. Die Zählungen belegten die unerträgliche Verkehrsbelastung, sagte Ulrike Janßen (LIZ.Linke). Es würden bis zu 90 Kilometer pro Stunde gefahren an Stellen, wo nur Tempo 50 erlaubt ist. Gemessen wurde dieser Wert auf der Lorscher Straße (B 460) in Höhe Kochstraße. Gefahrenstellen sieht die Stadt auf den Bundesstraßen 3 und 460. Weiter geprüft werden sollen laut Vorlage folgende Standorte:
 Siegfriedstraße (B 460) in Höhe Friedhofstraße in Wald-Erlenbach;
 Siegfriedstraße (B 460) in Höhe Wald-, Brentano- und Kirchstraße in Kirschhausen;
 Lorscher Straße (B 460) in Höhe Kochstraße in Heppenheim;
Darmstädter Straße (B 3) in Höhe „Am Landberg“ in Heppenheim sowie  Ludwigstraße (B 3), Höhe Vitos-Klinik in Heppenheim.

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Starkenburger Echo
14. Juni 2013
mam

Pläne für Ortsumgehung vorgestellt

Bauausschuss – Mehrheit stimmt für 5,5 Kilometer lange Variante von Laudenbach bis zur Guldenklinger Höhe
OU-Grafik Echo 14.6.13
Ein Bündel von Varianten für eine Heppenheimer Ortsumgehung wurde im Bauausschuss vorgestellt. Die Mehrheit plädierte für Variante C. Die grobe Skizzierung sieht eine 5,5 Kilometer lange Trasse vom Kreisel bei Laudenbach bis zur B 460 in der Nähe der Guldenklinger Höhe vor.
HEPPENHEIM.  Beim Thema Ortsumgehung für Heppenheim kommen Emotionen ins Spiel. Insbesondere die Bundesstraße 460, die in Heppenheim mitten durch enge, historische Bebauung führt, ist stark belastet mit dem Verkehr in den Odenwald. Den Kreuzungspunkt der Bundesstraßen 3 und 460 am Postknoten passieren täglich 28 000 Fahrzeuge. Auf der Siegfriedstraße (B 460) sind 12 100 Fahrzeuge pro Tag unterwegs, auf der Lorscher Straße (B 460) 18 000 Fahrzeuge. Dementsprechend lebhaft waren die Diskussionen im Bauausschuss. Weil sie ihn ständig unterbrach, entzog der Ausschussvorsitzende Jean-Bernd Neumann (SPD) schließlich Ulrike Janßen (LIZ.Linke) das Wort.
Ziel der
Stadtverordneten ist es, eine Ortsumgehung für Heppenheim im Bundesverkehrswegeplan 2015 zu verankern. Dazu muss die Stadtverordnetenversammlung laut Hessen Mobil bis Ende Juni eine Umgehungsvariante beschließen, „die aus technischer und ökologischer Sicht realisierbar ist“. Hessen Mobil teilte weiter mit, dass für die B 3 keine Umgehung für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet werden könne. Diese sei als Parallelstraße zur Autobahn nicht mehr für den Fernverkehr relevant, wenn die A 67 ausgebaut sei. Danach werde die B 3 abgestuft. Der A 67-Ausbau liegt allerdings seit Jahren wegen der möglichen parallelen ICE-Trasse Mannheim-Frankfurt auf Eis.
Für eine Umgehung der B 460 legte die Verwaltung drei Varianten vor. Noch sind diese nur grobe Striche in der Landschaft. Die Ausführungsplanung in einem Raumordnungsverfahren, dann in einem Linienfindungsverfahren, solle man den Fachbehörden überlassen, sagte Jürgen Semmler (CDU).
Ausgangspunkt bei Kreisel Laudenbach
Westlicher Ausgangspunkt aller drei Varianten ist der Kreisel mit Verbindung von B 3 und K 4229 zwischen Heppenheim und Laudenbach. Damit halte man den Verkehr, der über die künftige Kreisverbindungsstraße zwischen Weinheim und Laudenbach nach Norden geleitet wird, komplett aus der Heppenheimer Innenstadt heraus, schreibt die Stadt. Von diesem Kreisel führt eine 3,0 (Variante A) bis 5,5 Kilometer (Variante C) lange Trasse, die überwiegend als Tunnel ausgeführt werden soll, diagonal nach Nordosten zur B 460. Die Varianten A und B führen zwischen Fischweiher und Kirschhausen auf die B 460; die Variante C soll dort zwischen Kirschhausen und Wald-Erlenbach herauskommen.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) legte einen Änderungsantrag mit einer eigenen, sehr detaillierten Variante eines Maibergtunnels vor. Sie beginnt mit einem neuen Autobahnanschluss Heppenheim-Süd in Höhe der L 3398 nach Hüttenfeld, quert die Tiergartenstraße und führt über Bürgermeister-Metzendorf-Straße (L 3398), Erbacher Tal (L 3120) und Ortsstraße (K 59) in Erbach in einen 750 Meter langen Maibergtunnel. Dieser endet dann kurz nach Fischweiher auf der B 460. Parallel zur L 3120 ist ein weiterer 550 Meter langer Tunnel vorgesehen sowie ein überdeckelter Trog für die Bürgermeister-Metzendorf-Straße.
Janßen kritisierte die städtischen Varianten, die jegliche topographische Realitäten ignorierten. Die Südanbindung an die Kreisverbindungsstraße in Laudenbach bringe zudem für die Hauptrichtung des Verkehrs aus Westen keine Entlastung. Sie bezweifelte auch, dass der Bund einen 5,5 Kilometer langen Tunnel finanzieren werde.
Ein Änderungsantrag in dieser „Detailschärfe“ komme noch nicht zum Tragen, weil man derzeit nicht im Stadium einer dezidierten Planung sei, entgegnete Semmler. Ähnlich äußerte sich Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Es gehe darum, eine politische Entscheidung zu treffen. Es sei nicht Aufgabe der Stadt, die Bodenbeschaffenheit zu ermitteln und festzulegen, wo exakt die Trasse verlaufen solle. Die Pläne stünden zudem in Zusammenhang mit dem Antrag, einen weiteren Autobahnanschluss zwischen Heppenheim und Laudenbach zu bekommen.
Mehrere Redner kritisierten die Verlagerung des Verkehrs nach Kirschhausen in der LIZ.Linke-Variante. Semmler sprach von „einem gewissen Kirchturmdenken“. Neumann kritisierte zudem die Mehrbelastung von Erbacher Tal und den Hochhäusern an der Bürgermeister-Metzendorf-Straße.
GLH: Zerschneidung von Landschaft
Jede Umgehung bedeute eine Zerschneidung von Landschaft, Bodenversiegelung und erhöhtes Verkehrsaufkommen, sagte Christina Graubner-Reinhardt (GLH). Ein schnellerer Autobahnzugang verleite die Menschen dazu, noch weiter in den Odenwald zu ziehen. Angesichts des Rückgangs an Einwohnern im Odenwald werde das Verkehrsproblem in Zukunft nicht mehr so unterträglich sein, sagte Martin Greif (FWHPINI).
Die LIZ.Linke-Variante wurde schließlich mit 10:1 Stimmen abgelehnt. Der Vorzugsvariante C stimmten neun Vertreter von CDU, SPD, FWHPINI zu; Graubner-Reinhardt stimmte mit Nein; Janßen enthielt sich.

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Bergsträßer Anzeiger
13. Juni 2013

mam
Bauausschuss: Betreiber rechnet mit 28 000 Euro Mehrkosten / 20 000 Nutzer im Jahr

Höherer Zuschussbedarf für den Stadtbus


Wegen eines Defekts werden derzeit für den Stadtbus in Heppenheim große Fahrzeuge eingesetzt. Der Betreiber will nun wieder einen kleineren Bus beschaffen. Foto: Lutz Igiel
HEPPENHEIM. Der Zuschussbedarf für den Stadtbus (Linie 679) steigt um mehr als 28 000 (17,5 Prozent) auf 188 000 Euro. Die Stadt könnte das Angebot ab Dezember 2013 aber nur abbestellen, wenn es sich um mehr als 20 Prozent verteuern würden. Das wurde am Dienstag im Hauptausschuss bekannt.
Der im Dezember 2010 abgeschlossene Vertrag läuft acht Jahre bis Anfang Dezember 2018. Zwei Drittel der Gesamtkosten bekommt die Stadt als Infrastrukturhilfe ersetzt. Ursache der Verteuerung ist eine neue Kalkulation anhand der Fahrgastzahlen, die der Betreiber Nahverkehr-Service GmbH nun nach zwei Jahren Betrieb vorgelegt hat. Zwar sei der Betreiber prinzipiell zufrieden mit den Fahrgastzahlen, erläuterte Fachbereichsleiter Thomas Ehret von der Ordnungsbehörde der Stadt im Ausschuss. Er habe aber den Anteil von Fahrgästen mit günstigeren Mehrfahrtenkarten unterschätzt.
Gezählt wurden die Fahrgäste von 10. November bis 6. Dezember 2012. Sind montags bis freitags im Schnitt 82 Passagiere pro Tag mit dem Stadtbus unterwegs, nutzen samstags nur 38 Fahrgäste das Angebot, sonntags sogar nur 20 Personen. Hochgerechnet ergibt das 20 000 Fahrgäste im Jahr. Die Einzelfahrt kostet (ohne weitere Ermäßigungen) 1,90 Euro. Allerdings kann man damit in Fahrtrichtung innerhalb einer Stunde weitere Busse und Bahnen nutzen und innerhalb der Wabe bis Hemsbach im Süden oder Zwingenberg im Norden fahren.
Auslöser des Berichts im Bauausschuss war die Aufforderung der Stadtverordnetenversammlung an den Magistrat, dieser solle prüfen, wie man den Stadtbus mit Blick auf Fahrtroute, Fahrplan und Taktung attraktiver machen könnte. Außerdem sollte geprüft werden, ob der Fahrpreis versuchsweise für zwei Monate auf einen Euro pro Fahrt gesenkt werden könnte. Dies lehnt der VRN mit Verweis auf die hohen Energie- und Personalkosten ab. Auch der Kreis Bergstraße sieht dies mit Blick auf die Tarifstruktur und den Umsteigemöglichkeiten kritisch. Will die Stadt andere Tarife, muss sie das dadurch entstandene Defizit wahrscheinlich selbst tragen. Wie Ehret weiter erläuterte, hat der Betreiber zugesagt, ein Ersatzfahrzeug zu beschaffen. Derzeit ist für den Stadtbus wegen eines Defekts ein Bus in Normalgröße unterwegs. Ein Liniennetzplan mit Umsteigemöglichkeiten sei in Vorbereitung.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) wollte wissen, wie der Bus zu Freifahrtszeiten beispielsweise bei der Stadtkirchweih und beim Weinmarkt genutzt werde. Auf Dauer könne man sich den Bus nicht leisten, wenn dieser meistens leer fahre. Jürgen Semmler (CDU) regte an zu prüfen, ob man Kosten und Zuschussbedarf senken könnte, indem man spätabends und an Wochenenden den Takt ausdünne. Christine Bender (SPD) fragte, ob es möglich sei, mit dem Stadtbus das Kreiskrankenhaus und die Bruchseeresidenz anzufahren.
Wie Ehret erläuterte, habe man sich mit dem Betreiber bereits über Randzeiten unterhalten. Dieser habe aber Personal und Bus beschafft und mit den Fahrten kalkuliert. Vom VRN lasse man sich ein Angebot machen, was der Anschluss des Kreiskrankenhauses an Mehrkosten verursachen würd.

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Bergsträßer Anzeiger
13. Juni 2013

mam
Flurbereinigung: Die Maßnahme am Schlossberg erfordert weitere 100 000 Euro

Ausschuss stimmt Mehrausgaben zu

HEPPENHEIM. Der Bauausschuss hat am Dienstag mehrheitlich zugestimmt, dass die Stadt ihren Anteil an den Kosten für die Flurneuordnung am Schlossberg um knapp 100 000 Euro aufstockt. Ursache ist die voraussichtliche Verteuerung des 2002 gestarteten Projekts von 2 auf 2,55 Millionen Euro.
„Über die Umstände sind wir nicht wirklich glücklich. Aber wir sehen ein, dass es gemacht werden muss“, sagte Christine Bender (SPD). „Wir sollten im Sinne des Flurbereinigungsverfahrens und der Teilnehmergemeinschaft jetzt einen Deckel draufmachen und zu einem qualifizierten Abschluss kommen“, betonte Jürgen Semmler (CDU).
Für Unruhe sorgten die kürzlich nach den Unwettern aufgetretenen Risse im Asphalt des 2007 ausgebauten Kanonenwegs. „Können wir denn einigermaßen sicher sein, dass der Weg uns erhalten bleibt und nicht beim nächsten Starkregen abrutscht?“,  fragte Bender. Wie Stadtbaurat Hubert Vettel (FDP) erläuterte, gab es bereits eine Ortsbegehung von Stadt, dem Amt für Bodenmanagement, Geotechnikern und Statikern, um die Schäden am Kanonenweg zu begutachten. Es werde auch geschaut, ob der Weg nach den Regeln der Technik gebaut worden sei, wobei die Wege der Teilnehmergemeinschaft und nicht der Stadt gehörten.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) erneuerte dagegen ihre Fundamentalkritik am Amt für Bodenmanagement: „Wie eine überforderte Behörde mit Mitteln umgeht, ist skandalös“, sagte Janßen. Erosionsschäden nach den Unwettern gebe es nicht nur am Kanonenweg, sondern im gesamten Kreisgebiet, entgegnete Jürgen Semmler (CDU). Er mahnte Janßen zu mehr Sachlichkeit bei öffentlichen Äußerungen. Es sei unverantwortlich, wie sie eine Verwaltung in aller Öffentlichkeit diffamiere.
Mittlerweile lange Geschichte
Die Flurbereinigung am Schlossberg hat mittlerweile eine lange Geschichte. Nach der Einleitung des Verfahrens im März 2002 wurde erst im April 2007 der Wege- und Gewässerplan genehmigt; 2007/2008 wurde der Kanonenweg ausgebaut; Anfang 2010 startete der Bau eines Verbindungswegs vom Kanonen- zum Drosselbergweg und des Drosselbergwegs. Nach dem tödlichen Baggerunfall im September 2010 ruhte das Verfahren bis April 2012, um dann mit verschäften Sicherheitsauflagen fortgesetzt zu werden. Die Stadt hatte zu Beginn versprochen, den Eigenanteil der Teilnehmergemeinschaft in Höhe von 25 Prozent des Gesamtbudgets von zwei Millionen Euro zu tragen.

Für Diskussionen sorgt erneut die Flurbereinigung am Schlossberg, die nach Schätzung des Amts für Bodenmanagement mit 2,55 Millionen Euro Kosten um 550 000 Euro teurer wird als ursprünglich geplant. BILD: IGIEL

Im vergangenen November stellte Kurt Dersch vom Amt für Bodenmanagement bei einer Versammlung der Teilnehmergemeinschaft Flurneuordnung erstmals Pläne für ein reduziertes Verfahren in einem kleineren Gebiet vor. Der Drosselbergweg soll nun nur noch auf 150 Meter weiter ausgebaut werden, nicht mehr bis Fischweiher, wie einst vorgesehen. Deswegen sind deutlich weniger Grundstücke als ursprünglich vorgesehen von der Umlegung der Flächen betroffen. Jetzt soll noch ein kurzes, vom Drosselbergweg abzweigendes Stück des Fünf-Minuten-Pfads für kleine Fahrzeuge ausgebaut, der Kirchenpfad instand gesetzt, die Wasserversorgung von Starkenburg und Wingerten gesichert, Wasserrückhaltebecken angelegt, naturschutzrechtlicher Ausgleich geschaffen und Mängel beseitigt werden.
Das Amt für Bodenmanagement summiert die Gesamtkosten nun auf 2,55 Millionen Euro; die Stadt rechnet weitere 80 000 Euro Kosten für Absturzsicherungen an Fünf-Minuten-Pfad, Drosselberg- und Kanonenweg dazu. Nach Abzug verschiedener Finanzquellen bleiben2,395 Millionen Euro Kosten mit einem Anteil von 598 750 Euro für die Stadt – 98 750 Euro mehr als bisher. Die Stadt rechnet jedoch vor, dass Bau und Planung der Wege in Eigenregie 300 000 Euro kosten würden – mehr als die Aufstockung des Anteils für die Flurbereinigung.
Dies stellte Ulrike Janßen in Frage; es gebe doch auch Fördermittel, wenn die Stadt den Ausbau selbst mache. Ihm sei nicht bekannt, dass es Fördermittel für den Ausbau von Feldwegen gebe, sagte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Man habe geprüft, ob man sich mit einer Flurbereinigung Maiberg an einem interkommunalen Verfahren mit Zwingenberg und Bensheim beteiligen soll. Die Verwaltung sei aber zum Schluss gekommen, dass es günstiger sei, wenn es nur um den Weg nach Erbach gehe, diesen selbst instand zu setzen.
Christina Graubner-Reinhardt (GLH) und Janßen forderten eine stärkere finanzielle Beteiligung der Winzer ein, die den größten Nutzen von der Flurbereinigung hätten. Martin Greif (FWHPINI) verwies auf die geschlossenen Verträge und warnte vor „Stillstand über Jahre“, wenn man diese nun in Frage stelle.
Am Ende stimmten acht Vertreter von CDU und SPD den Mehrausgaben zu; Graubner-Reinhardt und Janßen stimmten mit Nein; Greif enthielt sich.

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Starkenburger Echo
29. Mai 2013
e
auf Grundlage der Pressemitteilung vom
9. Mai 2013
Zum Bericht in BA und StaEcho vom 4. Mai 2012 ""Für demografischen Wandel rüsten"

Weitere Verbesserungen nötig

LIZ.LINKE – Fraktion weist auf Anträge zu Zebrastreifen hin

Darmstädter Str. historisch 29.5.12
Zebrastreifen einst und jetzt: Das historische Foto aus den sechziger Jahren aus dem Buch „900 Jahre Starkenburg“ zeigt die frisch verbreiterte Darmstädter Straße in Heppenheim mit einem Zebrastreifen. Dieser wurde nun in Höhe des heutigen Nettomarkts wieder neu angelegt. Archivfoto: Wessel

HEPPENHEIM. Die LIZ.Linke-Fraktion weist darauf hin, dass der neue Zebrastreifen auf der Darmstädter Straße in höhe des Netto-Marktes, den Bürgermeister Rainer Burelbach kürzlich vorgestellt hat, aufgrund eines Antrages der LIZ.Linke-Fraktion verwirklicht worden sei. Man hoffe, dass nun weitere beschlossene Anträge umgesetzt würden.
Die LIZ.Linke-Fraktion freue sich darüber, dass Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), der Heppenheimer Verkehrsplaner und der Behindertenbeauftragte Helmut Bechtel (SPD) den neuen Zebrastreifen auf der B 3 am Bensheimer Weg öffentlichkeitswirksam eingeweiht hätten, heißt es in einer Pressemitteilung der LIZ.Linke. So hofft die LIZ.Linke-Fraktion, dass die gleichen Personen auch bald die, ebenso auf Grundlage ihrer Anträge beschlossenen neuen Fußgängerüberwege auf der B 3 in Höhe Karl-Marx-Straße und auf der B 460 in Höhe des Europakreisels einweihen könnten.
„Da bei dem von der Kreisverkehrsbehörde zeitgleich angeordneten Überweg in Höhe Karl-Marx-Straße nur noch Angaben der Stadtverwaltung fehlen, dürfte einer zeitnahen Realisierung nichts mehr im Weg stehen“, heißt es in der Pressemitteilung. Die LIZ.Linke hofft auch auf „dem Gesetz genügende, menschenwürdige und behindertengerechte Fuß- und Radwege an der Lorscher Straße inklusive Bahnunterführung“. Fraktion und Anwohner warteten auch auf die „zeitnahe Erledigung der Mängelbeseitigung an den überhohen Bordsteinen an der neuen Brücke Kalterer Straße über die Lorscher Straße/B 460“.
Dem schnellen bequemen Vorwärtskommen im Auto war der alte (unten abgebildete) Zebrastreifen in den siebziger Jahren geopfert worden. Die LIZ.Linke hofft zudem, dass weitere Sicherheitsmaßnahmen zügig realisiert würden „und fadenscheinige Begründungen wie ,baulich nicht möglich’ oder ,ein Umsetzen der Ortstafel ist nicht möglich und damit auch kein Zebrastreifen am Europakreisel’ endlich fallen gelassen werden“.
Die LIZ.Linke weise erneut darauf hin, „dass ein gemeinsames zügiges und zielorientiertes Eintreten für Ortsumfahrungen und deren Realisierung die ,Hilfskrücken‘ Fußgängerüberwege entbehrlich machen“. Ein sicheres und lebenswertes Wohnumfeld könne in der Innenstadt entstehen, wenn die Verantwortlichen „endlich einsehen würden, dass Ortsumfahrungen, die anderswo leicht realisiert wurden, sich auch in Heppenheim zügig umsetzen lassen“.
Die Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr würde für ein lebenswertes Wohnumfeld sorgen und zu einem verstärkten Interesse an einem Wohnen in der Innenstadt. Dies wiederum führe zu einer erstarkenden Einkaufsfreude und damit zur Belebung der Heppenheimer „Einzelhandelsmeile“. Dann wäre die Rückgestaltung des Knotens B 3/B 460, zu dem zentral gelegenen Post-, früher Schillerplatz genannt, möglich. Gestaltungsideen des verstorbenen Stadt- und Verkehrsplaners Jochen Naumann müssten nicht länger in den städtischen Schubladen vergilben. Dies sei etwa für die unter dem Schwerlastverkehr und einem Dauerschallpegel von 85 Dezibel leidenden Bewohner des Seniorenheims Sankt Katharina wichtig.
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Weiteres nicht veröffentlichtes Bild aus der Pressemitteilung der LIZ.

Darmstädter Straße Frankfurter Hof
Verfehlte Stadtentwicklung an der Stelle des neuen/alten Zebrastreifens aufgrund Ausrichtung auf die autogerechte Stadt: Der stattliche Gasthof ‚Frankfurter Hof‘ mußte einem Autohaus weichen und dieses wiederum dem Parkplatz des heutigen Supermarktes.
Bild: Fotograf unbekannt






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Bergsträßer Anzeiger
18. Mai 2013

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Betreuung: Stadtparlament unterstützt Erweiterung für Kinder unter drei Jahren / Koalition ohne Mehrheit

OSO kann ihre Tagesstätte ausbauen

HEPPENHEIM. Die Odenwaldschule Ober-Hambach (OSO) will ihren bestehenden Kindergarten ausbauen und 19 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren anbieten. Das Stadtparlament unterstützt diese Pläne und hat den Weg freigemacht für eine Beteiligung der Stadt an den Betriebskosten.
17 Stadtverordnete von SPD, GLH, LIZ.Linke und auch vom CDUKoalitionspartner FWHPINI stimmten am Donnerstagabend für einen entsprechenden Beschlussvorschlag des Magistrats, elf Stadtverordnete der CDU dagegen. Auch vier Mitglieder der CDU-Fraktion enthielten sich der Stimme – nach einer kontrovers geführten Diskussion, in der sich zwei Lager gegenüberstanden: diejenigen, die dem Internat trotz Missbrauchsskandals eine Chance geben wollten, und diejenigen, die die Affäre für nicht aufgearbeitet und die OSO für ungeeignet halten, Kleinkinder zu betreuen.
Hauptgegner Christian Vock
Als Hauptgegner trat wie in den Ausschusssitzungen
Christian Vock (CDU) auf, der dem Internat zum wiederholten Mal „strukturelle Probleme“ unterstellte, die zu den Missbrauchsfällen geführt und sie begünstigt hätten. Er sehe keine Bemühungen des OSO-Trägervereins, die Vergangenheit aufzuarbeiten und sich mit den Opfern zu verständigen. Im Gegenteil sei der Missbrauch „seit 1999 systematisch unter der Decke gehalten“ worden. Außerdem gelte nach wie vor das Familienprinzip an der Schule, das für ihn ursächlich sei für die „kriminellen Machenschaften“ am Internat. Eine Betrachtungsweise, die von seinem Fraktionsvorsitzenden Jürgen Semmler geteilt wurde.
Ablehnung formulierten auch Mechthild Ludwig und Anton Gölz (beide CDU), die allerdings vor allem mit der Entfernung argumentierten, die Eltern nach Ober-Hambach zurückzulegen hätten, wenn sie ihre Kleinkinder unterbringen wollten. Unterstützung kam dagegen von den CDU-Stadtverordneten Jürgen Fickel und Susanne Benyr, die meinten, man solle sich nicht der Vergangenheit, sondern besser der Zukunft der OSO widmen (Fickel), und man müsse auch der Verantwortung für die Eltern gerecht werden (Benyr).
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) als erste Rednerin warf Vock vor, „Stimmung gegen die OSO“ zu machen, hierbei aber zu unterschlagen, dass es bundesweit eine weit größere Zahl an Missbrauchsfällen in der Kirche oder in den Familien selbst gebe. Vock versuche, eine Reformschule und einen ungeliebten Ex-Bürgermeister aus den Reihen der SPD zu diffamieren – den Vorsitzenden des OSO-Trägervereins, Gerhard Herbert.
SPD spricht von „Glaubenskrieg“
Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) warf Vock einen „Glaubenskrieg“ vor. Sie kritisierte aber auch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), der (trotz anderslautender Magistratsvorlage) gegen die OSO argumentiert hatte und unklare Pläne, aber auch ungeklärte finanzielle Verhältnisse des Internats aufgeführt hatte.
Derlei Bedenken, so Kurz-Ensinger, habe Burelbach bei der Zusammenarbeit mit anderen Kindergarten-Trägern nicht an den Tag gelegt. Was dieser zurückwies: Auch bei anderen Trägern informiere er sich über deren finanzielle Situation; er habe die Zahlen der OSO „mit Recht erfragt“.
Was ist mit Klassenfahrten?
Peter Müller (GLH) erinnerte Vock, der als Lehrer tätig ist, daran, dass Klassenfahrten bekannt dafür seien, dass es immer wieder zu Übergriffen komme – ob er die deshalb vielleicht auch abschaffen wolle? Vock trage mit seinem „Generalverdacht“ auch dazu bei, dass es der OSO „weiterhin finanziell schlecht“ gehe – obwohl sie, schon in Anbetracht der öffentlichen Aufmerksamkeit, zu den sichersten Schulen Deutschlands gehören dürfte. Martin Greif (FWHPINI) erinnerte daran, dass es die frühere Leiterin der Odenwaldschule, Margareta Kaufmann, war, die sich als Erste öffentlich für die Missbrauchsfälle entschuldigt hatte. Er vertrat auch die Ansicht, dass es den Eltern überlassen werden sollte, ob sie ihre Kinder an der OSO unterbringen wollen, oder nicht.
Bruno Schwarz (LIZ.Linke) nannte Vocks Einwände „diffamierend“. Hier würden „die Opfer noch einmal missbraucht“, um einer Reformschule zu schaden. Dabei seien schon 1999 alle Vorwürfe bekannt gewesen – reagiert habe damals aber keiner der Verantwortlichen in Politik oder Verwaltung.
Am Ende der Diskussion wies Michael Eck (SPD) darauf hin, dass die von der OSO angebotenen Plätze dringend gebraucht würden, um den ab 1. August geltenden gesetzlichen Anspruch auf Betreuung in Heppenheim befriedigen zu können. Fraktionskollege Jean-Bernd Neumann erinnerte daran, dass es inzwischen eine Vereinbarung zwischen dem Trägerverein und der Opfervereinigung „Glasbrechen“ gibt: „Schule und Opfer gehen aufeinander zu“ – und das sollten Stadt und Schule genauso machen.

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Pressemitteilung LIZ  leicht gekürzt erschienen im
Bergsträßer Anzeiger
17. Mai 2013

zg
Starkenburger Echo
17. Mai 2013
e
Pressemitteilung CDU
Bergsträßer Anzeiger
Starkenburger Echo
14. Mai 2013
zg
21. Mai 2013
zg
Glosse im  extra
15. Mai 2013


Zum Bericht im BA und StaEcho vom 14.05.13 „Verleumdungen und üble Nachrede“.
Flurbereinigung: LIZ.Linke bleibt bei Kritik an Ausführung

„Behörde hat nicht richtig gerechnet“

HEPPENHEIM. Nach Kritik des CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Jürgen Semmler an LIZ.Linke im Zusammenhang mit der Flurbereinigung am Schlossberg meldet sich LIZ.Linke noch einmal zu Wort.
Die Stadtverordnetenversammlung überwache nach der Hessischen Gemeindeordnung die gesamte Verwaltung der Gemeinde. Dieser Aufgabe haben sich die Heppenheimer Kommunalpolitiker aus Sicht von LIZ.Linke bei der Flurbereinigung jahrelang verweigert. Hier habe die Meinung geherrscht, mit dem Beschluss, den Kostenanteil der Teilnehmergemeinschaft zu übernehmen, sei die Aufgabe erfüllt.
Nachdem nun das bauliche und finanzielle Fiasko der Flurbereinigung am Schlossberg nicht mehr zu leugnen sei, erkenne wohl auch der CDU-Partei- und -Fraktionsvorsitzenden Jürgen Semmler „sein Versagen“. Anders seien seine „haltlosen Anschuldigungen und Forderungen“ gegenüber der LIZ.Linke-Stadtverordneten Ulrike Janßen nicht nachvollziehbar.
Keine Genehmigung für Gabionen
Unter Zugrundelegung der von der Flurbereinigungsbehörde angenommenen Massen der genehmigten Planung ließen sich bei Annahme realistischer Kostenwerte die Kosten leicht errechnen. Für kompetente Fachleute sei dies auch überschlägig möglich. Bei beidem habe die Flurbereinigungsbehörde versagt – „und auch Herr Semmler durch nicht Zurkenntnisnahme der Missstände im Verfahren“.
Richtig sei, dass Gabionen gebaut wurden – aber eben keine der geplanten. Und für diese ungeplanten Gabionen gebe es, wie für zahlreiche andere Maßnahmen auch, keine Genehmigung. „Wenn Behörden sich abseits der offiziellen Genehmigung etwas zurechtbauen, mag das vielleicht üblich sein, rechtmäßig wird es dadurch noch lange nicht.“ Insoweit liege eine 100-prozentige Fehlplanung im Bereich der Gabionen vor.
Trockenmauer nicht in der Planung
Auch die vom Flurbereinigungsmitarbeiter im Bauausschuss als vorbildlich benannte Trockenmauer, die aber vom Vorstand der Teilnehmergemeinschaft bemängelt werde, sei nicht Bestandteil der genehmigten Planung. Diese habe hier eine „Böschung mit Neuanlage eines Halbtrockenrasens mit Obstgehölzen“ vorgesehen.
Vorwurf an die falsche Adresse
„Jedem war bewusst, dass nach dem tödlichen Baggerunfall die Kosten für erhöhte Sicherheitsmaßnahmen und damit für weitere Ausbaumaßnahmen steigen werden“ so die Aussage in einer Pressemitteilung von Bodenmanagement-Amtschef Knöll. Von der Flurbereinigungsbehörde werde der Baggerunfall herangezogen, um Kostensteigerungen zu begründen. Insoweit treffe „der Vorwurf der Pietätlosigkeit Herrn Knöll, nicht die LIZ und LIZ.Linke-Fraktion, die dieses Vorgehen stillos nannten“.

Bezug: Pressemitteilung der CDU vom 14.05.2013 im BA (zg)
Flurbereinigung: CDU-Partei- und -Fraktionsvorsitzender Jürgen Semmler nimmt Amt für Bodenmanagement in Schutz
„Verleumdungen und üble Nachrede“
HEPPENHEIM. In der Diskussion um die Flurbereinigung am Schlossberg hat sich jetzt auch Jürgen Semmler, Partei- und Fraktionsvorsitzender der CDU, zu Wort gemeldet.
Die im BA am Samstag (11.) veröffentlichten Ausführungen der Wählergemeinschaft LIZ und der Fraktion LIZ.Linke könnten nicht mehr als Kritik bezeichnet werden, „sondern als Akt einer nicht objektiven, unsachlichen und unwahren Darstellung in der Öffentlichkeit, mit dem Ziel, das Amt für Bodenmanagement und seine Mitarbeiter zu verunglimpfen und zu beleidigen“, so Semmler, in einer Presseerklärung.
Es sei „relativ einfach und populistisch“, eine Erhöhung der Baukosten von zwei Millionen Euro auf fünf Millionen Euro in den Raum zu stellen und dies nicht zu begründen. Ebenso unseriös sei es, von einer 100-prozentigen Fehlplanung zu sprechen, obwohl Gabionen und Trockenmauern gebaut worden seien.
Die Berichterstattung der vergangenen Monate im BA belege, dass die Glaubwürdigkeit der Aussagen von LIZ und LIZ.Linke nicht gegeben sei.
„Leider schrecken die Stadtverordnete Ulrike Janßen und ihr Ehemann – er ist Vorsitzender der Wählergemeinschaft LIZ – nicht einmal mehr davor zurück, mit dem tragischen Arbeitsunfall eines Bauarbeiters, der am Schlossberg tödlich verunglückt ist, Politik zu machen.“
Herr und Frau Janßen „sollten schon mal erklären, was mit der Aussage, hätte man einen gesunden Mittelweg beschritten, wären viel Geld und ein Todesfall erspart geblieben’ eigentlich gemeint ist“.
Das Gericht und die Staatsanwaltschaft hätten das Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eingestellt. „Scheinbar wissen die Janßens aber mehr als das Gericht und die Staatsanwaltschaft, denn sie sprechen davon, dass der Todesfall hätte vermieden werden können. Eine Aussage, die an Pietätlosigkeit gegenüber dem verstorbenen Baggerfahrer und seinen Angehörigen nicht mehr zu übertreffen ist.“
Es sei zu hoffen, so Semmler, „dass den geschmacklosen Behauptungen endlich ein Ende gesetzt wird und das Amt für Bodenmanagement alle rechtlichen Möglichkeiten ergreift, um sich gegen die Verleumdungen und üble Nachrede zu wehren“.

Pressemitteilung der CDU vom 21.05.2013 im BA (zg)

Flurbereinigung: CDU-Chef Jürgen Semmler kritisiert
„Für Außendarstellung nicht gerade förderlich“
HEPPENHEIM. In der Diskussion um die Flurbereinigung am Heppenheimer Schlossberg hat sich CDU-Partei- und Fraktionschef Jürgen Semmler noch einmal gegen Äußerungen der Wählergemeinschaft LIZ und der Fraktion LIZ.Linke gewandt. „Die am vergangenen Freitag veröffentlichten Ausführungen stellen einen weiteren Rundumschlag dar, um die Integrität der Mitarbeiter des Amtes für Bodenmanagement zu beschädigen“, so Semmler in einer Presseerklärung.
Auch wenn LIZ-Vorsitzender Peter Janßen und die LIZ-Linke-Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen „Tatsachen verdrehen und Sachverhalte falsch darstellen, können sie mit dieser plumpen Methode die Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit nicht ausräumen.“ Fakt sei, dass für die am Schlossberg gebauten Gabionen eine Genehmigung der Oberen Flurbereinigungsbehörde vorlag.
Trockenmauer war genehmigt
Dieser Genehmigung lagen neben der Genehmigungs- und Ausführungsplanung auch Standsicherheitsnachweise, die die geotechnischen Verhältnisse am Schlossberg berücksichtigten, zugrunde. Auch die Trockenmauer, so Semmler, sei genehmigt worden und resultiere aus einer nachträglichen Forderung des Naturschutzes, der im Verfahren nachzukommen war. Somit müsse „der haltlose Vorwurf einer 100-prozentigen Fehlplanung und des Versagens erneut und zurecht zurückgewiesen werden.“
Infos bei der Behörde einholen
Diese Informationen, so Semmler, hätten sich LIZ.Linke und die Wählergemeinschaft LIZ auch, so wie dies die CDU-Fraktion getan habe, bei der Behörde einholen können, „anstatt mit unseriösen, taktlosen und inkompetenten Aussagen Politik in der Öffentlichkeit zu machen“.
Fakt sei auch, dass nicht das Amt für Bodenmanagement die Aussage eines vermeidbaren Todesfalls in den Raum gestellt habe, sondern LIZ.Linke. Insoweit sei der Versuch, „den berechtigten Vorwurf der Pietätlosigkeit von sich zu weisen, an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten“. Scheinbar entsprächen aber gerade diese Verhaltensmuster, die inakzeptabel und für die Außendarstellung der Stadt Heppenheim nicht gerade förderlich seien, der Wertevorstellung der maßgeblich handelnden Personen von LIZ und LIZ.Linke. zg

Glosse UFFGSCHNAPPT,  De Hepprumer Hoinz vom 15.05.2013 im 'extra'
„Pfingschde, des liebliche Fescht war gekommen“
Ehr Leit, sou die Pingschde schdejht wärrer korz bevor. Isch hoff, dass sou e paar Zeitgenosse de heflische Geist schbiem. Velleischt gibt'der ne e paar besänfdischende Gedöanke oi, dass's wärrer uff Normalnull zurickkumme. Ich denk do oan die Fraa Janßen vun de LIZ, die sich jo en goanz schene Dischbut mim Herr Knöll vum Amt fer Bodenmänädschment liefert. Frieher hot des Katasderamt gehaaße. Die Fraa Janssen hot dem Amt vorgschmesse bei de Flurberoinischung am Schlossberg gedrixt zu hawe. Wörter wie "Untreue" und "Täuschung" häwe do die Runde gemoacht. Un de Herr Knöll war dann entschbrechend "erschittert" iwer sou veel "Inkompetenz". Isch häb als blouß schun mitkrieht in de Schdadtverordneteversammlung, wann die Fraa Janßen ebbes soage will, schdelle die meischde uf Dorchzug un gucke sou mit schmerz verzochenem Gsicht, als wann'se groad e Schbritz mit ner fuffzeh Zentimeter lange Nadel in de Hinnern gerammt krieht hätte.
Bei moanche Schdadtverordnete, wann'mer se sich genaa betrachte dut, kennt mer moane, jetzt fangese oa zu kreische, wann die Fraa Janßen ebbes säigt, orrer sie wolle jeden Moment oafange ,zu groine. Des is äwer bei fascht alle Frakzione sou. Dunnerwetter noch emol, hot die Fraa e Gewalt im Pallament. Un jetzt is sogar de Chef vum Amt fer Bodenmänädschment "erschittert". Er hot gsoat, woas die Fraa Janssen von sich gewe hätt, wär "üble Nachrede und Verleumdung". Hossa, die Waldfee. Jetzt bot äwer die Fraa Janssen noch emol noachgelejgt. Do muss mer wärklich hoffe, dass de Heilische Geist iwer die Pfingschde zu's Janssens un zu's Knölls kimmt. Sunscht kennt mer sich jo meglicherweis vor Gericht treffe misse.  Hoffentlich kimmt de Heilische Geist aa zu dene Nochbern, die bei de Siedlungskerwe die Polizei geholt häwe.
Do war jo isch fascht „erschittert" iwer die „Inkompetenz“ vun dene Schbähbrenner. Ehr Leit, emol ehrlich: Do wärd oamol im Johr die Kerwe gfeiert, alles fraat sich, is lusdisch, un doann gibt's Zeitgenosse, die sich uffrejge, weil's velleischt e bissel laut is. Orrer sin'se neidisch, weil'se selbscht zum Lache in de Keller gejh misse. Isch moan, die kenne sich jo in ehrne Schdubb uffrejge, orrer solle sich ins Bett lejge, die Bettdeck iwer de Kopp ziehe orrer s'Radio laut mache. Äwer glei die Polizei hole.  Wo sin mer doann? Un weje sou e paar Schwachmate misse die uffheerm Musik zu mache. Fehlt blouß noch, dass oam Woimarkt des Beischbeel Schule macht und e paar Oawohner bei de Polizei oarufe, weil's uffm Woimarkt sou laut is, weil die Broatschwärscht oan de Broatwärschtschdänd verbrennt rieche, weil's uffm Marktplatz sou laut is un die Leit net schloofe kenne, weil die Musik net schee is, un, un, un. Wann die Schbähbrenner in de Siedlung sich ehr Schuh oagezoche hätte un hätte uff de Kerwe mitgfeiert, wär doch alles in Ordnung gewese. Do hot emol en schlaue Mann gsoat: „De Himmel bewahre Euch vor dem große Haufe vun Dorchschnittsmensche, vor dene, kalten Herzens und kalten Verschdandes sin, die net raache, net trinke un net fluche. Die koäner kühne Tat de Leidenschaft und Liebe fähisch sin, weil ehr schwache Nerve nie de Schdachel, des Feuer des Lebens, gschbiert häwe, des Feuer, dass'se iwer alle Grenze hinaustreibt, teuflisch un kühn macht. Die Leit trifft mer net in de Kneipe. Sie ziehn net in de Kampf um verlorene Güter, sie lodern net uff de Pfade des Abenteuers und sie lieben net wie die trunkenen, tollen Lieblinge Gottes. Die Leit kenne nur die Sorg fer ehr trocke ne Fieß. Sie horche ängstlich uff ehrn Herzschloag un schaffe sich ohne en Funke von Liebe in ehrn kloane Herz dorch ehr geisdischi Mittelmäßischkeit kloane Triumphe". De Jack London war des, wu des gsoat hot, un der ist schun fascht hunnert Johr dout. Jetzt wolle mer wärklich hoffe, dass am Pfingschdsundoag un am Pfingschmondoag de Heilische Geist kimmt un dene Schdreithansel hilft.  Velleischt solldese aa emol „Reineke Fuchs" vum Goethe lese. „Pfingschde, des liebliche Fest war gekommen".  Un do erfahrense dann, wie's dem Isegrim ergange is un wie dem Reineke.

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Pressemitteilung LIZ
9. Mai 2013
leicht gekürzt erschienen im
Bergsträßer Anzeiger
11. Mai 2013

"Heftiger Streit um die Flurbereinigung"
Starkenburger Echo
11. Mai 2013
"Lohnend nur für Handvoll Eigentümer"
gleichtzeitig mit einer Bildmitteilung über eine Vorstandsbegehung
Pressemitteilung AFB
Starkenburger Echo

8. Mai 2013

Zum Bericht im BA vom 8. Mai 2013 "Erschüttert über inkompetente Aussagen"

Behördenleiter Knöll hat nichts aus Fehlern gelernt 

Jeder der sich am Heppenheimer Schloßberg umsieht, merkt, daß die seit über 12 Jahren laufende und über 6 Jahre im Bau befindliche Flurbereinigung nicht das brachte, was vollmundig von Flurbereinigungsbehörde und Vorstand versprochen wurde. Für eine handvoll Grundstückseigentümer hat sich das Verfahren gelohnt, für den Großteil der Teilnehmergemeinschaft wird es auch nach der Realisierung der nun „abgespeckten“ Planung heißen: Außer Kosten und jahrelanger Behinderung der Grundstückszufahrt nichts gewesen.
Die WG LIZ und die LIZ.LINKE-Fraktion weisen die Angriffe von Behördenleiter Knöll auf Stadtverordnete Ulrike Janßen zurück. Es geht nun um ‚Nachschießen‘ von Steuergeld in eine Baumaßnahme bei der es nicht zu üblichen Planungs- und Kostenänderungen gekommen ist, sondern um eklatante und offensichtliche Fehler und Ausführungsmängel: Statt 2 Mio.€ nun ca. 5 Mio. € Gesamtbaukosten d.h. Baukostensteigerung von ca. 150%, oder nun 2,55 Mio.€ für die verkleinerte Version. Keine der geplanten Gabionen wurde gebaut, d.h. 100% Fehlplanung. Eine Wasserleitung die nicht wie geplant funktioniert, d.h. 70% Fehlplanung. Maßnahmen für Tourismus und Ausgleich Fehlanzeige, d.h. keine Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben. Intransparentes Verfahren mit Behinderungen bei Akteneinsicht, sowie Falschinformationen von Behörde und Vorstand, bis das Geld jetzt weitestgehend aufgebraucht ist, usw.. Schlimm daran, daß Behörden und Vorstand wider besseren Wissens alle Warnungen in den Wind schlugen. Noch schlimmer, daß nichts aus den Fehlern gelernt wurde. Die nach langer Kritik an der Öffentlichkeitsarbeit auf der Stadtseite eingestellten Vorstandsberichte wurden vom neuen Vorstand nun komplett gelöscht, statt diese fortzuschreiben. Planungen wurden wieder ohne Rücksprache mit den betroffenen Eigentümern vorgenommen. Nun soll u.a. der Fünfminutenpfad unterhalb des Drosselbergweges bis zum Knick ausgebaut werden. Weder Steilheit noch Zustand der hangseitigen Bruchsteinmauern, die auch diesmal „erhalten werden sollen“, spielen jetzt eine Rolle.
Herr Knölls Mitarbeiter hätten 2 ½ Jahre Baustillstand seit dem tödlichen Unfall dafür nutzen sollen, die Baukosten der ursprünglichen Planung zu berechnen, eine seriöse Planung vorzulegen, die ausstehenden Gespräche mit Eigentümern vorzunehmen, sowie Öffentlichkeit und Teilnehmergemeinschaft umfassend zu informieren. Anstatt dessen wieder Ausreden, um die Phantasieplanung mit der Fördergeldgeber und Teilnehmer geködert wurden zu rechtfertigen und zu weiteren Geld- und Geduldsleistungen aufzufordern. Einen unter Ignorierung selbstverständlicher Erfordernisse absehbaren Arbeitsunfall als Begründung für Baukostensteigerungen heranzuziehen und diese für „Jeden“ als nachvollziehbar zu bezeichnen, im Wissen darum, daß Behördenmitarbeiter und Vorstand mit einem ‚blauen Auge‘ davongekommen sind, ist stillos.
Die Stadt und der Schloßberg wären bei Einbindung der Öffentlichkeit und fachlich kompetenter Personen besser weggekommen. Die Planung weiterhin bei dieser Behörde zu belassen, oder bei Vorstandsmitgliedern, die von sich selbst sagen vom Bau keine Ahnung zu haben, ist fahrlässig. Hätte man, wie von Einigen von Anfang an gefordert, einen gesunden Mittelweg beschritten, wäre viel Geld und ein Todesfall erspart geblieben. Die Zustimmung der Stadt zu einem fertigen Plan ist was Behördenleiter Knöll unter Androhung des Wegfalls oder gar Rückforderung von Fördergeldern im Versagensfalle einfordert. Diese Forderung, eine unabgestimmte und unausgegorene Planung kritiklos abzunicken und für die „abgespeckte“ Version auch noch 100.000 € mehr zu bezahlen, empfindet nicht nur die LIZ.LINKE-Fraktion als Nötigung.
Herr Knöll hätte besser daran getan, sachlich zu argumentieren und Schadensbegrenzung zu betreiben. Die Stadt sollte davon absehen, Geld in ein Faß ohne Boden nachzuschießen. Denn nach der jetzt verkleinerten Planung hat die Stadt noch einiges zu tun, um den Schloßberg einigermaßen wieder in die Reihe zu bringen, Drosselbergweg bis Fischweiher, Steig, Eisenpfad, Höhenweg zugänglich zu machen, sowie Mängelbeseitigung und kostenintensiven Pflegeaufwand zu leisten. Warum also nicht gleich ein richtiger Neuanfang und Klärung der Fördermöglichkeiten im Interesse der Stadt. Bürgermeister Burelbach hat vor wenigen Monaten zugesichert, daß kein weiteres Geld in diese Flurbereinigung des Amtes für Bodenmanagement fließen wird. Die LIZ.LINKE-Fraktion ist gespannt, ob er in dieser Angelegenheit Wort hält.

Bildbericht einer Vorstandsbesichtigung der LIZ-Pressemitteilungsveröffentlichung am 11.05.2013 im BA vorangestellt:

Die Trockenmauer am Drosselbergweg sieht zwar fertig aus, doch sie muss noch nachgearbeitet werden. Hans-Christian Fleischmann (rechts), Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft Flurneuordnung Schlossberg und Fachbereichsleiter für Tiefbau in der Stadtverwaltung, bemängelt die vielen nicht fest verkeilten, kleinen Steine, die zudem die oberste Mauerschicht bildeten. Das soll nun überarbeitet werden. Die Trockenmauer ist Teil des naturschutzrechtlichen Ausgleichs für den Wegebau am Heppenheimer Schlossberg und soll Reptilien Lebensraum als Ersatz für alte abgerissene Mauern bieten. BILD: KÖPPNER

Schlossberg: LIZ.Linke bleibt bei ihrer Kritik an der Art und Weise, wie die Maßnahme vom Amt für Bodenmanagement umgesetzt worden ist
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Bezug: Pressemitteilung des Amt für Bodenmanagement vom 08.05.2013
„Erschüttert über inkompetente Aussagen“

FLURBEREINIGUNG Chef des Amtes für Bodenmanagement weist Janßen-Kritik zurück
HEPPENHEIM. Thomas Knöll, Leiter des Amtes für Bodenmanagement, zeigt sich „erschüttert über die unhaltbaren und fachlich inkompetenten Aussagen zum Thema Flurbereinigung Heppenheim-Schlossberg im Ausschuss für Bauen, Umwelt und Stadtentwicklung der Stadt Heppenheim“. Die von Frau Janßen vorgebrachten Anschuldigungen der Untreue und Täuschung seien „völlig unhaltbar“ und erfüllten den Straftatbestand der Verleumdung und üblen Nachrede, die er als Amtsleiter gegenüber seinen Bediensteten nicht stehen lassen könne.
Einsatz „zum Wohl der Beteiligten“
„Vorwürfe, wie die Veruntreuung von Fördermitteln und Täuschung von Land und EU können so nicht stehen bleiben.“ Letztlich habe das Amt für Bodenmanagement mit aller Anstrengung erreicht, die entsprechenden Fördermittel für die Durchführung der Flurbereinigung von EU, Bund und Land in dieser Größenordnung und mit einem Fördersatz von 75 Prozent zu erhalten. „Und das zum Wohle der Beteiligten, der Stadt Heppenheim und der Kulturlandschaft an der Bergstraße“, so Knöll.
Jedem, heißt es weiter, „war bewusst, dass nach dem tödlichen Baggerunfall die Kosten für erhöhte Sicherheitsmaßnahmen und damit für weitere Ausbaumaßnahmen steigen werden“. Deswegen werde die Flurbereinigung nicht im ursprünglich geplanten Umfang durchgeführt werden können. Die in der jetzigen Änderung enthaltenen Maßnahmen beschränkten sich auf das unbedingt Notwendige, um die gesetzten Ziel zu erreichen. „Eine erfolgreiche Neuordnung des ländlichen Raumes funktioniert nur dann, wenn alle Beteiligten, Stadt, Eigentümer und Träger öffentlicher Belange an einem gemeinsamen Ziel arbeiten und sich nicht mit haltlosen Vorwürfen, so wie im Bauausschuss geschehen, mit Schuldzuweisungen überhäufen“, bekräftigt Knöll.
Im Jahr 2012 seien in die Verbesserung der Infrastruktur am Schlossberg mehr als 500 000 Euro investiert worden und das Amt werde sich weiterhin bemühen, Fördermittel für die geplanten Maßnahmen zu erhalten. Das Verfahren am Schlossberg genieße eine besondere Priorität, was sowohl am Einsatz des Personals als auch an der Bereitstellung der Fördermittel deutlich erkennbar sei.
Voraussetzung für ein erfolgreiches, für alle Beteiligten zufriedenstellendes Ergebnis sei aber, „dass alle an einem Strang ziehen und in kooperativer Weise zusammenarbeiten.“

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Starkenburger Echo
3. Mai 2013
jr

Stadt soll tiefer in die Tasche greifen

FLURBEREINIGUNG  Auch für die „abgespeckte“ Version müssten zusätzliche 88 000 Euro berappt werdena


Flurbereinigung wird teurer: Seit dem tödlichen Baggerunfall vor zweieinhalb Jahren läuft’s nicht mehr rund an Heppenheims Schlossberg. Selbst die „abgespeckte“ Version kann nur verwirklicht werden, wenn unter anderem die Stadt mehr Geld zuschießt. Archivfoto: Lutz Igiel

HEPPENHEIM. Dass die Flurbereinigung am Schlossberg teurer wird, als veranschlagt, wurde bereits gemeldet. Jetzt ist auch klar, dass die Stadt annähernd 100 000 Euro drauflegen muss, wenn wenigstens die "abgespeckte" Version verwirklicht wird.
Im Zusammenhang mit der Flurbereinigung am Schlossberg kommen auf die Stadt Mehrkosten von 88 000 Euro zu. Hintergrund ist eine Steigerung der Gesamtkosten, die ursprünglich auf zwei Millionen Euro taxiert waren, inzwischen aber auf 2,55 Millionen Euro geschätzt werden. Trotz dieser Erhöhung um mehr als 25 Prozent wird die Flurbereinigung nicht im geplanten Umfang beendet, sondern in „abgespeckter“ Form umgesetzt.
Kurt Dersch, seit dem vergangenen Jahr im Amt für Bodenmanagement für die seit 2002 geplante und 2007 gestartete Flurbereinigung zuständig, hatte keinen leichten Stand bei seinem Besuch im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss.
Janßen: „Tatbestand der Untreue“
Hier sah er sich mit zum Teil heftigen Vorwürfen konfrontiert: So warf Ulrike Janßen (LIZ.Linke) dem Amt angesichts der aktuellen Situation „völlige Fehlplanung“ vor und sah sogar den „Tatbestand der Untreue“ erfüllt – hätte das Amt doch wider besseres Wissen und mit zu niedrig angesetzten Kosten die Zuschussgeber (Land und Europäische Union) getäuscht.
Soweit wollten die Kollegen im Ausschuss nicht gehen, aber auch Christina Graubner-Reinhardt (Grüne Liste) sprach von „Nötigung“ angesichts der Darstellung Derschs, dass man – wenn die Mehrkosten nicht ausgeglichen würden – die Flurbereinigung auch in reduzierter Form nicht werde vollenden können.
Hierzu gehört der Ausbau des Drosselbergwegs um weitere 150 Meter Richtung Kirschhausen, die Instandsetzung des Kirchenpfades, der Teilausbau des Fünf-Minuten-Pfades, die Fertigstellung der Bewässerungsanlage (die Wingerte erhalten Tröpfchenbewässerung), der Bau von Rückhaltebecken, die Planung der Rebflächen, Vermessung der Grundstücke und die Beseitigung festgestellter Mängel. Arbeiten, die bis Oktober erledigt werden sollen.
Ins Stocken geraten war die Flurbereinigung, als es im September 2010 zu einem Unfall mit einem Bagger gekommen war, bei dem der Fahrer ums Leben kam. Die Folge waren der unmittelbare Baustopp und deutlich schärfere Sicherheitsauflagen, beides aus Sicht Derschs wichtige Gründe für die Kostensteigerung. Allerdings nicht die einzigen – jedenfalls aus Sicht der Stadtverordneten, die Mängel schon in der Planungsphase sehen. Jürgen Semmler (CDU) beispielsweise vertrat die Überzeugung, dass schon vor dem Unfall klar gewesen sei, dass man mit der veranschlagten Summe nicht klarkommen werde. Er stellte auch die Frage in den Raum, ob man – im Gegensatz zu bisherigen Plänen – nicht doch die Winzer an den Mehrkosten beteiligen sollte: Schließlich seien sie es, die von der Bewässerung profitierten.
Ob und wie weit Grundstückseigentümer herangezogen werden, die wegen der abgespeckten Version nichts mehr von der Flurbereinigung haben, wollte darüber hinaus Ulrike Janßen wissen. Eine Frage, die Kurt Dersch nicht eindeutig beantworten konnte: Prinzipiell werden nach dem Solidarprinzip alle Eigentümer an den Kosten beteiligt – können aber im Zweifelsfall Einspruch erheben.
Zu einer Entscheidung, ob das fehlende Geld von der Stadt nachgeschossen wird, mochten sich die Ausschussmitglieder nicht durchringen. Wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), der jetzt immerhin eine „reelle Aufstellung“ der Kosten sieht, sehen auch die Fraktionen weiteren Klärungsbedarf, bevor sie die 88 000 Euro im Haushalt zur Verfügung stellen. 

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Bergsträßer Anzeiger
05. März 2013
jr

Kommunalpolitik: LIZ.Linke unterstellt Jean-Bernd Neumann (SPD), er wolle Akteneinsicht behindern

Abgesagte Ausschusssitzung sorgt für Kritik am Vorsitzenden

HEPPENHEIM. Eigentlich war für den heutigen Dienstagabend eine Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses (BUS) im Rathaus angesetzt. Dass der BUSVorsitzende Jean-Bernd Neumann (SPD) die Sitzung abgesagt hat, wird von der Fraktionsvorsitzenden von LIZ.Linke, Ulrike Janßen, in einem „offenen Brief“ kritisiert. Neumann wolle „offensichtlich die Arbeit der Akteneinsicht behindern“.
Aus Sicht Janßens werden durch die Absage Bemühungen der Stadtverordneten „konterkariert“, Klarheit in die Vorgänge um ein Gutachten zum zweiten Autobahnanschluss (A 5) für Heppenheim und die (weiter ausstehende) Bebauung der Gunderslache zu bringen.
Aber auch, dass die geplante Sanierung der Unterführung Lorscher Straße nicht diskutiert werden kann, stößt auf Kritik: Dadurch, dass die Vorlage der Entwürfe durch den zuständigen Dezernenten verschoben werde, würden vollendete Tatsachen geschaffen – zum Schaden der Kreisstädter, wie schon die Arbeiten an der Überführung Kalterer Straße gezeigt hätten, wo beispielsweise die Fußwege zu hoch angelegt worden seien und die Chance auf einen angemessenen Lärmschutz gegen den Bahnverkehr nicht genutzt worden sei.
Neumann: Keine Eile nötig
Jean-Bernd Neumann wies die Kritik und die Forderung, den Ausschuss kurzfristig doch noch zu einer Sitzung zusammenzurufen, zurück. Für sämtliche von Janßen aufgeführten Themen gebe es entgegen der Auffassung der Fraktionsvorsitzenden keine Eilbedürftigkeit, sagte er auf Nachfrage. Darüber hinaus fehlten für eine umfassende Diskussion Unterlagen. So lägen die Pläne für die Sanierung der Unterführung Lorscher Straße bislang nicht vor. Und die Durchsicht der zum Thema Gunderslache gehörenden Akten habe ergeben, dass weitere Akten eingesehen werden müssen. Auch das vorgesehene Thema Klimaschutz hätte nicht diskutiert werden können, weil der Referent abgesagt habe. Und dass sich die Konstituierung des Akteneinsichtsausschusses zum A 5-Gutachten verzögert und deshalb, wie von Janßen behauptet, Schaden für die Stadt entstünde, bezweifelt Neumann: Das Thema werde ohnehin schon seit geraumer Zeit diskutiert. Wenn es jetzt etwas später abgehandelt werde, sei das zu verschmerzen.

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Pressemitteilung LIZ
3. März 2013
leicht gekürzt erschienen im
Bergsträßer Anzeiger
4. März 2013
"Von Untätigkeit ablenken" zg

Zum Bericht im BA vom 22.02.13 „Metzendorf-Gebäude beschäftigt jetzt auch Kreistag“, sowie Bericht im StaEcho vom 21.02.13 „Liberale verlangen eine Begründung“, sowie Berichte im BA und StaEcho vom 02.03.13 „Pro Jahr eine Frage an die Baubehörde“.

Doppelzüngige FDP   

Kreis-FDP im Widerspruch zur Heppenheim-FDP
Während die FDP im Kreis – zu Recht – öffentlichkeitswirksam die Direktvergabe des Direktoren-Postens beim Wasserwerk bemängelt, stimmt sie gleichzeitig in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung der Stellenvergabe für eine bestimmte Person bei der Immobiliarvollstreckung zu. Darüberhinaus sogar dem Stellenzuschnitt für diese Person. Die Kritik an diesem Vorgehen von Ulrike Janßen (Fraktion LIZ.LINKE) ignorierte die FDP.
Gleiches Spiel der FDP bei der Metzendorfimmobilie und Lehrstraßenbebauung. Im Kreis fordert sie, ohne wie üblich zunächst Fragen an die Verwaltung zu formulieren und der damit die Chance zu einer Beantwortung zu geben, öffentlichkeitswirksam einen „Akteneinsichtsausschuß“. Gleichzeitig bietet sie Bürgermeister Burelbach in der Stadtverordnetenversammlung durch Fragestellungen zu altbekannten Tatsachen eine öffentlichkeitswirksame Möglichkeit von seiner Untätigkeit und damit seinem Scheitern am eigenen Wahlversprechen auf kurzfristige Lösung abzulenken.
Auch fragt sich die LIZ, warum die FDP erst nun, nach Vorliegen einer Entscheidung, Fragen nachreicht, die sie in der zwischen 2001 und 2011 bestehenden Kreitstagskoalition leicht hätte klären können.
Hier in der Heppenheimer Koalition unter Bürgermeister Burelbach ist von einer Lösungssuche oder von der Aufarbeitung der mit der Metzendorfimmobilie zusammenhängenden Lehrstraßenbebauung beim von der FDP gestellten fachfremden Baudezernenten Vettel und beim Bürgermeister nichts zu sehen, trotz dessen die Stadt bei diesem unsäglichen Gesamtbauwerk auch über Ausfallbürgschaften von beträchtlicher Höhe in Anspruch genommen wurde.
Bekannt ist seit Anbeginn, daß die an die Metzendorfimmobilie angrenzende Lehrstraßenbebauung mit zahlreichen Stadtplanerischen-, Genehmigungs- und Ausführungsmängeln behaftet ist. Was von den aktuellen Brandschutzauflagen des Kreises zu halten ist, kann jeder Bürger beurteilen, wenn er die Notausstiegsplattformen auf den steilen Dächern ansieht. Da man einen Baudezernenten, Herr Vettel, in der FDP hat, fragt sich die LIZ, was ein Akteneinsichtsausschuß von dieser Partei bringen soll, die in Kenntnis der Vorgänge ist und als Teil der Koalition zusammen mit Herrn Burelbach tätig werden kann, zumal Herr Hörst, nach eigenen Presseaussagen den Schuldigen schon kennt, ohne in die Akten gesehen zu haben.
Angesichts dessen, daß die FDP als Teil der Koalition in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung eine nie dagewesene Intransparenz und Ausgrenzungspolitik betreibt, bleibt bei der FDP, bzw. bei Herrn Hörst wie auch schon früher, der schale Geschmack von politischem Theater vor anstehenden Wahlen – Schade.

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Bergsträßer Anzeiger
19. Februar 2013
jr

Siehe auch Artikel LIZ "AS-Süd Sechs Varianten"
Zweiter Autobahnanschluss: Ein Akteneinsichtsausschuss soll die Vorgänge um die Voruntersuchung klären helfen

Zweifel am Vorgehen des Magistrats

HEPPENHEIM. Der Bau-, Umwelt und Stadtentwicklungsausschuss (BUS) wird sich nach einem Beschluss des Stadtparlaments vom Donnerstagabend auf Antrag der Fraktion LIZ.Linke als Akteneinsichtsausschuss mit einer Voruntersuchung zu einem zweiten Autobahnanschluss für Heppenheim beschäftigen.
Für diese Untersuchung standen 130 000 Euro zur Verfügung, Ergebnisse wurden im September 2012 im BUS vorgestellt. Vor allem die hohe Summe, aber auch, dass die von einem weiteren Anschluss profitierenden Nachbarkommunen Laudenbach und Hemsbach nicht anteilig an den Kosten beteiligt wurden, stieß auf Kritik nicht nur bei LIZ.Linke.
Im Bauausschuss waren damals fünf Planungsvarianten diskutiert worden, die unterschiedliche Anschlussorte und Streckenführungen vorsahen, wobei in einem Fall der neue Anschluss sogar an der Landesgrenze gebaut würde – womit die Nachbarn mindestens so sehr wie die Heppenheimer profitieren würden.
Dass trotzdem „die notwendige Unterstützung durch Nachbarkommunen offensichtlich nicht vorhanden“ ist, ist einer der Gründe, warum LIZ.Linke am Vorgehen zweifelt und den Akteneinsichtsausschuss haben will.
Kritisiert wird von der Fraktionsvorsitzenden Ulrike Janßen unter anderem aber auch, dass bei der Voruntersuchung ein Beschluss der Stadtverordneten zu den Verkehr in Heppenheim entlastenden Ortsumfahrungen nicht berücksichtigt wurde und dass auch zuständige Behörden nicht eingeschaltet waren.
Bemängelt wurde der Antrag auf Akteneinsicht vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Jürgen Semmler. Der erinnerte daran, dass es das Parlament gewesen sei, das dem Magistrat
den Auftrag für die Erstellung eines Gutachtens gegeben habe. Aus Sicht Semmlers trifft auch die Kritik von LIZ.Linke nicht zu, dass den Parlamentariern Informationen zum Gutachten vorenthalten worden seien. Vielmehr seien alle diesbezüglichen Fragen „ausführlich beantwortet“ worden.
Der Antrag für einen Akteneinsichtsausschuss sei „kontraproduktiv“ für das Projekt und hinterlasse „einen schlechten Eindruck auf potenzielle Geldgeber“. Semmler forderte Janßen deshalb – erfolglos – auf, den Antrag zurückzuziehen. Sonst, so der CDU-Fraktionschef, sei „das Projekt gestorben.“
Steilvorlage für Peter Müller
Eine Prophezeiung, die den Fraktionschef der Grünen ans Rednerpult lockte. Schließlich hält Peter Müller, wie er wiederholt erklärt hat, so wie seine ganze Fraktion ohnehin nichts von einem zusätzlichen Autobahnanschluss. Hätte er gewusst, amüsierte sich der Grüne, dass man mit einem simplen Antrag für einen Akteneinsichtsausschuss das Projekt so einfach zu Fall bringen könne, „dann hätten wir das schon vor zwei Jahren gemacht“.

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Bergsträßer Anzeiger
18. Februar 2013
jr

Alle wollen Tempo 30

HEPPENHEIM. Alle Fraktionen stehen hinter dem Versuch des Magistrats, bei den zuständigen Behörden Tempo 30 für die B 460 (Lorscher Straße, Lehrstraße, Siegfriedstraße) in Heppenheim durchzusetzen. Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) forderte, mehr Druck zu machen, Jürgen Semmler (CDU) sprach von einem Zeichen, „dass wir dahinter stehen“, und Peter Müller (Grüne) regte an, bei Bedarf auch zu „Mitteln zivilen Ungehorsams“ zu greifen.

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Bergsträßer Anzeiger
7. Februar 2013
jr
Stadtverwaltung: Das Rathaus will bei der Immobiliarvollstreckung mit anderen Kommunen zusammenarbeiten

Neue Zentrale zum Eintreiben von Schulden

HEPPENHEIM. Die Stadtverwaltung will bei der Eintreibung von Schulden durch Zugriff auf privates Eigentum, der „Immobiliarvollstreckung“, mit anderen Kommunen der Region zusammenarbeiten. Hierfür will die Kreisstadt sich mit 28 anderen Städten und Gemeinden zusammentun und eine A 12-Stelle in der Verwaltung von Mörfelden-Walldorf mitfinanzieren, von der aus die Zwangsvollstreckungen der beteiligten Kommunen zentral bewerkstelligt würden.
Pro Jahr werden 78 000 Euro für das Projekt benötigt. Auf Heppenheim als größte beteiligte Stadt (neben dem größeren Mörfelden-Walldorf) kämen jährlich rund 4700 Euro zu.
Kleine Entlastung zu erwarten
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), dessen Rathausmitarbeiter nach wie vor viel Zeit in die Umstellung des Haushaltes auf die doppelte Buchführung (Doppik) stecken müssen, verspricht sich dadurch eine – wenn auch kleine – Entlastung der Verwaltung, wo derzeit eine Mitarbeiterin in der Stadtkasse während eines Teils ihrer Arbeitszeit für die Zwangsvollstreckungen zuständig ist.
Unter ihrer Regie laufen zurzeit 38 Verfahren gegen Bürger, die der Stadt Geld schulden – aus den verschiedensten Gründen und in sehr unterschiedlicher Höhe.
Schuldner kann man als Kreisstädter beispielsweise werden, wenn hohe Straßenbeiträge oder Kanalbeiträge zu zahlen sind, aber auch, wenn man die fällige Gewerbesteuer nicht begleichen kann.
Opposition sieht Projekt kritisch
Im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss am Dienstagabend äußerte sich die Opposition kritisch zu der beabsichtigten Zusammenarbeit, zumal Burelbach zugegeben hatte, dass Heppenheim bei der Eintreibung von Schulden jetzt schon weiter ist, als viele andere Kommunen – die mangels sachkundiger Mitarbeiter oft auf Verfahren und damit ihnen zustehendes Geld verzichten. Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) zweifelte denn auch daran, dass das Modell für die Stadt mit Einsparungen verbunden wäre, und zeigte sich überzeugt, dass man mit der Stadtkassenmitarbeiterin schon jetzt eine kompetente Fachfrau zur Verfügung habe.
Und Ulrike Janßen (LIZ.Linke) regte an, anstelle der Auslagerung der Zwangsvollstreckung besser eine versierte Kraft einzustellen, die sich mit der Doppik auskennt. Dann könne die erfahrene Mitarbeiterin am Thema dranbleiben.
Die Koalitionspartner aus CDU, FWHPINI und FDP äußerten sich nicht zu dem Projekt, von dem Burelbach im Ausschuss sagte, dass sein „Herz nicht dran hängt“, sorgten aber für eine Stimmenmehrheit, die auch in der Sitzung des Stadtparlaments am nächsten Donnerstag Bestand haben dürfte. Heppenheimer Schuldner werden also künftig wohl Post aus Mörfelden-Walldorf bekommen.

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Bergsträßer Anzeiger
7. Februar 2013
jr
Hauptausschuss: Namenszüge erinnern an ermordete jüdische Bürger / Weitere Sitzungsthemen

Alle Fraktionen votieren für die „Stolpersteine“

HEPPENHEIM. Wenn in der nächsten Woche über die Aktion „Stolpersteine“ entschieden wird, in der mit mit Namenszügen versehenen Pflastersteinen an ermordete jüdische Bürger Heppenheims erinnert werden soll, dann wird ein Antrag aller im Stadtparlament vertretenen Fraktionen zur Abstimmung kommen. Eingebracht worden war der Antrag ursprünglich von CDU, FWHPINI und FDP; SPD, Grüne Liste und LIZ.Linke schließen sich dem Antrag an. Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz (CDU) setzte sich im Hauptausschuss für einen gemeinsamen Antrag ein, und auch Ausschussvorsitzender Willi Guthier (CDU) nannte es sinnvoll, in diesem Fall auf Parteipolitik außen vor zu lassen.
Vereine wollen mehr plakatieren
Andrea Pfeilsticker (SPD), die auch Vorsitzende der Heppenheimer Sportgemeinschaft ist, wies im Hauptausschuss darauf hin, dass Vereine zunehmend Probleme mit der Plakatierung in Heppenheim haben. So dürften beispielsweise für die Fastnacht nicht mehr als 20 Plakate in der Stadt verteilt aufgehängt werden. Sie bat Bürgermeister Rainer Burelbach, zu prüfen, ob man nicht zumindest bei Großveranstaltungen großzügigere Regelungen finden könne.
Warten auf Tempo 30
Bürgermeister Rainer Burelbach will sich weiter um Tempo 30 für die Siegfriedstraße (B 460) bemühen, wie er im Hauptausschuss auf Nachfrage von Andrea Pfeilsticker versicherte. Bisherige Eingaben seien jedoch gescheitert – weder das Argument Lärmbelästigung noch das Argument baufällige Stadtbachverdolung habe gezogen. Man werde jedoch weiter versuchen, die zuständigen Behörden von einer Geschwindigkeitsreduzierung zu überzeugen. Ulrike Janßen (LIZ.Linke) forderte Burelbach auf, wie vom Stadtparlament beschlossen Geld für eine Ortsumgehung zu beantragen, wenn Tempo 30 nicht umgesetzt werden könne.
Gegen Elektrotankstelle
Die Fraktion LIZ.Linke ist mit ihrem Antrag gescheitert, eine Elektro-Tankstelle in Heppenheim einzurichten. Hierum sollte sich der Magistrat im Auftrag des Parlaments kümmern; der Antrag wurde jedoch mit den Stimmen der anderen Parteien abgelehnt. Lediglich die Vertreterin der Grünen, Christina Graubner-Reinhardt, folgte der Argumentation von Ulrike Janßen, die den Antrag für ihre Fraktion begründet hatte.
Spielapparatesteuer wird erhöht
Die Stadt wird wie im Haushalt vorgesehen und für den kommunalen Schutzschirm angekündigt die Spielapparatesteuer erhöhen. Der Hauptausschuss billigte am Dienstagabend einstimmig eine Beschlussvorlage des Magistrats, der eine Erhöhung für Spielapparate mit Gewinnmöglichkeit von bislang 13 auf dann 15 Prozent vorsieht. Und auch der Steuersatz auf Apparate ohne Gewinnmöglichkeit wird von 6,5 auf 7,5 Prozent aufgestockt. Der höchste Steuersatz, 35 Prozent, wird für Apparate fällig, mit denen „sexuelle Handlungen oder Gewalttätigkeiten dargestellt werden oder die eine Verherrlichung oder Verharmlosung des Krieges zum Gegenstand haben.

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Pressemitteilung LIZ
23. Januar 2013
leicht gekürzt erschienen im
Bergsträßer Anzeiger
25. Januar 2013
"Nötigenfalls rechtliche Schritte"

LIZ Jahresrück- und ausblick

Die LIZ blickt in ihrer Jahreshauptversammlung im Dezember auf ein erfolgreiches Jahr zurück und positiv in die Zukunft. Erste Schritte in Richtung einer Verkehrsentlastung der Innenstadt wurden errreicht, wie zum Beispiel der Wegfall der Durchbruchslösung am St. Katharina, die Beauftragung zur Untersuchung einer zweiten Autobahnanschlußstelle, Verschiebung der Sanierung Siegfriedstraße, Einsparungen unsinniger Maßnahmen des Stadtumbaus, zwei Fußgängerüberwege auf der B3 und weiteres mehr. Für 2013 steht im Vordergrund, die Koalition zu vernünftigen und sachgerechten Planungen und Umsetzungen zu bewegen, insbesondere was den zweiten Autobahnanschluß betrifft, da das bisher hierzu Bekannte ein Scheitern wie bereits in der Vergangenheit unter CDU, SPD und FDP befürchten läßt. Auch ein Tunnel muß kein Traum bleiben, wenn der Bürgermeister sich in Wiesbaden und Berlin für Heppenheim einsetzen würde. In der Umgebung ist da man schon weiter mit der Erkenntnis bezüglich Ortsumfahrungen und damit einhergehender Erhöhung der Lebensqualität, selbst im kleinen Mörlenbach mit der aktuellen Planung von 2 Tunneln, alternativ Ortsuntertunnelung. Hessen Mobil hat zur Zeit 3 Tunnel im Bau und plant Weitere in Summe mit 14,5 km.
Grundlagen geschaffen
Auch wenn die Durchsetzung der von der LIZ vertretenen Bürgerinteressen nur gegen den erbitterten und rechtlich mehr als fragwürdigen Widerstand von Bürgermeister und Koalition möglich ist, konnten Grundlagen geschaffen werden, die ein Weiterverfolgen auch gegen die Stadtverordnetenmehrheit ermöglichen. Immerwährende Redeunterbrechungen durch unsachliche Wortklaubereien von Stadtverordnetenvorsteher Wondrejz oder störende Zwischenrufe der Koalitionäre in der Stadtverordnetenversammlung werden daran ebensowenig ändern wie der ehrverletzende und geschichtsklitternde Versuch von Herrn Burelbach Stadtverordnete Ulrike Janßen (LIZ) für den Schießbefehl an der Mauer verantwortlich zu machen. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat hierzu die Ermittlungen in unserem Sinne positiv abgeschlossen.
Blockadepolitik gebrochen
Die von der Koalition unterstützte Blockadepolitik von Bürgermeister Burelbach, dessen Wahlversprechen sich als heiße Luft herausgestellt haben, mit Nichtbeantwortung von Anfragen oder Nichtumsetzung von Beschlüssen wird von der Fraktion LIZ.LINKE nötigenfalls mit rechtlichen Schritten erzwungen werden, wie z.B. bei der Suchanek-Stiftung über Akteneinsichtsausschuß geschehen.
CDU-Zufriedenheit auf Kosten der Bürger
Ein erfolgreiches Jahr für Deutschland, nur für Heppenheim nicht. Hier sollen die Bürger mit starken Gebühren- und Steuererhöhungen die Plan- und Einfallslosigkeit der Koalition bezahlen. Daß Beschlußvorlagen trotz zahlreicher Unzulänglichkeiten von der Koalition durchgewunken werden, müssen die Bürger ausbaden. Auch gehen die von der CDU zum Neujahrskaffee aufgeführten Projekte samt und sonders auf alte Planungen zurück, ohne daß auch nur ein neues Projekt angestoßen wurde. Daß nun anstatt des Bürgermeisters Herr Semmler das altbekannte Problem des Kaufhauses Mainzer/Weis-Immobilie lösen soll, legt die Defizite offen. Insoweit offenbaren sich auch FDP und FWHPINI in Heppenheim als das, was sie schon immer waren, pure Mehrheitsbeschaffer ohne Rücksicht auf ihre Wahlversprechen nach mehr Transparenz, Bürgerbeteiligung und Unabhängigkeit. Die sucht man hier vergebens. Schade, daß weitere Jahre von Chancen verpasst werden und Heppenheim so weiter ins Hintertreffen gerät. Die LIZ wird sich aber auch im Neuen Jahr für eine prosperierende Entwicklung einsetzen, damit es sich auch in Zukunft lohnt in Heppenheim zu leben. Denn im Gegensatz zur Familie des Bürgermeisters haben wir unseren Lebensmittelpunkt hier und nicht in Viernheim. Lebens- und liebenswert ist Heppenheim für ihn – entgegen seiner Wahlkampfsprüche – offenbar nicht.

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Pressemitteilung LIZ 
17. Januar 2013
gekürzt veröffentlicht im Bergsträßer Anzeiger  Starkenburger Echo
19. Januar 2013.
Im StaEcho wurde der Artikel abwegig mit "Traum vom Maibergtunnel" überschrieben.
Argumentationslos wollen die Redakteure in Heppenheim von politischer Einflußnahme einfach nicht lassen.

Neue Bushaltestelle Lehrstraße

Die Verlegung der Bushaltestelle an die Lehrstraße (B460) steht in Zusammenhang mit dem überflüssigen Grabenumbau im Rahmen des Stadtumbauprogrammes, dem dort auch gerade neu gepflanzte Bäume weichen müssen. Gegen den anstehenden Grabenumbau hatte sich zunächst nur die Fraktion LIZ.LINKE, später auch SPD und GLH ausgesprochen. Die Forderung der Stadtverordneten Ulrike Janßen (LIZ) die Haltestellen-Planung offenzulegen und diese in ein umfassendes Planfeststellungsverfahren für die Ortsdurchfahrt B460 aufzunehmen, verweigerte der Magistrat unter Bürgermeister Burelbach. Alle Bedenken und rechtzeitigen Hinweise auf das entstehende Gefährdungspotential durch Ulrike Janßen (LIZ) wurden von der Stadtverordnetenmehrheit ignoriert. Nachdem die den Stadtverordneten vom Magistrat zugesagte finanzielle Förderung der Baumaßnahme „Haltestelle Lehrstraße“ ausblieb, sprach sich in der Stadtverordnetenversammlung allein die Fraktion LIZ.LINKE gegen die Bezahlung des nun allein von der Stadt zu bezahlenden Haltestellenneubaus aus.
Nun argumentieren Bürger zurecht gegen diese Haltestelle und führen die unerträgliche Verkehrsbelastung und das abstoßende Umfeld für die Wartenden an. Die Ungeduld der Autofahrer hinter den haltenden Bussen mit waghalsigen Überholmanövern belegt die Überlastung der allseits als „wichtig“ eingestuften Verkehrsverbindung in den Odenwald. Eine Straße die, damals vollmundig von Politikern versprochen, durch den Bau des Saukopftunnels entlastet werden sollte. Weil dies nicht so geschah, versprechen gleiche Politiker nun, daß diese Entlastung durch die neue B38a erreicht werden soll. Auch dies wird absehbar nicht geschehen, abgesehen davon, daß eine Realisierung überhaupt noch nicht feststeht. Es bleibt also nur die seit langem von Anwohnern geforderte unverzügliche Einführung von verkehrsbeschränkenden Maßnahmen wie Tempo 30 und Durchfahrtsverbot für Lkw-Durchgangsverkehr, und gleichzeitig der Bau einer Ortsumfahrung von Heppenheim z.B. mittels eines Maibergtunnels. Beides ist kurzfristig möglich, soweit der Wille der Mehrheit zur Umsetzung des inzwischen bestehenden Stadtverordnetenbeschlusses auf Ortsumfahrungen da ist und Herr Burelbach seinen Aufgaben nachkommt. Danach würde ausreichende Sicherheit für alle Bürger auf der innerstädtischen B460 bestehen und nicht nur die Haltestelle könnte angemessen attraktiv gestaltet werden, weil ausreichend Platz wäre, auch die Anwohner wären nicht mehr den Abgasen, Lärm und Gefährdungen durch diese, nur für den Durchgangsverkehr konzipierte Straße ausgesetzt.a

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Starkenburger Echo
8. Dezember 2012
jr

Ein großer und ein kleiner Sieg

FINANZEN CDU, FDP und FWHPINI setzen Doppelhaushalt 2013/14 durch – SPD und Grüne retten Windelcontainer
HEPPENHEIM. Der Doppelhaushalt 2013/14 ist unter Dach und Fach. 19 Ja-Stimmen der Koalition aus CDU, FWHPINI und FDP gegen 17 Stimmen aus SPD, Grüner Liste und LIZ.Linke reichten am Donnerstagabend aus, um Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) finanzielle Sicherheit für die nächsten beiden Jahre zu verschaffen.
Ob es ein Friedensangebot an die Opposition war oder die Einsicht, dass man damit auch viele eigene Anhänger vor den Kopf stoßen könnte – zur Überraschung vieler hat die Koalition jeweils 25 000 Euro zurück in die Haushalte 2013 und 2014 gestellt, die eigentlich schon dem Sparzwang geopfert waren und nun doch wieder für den Windelcontainer auf dem ZAKB-Betriebshof gedacht sind. Ein kleiner Triumph für SPD und Grüne, die ansonsten zur Kenntnis nehmen mussten, dass die von CDU-Fraktionschef Jürgen Semmler geschmiedete Koalition eisern hält.
Semmler war es auch, der die Zustimmung der Koalition zum Doppelhaushalt begründete, der eine Reihe von Sparvorschlägen, vor allem aber eine Erhöhung von Grund- und Gewerbesteuer mit sich bringt. Das eine wie das andere aus Sicht Semmlers unabdingbar, um die finanzielle Situation in den Griff zu bekommen und „wieder Luft zum Atmen zu haben“ (Semmler). Zusammen mit dem am gleichen Abend beschlossenen kommunalen Rettungsschirm komme man schon bald zu einem ausgeglichenen Haushalt und könne dann wieder investieren, ohne neue Schulden zu machen.
Gabriele Kurz-Ensinger, Fraktionsvorsitzende der SPD, zweifelte die „Zielgenauigkeit“ an, die sich die Koalition von dem Doppelhaushalt verspricht. Bei einem Zeitraum von zwei Jahren gäbe es viele Unwägbarkeiten, darüber hinaus sei es das gute Recht der Parlamentarier, in jedem Jahr neu zu entscheiden, wie mit dem Geld der Bürger umgegangen werde. Im übrigen habe sich der Entwurf als regelrechtes „Puzzle“ erwiesen, das viele Unklarheiten beinhalte. So seien statistische Aussagen wie beispielsweise die, dass die Gassensensationen zu 45 Prozent von Männern besucht würden, nur schwer überprüfbar. Der Haushalt werde aber auch abgelehnt, weil er „sozial unausgewogen“ sei.
Ablehnung kam auch von Ulrike Janßen (LIZ.Linke), die im Zusammenhang mit dem Doppelhaushalt und den finanziellen Problemen der Stadt „kein Einnahme-, sondern ein Managementproblem“ sah, und von Peter Müller (GLH), der – letztendlich erfolgreich – noch einmal die Wiederaufnahme des Windelcontainers in den Doppelhaushalt beantragte. Der von ihm ebenfalls beantragte finanzielle Ausgleich an anderer Stelle im Haushalt, eine Erhöhung der Parkgebühren um 10 Cent pro Stunde, fand allerdings keine Mehrheit.
Christian Vock (CDU), 2004 männlicher Teil des Hessentagspaares und Sohn des Ehrenstadtverordnetenvorstehers Philipp-Otto Vock (CDU), verteidigte sein Verhalten im Sozialausschuss, wo er ein Ende der Haushaltsdiskussion und eine zügige Abstimmung gefordert hatte – was auf deutliche Kritik der Opposition gestoßen war. Hintergrund seiner Verärgerung sei das Vorgehen des LIZ.Linke-Stadtverordneten Bruno Schwarz gewesen, der, statt sich im Vorfeld der Sitzung kundig zu machen, im Ausschuss „betulich im Haushalt“ geblättert und unnötige Fragen gestellt habe. Vock warf darüber hinaus Christopher Herbert (SPD), Sohn des früheren Bürgermeisters Gerhard Herbert (SPD) im Zusammenhang mit der Diskussion um den Windelcontainer vor, „nicht richtig diskutiert“ zu haben: Statt Lösungsvorschläge zu unterbreiten, habe Herbert die Verwaltung in der Pflicht gesehen.
Mit dem Beschluss zu Haushalt, Schutzschirm und Konzessionsvertrag (siehe gesonderte Artikel) hat die Koalition dem Bürgermeister wie versprochen den Rücken freigeschaufelt, größere Entscheidungen stehen in absehbarer Zeit nicht mehr an. Was zur Beruhigung Burelbachs beitragen könnte: Gerüchte, die vor dem Wochenende verbreitet wurden, besagen, dass Winifred Hörst, Stadtverordnete der FDP, ihre Fraktion verlassen will. Das könnte die Ein-Stimmen-Mehrheit der Koalition gefährden – wenn sie nicht, wie ebenfalls zu hören war, zu den Freien Wählern wechseln würde, die ebenfalls dem Bündnis angehören.
Auf Nachfrage bestätigte Frau Hörst das Gerücht vom Austritt aus der Fraktion nicht: Zumindest am Freitag war sie noch Mitglied ihrer Fraktion:
HINTERGRUND
Der Doppelhaushalt 2013/14
Der Doppelhaushalt für die Jahre 2013/14 sieht folgende Zahlen vor: Ergebnishaushalt 2013: Ordentliche Erträge 42 Millionen Euro, ordentliche Aufwendungen 45 Millionen Euro. Außerordentliche Erträge 943 000 Euro, außerordentliche Aufwendungen Null. Fehlbedarf: 1,680 Millionen Euro. Ergebnishaushalt 2014: Ordentliche Erträge 43 Millionen Euro, ordentliche Aufwendungen 44 Millionen Euro. Außerordentliche Erträge 678 000 Euro, außerordentliche Aufwendungen Null. Fehlbedarf 401 000 Euro.

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Starkenburger Echo
8. Dezember 2012
jr

Heppenheim schlüpft unter den Schirm

FINANZEN Stadtverordnete stimmen mit großer Mehrheit dem Konsolidierungsvertrag mit dem Land Hessen zu
HEPPENHEIM. Die Kreisstadt Heppenheim folgt dem Beispiel anderer hessischer Kommunen und schlüpft unter den kommunalen Rettungsschirm.
Die Stadtverordnetenversammlung hat am Donnerstagabend mit großer Mehrheit einem Konsolidierungsvertrag mit dem Land Hessen zugestimmt: Lediglich Grüne und die Fraktion LIZ.Linke stimmten dagegen, CDU, SPD, FWHPINI und FDP billigten den Vertrag, der der Stadt 17,6 Millionen Euro Schulden nimmt.
28 Stimmen für den Vertrag, 7 gegen den Vertrag und eine Enthaltung (der SPD-Stadtverordnete Joachim Ballweg): In den Ausschusssitzungen hatte sich eine so breite Mehrheit nicht abgezeichnet, Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) musste deshalb bis zuletzt bangen, schließlich verfügt seine CDU/FDP/FWHPINI-Koalition nur über eine einzige StimmeMehrheit im Parlament. Dass am Ende auch die SPD mit Ja stimmte, war nach der Rede ihrer Fraktionsvorsitzenden Gabriele Kurz-Ensinger überraschend: Sie hatte eine ganze Reihe von Bedenken gegen den Vertrag formuliert, bevor sie die Zustimmung ihrer Fraktion ankündigte. Jürgen Semmler, Fraktionschef der CDU, hatte zuvor die Entscheidung der Koalition begründet und der Opposition einen „Akt unsozialen Handelns“ unterstellt, falls sie dem Vertrag nicht zustimme. Nachdem man in Heppenheim über Jahrzehnte „auf Pump“ gelebt habe, führe am Schutzschirm und den hiermit verbundenen Einsparungen sowie Einnahmeverbesserungen kein Weg mehr vorbei. Risiken, machte Semmler noch einmal deutlich, sehe er in dem Vertrag mit dem Land nicht. Semmler verwies in seiner Rede aber auch auf Bemühungen der (CDU/FDP-)Landesregierung, die finanzielle Situation der Landkreise, Städte und Gemeinden über die Reform des Kommunalen Finanzausgleichs zu erleichtern. So werde Heppenheim beispielsweise nach der Reform 2014 vier Prozent höhere Zuweisungen erhalten, was 469 000 Euro mehr pro Jahr für den Haushalt bedeute.
„Kerzen anzünden und hoffen, dass es gut geht“
Gabriele Kurz-Ensinger erinnerte in ihrer Rede daran, dass ein erheblicher Teil der Heppenheimer Schulden durchaus „hausgemacht“ seien – wie beispielsweise durch die sogenannte „Koch-Affäre“ (die Stadt hatte sich Anfang der neunziger Jahre auf einen obskuren Finanzier eingelassen, der im großen Stil deutsche Kommunen betrogen hatte), die die Stadt über drei Millionen Euro gekostet hat. Sie verwies aber auch darauf, dass Bund wie Land immer wieder das sogenannte „Konnexitätsprinzip“ verletzen und den Kommunen Kosten aufbürden, ohne für einen finanziellen Ausgleich zu sorgen. Wobei Hessen, so Kurz-Ensinger, seine Kommunen noch schlechter behandele als andere Länder: Während dort meist um 800 Euro pro Einwohner und Jahr lockergemacht würden, seien es in Hessen nicht mehr als 600 Euro, die eingesetzt würden. Dem Bürgermeister warf Kurz-Ensinger vor, nicht ernsthaft über die Inhalte des Schutzschirm-Vertrages verhandelt und stattdessen die Vorgaben des Landes „eins zu eins“ umgesetzt zu haben. Sie sehe nach wie vor große Risiken in dem Vertrag – angesichts der Lage aber auch keine Alternativen: „Also Kerzen anzünden und hoffen, dass es gut geht.“
GLH-Fraktionschef Peter Müller sagte dagegen, dass es „immer Alternativen“ gebe und holte zu einem Vergleich aus: Wie sich die CDU wohl fühlen würde, wenn sie eine vom Ehemann verlassene Frau wäre, die zur Versorgung ihrer Kinder 100 000 Euro Schulden machen müsse und vom nach Jahren zurückkehrenden Ehemann mit 20 000 Euro unter der Bedingung bedacht werde, dass sie künftig strikt sparen müsse. Müller: „Die CDU würde diesen Mann freudig willkommen heißen!“ Müller wies die Äußerungen Semmlers, dass Heppenheim lange über seine Verhältnisse gelebt habe, zurück: Musikschule oder Stadtbücherei seien Selbstverständlichkeiten für eine Stadt von der Größe Heppenheims. Im Gegenteil habe Heppenheim „seit zwei, drei Jahrzehnten auf sehr, sehr viel Geld verzichtet“, das der Stadt eigentlich zugestanden hätte. Zur Lösung der finanziellen Probleme der Kommunen regte er an, den vor Jahren abgesenkten Spitzensteuersatz ebenso wieder anzuheben wie die Körperschaftssteuer. Mit der Unterzeichnung des Schutzschirm-Vertrages, so Müller, werde das Stadtparlament jedenfalls seine Souveränität abgeben.
Letzteres ein Einwand, den auch Bruno Schwarz (LIZ.Linke) brachte. Seine Fraktionschefin Ulrike Janßen hatte Burelbach zu Beginn der Diskussion schon „fantasieloses“ Agieren vorgeworfen und – unter lautem Protest aus den Reihen der CDU – als eigenen „Konsolidierungsvorschlag“ unterbreitet, angesichts der Unzulänglichkeiten in Vertrag wie Haushaltsentwurf doch gleich den Posten des Bürgermeisters zu streichen.
RETTUNGSSCHIRM
Vertrag ist bereits unterzeichnet   HEPPENHEIM/WIESBADEN. Der Hessische Finanzminister Thomas Schäfer und Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach (beide CDU) haben am Freitag (7.) in Wiesbaden den Konsolidierungsvertrag zwischen dem Land und der Kreisstadt unterzeichnet, wie es in einer Pressemitteilung heißt. „Das ist ein guter Tag für Heppenheim und ein klares Signal für eine nachhaltige und generationengerechte Haushaltspolitik in Hessens Kommunen“, betonte Finanzminister Schäfer. Bürgermeister Rainer Burelbach erklärte: „Für uns ist der Schutzschirm wie eine Medizin: Mit Nebenwirkungen behaftet aber für die Gesundung der städtischen Finanzen absolut erforderlich.“ Mit der Teilentschuldung durch das Land und mit Hilfe eines ausgewogenen Konsolidierungskonzepts soll nun der Haushaltsausgleich bis 2015 erreicht werden. Der Entschuldungsbetrag für Heppenheim beläuft sich auf genau 17 559 983 Millionen Euro. 46 Prozent der Altschulden zum Stichtag 31. Dezember 2009 –, die Anfang 2013 in einen Altschuldenfonds der WIBank überführt und vom Land getilgt werden. Daneben leistet das Land eine Zinsdiensthilfe in Höhe von einem Prozent, ein weiteres Prozent kommt aus dem Landesausgleichsstock.

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Pressemitteilung
27. November 2012
LIZ.LINKE
gekürzt erschienen am 1. Dezember 2012 im Starkenburger Echo
zum Eigenbericht der GLH vom 27.11.12 im Starkenburger Echo

‚Autobahnanschlußstelle Süd‘

St. Florian scheint ein Heppenheimer Grüner zu sein. Lange Wege zur Autobahn sorgen für unnötige Umwege und damit Gesundheitsschäden bei Anwohnern der Hauptverkehrsstraßen. Staus auf überlasteten Hauptverkehrsstraßen wie B460 und B3 sorgen für vermehrten Abgasausstoss und damit zu Klimaschäden. Durch zuviel Kfz-Verkehr unattraktiv gewordene Innenstädte sorgen für Wegzug ins Grüne und damit wiederum für mehr Verkehr. Überlastete Straßen sind weder für Radfahrer noch für Fußgänger attraktiv, weswegen in Heppenheim auch für kurze Wege das Auto benutzt wird. Geschäfte ziehen dann dahin wo ausreichend Stellplätze vorhanden sind, also an die Peripherie, wie die Tiergartenstraße, bzw. müssen Konkurs anmelden, weil die Bürger gleich dahin fahren, wo ein Flanieren noch angenehm ist. Schade, daß die GLH die Zusammenhänge und Folgen ihres (Nicht-)Handelns aus ideologischen Gründen ignoriert. Der Innenstadt geht es nicht grundlos schlecht. Die Schuld allein auf Kaufleute, Eigentümer und Anwohner abzuwälzen ist billig, weil ‚die Luft zum Leben‘ in Heppenheim ziemlich dünn geworden ist, auch für Investitionen, verschuldet durch eine verfehlte Stadtplanung und Untätigkeit.
Eine zweite Anschlußstelle mit kurzen Wegen von und zur Autobahn kann Grundlagen für Verbesserungen schaffen, für Lebensqualität ebenso wie für das Klima und für das Gewerbe.
Daß Ortsumfahrungen zusammen mit einer Anschlußstelle an der Bürgermeister-Metzendorf-Straße Vorteile für alle bringen, hat die LIZ dargelegt. Die GLH hat sich einer Diskussion hierüber aus prinzipiellen Gründen verweigert. Dies wohl auch aus der Angst heraus, daß die Anschlußstelle als Mittel genutzt wird, um den Sprung über die Autobahn zu ermöglichen, wie insbesondere von Bürgermeister und CDU gewollt, aber auch von der GLH mit der Ansiedlung der Biogasanlage westlich der Autobahn selbst vorangetrieben. In diesem einen Punkt geben wir der GLH Recht, was die Vergeudung von Steuermitteln und Landwirtschafts- und Ausgleichsflächen für Straßenbau betrifft. Mit solchen unausgegorenen Straßenplanungen ist Heppenheim schon seit Jahrzehnten gescheitert und wird es auch absehbar diesmal. Damit dies in vernünftige Bahnen gelenkt wird, eine öffentliche Diskussion stattfindet, damit die Bürger über Sinn und Zweck aufgeklärt werden können, arbeitet die Fraktion LIZ.LINKE gegen die Geheimniskrämerei der Koalitionsmehrheit und für eine Diskussion in der Stadtverordnetenversammlung. Genauso wie beim Stadtbus endlich das von der Fraktion LIZ.LINKE seit langem eingeforderte Benchmarking stattfinden muß, damit die Stadtbuslinie auch einen Nutzen bringt. Öffentlichkeitswirksame Rufe nach ÖPNV reichen nicht. Unattraktive Strecken mit leer fahrenden Bussen helfen niemandem, sondern erhöhen nur das Verkehrsaufkommen und schaden der Umwelt.
Die LIZ und die Fraktion LIZ.LINKE werden sich weiter für eine Realisierung der Anschlußstelle zum Vorteil für alle Bürger Heppenheims einsetzen, damit die Innenstadt wieder lebenswert wird, damit Geld und Zeit in der Innenstadt bleiben anstatt im Stau, Kinder wieder zur Schule laufen können, Fahrradfahren wieder Spaß macht ... und Heppenheim seine Mitte, sein Zentrum wieder vom Durchgangsverkehr zurückgewinnt.

Eigenbericht der GLH vom 27.11.12 im Starkenburger Echo, auf den sich die Pressemitteilung der LIZ und Fraktion LIZ.LINKE bezieht.
Mit zweitem Anschluss nichts am Hut
VERKEHR Heppenheims Grüne bleiben bei Nein zu weiterer Autobahnzufahrt
HEPPENHEIM. In der Samstagsausgabe ging es um eine Meinungsumfrage des ECHO, in der auch der zweite Autobahnanschluss thematisiert worden war. Heppenheims Grüne weisen in einer Pressemitteilung darauf hin, dass sie immer gegen diesen Autobahnanschluss waren.
Die Grüne Liste Heppenheim spricht sich, wie offensichtlich eine deutliche Mehrheit der Heppenheimer Bevölkerung, gegen einen zweiten Autobahnanschluss aus. Ihre Ablehnung hatte sie sowohl in ihrem Kommunalwahlprogramm als auch in verschiedenen Presseveröffentlichungen dargelegt. Auch den Untersuchungsauftrag mit Kosten in Höhe von 130 000 Euro hat die GLH als Verschwendung von Steuermitteln heftig kritisiert.
Mit einer weiteren Autobahnausfahrt, heißt es weiter, werde nach dem Sankt Florians-Prinzip nur Verkehr umgeleitet, andere, zur Zeit etwas weniger belastete Straßen, würden dafür in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem würde ein weiterer Autobahnanschluss weiteren Straßenbau und damit Landschaftszerstörung nach sich ziehen. Nach den Vorstellungen einiger Heppenheimer Kommunalpolitiker soll der zweite Autobahnanschluss genutzt werden, eine Gewerbesiedlung westlich der Autobahn vorzubereiten; der berühmte „Sprung über die Autobahn“, der bislang mit deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde, wäre eingeleitet.
Andere Planungen, so die GLH, zielten auf einen Straßenbau zwischen dem Kreiskrankenhaus und Flugplatz in Richtung Laudenbach, andere träumten von einer Schneise, ausgehend vom zweiten Autobahnanschluss parallel zur Autobahn an den Bensheimer Berliner Ring.
Für die Grünen, heißt es abschließend, bedeutet „Energiewende“ auch ein Umdenken in der Verkehrspolitik: „Nicht mehr Straßen und Individualverkehr werden die Garanten für Mobilität sein, sondern eine Verbesserung von Schiene, Bahn und Fahrradwegen. Die Grüne Liste freut sich natürlich ganz besonders, dass ihre Argumente von der Bevölkerungsmehrheit unterstützt werden, wie die Umfrage im Darmstädter Echo gezeigt hat“.

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Starkenburger Echo
24. November 2012
mam

„Lehren für die Zukunft“

BAUAUSSCHUSS Kritische Fragen zu Finanzen an das Amt für Bodenmanagement
HEPPENHEIM. Der Stand der Flurbereinigung am Schlossberg war am Donnerstag auch Thema im Bauausschuss. Behördenmitarbeiter Kurt Dersch musste sich kritischen Fragen stellen.
Vor allem wollten die Ausschussmitglieder wissen, wo das ausgegebene Geld geblieben ist und ob für die Mängel am Kanonenweg nicht die damalige Baufirma oder das Planungsbüro in Regress genommen werden könnten. Dersch verneinte das: Die Mängel könnten nicht der Firma zu Last gelegt werden, weil vieles nicht absehbar gewesen sei. Der Aufwand für ausführliche Gutachten vorab sei nicht bezahlbar gewesen.
Jürgen Semmler (CDU), selbst Mitarbeiter von Hessen Mobil, fragte, ob die Behörde nicht „zu konservativ“ an die Kostenschätzungen gegangensei. „Dass der Bagger abstürzt, kann man vorher nicht wissen“, entgegnete Dersch. Man müsse alles überprüfen, um herauszufinden, wo Geld versackt sei, forderte Ulrike Janßen (LIZ.Linke). Sonja Guttmann (SPD) fragte, warum die Bodenverhältnisse nicht vor dem Bau ausführlich geprüft worden seien. „Billiger wäre es dadurch nicht geworden“, erwiderte Dersch.
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) äußerte sich skeptisch, ob die verbliebenen 350 000 Euro für alle Aufgaben reichen. Doch die Stadt will ihren Anteil von 490 000 Euro nicht aufstocken. Das Verfahren wird also voraussichtlich erheblich abgespeckt werden. Dersch sagte zu, die Kosten detailliert aufzuschlüsseln. Man müsse entsprechende Lehren für die Zukunft ziehen, betonte der Ausschussvorsitzende Jean Bernd Neumann (SPD).

Flurbereinigung fällt kleiner aus

SCHLOSSBERG Amt für Bodenmanagement will hinteren Drosselbergweg nicht mehr ausbauen – Nur 350 000 Euro übrig


Streitpunkt: Der Drosselbergweg am Heppenheimer Schlossberg ist derzeit nur mit provisorischen Gittern gegen Abstürze gesichert. Das Amt für Bodenmanagement will nur noch 150 Meter zusätzlich ausbauen; der Gesamtausbau bis Fischweiher gilt nach dem tödlichen Baggerunfall und neuen Sicherheitsauflagen als nicht mehr bezahlbar. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

HEPPENHEIM. Das Flurbereinigungsverfahren am Heppenheimer Schlossberg muss deutlich reduziert werden. Von den zur Verfügung stehenden zwei Millionen Euro sind 1,65 Millionen Euro bereits ausgegeben. Von den restlichen 350 200 Euro ist noch vieles zu erledigen. Zur Disposition steht vor allem der Restausbau des Drosselbergwegs bis Fischweiher.
Der tödliche Baggerunfall bei den Wegearbeiten am Drosselbergweg am 22. September 2010 überschattet bis heute nicht nur das gesamte Flurbereinigungsverfahren am Schlossberg, sondern hatte auch weitreichende finanzielle Konsequenzen für das Verfahren. Das erläuterte der für Flurneuordnung im Amt für Bodenmanagement zuständige Mitarbeiter Kurt Dersch am Donnerstagabend vor der Teilnehmerversammlung der Flurbereinigung am Schlossberg im neuen Behördengebäude an der Odenwaldstraße. Zwei Stunden zuvor hatte er den Mitgliedern des Heppenheimer Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsförderungsausschusses Rede und Antwort gestanden.
Nach dem sehr bedauerlichen Vorfall habe „relativ große Aufregung bis ins Ministerium“ geherrscht, betonte Amtsleiter Thomas Knöll, der im Dezember 2011 Vorgänger Werner Pilz ablöste. Aufgabe des Amts sei es, das Verfahren so zu moderieren, dass verschiedene Interessen berücksichtigt werden: Koordiniert werden müssen vor allem Wünsche der Winzer an wirtschaftlich zu bearbeitenden Flächen mit Natur- und Landschaftsschutz sowie den Bedürfnissen der Bürger nach Wegen für Freizeit und Sport.
Die Teilnehmerversammlung war nötig geworden, nachdem der überwiegende Teil des Vorstands zurückgetreten war, weil er keine Basis mehr für die Zusammenarbeit mit dem Amt für Bodenmanagement sah (weiterer Bericht auf dieser Seite).
Dersch erläuterte, dass nach dem Unfall zunächst ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet und eine neue Baufirma in einer Ausschreibung gefunden werden musste, bevor im April 2012 weiter gearbeitet werden konnte. Unter anderem musste an der Unglücksstelle am Drosselbergweg eine Rampe auf das darunter liegende Grundstück gebaut werden, um die Gabionenwände von unten aufzubauen. All das kostete viel Geld. Die erste Ausschreibung im Jahr 2011 habe ein Ergebnis erbracht, dass nicht bezahlbar war. In einer neuen Ausschreibung wurde das Gewicht der Arbeitsgeräte auf maximal 7,5 Tonnen begrenzt.
140 800 Euro für „Unvorhergesehenes“
Erstmals legte Dersch detaillierte Zahlen zu den bisherigen Arbeiten vor. Demnach wurden vor allem beim Wegebau und der Neuanlage von Rebflächen die Ansätze bereits überschritten: Statt geplanter 883 200 Euro wurden 910 000 Euro für Wege ausgegeben und 134 800 statt geplanter 116 000 Euro für neue Wingerte. Der größte Brocken sind jedoch 140 800 Euro für „Unvorhergesehenes“. Dersch machte dafür neben dem Unfall die schwierige Geologie am Schlossberg mitverantwortlich, wo die Verhältnisse innerhalb weniger Meter wechselten.
Bei anderen Positionen blieb zwar Geld übrig; doch entweder ist noch viel zu tun, wie bei Bodenneuordnung, Mauerbau und den Ausgleichsmaßnahmen für  den Naturschutz oder das Geld wird dringend anderweitig gebraucht.
Zur Bausumme von zwei Millionen Euro tragen Zuschüsse von Bund, Land und Europäischer Union 1,47 Millionen Euro bei. Die Stadt hatte mit 490 000 Euro den Eigenanteil der Teilnehmergemeinschaft in Höhe von 25 Prozent übernommen. Dazu kommen 40 000 Euro der Stadtwerke für die Wasserversorgung von Starkenburg und den Wingerten. Die Stadt hat bereits deutlich gemacht, dass sie ihren Anteil nicht aufstocken will.
In der Konsequenz muss das Verfahren deutlich abgespeckt werden. „Wir müssen Prioritäten setzen“, betonte Dersch. Die Behörde arbeitet an einem neuen Wege- und Gewässerplan für ein deutlich kleineres Gebiet. Geht es nach der Behörde, soll der Drosselbergweg nur noch 150 Meter weiter bis zu dem neu angelegten Querterrassen-Wingert ausgebaut werden. Der einst geplante Ausbau bis Fischweiher sei nicht mehr finanzierbar. „Wir halten das für vertretbar“, sagte Dersch. Im hinteren Teil gebe es nur noch wenige Rebflächen.
Alle Flächen, die nicht an neu ausgebauten Wegen liegen, sollen aus dem Verfahren und damit der Umlegung herausgenommen werden, um Kosten für die Vermessung zu sparen. Alle Wege unterhalb des Drosselbergwegs, wie der zugewucherte Eisenpfad, sollen nicht saniert werden. Diskutiert wird auch noch über eine Asphaltdecke für dem Drosselbergweg.
Neben dem kleinen Reststück Drosselbergweg müssen noch Anschlüsse zum Hochbehälter und zur Zisterne für die geplante Bewässerung von Wingerten und für die Trinkwasserversorgung der Starkenburg geschaffen werden. Die Leitungen wurden bereits mit den neuen Wegen verlegt. Auch die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen stehen noch aus.
Der geänderte Plan muss noch mit dem neuen Vorstand der Teilnehmergemeinschaft und der oberen Flurbereinigungsbehörde abgestimmt werden. Liegt die Genehmigung bis April 2013 vor, kann im zweiten Quartal 2013 weiter gearbeitet werden.
HINTERGRUND
Flurneuordnung am Schlossberg
Die Ziele der Flurneuordnung am Schlossberg: Typische durch Weinbau geprägte Kulturlandschaft erhalten; Weinbau stabilisieren und wertvolle Biotope, wie den auf extensive Beweidung angewiesenen Halbtrockenrasen, sichern. Zudem soll die Attraktivität für Touristen gesteigert werden. 1. März 2002: Beschluss zur Flurneuordnung am Schlossberg. 16. Mai 2002: Die Teilnehmerversammlung wählt einen zehnköpfigen Vorstand um den Vorsitzenden Ludwig Staffeld und Stellvertreter Edgar Hörner. 23. April 2007: Die Obere Flurbehörde genehmigt den Wege- und Gewässerplan. 2007/2008: Ausbau Kanonenweg vom Starkenburgweg zur Sternwarte; Kirchenpfad. März 2010: Bau der Querverbindung von Kanonen- zum Drosselbergweg und Start des Ausbaus am Drosselbergweg. 22. Oktober 2010: Tödlicher Baggerunfall am Drosselbergweg. April 2012: Arbeiten am Drosselbergweg fortgesetzt.


Volles Haus: Thomas Knöll (links), Leiter des Amts für Bodenmanagement, begrüßte 100 Gäste im Behördenzentrum zur Teilnehmerversammlung der Flurneuordnung am Schlossberg. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

Teilnehmergemeinschaft wählt neuen Vorstand

HEPPENHEIM. Die Teilnehmergemeinschaft Flurneuordnung Schlossberg hat einen neuen Vorstand. Neue ordentliche Mitglieder sind Winzer Hans-Jürgen Weber, der städtische Mitarbeiter Christian Fleischmann und Schlossberganwohnerin Gabriele Dierig. Neue Stellvertreter sind Christoph Mitsch, Hiltrud Lennert, Andreas Zdarsky und Klaus Adler.
Knapp hundert Zuhörer kamen am Donnerstagabend zur Teilnehmerversammlung der Flurneuordnung am Schlossberg im neuen Behördenzentrum des Amts für Bodenmanagement. Mit Spannung warteten sie auf die anstehende Neuwahl des Vorstands nach dem Rücktritt fast des gesamten Vorstands (das ECHO berichtete).
Der zurückgetretene Vorsitzende Edgar Hörner legte noch einmal Gründe für den Rücktritt dar. Zehn Jahre lang habe sich der Vorstand aufgerieben, zunächst unter Vorsitz von Ludwig Staffeld. Seit zwei Jahren fungierte Hörner als Vorsitzender. „Wir sind an vielen Dingen gescheitert“, betonte Hörner. Der Vorstand habe es beispielsweise nicht geschafft, mehr Öffentlichkeit herzustellen und Vereine und Vereinigungen in dem Verfahren besser einzubinden.
Unstimmigkeiten gab es vor allem beim Wegebau, wo der Vorstand auf mehr Tempo drängte. Dem Vorstand sei die noch ausstehende Absturzsicherung am Schlossberg wichtig gewesen, die nun erst nächstes Jahr gebaut werden soll, wenn wieder Geld da ist. Weiterer Streitpunkt ist die Notwendigkeit einer Asphaltdecke für den Drosselbergweg.
Über die Jahre habe sich vieles angestaut, so Hörner. Einige Zahlen Derschs hätten die früheren Vorstandsmitglieder nun zum ersten Mal gehört. Weil es zu oft unterschiedliche Auffassungen gegeben habe, habe man keine Basis mehr für eine Zusammenarbeit mit dem Amt für Bodenmanagement gesehen. „Wir haben die Reißleine ziehen müssen in Form einer personellen Erneuerung“, betonte Hörner. Die provokante Frage von Peter Janßen (LIZ), ob sich der Vorstand nicht als Hampelmann der Behörde gefühlt habe, verneinte Hörner.
Ermittlungen gegen Behörde sind eingestellt
Behördenmitarbeiter Kurt Dersch hatte zuvor auf Probleme im Rollenverständnis der Vorstandsmitglieder verwiesen, die aus verschiedenen Interessensgruppen stammten. Behördenleiter Thomas Knöll gestand ein, dass „ein paar Dinge“ in dem Verfahren, „vielleicht nicht so glücklich gelaufen sind“. Den Baggerunfall und die folgenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hätten einige Behördenmitarbeiter schwer verarbeitet. Die Ermittlungen gegen die Behörde sind eingestellt. Ob gegen den Bauführer der ausführenden Firma und den Bauleiter des Planungsbüros ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eröffnet wird, entscheidet das Amtsgericht Bensheim. Nun wolle man mit neuem Vorstand in die Zukunft schauen, so Knöll.
Edgar Hörner begründete den Rücktritt des Vorstands der Teilnehmergemeinschaft. ARCHIVFOTO: IGIEL
Vom alten Vorstand blieben nur Dirk Bernd und Ludwig Staffeld als ordentliche Mitglieder und Thomas Burggraf als Stellvertreter. Drei ordentliche Mitglieder sowie vier Stellvertreter waren neu zu wählen. Die ordentlichen Mitglieder wurden geheim mit Stimmzetteln gewählt, nachdem sich vier Kandidaten zur Wahl stellten.
Hans-Jürgen Weber, früherer Kellermeister der Bergsträßer Winzer eG und gelernter Obstbautechniker, will künftig die Winzer repräsentieren. Ihm fehle das Verständnis dafür, dass der alte Vorstand kurz vor Ende des Verfahrens das Mandat abgebe, kritisierte Weber. Mit Weinproben in den Wingerten nimmt er den Schlossberg auch aus touristischer Sicht wahr.
Der für Tiefbau zuständige städtische Mitarbeiter Christian Fleischmann will sein Fachwissen einbringen, damit „fast fertige Bauwerke für alle nutzbar werden“. Gabriele Dierig, Anwohnerin aus dem Starkenburgweg, will die Interessen der Schlossbergbewohner sowie der Agenda-Gruppe und des Naturschutzes vertreten.
Weber bekam 39, Fleischmann 38 und Dierig 29 Stimmen. Außen vor blieb mit 16 Stimmen der Architekt und LIZ-Vorsitzende Peter Janßen. Dieser hatte das bisherige Verfahren als „ziemliches Ding“ bezeichnet und der Behörde „Inkompetenz“ bescheinigt. Weil das Verfahren kleiner werde als angekündigt, bestehe die Gefahr, dass Fördermittel zurückgefordert würden. Dies wies Dersch zurück.
Öffentlich und im Block gewählt wurden vier neue Stellvertreter: Christoph Mitsch, Hiltrud Lennert, Andreas Zdarsky und Klaus Adler. Der komplettierte Vorstand muss nun noch einen neuen Vorsitzenden und einen Stellvertreter wählen.

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Bergsträßer Anzeiger
22. November 2012

Die Kreuzung von Bundesstraße 460 und Uhlandstraße soll zu einem Kreisel umgebaut werden


BILD: Köppner
HEPPENHEIM. Die Kreuzung B 460/Uhlandstraße soll in einen Kreisel umgebaut werden. Im Doppelhaushalt 2013/2014 werden dafür insgesamt 460 000 Euro beantragt. Dieses Geld wird zunächst als Verpflichtungsermächtigung für 2015 eingestellt - das heißt, die Aufträge können schon im Vorjahr vergeben werden, jedoch schlägt das Geld erst im nächsten Haushalt zu Buche. Nach Angaben von Bürgermeister Rainer Burelbach hat es bereits einen Ortstermin gegeben, an dem auch Vertreter von Hessen Mobil teilgenommen hätten. Entgegen früheren Aussagen habe die Behörde bestätigt, dass ein Kreisel an dieser Stelle für eine Verbesserung des Verkehrsflusses sorgen würde

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Starkenburger Echo
15. November 2012
Jürgen Reinhardt
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KOMMENTAR
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Christian Vock, 2004 männlicher Bestandteil des Hessentagspaares, Sohn des früheren Stadtverordnetenvorstehers Philipp-Otto Vock, einer der Jüngsten im Stadtparlament und frischgebackener Vater, wollte offensichtlich schnellstmöglich zum Erstgeborenen. Wenn die Opposition nur Fragen, aber keine Einwände zum Doppelhaushalt 2013/14 habe, könne man die Angelegenheit doch auch abkürzen und gleich entscheiden. Die Koalition aus seiner CDU, der FDP und FWHPINI werde dem Entwurf ohnehin zustimmen.
Vock, der damit wohl seinem Verdruss über „vertane“ Zeit Ausdruck verleihen wollte, musste sich vom Linken Bruno Schwarz postwendend anhören, dass auch die Opposition nicht unbedingt begeistert ist von einem Verfahren, dessen Ergebnis längst feststeht – die Gelegenheit aber nutzt, um wenigstens auf diese Weise einen genaueren Einblick in die Absichten der Verwaltung für die kommenden zwei Jahre zu erhalten. Einen Einblick, den die „Regierungsfraktionen“ erfahrungsgemäß ohnehin haben.
Vock sollte sich deshalb freuen, dass die Opposition sich überhaupt noch an Diskussionen beteiligt. Denn wer erlebt hat, wie seine Koalition in den vergangenen Monaten wiederholt Anträge der Oppositionsfraktionen abgelehnt hat, ohne sie auch nur eines einzigen Wortes der Begründung zu würdigen, könnte auf die Idee kommen, den Abend nicht im Rathaus, sondern lieber vor dem heimischen Fernseher zu verbringen.

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Starkenburger Echo
08. November 2012
jr

Schritt für Schritt unter den Schutzschirm

FINANZEN Hauptausschuss  beschäftigt sich mit Angebot der Landesregierung
Die Stadt kann sich weiter um den „kommunalen Schutzschirm“, der eine Schuldenreduzierung um 17,6 Millionen Euro bringen soll, bemühen. Eine Vorlage des Magistrats mit Sparvorschlägen, die für die Einbeziehung Heppenheims gebraucht wird, hat im Hauptausschuss eine Mehrheit erhalten.
Auch wenn es für die Opposition noch viele offene Fragen gibt, deutet alles darauf hin, dass Heppenheim den sogenannten „kommunalen Schutzschirm“ nicht nur beantragen, sondern am Ende auch nutzen wird. In der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses vom vergangenen Montag sprach sich eine deutliche Mehrheit dafür aus, den von der Verwaltung erarbeiteten Antrag zur Teilnahme am Schutzschirm auf den Weg zu bringen.
Lediglich Grüne und LIZ.Linke stimmten dagegen, die SPD enthielt sich der Stimme und die Koalitionsparteien CDU, FDP und FWHPINI stimmten für den Antrag.
Zuvor hatten die Fraktionsvorsitzenden von SPD, LIZ.Linke und GLH, Gabriele Kurz-Ensinger, Ulrike Janßen und Peter Müller moniert, dass viele Informationen nicht vorlägen oder Fehler enthielten und dass neueste Zahlen erst als Tischvorlage im Stadtparlament aufgetaucht waren – womit ihnen und ihren Fraktionen die Zeit gefehlt hätte, um die Vorlage inhaltlich diskutieren zu können.
Kurz-Ensinger wie auch Janßen äußerten die Befürchtung, dass die vom Bürgermeister vorgelegten Zahlen (die auch im Doppelhaushalt 2013/14 aufgeführt sind) zu Einsparungen und Einnahmeverbesserungen nicht haltbar sein könnten und Heppenheim die Millionen aus dem Schutzschirm bei Nichteinhaltung der Vorgaben zurückzahlen müsste. Auch Müller hegte Zweifel daran, dass hier realistische Zahlen aufgeführt seien, und nannte die Vorlage des Magistrats „nicht seriös“. Er wunderte sich beispielsweise darüber, dass der wenig frequentierte Stadtbus mal im Haushalt gestrichen, mal aufgeführt wurde.
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) machte dagegen noch einmal deutlich, dass es sich bei der Vorlage wie dem Haushalt um Entwürfe handelt und das Stadtparlament am Ende über die Teilnahme am Schutzschirm sowie die Ausgestaltung des Doppelhaushaltes entscheiden werde.

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Starkenburger Echo
08. November 2012
jr

Burelbach sieht Kreis in der Verantwortung

METZENDORF-IMMOBILIE Aufsicht soll Brandschutz durchsetzen
Kreis soll’s richten: Die Metzendorf-Immobilie in Heppenheims Fußgängerzone gammelt weiter vor sich hin – und im Rathaus sieht man keine Handhabe, selbst etwas zu bewegen. Der Kreis soll jetzt zumindest den Brandschutz durchsetzen. FOTO: LUTZ IGIEL

... . Dass das Problem Metzendorf ebenfalls in überschaubarer Zeit gelöst wird, glaubt der Bürgermeister nach den Erfahrungen der zurückliegenden Monate wohl eher nicht.
CDU-Chef Semmler rudert zurück
Auch Burelbachs Parteifreund, der CDU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Semmler, ruderte gegenüber früheren Aussagen, dass man das Problem lösen werde, zurück: Er sprach im Stadtparlament stattdessen von einem „komplexen Thema“, das erst einmal vom Kreis angegangen werden müsse. Semmler appellierte aber auch an die zerstrittenen Parteien, aufeinander zuzugehen. Nicht nur die Behörden, auch die Eigentümer trügen Verantwortung dafür, dass die Situation bereinigt werde.
Ulrike Janßen (LIZ.Linken-Fraktion) war die einzige neben Semmler, die sich in der Sitzung zum Thema äußerte. Sie urteilte, es sei „ein bisschen wenig“, wenn Burelbach nun die Verantwortung für den Stillstand dem Kreis zuschiebe. Schließlich sei er es gewesen, der sich im Wahlkampf vor das Gebäude gestellt und versprochen habe, die Probleme zügig zu lösen.










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Starkenburger Echo
18. Oktober 2012
schu

„Den Schaden haben die Bürger“

HALLENNEUBAU KIRSCHHAUSEN  LIZ.Linke veröffentlicht Minderheitenbericht zum Akteneinsichtsausschuss

Der Bau einer neuen Sporthalle auf dem Gelände der Kirschhäuser Eichendorffschule wird von allen Fraktionen im Stadtparlament begrüßt. Ärger gab es jedoch um die Frage, wie der Vertrag mit dem Kreis zustande gekommen war. Ein von der SPD beantragter Akteneinsichtsausschuss sollte Klarheit bringen. Die Fraktion LIZ.Linke hat dazu nun einen Minderheitenbericht veröffentlicht. ArchivFoto: Lutz Igiel

HEPPENHEIM. Die LIZ.Linke-Fraktion hat zum Akteneinsichtsausschuss den Hallenneubau Kirschhausen betreffend einen Minderheitenbericht veröffentlicht.
Die LIZ.Linke-Fraktion attestiert der Verwaltung in ihrem Minderheitenbericht „mangelhafte Aktenführung“ und stellt fest, dass „in Heppenheim Entscheidungen mehr nach Dramaturgie eines Theaterstücks denn nach sachlichen Erwägungen getroffen werden“.
Hintergrund ist die Diskussion um die Sanierung beziehungsweise den Neubau der Sporthalle an der Eichendorffschule in Kirschhausen. Die vor über 40 Jahren erbaute Schulsporthalle ist 2009 zum Teil saniert worden. Eine Grundsanierung wurde aus Kostengründen verworfen, lediglich der Bau einer kleineren, nur für den Schulsport geeigneten Gymnastikhalle befürwortet. Die Vereine wären dabei außen vor gewesen.
Deshalb wurde in einem Gespräch mit Landrat Matthias Wilkes (CDU) dem Ortsbeirat Kirschhausen der Vorschlag unterbreitet, zu prüfen, inwieweit der Bau einer von Kreis und Stadt gemeinsam errichteten Sporthalle möglich ist. Der entsprechende Vertrag ist im Mai öffentlich in Kirschhausen unterzeichnet worden.
Streit um Umsetzung des Beschlusses
Streit gab es zwischen Regierungskoalition (CDU, FDP, FWHPINI) und der Opposition (SPD, Grüne Liste, LIZ.Linke), weil Letztere bezweifelte, dass der Wille der Stadtverordneten gemäß Beschluss – Stichworte Kostendeckelung und Nutzungszeiten – umgesetzt wurde. Der Akteneinsichtsausschuss, bestehend aus den Mitgliedern des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses, sollte dies klären. Nach Ansicht von Bruno Schwarz (Die Linke) und Ulrike Janßen (WG LIZ) konnten jedoch entscheidende Fragen zum Zustandekommen des Vertrags zwischen Stadt und Kreis beziehungsweise zu den Verhandlungen nicht geklärt werden, was auch die SPD-Fraktion monierte.
Diese hatte ursprünglich den Ausschuss zum Neubau der Halle beantragt. Die Sozialdemokraten befürchteten, dass der Stadt durch den Vertrag mit dem Kreis Bergstraße finanzielle Nachteile entstehen. Der Vertrag sah eine Deckelung der städtischen Kosten auf 1,55 Millionen Euro vor, wie sie von den Stadtverordneten beschlossen worden war. Inzwischen soll die Stadt jedoch darüber hinaus zwei Drittel aufkommender zusätzlicher Kosten übernehmen, der Kreis ein Drittel.
Vom 18. Juni bis 6. Juli waren die entsprechenden Akten im Rathaus öffentlich einsehbar. In der Stadtverordnetenversammlung vom 6. September verkündete Willi Guthier (CDU) das Ergebnis des Ausschusses, dessen Vorsitzender er gewesen ist. Daraufhin wurde der Ausschuss – auch mit den Stimmen der SPD – entlastet.
In Guthiers Bericht heißt es: „Die Verwaltung hat nach den Vorgaben der politischen Gremien gearbeitet und es konnten keine Abweichungen festgestellt werden“. Alle relevanten Dokumente, 40 Stück, seien in dem Ordner, den die Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt hatte, vorhanden gewesen, auch wenn „die Zahl der Schriftstücke sich in einem überschaubaren Rahmen bewegen“. Angefangen mit einem Anschreiben des Kreises vom 14. Oktober 2010 bis zum unterzeichneten Vertrag zwischen Stadt und Kreis vom 7. Mai dieses Jahres hätten diverse Akten vorgelegen, darunter Briefe, E-Mails, Faxe, Gesprächsprotokolle sowie Aktennotizen der Verwaltung.
Die LIZ.Linke-Fraktion kommt in ihrem Minderheitenbericht naturgemäß zu einem anderen Ergebnis. „Vertragsverhandlungen, Aktenvermerke, Besprechungsprotokolle oder Notizen sind aus den Akten nicht ersichtlich“, heißt es hier. Nach Aktenlage habe die Stadt den Kreis aufgefordert, Bodengutachten und eine nachvollziehbare Kostenschätzung vorzulegen, ohne dass der Kreis dem nachgekommen sei.
Alternativen sind nicht geprüft worden
Auch die bisherigen Kosten der Stadt für Miete und Nebenkosten sowie eine Auflistung von Bauschäden oder bereits erledigten Sanierungsarbeiten fehlten. Fraglich sei deshalb, aufgrund welcher Fakten sich die Stadt für einen Neubau der Halle entschieden hat, da auch Unterlagen über eine Abwägung zwischen verschiedenen Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten fehlten, ebenso wie Belegungspläne der bestehenden Halle. „Auch ein Umbau mit Vergrößerung der bestehenden Halle wurde gemäß Aktenlage nicht einmal angedacht.“
Den Schaden haben nach Auffassung der LIZ.Linke-Fraktion die Heppenheimer: Die Bürger müssten mit Verzicht auf zentrale Veranstaltungsräume, Sportler mit unsinnigen Anfahrtswegen zur dezentral liegenden Halle zahlen. Zudem würden die Anwohner der Bundesstraße 460 mit größerem Lärm durch mehr Verkehr belastet.

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Starkenburger Echo
28. September 2012
Kerstin Schumacher

Sechs Varianten für zweiten Anschluss

Verkehr  Ingenieurbüro präsentiert Voruntersuchung für A 5 im Bauausschuss – Viele Fragen noch offen

Die Kreisverbindungsstraße 4229 in Laudenbach müsste bei einigen Varianten für einen neuen Anschluss an die A 5 verlängert werden. Foto: Lutz Igiel
HEPPENHEIM. Im Bau-, Umwelt und Stadtentwicklungsausschuss hat ein Ingenieurbüro Pläne für einen weiteren Anschluß an dei Autobahn 5 vorgestellt.
Die Stadt Heppenheim hat im Mai dieses Jahres für 130 000 Euro eine regionale Verkehrsuntersuchung als Vorbereitung für einen zweiten Autobahnanschluss Heppenheim-Süd in Auftrag gegeben. Am Dienstag präsentierten Vertreter des Ingenieurbüros Habermehl und Follmann (Rodgau) im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss Ergebnisse einer Voruntersuchung. Weiter stellten sie dem Gremium sechs Planfälle vor, denen zufolge ein Autobahnanschluss entweder auf Heppenheimer Gemarkung, auf der Landesgrenze zu Baden-Württemberg oder weiter südlich liegen könnte.
Länderübergreifende Optimierung als Ziel
Dieser könne jedoch nicht ausschließlich auf Heppenheim bezogen geplant werden, sagte Geschäftsführer Edwin Mayer. „Wir müssen auch Nordbaden einbeziehen.“ Ziel sei eine länderübergreifende und zukunftsfähige Optimierung der regionalen Straßeninfrastruktur sowie der Abbau von Schwachstellen im Grundnetz der Bundesstraßen 3 und 460 sowie der Landesstraßen 3398 und 3310.
Grundlage der sogenannten Planfälle sind Daten zur Entwicklung der Region im Hinblick auf Bevölkerungswachstum und Ansiedlung von Gewerbe in Heppenheim, Laudenbach und Hemsbach. Schon 2004 waren Daten ermittelt worden. Neben Verkehrszählungen gab es Befragungen von Einwohnern der drei Kommunen. 2006 und 2010 sowie im Juni 2012 wurde erneut gezählt. Diese Daten müssten nun aufbereitet, analysiert und aktualisiert werden. Auch eine Prognose zur Siedlungsentwicklung in den kommenden Jahren muss in die Überlegungen einbezogen werden. „Der Sinn nach der neuen Anschlussstelle stellt sich nicht für heute, sondern für 2025“, sagte Mayer.
Relevant sei der Ausbau von Gewerbe- und Wohngebieten. „Diese Veränderungen müssen wir verkehrlich interpretieren“, so Mayer. In Heppenheim sei etwa die Entstehung des Gewerbegebietes Süd oder das neue Wohngebiet Nordstadt II zu berücksichtigen, in Laudenbach und Hemsbach gebe es ähnliche Projekte.
Untersucht werden sechs Planfälle sowie die Auswirkungen einer unveränderten Situation im Jahr 2025, wenn also die Infrastruktur abgesehen von der bei Hemsbach bestehenden Kreisverbindungsstraße 4229 und der „Südspange“ in Laudenbach nicht erweitert wird.
Planfall 1 sieht eine neue Anschlussstelle Süd an der Überführung der Bürgermeister-Metzendorf-Straße (L 3398) vor. Im zweiten Fall würde die neue Anschlussstelle ebendort gebaut und die K 4229 von Laudenbach aus als Zubringer verlängert und so eine Verbindung von der Kreis- bis zur Landesstraße geschaffen, die zwischen der Autobahn 5 und dem Heppenheimer Flugplatz verlaufen könnte.
Alle Möglichkeiten in Betracht gezogen
Fall 3 sieht eine neue Anschlussstelle auf der Landesgrenze vor. Vor dort aus würde eine Anbindung an die L 3398 nötig, in nördliche Richtung würde ebenfalls die K 4229 ausgebaut und das Gewerbegebiet Laudenbach an die Querspange angeschlossen. In einer weiteren Variante würde die Anschlussstelle Hemsbach geschlossen. Diese Möglichkeit stieß auf Unverständnis, einige Ausschussmitglieder bezweifelten den Sinn. „Diese Möglichkeit haben wir bewusst in Betracht gezogen“, erklärte Mayer, „weil die Stadt dem Bund als Baulastträger darlegen muss, dass alle Varianten geprüft wurden.“
Im vierten Fall entfiele der Bau einer neuen Anschlussstelle komplett. Stattdessen würde westlich der A 5 eine neue Straße gebaut, die parallel zur Tiergartenstraße auf die Metzendorf-Straße führt. Im Planfall 5 käme zusätzlich eine Verlängerung der K 4229 hinzu, die an die Bürgermeister-Metzendorf-Straße anschließt. Auch diese Variante sah das Gremium mehrheitlich kritisch, unter anderem, weil die Straße auf einer möglichen Trasse für eine neue ICE-Strecke liegt. Mayer: „Prüfbar ist alles, jede noch so utopische Variante.“
Im März 2013 sollen die Untersuchungsergebnisse den städtischen Gremien vorgestellt und eine Vorzugsvariante festgelegt werden. Im April soll der Fragenkatalog des Bundes beantwortet werden, der sich unter anderem mit der Verkehrssicherheit, dem Nachweis der Wirkung auf den Fernverkehr und der Wirtschaftlichkeit befasst. In diesen Kontext gehört auch die Ermittlung der Kosten.
Grundsätzlich sind in allen Planfällen wesentliche Punkte ungeklärt. Zwar wäre das neu zu erschließende Gewerbegebiet Süd besser an die Autobahn angeschlossen, und in einigen Planfällen würde die Tiergartenstraße entlastet, jedoch stiege auf der anderen Seite die Lärm- und Emissionsbelastung für die Anwohner östlich der Tiergartenstraße. Zudem spielten bei der Präsentation weder die Auswirkung auf das Naherholungs- und Naturschutzgebiet am Bruchsee – auch im Hinblick auf die Patienten von Kreiskrankenhaus und Vitosklinik – eine Rolle, noch die Folgen für den Flugplatz, sofern er von einer neuen Anschlussstelle betroffen wäre.

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Bergsträsser Anzeiger 21. September 2012
Leserbrief Janßen
Starkenburger Echo
18. September 2012
Leserbrief Feller zur Stadtverordnetenversammlung am 06.09.12
LESERFORUM
Kommunalpolitik

„Wir werden weiter unbequem sein“

Leserbrief „Von LIZ.Linke um Stimme betrogen“, BA vom 18.9.2012

Sehr geehrte Frau Feller,
demokratische Wahlen sind geheim und Ihre Angaben nicht überprüfbar. Das ist gut so. Nachdem Sie nach eigenen Aussagen mit „der politischen Situation“ in Heppenheim vor der Wahl nicht vertraut waren, haben Sie sich inzwischen Ihre Meinung nach drei vorzeitig verlassenen Stadtverordnetenversammlungen gebildet.
Ideen werden berücksichtigt
Mit mir oder anderen Vertretern der LIZ haben Sie seit der Wahl nicht gesprochen und offensichtlich auch nicht auf die Internetseite www.liz-wghp.de gesehen.
Sie hätten zur Kenntnis nehmen müssen, dass wir unserem Versprechen nach Transparenz nachgekommen sind und die Ideen und Vorstellungen der LIZ, die vor den Wahlen kein Gehör in der Stadtverordnetenversammlung fanden, nun berücksichtigt werden.
Inzwischen liegt ein Stadtverordnetenbeschluss zu Ortsumfahrungen vor, zwei Gehwege über die B 3 werden hergestellt, ein Auftrag zur Untersuchung der Anschlussstelle Süd ist erteilt. Ebenso ist ein Verkehrsentwicklungsplan in Arbeit und die Durchbruchslösung nach 40 Jahren nun endlich zu den Akten gelegt worden.
Auch wurden abgelehnte Anträge der Fraktion LIZ.LINKE dennoch umgesetzt. Teils fanden Anträge der Fraktion LIZ.LINKE eine Mehrheit, wurden aber vom Magistrat unter Bürgermeister Burelbach und der CDU-Koalitionsmehrheit noch nicht umgesetzt. Sie schrieben Ihren Leserbrief also kenntnislos oder wider besseres Wissen.
Was ist noch alles zu erwarten?
Es ist angesichts des Erreichten nicht nachvollziehbar, was Sie von der Wählergemeinschaft LIZ, seit 16 Monaten durch mich als einzige Stadtverordnete vertreten, noch alles erwarten, und das in einer Versammlung mit 37 Stadtverordneten, die bestimmt wird von einer Mehrheit von Andersdenkenden. Oder von Herrn Stadtrat Stjerna, der allein durch die Fraktionsbildung mit Herrn Dr. Schwarz (DIE LINKE) die Chance für die WG LIZ bekommen hat, im Magistrat unsere Vorstellungen einzubringen.
Bei Kritik erst Gespräch suchen
Jeder Bürger hat in einer Demokratie Pflichten, die sich nicht mit einem Kreuz bei den Wahlen erschöpfen. So darf ein Bürger wie ich, der seine Freizeit für das Ehrenamt Kommunalpolitik und die Interessen seiner Wähler einbringt, schon aus Fairnessgründen erwarten, dass bei Kritik zunächst das Gespräch gesucht wird. Wir begrüßen es, wenn die WG LIZ mit Kritik, Verbesserungsvorschlägen oder Hinweisen auf Mängel in der Stadt unterstützt wird. Sie nehmen in Ihrem Leserbrief jedoch weder konkret noch sachlich Stellung.
Es ist in einer Demokratie legitim und notwendig, Folgen und Ergebnisse von Planungen auch provokant zu benennen. So konnte z.B. erreicht werden, dass die Stadtverordnetenmehrheit, wie in der letzten Stadtverordnetenversammlung geschehen, offenlegt, dass sie den Verkehrsdurchsatz über den im Zentrum Heppenheims liegenden Postplatz durch Vergrößerung des Straßenraumes noch erhöhen will.
Auch wenn die meist schweigende Mehrheit der Stadtverordneten unser Engagement boykottiert, wenn unsere Sachanträge und Anfragen durch Stadtverordnete gestört oder durch Stadtverordnetenvorsteher Wondrejz (CDU) unterbrochen werden, engagieren wir uns weiter.
Und so lange wir unser Ziel noch nicht erreicht haben, werde ich weiterhin unbequem sein und nicht handzahm wie andere Parteien nach der Wahl. Darüber freuen sich meine Wähler!
Ulrike Janßen Heppenheim

STADTVERORDNETENVERSAMMLUNG

Von LIZ-Linke betrogen
Zur Stadtverordnetenversammlung vom 6. September erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:
Im März 2011, zur Zeit der letzten Bürgermeister- und Parlamentswahlen, war ich zugezogener Neuling in Heppenheim und mit der politischen Situation in der Gemeinde nicht vertraut.
Freunde und Bekannte, Mitglieder und Befürworter der WG LiZ, haben mich von ihren guten Ideen für Heppenheim überzeugt und meine Wahlstimmen erhalten.
Seit dieser Zeit habe ich die inzwischen LiZ.Linke-Vertreterin Ulrike Janßen dreimal in den öffentlichen Stadtverordnetenversammlungen erlebt und muss leider sagen, dass ich mich um meine Wahlstimme betrogen fühle.
Demokratie lebt davon, dass man Menschen von den eigenen Ideen überzeugt und auf diese Weise Mehrheiten bildet, um Konzepte umsetzen zu können.
Nicht so Frau Janßen: Die Rhetorik ihrer Auftritte in der Stadtverordnetenversammlung ist leider ungeeignet, andere Abgeordnete von den eigenen Ideen zu überzeugen. Sie formuliert verletzende persönliche Angriffe, arbeitet mit Unterstellungen und Vermutungen statt mit sachlichen Argumenten.
Ihre Wortwahl ist zu oft anmaßend und dient nicht der fairen Auseinandersetzung. Sie verletzt parlamentarische Spielregeln. So gewinnt niemand – auch Frau Janßen nicht – Mitstreiter für die eigene Sache! Demokratie funktioniert anders. Ich weiß bisher von keinem Vorhaben aus dem ursprünglichen Wahlprogramm der WG LiZ, das angenommen oder umgesetzt wurde.
Ich bewundere die Geduld von Herrn Wondrejz, des Bürgermeisters und aller anderen Parlamentsmitglieder im Umgang mit diesen Auftritten von Frau Janßen und ich bedaure, meine Stimme für diese Wahlperiode der WG LiZ anvertraut zu haben.
Sybille Feller Starkenburgweg 50 Heppenheima
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Starkenburger Echo
15. September 2012
jr

Stadtentwicklung im Schneckentempo

WOHNEN  An der Gunderslache liegt ein riesiges Baugebiet seit zwei Jahrzehnten weitgehend brach


HEPPENHEIM. In der Heppenheimer Gunderslache wartet ein großes Baugebiet, das vor gut 20 Jahren von der Stadt an einen privaten Träger veräußert wurde, darauf, endlich bebaut zu werden.
In Heppenheim fehlen Bauplätze – heißt es immer wieder, und vor allem die CDU sieht dringenden Nachholbedarf und will das Baugebiet Nordstadt II so schnell wie irgend möglich bereitstellen. Dabei gibt es, nur wenige Meter von der bestehenden Nordstadt I entfernt, auf der Westseite der Bahnlinie ein Baugebiet, das garnicht so viel kleiner als Nordstadt II ist und jederzeit bebaut werden könnte. Das Problem hierbei: Das riesige, bis auf wenige, vor kurzem erst gebaute Reihenhäuser brachliegende Areal südlich des Jochimsees ist seit 1991 im Besitz der Bensheimer Firmengruppe Dreher – so wie der See selbst, der an den Angelverein Petri Heil verpachtet ist. Und die hat derzeit, wie auf Nachfrage mitgeteilt wurde, „andere Prioritäten“. Unterzeichnet wurde der Erschließungsvertrag mit Dreher zuzeiten der sogenannten  Ampel-Koalition“, einem Bündnis von SPD, FDP und Grüner Liste, das gerade mal von 1989 bis 1991 gehalten hat, und damit auch zuzeiten von Bürgermeister Ulrich Obermayr (CDU), der sein Amt 1987 angetreten hatte. Im Stadtparlament gab es damals offensichtlich keine Bedenken gegen den Vertrag mit Dreher, dem mit dem Vertrag die Bebauung eines ganzen Wohnviertels übertragen wurde. In der Folge gab es zwar Änderungen im Bebauungsplan – so wurden die ursprünglichen Pläne, die Wohnblocks wie an der Vala-Lamberger-Straße vorsahen, modifiziert und eine Bebauung mit Reihenhäusern vorgesehen –, aber auch von den Reihenhäusern ist bislang wenig zu sehen.
Einige wenige Häuser an der Hans-Kohl-Straße
Lediglich an der Hans-Kohl-Straße stehen einige wenige Reihenhäuser, und auch die erst seit wenigen Jahren. Eine Situation, an der sich auf absehbare Zeit auch nichts ändern wird, wie Volker Hellbusch, bei Dreher für Liegenschaften verantwortlich, bestätigte. Bislang gibt es keine Pläne für weitere Häuser, und frühestens am Jahresende werde man sich mit diesem Thema beschäftigen. Was, rechtlich betrachtet, völlig in Ordnung geht: Im Vertrag mit der Stadt wurde keine Frist gesetzt, zu der das Grundstück bebaut sein muss – theoretisch könnte es also wohl auch in einhundert Jahren noch so aussehen, wie es heute aussieht.
Für die Nachbarn der Brache ist die Situation alles andere als erfreulich – zumal die „Baufortschritte“ im Zeitlupentempo auch verhindern, dass Straßen und Wege fertiggestellt werden: die Erschließungsanlagen sind laut Vertrag „nach Baufortschritt des Wohngebietes herzustellen“, wie es in einer Stellungnahme der Verwaltung zu einer Anfrage von LIZ.Linke im Stadtparlament heißt.
Das „Provisorium“, in dem man hier aus diesem Grund lebt, macht ein Familienvater aus der Hans-Kohl-Straße dafür verantwortlich, dass seine kleine Tochter bei einem Sturz vor einigen Monaten erhebliche Kopfverletzungen davongetragen hatte. Die Kleine war an einer Böschung, die die Straße von der Brachfläche trennt, gestürzt.
Ein Sachverständiger hat im Auftrag von Dreher allerdings bestätigt, dass die Böschung ausreichend flach ausgebildet ist, dass hier „alle Bedingungen an Verkehrssicherung, Wegeflächen und Spielanlagen eingehalten sind“ und dass „insgesamt ein ausreichender Wegebereich gegeben ist, sodass in dem verkehrsberuhigten Bereich keine Gefahr für Leib und Leben gegeben ist.“

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Starkenburger Echo
8. September 2012
jr

„Durchbruch“ ist endgültig vom Tisch

STADTPARLAMENT   Mandatsträger entscheiden über „Postknoten“
HEPPENHEIM.  In der Sitzung am Donnerstagabend haben die Parlamentarier einer ganzen Reihe von Anträgen zugestimmt.
So wird es auf Antrag der Grünen Liste künftig keine Platzüberlassungsverträge mehr mit Zirkusunternehmen geben, die Wildtiere mit sich führen. Eine Mehrheit gab es auch für einen Antrag der Koalition von CDU, FDP und FWHPINI zur „Optimierung der Kindertagespflege“: Organisation wie auch Werbung für die Kindertagespflege sollen in Zusammenarbeit mit dem Kreis verbessert werden.
Von den Stadtverordneten beschlossen wurde der endgültige „Abschied“ von der seit 1983 geplanten Durchbruchslösung für den Postknoten, mit der ursprünglich einmal der Verkehrsfluss auf der B 460 (Lorscher Straße, Lehrstraße, Siegfriedstraße) durch die Innenstadt erleichtert werden sollte. Eine kurze Diskussion gab es um einen Antrag der SPD, die sich für die Entschärfung des Übergangs von der Lorscher Straße zur Darmstädter Straße (B 460 und B 3) einsetzte.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) unterstellte der SPD deshalb, die Senioren des Zentrums Sankt Katharina bewusst zu gefährden. Das wies Jean-BerndNeumann (SPD) zurück. Er plädierte dafür, einen kleinen Teil des Bürgersteigs im Bereich der Ampel der Fahrbahn zuzuschlagen, damit auch große Lkw problemlos um die Kurve kämen. Jürgen Semmler (CDU) sprach von einem „passablen Vorschlag der SPD“, bestand aber auf einem Ende für den „Durchbruch“, damit die Anlieger endlich Rechtssicherheit hätten. Peter Müller (GLH) erinnerte daran, dass die Grünen die Durchbruchslösung schon 1985 abgelehnt hätten, und dankte den Kollegen deshalb ironisch „für die, wenn auch späte, Zustimmung“.
Zugestimmt wurde einem Antrag der SPD für die Einführung stationärer Verkehrsüberwachung, die vor allem entlang der B 460 dafür sorgen soll, dass Raser abgeschreckt werden. Verabschiedet wurde in der Sitzung im „Halben Mond“ eine Resolution, die von allen Fraktionen getragen wird. Hierin spricht sich das Parlament dafür aus, das Kreiskrankenhaus in Kommunaler Trägerschaft zu belassen. Derzeit wird – wie berichtet – das Uniklinikum Heidelberg als Träger favorisiert.
Beschlossen ist auch die frühzeitige Beteiligung von Behörden und Öffentlichkeit im Bebauungsplanverfahren für das Kirschhäuser Baugebiet „Auf der Bein“. Hier hatte die SPD in den Ausschüssen Bedenken geäußert wegen der Größe der angedachten Areale, die aus ihrer Sicht wenig geeignet wären für finanzschwache junge Familien. Allerdings war seitens der Verwaltung signalisiert worden, dass über die Grundstücksgrößen ohnehin erst zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden werde. Problemlos ging der Aufstellungs- und Entwurfsbeschluss zum geplanten Neubaugebiet Nibelungenpark II über die Bühne, der ebenfalls im beschleunigten Verfahren abgewickelt werden soll. Damit können auch hier schon bald die Bagger anrollen.
Eine Reihe anderer Anträge wurde dagegen abgelehnt: So auch einer von LIZ.Linke, mit dem die Verwaltung beauftragt werden sollte, sich in die Planung der sogenannten „Stromautobahn“ einzubringen – LIZ.Linke befürchtet, dass die neuen Starkstromleitungen auch über Heppenheimer Gemarkung führen, eine Einschätzung, die von den anderen Fraktionen jedoch nicht geteilt wurde.
Abgelehnt wurde mit den Stimmen der Koalition ein Antrag der Grünen für eine „Baumfällliste“, mit der die Stadtverordneten frühzeitig über geplante Fällungen hätten informiert werden sollen, und (ebenfalls mit den Stimmen der Koalition) ein Antrag von LIZ.Linke, die derzeit laufende Verkehrsuntersuchung für einen zweiten Autobahnanschluss im Bauausschuss vorzustellen. Letzterer Antrag erwies sich als unnötig: Das beauftragte Büro wird die Untersuchung ohnehin im Bauausschuss präsentieren. Ulrike Janßen zog daraufhin auch einen Antrag auf Einrichtung eines weiteren Akteneinsichtsausschusses zurück. Der hätte das bisherige Vorgehen der Verwaltung in Sachen Autobahnanschluss Süd untersuchen sollen.

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Starkenburger Echo
8. September 2012
cr
(Hintergrundbericht zu einem Artikel, der die Verkehrsführung zur grundhaften Erneuerung der B3/Darmstädter Straße zum Inhalt hat.)
HINTERGRUND Heppenheim testet neuen Flüsterasphalt
Heppenheim ist Schauplatz eines Pilotversuchs beim Lärmschutz. Wie Stadtbaurat HubertVettel („Darauf sind wir sehr stolz“) erläutert, wird bei der B-3-Sanierung innerorts „lärmoptimierter Asphalt“ aufgetragen. Der Bund bezahle den Versuch mit einem neuen Belag, der sich erheblich vom sogenannten Flüsterasphalt auf Autobahnen unterscheide. Anders als dieser habe der Belag für Heppenheim keine offenen Poren zur Entwässerung; die geschlossene Variante, die schon in Düsseldorf erprobt wurde, sei weniger empfindlich und wirke bei niedrigem Tempo. Während der Pilotversuch und die Erneuerung der Radwege entlang der B 3 vom Bund bezahlt wird, investiert Heppenheim nach Vettels Angaben 70 000 Euro in die barrierefreie Umgestaltung aller Fußgängerüberwege zwischen Lorscher Straße und Bürgermeister-Kunz-Straße. Außerdem finanziert die Stadt die Sanierung der Gehwege an der B 3. Anliegerbeiträge werden nicht erhoben, wie Hubert Vettel betont.

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Starkenburger Echo
8. September 2012
j
r

Koalition setzt auf 1000 Meter Abstand

WINDKRAFT  Stellungnahme für Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar
HEPPENHEIM. Im Stadtparlament ging es auch um den Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar.
 „Die Ausweisung von Vorrangflächen beinhaltet die Ausschlusswirkung von anderen Flächen. Ebenso finden die hessischen Empfehlungen von Abstandsregelungen – 1000 Meter – Anwendung. Die Stadt Heppenheim erwartet, dass diesbezüglich die hessischen Bestimmungen Anwendung finden“: Mit diesen drei Sätzen sollen die Interessen der Stadt im Zusammenhang mit dem Einsatz erneuerbarer Energien Eingang finden in den Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar, der die Entwicklung im Dreiländereck Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bis 2020 steuern soll. Im Stadtparlament setzte sich die CDU/FDP/FWHPINI-Koalition mit dieser Formulierung gegen die anderen Fraktionen durch, die befürchten, dass hier, so Ulrike Janßen (LIZ.Linke), „Hürden gegen die Windkraft“ aufgebaut werden sollen.
Peter Müller (GLH) vertrat die gleiche Meinung und wies am Donnerstagabend im Halben Mond darauf hin, dass die Aussage Benjamin Kramers (FDP) im Hauptausschuss, dass es einen 1000-Meter-Abstand-Erlass für Windräder durch Wirtschaftsminister Florian Rentsch (FDP) nicht gibt – sondern nur eine „Handlungsempfehlung ohne rechtliche Bindung“.
Bislang geht es nach Aussage Müllers wie Jean-Bernd Neumanns (SPD) um einen Abstand von normalerweise 750 Metern zwischen Windrad und Siedlungsgrenzen. Darüber hinaus, so Neumann, gebe es eine „Abwägungsklausel“: Zu Krankenhäusern beispielsweise müsse ein weiterer Abstand eingehalten werden, zu Gewerbeansiedlungen hingegen ein geringerer. Müller beantragte, wenn auch vergeblich, die Vorgaben aus dem Wiesbadener Ministerium in die städtische Stellungnahme zu übernehmen.
Jürgen Semmler (CDU) bestand demgegenüber auf der 1000-Meter-Klausel. Semmler warf der rot-grünen Mehrheit in der Regionalversammlung (die über den Regionalplan entscheidet) vor, die für Windkraftanlagen vorgesehenen Kriterien verwässert zu haben. Für eine Akzeptanz in der Bevölkerung sei ein Abstand von 1000 Metern wichtig, der sei bei Rot-Grün aber nicht gesichert. Mit Blick auf den Antrag zu Wildtieren in Zirkussen warf Semmler den Grünen vor, „Wildtieren eine größere Bedeutung beizumessen als Menschen“.
Auch Anton Gölz, CDU-Stadtverordneter und Ortsvorsteher von Sonderbach, bestand auf größeren Abständen zwischen Windrädern und Menschen: Nicht 1000, sondern besser 3000 Meter sollten eingehalten und Betroffene in die Planungen einbezogen werden. Schließlich, so Gölz, handele es sich um „den größten Eingriff in die Natur seit dem Bau der Starkenburg.“
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Starkenburger Echo
8. September 2012
schu

Akteneinsichtsausschuss ohne Akten

HALLENNEUBAU KIRSCHHAUSEN  SPD und LIZ.Linke bemängeln Untersuchungsergebnis – Koalition sieht keine Fehler


Die neue Halle in Kirschhausen auf dem Gelände der Eichendorfschule kommt, das steht fest und wird von allen Fraktionen im Stadtparlament begrüßt. Ärger gab es jedoch um die Frage, wie der Vertrag mit dem Kreis zustande gekommen war. Ein von der SPD beantragter Akteneinsichtsausschuss sollte Klarheit bringen. Foto: Lutz Igiel
HEPPENHEIM.  In der Versammlung der Stadtverordneten am Donnerstagabend im Halben Mond berichtete Willi Guthier (CDU) über das Ergebnis des Akteneinsichtsausschusses zum Bau der Halle in Kirschhausen, dessen Vorsitzender er gewesen ist.
Vom 18. Juni bis 6. Juli waren die Akten, den Neubau der Sporthalle Kirschhausen betreffend, im Rathaus für jedermann einsehbar, nachdem die SPD-Fraktion einen entsprechenden Akteneinsichtsausschuss beantragt hatte. Hintergrund war die Befürchtung, dass die Stadt durch den Vertrag mit dem Kreis Bergstraße finanzielle Nachteile hinnehmen muss. Ursprünglich hatte die SPD beantragt, den Vertrag zum Bau dem Parlament vor der Unterzeichnung vorzulegen.
In dem Ausschuss ging es „einzig und allein darum, die Akten zu sichten, nicht um die politische Bewertung“, betonte Guthier und bilanzierte: „Die Verwaltung hat sauber gearbeitet.“ Das sahen nicht alle Anwesenden so. Die SPD habe den Ausschuss gefordert, um nachzuvollziehen, „was wann wie verhandelt wurde und was zum Vertragsabschluss führte“, sagte Andrea Pfeilsticker (SPD). „Das haben die Akten aber nicht ergeben.“
Pfeilsticker bemängelte, der zur Verfügung gestellte Ordner enthalte kaum relevante Dokumente. Laut Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) habe es über zwei Monate hinweg viele Verhandlungen gegeben, „aber darüber gibt es keine Aufzeichnungen, die das belegen“, so Pfeilsticker. „Keiner kann nachvollziehen, wie manche Formulierungen zustande gekommen sind.“ Es fehlten etwa Gesprächsprotokolle und sonstige Notizen, die üblicherweise bei solchen Verhandlungen entstünden. „Da muss doch zumindest mal der Vertrag hin und her geschickt worden sein.“
Nach Meinung der Fraktion LIZ.Linke könnten die Dokumente gar nicht erst als Akten bezeichnet werden. „Die Unterlagen, die vorgelegt wurden, sind eine Missachtung der demokratischen Rechte der Stadtverordneten“, sagte Bruno Schwarz. Es sei wunderbar, die Halle zu bauen und eine gute Investition in die Zukunft, „aber die Frage bleibt, wie es dazu kam“. Die Fraktion monierte unter anderem, der Ordner habe keine Schätzung über die Kosten für eine etwaige Sanierung der Halle enthalten, zudem sei die Baugrunduntersuchung ohne Eingangsstempel vorgelegt worden.
Weder gebe es ein Nutzungskonzept noch einen Programm-Entwurf, wie etwa Vereine die Halle nutzen könnten. „Nichts, was üblicherweise zu einer Bauentscheidung beiträgt, findet sich in dem Ordner“, sagte Ulrike Janßen. Es gebe lediglich einen Vertragsentwurf und einen Vertrag, der diesem gleicht. „Dass es darüber überhaupt Verhandlungen gab, ist nicht belegt.“ Jetzt habe die Stadt einen „vertraglich festgelegten Freifahrtschein für Kostensteigerungen“. „Die Ungereimtheiten lassen sich mithilfe dieses Ordners nicht aufklären“, ergänzte Schwarz.
Dem Einwand der CDU, es sei schade, dass es bei einem „so wunderbaren Projekt“ überhaupt zu einem Akteneinsichtsausschuss gekommen sei (Christian Vock), entgegnete Jean-Bernd Neumann (SPD) erneut das Ansinnen seiner Partei: „Es geht doch nicht um die Sinnhaftigkeit der Halle.“ Der Ausschuss sollte lediglich klären, ob die Entscheidung der Stadtverordneten gemäß Beschluss umgesetzt wurde. „Und aus den Akten geht hervor, dass es nicht so ist“, so Neumann. „Wir haben eine Kostendeckelung beschlossen, aber der Vertrag sieht eine Gleitklausel vor“.
Neumann bezog sich auf die Deckelung der städtischen Kosten auf 1,55 Millionen Euro, wie sie eigentlich von den Stadtverordneten beschlossen worden war. Inzwischen soll die Stadt jedoch zwei Drittel aufkommender zusätzlicher Kosten übernehmen, der Kreis ein Drittel. Und ein Bodengutachten hat mittlerweile ergeben, dass für den Neubau eine Pfahlgründung notwendig wird, weil der Untergrund zu weich ist (siehe untenstehenden Bericht aus dem Ortsbeirat Kirschhausen).
Der für den Akteneinsichtsausschuss zuständige Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss wurde auf Antrag von Willi Guthier mehrheitlich von den Stadtverordneten entlastet. Die Vertreter der LIZ-Linke-Fraktion kündigten einen Minderheitenbericht an.

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Starkenburger Echo
1. September 2012
cris u. jr

Ausschnitt / Ende des Interviews mit Bürgermeister Burelbach zur 1-jährigen Amtszeit:

„Vieles auf den Weg gebracht“

... ECHO: So gemütlich das Ambiente des Kurfürstensaals ist, so ungemütlich wird es dort für Sie, wenn LIZ.Linke in der Stadtverordnetenversammlung das Wort ergreift. Zehren die ständigen Attacken an den Nerven?
Burelbach: Da muss man ein dickes Fell haben. Was von dieser Seite kommt, spricht für sich. Das muss nicht kommentiert werden.
ECHO: Ein Jahr Bürgermeister heißt aber doch, ein Jahr diesem Trommelfeuer ausgesetzt zu sein. Wie groß ist Ihre Sehnsucht nach dem Job in der freien Wirtschaft?
Burelbach: Ich habe mich in diesem einen Jahr immer wohlgefühlt in Heppenheim. Eine große Mehrheit findet das, was ich mache gut, das spüre ich. Besonders erfreulich ist es, dass mich soviel Kinder freundlich grüßen.
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Starkenburger Echo
31. August 2012
cris

LIZ.Linke sieht erheblichen Schaden

SUCHANEK-AFFÄRE  Auf 80 000 Euro beziffert die Fraktion den Verlust für die von der Stadt verwaltete Stiftung


Der Amtshof war auch 2004 Schauplatz der Heppenheimer Festspiele. LIZ.Linke verdächtigt die Stadt, Eintrittskarten aus einer Sonderausschüttung bezahlt zu haben. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER
HEPPENHEIM.  Im Bericht heißt es, „dass ein Schaden am Stiftungsvermögen in Höhe von circa 80 000 Euro aus testamentswidriger Stiftungsführung entstanden ist“. Beklagt wird neben etlichen Ungereimtheiten, die Gremien hätten „entweder nichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt“ oder es sei die Gelegenheit ergriffen worden, „die Boris M. Suchanek Stiftung aufzulösen“. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) wird unterstellt, dass er die Stiftung „für die Erfüllung seines Wahlversprechens auf Errichtung einer Bürgerstiftung missbrauchen will und das Stiftungsgeld dazu verwenden wollte beziehungsweise noch will, ein Grundstück zu einem fünffach überhöhten Preis zu erstehen“. Gemeint ist der frühere Standort der Heppenheimer Synagoge am Fuß des Schlossbergs.
Ein im Februar 2012 aus den Mitgliedern des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses gebildeter Akteneinsichtsausschuss zur Suchanek-Affäre war zu dem Ergebnis gekommen, dass es eine Suchanek-Stiftung nie gegeben hatte – obwohl der Wahl-Heppenheimer Boris M. Suchanek sein Vermögen im Jahr 1991 der Stadt Heppenheim vermacht hatte. Dazu gab es die Auflage, jedes Jahr einen aus den Zinserträgen finanzierten Preis an selbstlose Helfer zu verleihen.
Der Ausschuss deckte eine Reihe von Fehlern auf, die bei der Gründung und Vermögensverwaltung der Stiftung begangen worden waren. So hatte es der Testamentsvollstrecker neben anderen Formalien versäumt, der Stiftung eine Satzung zu geben. Damit beauftragt wurde der frühere Darmstädter Oberbürgermeister Günther Metzger.
Der ehemalige Testamentsvollstrecker und ein seinerzeit mit der Angelegenheit befasster Notar bestätigten LIZ.Linke schriftlich, sie seien erst gar nicht zur Sache befragt worden. „Versäumnisse, die bei der Stadt Heppenheim liegen müssten, jetzt auf den damaligen Testamentsvollstrecker abwälzen zu wollen, ist nach meinem persönlichen Geschmack perfide, selbst wenn das formal richtig sein sollte“, heißt es im Brief des Notars.
1996 lieh sich die Stadt bei der von ihr verwalteten Stiftung einen Betrag von 355 000 D-Mark, der dem Stiftungsvermögen entsprach. Versäumt wurde aber die im Juni 2011 fällige Rückzahlung des „internen Darlehens“, was inzwischen nachgeholt wurde. Schließlich wurde das verliehene Kapital der Stiftung im städtischen Haushalt nach dessen Umstellung auf die sogenannte Doppik nicht korrekt vermerkt. Damit entstand der Eindruck: Das Geld ist weg.
Dies sagte Bürgermeister Burelbach dieser Zeitung Anfang Dezember 2011, worauf die Suchanek-Affäre ins Rollen kam. Der Akteneinsichtsausschuss freilich kam zum Schluss: Weder der Stadt noch der Stiftung ist ein finanzieller Schaden entstanden.
Demgegenüber verweist LIZ.Linke neben der überaus schlampigen Aktenführung zur Stiftung auf etliche Fälle von unsachgemäßem Umgang mit dem Vermögen der Suchanek-Stiftung. Anstoß nimmt ihr Bericht unter anderem an Verwaltungskosten in Höhe von durchschnittlich 2400 Euro im Jahr – laut Berichterstatter Bruno Schwarz „das Mehrfache des Üblichen“. Zudem sei das Vermögen auffallend schlecht verzinst und durch undurchsichtige Ausgaben geschmälert worden.
Neben Aufwendungen für die Pflege des Suchanek-Grabs nimmt der Minderheitsbericht vor allem Anstoß an einem Vorgang aus dem Jahr 2004: Damals seien mittels einer „Sonderausschüttung“ aus dem als „Sonderrücklage“ geführten Stiftungsvermögen 650 Karten für die Heppenheimer Festspiele gekauft worden. Verschenkt worden seien sie überwiegend an Helfer beim Hessentag und städtische Bedienstete. Womöglich sei gar der „Parlamentarische Abend“ im Jahr 2008 mit Suchanek-Geld bezahlt worden, mutmaßt LIZ.Linke. Dies lege ein Beleg in den Akten der Stiftung nahe.
Deren Nachfolger soll die „Bürgerstiftung Boris Suchanek“ sein, für die Jurist Metzger eine Satzung erarbeitet hat. Diese entspricht für LIZ.Linke „nicht dem Vermächtnis des Stifters“: Gemeint ist neben anderem der geänderte Name, die Erweiterung um „kirchliche Zwecke“ und die Einrichtung zweier Gremien (Beirat und Vorstand).
Nach eigenen Angaben hat die Zwei-Personen-Fraktion ihren Bericht an alle Kollegen in der Stadtverordnetenversammlung geschickt. Pauschal wirft ihnen LIZ.Linke wegen der Mitarbeit im Beirat der vermeintlichen Stiftung „wenig Interesse an einer ordnungs- und rechtmäßigen Durchführung eines Akteneinsichtsausschusses und einer sachgerechten Aufarbeitung [vor], die eventuell die eigene oberflächliche Kontrolle und Mitwirkung dokumentiert“.

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Starkenburger Echo
30. August 2012

Keine Angst vor neuen Trassen


Stromautobahn: Die Fraktion von LIZ.Linke sieht neben den (im Westen der Kreisstadt) schon bestehenden, nicht gerade schönen Stromtrassen weitere auf Heppenheim zukommen, wenn im Rahmen der "Energiewende" in den Offshore-Windparks gewonnener Strom vom Norden in den Süden geleitet werden muss. Um die Interessen Heppenheims zu wahren, sollte sich nach Meinung von LIZ.Linke der Magistrat deshalb in die Ausarbeitung des "Netzentwicklungsplans 2012" einbringen. Ein Ansinnen, das die Mehrheit der Parlamentarier nicht mitträgt: Hier geht man davon aus, dass bereits bestehende Trassen lediglich aufgerüstet werden. FOTO: LUTZ IGIEL

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Starkenburger Echo
29. August 2012
jr

Aus für den „Durchbruch“

STADTENTWICKLUNG  Pläne für eine Beseitigung des „Postknotens“ werden wohl endgültig zu den Akten gelegt

Abschied von Variante A 1: Auch weil eine Verlängerung der Lehrstraße über die B 3 und die Friedrich-Ebert-Straße in die Lorscher Straße viel zu teuer würde, werden die Pläne für die sogenannte „Durchbruchslösung“ als Ersatz für den „Postknoten“ wohl in der Versenkung verschwinden. Foto: Lutz Igiel
HEPPENHEIM.  Das Projekt geistert noch aus Zeiten herum, in denen es darum ging, Verkehr möglichst störungsfrei durch Heppenheim rauschen zu lassen: Die sogenannte „Durchbruchslösung“ für den „Postknoten“. Jetzt läuft alles darauf hinaus, dass das Projekt ein für alle Mal beerdigt wird: Im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss in der vorigen Woche sowie gestern Abend im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss sprach sich eine deutliche Mehrheit dafür aus, die Bauleitplanung nicht weiter zu verfolgen.
Die Diskussion über den Straßenverlauf im Bereich B 460 und B 3 ist uralt und betrifft vor allem den Ost-West-Verkehr. Müssen Verkehrsteilnehmer, die durch Heppenheim in Richtung Odenwald oder in die umgekehrte Richtung fahren, doch in der Stadtmitte einen Schlenker machen, der den Verkehrsfluss bremst und im Berufsverkehr immer wieder für Staus sorgt. So geht es von der Lorscher Straße, der B 460, mit einem Linksschwenk für einige Meter auf die Ludwigstraße (B 3), und dann nach einem Rechtsschwenk wieder auf die B 460, die hier für einige Meter als Lehrstraße firmiert, bevor sie als Siegfriedstraße weiter in Richtung Osten führt.
Um diesen Schlenker unnötig und den Verkehr flüssiger zu machen, kam deshalb vor mehr als zwei Jahrzehnten die Idee auf, die B 460 von der Lehrstraße geradeaus weiter in Richtung Westen und etwa in Höhe der Bahnunterführung wieder auf die Lorscher Straße zu führen. Diesem Plan, der in der Verwaltung unter der Bezeichnung „Variante A 1“ geführt wurde, hätte unter anderem das Eckhaus Darmstädter Straße 8 geopfert werden müssen, darüber hinaus wäre man um eine Lärmschutzwand entlang der Neubaustrecke nicht herumgekommen. Im Gegenzug wäre das östliche Ende der Lorscher Straße der Fußgängerzone zugeschlagen worden und hätte zusammen mit Daumschem Areal, Post und Posthof sowie den Geschäften an der Ernst-Schneider-Straße einen eigenen, kleinen Einkaufsbereich gebildet.
Aus den schönen, aber teuren Plänen, die im Juni 2000 vom Stadtparlament abgesegnet wurden, ist, für Jedermann deutlich sichtbar, nie etwas geworden. Eigentlich nur logisch, dass man sich nun endgültig hiervon verabschiedet. Zumal von einer Mehrheit der Stadtverordneten inzwischen ein anderes, ebenfalls nicht billiges Projekt verfolgt wird: Ein zweiter Autobahnanschluss. In der Begründung des Magistrates heißt es deshalb: „Aus heutiger Sicht ist daher festzustellen, dass die große Durchbruchslösung (Beseitigung des Knotenversatzes) sowohl aus gesellschaftspolitischer als auch aus finanzieller Sicht nicht mehrheitsfähig und damit nicht realisierbar erscheint.“
Auch im Bauausschuss wurde deutlich, dass an den Durchbruch keiner mehr ernsthaft glaubt. Bei der Diskussion dieses Tagesordnungspunktes ging es denn auch nicht mehr um große bauliche Maßnahmen, sondern nur noch um kleine: Während Christine Bender (SPD) anregte, über eine „Entschärfung“ des Knotenversatzes nachzudenken, damit auch Lastkraftwagen problemlos um die Kurven kommen, erinnerte Ulrike Janßen (LIZ.Linke) daran, dass die Kurve speziell am Seniorenzentrum Sankt Katharina (das 2008 auf dem lange als „Schandfleck“ bezeichneten Daumschen Areal eröffnet wurde) schon 2006 angepasst worden war. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) begründete den Antrag des Magistrats auch mit der Notwendigkeit, den Anliegern Planungssicherheit zu bieten. Solange der „Durchbruch“ noch in den Kopfen herumspuke, werde es kaum jemanden geben, der in die Substanz der Häuser investiere.

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Starkenburger Echo
24. August 2012
jr

Gern ein bisschen kleiner

Stadtentwicklung – SPD stößt sich an geplanter Größe der Grundstücke im Kirschhäuser Neubaugebiet „Auf der Bein“

Soll bebaut werden: Das Areal „Auf der Bein“ in Heppenheims Stadtteil Kirschhausen. Links im Bild ist das Haus Lulay zu sehen. Archivfoto: Lutz Igiel
KIRSCHHAUSEN.  Bei einer Grundstücksgröße von im Schnitt 600 Quadratmetern und einem Quadratmeterpreis von rund 240 Euro allein 144 000 Euro nur für das Baugrundstück – kann so etwas sozial verträglich sein und von jungen Familien mit Kindern geschultert werden? In Heppenheims SPD bestehen da erhebliche Zweifel, wie am Dienstagabend im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss deutlich wurde, als über das Kirschhäuser Neubaugebiet „Auf der Bein“ diskutiert wurde. Christine Bender regte denn auch an, unterstützt von ihrer Fraktionskollegin Sonja Guttmann, noch einmal über die Grundstücksgrößen nachzudenken, bevor man das Bebauungsplanverfahren fortführt.
Aber nicht nur die Größe der Grundstücke, auch der mit dem geplanten Neubaugebiet entstehende zusätzliche Fahrzeugverkehr stößt auf Bedenken bei den Parlamentariern, wie Ulrike Janßen (LIZ.Linke) klarstellte. Sie erinnerte auch daran, dass das in der Diskussion stehende Areal als Frischluftschneise seine Bedeutung hat. Außerdem, so Janßen, sei das Areal im Flächennutzungsplan als landwirtschaftliche Fläche vermerkt – was seitens der Verwaltung allerdings relativiert wurde. Denn nur der im Flächennutzungsplan enthaltene Landschaftsplan sehe diese Funktion für das Areal vor, im Flächennutzungsplan selbst sei von Wohnfläche die Rede.
Jürgen Semmler (CDU) wollte sich der Diskussion nicht anschließen. Er erinnerte daran, dass es in dieser Sitzung lediglich um eine Entscheidung über die frühzeitige Beteiligung von Behörden und Öffentlichkeit gehe. Auch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) verwies auf das frühe Stadium des Verfahrens und sprach von „sehr unterschiedlichen Bedürfnissen“, die zum Tragen kämen, wenn potenzielle Häuslebauer nach Grundstücken suchen. Diesen Bedürfnissen müsse man Rechnung tragen – am Ende wohl auch mit unterschiedlichen Parzellengrößen.
In der Sitzung wurde seitens der Verwaltung denn auch noch betont, dass am Ende wohl eher 400-Quadratmeter- als 600-Quadratmeter-Areale veräußert würden. Der frühzeitigen Beteiligung von Behörden wie Öffentlichkeit wurde zugestimmt, mit sieben Ja-, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung.

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Starkenburger Echo
24. August 2012
jr

"Starenkästen“ für die Verkehrserziehung"

HEPPENHEIM.  Um Sicherheit soll es gehen, und „nicht nur um Geld“, bei einem Antrag zur „stationären Verkehrsüberwachung“, den Heppenheims SPD derzeit diskutieren lässt. Mit Hilfe der im Volksmund „Starenkästen“ genannten Apparaturen hoffen die Sozialdemokraten, zu mehr Disziplin der Kraftfahrer beizutragen – und dies speziell auf der B 460, die sich als Lorscher beziehungsweise Siegfriedstraße durch ganz Heppenheim zieht.
Im Bauausschuss musste sich Sonja Guttmann, die den Antrag für ihre Partei begründete, zunächst von Ulrike Janßen (LIZ.Linke) vorhalten lassen, einen „Schauantrag“ vorzubringen – schließlich habe LIZ.Linke schon im Juni 2011 einen entsprechenden Antrag eingebracht – ohne dass dies Folgen gehabt hätte. Guttmann verwies allerdings auf inzwischen formulierte Forderungen aus den Stadtteilen Mittershausen und Wald-Erlenbach, sich der Raser auf der Strecke anzunehmen.
Zurückhaltend reagierten Vertreter der CDU: Christian Vock wehrte sich gegen eine „automatische Umsetzung“ des Antrages und wollte erst „konkrete Daten“, weil andernfalls der Eindruck von „Abzocke“ entstehen könne. Bürgermeister Rainer Burelbach sprach dagegen von Daten, die bereits vorlägen, dem Antrag der SPD aber zuwiderliefen: „Aber hier geht es ja wohl nur noch darum, den erklärten Willen umzusetzen.“
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Pressemitteilung
 22. August 2012
LIZ.LINKE

Lärmschutzwände an der Bahn

Nachdem der Magistrat weder der Fraktion LIZ.LINKE, noch die Verwaltung unter Bürgermeister Burelbach und Dezernent Vettel dem Stadtrat Stjerna (WG LIZ) Auskunft über die Ausgestaltung (Höhe, Farbe, Bauart, Standort) der Lärmschutzwände an der Bahn gegeben hat, die Stadtverordnetenmehrheit die Erstellung einer vergleichenden Lärmschutzmessung vor und nach Erstellung der Schutzwände durch verspätete Behandlung ausgesessen hat, werden nun örtliche Politiker, Stadtverwaltung und die Bahn am 05.09.12 an der mit derzeit täglich ca. 180 Güterverkehrsfahrten (zzgl. Personenzüge) und zukünftiger Kapazitätssteigerung bis ins Jahr 2025 um weitere 80 Güterzüge (Umweltbundesamt) die Baumaßnahme feiern. Eine Baumaßnahme an einer Bahnstrecke die die Anwohner laut Lärmminderungsplanung der Stadt Heppenheim mit über 65 db(A) tag/nacht mit Grenzwertüberschreitungen von über 17,5 db(A) belastet und den Anwohnern in Summe keine Entlastung gebracht hat. Entstanden sind fragwürdig gestaltete Metallwände, auf die insbesondere die Bahnverantwortlichen angesichts der in Heppenheim äußerst kostensparenden Ausführung anstoßen dürften. Denn nach der nun schriftlich vorliegenden Auskunft der Bahn, hat der Magistrat die Höhe der Lärmschutzwand „aus städtebaulichen Gründen“ auf 2 m ab Schienenoberkante beschränkt, obwohl höhere möglich gewesen wären. Eine freiwillige Höhenbeschränkung die dazu führte, daß in der Untersuchung der DB eine wirtschaftliche Wirksamkeit für einige (weiter entfernt liegende) Bereiche nicht mehr gegeben war und somit Wohngebäude, wie z.B. an der Walther-Rathenau-Straße, ungeschützt bleiben. Hinzu kommt, daß an anderen Stellen durch Schallreflexion nun mehr Lärm ist als zuvor. Daß die kommunalpolitische Mehrheit die Anwohnerbelastungen nicht ernst nimmt, ist auch daran zu ersehen, daß erst Anfang des Jahres wieder entgegen den Bestimmungen des Baugesetzbuches auf definierte gesunde Wohnverhältnisse in unmittelbarer Nähe zur Bahn, ohne ausreichenden Schutz, Wohnbebauung zugelassen wird. Während anderswo der Lärmschutz durchgängig und dem Stand der Technik entsprechend wesentlich höher ausfällt, in Bensheim sogar der Sportplatz geschützt wird, und man sich dort für ein lebenswertes Umfeld für alle Bewohner einsetzt, informiert der Heppenheimer Magistrat Stadtverordnete und Stadträte vorsätzlich falsch und lückenhaft. So konnte auf möglichst umfassenden und gestalterisch befriedigenden Lärmschutz zum Kostennutzen der Bahn und des Bundes freiwillig verzichtet werden. Diskussionen über städtebaulich attraktive Alternativen zu den jetzigen Lärmschutzwänden wurden offensichtlich nicht geführt. Die Innenstadtbewohner müssen weiter leiden und von der vom Verein Hepbrum öffentlichkeitswirksam proklamierten 25% Lärmreduktion träumen, so weit sie denn Schlaf finden bei über 80 db(A) vorbeirollender Züge bzw. enteignungsgleichen Lärmbelastungen über 70 db(A) – Prost Heppenheim.

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Pressemitteilung
 22. August 2012
LIZ.LINKE

gekürzt erschienen im 
Starkenburger Echo
24. August 2012

Maulkorb für Stadtrat Stjerna?

In Hemsbach werden öffentlich die Varianten der Heppenheimer Anschlußstelle-Süd und die 130.000 €  teure Auftragsvergabe an das verkehrsuntersuchende Büro besprochen und in der Presse darüber berichtet. Die Fraktion LIZ.LINKE und die WG LIZ diskutierte den öffentlich bekannten Sachstand. Stadtverordnete Janßen, Fraktionsvorsitzende der LIZ.LINKE, stellte hierzu in der Stadtverordnetenversammlung an Bürgermeister Burelbach verschiedene Fragen. Jedoch ohne Antworten zu erhalten. Stadtrat Stjerna (WG LIZ) nahm dies zum Anlass seine Fragen und Gedanken anhand der ihm zur Verfügung stehenden Magistratsunterlagen schriftlich zu fixieren und zum Tagesordnungspunkt des Magistrats zu Protokoll zu geben. Der Magistrat unter Bürgermeister Burelbach verweigerte zunächst die Annahme der Fragen und Anregungen und gab die nochmals eingesendete Eingabe in der nächsten Magistratssitzung zurück, rügte Stadtrat Stjerna wegen angeblicher Verletzung des Magistratsgeheimnisses und drohte im Wiederholungsfall ein Ordnungsgeld bis 1.000 € an. Begründet wurde dies erst nach mehrmaliger Aufforderung durch Stadtrat Stjerna 2 Monate später schriftlich, unterschrieben von Stadtrat Golzer (FWHPINI). Und zwar damit, daß Stadtrat Stjerna die Tagesordnung der Magistratssitzung mit der Fraktion besprochen und dadurch Geheimnisverrat begangen hätte. Dem widersprach Stadtrat Stjerna vollumfänglich, reichte Dienstaufsichtsbeschwerde bei der Kommunalaufsicht ein und bat um Klärung des Sachverhaltes. Die Kommunalaufsicht ordnet diese Stellungnahme widersinnig als persönliche Erklärung ein, deren vorhergehender mündlicher Vortrag zwingend gewesen wäre, wertet jedoch das Verhalten von Stadtrat Stjerna rechtskonform und stellt klar, daß der Magistrat mit der Rüge ein rechtswidriges Sanktionsmittel ergriffen hat aber ohne hieraus dienstrechtliche Konsequenzen gegen die in dieser Angelegenheit treibende Kraft Bürgermeister Burelbach ziehen zu wollen.
So sieht also das Interesse der Mehrheit der Stadträte und Bürgermeister Burelbach an kommunalpolitischen Themen, die bei Wahlen vollmundig versprochene Transparenz und das ‚faire‘ Miteinander in der Stadt aus. Die Magistrats- und Stadtverordnetenmehrheit fasst Beschlüsse ohne ordentliche Diskussion und unterdrückt Informationen. Die Fraktion LIZ.LINKE ist daher gezwungen, einen weiteren Akteneinsichtsausschuß in Sachen Verkehrsuntersuchung und AS-Süd zu verlangen und wird weiterhin die – andernorts selbstverständliche – Transparenz in Bezug auf öffentliches Handeln einfordern und sich durch doppelzüngige ‚Bürgervertreter‘, die die politischen Mehrheitsverhältnisse in einer Blockkoalition schamlos ausspielen, nicht einschüchtern lassen.

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Starkenburger Echo
26. Juni 2012
mam

Neuer Anlauf zum zweiten Anschluss

Eine Variante, für Heppenheim einen zweiten Anschluss zur A5 (links) zu bauen, sieht eine Verbindung zur L3398 zwischen der Kreisstadt und Hüttenfeld vor. Die im Bild gezeigte Brücke wird im nächsten Jahr abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Foto: Lutz Igiel


HEPPENHEIM. Der Magistrat der Stadt Heppenheim hat für 129 710 Euro eine regionale Verkehrsuntersuchung als Vorbereitung für einen zweiten Autobahnanschluss Heppenheim- Süd in Auftrag gegeben. Das gab Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) in der Stadtverordnetenversammlung bekannt. Im Wahlkampf um das Amt des Heppenheimer Bürgermeisters tauchte ein zweiter Autobahnanschluss als Wunschziel in vielen Wahlprogrammen auf. Nun hat Burelbach mit dem Auftrag für eine regionale Verkehrsuntersuchung an ein Ingenieurbüro den ersten Schritt zu einer Verwirklichung gemacht. Burelbach beruft sich auf einen Auftrag der Stadtverordnetenversammlung vom Dezember und einen Magistratsbeschluss vom Mai, wie er auf eine Anfrage der Grünen Liste Heppenheim (GLH) mitteilte. Auch die Fraktion LIZ.Linke hatte sich in einem Antrag mit dem Thema beschäftigt. Zunächst müsse ein Fragenkatalog des Bundes beantwortet werden, sagte der Bürgermeister. Dazu diene eine Modellsimulation der regionalen Verkehrssituation. Hessen Mobil und das hessische Wirtschaftsministerium hätten Unterstützung zugesagt. Während Laudenbach 10 000 Euro zu dem Autobahnanschluss beitragen will, wolle sich Hemsbach nicht beteiligen. Über die untersuchten Planungsvarianten wollte Burelbach zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskunft geben. Mit dieser Antwort war die GLH nicht zufrieden: „Wir wollen wissen, welche Alternativen VERKEHR Heppenheim lässt die Verkehrsströme untersuchen, um die zweite Autobahnabfahrt auf den Weg zu bringen untersucht werden und wo diese liegen: auf Heppenheimer Gemarkung oder in Baden-Württemberg“, betonte Peter Müller. Wenn sich herausstelle, dass die beste Lösung in Baden-Württemberg liege, „haben wir 130 000 Euro ausgegeben“, damit dort ein Autobahnanschluss gebaut werde. In diesem Fall erwarte man, dass Baden-Württemberg die Hälfte der Kosten übernehme. Die GLH könne bei Bedarf auch einen Akteneinsichtsausschuss verlangen, „dann erfahren wir es ja“, sagte Müller. Zudem kritisierte er, dass die Antwort nicht schriftlich vorliege. Burelbach sprach von einem personellen Engpass in der Verkehrsbehörde, versprach aber, die Planung im nächsten Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss vorzustellen. Die Verkehrsuntersuchung werde wegen der derzeitigen Baustellen schwierig werden. In Hessen oder Baden-Württemberg? In Hemsbach und Laudenbach hätten die Gemeinderäte das Thema bereits öffentlich diskutiert – samt den Planungsalternativen, sagte Ulrike Janßen (LIZ.Linke). Der Bürgermeister könne Fragen zu den Varianten noch gar nicht beantworten, denn es sei „eine ergebnisoffene Untersuchung“, sagte Jürgen Semmler (CDU). Die Verkehrszählung solle erst einmal zeigen, ob der Anschluss auf Heppenheimer Gemarkung, auf der Landesgrenze oder weiter südlich liegen solle. In jedem Fall profitiere die gesamte Region davon. „Die Vorgaben hätten wir gerne gesehen und besprochen“, widersprach Janßen. Ein Planfall sehe die Schließung des derzeitigen Autobahnanschlusses Hemsbach vor, was für Heppenheim nicht sinnvoll sei. Jeder Planfall koste extra. Nach den in Hemsbach vorgelegten Unterlagen werden sechs sogenannte Planfälle sowie die Auswirkungen einer unveränderten Situation im Jahr 2025 untersucht. In zwei Fällen liegt die Abfahrt Süd am Knotenpunkt mit der L3398  (Bürgermeister-Metzendorf-Straße) zwischen Heppenheim und Hüttenfeld, mal mit, mal ohne Anschluss zur Kreisverbindungsstraße in Laudenbach. In den Fällen 3a und b liegt der neue Autobahnanschluss auf der Landesgrenze, schließt primär das Gewerbegebiet Laudenbach an und führt westlich der A5 zur L3398. Im Fall 3b wird dafür die Ausfahrt Hemsbach geschlossen. In zwei weiteren Fällen wird nur mit Umgehungsstraßen, ohne neue Autobahnzufahrt geplant. Teilweise führen die Straßen durch Ausgleichsflächen oder liegen auf einer ICE-Trassenvariante.

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Starkenburger Echo
 23. Juni 2012
cris
SUCHANEK Stiftung sorgt abermals für Aufregung, doch die Mehrheit ist zufrieden

Der Haushalt verliert nichts

HEPPENHEIM. Noch einmal hat das Schicksal der Boris-Suchanek-Stiftung die Gemüter in Heppenheim bewegt. In der Stadtverordnetenversammlung prallten am Donnerstag zwei denkbar verschiedene Wertungen der Affäre aufeinander. „Da liegen Welten dazwischen“, stellte Peter Müller (Grüne Liste) fest, der sich noch einmal verwundert zeigte, wie die „Stiftung sozusagen undercover durch die Verwaltung gewandert war“.
Anfang Dezember 2011 hatte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) die Vermutung geäußert, das der Stadt von Boris Suchanek anvertraute Vermögen in Höhe von 180 000 Euro sei „weg“. Der 1992 gestorbene Suchanek hatte das Geld der Stadt Heppenheim mit der Auflage vermacht, jedes Jahr einen aus den Zinsen finanzierten Preis an selbstlose Helfer zu verleihen.
Der im Februar zur Aufklärung eingesetzte Akteneinsichtsausschuss hatte drei gravierende Fehler im Umgang mit dem Stiftungsvermögen festgestellt. Erstens hatte der damalige Testamentsvollstrecker die Formalien zur Gründung einer Stiftung missachtet; daher gab es im rechtlichen Sinn gar keine Suchanek- Stiftung. Zweitens war ein von der Stadt bei der vermeintlichen Stiftung aufgenommenes Darlehen nicht fristgerecht zurückgezahlt und – drittens – im doppischen Haushalt nicht korrekt verbucht worden.
Inzwischen ist das Darlehen (von der Stadt an die Stadt) zurückgezahlt und eine „Bürgerstiftung Boris Suchanek“ auf den Weg gebracht worden. Neuer Testamentsvollstrecker ist der frühere Darmstädter Oberbürgermeister Günther Metzger.
In der Stadtverordnetenversammlung resümierte Martin Greif (FWHPINI) als Berichterstatter des Ausschusses, dass bei allen Schlampereien doch weder Stadt noch Stiftung ein Schaden entstanden sei. Das Geld sei immer dagewesen.
„Jeder Krämerladen wird besser geführt“
Die Fraktion LIZ.Linke, die einen Minderheitsbericht ankündigte, hielt diesem Fazit zweierlei entgegen. Es sei „der größte Schaden entstanden, der einer Stiftung entstehen kann“, erklärte Ulrike Janßen. Mit der Erklärung, die Stiftung sei weg, habe man deren Geld abgezogen und stecke es in „eine andere Stiftung, die den Willen von Boris Suchanek missachtet“. Daran werde diese Stiftung „schwer zu tragen haben“.
„Jeder Krämerladen wird besser geführt“, sagte Janßen an die Adresse der Stadtverwaltung, der sie vor allem eins vorwarf: „Das Erbe von Boris Suchanek ist durch die Stadt rechtswidrig vereinnahmt worden.“ Ihr Fraktionskollege Bruno Schwarz rechnete sogar die Schadenshöhe vor, die seiner Ansicht nach durch ungünstige Verzinsung und unsinnige Ausgaben entstanden ist: 85 000 bis 95 000 Euro.
„Ihre Behauptungen sind durch nichts bewiesen“, erwiderte Martin Greif. Er nannte die Einwände von LIZ.Linke „unzutreffend“, zumal diese den Sinn des Akteneinsichtsausschusses nicht verstanden hätten. Dessen Auftrag sei gewesen, den Verbleib des Stiftungsvermögens zu ermitteln – nicht die Neugründung, nicht Details zu Anlagen und Gebühren und schon gar nicht Details zu Verleihungen des Suchanek-Preises in der Vergangenheit. „Es ist nicht fair, pauschal zu behaupten, es sei Schaden entstanden“, erklärte Greif, dem LIZ.Linke vorgeworfen hatte, einseitig untersucht zu haben.
Peter Müller hakte mit einem plastischen Beispiel nach: Wenn ein Autofahrer mit 3,5 Promille durch Heppenheim fahre und angehalten werde – könne er dann sagen: Das Auto ist da, alles in Ordnung? Mit 31 Stimmen bei zwei Enthaltungen von LIZ.Linke stellte die Stadtverordnetenversammlung fest, dass der Akteneinsichtsausschuss seinen Auftrag erfüllt habe.

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Starkenburger Echo
14. Juni 2012

schu
Heppenheim soll Mitglied bei der Meldeplattform Radwegenetz werden. Das beantragte die SPD im Hauptausschuss. Die Plattform war 2010 vom Land Hessen, den Landkreisen des Rhein-Main-Gebiets und den kreisfreien Städten der Region gegründet worden und hat bislang 140 Mitglieder. Der Beitritt ist kostenfrei. Die Einrichtung soll Einheimischen und  ouristen die Möglichkeit geben, Schäden oder Gefahrenstellen wie Löcher oder fehlende Markierungen an Radwegen einer zentralen Stelle zu melden. Das sei ja schön und gut, sagte Ulrike Janßen (LIZ.Linke), „aber damit ist ja noch lange nicht geklärt, wer wann die Schäden behebt“. Anton Gölz (CDU) nannte dies eine „Luftnummer“. Der Antrag wurde mit acht Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen angenommen. Weitere Informationen gibt es im Internet: www.meldeplattform-radverkehr.de. FOTO: KARL-HEINZ KÖPPNER

Heppenheim will gerettet  werden

FINANZEN Mitglieder des Hauptausschusses stimmen für die Teilnahme der Stadt am kommunalen Schutzschirm

HEPPENHEIM. Mit großer Mehrheit haben sich die Mitglieder des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses (HFW) für die Teilnahme der Stadt Heppenheim am „Kommunalen Schutzschirm Hessen“ entschieden.
 Mit neun Ja-Stimmen und einer Gegenstimme (Ulrike Janßen, LIZ.Linke) haben sich die Mitglieder des HFW am Dienstagabend dafür ausgesprochen, dass die Stadt Heppenheim sich für das kommunale Schutzschirm-Programm anmeldet. Die Frist für den Antrag beim Land endet am 29. Juni.
Die hessische Landesregierung bietet mehr als 100 verschuldeten Kreisen und Kommunen an, einen Teil ihrer Verbindlichkeiten zu übernehmen und  zudem Zinsvorteile bei Umschuldungen zu gewähren. Die aktuellen Restschulden der Stadt aus 119 Darlehen belaufen sich zurzeit auf insgesamt knapp 70 Millionen Euro. 17,5 Millionen Euro davon könnte die Stadt auf das Land abwälzen.
Bei diesem Antrag geht es indes noch nicht um Einzelheiten, wie Kosten gesenkt oder Erträge gesteigert werden sollen. „Mit diesem Antrag beschließen Sie nicht, dass der Hebesatz gehoben oder der Stadtbus abgeschafft wird“, machte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) klar. Zunächst gehe es lediglich darum, „dass wir den Antrag rechtzeitig abgeben und in Verhandlung treten“. Darin enthalten war jedoch bereits die Absichtserklärung der Stadt, den Hebesatz der Grundsteuer von 290 auf 310 zu heben, wodurch Mehreinnahmen von schätzungsweise 100 000 Euro im Jahr für die Stadtkasse generiert werden könnten. „Darüber haben wir noch gar nicht beraten“, sagte Andrea Pfeilsticker (SPD), deren Fraktion deshalb beantragte, die Zahlen aus dem Antrag herauszunehmen. „Sonst wird die Entscheidung darüber vorweggenommen.“ Die Erhöhung der Grundsteuer sei ein Vorschlag aus dem Konsolidierungskonzept des Kreises Bergstraße, entgegnete Martin Greif (FWHPINI). „Wenn wir das rausnehmen, machen wir uns unglaubwürdig.“ Außerdem seien die Angaben im Antrag noch nicht verbindlich, dabei handele es sich lediglich um mögliche Kennzahlen. So wie die Zahlen im Antrag stünden, „sind das keine Kennzahlen, sondern eine Absichtserklärung“, konterte Gabriele Kurz-Ensinger (SPD). „Wenn wir die Zahlen rausnehmen, können wir die Sparziele immer noch erreichen“, sagte Pfeilsticker, allerdings ohne dass die Stadt sich bei der Grundsteuer schon festlegen müsse. Dem Antrag der SPD stimmte die Koalition nach kurzer Beratung zu, das sei „verhandlungstaktisch richtig“ (Burelbach).
Der Diskussion im Ausschuss lag neben der Auflistung der einzelnen Kredite mit Laufzeit und Zinslast auch eine Aufstellung über die Ausgaben zugrunde, die die Stadt im laufenden Haushaltsjahr für die Erfüllung von Pflichtaufgaben aufbringen muss. Dazu gehört unter anderem die Organisation von Wahlen, die Finanzierung von Kindergärten oder die Sicherung des Brandschutzes. Das laufende Haushaltsjahr 2012 weist laut dieser Liste ein Plus von 1,7 Millionen Euro auf. „Ich bin überrascht“, sagte Martin Greif (FWHPINI), „dass wir ohne die freiwilligen Leistungen einen solchen Haushaltsüberschuss haben“. Zu den freiwilligen Leistungen gehören hingegen die Aufwendungen für die Stadtbücherei, das Schwimmbad oder die städtische Musikschule.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) stimmte gegen den Antrag. Eventuell könne die Stadt die Entschuldung auch aus eigener Kraft schaffen. „Die Zinsen sind im Moment so günstig, dass man am Ende mit dem Rettungsschirm schlechter fährt.“ Dies sei in jedem Fall zu prüfen.

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Starkenburger Echo
 14. Juni 2012
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Die Suchanek-Stiftung gibt es gar nicht

HAUPTAUSSCHUSS Nachforschungen ergeben, dass sie nie gegründet wurde
HEPPENHEIM. Die Suchanek-Stiftung, um die es in Heppenheim jüngst Ärger gab, gibt es gar nicht. Das erklärte Günther Metzger am Dienstag im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss (HFW).
„Die historische Entwicklung der Stiftung ist unglücklich verlaufen“, erklärte Metzger am Dienstag. Der Heppenheimer Jurist und ehemalige Darmstädter Oberbürgermeister hat sich auf Nachfrage der Stadt bereit erklärt, als Testamentsvollstrecker nun die Stiftung zu gründen. Dazu hat er eine entsprechende Satzung ausgearbeitet, die er dem Ausschuss vorstellte.
Träger der Stiftung wird demnach die Stadt sein, ihr Vorstand wird Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) als Vertreter des Magistrats, als Beirat sollen die Mitglieder des HFW fungieren, da dort alle Parteien vertreten sind und sich nach Wahlen ein personeller Wechsel ergibt. Einmal im Jahr soll die Stiftung einen Preis von bis zu 5000 Euro an Menschen verleihen, die sich für andere engagieren. Wer geehrt wird, geht auf den Vorschlag des Trägers zurück, die Entscheidung darüber soll der Rat treffen.
Bei Nachforschungen kam heraus, dass die Stiftung an sich nie existiert hat. „Zur Gründung einer Stiftung braucht es einen Testamentsvollstrecker“, erklärte Metzger. Boris Suchanek hatte 1991 testamentarisch festgelegt, dass sein Erbe eine Stiftung sein soll, und betraute mit deren Gründung einen Rechtsanwalt. 1993 hatte die Stadt Heppenheim beschlossen, der Gründung und Verwaltung der Stiftung zuzustimmen. Dazu kam es faktisch jedoch nie. „Warum der Testamentsvollstrecker vor 20 Jahren nicht gehandelt hat, weiß ich  nicht “, sagte Metzger. Mit der nun vorgelegten Satzung soll in erster Linie der Wille des verstorbenen Gönners ausgeführt werden: Zweck der gemeinnützigen „Bürgerstiftung Boris Suchanek“ ist künftig „die Förderung und Unterstützung herausragender Hilfsaktionen, die Pflege alter und kranker Menschen in Heppenheim und der nahen Umgebung und die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke“.
Der Inhalt dieser Satzung sei nicht mehr im Sinne Suchaneks, sagte Ulrike Janßen (LIZ.Linke), er enthalte zu viele Änderungen an dessen ursprünglich verfügtem letzten Willen. In der Tat sei der Stiftungszweck erweitert worden und entspreche nicht mehr ganz dem Testament, erklärte Metzger, dafür gebe es jedoch Gründe: „Wenn die Stadt als Träger fungiert, sollte sie auch mehr Möglichkeiten haben und sich nicht von vorneherein fesseln“. Das beziehe sich nicht nur auf die Wahl der Preisträger, sondern auch auf Zustiftungen – denn je weiter der Zweck der Stiftung gefasst ist, desto leichter kann die Stadt Spenden entgegen nehmen. Andere Änderungen und Formulierungen seien aus steuerrechtlichen Gründen schlicht notwendig. Die Satzung wurde im Ausschuss mehrheitlich angenommen.
In der Vergangenheit gab es Ärger um den Verbleib des Vermögens der vermeintlichen Stiftung. Der eigens gegründete Akteneinsichtsausschuss kam zu dem Ergebnis, „dass kein Geld verschwunden ist, sondern es einen Buchungsfehler in der Doppik gab“, sagte Martin Greif (FWHPINI).  Weiterer Bericht folgt.

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Pressemitteilung LIZ.LINKE
31. Mai  2012 erschienen am
2. Juni 2012 im 
Starkenburger Echo
"Diskussion geht weiter"

Armselige Vorstellung

Die Ortsvorsteher haben offensichtlich nichts aus den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte gelernt: Bodengutachten egal, Nutzungszeiten egal, Kosten egal – kritische Bürger und Stadtverordnete sollen Schuld sein an Verzögerungen und Kostensteigerungen und stiften nur Unruhe bei den abgesprochenen Geschäften – griechische Politik läßt grüßen! Alle Beteiligten reden bereits vor Planungsbeginn von Mehrkosten und regeln deren Aufteilung großzügig zu Lasten der Stadt. „Frust“ schieben daher wohl nur die 4 Ortsbeiräte, weil sie nun nach Veröffentlichung des Vertrages einräumen müssen, daß die Warnungen der LIZ.LINKE berechtigt sind und es besser gewesen wäre über attraktive Alternativen zur Zweifachsporthalle wie z.B. Mehrzweckhalle, Dorfgemeinschaftshaus oder Kombination aus Gymnastik- und Sporthalle zu diskutieren.
Die Stadtverordnetenmehrheit hatte den sehr großen Kostenspielraum zwischen 870.000 € und max. 1,55 Mio.€ als Zuschuß in das Eigentum des Kreises festgelegt. 680.000 € Spielraum, auch im Hinblick auf die nach 2 Jahren Bauabsicht weiterhin ungeklärten Bodenverhältnisse, den Stadtverordneter und Ortsvorsteher Gölz (CDU) vollmundig eine „klare Vorgabe“ nannte.
Gleiches Spiel wie immer, zunächst werden Informationen zurückgehalten, bis die Zeit drängt, dann wird trotz fehlender Grundlagen entschieden und Kritiker verunglimpft, anschließend über den Schuldenstand geschimpft, für den alle anderen (insbesondere der Altbürgermeister) verantwortlich sein sollen, obwohl die Parteien der Koalition (CDU, FDP, FWHPINI) schon sehr lange die Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung haben.
Die örtlichen Verhältnisse der Schule sind nicht nur der LIZ.LINKE bekannt, Mehrkosten für Heppenheim sind keine Spekulationen, sondern im Vertrag geregelt, die Hallengröße wurde von allen Befürwortern mit Heppenheimer und nicht allein Kirschhäuser Bedürfnissen begründet. Die Halle wird ohne Vorlage von Belegungsplänen oder einer Bedarfsplanung gebaut. Dem Kreis als Eigentümer steht die freie Verfügbarkeit vertraglich zu. Da kann man den Ortsbeiräten nur wünschen, daß die Schulbehörde keine Ansprüche von Eigenbedarf erhebt, z.B. im Rahmen von Verbundlösungen oder Belegungsengpässen.
Einerseits die Baumaschinen ohne weitere Diskussion anrücken sehen zu wollen, andererseits auf die im Vertrag enthaltenen Mitspracherechte zu verweisen, zeigt den Widersinn der Ortsbeiräte. Wenn Stadtverordneter Schäfer (CDU), der als Vorsitzender des Kirschhäuser Vereins die Schulturnhalle seit Jahren nutzt, nun im Nachhinein erklärt, daß die Schäden der Halle allein vom Eindringen von Oberflächenwasser herrühren, liegen genügend Gründe vor, die Angelegenheit zu untersuchen. Die Ortsvorsteher gehen verantwortungslos weiter nach der Devise: was Hambach mit seiner inzwischen abrutschenden Hangbefestigung des Sportplatzes mit bisheriger Kostensteigerung auf 370.000 statt 200.000 € kann, können die Kirschhäuser schon lange! Technische Alternativen hätte es genug gegeben, auch für kleines Geld, aber damit will sich die Mehrheit von CDU, FDP und FWHPINI nicht beschäftigen. Auch für das Verwerfen einer Sanierung der Schulturnhalle liegen bisher keine verwertbaren Unterlagen vor.
Bürgermeister Burelbach legte Frau Kurz-Ensinger (SPD) in der Stadtverordnetenversammlung den Vertrag mit einer gestrichenen Passage zum Vorlesen vor, der offensichtlich ein Anderer wie der nun übersendete war. Die Ankündigung der Ortsvorsteher, daß von der Verwaltung nur Schriftverkehr mit dem Kreis vorgelegt werden würde, läßt befürchten, daß Bürgermeister Burelbach dem Akteneinsichtsausschuß, wie schon bei der Suchanek-Stiftung, Unterlagen vorenthalten wird.

Starkenburger Echo

Diskussion geht weiter

HALLENNEUBAU LIZ.LINKE kritisiert Ortsvorsteher - CDU rügt LIZ.Linke und SPD
HEPPENHEIM.  „Als armselige Vorstellung“, bezeichnet die LIZ.Linke die Stellungnahme der vier Ortsvorsteher Jürgen Held, Anton Gölz, Reinhard Mann (alle CDU) und Gabi Pfeifer (SPD). Die Ortsvorsteher hätten offenbar nichts aus den Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte gelernt, so die LIZ.Linke: „Alle Beteiligten reden bereits vor Planungsbeginn von Mehrkosten und regeln deren Aufteilung großzügig zu Lasten der Stadt“. Doch die Ortsvorsteher machten nun kritische Bürger und Stadtverordnete für Verzögerungen und Kostensteigerungen verantwortlich. Offenbar seien die Warnungen von LIZ.Linke berechtigt gewesen und es wäre besser gewesen über Alternativen zu einer reinen Sporthalle wie Mehrzweckhalle, Dorfgemeinschaftshaus und Kombination aus Gymnastik- und Sporthalle zu diskutieren.
Die Stadtverordnetenmehrheit, heißt es weiter, habe zwischen 870 000 Euro und maximal 1,55 Millionen Euro als Zuschuss für das Eigentum des Kreises festgelegt. Also ein – auch im Hinblick auf die weiterhin ungeklärten Bodenverhältnisse – 680 000 Euro großer Spielraum.
„Zunächst werden Informationen zurückgehalten, bis die Zeit drängt, dann wird trotz fehlender Grundlagen entschieden und Kritiker verunglimpft, anschließend über den Schuldenstand geschimpft, für den alle anderen verantwortlich sein sollen“. Dabei hätten die Koalitionsparteien CDU, FDP und FWHPINI schon seit längerem eine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung.
LIZ.Linke wiederholt zudem die bekannte grundsätzliche Kritik, dass die Halle ohne Vorlage von Belegungsplänen und Bedarfsplanung gebaut werde und dem Kreis als Eigentümer die freie Verfügbarkeit zustehe.
Die CDU wiederum geht in einer Stellungnahme sowohl LIZ.Linke als auch SPD hart an. Beiden wirft die CDU „Doppelzüngigkeit“ in den jüngsten Stellungnahmen vor. Der Hallenneubau sei offensichtlich kein Lieblingskind von SPD oder LIZ.Linke, meint die CDU. Nur mit der Stimmenmehrheit von CDU, FDP und FWHPINI habe das Projekt auf den Weg gebracht werden können, schreibt die CDU. „Jetzt bessere Vertragskonditionen mit dem Kreis einzufordern, beziehungsweise einen Akteneinsichtsausschuss einzusetzen, ist die Fortsetzung dessen, was hinter der Taktiererei zu vermuten ist, nämlich die Projekte von Bürgermeister Rainer Burelbach und der Koalition zu verzögern oder gar zu torpedieren“, kritisiert die CDU.
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Bezug: Pressebericht der Ortsvorsteher erschienen im Starkenburger Echo am 26.05.2012:
Ortsvorsteher: Genug diskutiert

Hallenneubau – Jürgen Held, Anton Gölz, Reinhard Mann und Gabi Pfeifer fordern, Pläne endlich umzusetzen

Einsatz für die neue Sporthalle: Die Ortsvorsteher Jürgen Held, Anton Gölz, Reinhard Mann und Gabi Pfeifer (von links) wollen nicht mehr diskutieren, sondern endlich die Baumaschinen auf dem Gelände der Eichendorffschule in Kirschhausen anrücken sehen. Archivfotos: Igiel / Köppner


Von „Frustbewältigung“ schreiben die Ortsvorsteher von Kirschhausen, Sonderbach, Wald-Erlenbach und Mittershausen-Scheuerberg (Jürgen Held, Anton Gölz, Reinhard Mann, alle CDU, sowie Gabi Pfeifer, SPD) mit Blick auf Stellungnahmen von SPD und LIZ.Linke im Zusammenhang mit dem geplanten Bau der neuen Sporthalle in Kirschhausen. Die Veröffentlichungen zeigten, „dass es den beiden Fraktionen schon lange nicht mehr um die eigentliche Maßnahme Sporthalle geht.“
Stattdessen werde bereits vor Planungsbeginn der Halle ständig versucht, „durch immer neue Spitzfindigkeiten, Unfrieden zu stiften.“ Es sei „schon bezeichnend, dass jetzt ausgerechnet bei dieser Baumaßnahme und noch vor dem eigentlichen Planungsbeginn sowie der Vorlage von Kosten, heftig über Mehrkosten spekuliert wird, obwohl es hierfür überhaupt keinen Anlass gibt.“
Höhepunkt der nunmehr fast anderthalb Jahre andauernden Diskussionen um den Neubau sei allerdings der auf Antrag der SPD eingesetzte Akteneinsichtsausschuss. Schließlich liege der Vertragsinhalt jedem Stadtverordneten vor, so die Ortsvorsteher, entsprechender Schriftverkehr mit dem Kreis „dürfte keine großen Geheimnisse offenbaren.“ Auch die Frage, ob ein Stadtteil mit 2000 Einwohnern eine Sporthalle überhaupt brauche, zeige, „dass sich LIZ.Linke weder informiert noch mit der Thematik ernsthaft befasst“ habe: Die vor über 40 Jahren im Stadtteil Kirschhausen erbaute Schulsporthalle stand 2009 zur Sanierung an. Eine grundlegende Sanierung wurde aus Kostengründen verworfen, lediglich der Bau einer wesentlich kleineren und nur für den Schulsport geeigneten Gymnastikhalle befürwortet. Für alle anderen Sportarten wäre eine Nutzung nicht möglich, die Vereine außen vor gewesen.
Aufgrund dieser Entwicklung wurde in einem Gespräch mit Landrat Matthias Wilkes (CDU) und Vertretern des Ortsbeirates Kirschhausen der Vorschlag unterbreitet, zu prüfen, inwieweit der Bau einer von Kreis und Stadt gemeinsam errichteten Sporthalle möglich ist. Nach „endlos langen“ Diskussionen wurde im Dezember von der Mehrheit der Parlamentarier ein Beschluss gefasst, der vorsieht, dass die Stadt mit dem Kreis eine neue Sporthalle auf dem Gelände der Eichendorffschule errichtet.
Die Kosten belaufen sich nach einer ersten Kostenschätzung des Architekten auf ca. 2,4 Millionen Euro. Der Kreis Bergstraße beteiligt sich mit 870 000 Euro Baukosten an der Finanzierung. Der Baukostenzuschuss der Stadt ist zu beschränken auf die Differenz zwischen 870 000 Euro und den tatsächlichen Baukosten, maximal jedoch 1,55 Millionen Euro. Vor Beginn der Baumaßnahme ist eine Verwaltungsvereinbarung abzuschließen, in der unter anderem Mitspracherechte bei der Bauausführung, die laufende Unterhaltung, Abrechnung der Nebenkosten et cetera geregelt sind.
Mitarbeiter des Kreises und der Stadtverwaltung entwickelten eine öffentlich rechtliche Vereinbarung, die am 7. Mai in Kirschhausen öffentlich unterzeichnet wurde. Vorher wurde die Vereinbarung durch die Mitglieder des Magistrats mehrheitlich beschlossen. Erst jetzt kann die eigentliche Planung beginnen, in der auch Vertreter des Ortsbeirates, der Vereine und der Schule ein Mitspracherecht haben werden.
Was die Nutzungsregelung betrifft, so die Ortsbeiräte, wiesen sowohl die Vertreter der Vereine als auch die Schulleitung darauf hin, dass es bei der Belegung und Nutzung der Sporthalle in den mehr als 40 Jahren seit Bestehen der Eichendorffschule keinerlei Probleme gegeben habe. Ab dem Schuljahr 2012/2013 ist sie eine Schule mit ganztägiger Betreuung, was aber keinesfalls mit einer Ganztagsschule gleichzusetzen ist.
Der reguläre Unterricht endet wie bisher auch weiterhin um 13.10 Uhr, danach beginnt die vom Förderverein organisierte Grundschulbetreuung. Bis 14 Uhr sind etwa 30 Kinder angemeldet, bis 16.30 Uhr bisher vier Kinder. Den zu betreuenden Kindern stehen zwei Betreuungsräume, eine Bücherei, ein Computerraum, die Forscherwerkstatt, ein Kunstraum und ein Werkraum zur Verfügung. Weiterhin das Außengelände mit dem Schulhof, der Streuobstwiese und dem Schulgarten. Auch sind alle acht Klassenräume und eine große Aula in dieser Zeit frei. Das heißt, dass für die Betreuungskinder bei jedem Wetter ein riesiges Raumangebot zur Verfügung steht und es keinerlei Notwendigkeit gebe, die Halle nach Unterrichtsende zu nutzen.
Die von der SPD immer wieder vorgebrachten Äußerungen hinsichtlich der Belegungszeiten seien daher „vollkommen unbegründet“, ein Vergleich mit Hallen an anderen Schulen, wie zum Beispiel dem Starkenburg-Gymnasium mit mehreren hundert Schülern und deren Belegungsproblemen, „von daher überhaupt nicht relevant.“ „Die endlosen Diskussionen über den Hallenbau“, schließen die Ortsvorsteher, „sollte man im Interesse der Sache nun schleunigst beenden und stattdessen baldmöglichst mit dem Bau der Sporthalle beginnen.“

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Pressemitteilung LIZ.LINKE
21. Mai  2012 erschienen am
 22. Mai 2012 im 
Starkenburger Echo
"Ohne Akteneinsicht keine Klarheit"

Magistrat hat Stadtverordnetenbeschlüsse umzusetzen

Vor den Wahlen forderten alle Parteien Informationen und Transparenz von den Verantwortlichen, um darüber entscheiden zu können, ob Sanierung oder Neubau der Turnhalle an der Eichendorffschule in Kirschhausen sinnvoll ist. Weder von Kreisbauamt, Gebäudewirtschaft noch vom Stadtbauamt wurden verwertbare Informationen geliefert, die eigentlich eine Selbstverständlichkeit für offene Zuarbeit der Verwaltung sind. Daß die Koalition ihre Entscheidung auch ohne diese bis heute noch nicht vorliegenden Informationen fällte, zeigt daß die Vernachlässigung der Instandhaltung und die Verzögerung der Neubauplanung allein der Wahltaktik der CDU geschuldet waren, jedwede Mehrkosten billigend in Kauf nehmend. Es war schließlich die Gebäudewirtschaft des Kreises unter CDU-Landrat Wilkes und die Schulleitung, die für die Abwirtschaftung der Turnhalle in Kirschhausen verantwortlich zeichnen.
Durch die Stadtverordnetenmehrheit wurde die Notwendigkeit eines Bodengutachtens aufgrund der Erfahrung aus der Vergangenheit im Stadtverordnetenbeschluß festgestellt. Wenn Bürgermeister Burelbach und 1.Stadtrat Zahn den Vertrag eine Woche vor Vorliegen des Bodengutachtens unterzeichnen, und die Stadt zusätzlich u.a. mit 2/3 an evtl. Gründungsmehrkosten und Wasserhaltung beteiligen, hat die Koalitionsmehrheit im Magistrat gegen den Stadtverordnetenbeschluß verstoßen.
Wenn Herr Burelbach eine Woche nach Vertragsunterzeichnung weder von der Existenz des Hartplatzes weiß, der dem Neubau weichen muß und eine Antwort schuldig bleibt, ob Ersatz für diesen geschaffen wird, und noch nicht einmal weiß wieviele Stellplätze die Stadt bereitstellen muß, bzw. wo diese nachgewiesen werden, dann erscheint ein Akteneinsichtsausschuß das einzig adäquate Mittel, die Handlungsweise des Magistrats zu überprüfen. Auch weil Stadtverordneter Schäfer, der als Vorsitzender des Kirschhäuser Vereins die Halle seit Jahren nutzt, nun im Nachhinein erklärt, daß die Schäden der Halle allein vom Eindringen von Oberflächenwasser herrühren würden.
Auch angesichts dessen, daß im Akteneinsichtsausschuß Suchanek-Stiftung offenbar wurde, daß Bürgermeister Burelbach nicht einmal weiß, was ein Schuldschein oder ein Kredit ist, dürfte Jedem einleuchten, daß man allen Vertragsklauseln kritisch gegenübersteht und diese überprüfen möchte. Es ist demokratisch überaus bedenklich, wenn die Koalition aus CDU, FDP und FWHPINI es als „blamable Trotzreaktion“ bezeichnet, wenn die Fraktionen von SPD und LIZ.LINKE die Einhaltung des Mehrheitsbeschlusses einfordern und die Stadt rechtzeitig vor unnötigen Ausgaben bewahren wollen und ausreichende Nutzungszeiten einfordern. Die Koalition, die erklärt, daß der „Magistrat die Hoheit über die Einteilung der Nutzungszeiten erhalte“ und meint, die Halle würde der Standortsicherung der Schule dienen, hat offensichtlich Pkt. 5.2 des Vertrages nicht gelesen oder nicht verstanden. Auch gründet sich der Schulentwicklungsplan auf Mindestgrößen von Schulklassen und nicht auf das Vorhandensein von Gebäuden.
Die Koalition will sich aufgrund der hohen Verschuldung Heppenheims am Schutzschirm beteiligen und erhöht zur Haushaltssanierung etliche Gebühren. Gleichzeitig soll eine Zweifeldsporthalle in einen Stadtteil mit 2.000 Einwohnern gebaut werden, die für nichts anderes nutzbar ist als für Sport. Die Koalition und Bürgermeister Burelbach wollen offenbar Zusammenhänge der Verschuldung nicht verstehen. Die LIZ.LINKE-Fraktion wird sich von Diffamierungen durch die Koalition, gegen wen auch immer, nicht davon ablenken lassen, sachorientierte Entscheidungen zu treffen und die nun durch Magistratsbeschluß möglichen mehr als 1,55 Mio.€ Ausgaben ohne Eigentumsgegenwert mit anschließenden Bauunterhaltungs- und Bewirtschaftungskosten, zu hinterfragen. Nur so, über einen Akteneinsichtsausschuß, ist es für Ulrike Janßen (WG LIZ) und Dr. Bruno Schwarz (DIE LINKE) möglich Antworten zu bekommen, die aufgrund der Verschleierungstaktik des Magistrats unter Bürgermeister Burelbach bisher nicht zu erhalten waren.

Pressemitteilung der Koalition erschienen im Starkenburger Echo am 19.05.2012:
„Blamable Trotzreaktion der SPD“
Sporthalle – Koalition kritisiert Diskussion in der Stadtverordnetenversammlung HEPPENHEIM  „Es war ein jämmerliches Possenspiel, das die SPD in der letzten Stadtverordnetenversammlung inszeniert hat“. So kommentiert der CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzende Jürgen Semmler laut einer Pressemitteilung der Koalition die Debatte um den Vertrag über Errichtung und Nutzung der Schulsporthalle an der Eichendorffschule Kirschhausen in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung.
Der Vertrag beruhe auf einem Mehrheitsbeschluss des Magistrats. „Wenn der Stadtverordnete Jean-Bernd Neumann (SPD) nun in einer ereifernden Rede öffentlich damit droht, den Bürgermeister für mögliche finanzielle Folgen aus der Umsetzung dieses Gremien-Beschlusses persönlich zu belangen, zeigt das auf peinliche Weise, dass es der SPD schon lange nicht mehr um die Sache geht“, betont der FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzende Benjamin Kramer.
„In Summe bleibt festzustellen, dass die Halle nach endlosen Monaten der Diskussion endlich auf den Weg gebracht wurde“, so der FWHPINI-Fraktionsvorsitzende Martin Greif. Es gehe jetzt vor allem darum, die Umsetzung des Projekts nicht weiter mit „trotzigen Spitzfindigkeiten“ zu verzögern, betonen die Koalitionäre. Im engen Schulterschluss mit der Kreisverwaltung sei es dem Bürgermeister gelungen, die Berührungsängste, die Amtsvorgänger Gerhard Herbert (SPD) mit der Kreisebene gezeigt habe, zu überwinden und die lange geforderte Halle endlich auf den Weg zu bringen. Dies sei ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Grundschulstandorts Kirschhausen.
Die Koalition begrüße ausdrücklich, dass die Baukosten auf einen städtischen Zuschuss von 1,55 Millionen Euro hätten gedeckelt werden können und dass der Heppenheimer Magistrat die Hoheit über die Einteilung der Nutzungszeiten erhalte. Es sei bezeichnend, wie die SPD nun versuche, „sich an Nebenkosten und Nuancen in Formulierungen abzuarbeiten“.
Im Parlament war der Vertrag nicht nur von SPD, sondern auch von LIZ.Linke kritisiert worden. Unklarheit bestand darüber, ob der städtische Anteil höher als 1,55 Millionen Euro wird, wenn die Gründung teurer wird.

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Starkenburger Echo
15. Mai 2012
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Kein „Haar in der Suppe“?

Hallenneubau – Akteneinsichtsausschuss soll auf Antrag der SPD Vertrag zwischen Stadt und Kreis prüfen
HEPPENHEIM. Ein Akteneinsichtsausschuss soll auf Antrag der SPD-Fraktion klären, ob der Stadt durch den am Montag vergangener Woche unterzeichneten Vertrag mit dem Kreis zum Bau einer neuen Sporthalle an der Eichendorffschule in Kirschhausen Nachteile entstehen.
Daraus, dass der Vertrag mit dem Kreis über den Bau einer neuen Halle auf dem Gelände der Kirschhäuser Eichendorffschule noch vor der Unterzeichnung wie von der SPD gewünscht dem Stadtparlament vorgelegt wird, wird nichts. Der Vertrag ist unterzeichnet, und dies seit letzter Woche Montag (wir haben berichtet). Ganz locker lassen will die SPD aber auch nicht: Zumindest der unterschriebene Vertrag soll und wird jetzt an die Fraktionen gehen. Vor allem aber hat die SPD einen Akteneinsichtsausschuss beantragt, weil sie davon ausgeht, dass der Stadt durch den Vertrag finanzielle Nachteile erwachsen.
Im Stadtparlament ging es am Dienstagabend noch einmal um die auf die Stadt zukommenden Kosten, die laut Beschluss der Stadtverordneten auf 1,55 Millionen Euro gedeckelt wurden. Irritiert ist ein Teil der Mandatsträger deshalb, weil inzwischen davon die Rede ist, dass die Stadt im Falle aufwendiger Gründung (am künftigen Standort gibt es möglicherweise Probleme mit der Feuchtigkeit des Bodens) mehr Geld investieren soll – nämlich zwei Drittel der für eine Gründung notwendigen Kosten.
Ulrike Janßen (Fraktionschefin LIZ.Linke) kritisierte in diesem Zusammenhang die Position der Koalition, die „Vertrauen in den Magistrat“ gefordert hatte. Der Mehrheit, so Janßen, sei es offensichtlich „egal, ob die Halle 50 000 oder 200 000 Euro mehr kostet.“ Janßen bezweifelte auch, dass die vielen Hoffnungen, die in die neue Halle gesetzt werden, tragen: So entspreche das Gebäude nicht der Versammlungsstättenverordnung und könne deshalb beispielsweise für Feste gar nicht genutzt werden.
Grundschule hat Vorgriff auf die Halle
Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) erinnerte noch einmal daran, dass die Stadt zwei Drittel der Kosten übernimmt – also auch das Recht auf zwei Drittel der Nutzungszeit habe. Dies aber sei nicht durchsetzbar, weil die Grundschule den Vorgriff auf die neue Halle haben werde. Mit dem Zugeständnis, sich an den Mehrkosten zu beteiligen, habe der Magistrat die Vorgaben der Stadtverordneten verletzt, weshalb unter Umständen Regressforderungen „gegen die handelnden Personen“ aufkommen könnten. Ein Akteneinsichtsausschuss (AEA) müsse daher klären, ob das Vorgehen von Bürgermeister und Verwaltung rechtens waren.
Verteidigt wurde der Vertrag von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), der von einem „guten Tag für Heppenheim“ sprach und davon, dass man „das maximale für die Stadt herausgeholt“ habe. Mit dem AEA werde der Versuch unternommen, „ein Haar in der Suppe zu finden“ – aber „Sie werden keins finden!“ Nach langem Hin und Her habe man den Wunsch der Kirschhäuser „eins zu eins umgesetzt, so wie im Wahlkampf versprochen.“ Unterstützt wurde der Bürgermeister vom CDU-Stadtverordneten Johannes Schäfer, der auch Vorsitzender des SV Kirschhausen ist. Schäfer betonte, dass es in den 35 Jahren, die die Grundschule in Kirschhausen existiert, nie Probleme in der Zusammenarbeit von Schulleitung und Vereinen gegeben habe und auch künftig nicht geben werde. Bei der sorgfältig vorbereiteten Entscheidung für die nun geplante Halle sei es auch darum gegangen, die Zukunft der Vereine zu sichern – was beim ebenfalls angedachten Bau einer reinen Schulsporthalle nicht der Fall gewesen wäre.

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Starkenburger Echo
26. April 2012
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Es wird saniert und gebaut und saniert

Verkehr – Auf die Autofahrer kommt einiges zu – Pläne zu Straßenerneuerungen werden im Ausschuss vorgestellt


Abgerissen und neu gemacht werden soll die Fußgängerunterführung mit Radweg an der Lorscher Straße. Auch die Fußgängerbrücke, die von der Westseite des Bahnhofs aus auf den Parkplatz des dortigen Einkaufsmarktes führt, wird saniert. Foto: Lutz Igiel

HEPPENHEIM. Für die Anwohner der Siegfriedstraße hatte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) in der Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses (BUS) am Dienstagabend im Rathaus gute Nachrichten zu vermelden: Mit Datum des gestrigen Mittwochs hat der Magistrat der Stadt Heppenheim brieflich beim Regierungspräsidium in Darmstadt für die Bundesstraße 460 Tempo 30 sowie ein Nachtfahrverbot für Lastwagen von 22 bis 6 Uhr beantragt. Grund dafür sei, so Burelbach, die Minderung von Emissionen auf der Bundesstraße 460. Davon betroffen ist die Ortsdurchfahrt von Heppenheim, also die Lorscher-, Lehr- und Siegfriedstraße.
Ruhig zugehen wird es auf der B 460 jedoch noch eine Weile nicht. Nach dem Neubau der Brücke Kalterer Straße über die Bundesstraße soll in diesem Bereich nun die Grundwasserwanne erneuert werden. Die Pläne sind in ihren Grundzügen am Dienstag im BUS vorgestellt worden. Demnach sollen die Arbeiten im Herbst dieses Jahres beginnen. Wie lange sie dauern, stehe zwar noch nicht fest, jedoch lassen die Umfänge der geplanten Maßnahmen auf die Dauer von mindestens einem Jahr schließen. In dieser Zeit wird die Lorscher Straße nur einspurig befahrbar sein.
Geplant ist neben der Instandsetzung von Wänden und Fahrbahn auch die Sanierung der Fußgängerbrücke, die von der Westseite des Bahnhofs aus über die Lorscher Straße auf den Parkplatz des dortigen Einkaufsmarktes führt. Die Fußgängerunterführung mit zugehörigem Radweg soll zudem abgerissen und neu gebaut werden. Desweiteren sollen alle Geländer im Bereich der Grundwasserwanne erneuert werden.
Eine „aussagekräftige Entwurfsplanung“ liegt bislang nicht vor, heißt es in der Mitteilungsvorlage, soll dann aber alsbald den politischen Gremien vorgelegt werden.
Abgesegnet bei einer Enthaltung hat das Gremium am Dienstag eine „erhebliche außerplanmäßige Ausgabe“, die bei der Erneuerung der Fahrbahn durch Hessen Mobil auf der Lehrstraße zwischen Bundesstraße 3 und der Einmündung zum Graben notwendig wird. Um die Fußgängerüberwege und die Überwege an Ampeln ebenerdig und die Bushaltestelle an der Lehrstraße barrierefrei zu bauen, muss die Stadt weitere 57 000 Euro investieren. Die Arbeiten werden im Zuge der Erneuerung der Fahrbahndecke von Hessen Mobil erledigt.
Das Geld muss die Verwaltung jedoch nicht zusätzlich aufwenden, erklärte der zuständige Dezernent, Stadtrat Hubert Vettel (FDP), sondern lediglich umschichten, denn die Lösung für die Erneuerung des Gehwegs an der Brücke Erbachwiesenweg wird günstiger als geplant. „Hier konnten wir 90 000 Euro freischaufeln“, sagte Vettel. Geld kommt außerdem aus dem Förderprogramm „Stadtumbau in Hessen“.
Die Bauarbeiten sollen im September beginnen. Zuvor kümmern sich die Stadtwerke um die Erneuerung der Schieberkappen vor der Einfahrt Köhler / Vock. Dabei wird auch untersucht, ob im Bereich der Einfahrt der Gehweg abgesenkt werden kann. Alle Maßnahmen sind laut Vettel mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt abgesprochen. Einen Fahrradschutzstreifen soll es nicht geben, antwortete Vettel auf die entsprechende Frage von Ulrike Janßen (LIZ.Linke). „Das kann man dort nicht machen, dafür ist kein Platz“, sagte Vettel, weil die Parkplätze von der Kneipe Hexenkessel bis zur Metzgerei Rettig bleiben sollen. „Und auf der anderen Seite bietet sich das auch nicht an.“ Die Straße sei doch breit genug, konterte Janßen, in dem Bereich sogar vierspurig. „Die Schutzstreifen sollen doch in der Siegfriedstraße auch gemacht werden“, sagte sie, „die können doch nicht einfach weiter unten aufhören“.
Eine weitere „außerplanmäßige Ausgabe“ kommt auf die Stadt im Zuge der Deckenerneuerung auf der Bundesstraße 3 zwischen Lehrstraße und nördlichem Ortsausgang Heppenheim zu. Der städtische Kostenanteil beträgt 65 000 Euro. Auch hier stammen die Mittel aus den Einsparungen am Erbachwiesenweg. Los geht es laut Plan am 19. August. Neben der Fahrbahn werden die vorhandenen Radwege erneuert. Außerdem wird unter anderem auf Höhe des Getränkemarkts Weißer ein neuer Gehweg geschaffen, der Vorhandene soll als Radweg genutzt werden.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) regte eine Versammlung an, um den Anliegern die Pläne zu erläutern. Die sei bereits geplant, sagte Vettel. Janßen kritisierte, dass es kein komplettes Planfeststellungsverfahren gegeben hat, sondern die Bauarbeiten in einzelne Abschnitte geteilt wurden. Mit der „unzulässigen Abschnittsbildung“ werde den Anwohnern die Möglichkeit genommen, sich einzubringen.

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region bergstrasse
online 30. März 2012
(Pressemitteilung LIZ)

29. März 2012, gekürzt erschienen am 31.03.12 im
Starkenburger Echo und
 Bergsträßer Anzeiger
unter:
"Der kleine Dienstweg funktioniert nicht", sowie Berichte auf die Bezug genommen wird, bzw. am gleichen Tag erscheinen sind, mit Hinweisen der LIZ

CDU schlägt um sich!

Familienfreundlichkeit haben sich alle Parteien zur Kommunalwahl auf die Fahnen geschrieben. Aber wie soll sie entstehen, wenn sich niemand darum kümmert? Die berechtigten und sachlich vorgetragenen Anfragen und Anträge der LIZ.LINKEN-Fraktion, die für ein lebenswertes Heppenheim sorgen sollen, zur Grundlage für Personenbeschimpfungen zu machen ist da wenig zielführend. Jeder kann die Anfragen und Anträge auf der Internetseite www.liz-wghp.de nachlesen, um ein neutrales Bild zu erhalten. Hier ist die Transparenz, die seit Amtsantritt von Herrn Burelbach auf der Internetseite der Stadt Heppenheim nicht anzutreffen ist. Die dort durch seinen Amtsvorgänger während der Wahlkampfzeit vorgenommenen Verbesserungen sind von ihm alle nicht weitergeführt worden.
Es ist erlaubt, auch angesichts der letzten Fällaktion hauptsächlich gesunder Bäume entlang der Darmstädter Straße durch Stadtrat Hubert Vettel (FDP), Vorschläge für Verbesserungen zu unterbreiten für städtebaulich unbefriedigende Zustände, wie am Seniorenheim St.Katharina durch das unsägliche Festhalten an der „Durchbruchs“-Planung entstanden. Wenn von einem ‚Bebauungsplan Postplatz‘ gesprochen wird, den es nicht gibt, muß dies richtig gestellt werden. Bürgermeister Burelbach, der meint, dies zum Anlass nehmen zu können der örtlichen Wählergemeinschaft „Leben im Zentrum“ (WG LIZ), den Vorwurf zu machen ‚kommunistische Planungen‘ zu verfolgen oder verantwortlich für den ‚Schießbefehl an der Mauer‘ zu sein, muß sich fragen, ob er dem Amt des Bürgermeisters gewachsen ist. Genauso muß sich Herr Wondrejz als Stadtverordnetenvorsteher hinterfragen, wenn er solche Diffamierungen billigend zulässt. Herr Semmler als Vorsitzender der stärksten Fraktion hätte seine Zeit besser dazu genutzt wenigstens einmal sachlich und fachlich fundiert zur Debatte beizutragen. Anstatt mit billigster Polemik unnötig Fronten aufzubauen, hätte er die Zeitung mit Offenlegung der Koalitionsziele füllen können. Angesichts mangelhafter Mitteilungs- und Beschlußvorlagen oder Stellung eines Antrages, dessen Thema längst vom Magistrat bearbeitet wird, der eigenen Unzulänglichkeit bewußt, offenbart er sich jetzt als Haudrauf.
Die Koalition unter Herren Burelbach und Semmler verweigert der LIZ.LINKE bisher die Mitwirkung und Information im Stadtumbau und legt nun eine Beschlußvorlage mit nicht nachvollziehbaren Kürzungen vor. Es ist daher folgerichtig, ohne Information und Einbindung in die Gremiensitzungen der ‚Lokalen Partnerschaft‘ (LoPa), vom Recht Gebrauch zu machen, an Abstimmungen und Beratungen bereits im Bauausschuß nicht mehr teilzunehmen, was auch dort zu Protokoll gegeben wurde. Entgegen Presse und Koalitionsmitteilungen wurden bisher keine Pläne ausgehängt oder konkrete Ziele geäußert. Es ist Usus nach Wahlen Gremien wie die LoPa neu zu besetzen, nur in Heppenheim wird es beim alten Proporz belassen und nicht einmal Sitzungstermine mitgeteilt. Die LIZ hat die öffentliche Diskussion durch einen offenen Brief an das Wirtschaftsministerium 2010 in Gang gebracht und wird dies auch weiterhin tun. Jedoch nicht nach Gusto und Gnade der Herren Burelbach und Semmler, sondern öffentlich. Denn z.B. den Graben umzubauen, nur des Umbauens willen, hält die LIZ und die LIZ.LINKE für Steuergeldverschwendung.
Die LIZ.LINKE und Stadtrat Stjerna (LIZ) sind bereits Herrn Semmlers vorgeschlagenem ‚kleinen Dienstweg‘ gefolgt, jedoch ohne Antworten oder brauchbare Unterlagen zu erhalten. Ein von Bürgermeister Burelbach vorgelegter Stadtplanauszug mit dicken Linien als Standort- und Gestaltungsnachweis für die Lärmschutzwände entlang der Bahn kann nur als Verhöhnung der ehrenamtlichenTätigkeit aufgefasst werden. Der ‚kleine Dienstweg‘ funktioniert weder für Bürger noch für LIZ.LINKE, weswegen wir unsere Anfragen und Anträge auch in Zukunft in der Stadtverordnetenversammlung öffentlich stellen. Die Ablehnung von verlängerten Fußgängerampelphasen an den Bundesstraßen, zum Nachteil beworbener Familienfreundlichkeit, oder die Weigerung, die ohne denkmalschutzrechtliche Genehmigung errichteten Marktplatzleuchten zu entfernen, werden so dokumentiert.
Es wäre gut für Heppenheim, wenn Herr Semmler wieder zu Sachthemen zurückkommen, sich mit seiner Mehrheit dem Dialog endlich stellen würde und Herr Burelbach Anfragen aus Mai 2011 nun beantworten und damit seinen Aufgaben nachkäme, anstatt neue Diffamierungen zu erheben, um von eigenen verbalen Entgleisungen abzulenken. Bürgermeister Burelbach, der die Verwaltung und seine Amtsvorgänger grundlos der Veruntreuung verdächtigt, um von eigenen fragwürdigen Absichten abzulenken, oder die Verwaltungsmitarbeiter als „noch lernend“ und durch inhaltsleere Antworten bloßstellt, zeigt keine Führungsqualitäten.
Die LIZ und LIZ.LINKE-Fraktion kann der Koalition nur nahelegen ihren Wahlversprechen, was z.B. Familienfreundlichkeit, Transparenz, Bürgerbeteiligung und Verkehrsentlastung betrifft, auch Taten folgen zu lassen. Wo bleibt die Offenlegung des Verkehrsentwicklungsplanes, in dem Herr Burelbach ja nun schon eine Weile liest? Was ist mit der Umsetzung der Stadtverordnetenbeschlüsse bezüglich Ortsumfahrungen, Fußgängerüberwegen und geschwindigkeitsbeschränkenden Maßnahmen? Die Anforderungen an die Autobahnanschlußstelle-Süd sind seit Jahren bekannt, genauso wie die positive Einstellung der Ministerien. Es fehlt ausschließlich an zielgerichteter richtig abgewogener Planung und deren Umsetzung – auch unter Herrn Burelbach.

Sprecher IG und WG LIZ Peter Janßen
Fraktionsvorsitzende LIZ.LINKE Ulrike Janßen (WG LIZ)
Stadtverordneter Dr. Bruno Schwarz (DIE LINKE)
Stadtrat Olaf Stjerna (WG LIZ)
Bericht im Starkenburger Echo vom 31.03.12 cris:
Koalition stöhnt über LIZ.Linke
Politische Kultur – Eine Zusammenarbeit sei wünschenswert, aber unmöglich, heißt es
HEPPENHEIM. LIZ.Linke, die mit zwei Abgeordneten im Parlament vertreten ist, sähen ihre primäre Arbeit wohl darin, „Papier zu beschriften“. Die Masse der Anfragen binde Kräfte bei Behörden, der angeschlagene Tonfall vergifte das Klima in der Heppenheimer Kommunalpolitik.
Martin Greif, Fraktionsvorsitzender von FWHPINI, beschrieb das Problem mit der Abgeordneten Ulrike Janßen und ihrem Mann Peter so: „Beide meinen, sie tun etwas für Heppenheim. Aber sie schaden der Stadt.“ An Absprachen halte sich die Fraktion von LIZ.Linke nicht, und als „Oberexperten“ verwürfen ihre Mitglieder zum Beispiel leichthin Gutachten, etwa zum Bau einer Biogasanlage. „Sie wissen alles besser“, klagte Greif.
Dass die streitbare Gruppe tatsächlich einiges Wissen vereint, räumen die Koalitionäre ein – und fleißig sei LIZ.Linke obendrein. „Wir würden gern mit ihnen zusammenarbeiten“, erklärte der Heppenheimer CDU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Semmler. Aber vernünftig reden könne man mit Janßen und Kollegen bislang ausschließlich außerhalb von Sitzungen.
Alle Versuche, das zu ändern, seien gescheitert, sagte Benjamin Kramer. „Sie sind nicht zugänglich für gutes Zureden.“ Martin Greif hatte dafür auch eine Erklärung parat: „Sie streiten um des Streitens willen.“
In ihrer Kritik sehen sich CDU, FDP und FWHPINI nicht allein. Auch Kollegen außerhalb der Koalition sähen es so – und bedauerten den zusammen mit LIZ.Linke nach der jüngsten Kommunalwahl in die Stadtverordnetenversammlung eingezogenen Ton.
Vorher sei ein Level im Stadtparlament erreicht worden, auf dem man ohne gegenseitige persönliche Verunglimpfungen habe miteinander streiten können, bedauerte Kramer. LIZ.Linke aber gehe es augenscheinlich zuallererst um „Hetze“.

Hinweis LIZ:
Es gab und gibt keine Absprachen der LIZ mit anderen Fraktionen. Herr Kramer oder Herr Dr.Greif haben noch nie das Gespräch gesucht - im Gegenteil.

Bericht im Starkenburger Echo vom 28.03.12 e (Pressemitteilung der CDU):
„Die Verwaltung öffentlich diffamiert“
Stadtparlament – CDU-Fraktionschef Semmler kritisiert LIZ.Linke-Kollegin Janßen
HEPPENHEIM. Jeder Stadtverordnete, heißt es in seiner Stellungnahme, „hat das Recht, nein sogar auch die Pflicht, über Anfragen und Anträge seine Kontrollfunktion gegenüber der Verwaltung auszuüben.“ Die Toleranz der Parlamentarier und die von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) werde nicht über die Fülle der Fragen und Anträge strapaziert, sondern von der Art und Weise, wie die Fraktionsvorsitzende von Liz.Linke ihrem Informationsbedürfnis nachkomme. „Weder Arroganz noch Überheblichkeit erkenne ich im Verhalten und persönlichen Umgang mit Frau Janßen“ so Semmler, „jedoch lassen die Anfragen und Anträge, egal ob im Redebeitrag oder schriftlich formuliert, jegliche Sachlichkeit vermissen.“
Janßen ziehe es vor, „die politische Auseinandersetzung mit unsubstanziierten Behauptungen, Anschuldigungen und Verunglimpfungen zu führen und schreckt auch nicht davor zurück, einzelne Personen oder die Verwaltung öffentlich zu diffamieren.“ Ein Stil, der leider das Klima in der politischen Debatte vergifte und nicht vornehmlich auf das Ziel des Informationsbedürfnisses oder der Aufklärung ausgerichtet sei, sondern eher auf die polemische Darstellung in der Öffentlichkeit.
Von einer Wählergemeinschaft, die mit ihrem Namen das „Leben im Zentrum“ für sich proklamiere (LIZ steht für „Leben im Zentrum“, Anm. d. Red.), sollte man eigentlich erwarten können, dass sie auch die Interessen der eigenen Wähler vertritt – schreibt Semmler weiter. Wenn aber die Vertreterin in der Stadtverordnetenversammlung die Abstimmung bei wesentlichen Themen zur Innenstadt wie Dorferneuerung, Aktive Kernbereiche oder Stadtumbau West aus nicht nachvollziehbaren Gründen boykottiere, werde deutlich, welche Gepflogenheiten LIZ.Linke in der politischen Auseinandersetzung pflege.
Nicht nur die Parlamentarier würden durch ein solches Verhalten brüskiert, sondern auch die eigene Wählerschaft. Eine Vielzahl von Anfragen, so Semmler, könnten durchaus auf dem „kleinen Dienstweg“ im Magistrat, wo Liz.Linke vertreten sei, beantwortet werden. Vordringliches Ziel scheine jedoch, die Verwaltung und den Bürgermeister bloßstellen zu wollen.
Der Bürgermeister, so Semmler, „ist aber nicht nur politischer Beamter, sondern auch Chef einer Verwaltung und somit auch verantwortlich für seine Mitarbeiter.“ Dass sich Burelbach schützend vor seine Mitarbeiter stelle, zeichne ihn als Führungspersönlichkeit aus. Aber auch seine emotionale Reaktion auf die unter die Gürtellinie gerichteten Anschuldigungen ließen ihn „als den erkennen, der mit seiner Qualifikation, seinem Führungsverhalten und seinen menschlichen und persönlichen Zügen die erste und beste Wahl als Heppenheimer Bürgermeister ist."

Kommentar im Starkenburger Echo vom 24.03.12 von Jürgen Reinhardt:
Falscher Ton
Schön, was Heppenheims Stadtverordnete am Donnerstagabend in knapp dreieinhalb Stunden alles auf den Weg gebracht haben: Der Graben kann demnächst wohl umgebaut werden, das Ärztehaus am Kreiskrankenhaus entstehen, und auch die Biogasanlage am ZAKB-Müllzentrum ist auf dem Weg. Nicht schön war der Umgang miteinander. Was außer Stadtverordneten, Stadträten, Ortsvorstehern, Seniorenbeiratsvertretern, Verwaltungsmitarbeitern und der Presse auch eine Reihe von Bürgern miterleben mussten, die relativ ernüchtert vondannen gezogen sein dürften. Beteiligt waren in vorderster Front die LIZ.Linken-Fraktionschefin Ulrike Janßen auf der einen, und Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) auf der anderen Seite. Während Frau Janßen, die die Toleranz ihrer Parlamentskollegen mit einer Fülle von Fragen, Anträgen und Anmerkungen, die als überheblich bis arrogant empfunden wurden, strapaziert hatte, zeigte der sonst eher ruhig auftretende Bürgermeister nach wiederholten Angriffen auf sich und seine Verwaltung Nerven. Als Janßen, durchaus begründet, darauf hinwies, dass der bestehende Bebauungsplan rund um das Seniorenzentrum Sankt Katharina keinen Sinn mehr macht, weil die über Jahrzehnte verfolgte „Durchbruchslösung“ am Postknoten vom Tisch ist, verstieg Burelbach sich völlig unnötig zu einer Generalverteidigung des Seniorenzentrums. Dies sei kein „Fehlbau“, es gebe eine Warteliste mit 104 Senioren, und sie alle wollten „freiwillig rein“. Das, was die Frau von LIZ.Linke wolle, sei „Planung wie im Kommunismus“, und das habe man ja wohl hinter sich gelassen. Burelbach, seit einem guten halben Jahr im Amt, wird sich ein dickeres Fell anschaffen müssen, wenn er die sechsjährige Amtsperiode unbeschadet überstehen will. Und Ulrike Janßen, die – auch wenn sie nicht immer im Bilde ist, wer für was wann zuständig ist – viele richtige Fragen stellt und offensichtlich viel Zeit in ihr Ehrenamt investiert, sollte ihren Tonfall überprüfen. Zwar wird ihr auch das keine einzige Ja-Stimme der Koalition bescheren, die wild entschlossen scheint, durchzuregieren. Aber der Umgang miteinander könnte friedlicher und harmonischer werden. Was ja auch schon etwas wert wäre.

Hinweis LIZ: Herr Reinhardt konnte auf Nachfrage nicht sagen, wann Frau Janßen die Zuständigkeiten nicht gekannt hat. Die Anfragen und Redebeiträge der LIZ.LINKEN vom 22.03.12, die Herr Reinhardt "arrogant und überheblich" empfand und Herrn Burelbach zu irrwitzigen Diffamierungen animierte, sind unter 'Anfragen' - 22.03.12 für jeden nachlesbar.

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Starkenburger Echo
24. März 2012
jr

Ärztehaus kann kommen

STADTPARLAMENT Heppenheims Mandatsträger bringen Projekt am Kreiskrankenhaus auf den Weg
HEPPENHEIM. Das Stadtparlament hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend im Kurfürstensaal den Weg freigemacht für drei Projekte, die das Bild der Stadt an unterschiedlichen Stellen verändern werden: die Umgestaltung der Straße Am Graben (und später des Parkhofs), den Bau einer Biogasanlage in unmittelbarer Nähe zum ZAKB-Müllzentrum westlich der Autobahn und den Bau eines Ärztehauses am Kreiskrankenhaus.
Während es für die Biogasanlage nur zwei Gegenstimmen gab (Fraktion LIZ.Linke), gingen die Ansichten bei den beiden anderen Projekten weiter auseinander: Für die „generelle Ausrichtung“ der Städtebauförderprogramme „Stadtumbau in Hessen“, „Aktive Kernbereiche in Hessen“ und „Dorferneuerung in Hessen“ stimmten lediglich die Koalitionsfraktionen CDU, FWHPINI und FDP (19 Stimmen). Dagegen waren SPD und Grüne Liste, die die im Antrag vorgesehenen finanziellen Kürzungen bei den Projekten nicht mittragen wollten: Entgegen dem ursprünglichen Ansatz, der 3,08 Millionen Euro bei einem städtischen Anteil von 1,263 Millionen Euro vorsah, sollen jetzt nur noch 2,15 Millionen beziehungsweise 879 000 Euro ausgegeben werden. Auf Kritik in der SPD stießen insbesondere die geplanten Kürzungen bei der Schaffung eines neuen Dorfmittelpunktes für den Stadtteil Unter-Hambach.
Unterschiedlicher Auffassung waren Koalition und Opposition auch beim Thema Ärztehaus. Während CDU, FWHPINI und FDP Ja zum Projekt und damit auch zu einem dreigeschossigen Bau sagten, stimmten SPD und GLH gegen das Ärztezentrum in der geplanten Form. Andrea Pfeilsticker (SPD) drückte noch einmal die Befürchtung ihrer Partei aus, dass das Haus Fachärzte aus der Innenstadt abziehen könnte.
 Sie bezweifelte, im Gegensatz zum CDU-Fraktionsvorsitzenen Jürgen Semmler, der die Chancen für die Stadt hervorhob, dass der vom Magistrat angestrebte städtebauliche Vertrag eine Konkurrenz für die Kernstadt verhindern könne. Eine große Mehrheit gab es dagegen für die Biogasanlage, die mit den Stimmen aller Fraktionen außer denen von LIZ.Linke gebilligt wurde. Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen bemängelte noch einmal das für das Projekt vorgelegte Windgutachten und warnte vor drohender Geruchsbelästigung. Darüber hinaus sieht sie in dem Projekt einen Versuch, den „Sprung über die Autobahn“ einzuleiten – die Nutzung von jetzt noch landwirtschaftlich genutztem Grund und Boden westlich der A 5 für gewerbliche Zwecke.
LIZ.Linke scheitert mit Anträgen
Gescheitert sind Janßen und ihr Fraktionskollege Bruno Schwarz mit einer Reihe weiterer Anträge. So fanden sich die beiden Stadtverordneten allein auf weiter Flur mit dem Versuch, die Hauptsatzung dahin gehend zu ändern, dass künftig der Haupt-, Finanz und Stadtentwicklungsausschuss über Grundstücksverkäufe entscheidet. Aus ihrer Sicht hat der für diese Verkäufe zuständige Magistrat in der Vergangenheit Abschlüsse getätigt, die der Stadt hohe Verluste eingebracht hätten (Janßen sprach von 300 000 Euro), weil Grundstücke zu billig veräußert worden seien. Der Bürgermeister wies diese Ansicht zurück und betonte, dass in den zurückliegenden Monaten und unter seiner Ägide „keine Geschäfte von relevanter Größe“ getätigt worden seien. Im Übrigen, so Burelbach, sitze auch im Magistrat ein Vertreter von LIZ.Linke, der bei derlei Geschäften mitreden könne. Ohne Erfolg blieben auch Versuche, die von vielen ungeliebte neue Marktplatzbeleuchtung austauschen zu lassen (LIZ.Linke dafür, Koalition dagegen, GLH und FDP-Stadtverordnete Winifred Hörst Stimmenthaltung), die Ampelphasen für Fußgänger an der Postknoten-Kreuzung zu verlängern (Unterstützung durch GLH, Rest dagegen), oder die Baulastträger wie Hessen Mobil für die Einleitung von Schmutzwasser in die städtische Kanalisation zur Kasse zu bitten. Hier war die Koalition dagegen, alle anderen waren dafür.


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Starkenburger Echo
24. März 2012
jr

Der Magistrat soll mit der Landesregierung verhandeln

FINANZEN Koalition und SPD wollen Klarheit über Bedingungen für "Rettungsschirm"
HEPPENHEIM.  Mit den Stimmen von CDU, FDP, FWHPINI und der SPD hat das Stadtparlament den Magistrat beauftragt, mit der Landesregierung über den sogenannten kommunalen Schutzschirm zu verhandeln. Heppenheim könnte hier 17,5 Millionen Euro bekommen.
Für Ulrike Janßen (LIZ.Linke) war es nicht mehr als ein „Schaufensterantrag“ der Koalition aus CDU, FWHPINI und FDP, und Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) konnte sich nicht verkneifen, der Koalition mit leiser Ironie zu unterstellen, dass sie ihrem eigenen Bürgermeister wohl nicht zutraue, selbst zum Wohl der Stadt tätig zu werden: CDU, FDP und FWHPINI haben mit den Stimmen der SPD einen Antrag durchgesetzt, nach dem der Magistrat sich in Sachen „Kommunaler Schutzschirm“ mit der Landesregierung in Verbindung setzen und die Bedingungen für die Annahme der Hilfe aushandeln soll. Aus dem Landestopf könnten – wie bereits berichtet –17,5 Millionen Euro zwecks Schuldentilgung nach Heppenheim fließen.
Antrag muss bis 29. Juni vorliegen
Zu welchen Bedingungen dies geschehen und welche Folgen es für die Bürger Heppenheims haben könnte, soll nun geklärt werden. Allerdings hatte auch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) schon vor Längerem bedeutet, dass der Magistrat sich in Wiesbaden nach diesen Bedingungen erkundigen werde. Martin Greif (FWHPINI) wies im Stadtparlament darauf hin, dass die Stadt bis zum 29. Juni 2012 einen Antrag gestellt haben muss – sonst verfällt das Geld für die Stadt. Greif geht nach den ihm vorliegenden Informationen davon aus, dass das Land Rahmenbedingungen stellen wird, die die Geldempfänger erfüllen müssen – dass aber auch bilaterale Verhandlungen zwischen einzelnen Kommunen und der Regierung über die Bedingungen möglich seien.
40 Prozent der Schulden würden abgebaut
Burelbach forderte die Stadtverordneten auf, diese einmalige Chance zu nutzen. Wenn die Schulden des Eigenbetriebs Stadtwerke nicht einbezögen würden, könnten durch die 17,5 Millionen Euro 40 Prozent der städtischen Schulen abgebaut und jährliche Zinszahlungen in Höhe von 350 000 Euro vermieden werden. Befürchtungen, dass die Eigenständigkeit der Kommunen künftig erheblich eingeschränkt werden könnten, trat er entgegen: Hessischer Städte- und Gemeindebund sowie Hessischer Städtetag würden sich dafür einsetzen, dass die kommunale Selbstbestimmung erhalten blieben.
Peter Müller (Grüne Liste) bezweifelte mit Blick auf Griechenland dagegen, dass der „Schutzschirm“ ein Schirm für die Mehrheit der Bevölkerung sein werde. Und er bezweifelte auch, dass die Stadt sich bei Verhandlungen mit der Landesregierung werde durchsetzen können. „Wir alle wissen“, so Müller, „wo am Ende ,konsolidiert’ wird – bei Kindergärten und anderen sozialen Einrichtungen nämlich.“ Für den Grünen ist das Vorgehen der Koalition mit dem Griff nach den Landesmitteln vor allem eine Möglichkeit, „ihre Hände in Unschuld zu waschen“, wenn weitere Einschnitte im sozialen Bereich oder Gebührenerhöhungen umgesetzt würden.

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Starkenburger Echo
4. Februar 2012
jr

Hauptausschuss soll Akten einsehen

Suchanek-Preis – LIZ.Linke sieht bei Vorgängen um Stiftung Klärungsbedarf
HEPPENHEIM.   Eigentlich hatte Ulrike Janßen, die zusammen mit Bruno Schwarz die LIZ.Linke-Fraktion bildet, einen eigenen Ausschuss für diesen Zweck installieren wollen – weil aus ihrer Sicht viele Mitglieder des HFW befangen sind. Denn die, so Janßen, seien als Mitglieder des (von ihr in Frage gestellten und für illegal erklärten) Suchanek-Beirates nicht geeignet, objektiv mit dem Thema umzugehen. Eine Sicht, die vom Rest des Stadtparlaments nicht geteilt wurde. Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz (CDU) verwies in diesem Zusammenhang auch auf Auskünfte des Städte- und Gemeindebundes, der einen Widerstreit der Interessen ebenso wenig sieht.
Martin Greif (FWHPINI) erinnerte daran, dass sich ursprünglich ohnehin der HFW mit der Klärung der Vorgänge um die Stiftung beschäftigen sollte. Janßen warf er unter dem Beifall der Parlamentskollegen vor, „aggressiv bis feindlich“ zu agieren und die Atmosphäre in der Stadtverordnetenversammlung „zu vergiften“. Auch Jean-Bernd Neumann (SPD) wandte sich gegen einen neuen Ausschuss und wies darauf hin, dass der HFW im Bedarfsfall berechtigt sei, die notwendigen Beschlüsse im Zusammenhang mit der Stiftung zu fassen.
Peter Müller (GLH) sprach von der Gefahr, dass hier ein „ernstes Thema zerredet“ werde. Dass es einiges zu klären gebe, sei klar, aber das übernehme besser der Finanzausschuss, dessen Mitglieder mit dem Thema bereits vertraut seien. Müller, der das Testament einsehen konnte, sagte im Stadtparlament, dass „vieles aus diesem Testament unrealistisch und nicht umsetzbar“ gewesen sei. Das, so Müller, hätte der Verwaltung schon damals klar sein müssen. Heute gehe es eigentlich nur noch darum, die damaligen Entscheidungen nachzuvollziehen und dann Konsequenzen für die Zukunft zu ziehen. Müller: „Schaden ist niemandem entstanden!“
Die Boris M. Suchanek-Stiftung, die vor rund zwanzig Jahren ins Leben gerufen wurde, um Menschen, die sich im Sinne Suchaneks uneigennützig für andere Menschen eingesetzt haben, auszuzeichnen. Ins Rollen gekommen ist die Diskussion Anfang Dezember, als Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) bestätigte, dass das Stiftungskapital – mehr als 180 000 Euro –, das in Form eines Darlehens an die Stadt gegangen und mit 4,8 Prozent verzinst wurde, „weg“ war. Die Zinserlöse waren bis dahin dazu genutzt worden, um den jährlich vergebenen „Suchanek-Preis“ zu finanzieren.
Termin: Der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss konstituiert sich Mittwoch (8.), um 18 Uhr im Rathaus, Saal Schloßberg, als Akteneinsichtsausschuss. Wichtigstes Thema ist die Festlegung des Verfahrens.

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Starkenburger Echo
2. Februar 2012
jr

LIZ.Linke will Akten einsehen

Suchanek-Preis  Fraktion beantragt Ausschuss zur Klärung des Sachverhaltes
HEPPENHEIM.  Die Stadtparlamentsfraktion von LIZ.LINKE will einen Akteneinsichtsausschuss zu den Vorgängen um die Boris M.Suchanek-Stiftung.
Einen entsprechenden Antrag für die heutige Sitzung der Stadtverordnetenversammlung (im Kurfürstensaal des Amtshofes, ab 18 Uhr) ist am 30. Januar an Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz (CDU) gegangen. Nachdem die Informationen „nur scheibchenweise“ erfolgten, sehe man keine andere Möglichkeit, „neutrale und vollständige Informationen zu erhalten.“
Stiftungsbeirat "rechtswidrig"? Aus Sicht von LIZ.Linke ist der Akteneinsichtsausschuss unter anderem deshalb notwendig, weil es einen „rechtswidrig“ benannten Beirat gebe, weil gegen die testamentarischen Festlegungen des Erblassers verstoßen und über den Verbleib des Geldes ohne Magistrats- oder Stadtverordnetenbeschluss entschieden wurde. Im Zusammenhang mit dem geforderten Ausschuss will die Fraktion wissen, wer die Aufnahme eines Kassenkredites für die Auszahlung des Darlehens (zurück an die Suchanek-Stiftung) angeordnet hat – wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) im Hauptausschuss mitgeteilt hatte. Wissen will die Fraktion auch, wie hoch die Zinsen für diesen Kassenkredit und für das nun angelegte Vermögen der Stiftung sind. Und wissen will LIZ.Linke „angesichts der Bankenkrisen“ außerdem, „warum die Verwaltung eine Anlage bei einer Bank für mündelsicherer als das Darlehen bei der Stadt Heppenheim“ hält.
Die Boris M. Suchanek-Stiftung ist vor rund zwanzig Jahren ins Leben gerufen worden, um Menschen, die sich im Sinne Suchaneks uneigennützig für andere Menschen eingesetzt haben, auszuzeichnen. Ins Rollen gekommen ist die Diskussion um die Stiftung Anfang Dezember, als Bürgermeister Burelbach bestätigte, dass das Stiftungskapital – mehr als 180 000 Euro –, das in Form eines Darlehens an die Stadt gegangen und mit 4,8 Prozent verzinst wurde, „verschwunden“ war. Die Zinserlöse waren bis dahin dazu genutzt worden, um den jährlich vergebenen „Suchanek-Preis“ zu finanzieren.
Termin: Sitzung der Stadtverordnetenversammlung, heute, Donnerstag (2.), 18 Uhr, Kurfürstensaal im Amtshof Heppenheim.

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Starkenburger Echo
31. Januar 2012
jr

LIZ.Linke: Leuchten müssen wieder weg

Marktplatz – Stadtverordnetenfraktion stellt Antrag und fordert Beleuchtungskonzept 
Säulen des Anstoßes: Nicht nur wegen ihrer Höhe, auch wegen ihrem als kalt empfundenen Licht stößt die neue Beleuchtung für Heppenheims Marktplatz auf Kritik.
Archivfoto: Lutz Igiel

HEPPENHEIM.  Die Stadtverordnetenversammlung soll aus ihrer Sicht den Magistrat auffordern, die Marktplatzleuchten beseitigen zu lassen und in Abstimmung mit dem Parlament ein Beleuchtungskonzept für die Alt- und Innenstadt zu erarbeiten.
Der Magistrat wird darüber hinaus aufgefordert offenzulegen, auf welcher Grundlage entschieden wurde und wer für die Anschaffung der Leuchten verantwortlich zeichnet. Die Nennung der verantwortllichen Personen sei wichtig, um abschätzen zu können, ob Kosten im Rahmen der Amtshaftungspflicht eventuell gegenüber einer Versicherung oder direkt gegenüber einem Verantwortlichen geltend gemacht werden könnten.
Nach Gesprächen von LIZ.Linke mit Magistratsmitgliedern geht die Fraktion davon aus, dass es für die Anschaffung keinen Magistratsbeschluss gibt. Hier seien nur verschiedene Leuchtenvorschläge besprochen beziehungsweise besichtigt worden. Alt-Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) habe außerdem 2010/2011 in der Stadtverordnetenversammlung auf Nachfrage von Stadtverordneten ausgesagt, dass die Sache noch nicht entschieden, und später, dass ein Vorschlag in Arbeit sei, dann dass bereits entschieden worden wäre. Die Stadtverordnetenversammlung, so LIZ.Linke, „wurde trotz Interesse und Zusage des Magistrats nicht beteiligt oder angemessen informiert.“
Darüber hinaus sei die Installation der Leuchten nach Angabe von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) ohne denkmalpflegerische Genehmigung, somit widerrechtlich erfolgt. Auch sei die Entscheidung weder in der Altstadtkommission noch mit anderen Beiräten oder Gruppierungen abgestimmt worden.
Nach Inbetriebnahme und Umrüstung mit farbtonwärmeren Leuchtmitteln ergebe sich für LIZ.Linke, dass das Licht kaltweiß sei und sich deutlich von den anderen gelblichen Lichtquellen unterscheide. Außerdem sei das Licht kontrastlos und lasse die Gebäude strukturlos und kalt erscheinen. Die Scheinwerfer blendeten nun aus verschiedenen Richtungen Fußgänger, Fensterausblicke, sowie auf dem Marktplatz Sitzende. Außerdem wirkten die Säulen wie Fremdkörper und „möblierten“ den Raum überflüssigerweise zusätzlich.

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Starkenburger Echo
26. Januar 2012
jr/cris

Stadt gibt Geld zurück

Suchanek-Stiftung – Aber Diskussion um Affäre geht weiter
Das Darlehen ist zurückgezahlt, die Diskussion auf die nächste Stadtverordnetenversammlung am nächsten Donnerstag (2. Februar) verschoben. Das ist, in Kürze, der aktuelle Stand zum Hin und Her um die Boris M. Suchanek-Stiftung, die vor rund zwanzig Jahren ins Leben gerufen wurde, um Menschen, die sich im Sinne Suchaneks uneigennützig für andere Menschen eingesetzt haben, auszuzeichnen. Ins Rollen gekommen ist die Diskussion Anfang Dezember, als Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) bestätigte, dass das Stiftungskapital – mehr als 180 000 Euro –, das in Form eines Darlehens an die Stadt gegangen und mit 4,8 Prozent verzinst wurde, „verschwunden“ war. Die Zinserlöse waren bis dahin dazu genutzt worden, um den jährlich vergebenen „Suchanek-Preis“ zu finanzieren.
Zum Hintergrund: Der 1992 gestorbene Boris Suchanek hatte das Vermögen seiner Wahl-Heimatstadt vermacht und im Testament festgelegt, dass davon persönlicher Einsatz für Mitmenschen mit einem Preis zu belohnen sei. In Heppenheim entschied man sich für folgendes Verfahren: Die Stiftung stellt der Stadt ihr Kapital als Darlehen zur Verfügung. Diese wiederum finanziert von den auf 4,8 Prozent festgelegten Zinsen die jährliche Preisverleihung.
Das Problem hierbei: Das viele Geld war weder in einer Schatulle im Rathaus noch im Haushaltsplan als Posten zu finden; dort waren als „Grundzahlen“ nur Zinssatz und die Kapital-Summe, 181.508,62 Euro vermerkt.
Begründet wurde die Stiftung übrigens am 21. Juli 1993, nach einem Beschluss des Magistrates, wie aus einer schriftlichen Erläuterung der Verwaltung hervorgeht. Das Vermögen dieser rechtlich unselbständigen Stiftung war als Sondervermögen im Haushalt auszuweisen. Für die Gründung der Stiftung war keine Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde nötig. Eine Satzung wurde damals nicht gefertigt.
Heppenheims Fraktion LIZ.Linke vermutet einen Fall von Untreue und hat am Dienstagabend im Haupt, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss (HFW) noch einmal Aufklärung verlangt. Der Stadtverordnete Bruno Schwarz zeigte sich insbesondere verwundert über den kürzlich installierten Stiftungsbeirat, der aus Sicht der Fraktion so nicht existieren könne, schon weil es keine Stiftungssatzung gebe. Auch die Zusammensetzung wird von LIZ.Linke, die bislang nicht beteiligt sind, als willkürlich kritisiert.
Ob die Fraktion sich mit ihrer Kritik durchsetzt und womöglich ein Akteneinsichtsausschuss eingesetzt wird, bleibt abzuwarten. Zur Sprache kommt die „Stiftungs-Affäre“ aber auf alle Fälle noch einmal. Bis zur Sitzung des Stadtparlaments können die Fraktionen sich die am Dienstagabend verteilten Erläuterungen der Verwaltung zu Gemüte führen. Sollten darüber hinaus Fragen bleiben, könnte das Thema durchaus noch eine Weile für Diskussionsstoff sorgen.

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Starkenburger Echo
5. Januar 2012
e/cris

„Der Landrat muss das überprüfen“

Affäre – Altbürgermeister Ulrich Obermayr nimmt Stellung zur Suchanek-Stiftung
HEPPENHEIM. „Für die berechtigten Fragen von Frau Stadtverordneter Ulrike Janßen in Sachen Boris-Suchanek-Stiftung habe ich volles Verständnis“, schreibt Obermayr zur LIZ.Linke-Anfrage. „Zu recht fragt unsere neu gewählte Stadtverordnete, ob im Hinblick auf die angeblich restlos verschwundenen Gelder der Stiftung Untreue oder Bilanzfälschung vorliegen würde. Unter dem Bericht befindet sich ein Foto meiner Person anlässlich einer Verleihung des Boris-Suchanek-Preises im Jahre 2001 an zwei verdienstvolle Mitbürgerinnen. Dadurch entsteht der Eindruck, ich hätte mit den von der Stadt behaupteten Unregelmäßigkeiten direkt oder indirekt zu tun.
Zur Klarstellung: Im Haushaltsplan 2008 Unterabschnitt 9160 „Zinsen aus Geldanlagen“ heißt es unter Haushaltsstelle 9160.80910: ,Verzinsung Sonderrücklage Boris-Suchanek-Stiftung’, das heißt, es muss zu diesem Zeitpunkt noch eine Sonderrücklage mit dem vom Stifter hinterlassenen Geldbetrag bestanden haben, die aufgrund des von der unselbstständigen Stiftung an die Stadt gegebenen Kassenkredits einen jährlichen Zinsertrag von 8000 bis 9000 Euro erbrachte.
Im Jahre 2009 wurde der Haushalt der Kreisstadt auf ein neues kommunales Rechnungs- und Steuerungssystem umgestellt. Die Boris-Suchanek-Stiftung taucht jetzt als Produkt 1602.020 auf (Produktbeschreibung: Verwaltung des Stiftungsvermögens, etc. Preisverteilung).
Offensichtlich ging die Kämmerei der Kreisstadt noch zu diesem Zeitpunkt von einem vorhandenen Stiftungskapital aus. Deshalb werden auch auf Seite 361 unter der Rubrik Finanzerträge für 2008 bis 2012 jeweils 8800 Euro als Einnahme für den Teilergebnishaushalt Boris-Suchanek-Stiftung veranschlagt.
Die Behauptung, das Stiftungskapital der Boris-Suchanek-Stiftung sei nicht mehr vorhanden, sollte daher baldmöglichst vom Landrat des Kreises Bergstraße als zuständige Kommunalaufsichtsbehörde in Abstimmung mit dem Rechnungsprüfungsamt des Kreises auf ihre haushaltsrechtliche Richtigkeit überprüft werden“ fordert Ulrich Obermayr.
Im aktuellen Haushalt ist das Stiftungskapital in Höhe von 181 508,62 Euro unter „Grundzahlen“ aufgeführt und dazu eine Verzinsung von 4,8 Prozent. Nach Lesart des Magistrats entspricht der Zahl kein tatsächlich vorhandenes Geld. 

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Starkenburger Echo
4. Januar 2012
cris
a

LIZ. Linke vermutet Fall von Untreue

Affäre – Fraktion stellt der Stadtverwaltung kritische Fragen zur Suchanek-Stiftung
HEPPENHEIM. Burelbachs Äußerung gegenüber dem ECHO, die 180 000 Euro seien verschwunden, obwohl Stiftungsvermögen nicht ausgegeben werden darf, bedeutet für die LIZ.Linke-Abgeordnete Ulrike Janßen, dass die Straftatbestände Untreue und Bilanzfälschung im Raum stünden. Da der Bürgermeister behaupte, dass das Kapital „,weg’ wäre, erhebt er den strafrechtlich relevanten Untreuevorwuf, gegen den ich mir rechtliche Schritte vorbehalte“.
Weiter heißt es in der an Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz gerichteten Anfrage: „Wurde seitens der Verwaltung Strafanzeige wegen Veruntreuung und unrichtiger Darstellung (Bilanzfälschung) gestellt? Wenn ja, wann? Wenn nein, warum nicht?“ Ulrike Janßen sieht einen Widerspruch zwischen der Behauptung, das Geld sei weg und älteren Angaben, denen zufolge das Stiftungskapital als festverzinsliches Wertpapier bei der Sparkasse angelegt sei.
Mit ihrer Anfrage will LIZ.Linke Grundlegendes über die Suchanek-Stiftung erfahren. Nach offizieller Darstellung wurde diese Anfang der 1990er Jahre von dem zuletzt in Heppenheim lebenden Boris M. Suchanek gegründet; 280 000 Mark bekam die Stadt als Darlehen, die von den Zinserträgen die jährliche Preisverleihung mit zuletzt 5000 Euro an selbstlose Helfer finanzierte.
Janßen will nun wissen, wann und durch wen „die angebliche Stiftung“ gegründet wurde, wie groß das Stiftungsvermögen ist und wie es um eine Satzung stehe. Dem ECHO hatte Rainer Burelbach erklärt, es gebe keine; der Testamentsvollstrecker von Suchanek solle dies nun ändern.
Für die LIZ.Linke-Fraktion fehlt ohne Satzung die Rechtsgrundlage für Magistrat, Stiftungsbeirat beziehungsweise Jury, welche die Preisträger auswählt. Von der Tätigkeit des Beirats, dem laut Magistrat der Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden im Stadtparlament angehören, will Janßen vor allem durch die Presse erfahren haben. Auf wiederholte Anfrage sei dieses Gremium nicht als „Gruppe in beratender Funktion“ genannt worden. „Wir müssen daher davon ausgehen, dass der ,Beirat’ eine Erfindung von Herrn Burelbach ist.“
Am 24. Januar soll die Suchanek-Affäre Thema im Haupt- und Finanzausschuss sein.

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Starkenburger Echo
13. Dezember 2011
mam
sowie eingereichter Leserbrief der LIZ vom 11.12.11

Bei Einsprüchen ist „jeder jeder“

Siegfriedstrasse: Begründete Einwände können bis Mittwoch (14.) abgegeben werden
HEPPENHEIM. Die LIZ.Linke macht darauf aufmerksam, dass entgegen einem Artikel vom Samstag noch bis Mittwoch (14.) jeder Heppenheimer Einwendungen gegen das Planfeststellungsverfahren zum Ausbau der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 460 einlegen kann. Die Verwaltung bestätigte nun diese Interpretation.
Jeder, der seine Belange beeinträchtigt sieht, könne eine Einwendung einlegen, präzisiert die Stadtverwaltung. Diese muss jedoch unbedingt mit Namen und Anschrift, den geltend gemachten Belangen und dem Maß der Beeinträchtigung versehen sein. Dies sei für den Fortgang des Verfahrens von Belang.
Für eine Einwendung reiche es, vom veränderten Verkehrsfluss, wegfallenden Parkplätzen oder dergleichen betroffen zu sein. Prinzipiell könne also auch ein Fürther, der die Straße nutze,  Einwand erhaben. „Jeder ist jeder“, bestätigt der Verwaltungsmitarbeiter einen entsprechenden Passus in der Bekanntmachung.
Nach Interpretation der LIZ.Linke sind von dem Straßenausbau zumindest alle Kernstadtbewohner durch Erhöhung von Lärmimmissionen, eine höhere Luftbelastung und den Wegfall von 130 Stellplätzen an der Siegfriedstraße betroffen. Zudem sei nach Auffassung der LIZ.Linke im Hinblick auf den anstehenden überdimensionierten Kreiselbau mit Bypässen an der Kreuzung B 460/Uhlandstraße „eine unzulässige Abschnittsbildung für das Planfeststellungsverfahren vorgenommen worden“, da der Baulastträger die ganze Ortsdurchfahrt der B 460 für den Schwerlastverkehr ausbaue.
Einwendungen könnten auf der Homepage www.liz-hp.de abgerufen werden.

Zum Bericht vom 10.12.2011:  'Berichtigung' 'Nur Berechtigte'

Die LIZ weist darauf hin, daß die städtische Meldung 'Berichtigung Nur Berechtigte' vom Samstag den 10.12.11 S.17, in der zu lesen war, daß "nur Betroffene ... Eigentümer, Mieter und Pächter von Immobilien oder von Parkplätzen"  einspruchsberechtigt seien, nicht jeder Heppenheimer Einspruch einlegen könne, falsch ist. Richtig ist, wie in der Bekanntmachung zu lesen ist: Jeder kann ... bis zum 14. Dezember 2011 ... Einwendungen (wie es korrekt heißt) gegen den Plan schriftlich oder zur Niederschrift erheben. Aus §73 (4) VwVfG Jeder, dessen Belange durch das Vorhaben berührt werden, kann ... Einwendungen gegen den Plan erheben. Betroffen und berührt sind von der Ausbaumaßnahme alle Kernstadtbewohner, durch Erhöhung der Lärmimmissionen, Luft-Abgasbelastung und z.B. aus der Stellplatzverlagerung aufgrund des ersatzlosen Wegfalls von ca. 130 Stellplätzen in der Siegfriedstraße. Zudem wurde nach Auffassung der LIZ u.a. in Hinblick auf den anstehenden überdimensionierten Kreiselbau mit Bypässen auf der Kreuzung B460/Uhlandstraße eine unzulässige Abschnittsbildung für das Planfeststellungsverfahren vorgenommen, da der Baulastträger die ganze Ortsdurchfahrt ausbaut und die gesamte B460 für den Schwerlastverkehr ertüchtigt. Wir fordern daher nochmals alle Bürger auf, insbesondere im Bereich der B460, B3 und Altstadt, Einwendungen bis zum 14.12.11 zu erheben, auch wenn nicht aus allen Einwendungen Rechtsansprüche abgeleitet werden können. Einwendungen können u.a. dem Internetauftritt der LIZ www.liz-hp.de entnommen werden.
Da uns bekannt wurde, daß Betroffene aus dem Raum mit den ausgelegten Plänen im Rathaus herauskomplimentiert wurden, weil darin Besprechungen stattfinden sollten, bittet die LIZ daß Personen, denen es ähnlich erging sich melden sollen, da nach PlafeR07 20. (1) Die Planunterlagen während der Dienststunden ... jederzeit vollständig eingesehen werden können müssen.
Da sich die mit 3 Redakteuren vertretene Presse nur auf drei von 27 LIZ.LINKE-Sachbeiträgen zu den verschiedensten Themen und LIZ.LINKE-Anträgen bezieht, wollen wir auf diesem Wege auf die mit 31 Stimmen verabschiedete Grundsatzentscheidung zu Ortsumfahrungen und einer AS-Süd aufmerksam machen und auf die beiden einstimmig verabschiedeten 2 zusätzlichen Querungshilfen für Fußgänger über die B3. Zur Autobahnanschlußstelle ist zu erwähnen, daß der Stellungnahme der Stadt zu einer Anschlußstelle "zwischen Heppenheim und Hemsbach" im Regionalplan nicht gefolgt wurde, während der LIZ-Vorschlag als AS-Heppenheim A5/L3398 im Regionalplan unter G 5.2-10 umgesetzt ist. Die LIZ wird die Umsetzung dieser und anderer Beschlüsse durch die Koalition weiter verfolgen, damit es nicht, wie so oft, bei Schaubeschlüssen bleibt. Und wenn stellvertr. Redaktionsleiter Knatz kommentiert, "die Achtzehn wiederum sind sowieso dagegen", sind ihm wohl wesentliche Teile der Debatte entgangen.
i.V.d.IG und WG LIZ Peter Janßen, Tel. 913440

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Bergsträßer Anzeiger
12. Dezember 2011
zg
sowie abgesendete Gegendarstellung vom 11.12.11 und Ursprungsbericht vom 10.12.11 im Starkenburger Echo

LIZ.Linke

Janßen fühlt sich missverstanden

HEPPENHEIM. Die Fraktion LIZ.Linke äußert sich kritisch zur Berichterstattung über die jüngste Stadtverordnetenversammlung. Sie sei nicht korrekt zitiert worden, schreibt die Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen. Sie habe die Dezernenten Golzer und Vettel nie als „Störenfriede“ bezeichnet. Über die ehrenamtlichen Mitarbeiter von Bürgermeister Rainer Burelbach habe sie vielmehr ausgeführt: „Meine soziale Seite findet es gut, wenn hier zwei in fortgeschrittenem Alter befindliche Herren ein warmes Plätzchen gefunden haben, wo sie tagsüber weg von der Straße sind (. . .) Nicht gut finde ich, dass hier Geld, das gerade eben durch Gebührenerhöhungen im sozialen Bereich hereingekommen ist, für Personen ausgegeben wird, die zukünftig den Tag damit verbringen, städtische Mitarbeiter von der Arbeit abzuhalten, um sich einfachste Sachverhalte erklären zu lassen, oder mit dickem Filzstift Kästchen auf Planunterlagen zu malen.“ Ausbildungsbeihilfe Die monatlich 750 Euro für die Dezernenten seien keine „Entschädigung, sondern Ausbildungsbeihilfen. Geld, das in diesem Fall eigentlich den städtischen Mitarbeitern als Vergütung beziehungsweise Schmerzensgeld für den Mehraufwand zusteht.“
Protokollführung
Ulrike Janßen fühlt sich außerdem falsch zitiert mit dem Vorwurf, die Protokolle der Sitzungen von Parlament und Ausschüssen seien voller Fehler und absichtsvoll verzerrt. Sie habe vielmehr Folgendes gesagt: „Die Protokollführung ist von stark abweichender Qualität. Wir halten es anhand der bisherigen Erfahrungen mit der Protokollführung für wünschenswert, dies professioneller und unabhängiger erledigen zu lassen. Für den Fall, dass der Antrag keine Zustimmung findet, bitten wir bereits jetzt den Magistrat, für entsprechende Mitarbeiterfortbildung zu sorgen.“ Sie habe darauf Bezug genommen, dass die Protokolle unvollständig, verspätet und auch mit Inhalt aus nachfolgender Sitzung erstellt worden seien, schreibt Janßen.

11.12.11 Gegendarstellung:
Ich habe die Dezernenten Golzer und Vettel nie als "Störenfriede" bezeichnet, auch habe ich nicht von "Kreuzchen" gesprochen oder im Top 9.32 "Die Niederschriften durch städtische Mitarbeiter seien voller Fehler und absichtsvoll verzerrt in der Darstellung" gesagt. Hier meine Rede zu Top 9.24:
"Meine soziale Seite findet es gut, wenn hier zwei in fortgeschrittenem Alter befindliche Herren ein warmes Plätzchen gefunden haben, wo sie tagsüber weg von der Straße sind, wo’s jetzt seit Neuestem auch fair gehandelten Kaffee gibt. Nicht gut finde ich, daß hier Geld, das gerade eben durch Gebührenerhöhungen im Sozialen Bereich hereingekommen ist, für Personen ausgegeben wird, die zukünftig den Tag damit verbringen, städtische Mitarbeiter von der Arbeit abzuhalten, um sich einfachste Sachverhalte erklären zu lassen, oder mit dickem Filzstift Kästchen auf Planunterlagen zu malen. Wenn bei einem extra eingerichteten Arbeitskreis der neuen Dezernenten Stellungnahmen von der Qualität wie zum Planfeststellungsverfahren Siegfriedstraße herauskommen, dann Gute Nacht Heppenheim – dann sind das auch keine 750 € Entschädigung, sondern Ausbildungsbeihilfen. Geld, das in diesem Fall eigentlich den städtischen Mitarbeitern als Vergütung bzw. Schmerzensgeld für den Mehraufwand zusteht. Aber eigentlich ist diese Sache überhaupt nicht spaßig zu sehen, denn schlechte oder falsche Stellungnahmen in Planfeststellungsverfahren, oder Unkenntnis von Zusammenhängen, z.B. in Bebauungsplanverfahren schaden der Stadt Heppenheim und kann im Schadenfall noch richtig teuer werden. Wir lehnen diese Alimentation und damit diese Vorlage ab."

Ich habe Bezug genommen auf solche, unbeachtlich unserer kritischen Ergänzungen nun im Planfeststellungsverfahren von der Stadt Heppenheim eingereichten, Sätze wie: "Die Linksabbieger aus der Kleinen Bach fahren über eine durchgezogene Mittellinie" und bei den Kästchen (nicht "Kreuzchen"), auf mit dickem Filzer dargestellten Stellplatzvorschlägen die regel- und rechtswidrig u.a. genau hinter Zebrastreifen liegen, dazu auf privatem Grund und ohnehin vorhanden. Angeblich zusätzliche Stellplätze, die nur Augenwischerei für die Anwohner darstellen; und auf die zahlreichen Fehler in den Beschlußvorlagen zu Bausachen. Daß Herr Burelbach auf mehrfache Nachfragen noch nicht einmal begründen konnte, weswegen die Ergänzungswünsche zur Stellungnahme der Stadt von LIZ.LINKE und SPD zum Planfeststellungsverfahren Siegfriedstraße, in der einen Tag zuvor stattgefundenen Magistratssitzung nicht aufgenommen wurden, zeigt, daß die beiden Dezernenten nicht Tätig sind und das Geld offensichtlich nur für 'Anwesenheit' gemäß der Satzung erhalten.

Hier meine Rede zur Protokollführung Top 9.32:
"Die Protokollführung ist von stark abweichender Qualität. Wir halten es anhand der bisherigen Erfahrungen mit der Protokollführung für wünschenswert dies professioneller und unabhängiger erledigen zu lassen. Für den Fall, daß der Antrag keine Zustimmung findet, bitten wir bereits jetzt den Magistrat für entsprechende Mitarbeiterfortbildung zu sorgen. Die Defizite können wir vertraulich mitteilen und sind nicht Thema einer öffentlichen Diskussion."

10.12.2011 Starkenburger Echo cris

Gereizt

Stadtverordnete – In der entscheidenden Sitzung geht es nicht immer gesittet zu

Ulrike Janßen ArchivFoto: Lutz Igiel

HEPPENHEIM. In der Sitzung der Stadtverordneten am Donnerstag ist es um die Sache, aber auch zur Sache gegangen. Wiederholt musste der Sitzungsleiter eingreifen. "Dieses Tons sollten wir uns hier nicht befleißigen", sagte Horst Wondrejz (CDU). "Das haben wir hier nicht nötig."
In Rage gebracht hatte den Stadtverordnetenvorsteher die LIZ.Linke-Abgeordnete Ulrike Janßen. Im Zusammenhang mit der anstehenden Verdolung des Stadtbachs an der B 460 hatte sie von "Lüge" und "heimlichen Sitzungen" gesprochen. "Unter gesitteten Menschen ist das nicht üblich", merkte Wondrejz an, der einmal selbst den Faden verlor: Mitten in der Abstimmung über ein Tempolimit auf der Lehrstraße wollte er für eine Präzisierung sorgen, ohne die Entscheidung neu anzusetzen. "Eine Witzveranstaltung", rief prompt Bruno Schwarz (LIZ.Linke) dazwischen.
Peter Müller von der Grünen Liste brachte süffisant Unternehmensspenden an die CDU im Wahlkampf mit dem Verzicht der Koalition in Zusammenhang, die Gewerbesteuer nicht zu erhöhen. Auch Müller gab Horst Wondrejz Anlass, zu intervenieren. An Bürgermeister Rainer Burelbach richtete der Grüne den Vorwurf des "Wahlbetrugs in Reinkultur" und konterte einen Einwand mit den Worten: "Sie sind nicht dran." Darauf Wondrejz: "Ich entscheide, wer dran ist." Aus der CDU schlugen Müller Zwischenrufe entgegen, etwa dieser: "So ein Windhund."
Ulrike Janßen bezeichnete die ehrenamtlichen Dezernenten als "zwei Herren in fortgeschrittenem Alter" und beschwerte sich über die Qualität der Protokolle bei Sitzungen städtischer Gremien. Ihrem Antrag, die Protokollführung nach Möglichkeit extern zu vergeben, wollten die anderen Fraktionen nicht folgen.

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Starkenburger Echo
10. Dezember 2011
cris

Kein Arzt soll deshalb wegziehen

Stadtverordnete – Die Koalition knüpft den Bau des Ärztezentrums am Kreiskrankenhaus an eine Bedingung


Standort: In der Nähe des Haupteingangs zum Kreiskrankenhaus (rechts) soll ein Investor das Fachärztezentrum bauen. Foto: Lutz Igiel
HEPPENHEIM. Das Fachärztezentrum neben dem Haupteingang des Kreiskrankenhauses wird gebaut. Ein Änderungstag stellte innerhalb der Koalition endgültig die Einigkeit sicher. CDU, FDP und FWHPINI legen darin für das etwa vier Millionen teure Projekt fest: "Das 3. Geschoss des medizinischen Zentrums darf nur unter der Bedingung gebaut werden, dass nachweislich bei Baubeginn (Grundsteinlegung) die Belegung des 3. Geschosses mit Arztpraxen sichergestellt ist und diese Belegung ausschließlich durch bis dato nicht in der Innenstadt Heppenheims ansässige Ärzte erfolgt."
Die Errichtung des Fachärztehauses ging mit den 19 Stimmen der Koalition durch. Zustimmung fand auch der Antrag von LIZ.Linke, das "Abwerbungs-Verbotsgebiet" für das Zentrum weiter zu fassen. Als Innenstadt und damit tabu gilt fortan alles, was zwischen Bensheimer Weg, Jakob-Maier-Straße, Niedermühlstraße, Kalterer Straße, Stadionstraße, Hinterem Graben, Oberer und Unterer Gartenstraße, Nibelungenstraße und Würzburger Tor liegt.
Jean-Bernd Neumann (SPD) sieht den Versuch der Koalition als wertlos an, Ärzte in der Innenstadt zu halten: "Wir dürfen nicht fordern, was wir nicht festlegen können." Vor Gericht habe das keinen Bestand. Auch Martin Greif, Fraktionsvorsitzender von FWHPINI, räumte ein, dass an der Niederlassungsfreiheit von Ärzten nichts zu ändern sei. Für Neumann und seine Fraktionskollegin Andrea Pfeilsticker ist klar: "Das zweite Obergeschoss darf nicht gebaut werden - wegen der Innenstadt."
Peter Müller (GLH) fühlte sich "überrumpelt durch den Änderungsantrag der Koalition". Dieser sei aber nur ein "Placebo für FWHPINI", deren Vertreter sich kritisch über das geplante Zentrum geäußert hätten. Da keiner garantieren könne, wie das Ärztehaus in ein paar Jahren belegt sei, gebe es nur eine Lösung: "Das zweite Obergeschoss gibt es nicht. Schluss. Aus. Punkt."

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Starkenburger Echo
9. Dezember 2011
schu

Vor allem für Familien wird es teurer

Stadtverordnete – Gremium beschließt mit dem Haushalt zahlreiche Gebührenerhöhungen – Heftige Debatten
Heftige Debatten lieferten sich die Vertreter der Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag im Kurfürstensaal. Hauptstreitpunkt sind zahlreiche Gebührenerhöhungen, die mit dem Haushalt verabschiedet wurden.


Kinderbetreuung in Heppenheim wird teurer. Betroffen von der Gebührenerhöhung sind zunächst die städtischen Kindergärten. Private Einrichtungen wie die Pfalzbach-Wichtel in Wald-Erlenbach könnten nachziehen. ArchivFoto: Lutz Igiel
HEPPENHEIM. Teurer wird vor allem die Kinderbetreuung in städtischen Einrichtungen. 20 Euro im Monat müssen Eltern in Zukunft zusätzlich bezahlen, wenn ihr Kind Ganztagsbetreuung genießt – sowohl das Grundmodul mit einer Betreuung von 7 bis 13 Uhr als auch die Nachmittagsmodule verteuern sich um jeweils zehn Euro. Hinzu kommen „Dienstleistungsentgelte“ von 15 Euro pro 15 Minuten, wenn Eltern ihren Nachwuchs nach der vereinbarten Zeit abholen.
Darüber hinaus beschloss das Gremium die Gebührenerhöhung für die Nutzung der Stadtbücherei und des Museums für Stadtgeschichte und Volkskunde sowie die Anhebung von Abwassergebühr und Grundsteuer.
Die Erhöhung der Gebühren sei nötig, sagen die einen, familienunfreundlich nennen es die anderen. „Wir sollen Gebühren beschließen, die moderat sein sollen“, sagte Michael Eck (SPD) zu Beginn der Debatte, „aber die Summe führt dazu, dass gerade Familien sehr hoch belastet werden.“ Im Rahmen der Familienfreundlichkeit solle das Parlament die Finger von Gebührenerhöhungen für Kindergärten lassen.
Familienfreundlich heiße nicht, dass alles umsonst oder günstig sein muss, konterte Mechthild Ludwig (CDU). Die Stadt gebe insgesamt immerhin etwa 4,8 Millionen Euro pro Jahr für Familien aus. „Gebührenerhöhungen sind nicht schön“, räumte sie ein. Allerdings sei die Stadt in der Pflicht, für einen tadellosen Zustand der Einrichtungen zu sorgen. „Die Gebührenerhöhung ist kein Mittel, um den Haushalt zu sanieren, sondern, um dem Anspruch, die Kinder gut zu betreuen, gerecht zu werden.“ Pläne dieser Art habe es schon gegeben, bevor die Koalition im Sommer ihre Arbeit aufgenommen habe.
Warum gerade diejenigen, die auf die Kindergärten angewiesen sind, mehr zahlen sollen, kann Bruno Schwarz (LIZ.Linke) nicht verstehen. Vor allem der „Bußgeldkatalog“ für zu spät kommende Eltern sei eine „ganz dreiste Angelegenheit. „Eine Satzung, die Eltern derart belastet, ist asozial und kinderfeindlich.“
Mit weniger drastischen Worten, aber ebenso energisch kritisierte Peter Müller (GLH) die Pläne der Koalition: Wohin man schaut, gebe es nur Gebührenerhöhungen. „In den Ausschüssen stand dieses Wort zwölfmal auf der Tagesordnung. Aber es fand sich weder im Wahlprogramm von Bürgermeister Burelbach noch in dem der CDU.“ Müller warf den Anwesenden „Wahlbetrug in Reinkultur“ vor. „Sie hatten alle Gelegenheit, diese Maßnahmen vor der Wahl anzukündigen, keiner hat sich getraut.“
Für Diskussionen sorgte auch der Antrag, den beiden Stadträten als Ausgleich den monatlichen Höchstsatz von je 750 Euro für ihre ehrenamtliche Tätigkeiten zuzusprechen. Christine Bender (SPD) sprach sich dafür aus, den Antrag zurückzustellen und in den kommenden Monaten erneut zu beraten. Zur Begründung sagte sie, die Stadträte stünden noch am Anfang ihrer Arbeit, den tatsächlichen Aufwand könne man noch nicht abschätzen.
„Dafür sind 18 000 Euro im Jahr da“, sagte Müller, „damit hätte man die Gebührenerhöhung für die Stadtbücherei dreimal bezahlen können.“ Ins gleiche Horn stieß Ulrike Janßen (LIZ.Linke), die für ihre Äußerung jedoch ungläubiges Kopfschütteln erntete: „Meine soziale Ader findet es gut, zwei älteren Herren ein warmes Plätzchen zu ermöglichen“, sagte sie, „aber schlecht ist es, das Geld, das durch Gebühren eingenommen wird, Leuten zu geben, die städtische Mitarbeiter von der Arbeit abhalten und Kreuzchen mit Filzstiften malen.“
Dagegen wehrte sich Bürgermeister Rainer Burelbach entschieden: „Der Magistrat wird den Antrag nicht zurückziehen“. Die beiden Männer arbeiteten mit Elan und hätten schon jetzt mehr Geld gespart, als sie in fünf Jahren kosten würden – allein schon, weil der Bürgermeister nicht alleine dasteht. Der Antrag wurde mit 19 zu 17 Stimmen abgelehnt.
Natürlich zwinge auch das Haushaltssicherungskonzept niemanden, die Gebühren zu erhöhen, sagte der Heppenheimer CDU-Chef Jürgen Semmler. Aber es sei gerecht, die Gebührenverursacher an den Gebühren zu beteiligen. „Wir können keine Schönwetterpolitik mehr machen.“ Er erwarte konstruktive Vorschläge, wie zum Beispiel die Betreuungsplätze für die Unter-Dreijährigen ausgebaut werden sollen, für die ab 2013 ein Rechtsanspruch besteht.
Sowohl die Gebührenerhöhung für die Kinderbetreuung als auch der Antrag zur Aufwandsentschädigung für die Stadträte wurde mit 19 Stimmen der Koalition gegen 17 Stimmen aus der Opposition angenommen. Die Erhöhung der Gebühren für die Nutzung der Stadtbücherei wurde mit 18 Ja- und 16 Nein-Stimmen verabschiedet.

Sitzverteilung:
In der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung sind die 37 Mandate so verteilt: CDU 15, SPD 11, Grüne Liste 5, FDP 2, Freie Wähler 2, LIZ.Linke 2. Die Koalition aus CDU, FDP und FWHPINI hat mit 19 Sitzen eine knappe Mehrheit.

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Bergsträßer Anzeiger
1. Dezember 2011
schu

 Deutliche Mehrheit für die Biogasanlage

Die Beschlussvorlage zum Bau einer Biogasanlage in der Nähe des ZAKB-Müllzentrums hat der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss (HFW) in seiner Sitzung am Dienstagabend mit neun Ja-, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung angenommen.
Nach den Plänen des Zweckverbands Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) soll Ende nächsten Jahres südlich des Abfallwirtschaftszentrums im Heppenheimer Westen mit dem Bau einer Biogasanlage begonnen werden. Hierdurch sollen künftig 32 000 Tonnen Bioabfall aus dem Kreis Bergstraße verwertet werden. Mit der aus dem Gas gewonnenen Energie sollen 3400 Einwohner mit Strom versorgt werden.
Der Abstimmung vorausgegangen war der Antrag von Bruno Schwarz (LIZ.Linke), die Entscheidung über die Beschlussvorlage in die folgende Sitzungsperiode zu verlegen. Das Gutachten, das die Umweltverträglichkeit und die Auswirkungen auf die Umgebung prüfen soll, weist Schwarz zufolge sachliche Mängel auf. "Den Berechnungen über die Geruchsentwicklung liegt eine beliebige Windrichtung zugrunde". Hauptsächlich komme der Wind aus westlicher Richtung; damit würden Wohngebiete jenseits der Autobahn belastet. "Ich halte es für unverantwortlich, das falsche Gutachten als Grundlage für diese Entscheidung zu nehmen." Der Antrag wurde mit neun gegen eine Stimme abgelehnt.
"Wenn sich der Baubeginn nach hinten schiebt, hat das wirtschaftliche Auswirkungen für den ZAKB", sagte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Das Projekt sei schon lange geplant, das Bauleit- und das Genehmigungsverfahren laufe. Peter Müller (Grüne Liste) bat Burelbach, bis zur Sitzung der Stadtverordnetenversammlung kommende Woche festzustellen, wie hoch der Schaden für den ZAKB wäre, würde sich der Baubeginn verzögern.

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Starkenburger Echo
1. Dezember 2011
mam

Diskussionen über Fachärztezentrum

Ausschuss: Koalition stimmt für Bauleitplan – Opposition will auf das oberste Stockwerk verzichten


Bauplatz: Das neue Fachärztezentrum soll in der nordöstlichen Ecke des Kreiskrankenhauses vor der Röntgendiagnostik (links im Bild) entstehen. Im Hintergrund ist der Haupteingang der Klinik zu sehen. Foto: Lutz Igiel
 Das geplante Ärztezentrum am Kreiskrankenhaus sorgt weiter für Diskussionen. Die SPD scheiterte am Dienstagabend im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss mit einem Antrag, auf das zweite Obergeschoss des Gebäudes zu verzichten. Fünf Mitglieder von SPD, GLH und LIZ.Linke stimmten für den Antrag, die sechs Vertreter der Koalition von CDU, FWHPINI und FDP dagegen. Der Aufstellungsbeschluss für die Bauleitplanung des Gebäudes wurde mit sechs Stimmen der Koalition gegen die Stimmen der SPD verabschiedet. Auf Antrag von LIZ.Linke wurde zudem beschlossen, in einem städtebaulichen Vertrag ein Abwerbeverbot für Arztpraxen in einem erweiterten Innenstadtbezirk zu verankern.
Die SPD sei im Prinzip für das Ärztezentrum, befürchte aber, dass das für Arztpraxen vorgesehene zweite Obergeschoss innenstadtschädigend sein könnte, betonte Andrea Pfeilsticker. Wenn man dieses Stockwerk erst gar nicht baue, könne man der Abwanderung einen Riegel vorschieben.
Dies sei eine Gespensterdiskussion, sagte Benjamin Kramer (FDP). Ihm seien mit Ausnahme einer Dialysepraxis keine Ärzte bekannt, die in das Ärztezentrum umsiedeln wollten. In der heutigen Zeit baue kein Investor, ohne das Gebäude bereits vermietet zu haben. Wenn es gelinge, etwa Ärzte aus Lorsch oder Bensheim in das Zentrum nach Heppenheim zu locken, schaffe man Arbeitsplätze und steigere die Steuereinnahmen. Außerdem sei Heppenheim nicht mit Ärzten überversorgt – sein Hausarzt nehme etwa keine neuen Patienten mehr an.
Eine Umfrage unter Ärzten habe ergeben, dass kein Arzt abwandere, ergänzte Martin Greif (FWHPINI).
Er kenne Ärzte, die verdrängt würden, „weil andere reingehen“, sagte Bruno Schwarz (LIZ.Linke). Wenn man 2009 eine Umfrage mache, könne die Situation 2012 schon wieder ganz anders aussehen, sagte Peter Müller (GLH). „Wenn das Ding erst einmal steht und nur ein Teil der Räume vermietet ist, möchte ich die erleben, die sagen, das andere machen wir nicht mehr“. Deshalb unterstütze er den SPD-Antrag, auf ein Stockwerk zu verzichten.
Das medizinische Zentrum steigere die Arbeitsplatzsicherheit am Gesundheitsstandort Heppenheim, der damit weiter ausgebaut werde und ein wesentlicher Punkt zwischen Heidelberg und Darmstadt werde, sagte Anton Gölz: „Da kommt es mir nicht auf ein Stockwerk an“.
Gabriele Kurz-Ensinger äußerte zudem Bedenken, den städtebaulichen Vertrag mit Dingen wie Abwerbeverbot mit dem Kreiskrankenhaus abzuschließen. Dieses habe kein Belegungsrecht für das, was der Investor schaffe. Sie regte an, den Vertrag noch einmal zu prüfen, was Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) versprach.

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Bergsträßer Anzeiger
25. November 2011
jr

Stadtparlament: Auch der Bauausschuss stimmt dem umstrittenen Projekt am Kreiskrankenhaus zu

Eine Mehrheit für das Ärztezentrum scheint sicher

HEPPENHEIM. Das Facharztzentrum am Kreiskrankenhaus wird nach Lage der Dinge kommen, auch wenn es weiter Diskussionen um Für und Wider gibt. Nach dem Sozialausschuss hat am Dienstagabend auch der Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss (BUS) einer Änderung des Bebauungsplans zugestimmt. Eine Mehrheit im Stadtparlament scheint damit sicher. Lediglich die SPD stimmte gegen die Bebauungsplanänderung, dazu gab es eine Enthaltung.
SPD: Zu viele Stockwerke
Wie berichtet sollen in das voraussichtlich dreistöckige Gebäude in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses ein Dialysezentrum und mehrere Facharztpraxen einziehen.
Für die SPD formulierte Sonja Guttmann Kritik am Projekt: Sie äußerte unter anderem Bedenken gegen die geplanten und aus Sicht der SPD zu üppig dimensionierten drei Stockwerke sowie die damit einhergehende Höhe von etwa 13 Metern. Der Investor, so Guttmann, solle sich vertraglich verpflichten, auf die Abwerbung von Fachärzten aus der Innenstadt zu verzichten.
Ulrike Janßen (LIZ.Linke) sprach von einer „unbefriedigenden Lösung“, was die geplante Architektur angeht, und forderte ein „Konkurrenzverbot“ für die ganze Kernstadt, nicht nur für die Innenstadt. Darüber hinaus müsste aus ihrer Sicht die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr geklärt werden, bevor das Projekt umgesetzt wird.
Verteidigt wurde das Projekt von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU). Er machte die Stadtverordneten darauf aufmerksam, dass das auch von der Heppenheimer Wirtschaftsvereinigung kritisierte Fachärztezentrum jederzeit beispielsweise an der Tiergartenstraße entstehen könnte, ohne dass die Stadt irgendein Mitspracherecht hätte. Oder dass das Kreiskrankenhaus erweitern und Platz für Belegärzte schaffen könnte, ebenfalls, ohne dass die Stadt mitreden könnte. Nur über den Hebel Bebauungsplan und nur am Kreiskrankenhaus sei es möglich, Einfluss geltend zu machen und bei den künftigen Mietern mitzureden. Burelbach versicherte noch einmal, dass man über einen städtebaulichen Vertrag den Zuzug der Fachärzte zu steuern gedenke. „Wie kommen wir eigentlich dazu, Ärzten einen Umzug zu verbieten“ fragte Benjamin Kramer (FDP) in die Runde der Kritiker und die SPD, ob es ihr mit der Forderung nach nicht mehr als zwei Stockwerken „um ästhetische Fragen“ ginge.
Jürgen Semmler (CDU) betonte dass man die Bedenken der Wirtschaftsvereinigung
verstehe, dass man diese Bedenken aber in die künftigen Verträge einfließen lassen werde. Und Ulrike Janßen bezweifelte, dass sich überhaupt ein Zusammenhang zwischen Arztbesatz und Kundenfrequenz herstellen lasse – so zeige das Beispiel Bensheim, wo es seit einiger Zeit ein Fachärztezentrum in der Innenstadt gibt, dass
die Geschäftswelt keineswegs profitiere.
Michael Schweiger von der Ingenieurpartnerschaft Schweiger und Scholz (Bensheim) verwies darauf, dass auch ein dreigeschossiger Bau deutlich niedriger ausfallen werde als das Kreiskrankenhaus mit seinen 16 Metern und dass die Verkehrsanbindung auch für das Kreiskrankenhaus deutlich verbessert werde. Darüber hinaus werde es künftig mehr Parkplätze geben.

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Starkenburger Echo
24. November 2011
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CDU und LIZ.Linke einig

Verkehr: Magistrat soll sich für Ortsumgehung und zweiten Autobahnanschluss einsetzen
HEPPENHEIM. Es dürfte dauern, bis das Projekt auch nur in die Gänge kommt, aber ein erster Schritt ist getan: Der Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss Heppenheims hat am Dienstagabend einstimmig einen Antrag gebilligt, der den Magistrat auffordert, sich für einen weiteren Autobahnanschluss an der A 5 zwischen Heppenheim und Laudenbach und gleichzeitig für eine Ortsumfahrung für die Kreisstadt einzusetzen. Der Antrag ist ein Gemeinschaftswerk von CDU und LIZ.Linke, deren zuvor getrennte Anträge zusammengeführt wurden.
Die CDU-Forderung nach einem zweiten Autobahnanschluss gibt es seit vielen Jahren. Angesichts der Finanzlage von Bund und Land ist dies aber ein nur schwer realisierbarer Wunsch. Auch eine wie auch immer geartete Ortsumgehung für Heppenheim dürfte auf finanzielle Vorbehalte stoßen und ist wohl eher eine Vision denn greifbares Projekt.
Wenn jetzt der Magistrat beauftragt wird, sich für eine Umsetzung beider Ziele und die Aufnahme in den übergeordneten Verkehrswegeplan einzusetzen, könnte es den Heppenheimern auf lange Sicht trotzdem Erleichterung von der mitunter kaum noch erträglichen Verkehrsbelastung bescheren.

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Starkenburger Echo
24. November 2011
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150 Parkplätze sollen bleiben

Siegfriedstraße: Weitere Diskussionen um die Sanierung von B 460 und Stadtbach – Nachbesserungen im Konzept

Dicke Luft: Die Luftmessstation an der Lehrstraße misst die Belastung durch Feinstaub auf diesem Teil der B 460 durch Heppenheim. Nach dem geplanten Ausbau der sich anschließenden Siegfriedstraße befürchten die Kritiker noch mehr Schmutz und Lärm durch die Hauptverkehrsachse. In diesem Jahr wurden bereits 27 Überschreitungen gezählt, zulässig sind höchstens 35. Foto: Lutz Igiel
HEPPENHEIM. An der geplanten Sanierung von Siegfriedstraße (B 460) und Stadtbach scheiden sich nach wie vor die Geister. Während die Koalition aus CDU, FDP und FWHPINI das Projekt für ausdiskutiert hält, sieht die Opposition aus SPD, GLH und LIZ.Linke weiter Klärungsbedarf. Jean-Bernd Neumann (SPD), Vorsitzender des Bau-, Umwelt- und Stadtent-wicklungsausschusses (BUS) hatte das Thema deshalb auf die Tagesordnung der Sitzung am Dienstagabend genommen – und musste sich von CDU-Fraktionschef Jürgen Semmler prompt vorwerfen lassen, hier als „Robin Hood der Anlieger“ aufzutreten, obwohl er den Plänen früher zugestimmt hätte. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Thema nach wie vor emotional besetzt ist.
Für Neumann sind es mehrere Punkte, die klärungsbedürftig sind: So sollten eine Reihe von Anliegern Grundstücke für den Ausbau der Straße abgeben; der schon lange geforderte Lärmschutz sei bislang nicht umgesetzt; die Frage, ob es ein neues Parkhaus gibt, sei ungeklärt – und auch die Feinstaubbelastung auf der Durchgangsstraße ist bedenklich. Bislang wurden 27 Überschreitungen der Höchstgrenzen in diesem Jahr gezählt, so Neumann, zulässig sind 35, danach muss insbesondere der Schwerlastverkehr eingeschränkt werden.
Auch für die Neuverdolung des Stadtbaches gibt es aus Sicht der Opposition offene Fragen. Ulrike Janßen (LIZ.Linke) erinnerte daran, dass es Wasseradern an den Hängen entlang der Straße gibt, die Häuser und Grundstücke queren und im Stadtbach enden. Werde der Stadtbach wie geplant betoniert, befürchtet sie Schäden an den Gebäuden. Außerdem, so Janßen, sehe eine europäische Richtlinie die naturnahe Gestaltung von Gewässern wie dem Stadtbach vor, was an Teilen des Baches auch durchaus umsetzbar sei.
Sowohl Semmler als auch Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) vertraten dagegen den Standpunkt, dass das Projekt hinlänglich diskutiert wurde und die Betroffenen ausführliche Informationen erhalten haben. Im Übrigen verwiesen sie wie die Opposition auf die Möglichkeit, individuelle Bedenken geltend zu machen. Noch bis Mitte Dezember können Einwände erhoben werden, auch bei der Stadtverwaltung, die die Sanierungspläne im Stadthaus an der Gräffstraße (zweites Obergeschoss, Informationsraum) auslegt. Soll Einspruch erhoben werden, kann dies auch vor Ort von Verwaltungsmitarbeitern protokolliert werden. Hier werden auch Ansprechpartner beim Amt für Straßen und Verkehrswesen (ASV) und beim zuständigen Regierungspräsidium Darmstadt genannt.
Anfang dieses Monats war die Sanierung Thema in der Bürgerversammlung im Hotel „Halber Mond“. Anschließend hatte sich in der Verwaltung eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des neuen Baudezernenten Hubert Vettel (FDP) mit den Beschwerden und Anregungen beschäftigt. Vettel stellte im Ausschuss fest, dass man die vorliegende Planung nicht grundsätzlich in Frage stellt, allerdings sollen einige Verbesserungen kommen. So bleibt es zwar beim angekündigten „geordneten Parken“ an der Siegfriedstraße (wo häufig auch dort geparkt wird, wo dies nicht erlaubt ist), es sollen aber doch wesentlich mehr Parkplätze übrig bleiben, als bislang befürchtet. Rund 150 werden es, wenn, wie jetzt angedacht, der Spielplatz in Richtung Ost verlegt und an seiner Stelle etwa 50 Stellplätze geschaffen werden. Was jedoch davon abhängt, ob das geplante Parkhaus entsteht: Bis März, so Burelbach, hat der Investor noch Zeit, über den Bau zu entscheiden.
Außerdem soll es auch in Zukunft vor den Geschäften Parkmöglichkeiten geben, und es sollen Fußgängerüberwege in Höhe der Metzgerei Römer, des Gasthauses Zur Post und auch zum künftigen Spielplatz geschaffen werden. Und auch die in der Bürgerversammlung geäußerte Kritik an den geplanten hohen Bordsteinen (die Falschparkern das Leben schwer machen sollten, aber auch die Einfahrt in manches Grundstück erschwert hätten) ist offensichtlich angekommen: Die sollen abgesenkt werden – und zwar auch an den Parkbuchten.

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Bergsträßer Anzeiger
24. November 2011
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Eichendorffschule: Mehr als 1,55 Millionen Euro gibt es nicht

Neue Sporthalle nimmt im Ausschuss die nächste Hürde

HEPPENHEIM. Der seit über einem Jahr diskutierte Neubau einer Sporthalle auf dem Gelände der Kirschhäuser Eichendorffschule stand am Dienstagabend ebenfalls auf der Tagesordnung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses (BUS). LIZ.Linke und SPD wollten der bestehenden Beschlussvorlage zum Neubau einer Sporthalle nicht zustimmen.
Die Vorlage besagt, dass eine neue Sporthalle gemeinsam mit dem Kreis Bergstraße gebaut werden soll, die nach ersten Kostenschätzungen auf 2,4 Millionen Euro veranschlagt ist. Der Kreis steuert hierzu 870 000 Euro bei, für die Restfinanzierung gibt die Stadt einen Baukostenzuschuss von 1,55 Millionen Euro. Vor Beginn der Maßnahme sei eine Verwaltungsvereinbarung abzuschließen, in der „Mitspracherecht bei der Bauausführung, Nutzungszeiten der Halle sowie die laufende Unterhaltung und Abrechnung der Nebenkosten geregelt sind.“
Sonja Guttmann (SPD) bemängelte im Ausschuss die „nur grobe Aufschlüsselung der Kosten“ in dem Papier. Sie plädierte dafür, den Baukostenzuschuss in der Vorlage mit einer Art „Notbremse“ zu begrenzen, und zwar auf die Differenz zwischen den veranschlagten 870 000 Euro und den tatsächlichen Baukosten, maximal jedoch auf 1,55 Millionen. Diesen Änderungsantrag billigten die Anwesenden einstimmig.
Diskussion gab es vor allem wegen der Nutzungszeiten. Guttmann plädierte für eine zeitliche Begrenzung des Schulsports. „Wir sind gebrannte Kinder des Kreises“, sagte sie, und führte als Beispiel die Halle am Starkenburg-Gymnasium an. Dort seien die Vereine nach und nach aus der Halle vertrieben worden, weil der Schulsport zunehmend auf die Nachmittagsstunden verlegt worden sei. Auch Christine Bender (SPD) sprach sich dafür aus, eine Regelung mit dem Kreis zu treffen, die besagt, wie viele Stunden den Vereinen zustehen. Ein Änderungsantrag wurde mit sechs Gegenstimmen abgelehnt, die Beschlussvorlage mit sieben Ja-Stimmen gegen vier Gegenstimmen von SPD und LIZ.Linke hingegen angenommen.
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) hatte die Einwände der Opposition zuvor zurückgewiesen und dafür plädiert, dem Magistrat für die Verhandlungen zu vertrauen.

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Bergsträßer Anzeiger
15. Oktober 2011
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Leserbrief auf Berichterstattung im StaEcho, erschienen leicht gekürzt im Starkenburger Echo unter: 'Viel gelernt' sowie
Bergsträßer Anzeiger unter: 'Heppenheim kann  von Städtepartnern noch viel lernen'
15. Oktober 2011
Kalternfahrt: Teilnehmer der Jubiläumsfahrt wehren sich gegen Äußerungen von Stadtrat Bechtel

Jetzt steht der Kritiker im Zentrum der Kritik

HEPPENHEIM/KALTERN. Auch, wenn nicht alles perfekt gelaufen ist: Aus den Reihen der Teilnehmer der Jubiläumstour nach Kaltern ist die Kritik am Verlauf der Reise zum 40-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft mit Heppenheim gestern vehementzurückgewiesen worden.
SPD-Stadtrat Helmut Bechtel hatte moniert, dass ein Teil der Teilnehmer im Hotel, ein anderer Teil aber in außerhalb der Kerngemeinde gelegenen, billigeren Pensionenuntergebracht wurde – und dass die Gäste von der Bergstraße bei den Feierlichkeiten zum Jubiläum unterschiedlich aufmerksam behandelt worden seien.
LIZ.Linke teilt Aussagen nicht
Ulrike Janßen, Fraktionsvorsitzende von LIZ.Linke, die zusammen mit Ehemann Peter Janßen nach Kaltern gereist war, wehrte sich gestern gegen den Eindruck, dass die Kritik von ihr geteilt werde. Sie und ihr Mann seien ebenso wie die anderen Teilnehmer der Tour äußerst freundlich empfangen und behandelt worden. So habe insbesondere der in Kalternfür die Partnerschaft zuständige Referent Helmuth Ambach seine Freizeit geopfert, um die Gäste aus Heppenheim durch seine Gemeinde zu begleiten und sie über Kaltern umfassendzu informieren. Bei den Beschwerden handele es sich um den subjektiven Eindruck Bechtels, der von ihr nicht geteilt werde, auch wenn – wie bei anderen, mit großem Organisationsaufwand verbundenen Veranstaltungen – das eine oder andere verbessert werden könne.
Heinrich Kaiser ist „entsetzt“
Auch Heinrich Kaiser, der zusammen mit seiner Frau als Repräsentant der Kulturgemeinschaft mitgereist und in einer der von Bechtel als „grenzwertig“ bezeichneten Pensionen untergekommen war, wies die Kritik Bechtels zurück. Er sei „entsetzt“ über die Art und Weise, wie die Mühen der Freunde in Kaltern ignoriert würden, die den Besuchern von der Bergstraße „vorzügliche Gastfreundschaft“ erwiesen hätten. Als befremdlich empfindet Kaiser auch, dass weder in Kaltern noch während der Rückreise in irgendeiner Form Kritik laut geworden sei – zurück in Heppenheim aber an der aus seiner Sicht gut organisierten Reise von einem Einzelnen herumgemäkelt werde.
Auch Winifred Hörst wehrt sich Winifred Hörst, Stadtverordnete der FDP und ebenfalls in der Delegation, wehrte sich gestern in einer Stellungnahme ebenfalls nachdrücklich gegen den Eindruck, der durch die Kritik entstanden sei. „Wie stehen wir in Heppenheim da, wenn das in Kaltern ankommt? Man hat dort mit einem großen finanziellen und ideellen Aufwand eine Jubiläumseinladung ausgesprochen, wir waren Gäste der Stadt, und nun wird gemäkelt. Gewiss, es war schade, dass man nicht gemeinsam untergebracht war, das hätte auch dem Klima untereinander gut getan. Aber einem geschenkten Gaul guckt man nicht zwischen die Kiemen. Es war alles in allem eine interessante und schöne Fahrt, und ich danke denVerantwortlich en und den Gastgebern für diese Gelegenheit, Kaltern kennenzulernen.“

TRAURIGE WICHTUNG
Zur Kalternfahrt anläßlich des 40 –jährigen Jubiläums waren Bürgermeister, Stadtverordnetenvorsteher, die Fraktionsführer und Magistratsmitglieder, sowie Vertreter aus Sport und Kultur eingeladen. Begleitende Partner zahlten den Eigenanteil. Wie nun zum zweiten Mal über diese von beiden Städten gut organisierte und sehr informative Veranstaltung berichtet wird, wirft ein trauriges Licht. Erstaunlich ist, daß die übliche und fragwürdige Geheimhaltung des Magistrats ausgerechnet mit solchen Nebensächlichkeiten durchbrochen wird, die den Gastgeber, bei dem wir wirklich herzlich und mit offenen Armen aufgenommen wurden, bloßstellen.
Aus Reisen, insbesondere offiziellen, sollten die Teilnehmer lernen – und es wurde uns von den Gastgebern ermöglicht, sehr viel zu lernen. So fragen wir uns, warum nicht über die Fakten berichtet wird, wie unsere 7.500 Einwohner zählende Partnerschaftsstadt es in den letzten Jahren geschafft hat, eine sehr positive Entwicklung zu gehen: 10-fache Übernachtungszahlen gegenüber Heppenheim, Verbannung des Durchgangsverkehrs aus der Innenstadt, ohne daß Geschäfte insolvent wurden, Natursteinmauern und Natursteinpflaster überall, sogar auf den allgegenwärtigen Zebrastreifen, Durchgrünung, sanierte Altstadtgebäude, architektonisch hochwertige Neubauten, Standseilbahn zum Hausberg Mendel als Attraktion, funktionierender Stadtbus, Eisbahn und Sportanlagen, Aufwertung der Winzereien durch Einbindung von Kunst und Baukultur und ein Marketing, das sich sehen lassen kann, und vieles andere mehr ergeben ein sympathisches Bild einer lebenswerten Stadt. Auch aus Bausünden, wie beim Millionenobjekt Lido (Freibad), können wir Heppenheimer lernen. Ähnliches konnten wir bei der Privatfahrt mit dem Freundeskreis in die prosperierende Partnerstadt LeChesnay feststellen: Auch dort wurden bauliche Mißgriffe gemacht, aber dort haben die Verantwortlichen aus den Fehlern gelernt und wir Heppenheimer laufen inzwischen der Entwicklung hinterher. Für uns waren die Fahrten und die Gespräche, die wir führen konnten ein Geschenk. Die Informationen haben uns bestärkt darin, daß in Heppenheim noch sehr viel zu tun ist, auch was die Presseberichterstattung (die zumindest richtig recherchieren sollte: u.a war die CDU nicht zentral untergebracht – im Gegenteil) und die Wichtung von Themen betrifft.
Die LIZ.LINKE ohne Rücksprache und Anlass in den Pressebericht einzubeziehen zeugt von wenig Stil. Daß Kritik - außerhalb der LIZ.LINKEN - im Nachhinein geäußert wird, empfinden wir jedoch im Gegensatz zu Herrn Kasper legitim und anständig gegenüber Organisatoren und Gastgebern, da dies eine ruhigere Betrachtung und evtl. Verbesserung in Zukunft ermöglicht, soweit sie in angemessenem Rahmen behandelt wird. Insgesamt wäre es schade, wenn in der Öffentlichkeit als Fazit dieser Reise ein negativer Eindruck übrigbleibt. Wir bedanken uns nochmals bei allen, die für die reibungslose Organisation Verantwortung übernommen haben. Insbesondere bei Herrn Dr.Ing.Ambach, ehrenamtliches Ausschußmitglied (Magistrat) in Kaltern, der als Selbstständiger u.a. im Straßen-Tunnelbau tätig ist, und viel Zeit geopfert hat, um uns alle Seiten von Kaltern zu zeigen.
Ulrike Janßen, Franktionsvorsitzende LIZ.LINKE
Peter Janßen, Sprecher WG LIZ

Der Leserbrief erfolgte auf die Berichterstattung im Starkenburger Echo, das, eine Pressemitteilung der Stadt um einen Verweis auf "Unzufriedene" ergänzte (s.u.), sowie  einen gesonderten Bericht hierzu veröffentlichte.
14.10.2011  jr

Städtepartnerschaft: Einige Teilnehmer der Jubiläumstour nach Kaltern fühlten sich als „Gäste zweiter Klasse“

Unterbringung und Festabend sorgen für nachträgliche Kritik
... fühlen sich schlechter behandelt als andere: Während eine Gruppe zentral im Hotel untergebracht war, mussten sich zwei andere mit, wie SPD-Stadtrat Helmut Bechtel sagt, „grenzwertigen“ Pensionen außerhalb der Kerngemeinde zufriedengeben. Und auch der Ablauf der Jubiläumsfeierlichkeiten sorgte dafür, dass sich einige der Heppenheimer als Gäste zweiter Klasse fühlte. Am Mittwoch war der Ablauf des Kaltern-Besuches Thema im Magistrat. Denn dieser Besuch verlief ab Donnerstag der vergangenen Woche nach rund zehnstündiger Fahrt und der Ankunft der müden Bergsträßer in Südtirol gegen 20 Uhr durchaus unterschiedlich: Während die Delegationsteilnehmer aus den Reihen der CDU zusammen mit Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) Zimmer im Zentrum belegen und auf Einladung des für die Partnerschaft zuständigen Referenten Helmuth Ambach ihr Abendessen genießen konnten, mussten die Teilnehmer aus den Reihen von SPD und LIZ.Linke einen Shuttlebus zur Weiterreise in ihre außerhalb gelegene Pension antreten. Dort angekommen, machten sie sich dann auf die Suche nach einer Gaststätte für das Abendessen – auf eigene Kosten. Etwas besser getroffen hatten es die Vertreter von FDP und FWHPINI, die das Abendessen im Hotel mit den Parlamentskollegen von der CDU teilen konnten – der Weg zu ihrer direkt am Kalterer See gelegenen Pension war noch weiter als der für die Parlamentskollegen. Zufrieden mit ihrer Unterkunft waren auch sie nicht. Für Enttäuschung, kann man der Darstellung von Helmut Bechtel entnehmen, sorgte auch der Festabend: Während einige Heppenheimer reservierte Plätze vorfanden, mussten die anderen sich ihre Plätze suchen.
 ... Besonders ärgert Kasper, dass während des Kaltern-Aufenthaltes keinerlei Beschwerden geäußert worden waren, sondern dass diese erst nach der Rückkehr aufkommen. Die Südtiroler hätten sich ganz große Mühe gegeben, das Jubiläumstreffen zu einem schönen Ereignis für alle Beteiligten zu machen. Dies, so Kasper, müsse man jetzt nicht mit
völlig unbegründetem Herummäkeln kaputtmachen.

13.10.2011
Jubiläum: Seit 40 Jahren sind Heppenheim und Kaltern verschwistert / Delegationsbesuch und Festabend in Südtirol
Jüngere sollen der Partnerschaft neue Impulse verleihen



Auf vier und weitere Jahrzehnte gelebte Freundschaft: Die Heppenheimer Delegation am vergangenen Wochenende beim Besuch in der italienischen Stadt Kaltern in Südtirol. Neben Kommunalpolitikern nahmen auch andere Repräsentanten des öffentlichen Lebens teil. Sie sollen helfen, die Städtepartnerschaft weiter zu beleben. Am Freitagnachmittag gab es Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen. BILD: ZG
... Die anschließende Rundfahrt durch die Marktgemeinde mit ihren Sektionen war für die Teilnehmer nicht nur sehr informativ, sondern auch sehr beeindruckend – jedenfalls für ausgeruhte Delegationsteilnehmer. Manche mögen nicht so gut geschlafen haben – zumindest äußerten einige nach ihrer Heimkehr Kritik an der Unterbringung, die als von unterschiedlicher Qualität empfunden worden sei. Der Magistrat wollte sich gestern des Themas annehmen. ...

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Bergsträßer Anzeiger
7. Oktober 2011
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Lehrstraßen-Bebauung: Stadt muss Ausfallbürgschaft von 400 000 Euro zahlen


BILD: IGIEL
HEPPENHEIM. Eine Anfrage von LIZ.Linke im Heppenheimer Stadtparlament im Zusammenhang mit der jetzt vorgelegten Eröffnungsbilanz 2011für die Kreisstadt hat auf einen kostenträchtigen Posten aufmerksam gemacht: eine von der Stadt zu begleichende Ausfallbürgschaft in Höhe von mehr als 400 000 Euro, die im Zusammenhang mit Darlehen für die Lehrstraßen-Bebauung übernommen worden war und 2009 fällig wurde.
Die Kreisstadt, hat der Magistrat zum Hintergrund mitgeteilt, hatte am 13. Juni 1984 die Ausfallbürgschaft zur Absicherung eines Darlehens an die Firmen Welker, Haebler/Jaehrling sowie Loebel übernommen. Nachdem Hans-Herbert Loebel 2008 verstorben war, wurde über sein Vermögen ein Insolvenzverfahren eröffnet. Eingelassen hatte sich die Stadt auf die Bürgschaft, als es um die Schaffung von dringend benötigten 39 Sozialwohnungen in dem Komplex Lehrstraße Ost ging.
Zwanzig Wohnungen hiervon wurden in der Friedrichstraße 21a, weitere neunzehn Wohnungen in der Lehrstraße 2-8 geschaffen.

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Bergsträßer Anzeiger
7. Oktober 2011
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Stadtparlament: Straßenbeleuchtung, Fußballplatz und mehr in der aktuellen Stunde

Warten auf preiswerte Technik

HEPPENHEIM. Die Peitschenmasten der Straßenbeleuchtung entlang der Lorscher Straße werden derzeit ausgetauscht. Ulrike Janßen (LIZ.Linke) wollte während der aktuellen Stunde im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung am Mittwochabend im Kurfürstensaal wissen, warum man im Zuge dieser Arbeiten nicht auch gleich eine neue energiesparende Technik installiere. Nach Informationen von Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) ist es für eine Umrüstung auf die moderne LED-Technik „noch zu früh.“ Es sei abzusehen, dass die Technik noch entschieden weiterentwickelt und in absehbarer Zeit auch preiswerter für die Stadt zur Verfügung stehen werde.
Ballfang müsste erhöht werden
Längst wird auf dem Kunstrasenplatz des TSV Hambach gekickt. Doch noch ist nicht alles perfekt nach den umfangreichen Baumaßnahmen. So monierte Joachim Ballweg (SPD), dass der Ballfang in Richtung Norden deutlich erhöht werden müsse, um auch seinem Zweck zu dienen. Der Ballfang im Osten – Richtung Vereinsheim – müsse instand gesetzt werden. Darüber hinaus setze sich der aufgeschüttete Hang ab, was zu Problemen mit dem Kunstrasenplatz führen könne. Ballweg appellierte an die Verantwortlichen, schnell zu handeln, um unnötige Folgekosten zu vermeiden.
Bürgermeister Rainer Burelbach wusste zu diesem Thema zu berichten, dass ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung sich vor Ort ein Bild gemacht habe und eine entsprechende Vorlage bereits auf den Weg in den Ortsbeirat sei. Gegen das Abrutschen des Hanges, so Burelbach, könne vonseiten der Stadt allerdings nur wenig gemacht werden.
Auf die Frage Ballwegs, ob es Neuigkeiten in Sachen Metzendorf-Immobilie gebe, konnte der Bürgermeister, der seit inzwischen fünf Wochen im Amt ist, nur wiederholen, was er bereits im Bau- und Umweltausschuss gesagt hatte: Um in Sachen Innenstadtentwicklung einen deutlichen Schritt in die richtige Richtung tun zu können, müsse man zunächst deutliche Signale vonseiten der Stadt an mögliche Interessenten senden und Vertrauen schaffen.
Eines dieser Signale sei es, westlich der Tiergartenstraße keinen weiteren Einzelhandel zuzulassen. Das gebe Investoren die Sicherheit, dass nicht noch mehr Kaufkraft von der Innenstadt abgezogen werde. Auch mit einer endgültigen Entscheidung darüber, wie es mit dem Parkhof und im Bereich des Grabens weitergehe, schaffe man Klarheit und Vertrauen für Geschäftsleute wie Investoren. Dies seien nur zwei der Maßnahmen, die notwendig seien, um Investoren zu ermutigen, in der Innenstadt Heppenheims tätig zu werden.
Mehrheitlich abgelehnt wurde der Antrag der LIZ.Linke-Stadtverordnetenfraktion, ein Jugendforum einzuberufen, um auch die Wünsche und Interessen der Jugendlichen kennenzulernen, die keiner Organisation und keinem Verein angeschlossen sind. Christian Vock (CDU) unterstrich für seine Fraktion, dass dieses Vorhaben eigentlich eine sinnvolle Sache sei. Da aber die CDU über ihre eigene Jugendorganisation (die Junge Union) verfüge, die Stadtjugendpflege eine hervorragende Arbeit leiste und darüber hinaus mit dem Starkenburg-Gymnasium und der Martin-Buber-Schule zwei Bildungseinrichtungen ein Ganztagsangebot hätten, sehe seine Partei keinen Bedarf für ein Jugendforum.
Jean-Bernd Neumann (SPD) erinnerte für seine Fraktion an ähnliche Bemühungen in den vergangenen Jahren, die – wenn überhaupt – nur kurzfristig Erfolg gehabt hätten. Da sich aber die Zusammensetzung der Heppenheimer Jugendlichen naturgemäß alle paar Jahre ändere, sei ein weiterer Versuch durchaus sinnvoll, – gerade auch vor dem Hintergrund der aufsuchenden Jugendarbeit.

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Bergsträßer Anzeiger
7. Oktober 2011
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Magistrat: Christoph Zahn jetzt ehrenamtlicher Stadtrat

Ein offizieller Vertreter für den Bürgermeister

HEPPENHEIM. Der Magistrat hat seit Mittwochabend zwei neue Mitglieder: Norbert Golzer (FWHPINI) und Olaf Stjerna (LIZ.Linke) wurden in der Sitzung des Stadtparlaments zu ehrenamtlichen Stadträten ernannt. Darüber hinaus gibt es jetzt einen offiziellen Vertreter des Bürgermeisters: Christoph Zahn (CDU) wurde zum Ersten Stadtrat ernannt. Auch er wird ehrenamtlich tätig; die bis vor gut sechs Jahren übliche Besetzung des Postens mit einem Hauptamtlichen wurde per Parlamentsbeschluss abgeschafft, die Hauptsatzung der Stadt entsprechend geändert.
Die Mehrheitsverhältnisse
Nach der Kommunalwahl standen aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Heppenheimer Magistrat drei Stadträten der CDU zwei der SPD sowie jeweils einer von GLH und FDP gegenüber. Hinzu kam Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD). Eine Koalition kam erst einmal nicht zustande, und bei wechselnden Mehrheiten im Stadtparlament gab es auch im Magistrat kein Übergewicht für eine der Parteien.
Nach der Wahl Rainer Burelbachs (CDU) zum neuen Bürgermeister im April herrschte ein Patt im Kollegialorgan – vier CDU-Mitglieder gegen vier Stadträte von SPD, GLH und FDP. Da die Stimme des Bürgermeisters bei Stimmengleichheit den Ausschlag gibt, bestand allerdings die Befürchtung, dass die CDU ihre neugewonnene Stärke nutzen könnte, um ihre Ziele zumindest im Magistrat durchzusetzen. Die CDU, auf der Suche nach Koalitionspartnern, ging auf die Kritik ein, fügte sich in ihr Schicksal und stellte – trotz entgegengesetzter Forderungen im Wahlkampf – den Antrag, die Stelle des hauptamtlichen Ersten Stadtrats zu streichen und den Magistrat um zwei Mitglieder auf nun neun (plus Bürgermeister) zu erhöhen. Auf diese Weise können nun auch FWHPINI und LIZ.Linke einen Vertreter entsenden: Norbert Golzer und Olaf Stjerna.
Das Übergewicht der CDU im Magistrat ist damit zwar beendet – ihr Ziel, die Geschicke der Stadt maßgeblich zu bestimmen, ist sie aber näher gekommen. Seit Wochenmitte steht – vorbehaltlich der Entscheidung in geplanten Mitgliederversammlungen – fest, dass es eine Koalition von CDU, FWHPINI und FDP geben wird (wir haben berichtet).
Dezernate für Koalitionspartner
Gefestigt werden soll die neue Koalition durch die Einbeziehung von FWHPINI und FDP in die Stadtregierung: Norbert Golzer und Hubert Vettel (FDP) werden eigene, ehrenamtlich geführte Dezernate übernehmen und so den Bürgermeister entlasten. Golzer soll sich nach diesen Plänen um das Thema Innenstadtentwicklung kümmern, Vettel um das Thema Bauen.

Auf dem rechten Bild die beiden neuen Stadträte Norbert Golzer
(l., FWHPINI) und Olaf Stjerna (LIZ.Linke). BILDER: REINHARDT








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Bergsträßer Anzeiger
29. September 2011
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Ein Jugendforum soll Probleme und Wünsche ermitteln

Die LIZ.Linke-Fraktion bekam bei der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses Zustimmung zu dem Antrag, der Magistrat solle ein Jugendforum veranstalten. Zur Begründung führte sie an, dass alle politisch Engagierten in Heppenheim eine größere Mitarbeit von Jugendlichen wünschten. Das Problem seien insbesondere die Heranwachsenden, die sich weder einer Organisation noch einem Verein anschließen wollten und somit bei einer Entscheidungsfindung über Belange Jugendlicher außen vor blieben.
Um die Probleme und Bedürfnisse von Heranwachsenden besser kennenzulernen, sei ein jährliches Jugendforum sinnvoll, dass in Schulen, über den Streetworker und die Presse beworben werden müsse. Interessante Themen gebe es zurzeit genügend: Wie sehen die Kids das "Haus der Jugend"? Wie beurteilen sie Skateranlage, Oase, Musikübungsräume und Sporthallen? Auch zu den bei Jugendlichen beliebten Aufenthaltsräumen im Freien - etwa Bruchsee, Erlache und Spielplätze - sollen sie sich äußern können. Was sagen sie zur Betreuung durch Sozialarbeiter? Wie zufrieden sind sie mit dem Nahverkehr - sprich: der Erreichbarkeit von Kinos, Diskotheken und Ähnlichem?
Bruno Schwarz (Linke) gab zu bedenken, dass das, was vor fünf Jahren bei Jugendlichen gefragt gewesen sei, heute längst nicht mehr aktuell sein müsse. Man müsse jeder Generation eine Chance geben, sich mit einzubringen. So könne man der allgemeinen Politikverdrossenheit entgegenwirken, die auch daraus resultiere, dass Jugendliche das Gefühl hätten, sowieso keinen Einfluss auf Entscheidungen von Politikern zu haben.
Die Vertreter der CDU-Fraktion zeigten sich sehr skeptisch. Man habe ein sehr junges Stadtparlament. Auch erreiche man die Jugendlichen, die sich nicht in Vereinen engagierten, auf diese Weise nicht. Die Stadt verfüge zudem über eine sehr gute Jugendpflege, die das Ohr bereits bei der Jugend habe. Aus diesen Gründen stimmte die CDU als Einzige gegen den Antrag.
Winifred Hörst (FDP) plädierte dafür, "es zumindest mal zu versuchen". Auch Reimund Bommes (GLH) war dieser Ansicht: "Versuch macht klug." Verlieren könne man nichts, nur Erkenntnisse gewinnen. Jean-Bernd Neumann (SPD) erinnerte an frühere fehlgeschlagene Versuche, zeigte sich aber bereit, die Sache noch einmal anzugehen. Umso schöner sei es, wenn es klappt.

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Bergsträßer Anzeiger
15. September 2011
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Stadtparlament: Fachärztezentrum Thema im Sozialausschuss / Bürgermeister Burelbach steht hinter den Plänen

Gesundheitsstandort wird gestärkt

HEPPENHEIM. Das Interessanteste in der jüngsten Sitzung des Sozial-, Kultur- und Sportausschusses (SKS) am Dienstagabend im Rathaus kam am Schluss. Unter dem Punkt "Verschiedenes" wurde von Martin Greif ein für die Stadt wichtiges Thema angesprochen: die Pläne für ein Fachärztezentrum am Kreiskrankenhaus.
Investor wartet auf klares Signal
Greif wollte vom Bürgermeister wissen, ob die Stadt hinter diesen Plänen stehe: "Der Investor wartet auf ein klares Signal der Stadt." Denn es gebe, so Greif, nach ihm vorliegenden Informationen Widerstand gegen die Pläne, und bislang habe auch nur ein einziger Facharzt aus der Innenstadt Interesse angemeldet, sich in einem Fachärztezentrum zu engagieren. Alle anderen bisher genannten Interessenten kämen von Außerhalb.
Rainer Burelbach hatte, auch wenn er betonte, dass man die Entwicklung der Innenstadt nicht aus den Augen verlieren dürfe, das gewünschte klare Signal für Greif: "Ich stehe einhundertprozentig hinter dem Fachärztezentrum." Die Vorbereitungen liefen, und das Kreiskrankenhaus habe einen Investor ausgedeutet, der bereits erste Pläne vorgelegt habe. Der Gesundheitsstandort Heppenheim mit Kreiskrankenhaus und Psychiatrie werde durch das Fachärztehaus gestärkt. Auch das jetzt noch an der Tiergartenstraße gelegene Dialysezentrum habe Interesse daran, näher ans Kreiskrankenhaus heranzurücken.
Das Fachärztezentrum werde die Position der Stadt auch bei Verhandlungen mit dem Land stärken, wenn es um die Zukunft des Kreiskrankenhauses und hiermit verbundene Investitionen in Millionenhöhe gehen werde. Burelbach: "Wir haben jetzt die einmalige Chance, den Gesundheitsstandort Heppenheim und die hiermit verbundenen Arbeitsplätze auf Dauer zu sichern."
Der Magistrat, unterstützte Franz Beiwinkel den erst seit 1. September amtierenden Bürgermeister, stehe den Plänen positiv gegenüber und warte auf die Einleitung des Bauleitverfahrens, denn für das Ärztehaus müsse der Bebauungsplan geändert werden. Dass der Investor versuche, Druck auf die Stadt auszuüben, um das Projekt voranzutreiben, führte der Behindertenbeauftragte der Stadt, Magistratsmitglied Helmut Bechtel (SPD), im Ausschuss auf "falsche Vorstellungen des Investors über den für das Verfahren notwendigen Zeitraum" zurück.
Erste Bilanz des Streetworkers
Es gab natürlich auch andere Themen, mit denen sich der Ausschuss nach einer Besichtigungstour zu vier sanierungsbedürftigen Spielplätzen beschäftigen musste. Das Erste war ein Sachstandsbericht zur Tätigkeit der "Aufsuchenden Jugendsozialarbeit", wie Matthias Preisser seine Aufgabe am liebsten benannt haben will. Heppenheims "Streetworker", so die stattdessen meistens genutzte Bezeichnung, hat sein erstes halbes Jahr hinter sich und in dieser Zeit vor allem Aufbauarbeit leisten müssen, nachdem zwei seiner Vorgänger schon nach kurzer Zeit die Segel gestrichen hatten.
Dass er "bei null" anfangen musste, inzwischen aber über mehrere Projekte Kontakte zur Zielgruppe problematischer Jugendlicher knüpfen konnte, stieß auf allgemeine Zustimmung bei den Ausschussmitgliedern, die Preisser Lob für die bislang geleistete Arbeit aussprachen. Fahrradwerkstatt, Boxtraining, Anlaufstelle im Haus der Jugend an der Karlstraße - "Streetworker" Preisser hat alle Hände voll zu tun und machte anhand von Beispielen deutlich, wo Chancen und Grenzen seiner Tätigkeit liegen. Die Unterstützung der SKS-Mitglieder hat er, wie der Vorsitzende Michael Eck (SPD) versicherte.
Ein weiteres Thema war ein von der LIZ.Linke gefordertes Jugendforum. Hiermit, so Ulrike Janßen, solle Heppenheims Jugendlichen einmal im Jahr die Möglichkeit gegeben werden, so wie in der jährlich stattfindenden Bürgerversammlung ihre speziellen Anliegen in einem großen Forum anbringen zu können. Bei den anderen Mitgliedern des SKS stieß der Antrag auf wenig Gegenliebe:
Christian Vock (CDU) beispielsweise sah die Interessen der Jugendlichen bei Heppenheims Jugendpflege gut aufgehoben, und Martin Greif (FWHPINI) bezweifelte, dass die Jugendlichen überhaupt Interesse an einem solchen Forum hätten: "Am Ende wird die Verwaltung für einen Flop eingespannt."
Stadtrat Franz Beiwinkel (GLH) regte an, die 1997 und 2006 durchgeführten schriftlichen Befragungen von Jugendlichen durch die Stadtjugendpflege zu wiederholen. Auf diese Weise habe man vieles, was Jugendliche bewegt, in Erfahrung bringen können.

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Bergsträßer Anzeiger
9. September 2011
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Altstadt: Stadtparlament will auch nichtgastronomische Modelle für das verwaiste Restaurant prüfen lassen

Keine Denkverbote für den Winzerkeller

HEPPENHEIM. Mit dem Saisonende für das "Theater im Hof", die Heppenheimer Festspiele also, wäre es eigentlich wieder Zeit für Leben im "Winzerkeller", dem Restaurant im altehrwürdigen Kurmainzer Amtshof. Von Leben jedoch keine Spur: Die Räumlichkeiten im Geschoss unter dem Kurfürstensaal stehen seit über einem Jahr leer, ein Ende der Situation ist nicht absehbar.
In der Stadtverordnetenversammlung hat man aus diesem Grund in der vergangenen Woche einen Antrag der Freien Wähler abgesegnet, in dem es um die Zukunft der historischen Stätte geht - und sich ganz offensichtlich dazu durchgerungen, aus der Not eine Tugend zu machen und Abschied vom Gastronomie-Modell zu nehmen.
Trotz aller Bemühungen ist es bislang nämlich nicht gelungen, einen neuen Pächter für das Lokal zu finden. Wofür es - wie FWHPINI auch im Antrag formuliert - viele Gründe gibt: So sind schon die technischen Einrichtungen hoffnungslos überaltert und dringendst sanierungsbedürftig, aber auch die Nutzbarkeit ist in den Sommermonaten massiv eingeschränkt - durch die Festspiele, aber auch durch den Weinmarkt. Ein neuer Pächter müsste nicht nur mit diesen Widrigkeiten fertig werden, er müsste auch eine gewaltige Summe in die Sanierung stecken. Einen Anreiz, sich auf einen neuen Pachtvertrag einzulassen, sähen die Freien Wähler darin, den Innenhof des Amtshofes (außerhalb der Weinmarkt- und Festspielzeiten) als Freisitz zur Verfügung zu stellen und den (gerade erneuerten) Marstall vom Winzerkeller-Wirt bewirtschaften zu lassen. Mit letzterem "ließe sich sicherlich auch während der Festspiele in den Pausen und nach Schluss der Veranstaltungen mit einem passenden Angebot ein Geschäft machen, vielleicht sogar als Synergie für die Festspiele." Schließlich, so FWHPINI, "wurde an die Biertrinker bislang nicht gedacht". Und der neue Pächter könnte sein Personal dann auch in der Zeit beschäftigen, in der die Großveranstaltungen den Winzerkeller blockieren.
Allerdings sind die Freien Wähler nicht allzu optimistisch, dass es am Ende gelingt, einen Pächter zu überzeugen. Deshalb regen sie in ihrem Antrag auch an, zu prüfen, ob nicht ein neues Konzept tragfähiger wäre. Zumal den historischen Räumen mit den Wandmalereien der Speisengeruch und die Fettausdünstungen "sicherlich nicht gut tun". Deshalb solle untersucht werden, "ob nicht das Museum in die historischen Räume des Winzerkellers umziehen und diese nutzen" könnte. Denkbar, so Norbert Golzer im Stadtparlament, wäre aus Sicht der Freien Wähler aber auch, beispielsweise die Stadtbücherei oder andere städtische Einrichtungen hierhin umziehen zu lassen.
Im Stadtparlament stieß der Antrag auf Zustimmung. Jean-Bernd Neumann (SPD), dessen Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss den Winzerkeller vor kurzem besichtigt hatte, nannte es sinnvoll, über eine andere als gastronomische Nutzung nachzudenken, und Willi Guthier (CDU) wollte "kein Denkverbot", wenn es um Ideen zur künftigen Nutzung gehe. Auch Ulrike Janßen (LIZ.Linke) konnte sich mit dem Antrag der Freien Wähler anfreunden, vertrat aber die Ansicht, dass man nicht allein über den Winzerkeller nachdenken solle: "Wir brauchen ein Konzept für das Gesamtensemble Kurmainzer Amtshof."

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Bergsträßer Anzeiger
2. September 2011
jr
Siegfriedstraße: Straßenbauamt reicht die Pläne für eine Neuverdolung beim Regierungspräsidenten ein

Nächster Schritt für Stadtbach-Sanierung

HEPPENHEIM. Für Pendler in den und aus dem Odenwald und damit natürlich auch für die Bewohner der betroffenen Stadtteile Kirschhausen, Sonderbach, Mittershausen-Scheuerberg und Wald-Erlenbach, steht eine harte Prüfung bevor: Voraussichtlich ab 2012 soll Heppenheims Stadtbach neu verdolt und parallel hierzu die Siegfriedstraße (B 460) saniert werden. Bei der Vorstellung des Projektes im vergangenen Jahr war von dreieinhalb Jahren die Rede, bis die Arbeiten abgeschlossen sind. In dieser Zeit wird der Verkehr an den jeweiligen Bauabschnitten halbseitig und per Ampel gesteuert vorbeigeführt.
Auf der Siegfriedstraße werden an jedem Tag 15 000 Fahrzeuge gezählt, wobei 3,6 Prozent hiervon Schwerverkehr sind. Fahrräder sind knapp 300 pro Tag unterwegs. Die bestehende Verdolung des Stadtbachs unter der B 460 in Heppenheim ist stark geschädigt und muss erneuert werden.
Die Planungen des Amtes für Straßen- und Verkehrswesen Bensheim (ASV) sehen vor, das bestehende Bauwerk durch ein neues Bauwerk mit einem einheitlichen Rechteckquerschnitt zu ersetzen, das eine Höhe von 1,80 Meter und eine Breite von 2,15 Meter aufweist. 4,5 Millionen Euro sind dafür vorgesehen, dem Gewässer ein neues Bett zu verschaffen.
Streifen für Radfahrer geplant
In Abstimmung mit der Stadt Heppenheim, heißt es seitens des ASV, soll im Zuge der Erneuerung des Bauwerks, das von der Einmündung der Straße Am Graben bis etwa zur Siegfriedstraße 149 reicht, auch die Aufteilung des Straßenquerschnitts der B 460 geändert werden. Danach erhält die Fahrbahn der B 460 pro Fahrtrichtung eine Breite von einheitlich vier Metern, von denen jeweils ein 1,50 Meter breiter Streifen für den Radverkehr abmarkiert werden soll. Wie das Ganze aussehen soll, ist in Bensheim zu besichtigen, auf der Heidelberger Straße, die vom südlichen Stadteingang in die Innenstadt führt.
Auf beiden Seiten breite Gehwege
Bei den beidseitig anzulegenden Gehwegen, so das ASV weiter, wird auch in den engsten Bereichen noch eine Mindestbreite von 1,50 Meter eingehalten; in weiten Bereichen ist die Gehwegbreite deutlich größer. Dort, wo dies die Platzverhältnisse erlauben, würden darüber hinaus Längsparkplätze geplant.
Für die Erneuerung der Bundesstraße, sind - so jedenfalls die Zahlen, die im vergangenen Jahr genannt wurden - 1,39 Millionen Euro veranschlagt, von denen die Stadt 556 000 Euro tragen muss, ausschließlich für die Bürgersteige. Diese Kosten werden zum Teil an die Anlieger weitergegeben - sie sind mit 50 Prozent beteiligt.
Am Mittwoch (31.) hat das ASV die Planunterlagen dem Regierungspräsidium Darmstadt (RP) vorgelegt, verbunden mit dem Antrag auf Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens. 

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Bergsträßer Anzeiger
26. August 2011
jr
Stadtverkehr:

Anzeigetafeln gegen Raser

HEPPENHEIM. Die Fraktion von LIZ will eine Lücke schließen lassen, die sie im Heppenheimer Kraftfahrzeugverkehr sieht: Raser sollen künftig über Anzeigetafeln in den Haupteinfallstraßen zu langsamerem Fahren erzogen werden.
Vor- und Nachteile darstellen
Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Fraktion einen Antrag eingebracht, wonach der Bürgermeister (als Ortspolizeibehörde) "gebeten wird, die Kosten für fest installierte Geschwindigkeitsanzeigetafeln und stationäre Geschwindigkeitsmessanlagen zu ermitteln sowie die Vor- und Nachteile im Vergleich darzulegen." Als Installationsorte werden von der LIZ Stellen an der Bundesstraße 460 wie auch an der B 3 vorgeschlagen. Im Hauptausschuss hat der Antrag eine Mehrheit gefunden.

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Bergsträßer Anzeiger
23. August 2011
fk
Sportgemeinschaft: Dachorganisation hielt Rück- und Ausblick / Vorsitzender mahnt zu größerer Geschlossenheit

Viele Vereine waren gar nicht vertreten

HEPPENHEIM. Das Parlament ist schon seit März gewählt, über die Schlüsselposition des Bürgermeisters kurz darauf entschieden worden. Dass fünf Monate später sage und schreibe neun Mandatsträger die Hauptversammlung der Sportgemeinschaft (SGH) besuchen würden, hatte niemand ernsthaft erwarten können, spricht aber für die Bedeutung der Dachorganisation.
Dem Vorsitzenden Gerhard Knapp (Bild) bereitete das starke Interesse sichtlich Genugtuung. Weniger glücklich dürfte er mit der sonstigen Resonanz gewesen sein. Nicht einmal die Hälfte von 32 Vereinen hatte einen Delegierten entsandt. Damit wurden alle Bemühungen konterkariert, der SGH als "kraftvolle Stimme" des Heppenheimer Sports noch mehr Gewicht zu verleihen.
Das Problem ist nicht neu und wird auch in Zukunft den Vorstand fordern. Die SGH trägt nicht von ungefähr den Begriff "Gemeinschaft" in ihrem Namen. Gerhard Knapp versteht darunter den Gedankenaustausch unter und mit den Vereinen und als Folge daraus Gespräche mit politischen Gremien. "Wir müssen uns unseres Stellenwertes wieder mehr bewusst werden", mahnte der Vorsitzende in seinem Tätigkeitsbericht größere Geschlossenheit an.
Dass sich Vereine verschiedentlich direkt ans Rathaus wenden, ist wenig hilfreich. Die Erfahrung hat gelehrt, dass sich die Stadt in letzter Konsequenz an die Sportgemeinschaft wendet, weil sie stets das "große Ganze" im Auge behält. Anerkennung fand dies in allen Grußworten. Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz (CDU) würdigte die Arbeit des Vorstandes ebenso wie Stadtrat Helmut Bechtel (SPD) sowie CDU-Fraktionschef Jürgen Semmler und der Vorsitzende des Sozial-, Kultur- und Sportausschusses, Michael Eck (SPD).
Ulrike Janßen von der Fraktion LIZ/Linke begrüßte zwar ebenfalls die Bündelung Heppenheimer Sportinteressen, machte aber deutlich, dass die besten Vorschläge nichts nutzen, wenn es der Stadt am Gesamtkonzept fehle. Die Verwaltung, so ihr Vorwurf, gebe Unsummen für externen Rat aus. "Mit dem Geld nur eines Gutachtens könnte man das Schwimmbadwasser auf erträgliche Temperaturen hochfahren", versuchte Janßen deutlich zu machen, dass unnötigen Ausgaben auf der einen fragwürdige Einsparungen auf der anderen Seite entgegenstehen. Ins Spiel gebracht wurde dabei die Subvention des Stadtbusses.
Um die Sportgemeinschaft wird Heppenheim von vielen Städten beneidet. Das Wissen darum, wo der Schuh drückt, erwirbt sich der Vorstand bei ungezählten Vorort-Terminen. Allein Gerhard Knapp nahm in seiner kurzen Amtszeit 25 Verpflichtungen wahr. Die SGH organisierte darüber hinaus zu ihrem 60. Jubiläum einen bunten Abend, besuchte den Landtag und zeichnete für das Turnier um den Fußball-Stadtpokal verantwortlich.
Zu einer Sisyphusarbeit gestaltet sich die von Geschäftsführer Mathias Basler übernommene Zusammenstellung der Hallenbelegungspläne, die immer schwieriger wird, weil die verfügbaren Übungsflächen dem Bedarf nicht mehr gerecht werden. Heppenheim, das sich einst mit dem Attribut einer "Sportstadt" schmückte, hinkt hier im Vergleich zu anderen Städten hoffnungslos hinterher. Gerhard Knapp sprach von einer "Mangelverwaltung" und von "Notlösungen" und legte umso mehr ein Bekenntnis ab für den Sporthallenbau an der Eichendorffschule Kirschhausen.
Eines stellte der Vorsitzende in diesem Kontext allerdings klar: Werde die Halle in der gewünschten Größe realisiert, solle sie nicht nur dem Stadtteil vorbehalten bleiben: "Alle Heppenheimer Vereine müssen in die Überlegungen einbezogen werden."
Auf der Agenda ganz oben steht auch ein Kunstrasen für den Stadion-Hartplatz. Und noch lange nicht aufgegeben hat die SGH ihre Hoffnung auf den Bau einer Großsporthalle in der Kernstadt.
Gleichwohl ist Knapp klar, dass es angesichts klammer Kassen schwieriger werde, aus dem "kleiner werdenden Kuchen das eine oder andere Stück für den Sport herauszutrennen". Umso wichtiger sei Einigkeit in der Sache.
In seinem Schlusswort bedankte sich der Vorsitzende bei seinen Mitarbeitern. Neben ihm und Geschäftsführer Basler gehören Andrea Pfeilsticker (stellvertretende Vorsitzende), Marianne Störner (Rechnerin), der Ehrenvorsitzende Ludwig Bergweiler sowie Ehrenvorstandsmitglied Dieter Umlauft dem Führungsteam an.

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Bergsträßer Anzeiger
18. Juni 2011
jr
Wohnbebauung: Hinter dem ehemaligen Forstamt soll ein Mehrfamilienhaus entstehen

Wohnen in der zweiten Reihe



Soll bebaut werden: Das am Schloßberg gelegene Gelände hinter dem ehemaligen Forstamt in Heppenheim. BILD: IGIEL

HEPPENHEIM. Nachdem das Forstamt Heppenheim aufgelöst wurde und die Aufgaben in Lampertheim konzentriert wurden, gab es keine Verwendung mehr für das Forstamtsgebäude in Heppenheim. Das Haus am Weißen Rain 41 ist inzwischen verkauft. Nun soll im rückwärtigen Bereich hin zum Starkenburgweg ein Mehrfamilienhaus entstehen.
Im Stadtparlament ging es am Donnerstagabend deshalb darum, das bislang unbebaute Areal (Gewann Hinter Mühlen) im beschleunigten Verfahren zum allgemeinen Wohngebiet umzuwidmen. 24 Parlamentarier stimmten für die Einleitung des Verfahrens, sechs enthielten sich, die LIZ/Linke stimmte dagegen.
Fraktionsvorsitzende Ulrike Janßen forderte, wenn auch vergeblich, eine namentliche Abstimmung über den Beschlussvorschlag. Für sie verändert der geplante Bau des Mehrfamilienhauses den Charakter des Wohngebietes und führt dazu, dass auch andere Anlieger am Weißen Rain brachliegende Flächen „in der zweiten Reihe“ bebauen könnten. Um weiterhin Einfluss auf die Gestaltung der Flächen am Schloßberg zu haben, forderte Janßen, einen regulären Bebauungsplan aufzustellen. Heppenheims Magistrat teilt die Bedenken Janßens nicht: „Aus städtebaulicher Sicht ist die Bebauung an dieser Stelle im Sinne der Innenentwicklung wünschenswert und vertretbar“, heißt es in der Begründung.
Das neue Gebäude sehe eine für die Hanglage angepasste Gebäudeund Höhenabwicklung vor, die Ausweitung Richtung Süden werde durch einen Hausgarten begrenzt – und die erforderlichen Stellplätze durch eine Tiefgarage unterhalb des Gebäudes nachgewiesen.

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Anm. LIZ:   HINTERGRUND
Angebot im ImmoScout
ArchPlan ImmoScout 18.6.2011

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Bergsträßer Anzeiger
18. Juni 2011
cris
Stadtverordnete: Fraktionen betonen Wichtigkeit des Gremiums

Das Parlament steht zum Seniorenbeirat

HEPPENHEIM. Freunde hat sich die Vorsitzende der Fraktion LIZ/Linke, Ulrike Janßen, nicht gemacht mit ihrem „pädagogischen Seminar“, wie es GLH-Fraktionschef Peter Müller verärgert nannte. Eine halbe Stunde Diskussion über die von ihr beantragte Abschaffung des Heppenheimer Seniorenbeirats, dann ein Rückzieher mit der provozierenden Begründung, der Antrag habe „seinen Zweck erfüllt: Wir haben uns wenigstens mal wieder mit dem Thema beschäftigt“.
Müller fühlt sich missbraucht
Allerdings hatte man sich am Donnerstagabend im Stadtparlament schon im Vorfeld dieses Tagesordnungspunktes ausgiebig mit Themen beschäftigt, die Janßen und ihr Fraktionskollege Bruno Schwarz mit 23 Anfragen oder Anträgen (bei insgesamt 41 Tagesordnungspunkten) gesetzt hatten. Was nicht nur dem Grünen Müller „ein hohes Maß an Toleranz“ abverlangt hatte. Janßen habe mit seiner Zeit gespielt, das Stadtparlament für ihre Zwecke „missbraucht“, schimpfte Müller unter dem Beifall der Kollegen aller anderen Fraktionen.
Dabei wurde der Bedarf für einen Seniorenbeirat nicht zum ersten Mal in Frage gestellt. Auch vor der Einrichtung des Gremiums hatte es Stimmen gegeben, die darauf hinwiesen, dass gerade die Älteren durchaus gut in Magistrat, Stadtverordnetenversammlung oder Ortsbeiräten vertreten sind.
Sind Senioren doppelt vertreten?
Ulrike Janßen hatte im Antrag darauf verwiesen, dass der Seniorenbeirat laut Satzung die Interessen derjenigen vertreten solle, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, die aber wahlberechtigt seien und deren Interessen deshalb „doppelt vertreten“ würden. Bei der Kommunalwahl am 27. März hätten von 37 gewählten Stadtverordneten 15 das 60. Lebensjahr bereits vollendet, weitere sieben kämen im Laufe der Legislaturperiode hinzu. Darüber hinaus könnten laut Paragraf 62 (6) der Hessischen Gemeindeordnung „Vertreter derjenigen Bevölkerungsgruppen, die von ihrer Entscheidung vorwiegend betroffen werden, in den Ausschüssen gehört und zu den Beratungen hinzugezogen werden“.
„Eine gesonderte politische Vertretung“ sei daher „entbehrlich“. Stattdessen, so Janßen in ihrem Antrag, „wäre die Einrichtung eines Kinder- und Jugendbeirates nach Paragraf 4c der Hessischen Gemeindeordnung sinnvoller, da diese Personengruppe mangels Wahlrecht über keine eigene politische Vertretung verfügt“.
Bestätigt in ihrer Ansicht fühlt sie sich unter anderem durch eine Niederschrift zur Sitzung des Seniorenbeirates vom 6. Juni, die mit einer Stadtrundfahrt im Stadtbus begonnen hatte. Hierin heißt es unter anderem, dass der Beirat das „Aufstellen je eines auffälligen Briefkastens (Aufdruck evtl. „Wo drückt der Schuh“) im Rathaus und vor dem Bürgerbüro“ beantragt.
Der Grund hierfür ist laut Beiratsvorsitzendem Ludwig Bergweiler: Die Sprechstunden des Beirates sind nicht gut besucht. Wenn die Briefkästen zur Verfügung stünden, könnte man „die Sprechstunde dann aussetzen“.
Trotzdem: Dass sie die Seniorenvertretung „zahnlos“ nannte und daran zweifelte, dass die Verwaltung deren Vorschläge überhaupt ernst nehme, sorgte für vehementen Widerspruch der Parlamentskollegen. Jürgen Semmler (CDU) erinnerte daran, dass mit dem Seniorenbeirat auch Nichtpolitiker in Entscheidungsprozesse eingebunden werden sollten, und forderte, die Beteiligung der Senioren eher auszuweiten als zurückzunehmen.
Martin Greif (FWHPINI) betonte, dass aus den Reihen des Beirates immer wieder gute Anregungen kämen, und regte seinerseits an, den Stadtbus für eine längere Probezeit für Senioren unentgeltlich rollen zu lassen. Michael Eck (SPD) verwies auf die jahrelangen Bemühungen, den Seniorenbeirat zu installieren. Er nannte den Beirat ein „wichtige Institution“ für Nicht-Partei-Mitglieder und bezweifelte, dass der von LIZ/Linke angeregte Kinder- und Jugendbeirat überhaupt auf Resonanz beim Heppenheimer Nachwuchs stoßen würde.

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Starkenburger Echo
11. Juni 2011
fk
ECHO-SERIE Heppenheimer Straßennamen (5)

Die Kreisstadt und die Nibelungen

Lokalgeschichte -  Die Siegfriedstraße blickt auf eine lange Geschichte zurück – Vom Ochsengespann zur Blechlawine


Die Siegfriedstraße gehört bereits seit Jahrhunderten zu Heppenheims wichtigsten Verkehrsstraßen.  BILD: KÖPPNER

HEPPENHEIM.  Ins Bewusstsein rückt die Siegfriedstraße immer nur dann, wenn Anlieger über Lärmbelästigungen klagen. Peter Janßen, ein streitbarer Architekt, nahm die Beschwerden auf und gab ihnen mit der Initiative „Leben im Zentrum“ (LIZ) eine Stimme. Dass LIZ ein Sammelbecken für schon lange vorher unter der Oberfläche brodelnde Proteste ist, wurde im März 2010 deutlich, als zu einer Info-Veranstaltung in der Seniorenresidenz Haus Katharinen mehr als 120 Besucher erschienen.
Angeprangert werden die Missstände auch durch Plakatanschläge entlang der Siegfriedstraße. Die Verkehrsbelästigungen spielten in der Kommunal- und Bürgermeisterwahl eine wichtige Rolle. Der von LIZ ins Rennen geschickte Peter Janßen fuhr mit einem Stimmenanteil von 4,7 Prozent allerdings nur ein bescheidenes Ergebnis ein. Verantwortlich dafür gemacht wird vor allem die Maximalforderung nach dem Bau eines Maibergtunnels, die von der Öffentlichkeit als überzogen wahrgenommen wurde.
Die Siegfriedstraße zählt schon seit Jahrhunderten zu Heppenheims wichtigsten Verkehrsadern, galt in grauer Vorzeit sogar als Fernverbindung zwischen Lorsch und Amorbach. Wo früher Kutschen, Pferde- und Ochsengespanne ihre Bahnen zogen, erzeugt jetzt eine Blechlawine einen alle zulässigen Grenzen überschreitenden Wert.
Dem Moloch Verkehr erstmals Herr werden wollten die Stadtväter, als sie 1954 den zwischen dem Geißenbrunnen und dem Lokal „Zur Post“ verlaufenden Engpass durch den Abriss mehrerer Häuser beseitigen ließen. Die Siegfriedstraße hieß damals noch Fürther Straße. Ihrer Umbenennung 1955 lag laut Wilhelm Metzendorfs „Lexikon“ die Absicht zugrunde, Heppenheims regionale Verbundenheit mit dem Nibelungenlied zu dokumentieren.
Bis dahin hatte lediglich die am Stadion gelegene Hagenstraße (seit 1926) einen Fingerzeig auf die Sage gegeben. Hagen von Tronje war bekanntlich die Person, die dem Leben des blondgelockten Recken Siegfried von Xanten meuchlings ein Ende bereitete.
Indiziensuche für Lokalpatrioten
Für Heppenheimer Lokalpatrioten ist klar, dass sich die schändliche Tat nur am Lindenbrunnen vor dem Langnesewerk ereignet haben kann, und berufen sich dabei auf eine schon vor 85 Jahren erstellte Expertise des Darmstädter Archivdirektors J. R. Dietrich.
Der Schreiber des Nibelungenliedes, so dessen Einschätzung, könne nur Heppenheim als Tatort gemeint haben – denn: „Die Brunnen im Odenwald scheiden schon deshalb aus, weil sie mehr als 50 Kilometer von Worms entfernt sind, so dass es nicht möglich gewesen wäre, Siegfrieds Leichnam zwischen Anbruch der Dunkelheit und der Frühmesse nach Worms zurückzubringen.“
Ob der Drachentöter nun Odenwälder oder „Hepprumer“ Wasser getrunken hat, wird für ewig eine offene Frage bleiben. Ihren Anspruch darauf, ein wichtiger Bestandteil des Nibelungenlieds zu sein, untermauerte die Stadt insbesondere in den Jahren 1955 und 1956, als sie mehrere Heppenheimer Straßen wichtigen Figuren des Heldenepos widmete. Der parteilose Altbürgermeister Wilhelm Metzendorf war dafür die treibende Kraft.
Auf die Siegfriedstraße folgten die Nibelungen-, Kriemhild- und Brunhildstraße; alle übrigens in räumlicher Zuordnung zur schon bestehenden Hagenstraße. Auf eine Gunterstraße haben die Stadtväter verzichtet. Der Burgunderkönig, Gemahl des „Mannweibs“ Brunhilde, kommt in der Erzählung als Schwächling denkbar schlecht weg.
Hinweise auf die Sage liefern außerdem die 1953 errichtete Nibelungenschule sowie die der Martin-Buber-Schule zugeordnete Siegfriedschule (1972). Als zu Heppenheims 1200-Jahrfeier 1955 die Freilichtbühne eingeweiht wurde, stand als eine der ersten Vorstellungen „Siegfrieds Tod“ auf dem Spielplan.
Ältere Heppenheimer sprechen von "Vorstadt"
Inzwischen hat Landrat Matthias Wilkes (CDU) Metzendorfs Rolle übernommen. Für den Verwaltungschef ist sogar der gesamte Kreis „Nibelungenland“.
An eine Touristikmarke haben die früheren Anwohner der Siegfriedstraße natürlich noch keinen Gedanken verschwendet. Gelegentlich werden sie, zumal von älteren Heppenheimern, noch heute als „Vorstädter“ bezeichnet. Der Straßenzug ist bereits 1480 erwähnt und beschreibt – nomen est omen – das vor dem ummauerten Stadtring besiedelte Gebiet, das sich in die untere Vorstadt (Bachgass’ und Lehrstraße) sowie in die obere Vorstadt (Siegfriedstraße) gliedert.
Laut Willy Lizalek, dem ehemaligen Vorsitzenden des Geschichtsvereins, stellten alle Vorstädter zusammengenommen um 1830, als in Heppenheim 3600 Bürger registriert waren, mit einem Anteil von drei Fünfteln die Bevölkerungsmehrheit. „Ihre Häuser waren meist geräumiger als die in der beengten Altstadt“, so der Heimatforscher.
Für die jetzigen Vorstädter ist das natürlich kein Trost. Paradiesisch sind die Zustände in der Siegfriedstraße schon lange nicht mehr.

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Bergsträsser Anzeiger
3. Juni 2011
fk
Graben-Neugestaltung: Info-Veranstaltung brachte nichts wesentlich Neues / Förderung nur gegen Auslegungsplan

Hauptproblem der Autos bleibt


Darüber, wie die Zukunft des Grabens zwischen Altstadt und Fußgängerzone aussehen könnte, informierten sich Interessierte am Dienstagabend im Landratsamt.BILD: KÖPPNER
HEPPENHEIM. Aufs Auto angewiesene Altstadtbesucher haben bei der Suche nach einem Parkplatz schlechte Karten und müssen nicht selten mehrere Runden drehen, bis sie auf den Seitenstreifen der Siegfried- und anderer angrenzender Straßen oder auf dem Graben eine Lücke gefunden haben. Heppenheims größter innerstädtischer Freiraum an der Nahtstelle zwischen historischem Gassen- und betriebsamem Geschäftsviertel fristet schon seit Jahrzehnten ein viel zu lange geduldetes Dasein als Sammelpunkt für an- und abfahrende Benzinvehikel.
Die Fraktion der Grünen Liste (GLH), sowie danach der Verkehrs- und Heimatverein haben die Problematik als Erste thematisiert. Die Forderung nach einem Stadtpark gerät seitdem immer mal wieder in die Schlagzeilen. Allerdings stehen die Chancen für seine Realisierung eher schlecht. Darauf lassen die Vorgaben des Planungsbüros und Ergebnisse eines Workshops ebenso schließen wie die Diskussionsbeiträge in zwei Informationsveranstaltungen, die letzte davon am Dienstagabend.
In allen drei Veranstaltungen war der Teilnehmerkreis fast identisch: Grabenanlieger, Geschäftsleute, je eine Handvoll Fraktionsvertreter und Verwaltungsmitarbeiter.
Einbahnstraßenregelung
Summa summarum waren es fünfzig Personen, darunter Heppenheims künftiger Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), die von Stadträtin Maria Müller-Holtz (SPD) begrüßt wurden, bevor Frank Ammon vom beauftragten Planungsbüro Ammon und Sturm über die leicht modifizierten Pläne zur Grabenumgestaltung informierte. Wichtigste Neuerung ist eine Einbahnstraßenregelung, die vom Norden her an der Westseite des Grabens (Vereinshaus) vorbeiführen würde. Eine Wendemöglichkeit könnte, so die Vorstellung, in Höhe der jetzigen Bushaltestelle eingerichtet werden, die nach Ammons Vorstellungen an den kleinen Platz vor der Kellereigasse verlegt werden soll – der Buber-Statue direkt vor die Nase.
Ansonsten bleibt das meiste wie bekannt: optische Aufwertung der Ehrenmalanlage und des Landratsamtsgartens, Bau eines zentrumsnahen Kinderspielplatzes, Korrekturen beim Begleitgrün, hier und da eine neue Bepflasterung, als Hingucker ein Wasserspiel – viel Kosmetik eben. Das Hauptproblem, die Autos, bleibt. Woran auch der Umstand nichts ändert, dass – allerdings nur punktuell – der eine oder andere Stellplatz doch weichen müsste.
Die Zeit drängt: Weil Fördergelder sonst verloren gehen, muss der Ausführungsplan für den ersten von drei Bauabschnitten bis Ende dieses Jahres vorliegen.
Priorität genießt dabei der Bereich zwischen Kleinem Markt und Fastnachtsbrunnen, inklusive des sensiblen Übergangs von der Fußgängerzone in die Altstadt, wo die links und rechts des sogenannten „Durchbruchs“ bestehende Bebauung mit einer einheitlichen Fassadengestaltung enorm gewinnen könnte. Ammons Gestaltungsbeispiel überzeugte. Mitspielen müssen allerdings die Hausbesitzer.
Die Diskussion förderte Unterschiedliches zutage: Hier ein Geschäftsmann, der Kinderspielplätze generell für überbewertet hielt, und da eine junge Frau, die genau gegenteiliger Auffassung war: „Ein Spielplatz ist für jede Innenstadt ein Anziehungspunkt“ – Beifall auf der ganzen Linie.
Aufmerksamkeit erregte auch „Stadtgraben“-Wirt Adi Dörsam mit dem Vorschlag, den oberen Teil der Werlestraße als Einbahnstraße auszuweisen und damit Platz für 18 Stellplätze zu schaffen. Der Graben könnte damit, so Dörsam, in Höhe des Bürgerbüros von Autos entlastet werden.
Eine Verwaltungsangestellte notierte mit. Ob sie das auch tat, als Peter Janßen von der Initiative „Leben im Zentrum“ (LIZ) das Wort ergriff, darf angezweifelt werden. Für den Ex-Bürgermeisterkandidaten haben die Pläne wenig Substanz, weil sie nach seiner Lesart weder den Vorstellungen der Stadtparkidee gerecht werden noch eine Antwort auf die Verkehrssituation geben. „Im Prinzip soll das, was auf dem Graben schon vorhanden ist, lediglich mit ein paar Spielereien umgestaltet werden“, sagte Janßen – und setzte noch einen drauf: „Mir kommt das alles vor wie das Verbraten von viel Geld.“

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Bergsträßer Anzeiger
3. Juni 2011
fs
Haupt- und Finanzausschuss: Willi Guthier (CDU) zum Vorsitzenden gewählt / LIZ/Linke-Fraktion scheitert mit Anträgen

Magistrat und Seniorenbeirat unverändert

HEPPENHEIM. Willi Guthier (CDU) ist neuer Vorsitzender des Heppenheimer Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses. In der konstituierenden Sitzung am Dienstagabend im Rathaus stimmten zehn der elf Mitglieder für den Diplom-Ingenieur und Betriebswirt aus Hambach. Guthier selbst enthielt sich der Stimme. Guthier gehört der Stadtverordnetenversammlung und dem Hauptausschuss seit 18 Jahren an. Bei der Wahl des ersten Stellvertreters setzte sich Martin Greif (FWHPINI) mit sieben Stimmen gegen Peter Müller (Grüne Liste, vier Stimmen) und Andrea Pfeilsticker (SPD, keine Stimme) durch. Pfeilsticker wurde anschließend ohne Gegenkandidat zur zweiten Stellvertreterin gewählt.
In seiner ersten Sitzung hatte sich der Ausschuss unter anderem mit einem Antrag der LIZ/Linke-Fraktion zur Erweiterung des Magistrats der Kreisstadt zu beschäftigen. Derzeit setzt sich das Gremium aus sieben Stadträten und dem Bürgermeister zusammen. Neben Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) gehören ihm Hermann Friedrich, Barbara Schaab, Christoph Zahn (alle CDU), Helmut Bechtel, Maria Müller-Holtz (beide SPD), Franz Beiwinkel (Grüne Liste) und Hubert Vettel (FDP) an. Die LIZ/Linke will das Gremium auf neun Stadträte plus Bürgermeister erweitern.
„Zurzeit sind alle Fraktionen bis auf die LIZ/Linke und FWHPINI im Magistrat vertreten, Mitspracherechte über die städtischen Angelegenheiten sind ungleich verteilt“, heißt es in dem Antrag. Durch die Aufstockung der Magistratssitze sei eine bessere Mitwirkung über die allgemeine Verwaltung gegeben. Bruno Schwarz ergänzte für seine Fraktion, dass auch die kleinen Fraktionen im Magistrat mitarbeiten sollten und auf diese Weise der „Sachverstand kollektiv erweitert würde“. Unterstützung bekam er nur von Martin Greif (FWHPINI): „Ich bin auch dafür, dass alle Fraktionen den gleichen Wissensstand haben.“ Jürgen Fickel (CDU) hielt dagegen, dass die derzeitige Verteilung sehr wohl die demokratische Ausgangslage wiedergebe. Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) erläuterte, dass es nicht demokratisch legitim sei, wenn etwa LIZ/Linke ebenso wie die Grüne Liste einen Stadtrat stelle, obwohl die GLH deutlich mehr Stimmen bei der Kommunalwahl erzielt hatte.
GLH-Fraktionschef Peter Müller argumentierte, der Magistrat sei kein Kontrollorgan sondern ein Verwaltungsgremium, das „klein und arbeitsfähig bleiben soll“. Bei der Abstimmung votierten neun der elf Stadtverordneten gegen eine Vergrößerung des Magistrats.
Wollte LIZ/Linke den Magistrat noch erweitern, sollte ein anderes Gremium nach dem Willen der Fraktion gleich ganz abgeschafft werden: der Seniorenbeirat. Dessen Existenz sei aus zwei unterschiedlichen Gründen überflüssig, argumentierte Schwarz: Zum einen seien sowohl in der Stadtverordnetenversammlung als auch im Magistrat überdurchschnittlich viele Mitglieder jenseits der 60 Jahre, die sich um die Belange älterer Mitbürger kümmern können. Es fehle „ein großes Thema“. Zum anderen handele es sich beim Seniorenbeirat um ein „zahnloses Gremium“ ohne Befugnisse und Rederecht in den Ausschüssen. Der Beirat könne sich in den politischen Prozess nicht einbringen. Es sei fast schon schade, „wenn er tagt und nichts erreichen kann“.
Mit dieser Einschätzung war Schwarz allein. Gabriele Kurz-Ensinger (SPD) sagte, im Magistrat finde der Seniorenbeirat sehr wohl Gehör und habe eine „gewichtige Stimme“. Die SPD habe lange für einen solchen Beirat gekämpft.
Für Jürgen Fickel (CDU) ist wichtig, dass der Beirat eingerichtet wurde, weil er sich „parteipolitisch unabhängig für die Belange ältere Mitmenschen“ einsetzen kann – „und das ist auch gut so“. Martin Greif (FWHPINI) verwies auf die erfolgreiche Arbeit des Kreisseniorenbeirates und Benjamin Kramer (FDP) widersprach der Auffassung, der Beirat sei „zahnlos“. Wer sich den Tätigkeitsbericht des Seniorenbeirates zu Gemüte führe, könne sehen, dass sehr viel von dem, was der Beirat anrege, auch umgesetzt würde.
Ludwig Bergweiler, Vorsitzender des Seniorenbeirates, verfolgte zusammen mit vier seiner Mitstreiter die Diskussion. Außer dem Antragsteller selbst folgte niemand der Argumentation von LIZ/Linke, so dass der Antrag mit zehn zu einer Stimme abgelehnt wurde. 

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Starkenburger Echo
Bergsträßer Anzeiger
30. Mai 2011
ai

Peter Janßen sieht keine Gefahr für seine Wählergemeinschaft

Stadtverordnetenversammlung: LIZ-Sprecher weist Vorwürfe der Vorstandsmitglieder zurück, die der Gruppierung den Rücken gekehrt haben – „Fraktionsbildung keine Grundsatzentscheidung“

Kommunalpolitik: Führende Mitglieder der Wählergemeinschaft LIZ treten aus / Janßen sieht keine Gefahr für die Gruppierung
Fraktion mit Linken wird zum Streitpunkt
HEPPENHEIM. Steht die Heppenheimer Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (LIZ) zwei Jahre nach der Gründung und zwei Monate nach der Kommunalwahl vor dem Aus? Die meisten Vorstandsmitglieder haben ihren Austritt erklärt. Als Begründung geben sie an, dass die einzige LIZ-Stadtverordnete Ulrike Janßen mit dem einzigen Stadtverordneten der Linken, Bruno Schwarz, eine Fraktion gebildet hat, ohne zuvor mit der Wählergemeinschaft darüber zu beraten.
Fünf Mitstreiter springen ab
In einer Presseerklärung schreiben die verärgerten Mitstreiter: "Nach reiflicher Überlegung haben die Vorstandsmitglieder Heinz Nickel, Gabriele Dierig, Ulrike Rosenträger, das Mitglied Ruth Nickel und die Hospitantin Eva Garbe diesen Entschluss gefasst, da das Verhalten der Listenführerin nicht mit unserem Demokratieverständnis übereinstimmt." Heinz Nickel gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Wählergemeinschaft.
In ihrer Erklärung bitten die fünf bisherigen Mitglieder der Wählergemeinschaft um Verständnis für die Entscheidung. Sie hoffen, "dass trotzdem unsere Ziele für die Bürger der Stadt Heppenheim realisiert werden können". LIZ hatte sich vor allem dafür eingesetzt, die Belastungen der Bürger entlang der Bundesstraßen 3 und 460 (Lorscher Straße, Lehrstraße und Siegfriedstraße) in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Unter anderem wurde der Bau eines Tunnels unter dem Maiberg gefordert, um eine Umgehungsstraße bauen zu können.
"Nicht mit der Basis diskutiert"
Heinz Nickel schließt nicht aus, dass er und seine Mitstreiter eine neue Initiative bilden werden, um die Ziele weiter zu verfolgen. "Wir wurden nicht gefragt", sagte er ergänzend zu dem, was in der Presseerklärung steht. Wie in anderen Parteien und Gruppierungen üblich, hatten er und die anderen damit gerechnet, dass die Stadtverordnete Janßen ihre Absichten zunächst mit der Basis diskutiert, bevor sie Grundsatzentscheidungen trifft.
Die Austritte sind für LIZ umso gravierender, als die fünf ausgetretenen Mitglieder und Vorstandsmitglieder im Prinzip den Kern der Aktiven bildeten. Als führende Köpfe der Wählergemeinschaft war im Wahlkampf außer Ulrike Janßen vor allem deren Ehemann, der Architekt Peter Janßen, aufgetreten. Auf der Homepage sind außer Peter Janßen nur noch als Schriftführer Olaf Stjerna, als Kassenwartin Ulrike Janßen und als Kassenprüfer Achim Bruns angegeben.
Peter Janßen war einer der fünf Bürgermeisterkandidaten bei der Direktwahl am 27. März. Für die Wahl zur Stadtverordnetenversammlung hatten zwölf Bürger auf der LIZ-Liste kandidiert.
Janßen weist als Sprecher der Wählergemeinschaft von LIZ die Vermutung zurück, nach dem Austritt mehrere Vorstandsmitglieder sei seine Gruppierung handlungsunfähig. "Die LIZ wird weiterhin konstruktive Arbeit leisten und ist dabei guter Dinge, die Ziele mit der Stadtverordneten und Fraktionsführerin Ulrike Janßen zu erreichen", schreibt er in seiner Reaktion auf die Äußerungen der verärgerten ehemaligen Aktivisten.
Um zu belegen, wie aktiv die LIZ-Abgeordnete ist, verweist Peter Janßen darauf, dass Ulrike Janßen bereits 14 Anträge und 13 Anfragen in der Stadtverordnetenversammlung formuliert habe.
"Denn um Heppenheimer Themen und die Lösung der umfangreichen Probleme geht es der LIZ", so Peter Janßen weiter.
Janßen widerspricht Nickel
Er verweist darauf, dass die Wählergemeinschaft aus der im Oktober 2009 gegründeten Interessengemeinschaft hervorgegangen ist, "um die Interessen der Bundesstraßenanwohner in der Kommunalpolitik vertreten zu können". Die Entscheidung nach der Kommunalwahl am 27. März, dass Ulrike Janßen als einzige LIZ-Vertreterin im Stadtparlament mit dem Stadtverordneten Bruno Schwarz (Linke) die Fraktion "LIZ.Linke" zu bilden, sei "demokratisch mit großer Mehrheit und mit Zustimmung des nun ausgetretenen Vorstandes Heinz Nickel" getroffen worden.
In einer Versammlung vor der konstituierenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung sei die Fraktionsbildung nochmals mehrheitlich und damit satzungsgemäß und demokratisch bestätigt worden.
"Keine Grundsatzentscheidung"
Auch handele es sich bei der Fraktionsbildung nicht um eine "Grundsatzentscheidung", sondern "um Förmlichkeiten, die bessere Mitsprache- und Vertretungsrechte in den städtischen Gremien für die Ziele der LIZ gewährleisten".
Abschließend weist Peter Janßen darauf hin, dass sich die Austritte in keiner Weise auf die LIZ auswirken würden.

4.  Juni 2011 Bergsträßer Anzeiger
Politik: Ehemalige LIZ-Aktivisten
weisen Vorwürfe zurück
Über Fraktion „wurde nicht abgestimmt“
HEPPENHEIM. Ehemalige Mitglieder und Sympathisanten der Heppenheimer Wählerinitiative Leben im Zentrum (LIZ) haben Vorwürfe von LIZ-Sprecher Peter Janßen zurückgewiesen.
Janßen hatte erklärt, die Entscheidung der Stadtverordneten Ulrike Janßen, mit dem Abgeordneten der Linken, Bruno Schwarz, eine Fraktion zu bilden, sei „mehrheitlich und damit satzungsgemäß und demokratisch“ getroffen worden. Die Mitglieder, die der LIZ den Rücken gekehrt haben, widersprechen dieser Darstellung.
Sie verweisen auf eine Sitzung vom 11. April, in der sie „vor vollendete Tatsachen“ gestellt worden seien. Das Ehepaar Peter und Ulrike Janßen habe zwar über die Fraktionsbildung informiert. Diskutiert oder abgestimmt worden sei nicht, so die Kritiker. Wem die Entscheidung nicht passe, der könne die Konsequenzen ziehen, sei sinngemäß gesagt worden.
„Ich war schockiert“
„Der Abend ging ungut aus“, sagt Heinz Nickel, einer der Abtrünnigen.
Er berichtete, dass er zwar über die Absicht von Ulrike Janßen telefonisch informiert war. Er habe dies zur Kenntnis genommen, aber nicht akzeptiert. „Ich war schockiert“, sagt Nickel.
„Von Demokratie keine Spur“, so der Kommentar der bisherigen LIZAktivistin Gabriele Diering. Beide legen Wert auf die Aussage, dass sich ihre Kritik nicht gegen die Person des Linken-Stadtverordneten Bruno Schwarz richtet, sondern nur gegen den Stil innerhalb von LIZ. Die Kritiker legten das Einladungsschreiben für den 11. April vor, das per E-Mail verschickt worden war. Auf der Tagesordnung standen ab 19 Uhr im Restaurant „Akropolis“ die beiden Punkte „Anfragen und Anträge“ als Vorbereitung auf die Stadtverordnetensitzung und „Besprechung weiteres Vorgehen“.
„Entscheidung vorher getroffen“ Als Beweis, dass Ulrike Janßen ihre Entscheidung zur Fraktionsbildung getroffen hatte, als sich die zehn Aktivisten am 11. April trafen, führen die Kritiker eine weitere E-Mail vom Vortrag – also dem 10. April – an. Darin hatte sich die Stadtverordnete beim städtischen Wahlamt bereits nach den Formalitäten für eine Fraktionsbildung erkundigt.
LIZ-Sprecher Peter Janßen hatte der Darstellung widersprochen, dass „die fünf ausgetretenen Mitglieder und Vorstandsmitglieder im Prinzip den Kern der Aktiven bildeten.“ Der „Kern“ und besondere die „Aktiven“ seien weiterhin in der LIZ, so Janßen.

28. Mai 2011 Starkenburger Echo
Leblos im Zentrum
Kommunalpolitik: Führende Mitglieder der Heppenheimer Wählergemeinschaft LIZ treten aus Verärgerung aus
HINTERGRUND Peter Janßen erhielt bei der Bürgermeisterwahl am 27. März 4,7 Prozent der abgegebenen Stimmen. Bei der Wahl zur Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung kam seine Wählergemeinschaft „Leben im Zentrum, LIZ“ auf 2,3 Prozent der Stimmen und stellt mit Ulrike Janßen eine von 37 Abgeordneten.
HEPPENHEIM. Zwei Jahre nach der Gründung und zwei Monate nach der Kommunalwahl steht die Heppenheimer Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (LIZ) vor dem Aus. Die meisten Vorstandsmitglieder haben ihren Austritt erklärt. Als Begründung geben sie an, dass die einzige LIZ-Stadtverordnete Ulrike Janßen mit dem einzigen Stadtverordneten der Linken, Bruno Schwarz, eine Fraktion gebildet hat, ohne zuvor mit der Wählergemeinschaft darüber zu beraten. In einer Presseerklärung schreiben die verärgerten Mitstreiter: „Nach reiflicher Überlegung haben die Vorstandsmitglieder Heinz Nickel, Gabriele Dierig, Ulrike Rosenträger, das Mitglied Ruth Nickel und die Hospitantin Eva Garbe diesen Entschluss gefasst, da das Verhalten der Listenführerin nicht mit unserem Demokratieverständnis übereinstimmt.“ Heinz Nickel gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Wählergemeinschaft.
In dieser Erklärung bitten die fünf bisherigen Mitglieder der Wählergemeinschaft um Verständnis für die Entscheidung. Sie hoffen, „dass trotzdem unsere Ziele für die Bürger der Stadt Heppenheim realisiert werden können“.
LIZ hatte sich vor allem dafür eingesetzt, die Belastungen der Bürger entlang der Bundesstraßen 3 und 460 (Lorscher Straße, Lehrstraße und Siegfriedstraße) in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Unter anderem wurde der Bau eines Tunnels unter dem Maiberg gefordert, um eine Umgehungsstraße bauen zu können.
Heinz Nickel schließt nicht aus, dass er und seine Mitstreiter eine neue Initiative bilden werden, um die Ziele weiter zu verfolgen. „Wir wurden nicht gefragt“, sagte er ergänzend zu dem, was in der Presseerklärung steht. Wie in anderen Parteien und Gruppierungen üblich, hatten er und die anderen damit gerechnet, dass die Stadtverordnete Janßen ihre Absichten zunächst mit der Basis diskutiert, bevor sie Grundsatzentscheidungen trifft.
Die Austritte sind für LIZ umso gravierender, als die fünf ausgetretenen Mitglieder und Vorstandsmitglieder im Prinzip den Kern der Aktiven bildeten. Als führende Köpfe der Wählergemeinschaft waren im Wahlkampf außer Ulrike Janßen vor allem deren Ehemann, der Architekt Peter Janßen, aufgetreten. Auf der Homepage sind außer Peter Janßen nur noch als Schriftführer Olaf Stjerna, als Kassenwartin Ulrike Janßen und als Kassenprüfer Achim Bruns angegeben.
Peter Janßen war einer der fünf Bürgermeisterkandidaten bei der Direktwahl am 27. März. Für die Wahl zur Stadtverordnetenversammlung hatten zwölf Bürger auf der LIZ-Liste kandidiert.

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Bergsträßer Anzeiger
26. Mai 2011
ai
Stadtparlament:
Jean-Bernd Neumann (SPD) wird zum zweiten Mal Vorsitzender des Bau- und Umweltausschusses

Mit Erfahrung an der Spitze


Der Heppenheimer Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss (v.l.): Christine Bender (SPD), Johannes Schäfer (CDU), Franziska Gösch (CDU), Norbert Golzer (FWHPINI), Klaus Bitsch (CDU), Jean-Bernd Neumann (SPD), Sonja Guttmann (SPD), Hans-Peter Falter (CDU), Christina Graubner-Reinhardt (Grüne Liste), Benjamin Kramer (FDP) und Ulrike Janßen (LIZ/Linke). BILD: KÖPPNER
HEPPENHEIM. Mit Jean-Bernd Neumann (SPD) an der Spitze hat der Heppenheimer Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss am Dienstagabend seine Arbeit aufgenommen. Neumann wurde mit zehn der elf Stimmen zum Vorsitzenden gewählt; er selbst hatte sich der Stimme enthalten.
Damit übernimmt kein Unbekannter den Vorsitz: Neumann stand dem Gremium bereits von 1991 bis 1995 vor. Ihm folgte damals Hans-Peter Falter (CDU), der den Ausschuss 15 Jahre lang bis zur Kommunalwahl im März leitete. In den zurückliegenden fünf Jahren war Neumann Vorsitzender des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses der Stadtverordnetenversammlung.
„Ich hoffe, den Vertrauensvorschuss einlösen zu können“, sagte er nach seiner Wahl. Neumann hatte keinen Gegenkandidaten. Zwar wurde Falter erneut vorgeschlagen, er wollte aber nicht gegen Neumann kandidieren. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Johannes Schäfer (CDU) und Norbert Golzer (FWHPINI) mit jeweils neun Stimmen gewählt, für Ulrike Janßen gab es eine Stimme.
Mehrheit für Bebauungsplan
Mit großer Mehrheit auf den Weg gebracht wurde der Bebauungsplan für den „Nibelungenpark – Teil 1“, also jenem Areal nahe des Starkenburg-Stadions, auf dem früher ein Gartencenter zu finden war. Dort sollen nun Wohnungen entstehen. Bisher hatten die Stadtverordneten allerdings Bedenken wegen des nahen Stadions.
Neue Nachbarn, so die Befürchtung, könnten bald gegen die Geräuschentwicklung auf dem Sportplatz zu Felde ziehen. Die Bedenken sind nicht ganz weg. Falter mahnte, an die Belange des Sports zu denken und sicher zu stellen, „dass nicht im Winter um 16.30 Uhr der Sportbetrieb eingestellt werden muss, weil das Flutlicht stört“ – auch dann nicht, wenn eventuelle Nachmieter die neuen Gebäude beziehen.
Dass das Risiko juristischer Auseinandersetzungen immer bestehen bleibt, darauf verwies auch Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD). Im Rathaus gehe man zwar davon aus, dass „alles geprüft“ und die nötigen Emissionsgutachten erstellt seien, und auch mit dem Lichteinfall habe man sich befasst. „Aber ein Risiko gibt es immer und daher ist es die Aufgabe der Stadtverordnetenversammlung, zu überlegen, ob sie dieses Risiko eingehen will“, so Herbert.
Ulrike Janßen (LIZ/Linke) übte Fundamentalkritik an der vorgesehenen Bauweise und stellte das Projekt infrage. Sie forderte, einen „aktiven Lärmschutz“ festzuschreiben, konnte sich damit aber bei den anderen Fraktionen nicht durchsetzen.
Sporthalle für die Schule
Weiteres Thema in der Ausschusssitzung war die Frage, ob an der Eichendorffschule in Kirschhausen oder am Europaplatz an der Lorscher Straße eine Sporthalle gebaut werden soll, die auch Vereinsinteressen gerecht würde. Eine Halle am Europaplatz nütze den Kindern in Kirschhausen nichts, argumentierten die einen. Sollte die Halle aber für alle da sein, müssten ja alle Nicht-Kirschhäuser ständig in den Stadtteil fahren, so die anderen.
Letztlich ist die Beschlusslage aber eindeutig: „Die Stadt Heppenheim will zusammen mit dem Kreis Bergstraße eine Sporthalle an der Eichendorffschule bauen.“ Dies, so der Auftrag an die Stadtverwaltung, solle das Rathaus der Kreisverwaltung auch noch einmal „schriftlich mitteilen“.

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Bergsträßer Anzeiger
19. Mai 2011

Fußgänger, die über die Uhlandstraße wollen, brauchen Geduld und starke Nerven

HEPPENHEIM. Wer die Heppenheimer Uhlandstraße überqueren will, um aus der Straße Am Steinern Weg (im Hintergrund Mitte) in Richtung Bahnhof zu fahren, braucht Geduld und starke Nerven. Weil die Ampel an der Kreuzung Lorscher Straße (B 460), Weiherhausstraße, Uhlandstraße ausschließlich auf den Fahrzeugverkehr ausgerichtet ist, wird der Wechsel über die Kreuzung für Radfahrer wie Fußgänger zu einem Vabanquespiel. Die LIZ.Linke hat den Magistrat im Sozial-, Kultur und
Sportausschuss aufgefordert, sich bei der Kreisverkehrsbehörde für eine Querungshilfe für den Weg, der auch vom Bahnhof zum für viele Veranstaltungen genutzten Europaplatz führt, einzusetzen. Ob sich die Fraktion durchsetzt, bleibt abzuwarten: Für die vielbefahrene Kreuzung ist ein Verkehrskreisel vorgesehen. Wann der allerdings kommt, steht in den Sternen.

BILD: KÖPPNER

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Starkenburger Echo
16. April 2011
jr

Mit Horst Wondrejz an der Spitze

Stadtparlament: CDU-Politiker in konstituierender Sitzung zu Vorsteher gewählt – Bisher keine Koalition in Sicht


Frischer Wind fürs Stadtparlament: Die neu in die Stadtverordnetenversammlung eingerückten Mandatsträger (von links) Christine Bender (SPD), Stadtverordnetenvorsteher Horst Wondrejz, Paul Oravecz (SPD), Ulrike Janßen (LIZ.LINKE), Martin Greif (FWHPINI), Christina Graubner-Reinhardt (GLH), Laura Lohölter (CDU), Aline Zuchowski (GLH), Benjamin Kramer (FDP), Klaus Bitsch (CDU), Florian Onimus (GLH), Christine Schneider (CDU), Franziska Gösch (CDU), Christian Vock (CDU), Susanne Benyr (CDU) und Christopher Herbert (SPD). Foto: Lutz Igiel

Wahlen, Wahlen, nichts als Wahlen – und trotzdem war die konstituierende Sitzung des neu gewählten Heppenheimer Stadtparlaments am Donnerstagabend im Kurfürstensaal spannend. Wurden diese Wahlen, die erst gegen 22.30 Uhr abgewickelt waren, doch zu einer Demonstration der neuen Mehrheitsverhältnisse genutzt. Und der CDU, die mit 15 Mandatsträgern die stärkste Fraktion im 37-köpfigen Stadtparlament bildet, von den anderen Fraktionen deutlich gemacht, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen – auch wenn gleich die erste Wahl eine große Mehrheit für einen CDU-Kandidaten brachte: Horst Wondrejz, in der vergangenen Legislaturperiode im Magistrat und hier Vertreter des Bürgermeisters, wurde mit 34 Ja-, zwei Nein-Stimmen und einer Enthaltung zum neuen Stadtverordnetenvorsteher gewählt. Bei den dann folgenden Wahlen – vom stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteher bis hin zu den Mitgliedern der Betriebskommission der Stadtwerke – wurde dann allerdings deutlich, dass künftig wechselnde Mehrheiten den Ton angeben dürften.
Eröffnet wurde die Sitzung von Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD), fortgeführt dann vom ältesten Mitglied des Stadtparlaments, in diesem Fall von der FDP-Stadtverordneten Winifred Hörst. Beide drückten, ebenso wie der frischgewählte Horst Wondrejz die Hoffnung aus, dass man in den fünf Jahren der neuen Legislaturperiode pfleglich miteinander umgeht und zu konstruktiver Zusammenarbeit findet. Alle drei forderten auch zu gegenseitigem Respekt auf und dazu, die Angelegenheiten der Stadt sachlich und ohne gegenseitige Verletzungen abzuwickeln. Diskussionen, so Wondrejz, sollten „nicht dem Selbstzweck dienen, sondern zielführend“ sein. Nur so könne man der Politikverdrossenheit begegnen und vielleicht auch wieder für eine höhere Wahlbeteiligung sorgen. „Frischen Wind“ verspricht sich Wondrejz von den vielen Neuen in der Stadtverordnetenversammlung. 15 Mandatsträger zogen erstmals oder nach längerer Pause ins Parlament ein.
Bei der Wahl der Stadträte gab es eine erste Überraschung: Im Vorfeld der Sitzung hatte die FDP eine Erweiterung des Magistrats von acht auf neun Stadträte beantragt, diesen Antrag zu Beginn der Sitzung zurück genommen.
Denn auch ohne eine Änderung der Hauptsatzung durfte die FDP davon ausgehen, einen der ihren im Magistrat postieren zu können: Hubert Vettel konnte Dank Leihstimme aus einer der anderen Fraktionen drei Stimmen einheimsen und in das Kollegialorgan einziehen. FWHPINI und die frisch gebildete Fraktion LIZ.Linke, die ohne die Absprachen zugunsten der FDP die gleiche Chance zum Einzug in den Magistrat gehabt hätten, gingen leer aus.
Bei den darauf folgenden, geheimen Wahlen zu Sparkassenzweckverband, Gewässerverband Bergstraße, KGRZ (Kommunales Gebietsrechenzentrum), ZAKB (Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße) und Betriebskommission der Stadtwerke sorgten wechselnde Mehrheiten dafür, dass Kandidaten aus CDU, SPD, GLH und FWHPINI zum Zug kamen.
Von klaren Mehrheiten also keine Spur, und von einer wie auch immer aussehenden Koalition auch nicht. Verfolgt wurde die konstituierende Sitzung in gut gefüllten Kurfürstensaal unter anderem von den früheren Stadtverordnetenvorstehern Reinhold Müller (SPD) und Phi lipp-Otto Vock (CDU). Und auch Rainer Burelbach (CDU), am 10. April frisch gewählter Bürgermeister Heppenheims, der im September die Nachfolge von Gerhard Herbert antritt, war Gast dieser ersten Sitzung in der neuen Legislaturperiode.

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Starkenburger Echo
14. April 2011
jr

Magistrat: Zwei Sitze für drei Mini-Fraktionen

Kommunalwahl: Erste Sitzung des neuen Stadtparlaments – Losverfahren für Stadträte?
HEPPENHEIM. Heppenheims neu gewählte Stadtverordnetenversammlung kommt heute, Donnerstag (14.), zur konstituierenden Sitzung im Kurfürstensaal des Amtshofes zusammen. Die wie immer öffentliche Sitzung beginnt um 18 Uhr mit der Eröffnung durch Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD). Gleich danach wird das älteste Mitglied des Stadtparlaments die Wahl eines neuen Stadtverordnetenvorstehers beziehungsweise einer neuen Stadtverordnetenvorsteherin leiten, bevor sie oder er die Sitzung fortführt.
Das Amt geht an die stärkste Fraktion, also auch diesmal an die CDU, die 15 der 37 Stadtverordneten stellt. Elf der Stadtverordneten stellt die SPD, fünf Stadtverordnete die Grüne Liste, jeweils zwei FDP und FWHPINI. Mit je einer Stadtverordneten beziehungsweise einem Stadtverordneten sind die WG LIZ und Die Linke vertreten.
Da der frühere Stadtverordnetenvorsteher Philipp-Otto Vock in die Kreispolitik wechselt, muss die CDU einen neuen Kandidaten oder eine Kandidatin präsentieren. Ebenfalls gewählt oder benannt werden heute Abend ein stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher, die Vorsitzenden der Ausschüsse sowie Vertreter für die Verbandsversammlungen und die Betriebskommission der Stadtwerke.
In einem der ersten Tagesordnungspunkte geht es auch um die Änderung der Hauptsatzung und die Vergrößerung des Magistrates von acht auf dann neun Stadträte. Ein entsprechender Antrag der FDP liegt vor, und in diesem Antrag wird auch festgelegt, dass die Stelle des Ersten Stadtrates hauptamtlich verwaltet wird. Hintergrund des Antrages: Bei acht Stadträten gäbe es nach dem Wahlergebnis vom 27. März drei CDU-Stadträte, zwei der SPD und einen für die Grüne Liste. Hinzu käme der Erste Stadtrat und ein weiterer Stadtratsposten, um den die beiden Mini-Fraktionen FDP und FWHPINI (jeweils zwei Stadtverordnete) würfeln müssten. Wird der Magistrat erweitert, entfiele das Losverfahren und beide Parteien könnten im Kollegialorgan mitreden und wären über alles, was in der Stadt passiert, informiert.
Einen Strich durch die Rechnung macht allerdings eine Abmachung, die zwischenzeitlich besiegelt wurde: Die Stadtverordneten Ulrike Janßen (WG LIZ) und Bruno Schwarz (Die Linke) werden sich zu einer Fraktion zusammenschließen, um die gleichen Rechte und Mitsprachemöglichkeiten wie die anderen Fraktionen zu haben.
Zu diesen Rechten gehörte dann auch das Recht, sich um einen Sitz im Magistrat zu bemühen. Sie würden also bei der Vergabe der neun Posten mitwürfeln dürfen.

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Starkenburger Echo
29. März 2011
mam

Wähler gestalten die Listen neu

Kommunalwahl: Dieter Schnabel und Christoph Zahn machen größten Sprung nach oben – Semmler wird Stimmenkönig
Die Wähler haben die Kommunalwahl wieder genutzt, um die Listen für die Stadtverordnetenversammlung mit Kumulieren und Panaschieren kräftig durcheinander zu wirbeln: Lediglich bei zwei kleinen Fraktionen FWHPINI und der neu im Parlament vertretenen Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) blieb die Reihenfolge unverändert.
Stimmenkönig bei der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung ist CDU-Spitzenkandidat Jürgen Semmler mit 7219 Stimmen, gefolgt von Frau Zugmarschall Barbara Schaab, die mit 5249 Stimmen von Platz 3 auf Platz 2 der CDU-Liste rückte und der SPD-Spitzenkandidatin Gabriele Kurz-Ensinger mit 5210 Stimmen. Größte Aufsteiger bei der CDU sind Christoph Zahn, Vorsitzender der Kolpingfamilie, der um 21 Plätze von 33 auf 12 stieg und der gebürtige Heppenheimer und Ex-Handballer Jürgen Fickel, der sich um 12 Plätze von 27 auf 15 verbesserte. Der Sonderbacher Ortsvorsteher Anton Gölz kam von Platz 11 auf Rang 5. Dafür rutschte der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Peter Falter vom Platz 2 auf Rang 9, Simone Doerfler von 6 auf 11.
Den größten Sprung überhaupt schaffte der durch seine Bildvorträge in Heppenheim bekannte 70 Jahre alte Heimatforscher Dieter Schnabel, der sich mit Hilfe der Wähler auf der SPD-Liste um 24 Plätze von Rang 35 auf Rang 11 verbesserte.
Bei der FDP blieb der auf den vermeintlich sicheren Listenplatz 2 gesetzte Fraktionsvorsitzende Benjamin Kramer auf der Strecke. Er wurde von Winifred Hörst, die von Platz 4 auf 2 stieg, überholt. Bei der Linken wählten die Heppenheimer statt Spitzenkandidatin Veronika Zenker, den Stadtverordneten Bruno Schwarz erneut ins Parlament. Bei der Grünen Liste rückte die durch den Hilfseinsatz in Japan bekannt gewordene Verena Bommes von Platz 8 auf Platz 5 in das Parlament.


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Starkenburger Echo
29. März 2012
ai

Christdemokraten in der Kreisstadt stark

Kommunalwahl: Mehrheitsverhältnisse im Heppenheimer Stadtparlament lassen sich erst nach 10. April bewerten
HEPPENHEIM. „Die CDU ist zurück“, mit diesen Worten kommentierte Jürgen Semmler, der Vorsitzende des Stadtverbands Heppenheim, das Ergebnis der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung. Gegen den Trend haben sich die Christdemokraten in der Kreisstadt behauptet.
Während in der Kreisstadt das Endergebnis kurz nach 16 Uhr feststand, dürfte sich das Auszählen der Stimmen für den Bergsträßer Kreistag noch bis Mittwoch hinziehen, wie Pressesprecherin Alexandra Weihrauch am Montag mitteilte. ...
Von Bensheim nach Heppenheim: Obwohl sich die CDU in der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung behauptet hat, ist sie doch weit von der absoluten Mehrheit entfernt. Selbst mit Unterstützung der FDP (zwei Sitze, bisher drei) reicht es nicht zur Mehrheit der insgesamt 37 Sitze. Die Sozialdemokraten müssen sich in den nächsten fünf Jahren mit elf Mandaten begnügen, bisher waren es 13.
In der Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung werden in Zukunft sieben Fraktionen – bisher sechs – vertreten sein. Als dritte Kraft hat sich die Grüne Liste (GLH) etabliert, die ähnlich wie in allen Städten und Gemeinden ihr Wahlergebnis im Vergleich zu 2006 deutlich gesteigert hat. Das bedeutet fünf Mandate statt bisher drei. Die Listenverbindung aus Freien Wählern und Parkhofinitiative (FWHPINI), die sich in den neunziger Jahren gebildet hat, verfügt wie bisher über zwei Sitze, Linke und die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (Liz) jeweils über einen. ...
Stadtverordnetenversammlung und Ortsbeiräte – kam der Volksentscheid über die Schuldenbremse hinzu sowie in Heppenheim die Bürgermeisterwahl.
Wie Harald Jost, der Leiter der städtischen Pressestelle gestern berichtete, war es tatsächlich so, dass der Andrang in den Wahllokalen noch kurz vor 18 Uhr so groß war, dass an einen regulären Abschluss der Wahlhandlungen nicht zu denken war. Zwar seien zusätzliche Wahlurnen aufgestellt gewesen, einige Wahlvorstände hätte sogar provisorische Wahlkabinen aus Tischen gebaut; doch weil einzelne Wähler fast eine halbe Stunden damit verbrachten, die Zettel auszufüllen, sei es zum Stau gekommen.
Umgekehrt beschwerten sich einzelne Bürger, dass sie sich in ihrem Wahlrecht behindert gefühlt hätten. Eine ältere Dame aus der Straße der Heimkehrer sagte, ihr Wahllokal im Kindergarten sei nicht mit dem Rollator zu erreichen gewesen. Im Kindergarten sei es viel zu eng. „So ein Fiasko habe ich noch nicht erlebt“, sagte die Frau.
Umso konzentrierter müssen die mehr als 280 Wahlhelfer in Heppenheim am Sonntagabend und am Montag gearbeitet haben. Dazu kamen die Leute vom Bauhof, die für den Transport von Wahlkabinen und -urnen sorgten. Um die Mittagszeit gab es am Montag zunächst keine Hoffnung, dass das Abschlussergebnis noch am Montag bekannt gegeben werden könnte. Doch gegen 16 Uhr hatte Wahlleiterin Irene Hilkert alle Zahlen und Namen zusammen. In 13 Gruppen zu je acht Leuten wurde im Rathaus am Marktplatz sowie im Stadthaus an der Gräffstraße ausgezählt.
So kann spätestens heute der Endspurt im Bürgermeisterwahlkampf beginnen. Wer mit wem koaliert, ob der Bürgermeister über eine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung verfügt, ob die Stelle des Ersten Stadtrats nach sechs Jahren Vakanz neu besetzt wird und wer für ein solches Amt in Betracht kommt, auf all diese Fragen kann es erst nach dem 10. April Antworten geben.
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Starkenburger Echo
28. März 2011
cris

Grüne legen massiv zu

Stadtparlament: Trend sieht CDU vor der SPD FDP-Mandate halbiert – FWHPINI unverändert
HEPPENHEIM. Es ist nur ein Trendergebnis, aber wenn es sich bestätigen sollte, ergeben sich für Heppenheims Stadtparlament gravierende Änderungen. Nach der Auszählung der Wahlzettel, bei denen auf jegliches Kumulieren und Panaschieren verzichtet worden ist, bleibt die CDU mit 37,1 Prozent stärkste Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung, die SPD rückt aber mit 31,9 Prozent der Stimmen heran. Eine absolute Überraschung, aber in Übereinstimmung mit dem Bundestrend, ist das Abschneiden der Grünen Liste Heppenheim: 15,7 Prozent der Stimmen bedeuten mehr als die Verdopplung des vergangenen Wahlergebnisses. Demgegenüber muss die FDP mit einer Halbierung ihres Stimmenanteils rechnen, auf nur noch 4,4 Prozent. FWHPINI kommt auf 4,7 Prozent, die Linke auf 2,7 Prozent und die WG LIZ auf 2,2 Prozent. Die „Starkenbürger“ erreichen 1,3 Prozent.

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Pressemitteilung
17. März 2011

erschienen u.a. im Starkenburger Echo 22. März 2011 unter Täuschungsmanöver des Magistrats

Stadt täuscht über die Abrissabsichten beim Wormser Tor

Die LIZ und Bürgermeisterkandidat Peter Janßen fragen sich, welche langfristigen Planungen die Stadt noch vor der Bevölkerung verheimlichen will. Zuerst wird vom Magistrat behauptet, der Abriss des Wormser Tores wäre „eine Erfindung der LIZ“, dann „gibt es keinen Abriss“, nun gibt es einen, der sich aber „Korrektur der Bebauung“ nennt und erst „langfristig eingreift“. Dies natürlich ohne daß der Magistrat den Eigentümer je unterrichtet oder gefragt hat; ohne die Erfinder der IHK-Vorschläge, die ‚Lokalen Akteure‘, namentlich zu benennen; oder die Planungen öffentlich zugänglich zu machen, wie es andernorts üblich ist.
Genauso wird im IHK auf Seite 211 der „Umbau des Postknotens gemäß vorhandener Planung empfohlen“. Den Bürgern ist jedoch keine aktuelle Planung bekannt. Schon am 13.11.08 teilte Bürgermeister Herbert mit, daß es bereits „konkrete Planungen“ für einen Supermarkt mit Parkhaus oder Tiefgarage auf dem Parkhof gibt. Vorgestellt wurde diese „konkrete Planung“, die offensichtlich Grundlage für das IHK war, bis heute nicht.
So dient die Pressemitteilung der Stadt vom 11.03.11: „Keine Planung zum Abriss des Wormser Tores“ wohl genauso wie andere städtische Falschmeldungen nur zur Täuschung der Öffentlichkeit. Der Abriss des Wormser Tores steht erst zum Ende der Mitteilung, in der eingeräumt wird, daß diese Abrissmaßnahme aus dem IHK nicht sofort, sondern erst später beabsichtigt sei. Was die Stadt unter ‚später‘ versteht, kann man der Mitteilung des Magistrats vom 29.07.09 entnehmen, wo er mitteilt, daß das Integrierte Handlungskonzept (IHK) für „die nächsten Jahre die verbindliche Leitlinie für alle städtischen Planungen ist.“ Dies wird eingegrenzt durch die Magistratsmitteilung vom 28.06.10 wo das „Maßnahmenorientierte Leitprogramm auf einen acht Jahres befristeten Förderzeitraum“ beschränkt wird. Der Zusammenfassung des IHK ist zu entnehmen: „Wo es im Einzelfall an gutem Willen mangelt, ist Information und Überzeugungsarbeit gefordert. Und da, wo es an Einsicht dauerhaft mangelt, muss die Stadt Heppenheim die Rechtsgrundlagen schaffen, um das öffentliche Interesse und das Allgemeinwohl im Zweifelsfall auch mit den gebotenen rechtlichen Mitteln durchzusetzen“. Deutlicher kann man die städtischen Absichten wohl nicht formulieren: es wird gemacht werden was beschlossen wurde, ohne Rücksicht auf die Eigentümer. Nur aus dieser tatsächlichen Abrissabsicht macht die Schätzung der Abrisskosten über 70.000 € und Rest-/Erwerbswertermittlung mit 205.000 € auf IHK-Seite 237/238 und die schriftliche wie planerische Aufnahme in den Maßnahmenkatalog und Fördergeldbeantragung einen Sinn.
Nicht nur die bis zum Abriss vollkommen intakte Stadtmühle am Kleinen Markt wurde der „Korrektur der Bebauung“ geopfert. Die Täuschungsmanöver des Magistrats und der Kommunalpolitiker sind ein altbekanntes Spiel in Heppenheim. Die Wahlaussage von G.Herbert und SPD vor den letzten Wahlen „Der Halbe Mond soll im Eigentum der Stadt bleiben“ wurde erfüllt: er wurde ja auch nur in Erbpacht für 99 Jahre so gut wie verschenkt. Vielleicht ist dieses mal wieder gleiches gemeint: „Die Stadt plant den Abriss des Wormser Tores nicht“, planen tut dies das beauftragte Ing.-Büro, die Stadt hat ja nur beschlossen. Ähnliches bei der Siegfriedstraßenplanung. Zunächst hieß es: „die Anlieger müssen nicht beteiligt werden“, ebensowenig die Stadtverordneten, die „ausschließlich informiert“ würden (G.Herbert 2010). Wenn die Bürger sich nicht gekümmert hätten, wäre der Ausbau genauso heimlich und planlos passiert, wie viele andere Unternehmungen bisher auch. Auch der Abriss der Synagogenreste im Rahmen der Flurbereinigung der vom Magistrat unterstützt wurde, konnte nur durch Bürgeraufbegehren gestoppt werden. Wer glaubt eigentlich noch dem Magistrat unter Bürgermeister Herbert? Das komplette IHK kann, soweit die Stadt die Einsichtnahme wie gewohnt verweigert, bei der LIZ/Peter Janßen (Tel. 913440) eingesehen werden.

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Pressemitteilung des Magistrats  im Starkenburger Echo vom 12. März 2011

Kein Abriss geplant

Wormser Tor: Magistrat weist Behauptung der Innenstadtinitiative „Leben im Zentrum“ zurück

Nicht unveränderlich, aber auch nicht vom Abriss bedroht: das Wormser Tor in Heppenheim. Foto: Lutz Igiel

In Wahlkampfzeiten sollte man die in der politischen Auseinandersetzung verwendeten Worte nicht auf die Goldwaage legen. Es sollten aber auch Missverständnisse vermieden werden, die zu völlig überflüssiger Aufregung führen. Deshalb, heißt es in einer Presseerklärung, legt der Magistrat der Kreisstadt Wert auf die Klarstellung, „dass weder er noch die Stadtverordnetenversammlung den Abriss des Wormser Tors planen.“
Nach einem Bericht im ECHO vom 26. Februar haben die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) und der Bürgermeisterkandidat Peter Janßen behauptet, der Bürgermeister und die Stadtverordneten von CDU, SPD, FDP, GLH und FWHPINI hätten durch ihre Zustimmung zum Integrierten Handlungskonzept Aktiver Kernbereich Innenstadt den Abriss des Wormser Tors beschlossen. Diese Darstellung, so der Magistrat, ist falsch.
Tatsächlich sei das Wormser Tor als Teil der Heppenheimer Innenstadt in die Überlegungen zu deren weiterer Entwicklung einbezogen gewesen. Dabei seien auch Maßnahmen erörtert worden, durch die eine verbesserte Verbindung der Innenstadt mit der Altstadt zu erreichen wäre. In diesem Zusammenhang nenne das Konzept „das Entfernen von drei Bäumen, den Umbau des Blumenbeets, Neuplatzierung von Leuchten, Papierkörben, Fahrradständern unter anderem Größter Eingriff aber ist langfristig die Korrektur der Bebauung, sofern das durch Neuordnung möglich ist.“
Dies sei natürlich nicht so zu verstehen, dass die Stadt demnächst die Bagger auffahren lässt. Das Haus Wormser Tor 4, das praktisch den Rahmen dieses Durchgangs von der Markt- zur Friedrichstraße bilde, sei in privatem Besitz. „Magistrat und Stadtverordnetenversammlung haben nicht vor, daran etwas zu ändern“.
Wenn man aber Stadtentwicklung betreiben wolle – und genau dies werde ja in allen politischen Lagern gefordert -, dann müsse man auch langfristig denken. Vor allem dort, wo keine wertvollen historischen Denkmale einer Veränderung im Weg stehen.
Beim Wormser Tor sei das so. Die gegenwärtige bauliche Situation, so der Magistrat, geht im Wesentlichen auf das Jahr 1929 zurück. Damals wurde der Durchgang zur Verbindung von Markt- und Friedrichstraße geschaffen, um den Fußgängern den bis dahin erforderlichen Weg über den Kleinen Markt zu ersparen. Die Bezeichnung Wormser Tor habe man erst 1954 eingeführt – als „Ersatz für die unschöne Bezeichnung Durchbruch“ (so Bürgermeister Wilhelm Metzendorf). Seither seien weder der Straßenraum noch die angrenzenden Gebäude unverändert geblieben.
Und das werde auch in Zukunft nicht anders sein. Das Integrierte Handlungskonzept für den Aktiven Kernbereich Innenstadt sei kein städtebaulicher Fahrplan, mit dem für die nächsten Jahrzehnte vorab festgelegt wird, was im Einzelnen geschieht. Eigentümer und städtische Gremien würden bei jeder einzelnen Maßnahme ihre Verantwortung wahrnehmen und die Öffentlichkeit nicht vor vollendete Tatsachen stellen.
 Dass nun im Konsens ein solches Konzept erstellt und verabschiedet werden konnte, heißt es abschließend in der Erklärung, gehört aus Sicht des Magistrats zu den Erfolgen der in der ablaufenden Wahlperiode tätigen Kommunalpolitiker aus allen Fraktionen.

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Starkenburger Echo
18. März 2011
fran

ECHO SERIE Heppenheimer Parteiem vor der Kommunalwahl (8)

WG LIZ: „Verkehrsbelastung nicht hinnehmbar“

Kommunalwahl: Die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum will mit einem Maibergtunnel die Innenstadt entlasten

Bei der Kommunalwahl am 27. März wird die Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung neu gewählt. In Heppenheim stellen sich acht Parteien und Wählergemeinschaften zur Wahl, die das ECHO in einer Serie vorstellt. Die Reihenfolge ist identisch mit der auf dem Stimmzettel. Dieses Mal: Die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum.

„Gemeinsam geht’s“ wirbt die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum, die erstmals für die Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung kandidiert. Auf dem Plakat abgebildet sind (von links) die Kandidaten Peter Rossa, Ulrike Janßen, Achim Bruns, Gabriele Dierig, Ruth Nickel, Olaf Stjerna, Ulrike Rosenträger, Eva Garbe und Heinz Nickel. Foto: Lutz Igiel

HEPPENHEIM. Zwei neue Wählergemeinschaften treten bei der Kommunalwahl am 27. März erstmals mit einer eigenen Liste an, eine davon ist die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ). Hervorgegangen ist diese aus der parteiunabhängigen Interessengemeinschaft Leben im Zentrum Heppenheim (IG LIZ), die sich im November 2009 aus Anwohnern der innerstädtischen Bundesstraßen 3 und 460 gegründet hat. Vorrangiges Ziel der Interessengemeinschaft ist es, die Verkehrsverhältnisse in der Kreisstadt zu verbessern, um die – nach Ansicht der Mitglieder – unzumutbaren und gesundheitsschädlichen Lärm- und Abgasimmissionen, Erschütterungen und Gefährdungen zu minimieren.
Im August 2010 gründeten einige Mitglieder der IG schließlich die Wählergemeinschaft, um diese Ziele in der Kommunalpolitik selbst verwirklichen zu können. In der kommenden Legislaturperiode strebt die WG LIZ an, „den Stillstand in Heppenheim zu beenden“. Hierfür seien eine starke Vertretung in der Stadtverordnetenversammlung sowie die Ablösung des amtierenden Bürgermeisters Gerhard Herbert (SPD) notwendig, schreibt die Wählergemeinschaft auf ihrer Internetseite. Deshalb kandidiert mit Peter Janßen auch der Vorsitzende der WG LIZ als unabhängiger Kandidat für das Amt des Bürgermeisters, über das ebenfalls am 27. März entschieden wird.
Als Spitzenkandidatin auf der WG-Liste kandidiert Janßens Ehefrau, Ulrike, gefolgt von Ulrike Rosenträger und dem zweiten, gleichberechtigten WG LIZ-Vorsitzenden, Heinz Nickel. Die Altersstruktur der zwölf Listenkandidaten ist bunt gemischt, der älteste Bewerber (Olaf Stjerna, Platz vier) ist 71, der jüngste (Florian Bruns, Platz zwölf) 28 Jahre alt. Gleichzeitig sind auf der Liste fast alle gesellschaftlichen Schichten vertreten.
In programmatischer Hinsicht sind bei der WG LIZ viele weitere Politikfelder an der Behebung der Verkehrsproblematik in der Kreisstadt ausgerichtet. Bei einer vom DGB Heppenheim und der Lokalen Agenda 21 organisierten Podiumsdiskussion der Listenführer zur Kommunalwahl stellte Ulrike Janßen anschaulich dar, dass Sozialpolitik auch einiges mit Verkehrspolitik zu tun haben kann. Durch den Rückbau der Bundesstraßen sowie die Schaffung von Ortsumfahrungen, würden neue Freiräume entstehen, die für verschiedene soziale Projekte genutzt werden könnten, erklärte die Spitzenkandidatin.
Die Schlagworte auf dem Wahlkampf-Faltblatt der WG LIZ sind dann auch in erster Linie verkehrsbezogen. Sie lauten „Ortsumfahrungen statt Durchbruch und Rennstrecke in der Stadt“, „Anschlussstelle-Süd für Erhalt des Krankenhauses, zum Vorteil des Gewerbegebietes“, „Für eine lebenswerte Stadt ohne Luftverschmutzung und unerträglichen Lärm“, „Für langfristige Planungen, frühzeitige Informationen und Bürgerbeteiligung“, „Gegen die schleichende Grünvernichtung“ oder „Eine Stadt für Fußgänger und Radfahrer“.
Insbesondere die Themen Luftverschmutzung und Lärmbelästigung liegen den Kandidaten von WG LIZ am Herzen. „In Heppenheim werden an den beiden Bundesstraßen B 3 und B 460 die Grenzwerte bei Lärm, Feinstaub und Stickstoffdioxid überschritten. Heppenheim liegt mit dieser Belastung an dritter Stelle in Hessen“, ist auf dem Faltblatt zu lesen. Die Verkehrsbelastung von bis zu 20 000 Fahrzeugen auf der B 460, bis zu 18 000 Fahrzeugen auf der B 3 und 34 400 Fahrzeugen am Postknoten sei nicht mehr hinnehmbar. Abhilfe soll nach Wunsch der WG LIZ ein Tunnel durch den Maiberg schaffen, „Mit Tunnel wäre es für alle besser“, lautet der Slogan. Im Gegenzug sollen Lehrstraße, Siegfriedstraße sowie der Kleine Markt in den zentralen Innenstadtbereich miteinbezogen werden.
Einem neuen Vollsortimenter in der Innenstadt steht die WG LIZ dagegen kritisch gegenüber: „Vor Ansiedlung eines Supermarktes sind die Möglichkeiten der Sortimentserweiterung ansässiger Einzelhändler beziehungsweise Filialisten zu prüfen.“ Der Parkhof als „letzte verbliebene große Freifläche“ in der Innenstadt komme als Bauort aber überhaupt nicht in Frage.
Ihren potenziellen Wählern verspricht die Wählergemeinschaft aber auch eine Neustrukturierung der Stadtverwaltung. Mehr Bürgernähe und eine bessere Transparenz lauten die beiden Hauptschlagworte. Im Detail heißt das: „Heppenheim soll zur modernen Bürgerkommune entwickelt werden, in der das Verhältnis von Bürgerschaft, Kommunalpolitik und Stadtverwaltung durch vertrauensvolle Zusammenarbeit und umfassende Vernetzung gekennzeichnet wird.“

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Starkenburger Echo
7. März 2011

„Einmalig in Deutschland“

Wahlkampf: Innenstadtinitiative LIZ fühlt sich von Bürgermeister ausgebootet

Banner Lorscher Str. 7.3.2011
Stein des Anstoßes: Das Banner, mit dem die Innenstadtinitiative LIZ und ihr Bürgermeisterkandidat Peter Janßen für sich und ihre Ziele werben. Foto: LIZ

HEPPENHEIM. „Als rechtstreue, unbescholtene und brave Bürger sind wir den geltenden Rechtsvorschriften, die für Wahlwerbung gelten, nachgekommen und haben einen Antrag auf Sondernutzung für unsere Wahlplakatierung gestellt“ – heißt es in einer Pressemitteilung, die Peter Janßen, unabhängiger Bürgermeisterkandidat, auch im Namen der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) verbreitet. Den entsprechenden Antrag hatten die LIZ-Vertreter bereits am 16. Februar eingereicht, und auch für die Hängung „des im Juli 2010 durch die Stadt heimlich und in Eigenmacht gekappten Banners“ habe man unter Angabe genauer Art, Größe und Befestigung eine Sondernutzungserlaubnis beantragt.
„Unser Antrag wurde am nächsten Tag, den 17. Februar, unter Begrenzung der Plakatanzahl genehmigt, woraufhin wir am 26. Februar unser Banner mit zwei Plakaten über die Lorscher Straße spannten“. Dies habe Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD), wie auch schon vergangenen Juli nicht gefallen. Daher habe Herbert am letzten Mittwoch, fünf Tage nach Hängung, die Abhängung gefordert und sich damit über die eigenen Mitarbeiter hinweggesetzt.
Während die auch diesmal baugleich ausgeführte Aufhängung für ihn im Juli 2010 eine „Gefahrenlage“ bedeutet habe, die eine „unverzügliche Beseitigung“ erforderlich gemacht habe, sei ihm diesmal die Schrift zu klein. Diese wäre schlecht lesbar und würde die Verkehrsteilnehmer zu sehr ablenken. „Dass seine eigenen Bürgermeister-Wahlplakate kleinere und schlechter lesbare Schriften aufweisen“, heißt es weiter, „stört ihn dabei wenig“, und auch „dass er sie an illegalen Standorten hängte, wie er auch die illegale Hängung von Plakaten seiner Parteigenossen seit fast drei Wochen duldet, während er uns gerade einmal einen Tag zur Beseitigung einräumt“.
Auch die WG LIZ würde gerne ein größeres Plakat mit größerer Schrift hängen, „aber die Produktionszeit und die Kosten wären ja viel höher“ und man wisse nicht, was der Bürgermeister sich dann ausdenke, „um seine Machtposition zu seinem privaten Vorteil zu nutzen und den politisch Andersdenkenden zu diskreditieren“. Vorsichtshalber habe man die Wahlwerbung zeitweilig auf Privatgrund präsentiert, dies sei aber rückgängig gemacht worden, nachdem Herbert auf die Sofortvollziehung im Rahmen des sofort eingeleiteten Verwaltungsgerichtsverfahrens schriftlich verzichtete.
„Einmalig in Deutschland ist es sicherlich“, heißt es aus der WG LIZ, die für eine Reduzierung des Durchgangsverkehrs in Heppenheim kämpft, „dass ein Bürgermeister gegen seine Bürger und die Verbesserung der Lebensumstände kämpft, um Bürgern, die andernorts wohnen, Vorteile zu Lasten der eigenen Stadt zu verschaffen“. Eine möglichst unbehelligte Durchfahrt mitten durch die Innenstadt halte er offensichtlich für das Erstrebenswerteste, was in keiner Weise, auch nicht durch Protestplakate, beeinträchtigt werden solle.

Nachtrag: (nicht veröffentlicht)

Am 7. März hat die 4. Kammer des Verwaltungsgerichtes Darmstadt unseren Antrag auf Gewährung vorläufigen Rechtsschutzes zurückgewiesen (4 L 319/11.DA).
Das Gericht hat das öffentliche Interesse an der sofortigen Vollziehung der von Bürgermeister Herbert persönlich angeordneten Beseitigung des Banners als überwiegend gegenüber unserem Interesse eingestuft. Das Gericht führt aus, daß die uns von der Stadtverwaltung ausgestellten Sondernutzungserlaubnisse, die die Aufstellung von jeweils 75 Plakaten beinhalten, sich zum fraglichen Banner überhaupt "nicht verhalten" würden.
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Die illegale Bannerkappung am 21.07.10 (IG LIZ) begründete der Magistrat gegenüber der Kommunalaufsicht: " Durch Wind- und Regeneinwirkung sei deshalb eine Beschädigung der Befestigungskonstruktion nicht auszuschließen gewesen. Die Gefahr eines herab hängenden Stahlseils auf die Bundesstraße und damit die konkrete Gefährdung des Verkehrs konnte nicht hingenommen werden."
Die Stadtverwaltung schrieb uns am 20.08.10: "... sind wir Ihnen daher gerne behilflich, eine entsprechende Antragstellung auf den Weg zu bringen, die auch eine entsprechende Aussicht auf Genehmigungsfähigkeit besitzt. Wir halten unsere entsprechenden Angebote aufrecht."
Wir hatten am 16.02.11 Antrag auf Genehmigung von jeweils 100 Plakaten sowie Bannerhängung mit 2 Plakaten über der Lorscher Straße mit genauer Angabe von Art/Größe/Ort für den Zeitraum ab dem 26.02.11 gestellt. Es wurde die Erlaubnis unter dem Vorbehalt des jederzeitigen Widerrufes am 17.02.11 erteilt für je 75 Plakate ohne Einschränkungen, abgesehen vom Üblichen (nicht Verkehrsschilder überdeckend, nicht innerhalb der 'Bannmeile', nicht an öffentlichem Grün). Das Banner mit den 2 Plakaten wurde am 26.02.11 antragsgemäß über die Lorscher Straße gehängt. Bürgermeister Herbert fordert uns mit Schreiben vom 02.03.11 auf "das unerlaubt angebrachte Banner bis spätestens 03.03.11, 12:00 Uhr zu entfernen" und droht Ersatzvornahme an.
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Die Stadt begründete ihr Handeln damit, daß angeblich keine Sondernutzungserlaubnis vorliegen würde und: "... Bei der Lorscher Straße handelt es sich um eine Bundesstraße, die täglich von ca. 18.000 Fahrzeugen befahren wird. Verkehrsteilnehmer, die aus westlicher Richtung kommen, müssen nach Verlassen der Unterführung zunächst den Kreuzungsbereich der Neckarstraße und direkt im Anschluß den Fußgängerüberweg im Auge behalten. Zudem kommt es hier während der Stoßzeiten regelmäßig zu Rückstaus von wartenden Fahrzeugen vor den Ampeln im Kreuzungsbereich zur Bundesstraße 3. Dadurch besteht eine Gefahr von Auffahrunfällen auf das Stauende durch unaufmerksame Verkehrsteilnehmer. Ein in diesem Bereich über die Straße gespanntes Banner - das ja gerade den Zweck hat Aufmerksamkeit zu erregen - erhöht diese Gefahr erheblich. Die Verkehrsteilnehmer sind verpflichtet, während des Fahrens neben dem fließenden Verkehr die Schilder entlang der Straße zu beachten. Plakate, die entlang dieser Straße aufgehängt sind lenken zwar auch ab, jedoch in erheblichen geringerem Maße als ein Banner, über die gesamte Straßenbreite. Um dieses lesen zu können muss der Verkehrsteilnehmer die Augen vollständig von der Straße lösen - wobei er alles andere aus dem Blick verliert - und den Blick nach links wenden, um den Text lesen zu können. Umfangreiche kleine Schrift und Bilder, wie auf dem in Rede stehenden Banner aufgebracht, verstärken diese Problematik zusätzlich." ...

Schilder Lorscher Straße 2.3.2011Unsere Einwendungen bezüglich an der Strecke angebrachter umfangreicher Wahlplakatierungen, Banner an Brücken und Postplatzkreuzung, sowie illegale Hängungen von G.Herbert selber, oder für Heppenheim übliche sich selbst verdeckender Schilderwälder, blieben beim Gericht ebenso ungehört wie das Schikaneverbot. Auch die offensichtliche Willkür der städtischen Begründung - die in 2010 noch von der identischen Befestigung ausgehenden Gefahren spielten keine Rolle mehr - half nicht. Das Gericht schreibt: "Sollten entsprechende Banner oder Plakatierungen in vergleichbarer Situation über der B460 vorhanden sein, könnte die Antragstellerin sich hierauf schon deshalb nicht berufen, weil es eine Gleichbehandlung im Unrecht nicht gibt ...".

Eine Entscheidung über eine Beschwerde gegen den Beschluß des VG Darmstadt wäre beim zuständigen Hessischen Verwaltungsgerichtshof erst nach den Wahlen zu erreichen.



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Starkenburger Echo
26. Februar 2011
e

Zweifel an der „Bürgerbeteiligung“

Wahlkampf: Bürgermeisterkandidat Janßen kritisiert Konzept für Siegfriedstraße - Gerüchte um Wormser Tor
PJ Porträt 26.2.2011
Peter Janßen Foto: Privat

An der Siegfriedstraße, im Bereich der früheren KLN, soll der Spielplatz saniert werden. Hierzu hat sich Bürgermeisterkandidat Peter Janßen auch im Namen der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) zu Wort gemeldet. Er schreibt:
Von Anwohnern wurde jahrelang um eine Aufwertung der denkmalgeschützten Vorstadt gebeten, um die Lebensqualität, die durch die stark befahrene B 460 leidet, etwas zu verbessern. Zuletzt wurde ein Antrag auf zusätzliche Querungshilfe in der Siegfriedstraße gestellt, insbesondere um Kindern das Erreichen des seit Jahren vernachlässigten Spielplatzes zu ermöglichen. Zunächst wurde eine Ampel in Aussicht gestellt, nur noch die Kostenverteilung zwischen Stadt und Straßenbaulasttträger wäre strittig, dann wird schriftlich mitgeteilt, dass zunächst eine Zählung querungswilliger Bewohner abgewartet werden müsste und nun wird im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss (SKS) unangekündigt entschieden, dass die Anwohner den Ausbau der Siegfriedstraße abwarten sollen, also mindestens fünf Jahre, eine ganze Vorschulgeneration.
Nebenbei erfährt man aus der Presse, dass der Spielplatz, der in der von der Stadt geführten Prioritätenliste für Spielplatzsanierungen bisher gar nicht aufttauchte, nun saniert und wegen dem angeblich durch den Umbau der KLN entstehenden „Parkdruck verlegt werden soll. Parkdruck, der tatsächlich durch den Ausbau der Siegfriedstraße für den Durchgangsverkehr und die geplante Parkraumbewirtschaftung zusätzlich verursacht wird und nicht durch die Umnutzung der KLN. Oder wurde dem Investor, wie dem vom „Halben Mond, die Stellplatznachweispflicht beziehungsweise Ablösesummen aufgrund Reichtums der Stadt Heppenheim erlassen?
Wohin der Spielplatz verlegt werden soll, wird nicht gesagt. Ebensowenig wurde die Planung bisher vorgestellt oder mit den Anwohnern besprochen. Dies auch nicht im Rahmen der Siegfriedstraßenplanung, der offensichtlich kein Konzept zu Grunde liegt. Sieht so die im Wahlkampf wieder einmal versprochene Bürgerbeteiligung und familienfreundliche Stadt unserer Stadtverordneten aus?
Da sind Parkplätze und Absprachen mit Investoren wichtiger als ein Spielplatz und dessen Erreichbarkeit. Ebensowenig dürften sich die direkten Anwohner über einen Parkplatz direkt vorm Fenster freuen. Bei den derzeitigen städtischen Planungen, wie zum Beispiel zuletzt beim Feuerwehrhauptstützpunkt, darf man von einer weiteren Verschandelung des Stadtbildes ausgehen. Wenn die Stadt etwas für ihr Stadtbild tun würde, bräuchte sie keine Investorenabsprachen oder Gebäude wie den Halben Mond zu verschenken. Den Wert der Vorstadt und des Erscheinungsbildes einer Stadt hat man im Stadtparlament wohl immer noch nicht erkannt. Und dass Familienfreundlichkeit bei der Wertschätzung von Kindern anfängt, wohl auch noch nicht.
In der Stellungnahme gehen Janßen und die LIZ auch auf das Gerücht ein, dass die Wählergemeinschaft das Wormser Tor abreißen wolle. Im Gegenteil habe man „diesen Skandal veröffentlicht, den Bürgermeister Herbert mit CDU, SPD, FDP, GLH und FWHPINI im Integrierten Handlungskonzept (IHK) mehrheitlich beschlossen haben“. Diese weigerten sich fortgesetzt, dieses zu veröffentlichen, insbesondere den Maßnahmenplan, in dem der Abriss aufgeführt und kalkuliert ist. Auch hätten sie die Hauseigentümer bisher über die sie betreffenden Maßnahmen nicht informiert.
Peter Janßen und die LIZ haben den Maßnahmenplan und Informationen hierzu deswegen seit längerem auf ihre Internetseiten gestellt. Neben diesem unsinnigen Abriss, der auf 70 000 Euro Abrisskosten und Restwert von 205 000 Euro geschätzt wurde, seien weitere stadtbildschädigende Maßnahmen geplant, Fördermittel von der Stadt beantragt und genehmigt.
Dies auf Grundlage des von der Stadt in Auftrag gegebenen 56 000 Euro teuren Gutachten und unter dem 320 000 Euro teuren Management durch die Nassauische Heimstätte. Weil niemand verstehen könne, dass hier tatsächlich ein funktionierendes Geschäft und stadtbildprägendes Gebäude von der Stadt abgerissen werden solle, werde dies nun offensichtlich „denjenigen in die Schuhe geschoben, die versuchen, diesen Unsinn öffentlich zu machen“. Während Bürgermeister Herbert weitere Informationsveranstaltungen ankündige, „werden Tatsachen geschaffen.
Unter Bürgerbeteiligung wird in Heppenheim verstanden, bei der Blumenkastenbepflanzung mitzuentscheiden, oder wie 2003 bei der Ummöblierung der Friedrichstraße.“

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Starkenburger Echo
26. Februar 2011
fran

Sprung über die Autobahn entzweit

Kommunalwahl: Vertreter von sieben Listen stehen Gewerkschaftsbund und Lokaler Agenda 21 Rede und Antwort

Sieben auf einen Streich: Deutscher Gewerkschaftsbund und Lokale Agenda 21 hatten am Donnerstagabend Vertreter von sieben der acht zur Kommunalwahl in Heppenheim zugelassenen Listen zu einer Podiumsdiskussion in den „Balkangrill“ eingeladen. Das Foto zeigt (von links): Jürgen Semmler (CDU), Jean-Bernd Neumann (SPD), Hubert Vettel (FDP), Peter Müller (GLH), Norbert Golzer (FWHPINI), Bruno Schwarz (Linke), Ulrike Janßen (LiZ) und Moderator Franz Beiwinkel vom DGB. Foto: Lutz Igiel

HEPPENHEIM. Von Politikverdrossenheit war bei der Podiumsdiskussion der Listenführer für die Wahl zur Heppenheimer Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend keine Spur. Die Ortsgruppe des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) sowie die „Lokale Agenda 21“ hatten in die Gaststätte „Balkangrill“ geladen.
„Ich bin beeindruckt, dass dieser Raum bis zum Bersten gefüllt ist. Schön, dass sich die Heppenheimer für die Probleme ihrer Stadt interessieren“, freute sich Andreas Höppener-Fidus von der Lokalen Agenda. Franz Beiwinkel (GLH) vom DGB schloss sich dem an. Beide wechselten sich bei der knapp dreistündigen Veranstaltung in der Moderation ab.
Jürgen Semmler (CDU), Jean-Bernd Neumann (SPD) in Vertretung der urlaubenden Listenführerin Gabriele Kurz-Ensinger, Hubert Vettel (FDP), Peter Müller (GLH), Norbert Golzer (FWH/PINI), Bruno Schwarz (Die Linke) und Ulrike Janßen (WG LiZ) stellten sich Fragen zu Arbeit und Soziales, Stadtbegrünung und -entwicklung. Nur die Wählergemeinschaft „Die Starkenbürger“ war nicht vertreten. „Auf eine Einladung haben wir bewusst verzichtet, da wir die Starkenbürger für eine rechtsradikale Gruppierung halten. Wir wollen Rechtsradikalen hier keine Plattform bieten“, erläuterte Beiwinkel. Dafür gab es Applaus von allen Seiten.
Rasch entwickelte sich ein reger Meinungsaustausch. Vertreter aller Parteien und Wählergemeinschaften waren sich einig, dass das Wohl der Stadt und ihrer Bürger im Vordergrund der Politik stehen soll. In der Herangehensweise und den Schwerpunkten wurden jedoch deutliche Unterschiede offenkundig.
Einigkeit herrschte über die Notwendigkeit der Förderung des Vereinslebens sowie der kulturellen Einrichtungen. Berücksichtigt werden von allen Parteien alle Generationen. Hubert Vettel überraschte mit „neuen Ansichten der FDP“ zum Thema Erziehung und Bildung. „Die Investition in Jugend, Erziehung und Bildung ist für uns ein Grundbedürfnis. Jeder Euro, der in Ausbildung und Erziehung investiert wird, ist eine gute Investition“, sagte der FDP-Listenführer. Die Heppenheimer Liberalen lehnten generell eine Gebührenerhöhung für Kindergärten, Schwimmbad oder Musikschule ab. Stattdessen plädierte Vettel für die Einführung einer Sozialstaffel.
Peter Müller, Spitzenkandidat der Grünen Liste Heppenheim (GLH) und seit 25 Jahren Stadtverordneter, forderte ein besseres Freizeitangebot für die Jugend. Es fehle an Versammlungsorten oder Treffpunkten, wo sich Jugendliche ohne große Kosten austauschen könnten. Als mögliche Lösung nannte Müller die Anmietung eines leerstehenden Gebäudes an der Gießener Straße.
Dass Sozialpolitik auch einiges mit Verkehrspolitik zu tun haben kann, untermauerte LiZ-Spitzenkandidatin Ulrike Janßen. Durch den Rückbau der Bundesstraßen sowie die Schaffung von Ortsumfahrungen, entstünden Freiräume, die für soziale Projekte genutzt werden könnten.
Den Unmut der Konkurrenten zog Janßen sich mit ihrer Kritik an der Kleinkindbetreuung im Haus der Jugend zu. Während die Vertreter der anderen Parteien das Projekt als zukunftsweisend bezeichneten, kritisierte Janßen es als „Schnellschuss“. Kleinkinder seien in der Immobilie an der Karlstraße nicht gut untergebracht. Eine Sanierung des Ketteler-Kindergartens hätte eher den Wünschen der Wählergemeinschaft entsprochen, so Janßen.
In punkto Arbeitsmarkt ruhen die Hoffnungen der Kommunalpolitiker in erster Linie auf dem geplanten Gewerbegebiet Süd. Sozial- und Christdemokraten gingen am meisten ins Detail. „Der Gordische Knoten wurde durchbrochen, die Flächen stehen bald zur Verfügung“, freute sich Jean-Bernd Neumann.
Jürgen Semmler äußerte sich etwas skeptischer, unterstrich aber die Wichtigkeit des Gewerbegebiets für die Ansiedlung neuer Unternehmen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze. Gleichwohl richte die Union ihr Augenmerk auch auf den Erhalt der bestehenden Arbeitsverhältnisse, so der Vorsitzende des CDU-Ortsverbands. Mit Hilfe einer aktiven Wirtschaftsförderung will die Union positivere Rahmenbedingungen schaffen.
Jean-Bernd Neumann verwies auf bundespolitische Probleme, die sich in der Arbeitspolitik in der Kommunalpolitik widerspiegelten. „Zu viele Anstellungsverhältnisse sind befristet. Zudem müssen zu viele Arbeitnehmer aus Steuermitteln subventioniert werden“, sagte der SPD-Mann. Die Lösung des Problems sieht Neumann - dem Wunsch der Bundespartei entsprechend - in der Schaffung von Mindestlöhnen.
Dafür plädiert in noch größerem Maß bekanntermaßen die Linke. Bruno Schwarz hob darüber hinaus die Notwendigkeit sozial angepasster Tarife für Arbeit, Strom und Müll hervor. Das Programm der Linkspartei für die Kommunalwahlen stößt hingegen vielerorts auf Kritik. Beiwinkel kritisierte, dass es sich nicht um ein spezifisch für Heppenheim entwickeltes Programm handle. „Das könnte so für jede Stadt und Kommune gelten.“ Zudem kritisierte er Schwarz' Arbeitsweise während der vergangenen Legislaturperiode: „Wo waren ihre sozialen Anträge?“
Schwarz verwies darauf, dass ihm als fraktionslosem Abgeordneten in der Stadtverordnetenversammlung sowie in den Ausschüssen kein Rederecht gewährt worden sei. Die Diskus sion war nun in vollem Gange: Die Vertreter der anderen Parteien wehrten sich vehement gegen Schwarz' Vorwürfe, aus den Reihen der Sympathisanten der Linken hagelte es Kritik an Beiwinkels Moderation. „Sie haben sich als Diskussionsleiter disqualifiziert“, lautete ein Vorwurf. Der DGB-Mann, der bei der Kommunalwahl auf Platz 4 der GLH-Liste antritt, nahm sich diese Worte zu Herzen und entschuldigte sich am Ende der Veranstaltung ausdrücklich bei Schwarz. Die Wogen waren geglättet.
Zuvor ging es allerdings auch bei den Themen Stadtentwicklung und Stadtbegrünung hoch her. Brisantestes Thema war der so genannte „Sprung über die Autobahn“. Die Meinungen reichten von grundsätzlicher Ablehnung (GLH, LiZ, SPD), der Offenhaltung der Option (FDP) bis zur grundsätzlichen Zustimmung „im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung“ (CDU). Zwischen Neumann und Semmler entwickelte sich eine kleine Privatfehde um die Position der SPD, die in Neumanns Aussage „Sie drehen mir das Wort im Mund rum“, gipfelte.
Auch bei den Agenda-Forderungen, die Einwohnerzahl auf 30 000 Personen zu beschränken und ein Zusammenwachsen von Heppenheim, Bensheim und Lorsch zu verhindern, waren die Kommunalpolitiker nicht einer Meinung. Norbert Golzer betonte: „Wir werden die 30 000 bestimmt nicht forcieren“, Schwarz nannte die Zahl gar ein „hehres Ziel“. Semmler sprach sich gegen eine Obergrenze aus. Grund: „Es muss einen „Bevölkerungszuwachs' geben, sonst würde Heppenheim im Laufe der Jahre vergreisen.“ Klar ist auch für den CDU-Vorsitzenden, „dass wir niemals eine Großstadt mit 40 000 oder 50 000 Einwohnern sein werden.“
Einig waren sich die Politiker wieder weitgehend, als es um die Positionen der Agenda zur Stadtbegrünung ging. Der Fortbestand des Bruchsee-Vierecks, die Realisierung eines Grüngürtels zwischen Weststadt und Gewerbegebiet Tiergartenstraße sowie die freundlichere Gestaltung der Stadteingänge (Stichwort: „Um-Pflanzung des Europaplatzes“) stießen - zur Freude von Höppener-Fidus - auf breite Zustimmung.

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Region Bergstraße
8. Februar 2011
Pressemitteilung
(Gekürzt erschienen im Starkenburger Echo  am 9. Februar 2011, dem die Überschrift entnommen wurde)
e

Stadt hat Gutachten spät gelesen

Stadtentwicklung - WG LIZ im Zentrum sieht sich im Recht und bleibt bei Kritik
Die Mitteilung der LIZ zur Sanierungssatzung war richtig. Im Integrierten Handlungskonzept (IHK) wurde der Überlappungsbereich dargestellt und verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen. Aber offensichtlich hat die Stadt das von ihr beauftragte Gutachten erst sehr spät gelesen. Andernfalls wäre das Eilverfahren zur Verabschiedung der Sanierungssatzung nicht notwendig gewesen.
Die Darstellung der LIZ, daß die beiden letztjährigen Info-Veranstaltungen für die Betroffenenbeteiligung und "insgesamt allgemeine Zustimmung" herhalten müssen, ist dem Abschlußbericht entnommen. Diesen hat die Stadtverwaltung wohl auch noch nicht gelesen. Aber was soll der Bürger noch von einer Stadtverwaltung und Bürgermeister Herbert erwarten, wenn u.a. der im IHK enthaltene Abriss des Wormser Tores einfach geleugnet wird, oder frech behauptet wird, dies wäre eine "Erfindung der LIZ".
Und wenn die Passage zwischen Wilhelmstraße und Graben nicht hinfällig ist, wie nun mitgeteilt wird, fordert die LIZ die Verwaltung und Kommunalpolitik auf, den aktuellen Planungsstand zu veröffentlichen und ihren vollmundigen Wahlversprechen auf Bürgerinformation und -beteiligung Taten folgen zu lassen. Weswegen für den südlichen Teil der Friedrichstraße ein Bebauungsplan ausreicht, für den nördlichen Teil eine Sanierungssatzung notwendig ist, wird die Verwaltung der Öffentlichkeit dann vielleicht auch erklären. Und warum eine Passage neu hergestellt werden soll, wenn das IHK andere Bestehende privatisieren und schließen will, auch.
Zur Frage des Citymanagers nimmt die LIZ Bezug auf die Auswertung des IHK, in dem nunmal nur 14 Einzelhändler den Wunsch danach äußerten. Auch diese Untersuchung scheint die Stadt nicht gelesen zu haben. Und eben auf diese Befragung gründet sich die Entscheidung der Stadtverordneten. Wenn die Stadt andere weitergehende Unterlagen hat, ist sie aufgefordert diese offenzulegen, wenn sie sich schon nicht traut, das IHK komplett zu veröffentlichen und die Bürger umfassend zu informieren.

Vorheriger Bericht bezieht sich auf die Pressemitteilung der Stadt vom 8. Februar 2011, der auf die Pressemitteilung der LIZ vom 1. Februar 2011 ("Bürgerbeteiligung sieht anders aus") Bezug nimmt. Nachfolgend Bericht des Starkenburger Echos zur Pressemitteilung der Stadt:

"Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun"
Stadtentwicklung - Magistrat wehrt sich gegen Behauptungen von "Leben im Zentrum"
HEPPENHEIM. Mit einer „Richtigstellung“ reagierte Heppenheims Magistrat auf kritische Äußerungen der Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) im ECHO vom vergangenen Donnerstag (3.) zu aktuellen Förderprogrammen und Plänen für die Innenstadtentwicklung.
Zwei verschiedene Grenzziehungen
Soweit es um die Geltungsbereiche von Förderprogramm und Sanierungssatzung gehe, heißt es aus dem Rathaus, gebe es in der Tat zwei verschiedene Grenzziehungen. Das Förderprogramm Aktive Kernbereiche und damit auch das Integrierte Handlungskonzept (IHK) Innenstadt betreffe das Areal zwischen Darmstädter Straße, Lehrstraße, Graben und Werlestraße. Davon abweichend stelle der Geltungsbereich der Sanierungssatzung Innenstadt den bereits der Altstadtsanierung unterliegenden Teilbereich südlich der Friedrichstraße gerade nicht dar. „Dies ist bereits im IHK 2010 so dargestellt und damit die Äußerung der WG LIZ, uns sei dies erst jetzt aufgefallen, unrichtig.“
Die Aussage „als breite Zustimmung der Bevölkerung müssten die beiden letztjährigen Info-Veranstaltungen herhalten“ sei ebenfalls unrichtig. Das Baugesetzbuch regele die notwendigen Schritte zum Erlass einer Sanierungssatzung. Grundlage für eine solche Satzung seien die so genannten „Vorbereitenden Untersuchungen“. Als solche habe das IHK vom vergangenen Jahr herangezogen werden können. Dieses sei nunmehr noch ergänzt worden um eine Fragebogenaktion der Betroffenen im Plangebiet, welche die Mitwirkungsbereitschaft an einer Sanierung sowie den Umfang der notwendigen Sanierungsmaßnahmen verdeutlichen sollte. Daneben sei eine Beteiligung der Träger öffentlicher Belange erfolgt mit dem Ziel, auch von dort die geplanten künftigen Maßnahmen (z.B. in der Infrastruktur) abzufragen. „Die Ergebnisse sind in einem Abschlussbericht dokumentiert, der wiederum Grundlage für den Erlass einer Sanierungssatzung war.“
Mit der Herausnahme des Teilsanierungsgebietes Altstadt aus der anvisierten Sanierungssatzung Aktiver Kernbereich Heppenheim, heißt es weiter, ist die geplante Passage zwischen Graben und Wilhelmstraße keinesfalls hinfällig. „Auch in diesem Punkt sind die Aussagen der WG LIZ unrichtig. Das eine hat hier mit dem anderen gar nichts zu tun.“ Die Passage und die Neubebauung südlich der Friedrichstraße seien Gegenstand eines aktuell noch laufenden Bebauungsplanverfahrens. Die Inhalte dieses Bebauungsplanverfahrens „haben mit der Frage, ob es in einem Sanierungsgebiet liegt oder nicht, nichts zu tun.“ Der Bebauungsplan schaffe neue oder veränderte Baurechte.
Was die Behauptung der WG LIZ angehe, der Citymanager sei nur aufgrund des Wunsches von 14 Einzelhändlern beauftragt worden, „unterstellen wir der WG LIZ, dass sie hiermit die Mitglieder der Lokalen Partnerschaft meint“. Dies ist für sich alleine schon unrichtig, weil der Lokalen Partnerschaft nicht nur Einzelhändler angehören, sondern auch Vertreter der Fraktionen, des Verkehrs- und Heimatvereins, der Wirtschaftsvereinigung und andere.
Breite Mehrheit hinter Citymanagement
Daneben sei die Installation eines Citymanagements auch im IHK verankert, das vom Stadtparlament beschlossen und vom Hessischen Wirtschaftsministerium als Grundlage für die weitere Innenstadtentwicklung im Rahmen des Förderprogramms Aktive Kernbereiche anerkannt sei. Insofern verkennt die WG LIZ die Tatsache, dass hinter der Beauftragung eines Citymanagements eine breite Mehrheit steht und nicht nur „14 Einzelhändler“.

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Region Bergstrasse
1. Februar 2011
Pressemitteilung
(Gekürzt erschienen u.a. im Starkenburger Echo am 3. Februar 2011 unter "Kritik am Eiltempo vor den Wahlen.)
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Bürgerbeteiligung sieht anders aus

Was unsere Kommunalpolitiker unter Bürgerbeteiligung und guter, vorausschauender Verwaltungsarbeit zur "Stuttgart 21"-Vermeidung verstehen, wird gerade wieder bei der Schulsporthalle in Kirschhausen und beim Integrierten Handlungskonzept (IHK) deutlich: Nach jahrelangen Versäumnissen an der Sporthalle und erfolgter Sanierung in 2009, soll nun diese ‚unvorhersehbare‘ Baumaßnahme im Eiltempo durchgeführt werden - nachdem das Konjunkturprogramm ausgelaufen ist. Der Kreis will sich, wie man der Presse entnehmen konnte, an einer neuen Halle mit 870.000 € beteiligen, soweit die Stadt 1.530.000 € zuzahlt. Sanierung würde sich nicht lohnen, weil nur 200.000 € eingespart werden könnten. Kostensteigerungen von 11 Mio.€ auf 19 Mio.€ wie beim Umbau des Starkenburggymnasiums, für den der Kreis verantwortlich zeichnet, werden erstmal nicht erwartet, auch stünde der Architekt schon bereit. Eine öffentliche Diskussion oder Offenlegung der Fakten scheinen bei diesem Eilverfahren hinderlich. So bleibt fraglich, warum die CDU nur 700.000 € für die Stadt veranschlagt. Ein Wunder, daß dies Eilverfahren gerade vor den Wahlen passiert? Ähnlich beim IHK: kurzfristig soll in gemeinsamer Sitzung von Haupt- und Finanzausschuß mit Bau- und Umweltausschuß eine Stunde vor der Stadtverordnetenversammlung das förmliche Sanierungsgebiet für den aktiven Kernbereich und die Sanierungssatzung beschlossen werden. Als breite Zustimmung der Bevölkerung müssen die beiden im letzten Jahr durchgeführten äußerst kurzen Informationsveranstaltungen herhalten. Reichlich Kritik und ungläubiges Staunen ob der Vorschläge werden einfach ausgeklammert, ebenso wie das Ergebnis der aktuellen Befragung, die eine Mitwirkungsbereitschaft von nicht einmal 17% der Grundstückseigentümer ergab. Der nur für Stadtverordnete einsehbare Lageplan zeichnet die Sanierungsgebietsgrenze abweichend zum IHK nun entlang der Bebauung von Lehrstr., Ludwigstr., Werlestr., Graben bis vor den Kupferkessel, zur Wilhelmstr., an der Friedrichstr. zurück zum Graben und Lehrstr.. Man hat offensichtlich erst jetzt festgestellt, daß das ausgesparte Gebiet ansonsten zum 2. Mal zum Sanierungsgebiet erklärt worden wäre. Somit entfällt klammheimlich die von CDU und SPD im Wahlprogramm angekündigte Passage zwischen Graben und Wilhelmstraße. Es stellt sich die Frage, weswegen die gleichen Personen, die für die Fehlinvestitionen und das unabgestimmte Bauen zahlreicher Neubauten und Straßensanierungen der letzten Jahre verantwortlich zeichnen, nun dem Gebiet „die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse oder an die Sicherheit der in ihm wohnenden oder arbeitenden Menschen“ absprechen. „Das Gebiet sei in der Erfüllung der Aufgaben erheblich beeinträchtigt, die ihm nach seiner Lage und Funktion obliegen.“ Man erkennt jetzt, daß das eigene Tun vollkommen verfehlt war, meint aber dennoch alle Weisheit für die Zukunft gepachtet und Bürgerbeteiligung nicht nötig zu haben. Aus der Fehlinvestition des inzwischen tätigen 40.000 € teuren Citymanagers, dessen Beauftragung aufgrund Wunsches von nur 14 Einzelhändlern zustande kam, ist man auch nicht bereit Lehren zu ziehen. Dieser sieht sich als 'Kommunikator', da er aus Beratung von Nachbarkommunen wisse, daß die Probleme überall ähnlich gelagert seien. Für neue Ideen oder Lösungen sei schon aus Zeitgründen kein Platz. Das eigene Büro in einer Ladenfläche einzurichten, gleichzeitig Bürovermietungen in der Fußgängerzone zu kritisieren, zeigt den ganzen Widersinn, zumal das Büro nie besetzt ist, nach 2 Monaten nicht einmal seine Anwesenheitszeiten aushängen. Angesichts dieses konfusen Vorgehens verwundert auch nicht mehr, daß die CDU, nachdem sie dem Haushalt zugestimmt hatte, nun im Nachhinein fragt, wo das Geld für den fertiggestellten Ausbau der Straße an der Autobahn herkommt bzw. was mit hierfür eingestellten Mitteln in 2011 finanziert wird. Gleiche Lage bei der Flurbereinigung: Auch hier weiß weder Stadt, Vorstand noch Kommunalpolitik, wie es weiter geht. Einzig daß es am 11.11.10 einen Ortstermin mit der Staatsanwaltschaft gegeben hätte, deren Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien und das AFB inzwischen die Prüfung der Standsicherheit der alten Mauern zugesagt hätte, wird verlautbart. So wird man auf den nächsten Erdrutsch warten müssen, und auch in Zukunft auf Nutzung der seit Jahrhunderten begeh- und befahrbaren Wege verzichten müssen, weil Politiker und Behörden nicht mehr in der Lage sind ihre Arbeit sachgerecht und vorausschauend zu erledigen. Die WG LIZ und Bürgermeisterkandidat Peter Janßen können daher nur appellieren, die kurzfristig angesetzten Abstimmungen zu verschieben, die Fakten offenzulegen und die Bürger zu beteiligen.

Nachtrag/Richtigstellung am 4. Februar 2011:  
Das Büro in der Lehrstraßenpassage ist gemeinsam vom Citymanager (GMA) und Kernbereichsmanagement (NH FfM) belegt. Das gesamte Kernbereichsmanagement kostet laut Gutachten (IHK) 320.000 €. Eine Nutzung durch das Kernbereichsmanagement war bisher nicht festzustellen.

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Region Bergstrasse
30. Januar 2011
Pressemitteilung
(Gekürzt erschienen im Starkenburger Echo  am  2. Februar 2011, dem die Überschrift und das Bild entnommen wurde.)
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Betroffene sollen eingebunden werden

Wählerinitiative: Die LiZ und ihr Bürgermeisterkandidat Peter Janßen erläutern ihre Vorstellungen zur Stadtentwicklung

Bürgermeisterkandidat Peter Janßen erläutert bei einer Veranstaltung der Wählerinitiative Leben im Zentrum (LiZ) seine Pläne für die Stadtentwicklung. Foto: Lutz Igiel

Am Donnerstag den 20.01.11 veranstaltete die Interessen- und Wählergemeinschaft LIZ zusammen mit Bürgermeisterkandidat Peter Janßen einen Informationsabend zur Kommunalwahl am 27. März 2011 im Vereinshaus Kupferkessel. Nach Begrüßung und Einführung durch Ulrike Janßen stellten sich die weiteren Stadtverordnetenkandidaten der WG LIZ mit ihren Interessenschwerpunkten vor. Der anschließende Vortrag von Bürgermeisterkandidat Peter Janßen über Lösungsmöglichkeiten zu den Verkehrsproblemen Heppenheims und die Erfahrungsberichte von Herren Bruns und Nickel zu den Ausbauten der Lorscher und Ludwigstraße bestätigte ebenso wie der Vortrag von Frau Rosenträger zu einer weiteren Querungshilfe und dem vernachlässigten Kinderspielplatz in der Siegfriedstraße, daß ein Mitwirken in der Stadtverordnetenversammlung unabdingbar ist, um Veränderungen und Verbesserungen zu erreichen. Andernfalls würde der Ausbau der B460 wie geplant ohne Mitwirkung der Anwohner und Öffentlichkeit erfolgen, zusätzliche Belastungen aus Lärm, Abgas und Erschütterungen mit weiteren erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität entstehen und u.a. mehr als 170 Stellplätze wegfallen. Für die Beeinträchtigungen müßten die Anlieger auch noch bezahlen, das Stadtgefüge weiter zerstöt werden. Durch Erläuterungen der ausgehängten Siegfriedstraßenplanung wurden erhebliche Planungsfehler offenkundig. Die Darstellung der ablehnenden und gegeneinandergerichteten Haltung aller Beteiligten (ASV, Kreis, Stadtverwaltung, Magistrat und Stadtverordnete) bei der Lärmaktionsplanung verdeutlichte, daß dem Individual- und Schwerlastverkehr weiterhin Vorrang eingeräumt wird. Es wurde offensichtlich, daß die Stadtverwaltung mit ihren widersprüchlichen Forderungen im Rahmen der Lärmaktionspla-nung es nicht vermochte, die Vorteile von Ortsumfahrungen zu erkennen und den Kreisbehörden der Bergstraße und des Odenwaldes zu vermitteln. Insbesondere die Verkehrsbehörde des Kreises Bergstraße unter Landrat Wilkes, die gegenüber dem Amt für Straßen- und Verkehrswesen weisungsbefugt ist, nutzte dies, um Verkehrsbeschränkungen abzulehnen.
Gut informiert zeigte sich die WG LIZ und Bürgermeisterkandidat Peter Janßen auch über andere Probleme Heppenheims. Die auf Faltblättern und im Internet stehenden Informationen und die Leitgedanken 'Gemeinsam geht's' (www.liz-wghp.de) bzw. 'Mit dem Bürger langfristig planen' (www.Janssen-Heppenheim.de) sollen verdeutlichen, daß zukünftig gemeinsam mit den Bürgern und den Stadtverordneten, die die Interessen Heppenheims über ihren Fraktionszwang stellen wollen, die umfangreichen Probleme Heppenheims auf sachlicher Ebene gelöst werden sollen. Die WG LIZ und Peter Janßen wollen dafür sorgen, daß den Ankündigungen der anderen Fraktionen auf z.B. Bürgerbeteiligung und Bürgerinformation nach der Wahl auch tatsächlich Taten folgen. Aussagen wie von Herrn Neumann (SPD) "Den Bewohnern der Lehrstraße und Siegfriedstraße muss geholfen werden, aber anders" ohne zu sagen wie, ist zu wenig für Parteien und Kandidaten, die sich seit Jahrzehnten nicht gekümmert haben und vor Wahlen regelmäßig leere Versprechungen abgeben. Erst im November lehnten die Fraktionen ausdrücklich die Anhörung der Anwohner vor Entscheidung ab und stimmten dem Ausbau der Siegfriedstraße zu. Die Untätigkeit von Bürgermeister Herbert nach seiner Wahlkampfaussage 2005 sich um einen Ausstieg aus dem ZAKB zu kümmern, ist ebenso bekannt. Wie schnell Untätigkeit bei der Kontrolle undurchsichtiger Organisationsformen führt, ist derzeit ebendort, dem ZAKB zu sehen. Dieser wirft seinen Gebührenzahlern nun Zweckentfremdung von Gelben Säcken vor, die zu einem Verbrauch von über 100% über dem Bundesdurchschnitt geführt hätte. Merkwürdig nur, daß viele überhaupt keine Säcke erhalten haben. Sollen hier eigene Versäumnisse vertuscht werden? Nebenbei erfährt man dann auch, daß der ZAKB weiß, daß alle Postfachinhaber keinen Müllkalender erhalten haben. Aber weder bei dem einen noch bei den anderen ist er bereit nachzuliefern, oder sich zu entschuldigen. Der Dienstleistungsgedanke taucht auch dort nur in der Werbung auf. Wer sich ein unabhängiges Bild machen will, wie sachbezogen die Bürgermeisterkandidaten antworten, kann dies im direkten Vergleich bei den Antworten auf Fragen des ökumenischen Pfarrertreffs tun. Diese sind im Internet nachzulesen unter www.christuskirche-heppenheim.de, www.heilig-geist-heppenheim.de oder auch www.janssen-heppenheim.de.

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Starkenburger Echo
29. Januar 2011
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Es bleibt bei den Kandidaten

27. März -  Heppenheims Wahlausschuss bestätigt Personen und Parteien für Bürgermeister- und Kommunalwahl


Ohne Überraschungen verlief die Sitzung des Heppenheimer Wahlausschusses am Donnerstagabend im Rathaus. Links, stehend Wahlleiterin Irene Hilkert. Foto: Lutz Igiel

HEPPENHEIM. Bürgermeisterwahl, Kommunalwahl, Volksabstimmung: Am 27. März kommt einiges auf die Heppenheimer zu. Ein Großereignis für die Stimmbürger, das am Donnerstagabend für den dazu passenden Andrang bei der ersten Sitzung des Wahlausschusses sorgte. Mehr als dreißig Beteiligte und Beobachter waren der Einladung von Wahlleiterin Irene Hilkert und ihrem Stellvertreter Harald Jost in den Sitzungssaal des Rathauses gefolgt. Überraschungen gab es nicht: Alle Bewerber - ob Bürgermeisterkandidaten, Parteien oder Wählerlisten - haben die Voraussetzungen für die Wahlen erfüllt und können antreten.
Neben Wahlleiterin und Stellvertreter gehören dem Wahlausschuss sechs Beisitzer sowie deren Stellvertreter an, die von den im Stadtparlament vertretenen Fraktion benannt werden konnten. Weil Die Linke und FDP keinen Vertreter in den Ausschuss entsandt hatten, gehören ihm jeweils zwei von CDU und SPD sowie jeweils einer von GLH und FWHPINI an. Der Ausschuss wird nach der Wahl auch über deren Gültigkeit entscheiden.
Keine Kandidatin für Bürgermeisteramt
Für die Bürgermeisterwahl bleibt es bei den bereits bekannten Kandidaten, auf eine Kandidatin muss auch diesmal verzichtet werden: Platz 1 geht - wegen der Mehrheitsverhältnisse in der Stadtverordnetenversammlung - an den CDU-Kandidaten Rainer Burelbach, Platz 2 an Amtsinhaber und SPD-Kandidat Gerhard Herbert. Die folgenden drei Plätze wurden per Los entschieden: 3. Gerhard Kasper (unabhängig), 4. Christopher Hörst (unabhängig, FDP), 5. Peter Janßen (unabhängig, WG LiZ). In dieser Reihenfolge werden die Genannten am 27. März auch auf dem Wahlzettel auftauchen.
Die Reihenfolge für die Wahl zur Stadtverordnetenversammlung orientiert sich am Hessischen Landtag. Platz 1 geht deshalb an die CDU, Platz 2 an die SPD, Platz 3 an die FDP. Platz 4 wäre für die Grünen reserviert - da in Heppenheim aber eine Wählerliste (GLH) antritt, bleibt dieser Platz auf dem Stimmzettel frei. Auf Platz 5 folgt Die Linke, auf Platz 6 dann die GLH, auf Platz 7 FWHPINI sowie auf den Plätzen 8 und 9 die beiden neu antretenden Gruppierungen „Die Starkenbürger“ (8) und WG LiZ (Wählergemeinschaft Leben im Zentrum, 9). Während es sich bei der WG LiZ um eine Partei handelt, die die Ziele der Innenstadtinitiative in das Stadtparlament tragen will, gehören „Die Starkenbürger“ der rechten Szene an. Hinter der Gruppierung steht der 25 Jahre alte Student Stefan Offhaus, Beisitzer im Landesvorstand der Republikaner und dritter auf der Rep-Liste für die Kreistagswahl. Durchgewunken wurden die Bewerber für die Heppenheimer Stadtteile. In Erbach treten CDU/WGE, SPD, GLH und FWG an, in Hambach CDU, SPD und FDP, in Kirschhausen CDU, SPD und FDP. In Mittershausen-Scheuerberg stellen sich CDU-WMS und SPD zur Wahl, in Ober-Laudenbach CDU und SPD, in Sonderbach CDU, SPD und FWS und in Wald-Erlenbach CDU und SPD.
Ausgezählt wird am 27. März nach Schließung der Wahllokale in dieser Reihenfolge: Volksabstimmung (ein Verschuldungsverbot, das in die hessische Verfassung aufgenommen werden soll), Bürgermeister-Direktwahl, Gemeindewahl, Kreiswahl und Ortsbeiratswahl. Für die Wahlen stehen 22 Stimmbezirke zur Verfügung, hinzu kommenvier Briefwahlbezirke. Da für jeden Stimmbezirk am Tag der Wahl acht bis neun Helfer gebraucht werden, steht die Stadt auch diesmal wieder vor dem Problem, genügend Freiwillige zu finden. Die werden zwar vor allem in den Reihen der antretenden Parteien gesucht und gefunden, jeder zusätzliche Freiwillige ist aber hochwillkommen.

Kontakt: Wer sich als Wahlhelfer verdingen will, kann sich mit Harald Jost, Telefon 06252 122211, in Verbindung setzen.

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Region-Bergstraße
(Suchwort z.B.: Siegfriedstraße)
Pressemitteilung
18. Januar 2011
(Ergänzt 19.01.2011)
WG LIZ
(Gekürzt erschienen im Starkenburger Echo unter "Kfz-Ampeln kommen schneller" am 20. Januar 2011)

zum Artikel der GLH "Grüne sehen Sankt-Florians-Prinzip" vom 15.01.11.

Die LIZ und Bürgermeisterkandidat Peter Janßen wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, daß die Innenstadt wieder lebenswert und anziehend für Wohnen, Arbeiten und Einkaufen wird. Durch Verkehrsentlastung sollen Fuß- und Radwege wieder an Attraktivität gewinnen, wodurch der Individualverkehr mit Kfz verringert werden kann. Herrn Beiwinkels (GLH) Forderung nach Ausbau des ÖPNV ist lobenswert. Leider wird dieser aber seit Jahren immer weiter abgebaut, was die Anwohner der beiden Bundesstraßen jeden Tag durch vermehrten Kfz-Verkehr leidvoll erfahren müssen. Auch läßt sich durch ÖPNV die seit Jahren unzumutbare Verkehrsbelastung durch Schwerlast-Lkw nicht verringern. Lkw-Verkehr der auch über die Sonderbacher Entlastungs- und Erbacher Umgehungsstraße zum Vorteil zweier Stadtteile, unvermindert über den in Stadtmitte liegenden Postplatz zum einzigen Autobahnanschluß für den ganzen Odenwaldkreis donnert. Beides Umgehungsstraßen die niemand mehr missen will, auch diejenigen nicht, die damals dagegen waren und es sich nicht vorstellen konnten. Umgehungen die im Gegensatz zu den Vorschlägen der LIZ mit erheblichen Natureingriffen verbunden waren.
An der in den 70er Jahren als 4-spurige Entlastungsstraße geplanten Bürgermeister-Metzendorf-Straße und der Bürgermeister-Kunz-Straße gibt es keine direkten Anwohner. Aktive Lärmschutzmaßnahmen sind hier leicht möglich, die die derzeitige Situation für die angrenzenden Wohngebiete noch verbessern können. B3 und B460 sind Schulwege und führen direkt mitten durch Wohn- und Altstadtgebiete. Was spricht eigentlich gegen eine Troglage mit begrünter Überdeckelung zur Verbindung der Stadtteile, wie von der LIZ vorgeschlagen und der GLH angesprochen und andernorts zur Stadtreparatur üblich?
Sämtliche Fraktionen, darunter die GLH, stimmten aktuell in der Stadtverordnetenversammlung u.a. gegen Tempo 30 und Tonnagebeschränkung und für den Ausbau der Siegfriedstraße zu einer Lkw-Rennstrecke. Wenn sich das Meinungsbild hierzu nun verändert, freut sich die LIZ darauf, nach den Wahlen Änderungen gemeinsam zu beschließen, um die Anwohner zu entlasten. Es kann schließlich nicht sein, daß die Bürger der Innenstadt mit ihrer Gesundheit und Wertverfall ihrer Häuser allein gelassen werden, zudem der Verfall der Stadt damit einhergeht.
Die Grundeinstellung der Stadtverantwortlichen muß sich ändern, wenn der Magistrat 5 Monate nach Antragstellung am 04.01.11 schreibt, daß er die Anwohner-/LIZ-Forderung nach zusätzlichen Fußgängerampeln in der Siegfriedstraße irgendwann im Frühjahr 2011 mit neuer Verkehrszählung prüfen lassen will, „da aufgrund der Jahreszeit und damit verbundener Witterung der Spielplatz kaum genutzt werden kann und eine jetzt durchgeführte Verkehrszählung nicht zielführend wäre“. Als ob es keine Anwohner gäbe, die die Straße auch im Winter überqueren und keine aktuellen Zahlen vorliegen, die ohnehin für eine Ampelinstallation unnötig sind. Das ist Hinhaltetaktik: dies obwohl seit Jahrzehnten alle Parteien die Erfordernis einer Überquerungshilfe anerkannt haben und ASV, Stadt und Kreis diese bei einem Gespräch im November einräumten. Einzig die amtsin-terne Kostenverteilung ist strittig, die sich ohnehin an der Nutzung einer installierten Ampel besser messen läßt, als auf theoretischen Zählungen. Ampeln, wenn sie für den Kfz-Verkehr bestimmt sind, z.B. am Altstadthotel, an der Einmündung Nordstadt oder Weiherhausstraße waren da schneller von den gleichen Beamten gestellt, auch wenn diese seit Jahren gar nicht benötigt werden und abgeklemmt sind.
Man kann die AS-Süd natürlich weiter verschlafen, bis Laudenbach und Hemsbach sich geeinigt haben, dort aber zu erheblichen Lasten der Natur. Baden-Württemberg scheint ein anderer uns nichts anzugehender Kontinent zu sein – das Sankt-Florians-Prinzip der GLH? Oder lieber westlich der Autobahn durch Ackerflächen und Naturschutzräume mit 2 Autobahnbrücken und Anschlußstelle auf dem Segelflugplatz oder in den Ausgleichsflächen der Stadt, allein auf Kosten der Stadt, wie die wenig realistischen Vorschläge der SPD, die genau das eröffnen was CDU und Herr Burelbach fordern: die Besiedlung des Weschnitzgebietes? Die LIZ hat auf Grundlage der geringst möglichen Eingriffe in den Naturraum, zu Gunsten aller Betroffenen, auch der Transportwege der ESM von Mitlechtern ins Heppenheimer Gewerbegebiet, Vorschläge im bebauten Gebiet unterbreitet, die sie nochmals zusammen mit ihren Kandidaten für die Kommunalwahl am Donnerstag, den 20.01.2011 um 19:00 Uhr im Vereinshaus Kupferkessel vorstellen wird. Auch die Vertreter der GLH sind herzlich eingeladen sich zu informieren.

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Region-Bergstraße
(Suchwort z.B.: Siegfriedstraße)
Pressemitteilung
11. Januar 2011
WG LIZ
gekürzt erschienen im
Starkenburger Echo
Bergsträßer Anzeiger
"Lieber Tempo 30 als Flüsterasphalt"

Die LIZ sagt die Wahrheit!

Die Forderung nach lärmmindernden Maßnahmen ist eine alte Forderung der Anwohner, insoweit wird selbstverständlich das Beharren von Herrn Vettel (FDP) auf LOA begrüßt. Die LIZ macht sich nicht die Argumentation des ASV zu eigen, akzeptiert aber die rechtlichen Vorgaben für die Behörde, nämlich der Nachweis der Lärmminderung und Anerkennung als Standartbauweise, dieses unter Verwendung von u.a. Altreifen hergestellten Straßenbelages. Es kann jedoch sein, daß die Stadt Heppenheim für die Mehrkosten aufkommen muß. Im Beschluß der Stadtverordnetenversammlung fehlt aber diese Zusage der Kostenübernahme, wie auch der ausdrückliche Wunsch nach LOA, den die LIZ als Einzelmaßnahme nicht für ausreichend hält. Im Stadtverordnetenbeschluß, nach Vettel „konkretes Maßnahmenbündel“, ist ausschließlich die Rede davon, „daß sämtliche Möglichkeiten zur Lärmminderung ausgeschöpft werden“ sollen. Die LIZ fragt sich nur, warum die Fraktionen dann u.a. Tempo 30 ablehnten, wenn sie es denn ehrlich meinen. Schließlich ist diese Maßnahme, wie andere von der LIZ geforderte auch, sofort umsetzbar, rechtlich möglich, kostet weniger und hat einen sofortigen nachgewiesen Lärmminderungseffekt. Eine Bauzeitverkürzung von 40% kann auch nicht allein aufgrund eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung realisiert werden. Ebenso fragt sich die LIZ warum die Entscheidung über den Antrag auf Ortsumfahrungen zurückgestellt wurde bis der Verkehrsentwicklungsplan vorliegt, obwohl für diesen gar kein Untersuchungsauftrag für Ortsumfahrungen vorliegt, die Fraktionen aber gleichzeitig dem Ausbau der Siegfriedstraße zur Rennstrecke zustimmten. Das, obwohl der Entwurf grob mangelhaft ist, u.a. weil nicht einmal die Grundlagenermittlung erbracht, keine Kostenberechnung vorgelegt wurde und die genannte Stellplatzanzahl mehr Wunschdenken des ASV als konkrete Planung ist. Auffällig war auch, daß die Anwohner auf der allein auf öffentlichen Druck zustande gekommenen Informationsveranstaltung mehr und kritischere Fragen stellten als die Stadtverordneten. Diese stimmten aber bereits vor der Information der Anwohner und Bürger dem Ausbau zu. Das Hessische Ministerium für Verkehr (HSVV) ist für 13 bestehende Tunnel zuständig und betreut 20 im Bau befindliche. Der für seine Sicherheit ausgezeichnete Lohbergtunnel in Ober-Ramstadt (1.080 m Tunnel, 2,1 km Umgehungsstr. etc., 51 Mio.€, 14.000 Kfz, 100% Kostenübernahme Bund, 3,5 Jahre Bauzeit) von Herrn Semmler (CDU) als Netzmanager des ASV mitbetreut, wurde von der LIZ bei der Ermittlung der Kosten herangezogen, ebenso wie die Ortsumfahrung Schriesheim mit Branichtunnel (1.800 m Tunnel, 3,3 km Straße, 3 Brücken, 2 Unterführungen, etc., 63. Mio.€, 12.200 Kfz) für eine weniger belastete Landstraße und weitere. Diese weisen selbstverständlich alle Sicherheitseinrichtungen auf, auch Fluchtstollen. Auch sind Ortsumfahrungen Stand der Technik und Tunnel werden nicht mehr mit Spitzhacke und Schippe gebaut. Insoweit sind die Vorschläge keine „Traumpläne“, „Tauben auf dem Dach“ oder „Visionen“ sondern Alltagsgeschäft. Auch sagt die LIZ die Wahrheit, wenn sie von Entlastung für alle Bürger spricht. Den Vorschlägen liegen umfassende städtebauliche Konzepte zu Grunde die Heppenheim eine Perspektive für die Zukunft eröffnen. Wenn der politische Wille da ist, werden Ortsumfahrungen gebaut. Die LIZ sieht den von den Fraktionen (CDU, SPD, FDP, FWH) geforderten 9 Mio.€ teuren „Durchbruch“, den allein die Stadt Heppenheim zu bezahlen hat, und auf den bereits die Gebäudeform des St.Katharina zum Schaden eines vernünftigen Städtebaus abgestellt wurde, als innenstadtschädlich an. Woher das Geld für diese die Verkehrsproblematik verschärfende Maßnahme kommen soll, ebenso wie für den im Lärmminderungsplan 2003 festgestellten Bedarf an Lärmschutzwänden entlang der Bgm.-Metzendorf-Straße, den seit langem geplanten 4-spurigen Ausbau der Tiergartenstraße oder für die über das Gewerbegebiet-Süd begründeten Bedarf nach der Anschlußstelle-Süd bleiben die Stadtverordneten schuldig. Die Pläne der LIZ erlauben eben eine erhebliche finanzielle Beteiligung des Bundes auch an der AS-Süd und Tiergartenstraße zum Vorteil für die Stadt Heppenheim und Lärmschutz für alle Anwohner. Keine Lösung für die innerstädtische Verkehrsproblematik anzubieten ist der LIZ zu wenig. Deswegen hat die LIZ sich entschlossen zur Kommunalwahl anzutreten, Peter Janßen sich um das Amt des Bürgermeisters zu bewerben. Wer sich u.a. hierüber informieren möchte oder auch realisierbare Alternativvorschläge diskutieren möchte ist herzlich eingeladen zur Informationsveranstaltung der LIZ am 20.01.2011 um 19:00 Uhr im Vereinshaus Kupferkessel. Der ursprünglich angesetzte Termin am 13.01.11 wurde aus organisatorischen Gründen um eine Woche verschoben.

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Starkenburger Echo
4. Januar 2011
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Fürther Straße 1954 - heute Siegfriedstraße in Höhe der KLN - die rechte Häuserzeile steht noch
Historische Ansicht: Früher Fürther Straße, heute Siegfriedstraße – die Anwohner der Vorstadt leiden unter dem täglichen Pendelverkehr. Anachronistisch muten die Aufnahmen aus der Zeit vor 1954 an, die fast eine Postkartenidylle zeigen, mit Menschen auf der Straße und Fahrrädern als Fortbewegungsmittel Nummer eins. Foto: Heppenheimer Lexikon

Flüsterasphalt hilft nicht weiter

Siegfriedstraße: Heppenheims Interessengemeinschaft LIZ kann Vorschlag der FDP nur wenig abgewinnen
HEPPENHEIM. Die FDP, heißt es in einer Presseerklärung der Interessengemeinschaft Leben im Zentrum (IG LIZ), thematisiert zu Recht die auf die Anwohner zukommenden weiteren Belastungen durch den Ausbau der Siegfriedstraße zu einer Rennstrecke und fordert den Einbau von Flüsterasphalt, der „30 bis 50 Prozent Lärmreduktion“ bringen würde (ECHO vom 29. Dezember). Das ASV Bensheim habe diese angeblich mögliche hohe Lärmreduktion jedoch zu Recht bestritten und bezüglich des lärmoptimierten Asphaltes (LOA) auf die fehlende Zulassung verwiesen, und daher bereits mehrfach einen Einbau abgelehnt, zuletzt vor dem Bauausschuss.
Die Forderung der FDP, „alle Möglichkeiten der Lärmminderung auszuschöpfen“, schreibt die LIZ, ist „ehrenwert, aber ohne Nennung und Kostenübernahme der einzig übriggebliebenen Maßnahme, nämlich Lärmschutzwände entlang der innerstädtischen B 460, wohl auch mehr ein Wunsch als eine ernstzunehmende realistische Maßnahme“. Ebenso erscheine die Forderung „alle Möglichkeiten der täglich maximalen Arbeitszeit auszunutzen auch an Samstagen“, um die Bauzeit zu verkürzen, zweischneidig.Einerseits sei es für die ansässigen Gewerbetreibenden „kein großer Unterschied, ob die Bauzeit drei oder dreieinhalb Jahre dauere, wenn der Entzug der Geschäftsgrundlage schon nach einem halben Jahr in die Insolvenz führe. Übrigens eine Bauzeitlänge, die allein den Interessen des Durchgangsverkehr geschuldet ist“. Andererseits frage man sich, was schlimmer sei, Arbeitslärm bis spät in die Nacht, um möglichst schnell wieder noch mehr Verkehrslärm erdulden zu müssen, oder die längere Bauzeit.
Auch die bisher ablehnende Haltung der FDP „zu schnellen und effektiven Maßnahmen“ wie Tempobeschränkungen, Fernlasterfahrverbot und Ortsumfahrungen weise darauf hin, dass hier auswärtige oder Eigeninteressen auf ein schnelleres Vorankommen Vorrang vor Anwohnerinteressen eingeräumt werde. Wenn die FDP es ehrlich mit den Anwohnern meine, heißt es weiter, sollte sie sich zusammen mit den Anwohnern für eine zukunftsträchtige Verkehrsführung mit Ortsumfahrungen, die eine geordnete Stadtentwicklung und Zukunftsperspektive auch für die Gewerbetreibenden entlang der Strecke ermöglicht, einsetzen, oder für einen alt- und innenstadtgerechten Umbau der Straße unter Inkaufnahme von Nachteilen für die Stadtteile und den Odenwaldkreis.
Denn die Anwohner seien nicht nur gesundheitsschädigendem Lärm ausgesetzt, sondern auch den ebenso gesundheitsgefährdenden Feinstaub- und Abgasimmissionen, den Erschütterungen und dem Wertverlust ihres Gebäudeeigentums. Die täglichen Verkehrsgefährdungen, Anliegergebühren für zusätzliche Belastungen, der geplante Wegfall beziehungsweise Kostenpflicht der Stellplätze, die eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit von Balkonen und Gärten, sowie die täglichen Beleidigungen durch eilige Pendler seien weitere Punkte.
Anliegergebühren, die im übrigen nur anfielen, weil zur Aufrechterhaltung des Verkehrsflusses während der Bauzeit der Stadtbach umgelegt werden soll. Die Neugestaltung „dürfte hierbei nur ein Deckmäntelchen sein, um Kosten auf die Anwohner abzuwälzen“. Denn wer glaube ernsthaft, dass bei dann zu erwartenden 20 000 Kraftfahrzeugen pro Tag mit hohem Schwerverkehrsanteil noch jemand das Laufen des Brunnens wahrnimmt, oder bei acht Meter breitem frei durchgängigen Asphaltband, das ein noch schnelleres Durchfahren ermöglicht, sich eine „Randgestaltung“ positiv auswirken kann. „Gegen die täglich abgefahrenen Spiegel an ordnungsgemäß abgestellten Autos hilft der Flüsterasphalt ebensowenig“. Auch diese Kosten müssten die geschädigten Anwohner im Normalfall tragen - allein vier Spiegel am 28. Dezember, wie der Kurzmeldung neben dem FDP-Bericht zu entnehmen ist.
Über diese Thematik und den Stand der Siegfriedstraßenausbaus lädt die IG LIZ die Öffentlichkeit am 20. Januar (Donnerstag) um 19 Uhr in den „Kupferkessel“ (Vereinshaus), Graben 5, ein. Der ursprünglich angekündigte Termin zum 13. Januar wurde aus organisatorischen Gründen um eine Woche verschoben. Es wird an diesem Abend das „fragwürdige Vorgehen des ASV-Bensheim und der Stadt unter anderem über den Umbau der Lorscher Straße und der Hermannstraße beleuchtet“. Ebenso werde das, aufgrund der Verweigerungshaltung der Fraktionen notwendig gewordene kommunalpolitische Engagement über die WG LIZ (Wählergemeinschaft LIZ) und die Bürgermeisterkandidatur von Peter Janßen vorgestellt. Diskussionen sind an diesem Abend ausdrücklich erwünscht, ebenso wie Anregungen und Vorschläge aus der Bürgerschaft.
Termin
IG LIZ, Infoveranstaltung zur Siegfriedstraße, 20. Januar (Donnerstag), 19 Uhr, „Kupferkessel“ (Vereinshaus), Am Graben 5.

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        Starkenburger Echo
16. Dezember 2010
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Ziel: Weniger Fahrzeugverkehr

Wahlen: Wählergemeinschaft Leben im Zentrum stellt Liste für den 27. März auf - Infoveranstaltung am 13. Januar

Kandidatenfoto 16.12.2010
Treten für die WG LIZ an: Peter Rossa, Ulrike Janßen, Achim Bruns, Gabriele Dierig, Ruth Nickel, Olaf Stjerna, Ulrike Rosenträger, Eva Garbe und Heinz Nickel. Foto: WG LIZ
HEPPENHEIM. Die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum Heppenheim (WG LIZ) hat bei ihrer Mitgliederversammlung im »Haus der Begegnung« am Montag (13.) ihre Kandidaten für die Stadtverordnetenversammlung in der Kommunalwahl am 27. März 2011 aufgestellt. Der Vorsitzende und unabhängige Bürgermeisterkandidat Peter Janßen leitete die Versammlung, die die Vorstellung der einzelnen Kandidaten beinhaltete. Die Liste führen Ulrike Janßen (Diplom-Ingenieur Architektur) und Ulrike Rosenträger (Chemietechnikerin) an, gefolgt von Heinz Nickel (Elektroniktechniker), Olaf Stjerna (Rentner), Peter Rossa (Rentner), Gabriele Dierig (Lehrerin), Ruth Nickel (Hausfrau), Achim Bruns (Zahntechniker), Eva Garbe (kaufmännische Angestellte), Diana Nickel (Kauffrau), Franz Göck (Kaufmann) und Florian Bruns (Diplom-Volkswirt).
Die Kandidaten für das Stadtparlament kommen vorwiegend aus der IG LIZ, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Durchgangsverkehr zur Entlastung der Innenstadt über Ortsumfahrungen zu leiten: verstopfte Straßen sind abträglich für die gesamte Stadt. Auch für Pendler und den Wirtschaftsverkehr aus den Stadtteilen und dem Odenwald wären Ortsumfahrungen aus Sicht der LIZ vorteilhaft.
Kreiskrankenhaus und Rettungswesen würden von diesen neuen Verbindungen ebenso profitieren. Nachdem Stadtverwaltung und im Stadtparlament vertretene Fraktionen keine der Verbesserungsvorschläge der LIZ aufgenommen haben, heißt es in einer Pressemitteilung der LIZ, »haben wir uns entschlossen, unsere Ziele mit einer eigenen Liste weiter zu verfolgen«.
Heppenheim, heißt es weiter, habe mit seinen hervorragenden Voraussetzungen weder bei der Verkehrsinfrastruktur, noch bei anderen kommunalen Angelegenheiten seine Potenziale ausgeschöpft. Daher werde sich die WG LIZ für eine Weiterentwicklung Heppenheims einsetzen, neben der Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur unter anderem für bessere Kommunikation innerhalb des Stadtparlaments und zwischen Stadtverwaltung und Bürger und Unternehmen. Frühzeitige Information und Beteiligung Betroffener, Schuldenabbau, Verbesserung des Kultur- und Tourismusangebotes, der Naherholung und ein Wohnumfeld, das allen Generationen gerecht wird, seien weitere Ziele.
Investitionen seien zukünftig stärker unter der Berücksichtigung von Nutzen und Folgekosten zu tätigen. Durch eine wirtschaftliche und für alle Bürger nachvollziehbare Haushaltsführung solle dem Schuldenabbau Rechnung getragen werden. Dass dies bisher nicht der Fall gewesen sei, macht die WG LIZ daran fest, dass trotz der Anhäufung von über 40 Millionen Euro Schulden kein mit anderen Kommunen vergleichbarer Gegenwert geschaffen wurde. Weder Infrastruktur noch öffentliche Einrichtungen seien ausreichend vorhanden, Fehlinvestitionen wie zum Beispiel der Europaplatz, offensichtlich.
Abseits vom kommunalpolitischen Konkurrenzdenken der Parteien werde die WG LIZ ihre Entscheidungen und Zustimmungen »allein aus sachlichen Erwägungen heraus treffen«. Für diese Entscheidungsfindung werde sie von der Stadtverwaltung umfassende Informationen einfordern, die Öffentlichkeit informieren und einbeziehen.
Ein umfassendes Wahlprogramm wird laut LIZ derzeit erstellt und ist bereits teilweise auf der Internetseite veröffentlicht. Bereits jetzt lädt die WG LIZ zu einer Informationsveranstaltung am 13. Januar (Donnerstag) um 19 Uhr in der Seniorenresidenz Sankt Katharina am Postplatz ein. Es wird über den Stand der Bemühungen der IG, die Ausbauplanung für die Siegfriedstraße und das Wahlengagement zur Kommunal- und Bürgermeisterwahl berichtet.

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Starkenburger Echo
16. Dezember 2010
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Vorstädter haben die Nase voll

Siegfriedstraße: Anwohner befürchten noch schlimmere Verkehrsbelastung, wenn die Sanierung beginnt

Reges Interesse bestand an der Informationsveranstaltung der Stadt, in der es am Dienstagabend im Kurfürstensaal um die Erneuerung der Siegfriedstraße und der Stadtbachverdolung im Bereich der Heppenheimer Vorstadt ging. Foto: Karl-Heinz Köppner
HEPPENHEIM.  Hochschlagende Emotionen, schlechte Akustik, mangelhafte Regie: Es war nicht ganz leicht, der Informationsveranstaltung der Stadt zur Erneuerung der Siegfriedstraße und Stadtbachverdolung in Heppenheims Vorstadt zu folgen. Dabei waren gut 70 Anlieger der vielbefahrenen Hauptverkehrsachse am Dienstagabend in den Kurfürstensaal gekommen, um Klarheit über eine ganze Reihe von Problemen zu erhalten, die sie auf sich zukommen sehen: Welche Kosten entstehen für sie, wie wird der Verkehr während der Sanierungsarbeiten bewältigt, wie sieht es nach der Sanierung mit Parkplätzen aus, sind die denkmalgeschützten Häuser durch die Bauarbeiten gefährdet? Antworten gab es viele, Klarheit am Ende aber nicht unbedingt und sicher nicht in allen Fragen.
Knapp 6 Millionen Euro sollen insgesamt in Straßen- und Stadtbachsanierung gesteckt werden, wobei die Stadt mit 30 Prozent an den Kosten beteiligt ist. Auf die Anwohner kommen Beiträge zu - dies im Großen und Ganzen allerdings nur im Zusammenhang mit der Erneuerung der Bürgersteige. Baubeginn wird wohl nicht vor 2013 sein, in der zurückliegenden Bauausschusssitzung war noch von einem früheren Beginn die Rede. Auch die Bauzeit wird jetzt mit drei Jahren angegeben, nachdem zunächst von dreieinhalb Jahren gesprochen wurde. Sicher aber nach wie vor: Auf die Anlieger der von täglich 15 000 Fahrzeugen genutzten Straße kommen große Belastungen zu.
Insofern wird auch der Versicherung von Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) und Arno Krämer vom Amt für Straßen und Verkehrswesen (ASV) Skepsis entgegen gebracht, dass der Schwerlastverkehr für die Dauer der Arbeiten umgeleitet wird - der Verweis auf den immer wieder gesperrten Saukopftunnel löste schlicht Heiterkeit im Publikum aus. Hier geht man vielmehr davon aus, dass der Verkehr während der Sanierungsarbeiten immer wieder zusammenbrechen wird - schon jetzt gibt es immer wieder lange Staus auf der Pendlerstrecke.
Ein großes Problem, und dies nicht zuletzt für die Geschäftsleute, sehen die »Hutzelschweizer« auch in der Ankündigung, nur noch rund 100 Parkplätze entlang der Siegfriedstraße auszuweisen. Derzeit ist von rund 160 Kraftfahrzeugen die Rede, die täglich entlang der Straße geparkt werden - viele hiervon allerdings illegal und gegen bestehende Parkverbote. Das Parkdeck, das laut Herbert auf der Nordseite der Siegfriedstraße in der Nähe des Gasthauses Zum Hirsch mit Hilfe eines Investors entstehen soll, könnte mit seinen 120 Stellplätzen Abhilfe schaffen - aus Sicht eines Anliegers aber auch an der Bodenbeschaffenheit scheitern: Ton und gewachsener Fels würden das Projekt mindestens erschweren.
Angesichts der Verkehrsbelastung wurde im Kurfürstensaal die Forderung nach einer zweiten Fußgängerampel in Richtung Kirschhausen laut, über die nun auch nachgedacht werden soll. Bezweifelt wurde, dass Radfahrer künftig sicherer unterwegs sein werden, wenn ihnen wie angekündigt ein Schutzstreifen auf der B 460 spendiert wird - das Modell, das auf der Heidelberger Straße in Bensheim erfolgreich ist, sei auf die gut fünfmal stärker belastete Bundesstraße nicht übertragbar, die B 460 außerdem zu schmal für das Nebeneinander von Lastern und Radlern.
Skepsis herrscht aber auch mit Blick auf die eigentlichen Bauarbeiten, vor allem die an der Stadtbachverdolung, die nach Aussage der beteiligten Planungsingenieure so schonend wie irgend möglich ablaufen sollen. So wurde die Frage laut, wie stark die zum Teil jahrhundertealten Häuser in Mitleidenschaft gezogen werden und wie weit Schäden ersetzt werden. Versichert wurde den Betroffenen, dass ein sogenanntes Beweissicherungsverfahren für alle Gebäude durchgeführt wird, das den Zustand vor Beginn der Arbeiten dokumentiert. Der im Publikum erhobene Vorwurf, den Sanierungsentwurf ohne die notwendige Mitwirkung der Denkmalschutzbehörde erarbeitet zu haben, wurde wenig überzeugend zurückgewiesen.
Deutlich wurde, dass die sonst eher ruhigen und die Verkehrsbelastung stoisch hinnehmenden Vorstadtbewohner am Ende ihrer Geduld sind. So wurde die Forderung nach einem Nachtfahrverbot für Lkw laut, und der eine oder andere genervte Anlieger würde die B 460 lieber heute als morgen zur verkehrsberuhigten Straße machen. Die Aussicht auf drei Jahre Bauarbeiten vor der Haustür - wobei, wie noch einmal versichert wurde, es sich um »Wanderbaustellen« handeln und die Straße immer halbseitig befahrbar sein wird - lässt die Anlieger noch Schlimmeres als gewohnt befürchten. Vermeiden, machten Bürgermeister wie ASV deutlich, lässt sich das Ganze jedoch nicht. Wenn im nächsten Jahr das Planfeststellungsverfahren beginnt, sollten die Betroffenen deshalb die Möglichkeit nutzen, Einblick in die dann konkreten Pläne zu nehmen und ihre Interessen einzubringen.

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Starkenburger Echo
17. November 2010
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Kein Platz für ordentliche Radwege

Innenstadt: Interessengemeinschaft LIZ kritisiert Pläne für Sanierung der Siegfriedstraße in Heppenheim - »Durchgangsverkehr wird verstetigt und beschleunigt«
HEPPENHEIM. Die Interessengemeinschaft Leben im Zentrum (IG LIZ) hat das Ziel, die Anwohner der Bundesstraßen in Heppenheim vom starken Durchgangs- und Schwerlastverkehrs zu befreien und damit von Lärm und Abgasen - heißt es in einer Presseerklärung der Initiative. Hierdurch würde aus Sicht der IG gleichzeitig Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer erreicht, aber auch Platz für ausreichend Parkplätze könne entstehen. Das Stadtbild könne endlich aufgewertet und Lebensqualität für die vielen Anwohner an den beiden Bundesstraßen hergestellt werden - so die Initiative in einer Presseerklärung.
Behörden und Stadtparlament dagegen wollten »weiterhin den Verkehr ungehindert bei Tempo 50 mitten durch die Stadt fließen lassen«. Sie nähmen in Kauf, »dass Anwohner gesundheitlich geschädigt, Gebäude an Wert verlieren, die Innenstadt verödet, Schul-, Spazier- und Einkaufswege gefährlich sind«. Erst im Oktober seien durch das Stadtparlament erneut jegliche verkehrsbeschränkende Maßnahmen oder Ortsumfahrungen abgelehnt worden.Aber: »Der von der Stadt zu bezahlende ca. 9 Millionen teure Durchbruch ist nicht zu den Akten gelegt«.
Dieser soll die Lorscher mit der Lehrstraße verbinden, um noch mehr Verkehr mitten durch Heppenheim zu leiten. Dass dieser Plan weiterverfolgt werde, belege die städtische Beantragung für den Regionalplan im vergangenen Herbst und die Aufnahme in das aktuelle Integrierte Handlungskonzept (IHK).
Das städtebauliche Ergebnis werde eine Katastrophe sein und höhere Durchfahrtsgeschwindigkeiten zur Folge haben. Anwohner, Fuß- und Radfahrer würden wie immer Leidtragende sein.
Der Streit in Kirschhausen, »wo Sicherheit vorgaukelnde Schutzstreifen für Radfahrer gegen Parkplätze von Anwohnern, Besuchern und Geschäftskunden ausgespielt werden«, heißt es weiter, könne nicht darüber hinwegtäuschen, »dass ASV, Kreis und Stadt gemeinsam längst bauliche Tatsachen durch ein 8,5 Meter breites Asphaltband geschaffen und so den Status quo für den Schwerlast- und Durchgangsverkehr gesichert haben«. Viel Geld werde ausgegeben, ohne den Anwohnerschutz oder die Verkehrssicherheit zu verbessern.
Gleiches stehe nun in der Siegfriedstraße in Heppenheim an, wo der Stadtbach nach Erkenntnissen der IG neu verdolt und die Straße für 5 Millionen Euro neu hergestellt werden solle.
Am Donnerstag (18.) um 18 Uhr befasse sich der Bauausschuss im Rathaus mit dem Entwurf. Auch hier, heißt es weiter, sollen Schutzstreifen für Radfahrer aufgemalt werden, weil angesichts der vorhandenen und prognostizierten Verkehrszunahmen für ordentliche und sichere Radwege kein Platz ist. »Es sollen über 120 Parkmöglichkeiten entfallen und unter Missachtung der Richtlinien ein durchgängiges mindestens acht Meter breites Asphaltband entstehen«.
Der Querschnitt des Stadtbaches betrage derzeit an der engsten Stelle ca. 1,2 Quadratmeter. Dieser solle umgelegt und einfach wieder für den Durchgangs- und Schwerlastverkehr neu überdeckelt werden, ohne dass eine Öffnung auch nur stellenweise geprüft worden sei.
Dass nun auf den etwa drei Kilometer zwischen Würzburger Tor und Kirschhausen ein Überweg für Fußgänger eventuell mit Ampel vorgesehen werde, dürfe angesichts der städtischen Stellungnahme zum Lärmaktionsplan angezweifelt werden. Denn da werde unter anderem sogar gefordert, zur Verstetigung des Verkehrs bestehende Fußgängerampeln zu beseitigen.
Dafür, »dass Parkmöglichkeiten entfallen, Radfahrer allein durch eine aufgemalte Strichlinie getrennt vom Kfz-Verkehr (der den Schutzstreifen mitbenutzten darf) auf die Straße gezwungen werden, der Durchgangsverkehr verstetigt und beschleunigt wird, sollen die Anwohner über Anlieger- und anschließenden Parkplatzgebühren auch noch zahlen«.
So ließen sich dann dort auch noch mehr als die derzeit schon unzumutbaren über 16 000 Fahrzeuge täglich durchschleusen. Die Aussage von Polizei und Kreisverkehrsbehörde, es sei unverantwortlich, Kinder allein zum an die Siegfriedstraße (B460) direkt angrenzenden Spielplatz an der KLN gehen zu lassen, »spricht für sich«: »Ist dies die in jedem Wahlkampf versprochene familienfreundliche Stadt Heppenheim?«
Nicht nachvollziehbar sei auch, heißt es abschließend in der Erklärung, »warum die in den letzten Jahren laufend verfallenden Straßenbaufördergelder für Hessen nicht abberufen werden, um für Heppenheim, wie andernorts, Ortsumfahrungen zu bauen. Noch nicht einmal angefragt hat die Stadt Heppenheim in Wiesbaden!«

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region bergstrasse
November 2010
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Presseerklärung der IG und WG LIZ

Heppenheim zum Thema Schutzstreifen für Radfahrer

Zum Artikel keine Schutzstreifen für Radfahrer vom 30.10.10 und folgende.
Die IGLIZ hat das Ziel die Anwohner der Bundesstraßen in Heppenheim vom starken Durchgangs- und Schwerlastverkehrs zu befreien und damit von Lärm und Abgasen. Gleichzeitig wird Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer erreicht, und Platz für ausreichend Parkplätze kann entstehen. Das Stadtbild kann endlich aufgewertet und Lebensqualität für die vielen Anwohner an den beiden Bundesstraßen hergestellt werden. Behörden und Stadtparlament wollen dagegen weiterhin den Verkehr ungehindert bei Tempo 50 mitten durch die Stadt fließen lassen. Sie nehmen in Kauf, daß Anwohner gesundheitlich geschädigt, Gebäude an Wert verlieren, die Innenstadt verödet, Schul-, Spazier- und Einkaufswege gefährlich sind. Erst im Oktober wurden durch das Stadtparlament (CDU,SPD,FDP,GLH,FWH) erneut jegliche verkehrsbeschränkende Maßnahmen oder Ortsumfahrungen abgelehnt. Jedoch der von der Stadt zu bezahlende ca. 9 Mio.€ teure Durchbruch ist nicht zu den Akten gelegt. Dieser soll hinter dem neuen Altenheim unter Abriss des ehemaligen Odeon-Kinos, eines Wohnhauses und des Tedi-Marktes, die Lorscher mit der Lehrstraße verbinden, um noch mehr Verkehr mitten durch Heppenheim zu leiten. Daß dieser Plan weiterverfolgt wird, belegt die städtische Beantragung für den Regionalplan im letzten Herbst und die Aufnahme in das aktuelle Integrierte Handlungskonzept (IHK). Für diesen Durchbruch instrumentalisiert der Magistrat nun sogar das Lärmschutzbedürfnis der Anwohner durch Geltendmachung als ‚grundsätzliche Forderung‘ im Rahmen der Lärmaktionsplanung. Zu bezweifeln ist, daß die Altenheimbewohner auf den derzeit noch relativ ruhigen Nord- und Westseiten den gleichen unzumutbaren Lärm wie auf Süd- und Ostseite haben wollen (mehr als 80 dB(A)). Die Anwohner der Niedermühl-, Friedrich-Ebert-, und Pestalozzistraße dürften hierüber ebensowenig erfreut sein. Denn es würde zu einer massiven Lärm- und Abgasbelästigung mit einhergehendem Grundwertverlust kommen, die auch das Umfeld treffen. Das städtebauliche Ergebnis wird ohnehin eine Katastrophe und höhere Durchfahrtsgeschwindigkeiten zur Folge haben. Anwohner, Fuß- und Radfahrer werden wie immer Leidtragende sein.
Der Streit in Kirschhausen, wo Sicherheit vorgaukelnde Schutzstreifen für Radfahrer gegen Parkplätze von Anwohnern, Besuchern und Geschäftskunden ausgespielt werden, kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß ASV, Kreis und Stadt gemeinsam längst bauliche Tatsachen durch ein 8,5 m breites Asphaltband geschaffen und so den Status quo für den Schwerlast- und Durchgangsverkehr gesichert haben. Viel Geld wird ausgegeben, ohne den Anwohnerschutz oder die Verkehrssicherheit zu verbessern. Jeder sollte sich darüber im klaren sein, daß bloße Markierungen, ob für Schutzstreifen oder Parkplätze genauso schnell wieder beseitigt werden können, wie sie aufgemalt sind. Kirschhausen ist nur eine Teilmaßnahme einer seit Jahren im Ausbau befindlichen Fernstraße. Es steht eigentlich nur noch das Fachwerkhaus am östlichen Ortseingang im Weg ... .
Gleiches steht nun in der Siegfriedstraße in Heppenheim an, wo der Stadtbach neu verdolt und die Straße für 5 Mio.€ neu hergestellt werden soll. Am Dienstag 18:00 Uhr befasst sich der Bauausschuß im Rathaus mit dem Entwurf, weswegen alle Interessierten und Anwohner sich dort informieren sollten. Auch hier sollen Schutzstreifen für Radfahrer aufgemalt werden, weil angesichts der vorhandenen und prognostizierten Verkehrszunahmen für ordentliche und sichere Radwege kein Platz ist. Es sollen über 120 Parkmöglichkeiten entfallen und unter Mißachtung der Richtlinien ein durchgängiges mindestens 8 m breites Asphaltband entstehen. Der Querschnitt des Stadtbaches beträgt derzeit an der engsten Stelle ca. 1,2 m². Dieser soll umgelegt und einfach wieder für den Durchgangs- und Schwerlastverkehr neu überdeckelt werden, ohne daß eine Öffnung evtl. auch nur stellenweise geprüft wurde. Daß nun auf den ca. 3 km zwischen Würzburger Tor und Kirschhausen ein Überweg für Fußgänger evtl. mit Ampel vorgesehen wird, darf angesichts der städtischen Stellungnahme zum Lärmaktionsplan angezweifelt werden. Denn da wird u.a. sogar gefordert zur Verstetigung des Verkehrs bestehende Fußgängerampeln zu beseitigen. Dafür, daß Parkmöglichkeiten entfallen, Radfahrer allein durch eine aufgemalte Strichlinie getrennt vom Kfz-Verkehr (der den Schutzstreifen mitbenutzten darf) auf die Straße gezwungen werden, der Durchgangsverkehr verstetigt und beschleunigt wird, sollen die Anwohner über Anlieger- und anschließenden Parkplatzgebühren auch noch zahlen. So lassen sich dann dort auch noch mehr als die derzeit schon unzumutbaren über 16.000 Kfz/täglich durchschleusen. Die Aussage der Herren Bitsch (Polizei) und Hetjens (Kreisverkehrs-behörde), es sei unverantwortlich, Kinder allein zum an die Siegfriedstraße (B460) direkt angrenzenden Spielplatz an der KLN gehen zu lassen, spricht für sich, zumal es sich um einen Schulweg handelt und die Herren seit über 20 Jahren zuständig für die Sicherheit an dieser Straße sind. Ist dies die in jedem Wahlkampf versprochene familienfreundliche Stadt Heppenheim?
Nicht nachvollziehbar ist auch, warum die in den letzten Jahren laufend verfallenden Straßenbau-fördergelder für Hessen nicht abberufen werden, um für Heppenheim, wie andernorts, Ortsumfahrun-gen zu bauen. Noch nicht einmal angefragt hat die Stadt Heppenheim in Wiesbaden!
i.V.d.IG und WG LIZ Peter Janßen
kontakt@liz-hp.de

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Bergsträßer Anzeiger
16. November 2010
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Innenstadt-Initiative

Was wird aus der Siegfriedstraße?

HEPPENHEIM. In einer Presseerklärung übt die Bürgerinitiative Leben im Zentrum (LIZ) Kritik an den Plänen für die Sanierung der Siegfriedstraße. Die Entwurfplanung für die Siegfriedstraße sehe unter anderem ein durchgängiges acht Meter breites Asphaltband vor. Um die Einengung der Straße durch Anwohnerparken zu vermeiden, würden etwa 100 Stellplätze baulich angelegt. Im Bereich zwischen Kleinem Markt und Würzburger Tor sei hierbei Parkraumbewirtschaftung (Parkscheinautomaten oder ähnliches) vorgesehen. Nach Ansicht der Initiative verstößt die Planung gegen geltendes Recht und Richtlinien. Die LIZ habe mit allen im Stadtparlament vertretenen Gruppierungen gesprochen; alle Fraktionen hätten sich für einen Ausbau als Fernstraße zugunsten des Durchgangsverkehrs und zu Lasten der Anwohner ausgesprochen - nach dem Motto: selbst Schuld, wer dort wohnt bzw. hinzieht. Auch wenn eventuell im Dezember noch eine öffentliche Vorstellung erfolge, "sollte sich jeder Bürger sein eigenes Bild über seine politischen Vertreter im Bauausschuss am Dienstag machen".

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Starkenburger Echo
18. September 2010
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Innenstadtinitiative LIZ will Politik als Wählergemeinschaft beeinflussen

HEPPENHEIM. »Da Stadtverwaltung und Kommunalpolitik fortgesetzt das Anliegen der Anwohner der beiden Heppenheim zerschneidenden Bundesstraßen auf Minderung der Verkehrsimmissionen und Verbesserung der Verkehrssituation ignorieren, ist in der Interessengemeinschaft Leben im Zentrum (LIZ) der Entschluss gefasst worden, sich zusätzlich kommunalpolitisch zu engagieren. Hierfür wurde durch die Gründer der IG LIZ u.a. am 21.08.2010 der Verein ,Wählergemeinschaft Leben im Zentrum - WG LIZ' ins Leben gerufen«: Da die etablierten Parteien vor den Wahlen Bürgernähe und -beteiligung zeigten, um anschließend wie bisher fortzufahren, heißt es in einer Erklärung, wolle die neue Wählergemeinschaft künftig »Bürgerinteressen parteiunabhängig nun selbst vertreten«. Das außerparlamentarische Engagement der IG LIZ bleibe hierbei wie bisher bestehen.
Durch veränderte Verkehrsführungen des Durchgangsverkehrs sollen Freiräume entstehen, heißt es weiter, die in der Kernstadt wie in den Stadtteilen eine gedeihliche Entwicklung erlauben. Dies zu ermöglichen, »erfordert unser fortgesetztes Engagement in allen Bereichen der Kommunalpolitik. Wir werden uns für eine Modernisierung der Verwaltung hin zu einem Dienstleister einsetzen, der in seinen Entscheidungen transparent ist, der Beiräte und Bürgervereinigungen und den einzelnen Bürger mit seinen Anliegen ernst nimmt, ihm hilft und unterstützt«.
Ein ausführliches Wahlprogramm, heißt es abschließend, werde gesondert veröffentlicht. Die regelmäßigen Treffen der WG LIZ sind jeweils am zweiten Montag im Monat im »Haus der Begegnung«.

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Starkenburger Echo
18. August 2010
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Herbert sieht ,,Foulspiel"

Verkehr: Bürgermeister droht mit juristischen Schritten gegen ,,Interessengemeinschaft Leben im Zentrum" wegen Aussagen in Flugblatt

Soll wieder über die Straße: Das Protest-Banner der IG Leben im Zentrum, das beim „Vettel-Homerun“ Mitte Juli über der B 460 hing und von der Verwaltung entfernt wurde. Archivfoto: Karl-Heinz Köppner
HEPPENHEIM. Dass sich die ,,Interessengemeinschaft Leben im Zentrum" (IG LIZ) und die Verwaltung nicht sonderlich grün sind, ist schon bei früheren Gelegenheiten deutlich geworden. So wirft die IG seit ihrer Gründung der Rathausspitze vor, sich nicht wirklich um die Belange der vom Verkehrslärm- und aufkommen gestressten Anwohner der Innenstadt rund um B 3 und B 460 zu kümmern. Auf der anderen Seite hatte Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD), der einige der Forderungen der IG für wenig realistisch beziehungsweise nicht umsetzbar hält, erst vor kurzem gegen den Widerstand der Initiatoren ein Banner über der B 460 (Lorscher Straße) entfernen lassen, auf dem die IG gegen die als unzumutbar empfundene Belastung durch den Straßenverkehr protestierte. Für die Verwaltung ging mit dem Banner eine Gefährdung des fließenden Verkehrs einher, die Haltedrähte wurden von Mitarbeitern der Verwaltung kurzerhand gekappt.
Jetzt gibt es offensichtlich ein weiteres Ärgernis für die Verwaltung, wie einer Presseerklärung aus dem Rathaus zu entnehmen ist. Auf der Suche nach Mitstreitern und Unterstützern verbreite die ,,Interessengemeinschaft Leben im Zentrum" (IG LIZ) derzeit auf Flugblättern ihre Forderungen, ,,nicht ohne dem erwählten Gegner (Bürgermeister Gerhard Herbert) diverse Vorhaltungen zu machen". Nun müsse man, heißt es weiter, ,,im politischen Meinungsstreit nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, und ob es angemessen ist, einem Bürgermeister wegen Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (betreffend Verkehr auf einer Bundesstraße) Vorhaltungen zu machen, ist vielleicht eine Geschmacksfrage". Aussagen zu unterstellen, die nicht gemacht wurden, ,,sollte allerdings auch in Wahlkampfzeiten als Foulspiel gewertet werden". Die ,,Aussage des Bürgermeisters: man solle halt wegziehen, wenn man sich vom Verkehr gestört fühlt", sei jedenfalls eine Erfindung der Flugblattschreiber. Sollte sie wiederholt verbreitet werden, werde Bürgermeister Gerhard Herbert juristische Schritte einleiten müssen.
In der IG sieht man die Drohung gelassen und verweist auf Zeugen, die diese Aussage belegen könnten. Und führt den Protest unbeeindruckt mit einem Antrag zur Wiederaufhängung des Banners fort. Peter Janßen, Sprecher der IG, hat als ,,rechtstreuer, unbescholtener und braver Bürger" nun ,,untertänigst" darum gebeten zu prüfen, ,,ob ein Genehmigungsantrag, auf welcher Gesetzesgrundlage auch immer, notwendig ist und soweit dies der Fall sein sollte, dieses Schreiben als Antrag auf Genehmigung des Bürgerprotestes gegen die Körperverletzung durch grenzwertüberschreitende Immissionen mittels der Aufhängung eines Banners zu behandeln und rechtskonform zu bescheiden, verbunden mit dem Antrag auf Gebührenerlass."
Um zu vermeiden, so der Wortlaut des Schreibens an die Verwaltung, ,,dass Sie, eventuell als Genehmigungsbehörde für die Ausübung bürgerlicher Grundrechte, die Beantwortung dieses Schreibens/Antrags auf den Sanktnimmerleinstag verschieben, bitte ich um Bescheidung bis zum 20. August 10." Das wäre am kommenden Freitag, und man darf gespannt sein, welche Reaktion aus dem Rathaus kommt.

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Starkenburger Echo
22. Juli 2010
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Gekappter Protest

Verkehr: Bürgermeister lässt Transparent gegen Verkehrsbelastung in der Innenstadt entfernen - ,,Sicherheit gefährdet"

Protest mit Konfliktpotenzial: Das Transparent, mit dem Anwohner der B 460 in Heppenheim gegen die Verkehrsbelastung in der Innenstadt protestierten, vor seiner Demontage durch Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Foto: Karl-Heinz Köppner
HEPPENHEIM. ,,Täglich 34 400 Kfz + Lkw durchs Zentrum. Lebensqualität? Tempo 30. Lkw raus. A5 Süd u. Maibergtunnel jetzt!": Vier Tage lang hing das Protestbanner über der B 460, der Lorscher Straße in Heppenheim, und machte auf Forderungen der Innenstadtinitiative LiZ (Leben im Zentrum) aufmerksam, die seit geraumer Zeit für weniger Verkehr auf den Hauptdurchgangsstraßen der Kreisstadt kämpft. Auch beim Auftritt des Formel 1-Piloten Sebastian Vettel in seiner Heimatstadt am vergangenen Sonntag hing das Transparent hoch über der Lorscher, und etliche Tausend Besucher des ,,Homerun" dürften die klare Botschaft bemerkt haben.
Am Mittwoch war Schluss mit dem Protest: Mitarbeiter des städtischen Bauhofes kappten auf Anweisung von Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) und in Abstimmung mit der zuständigen Behörde des Kreises die Drahtseile, mit denen das Transparent über der vielbefahrenen Straße befestigt war, und Peter Janßen, Sprecher der Initiative und Initiator der Aktion, musste den Protest erst einmal zusammenfalten und - möglicherweise bis zu einer nächsten Aktion - zwischenlagern.
Leicht gemacht hatte Janßen (der der Verwaltung das Leben auch bei anderen Gelegenheiten - wie bei der von ihm heftig kritisierten Flurbereinigung am Schlossberg beispielsweise - schwer macht) den beiden Mitarbeitern des Bauhofes sowie zwei weiteren der Ordnungsbehörde (,,Hipos") das Entfernen des Transparentes nicht. Aussagen des Bürgermeisters gegenüber dem ECHO, dass es zu einem ,,Handgemenge" zwischen Janßen und den städtischen Angestellten gekommen sei, weist der derart Beschuldigte aber scharf zurück: Das sei absoluter Quatsch, es sei zwar laut, aber völlig ohne körperlichen Einsatz abgegangen. Beharre Herbert auf dem ,,Handgemenge", werde er Strafanzeige wegen übler Nachrede stellen. Allerdings habe er wiederholt die Frage nach einer Rechtsgrundlage für das Entfernen des Transparentes gestellt und seitens der Verwaltung zu hören bekommen, dass es diese Rechtsgrundlage nicht gebe.
Das Argument, das Transparent habe die Verkehrssicherheit gefährdet, lässt Janßen nicht gelten. Das Banner sei in einer Höhe von über 4,50 Metern gut abgesichert angebracht und sei für Lkw problemlos zu unterqueren gewesen. Und auch die Polizei habe bis zur Alarmierung durch die Stadtverwaltung am Mittwoch offensichtlich nichts einzuwenden gehabt gegen das Banner - schließlich war der Protest in der Nacht zum Sonntag installiert worden, als die Polizei zwecks Vorbereitung des Vettel-Events genau diesen Teil der Lorscher Straße abgesperrt hatte. Die Hundertschaft, die während der Großveranstaltung für Ordnung sorgen sollte, habe direkt unter dem Banner ihre Fahrzeuge abgestellt, und auch die Beamten vom Mittwoch, laut Bürgermeister ,,zum Schutz" der städtischen Hilfspolizisten herbeigerufen, seien ausschließlich auf Wunsch aus dem Rathaus herbeigeeilt.
Da er angeboten habe, das Transparent abzuhängen, falls eine stichhaltige schriftliche Anordnung vorliege, dieses Angebot aber nicht akzeptiert worden sei, werde er sich gegen das Vorgehen Gerhard Herberts wehren. Peter Janßen hat Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gegen den Bürgermeister und dessen Mitarbeiter gestellt.

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Starkenburger Echo
21. April 2010
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,,Unsinnige Umwege"

Innenstadt: Anwohner im Viertel rund um die Lorscher Straße verärgert über geänderte Verkehrsführung

Steine des Anstoßes: Sowohl die Barriere auf der Lorscher Straße als auch die Einbahnstraßen-Regelung für die Pestalozzistraße (rechts) sorgen für Ärger bei dem einen oder anderen Anwohner. Foto: Lutz Igiel
HEPPENHEIM. Eine seit einigen Monaten geltende Neuregelung des Verkehrs auf der Lorscher Straße (B 460) in Heppenheim sorgt für zusätzlichen Ärger bei den Anliegern, von denen sich einige bereits in der Interessengemeinschaft ,,Leben im Zentrum" (LiZ) für weniger Lärm und Luftverschmutzung auf der vielbefahrenen Ost-West-Achse einsetzen. Anfang Dezember 2009 nämlich wurde die Pestalozzistraße von Heppenheims Ordnungsbehörde zur Einbahnstraße erklärt und für die gegenüberliegende Straße In der Krone ein Rechtsabbiegegebot erlassen (das Starkenburger Echo berichtete). Vor Ostern ließ die Stadt eine Kunststoff-Barriere auf dem Mittelstreifen montieren, die als Querungshindernis die Einhaltung der neuen Verkehrsführung gewährleisten sollte. Das Hindernis wurde - von wem auch immer - so stark beschädigt, dass es vor wenigen Tagen erst erneuert und durch eine massivere Barriere ersetzt wurde.
Die Anwohner um die Friedrich-Ebert-Straße werden, wie der Neckarstraßenanwohner Olaf Stjerna schreibt, ,,von dieser Kanalisation des Verkehrsweges zu unsinnigen Umwegen über den ohnehin überlasteten Postplatz oder über die Kreuzung in Höhe der Neckarstraße gezwungen". Über diese Kreuzung quäle sich auch der Verkehr aus Mozart-/Ernst-Schneider und aus der Kalterer Straße. Dies führe dort jetzt zu Rückstaus und gefährde die Nutzer des Fußgängerüberweges. Wer mit dem Auto zur Post fahren wolle, müsse ebenso Umwege in Kauf nehmen. Zusätzlich würden die Anwohner belastet, die sich ,,inzwischen wie Versuchskaninchen vorkommen".
Als ,,neueste Beschäftigungsaktion wurde eine durchgehende Mittellinie aufgemalt", so Stjerna weiter. Geblieben sei die ,,unhaltbare Verkehrssituation auf der Lorscher Straße, noch verstärkt durch einen neuerlichen Gefahrenpunkt an der Lorscher-/Neckarstraße". Dort ist das Abbiegen nach links erlaubt, allerdings ,,mit den gleichfalls bestehenden Gefährdungsmomenten wie an der korrigierten Kreuzung Pestalozzi-/Lorscher Straße und In der Krone". Das ,,Spiel der Verlagerung und Verschiebung der Verkehrsprobleme mit Basteleien auf der Lorscher Straße durch die Behörden in der Kreisstadt ist allbekannt", so Stjerna, ,,nur gebracht hat es bisher nichts!" An den Schutz der Anwohner vor Abgasen, Lärm und Erschütterungen und der Verkehrsteilnehmer vor unsinnigen Umwegen und unnötigen Staus denke bei diesem Durcheinander offenbar keiner der Behördenvertreter.
Man frage sich, weshalb an einer seit Jahren bekannten Situation dauernd ,,herumgedoktert" und Geld ,,verbraten" werde, auch für die ständigen Zusammenkünfte der Behördenvertreter und Amtsleiter an den neuralgischen Stellen, statt mit einer ,,Totaloperation" den Krampf zu lösen: Bau einer Ortsumfahrung, wie sie überall gang und gäbe sei.
Behörden und Lobbyisten, so Stjerna, ,,scheinen sich hier gegenseitig zu stützen, denn in Heppenheim werden bestehende Zustände nur verwaltet. Ein Gemeinwesen ist nur mit Fingerspitzengefühl und mit einem offenen Ohr für die Sorgen und Anliegen der Bevölkerung zu führen, ansonsten ist ,Bruch' nur eine Frage der Zeit. Das gilt nicht nur für die große Politik, sondern auch für die ,kleine' in Stadt und Land".

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Bergsträßer Anzeiger
27. März 2010
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Ein Maibergtunnel soll es richten

Leben im Zentrum: Interessengemeinschaft macht mobil - Gut 120 Anlieger beim Informationsabend im Haus ,,Katharina"

Die Luftaufnahmen über einen ungefähren Tunnelverlauf kommentierte Herbert Schönauer. Foto: Karl-Heinz Köppner
HEPPENHEIM. Würde es nach den Vorstellungen der Interessengemeinschaft ,,Leben im Zentrum" gehen, kurz LiZ genannt, dann wäre ein durch den Maiberg gebohrter Tunnel die im Vergleich zu anderen Varianten wirkungsvollste Maßnahme, um den entlang der Bundesstraßen 3 und 460 wohnenden Bevölkerungsteil vor gesundheitlichen Schäden zu schützen. Die unterirdisch angelegte Trasse soll östlich etwa in Fischweiher beginnen und von dort aus in Heppenheims südliche Westgemarkung führen - oder umgekehrt.
Bei einem von gut 120 Anliegern besuchten Informationsabend, zu dem ,,LiZ" am Donnerstag in die Seniorenresidenz Sankt Katharina eingeladen hatte, verdeutlichten Luftaufnahmen den ungefähren Tunnelverlauf. Kommentiert wurden die Bilder von Herbert Schönauer. Weitere Aufnahmen führten vor Augen, dass viele Verkehrsströme nach Heppenheim gelenkt werden, ohne dass die Stadt daraus planerische Konsequenzen ziehe. Tenor: Es fehle an einem Konzept, um dem absehbaren Chaos entgegentreten zu können. Leidtragende seien die Anwohner. Das Leben zwischen Lorscher Straße und Vorstadt (B 460) sowie Darmstädter und Ludwigstraße (B 3) werde immer unerträglicher für sie.
Die Interessengemeinschaft sähe es am liebsten, wenn schon morgen die Bohrmaschinen am Maiberg anrücken würden. Sprecher der Initiative erwarten zwar keine Wunder, mahnten ungeachtet dessen aber Handlungsbedarf an. Peter Janßen, der Hauptredner des Abends, forderte vor allem die Stadt sowie das Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) und andere Instanzen dazu auf, entweder Alternativen vorzulegen oder betroffene Bürger an den Planungen für den bevorstehenden Ausbau der Siegfriedstraße zu beteiligen.
Der Wunsch nach mehr Transparenz war übrigens auch am Mittwoch aus Reihen des Ortsbeirats Kirschhausen laut geworden. Im Stadtteil wird befürchtet, dass im Zuge des Ausbaus der Ortsdurchfahrt bisherige Parkmöglichkeiten entfallen (ECHO vom Freitag). In der Heppenheimer Siegfriedstraße ist offenbar ähnliches geplant. Anlieger Hans Rhein versteht die Welt nicht mehr. Auf drastische Art schilderte er den Besuchern die jetzt schon herrschenden Zustände: Wer sein Auto auf einem frei gewordenen Platz abstellen wolle, solle für die Durchsetzung seines Anspruchs am besten einen Revolver mitnehmen.
Die sich anbahnende Parkraumnot ist freilich nur ein Teil der Gesamtproblematik. Wenn jetzt nichts geschehe, so Peter Janßen, dann werde die Politik für die nächsten 20 bis 30 Jahre unumkehrbare Tatsachen mit fatalen Folgen schaffen.
Der Schwerlastverkehr, unter dem die Anwohner besonders zu leiden haben, werde laut Expertenmeinung weiter zunehmen. Janßen bedauerte die Haltung der Stadt, hier im Besonderen die Reaktion von Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD). Der Verwaltungschef habe ihm zu verstehen gegeben, dass er die von der IG formulierten Einwände für ,,Quatsch" halte.
Bei Recherchen will Janßen herausgefunden haben, dass erste Proteste bereits aufs Jahr 1965 datieren. Es war die Zeit, in der der damalige Bürgermeister Wilhelm Metzendorf für die Vorstadt gar einen vierspurigen Ausbau der B 460 in Erwägung zog. Dem Scheitern dieser ,,großen Lösung" folgten viele kleinere Schritte, die von den Besuchern mittels Powerpoint-Präsentation nachvollzogen werden konnten. Für Janßen besteht kein Zweifel daran, dass in all diesen Jahren Anliegereinsprüche ignoriert und somit gegen bestehendes Recht verstoßen worden sei, Denkmalschutz inklusive.
Mitstreiter Heinz Nickel, wohnhaft in der ebenfalls von Verkehrslärm betroffenen Ludwigstraße (B 3), warf der Rathausspitze vor, die Probleme schleifen und so die Innenstadt langsam ausbluten zu lassen. ,,Wenn wir Veränderungen wollen, dann müssen wir zusammenstehen", appellierte er an die Besucher, geschlossen ihre Interessen zu vertreten. Jörg Krämer hatte eingangs begrüßt. Das Wort ergriff außerdem Olaf Stjerna. Seit ihrer Gründung im November habe sich die Initiative ständig vergrößert: ,,Das spricht für unser gemeinsames Anliegen." Detaillierte, mit Zahlen und Messdaten unterfütterte Aussagen zu diesem Anliegen sind von ,,LiZ" im ECHO bereits veröffentlicht worden.
Mit regem Interesse verfolgt wurden die Diskussionsbeiträge aus dem Publikum. Dabei trat auch Kurioses zutage, so der Vorschlag, die Tunnelpläne beiseite zu legen und stattdessen ab Höhe der Halbestundenbrücke zwischen Heppenheim und Bensheim eine durch Berge, Wald und Flur führende Entlastungsstraße zu bauen.
Winzer und Naturschützer würden sich bedanken. Den sachlich wohl ausgewogensten Beitrag lieferte Georg Müller, obere Siegfriedstraße.
Nach seinen Beobachtungen trägt der Individualverkehr - Berufspendler einbezogen - entscheidend zur Lärm- und Schmutzbelastung bei.
Die Verantwortung zur Bildung von Fahrgemeinschaften sei noch unterentwickelt, monierte Müller.

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Kreisstadt Heppenheim
24. März 2010
Pressemitteilung

Geplante Baumaßnahmen in der Siegfriedstraße

Eine Bürgerinitiative hat angekündigt, im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 25. März auch über die Planungen zur Umgestaltung der Siegfriedstraße zu sprechen. Der Magistrat der Kreisstadt weist darauf hin, dass eventuell dort getroffene Aussagen zur Planung dieser Straßenbau-Maßnahme nicht autorisiert sind. Das Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) als Bauträger sowie der Magistrat werden nach Abschluss der laufenden Gespräche bis zum Sommer die Anlieger und alle Interessierten im Rahmen einer Informationsveranstaltung über die Details der Planung unterrichten. Erst dann erscheint es sinnvoll, über die vorgesehenen Veränderungen und die sich in der Bauphase notwendig ergebenden Einschränkungen zu diskutieren.
Erforderlich ist das Projekt wegen des sanierungsbedürftigen Zustands des unter der Straße verlaufenden Stadtbach-Gewölbes. Von den Baumaßnahme betroffen sind natürlich auch alle Versorgungs-unternehmen, deren Leitungen (Wasser, Gas, Strom, Telekommunikation usw.) unter der Straße verlaufen. Durch die so verursachten aufwändigen Tiefbau-Arbeiten wird auch die Erneuerung von Fahrbahnen und Gehwegen nötig. Da es sich um eine Bundesstraße handelt, ist nicht die Stadt Heppenheim als Bauträger tätig.

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Starkenburger Echo
13. März 2010
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,,Der Verkehr raubt die Lebensfreude"

Innenstadt: Interessengemeinschaft Leben im Zentrum lädt zu Informationsabend - ,,Behörden ignorieren Denkmalschutz" Termin
HEPPENHEIM. Info-Abend zum Ausbau der B 460 in Heppenheim, Donnerstag (25.), 19 Uhr, Saal der Seniorenresidenz Sankt Katharina, Lorscher Straße. Veranstalter: Interessengemeinschaft Leben im Zentrum (IG LIZ).
Das Amt für Straßen- und Verkehrswesen Bensheim (ASV) plant als Baulastträger den Um- und Ausbau der Siegfriedstraße (B 460) in Heppenheim. Anlass, so die Interessengemeinschaft Leben im Zentrum (IG LIZ) in einer Pressemitteilung, ist die vom ständigen Schwerlastverkehr zermürbte Stadtbachverdolung. In der Vergangenheit wurde die Leistungsfähigkeit der B 3 und B 460 in Bezug auf den Verkehrsfluss durch etliche Um- und Ausbauten erhöht, ,,ohne dass Anwohner rechtskonform beteiligt wurden". Beim Ausbau der Siegfriedstraße in 2011 sei ,,wiederum geplant, die Anwohner vor vollendete Tatsachen zu stellen und diese ausschließlich zu informieren ohne sie zu beteiligen".
Die Planungen, so die IG, laufen seit über zwei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Heppenheimer Magistrat und der Stadtverwaltung. Es werde weiter darauf bestanden, den Schwerlastverkehr durch Alt- und Innenstadt zu leiten, ,,obwohl die nicht mehr zumutbaren Zustände seit langem bekannt sind". Grenzwertüberschreitungen bei Lärm, Abgasen und Erschütterungen sollten ignoriert werden, genauso wie Erfordernisse für Schulwege und Stellplätze.
Die Denkmalschutzbehörde, so die IG, sei bisher nicht eingebunden, obwohl die Siegfriedstraße als Teil der Altstadt unter Denkmalschutz stehe und eine Reihe von Einzeldenkmalen aufweise. ,,Wieso ignorieren Behörden bei ihren eigenen Bauvorhaben den Denkmalschutz?", fragt die IG und ,,Sind in Heppenheim die Denkmalschutzbehörden nur für den privaten Bauherren zuständig?"
In Wattenheim, einem Ort von 1150 Einwohnern werde von Landrat Matthias Wilkes (CDU) feierlich ein Lkw-Durchfahrts-verbot für 150 Laster verkündet. Aber auch, wenn man sich mit den Wattenheimer Bürgern freie: Durch die denkmalgeschützte Siegfriedstraße in der Heppenheimer Altstadt fahren täglich 456 Schwerlaster (östlicher Ortsausgang 2005), das dreifache also. An den beiden innerstädtischen Bundesstraßen ,,leben über 1500 Bürger, allein in der Siegfriedstrasse über 400 Familien, viele mit Kindern. Diesen, wie auch den vielen Senioren, raubt der Verkehr die Nachtruhe und die Lebensfreude. Ebenso sind sie beim Gang zur Schule und zum Einkaufen der ständigen Gefahr des rücksichtslosen Verkehrs ausgesetzt".
Die Verantwortlichen weigerten sich, auch nur irgendetwas für die etwa 1500 direkt an den Bundesstraßen wohnenden Bürger zu tun, ,,alle 24 Vorschläge vom einfachen Verkehrsschild bis zur Ortsumfahrung wurden abgelehnt". Nach und nach werde die B 460 ausgebaut. Die Kreuzung Tiergartenstraße solle auf sieben Spuren erweitert werden, in der Siegfriedstrasse die Stellplätze weitgehend wegfallen, die Leistungsfähigkeit und die Durchflussgeschwindigkeiten auf der B 460 erhöht werden. Über die fertige Planung würden die Bürger von den Behörden, wenn überhaupt, nur informiert, auf Planfeststellungsverfahren werde ,,verzichtet", die Bürgerbeteiligung ausgeschlossen.
Dass Ortsumfahrungen möglich sind, wisse die Stadt über selbst bezahlte Gutachten seit Jahrzehnten. Zuletzt sei die Wirksamkeit im Verkehrsentwicklungsplan 1996, der allen Stadtverordneten vorliege, detailliert nachgewiesen worden. Anstatt die dortigen Berechnungen zu berücksichtigen, wolle die Stadt den mit 28 000 Kraftfahrzeugen in 24 Stunden ohnehin überlasteten Postplatz mit zusätzlichen 1600 Kraftfahrzeugen durch den Umbau des Grabens noch weiter belasten. Im Wissen, dass das dort gebaute Altenheim eigentlich gar nicht hätte genehmigt werden dürfen.
Die IG LIZ lädt alle innerstädtisch wohnenden Anwohner der B 460 und B 3 zu einer Informationsveranstaltung am Donnerstag (25.) um 19 Uhr in die Seniorenresidenz Sankt Katharina ein, auch um über die laufende Lärmaktionsplanung zu informieren, die ab Montag (15.) über das Internet und die Kreisverwaltung einsehbar ist. Soweit die verteilten Fragebögen noch nicht zurückgegeben wurden, bittet die IG LIZ diese mitzubringen und abzugeben.

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Starkenburger Echo
26. Februar 2010
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Anlieger sollen mobilisiert werden

Verkehrsbelastung: Initiative ,,Leben im Zentrum" verteilt Fragebögen zu B 3 und B 460 - Forderung nach Ortsumgehungen
Unzumutbare Zustände: Staus wie dieser sind auf der B 460 (Lorscher Straße), aber auch auf der B 3 in Heppenheim keine Seltenheit. Anwohner der beiden Hauptverkehrsachsen haben sich zur „Interessengemeinschaft Leben im Zentrum“ zusammengeschlossen und wollen gegen die Situation ankämpfen. Archivfoto: Lutz Igiel


HEPPENHEIM. Mit einem Fragebogen versucht die Interessengemeinschaft Leben im Zentrum (IG LIZ), ein Zusammenschluss von Bürgern Heppenheims, die die zunehmende Belastung durch den Fahrzeugverkehr nicht mehr hinnehmen wollen, in Erfahrung zu bringen, wie hoch diese Belastung ist, wie sie empfunden wird und wieviele Bürger sich ihrer Initiative anschließen würden. Rund 700 Fragebögen wurden jetzt an Haushalte entlang der B 3 und der B 460 (Ludwigstraße/Darmstädter Straße sowie Lorscher Straße und Siegfriedstraße) verteilt und sollen möglichst bis zum 7. März an die Initiatoren zurückwandern.
Die eingehenden Bögen sollen dann erst einmal ausgewertet werden und die Bürger voraussichtlich Ende März zu einem Informationsabend eingeladen werden. Der IG LIZ liegen Messwerte über Verkehrsbelastung, Abgas- und Lärmimmissionen vor, weshalb es, wie es im Fragebogen heißt, ,,nicht auf eine wissenschaftlich fundierte Erhebung" ankomme, sondern ,,auf die jeweilige persönliche Einschätzung der Anwohner."
Hintergrund der Aktion sind, so die Initiative in einer Presseerklärung, die ,,chaotischen Zustände" auf den beiden Hauptverkehrsachsen der Kreisstadt: ,,Der sich regelmäßig stadteinwärts wie stadtauswärts stauende Verkehr im Zentrum ist ein Ärgernis nicht nur für die An- und Bewohner, sondern auch für das ortsansässige Gewerbe, Pendler und das überregionale Transportgewerbe. Zudem wird der frühere Luftkurort von den breiten Fahrbahnen regelrecht gevierteilt.
Die stark frequentierten Fernstraßen unterbinden das Zusammensein der Bevölkerung in einem gewachsenen Gebiet. Die Schneisen sorgen für die Zerschneidung des historischen Stadtbildes und verhindern eine zusammenhängende Nutzung durch die Bevölkerung und Touristen". Darüber hinaus würden alle Wege, auch Schul- und Einkaufswege durch Ampeln mit unnötig langen Wartezeiten unterbrochen, und nicht zuletzt sieht die IG LIZ die Gesundheit durch ein hohes Maß an Schmutz, Abgasen und Lärm bedroht.
Aus der Politik ist nach Meinung der Initiative keine Hilfe zu erwarten, weshalb man zur Selbsthilfe greifen will: ,,Die zuständigen Behörden, denen die Gesundheit der Bürger ein Anliegen sein sollte, verschanzen sich hinter der überholten Zielvorstellung, den Verkehr mitten durch die Stadt leiten zu wollen, obwohl die baulichen Voraussetzungen nicht gegeben sind."
Neue medizinische Erkenntnisse, wirtschaftliche Erfordernisse und die Verschärfung der Gesetze würden nicht beachtet. Das Scheitern der bisherigen Verkehrsplanungen sei durch die ständigen Staus offensichtlich. Der Stadt vorliegende Lösungsansätze mit nachgewiesenen Erfolgsaussichten in Hinsicht auf die Entlastung der Anwohner und der Verkehrsprobleme würden ,,aus kommunalpolitischem Gerangel der Einfachheit halber bisher liegen gelassen".
Zum Wohl der Bevölkerung und aus Interesse an der Erhaltung historischer Bausubstanz und stadträumlicher Zusammenhänge müsse nun eine grundlegende und zukunftsorientierte Lösung herbeigeführt werden. ,,Die Herausnahme des Durchgangs- und Schwerlastverkehrs aus dem Zentrum der Stadt ist durch den Bau von Ortsumfahrten zu realisieren" fordert die Initiative deshalb in ihrer Erklärung. Und will den Druck weiter verschärfen. Unterstützung erhofft sie sich von anderen Betroffenen.
Die haben, so die IG LIZ, voraussichtlich ab dem 15. März Gelegenheit, ihre Interessen einzubringen. Ab diesem Zeitpunkt soll nach Erkenntnissen der Initiative die ,,2. Öffentlichkeitsbeteiligung für den Lärmaktionsplan Südhessen" erfolgen. Da Heppenheims Magistrat aus Sicht der IG bei der ersten Offenlegung 2008 ,,auf die Wahrung der Interessen der Anwohner verzichtete", appelliert man nun an die Anwohner, ,,sich hieran unbedingt zu beteiligen".
Von der 2. Öffentlichkeitsbeteiligung ist der Abschnitt der B 460 (Lorscher Straße/Lehrstraße) vom Autobahnanschluss bis zum Kleinen Markt betroffen. Informationen zu diesem Verwaltungsakt soll es auch in der Informationsveranstaltung Ende März geben. Und dann will die Initiative auch Lösungsvorschläge vorlegen, mit denen die Situation in Heppenheim entschärft werden könnte.
Kontakt Interessengemeinschaft Leben im Zentrum (LIZ), Peter Janßen, Telefon 06252 913440, Heinz Nickel, Telefon 06252 2936, Peter Rossa, Telefon 06252 4560.

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Starkenburger Echo
23. Januar 2010
jr

Für ein ruhigeres ,,Leben im Zentrum"

Verkehr: Bürgerinitiative fordert Entlastung von Lärm und Abgasen entlang der B 3 und der B 460  

Nadelöhr Siegfriedstraße: Die Heppenheimer Bürgerinitiative „Leben im Zentrum“ fordert Schutz vor Lärm und Abgasen auch für Anwohner der B 460. Foto: Lutz Igiel

HEPPENHEIM. Die hohe Verkehrsbelastung der Heppenheimer Innenstadt hat 20 Anwohner der beiden Bundesstraßen - B 460 (Lorscher Straße/Siegfriedstraße) und B 3 (Ludwigstraße/Darmstädter Straße) - dazu bewogen, die Initiative ,,Leben im Zentrum" (LIZ) zu gründen. ,,Die Lebensqualität", heißt es hierzu in einer Presseerklärung, ,,leidet erheblich unter dem starken Fahrzeugverkehr. Die Innenstadt verwahrlost mangels Verkehrs- und Städtebaukonzept zunehmend. Die Gesundheit der Bürger und der Wert der Gebäude wird durch die starke Lärm- und Abgasbelastung gemindert".
Trotz der starken Verkehrsbelastung am Tag von 20 000 Kraftfahrzeugen pro Tag auf der B 460 und 15 000 Kraftfahrzeugen auf der B 3 erwäge die Stadtverwaltung keinerlei Verbesserungen der Situation. ,,Im Gegenteil, sie versucht, die Straßen für den zukünftig noch weiter zunehmenden Schwerlastverkehr auszubauen".
In 2011 werde nach der Initiative vorliegenden Informationen in der Siegfriedstraße die Kanalisierung (Verdolung) des Stadtbaches erneuert. Hierbei solle ein weiterer Ausbau der Straße erfolgen und dafür würden absehbar Anlieger an den Kosten beteiligt, ,,um danach noch mehr und schneller fließenden Verkehr vor ihrer Haustür zu haben".
Die Initiative sei der Meinung, dass ein ,,Immer Mehr" an Verkehr durch die Innenstadt nicht mehr hinzunehmen sei. Dies auch angesichts der derzeitigen außerörtlichen Straßenausbauten an B 3 und B 460/B 47, die zusätzlichen Pendler- und Transit- besonders aber Schwerlastverkehr durch das Nadelöhr Heppenheim bedeuteten.
Verschiedene Anwohnergruppen der Hauptstraßen B 460 und B 3 führten in den vergangenen Jahren Gespräche mit der Stadt Heppenheim, heißt es weiter, um eine Verbesserung der Verkehrssituation zu erreichen: ,,Es konnte kein Erfolg verzeichnet werden". Ein Verkehrskonzept sei nicht vorgelegt worden.

 
Staustelle Postknoten: Auch der Verkehr auf der B 3 trägt zu den erheblichen Belastungen der Innenstädter bei. Foto: Lutz Igiel
Stattdessen, so die Initiative, werde die Planung für die Siegfriedstraße verheimlicht, obwohl längst alle Gespräche mit Fachbehörden und Magistrat geführt worden seien. Bei Gesprächen mit der Stadt- und Kreisverwaltung sowie dem Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) hätten die Behördenvertreter sich dahingehend geäußert, dass man an der bestehenden Situation nichts ändern könnte und auch nicht wolle, da die besagten Straßen nun mal Bundesstraßen seien, auf denen der Verkehr hinzunehmen sei. Auch wenn dieser zukünftig, wie prognostiziert, noch erheblich steige. Um guten Willen zu zeigen, würden inzwischen gelegentlich Radarverkehrskontrollen durchgeführt und Tempoanzeigetafeln gehängt, was aus Sicht der Initiative jedoch ,,am Grundproblem nichts ändert".
,,Das Scheitern des als Zukunftsprojekt gepriesenen Lehrstraßenumbaus, für den wertvolle Altbausubstanz geopfert wurde, sollte abschreckend genug sein". Das dort installierte Luftmessgerät dokumentiert die Grenzwertüberschreitungen bei Feinstaub und Abgas.
"Besser lebensgerechte Lösung anstreben"
Die Initiative ist der Meinung, dass die erheblichen Kosten für Stadtbachsanierung und Straßenausbau in eine umfassendere Alt- und Innenstadtgerechte sowie lebensgerechte Lösung besser und zukunftsweisender angelegt wären. Die Gelder, die derzeit in ,,hilflose Einzelmaßnahmen aus Förderprogrammen wie Stadtumbau-West, Aktive Kernbereiche, Städtebaulicher Denkmalschutz, Ab in die Mitte etc. verpuffen, können besser investiert werden".
Mahnung sollten die 9 Millionen Euro sein, die für die Kreisverbindungsstraße in Laudenbach allein für den nördlichen Abschnitt ausgegeben worden seien, der nur dazu diene, den Verkehr wieder auf die alte B 3 zu führen und damit mitten durch Heppenheim zu leiten.
Eine Verbesserung der Lebensqualität in der Innenstadt sei dringend erforderlich, auch um weitere Abwanderungen insbesondere junger Familien und Gutverdiener zu verhindern.
Das ASV, zuständig für Bundesstraßen, sowie die Stadtverwaltung mit Bürgermeister Gerhard Herbert seien in diesem Fall ,,gefordert, die anstehenden Probleme anzugehen, statt sich gegenseitig die Zuständigkeiten zuzuschieben".
Das hessische Ministerium für Wirtschaft und Verkehr wurde von der Initiative am 1. Dezember 2009 mit einer detaillierten Aufführung der Probleme zur Stellungnahme aufgefordert, aber ,,bis jetzt steht eine Antwort noch aus". Auch vorausgegangene Konversation mit dem hessischen Verkehrsministerium seien nur unzufriedenstellend beantwortet worden.
Deshalb hofft die Initiative auf breite Unterstützung durch die Bevölkerung in der Forderung nach Lösungen an den Brennpunkten, ,,um das Leben im Zentrum von Heppenheim lebenswert zu gestalten". Ende Februar soll an die vom Verkehr besonders betroffenen Haushalte ein Fragebogen verteilt werden.

Kontakt: Peter Janßen, Telefon 06252 913440, Heinz Nickel, 06252 2936, Peter Rossa, 06252 4560.

Ein Fahrradstreifen für die Siegfriedstraße?

HEPPENHEIM. Im Amt für Straßen und Verkehrswesen (ASV) in Bensheim teilt man die Sorgen der Initiative vor einer zusätzlichen Belastung der Kreisstädter nicht. Selbst ein Ausbau der Heppenheimer Siegfriedstraße werde nicht mehr Verkehr als den, der ohnehin und gezwungenermaßen durch die Stadt rolle, anlocken. Aber um einen Ausbau gehe es auch garnicht, so ASV-Sprecher Arno Krämer gestern auf Nachfrage, und auch nicht um breitere Fahrbahnen. Vielmehr sei angedacht, im Rahmen der geplanten Neuverdolung des Stadtbaches die Straße umzugestalten und eventuell auch einen Fahrradstreifen anzulegen.
Hintergrund für die Überlegungen ist die Baufälligkeit der Verdolung, die für eine Erneuerung geöffnet werden muss. Und wenn man den Stadtbach also ohnehin öffnen müsse und Behinderungen auf der B 460 unumgänglich seien, dann wolle man auch gleich an die Straße heran. Das Projekt, so Krämer, werde seit zwei Jahren geplant, und inzwischen seien auch notwendige Gutachten erstellt. Bis das notwendige Baurecht hergestellt sei, werde aber noch einige Zeit vergehen.
Krämer hofft darauf, dass man das Projekt - wie von der Initiative angekündigt - tatsächlich im nächsten Jahr angehen kann, nennt einen solchen Termin aber auch ,,optimistisch". Ebenso gut kann es passieren, dass die Bagger erst 2012 anrollen. Durchaus ungeklärt ist auch noch, ob es am Ende tatsächlich einen Fahrradstreifen (keinen Fahrradweg - hierfür wäre die Siegfriedstraße deutlich zu eng) gibt, oder nicht. Denn der wäre angesichts der räumlichen Verhältnisse mit einer deutlichen Reduzierung der Park- und Halteflächen im Bereich der Vorstadt und entlang der vielbefahrenen Ost-West-Achse verbunden.
Außerdem müssten sich Radler darauf einstellen, dass sie ihren als ,,Suggestivstreifen" (also optisch abgesetzten) Weg mit Lastern teilen müssten, die im Begegnungsverkehr mit anderen Lastern garnicht anders könnten, als auf den Fahrradstreifen auszuweichen.
Zwei heikle Themen, die erst einmal geklärt werden müssen - vielleicht in einem Gespräch, zu dem Ende Februar ASV und Vertreter der Stadt zusammen kommen sollen. Danach wird man klarer sehen, wie es weitergeht.
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